• Klingt plausibel. Aber ist es so fernliegend, von einem automatisierten Austausch auszugehen, wenn die Bauteile genormt sind? Wir tanken heute schließlich auch nicht mit Eimer oder Gießkanne, sondern mit einer Tankanlage. Normklappe auf, Batterie raus, Batterie rein, Normklappe zu - ggf. von oben oder von unten. Vielleicht geht das sogar schneller, als heute 70 Liter zu tanken.

    Geht es auch, hat Tesla selber mal gezeigt und so eine Demoanlage gebaut wie sie die Akkus in ca einer Minute getauscht haben. Das Problem ist doch das Du natürlich für verschiedene Autos verschiedene Akkus brauchen wirst. Ein Wagen der mehr wiegt weil er größer ist wird einen größeren Akku brauchen als ein Elektrosmart und ein Elektrosportwagen wird mehr Leistung brauchen als ein Familienkombi. Somit müsstest Du schon einige verschiedene Typen vorhalten und wie gesagt wird es durch die Gewichte nicht "billig" werden eine solche Anlage zu kaufen, selbst wenn es genormt ist brauchst Du da kräftige Montageroboter die sich vermutlich ja im Boden befinden müssen und dann dein Auto quasi anheben, von unten die Akkus tauschen und den Wagen wieder absenken.

    Nicht zu vergessen die Software die man dafür braucht wird auch eine gewisse Komplexität haben und sich nicht von alleine schreiben, auch das muss jemand bezahlen und am Ende spiegelt sich das alles in deinem Akkutauschpreis wieder der somit auch immer unattraktiver wird.

    Normiert oder nicht, das sind schon Spezialmaschinen die Du brauchst und die werden Ihren Preis haben, das wird sich imho für die geringe absehbare Nachfrage nicht lohnen. Dazu hast Du den Abtransport alter Akkus, die Anlieferung neuer Akkus, die Dinger müssen ständig geladen und die Ladung gehalten werden usw.

    Ich sehe das wirklich nicht. Das wird sich durch bessere Lade-/Akkutechnik regeln und gewissen Unannehmlichkeiten im Vergleich zur heutigen Situation wirst Du einfach in Kauf nehmen müssen. Es hat eben alles Vor- und Nachteile.

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

    Einmal editiert, zuletzt von exit (4. August 2017 um 13:20)

  • Die beschriebenen Straßenprobleme hast Du doch mit jedem Auto, also weder Vor- noch Nachteil bei einem Elektroauto

    Klar, ich wollte ja auch nur demonstrieren, wie wenig dieser "Weltrekord" für praktische Erwägungen taugt.

    Geht es auch, hat Tesla selber mal gezeigt und so eine Demoanlage gebaut wie sie die Akkus in ca einer Minute getauscht haben. Das Problem ist doch das Du natürlich für verschiedene Autos verschiedene Akkus brauchen wirst. Ein Wagen der mehr wiegt weil er größer ist wird einen größeren Akku brauchen als ein Elektrosmart und ein Elektrosportwagen wird mehr Leistung brauchen als ein Familienkombi. Somit müsstest Du schon einige verschiedene Typen vorhalten und wie gesagt wird es durch die Gewichte nicht "billig" werden eine solche Anlage zu kaufen, selbst wenn es genormt ist brauchst Du da kräftige Montageroboter die sich vermutlich ja im Boden befinden müssen und dann dein Auto quasi anheben, von unten die Akkus tauschen und den Wagen wieder absenken.
    Nicht zu vergessen die Software die man dafür braucht wird auch eine gewisse Komplexität haben und sich nicht von alleine schreiben, auch das muss jemand bezahlen und am Ende spiegelt sich das alles in deinem Akkutauschpreis wieder der somit auch immer unattraktiver wird.

    Normiert oder nicht, das sind schon Spezialmaschinen die Du brauchst und die werden Ihren Preis haben, das wird sich imho für die geringe absehbare Nachfrage nicht lohnen. Dazu hast Du den Abtransport alter Akkus, die Anlieferung neuer Akkus, die Dinger müssen ständig geladen und die Ladung gehalten werden usw.

    Ich sehe das wirklich nicht. Das wird sich durch bessere Lade-/Akkutechnik regeln und gewissen Unannehmlichkeiten im Vergleich zur heutigen Situation wirst Du einfach in Kauf nehmen müssen. Es hat eben alles Vor- und Nachteile.

    Ich weiß nicht, ob das "Austauschproblem" so groß ist. Natürlich: Wer zu Hause "tankt", muss nichts tauschen, aber der ist in diesem Moment ohnehin nicht Kunde der Tankstelle. Vermutlich gäbe es weniger Tankstellen,da viel zu Hause getankt würde - es sei denn, es gäbe Preisunterschiede, etwa weil die Tankstelle große Mengen an Elektrizität billiger einkaufen könnte.

    Wer zur Tankstelle fährt, bevorzugt im Prinzip (von der Kostenfrage abgesehen) den Austausch gegenüber dem langsamen Auftankvorgang. Das ist vermutlich auch der Tankstelle (von der Kostenfrage abgesehen) lieber, weil der zum Tanken erforderliche Stellplatz nicht so lange blockiert wird.

    Was die Kosten angeht: Natürlich wären erhebliche anfängliche Investitionen erforderlich. Aber das relativiert sich im Hinblick auf die große Zahl der Kunden. Das Kernproblem ist wahrscheinlich, die Anfangshürde zu überwinden, denn man benötigt ja nicht bloß ein paar "Austauschtankstellen", sondern die müßten flächendeckend vorhanden sein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (4. August 2017 um 13:45)

  • Klar, ich wollte ja auch nur demonstrieren, wie wenig dieser "Weltrekord" für praktische Erwägungen taugt.

    und ich habe ihn nur erwähnt um zu zeigen das die Ladezeiten keine so extreme Bremse sind ;)

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Also die Batterien in meiner Fernbedienung funktionieren meist wieder, wenn man sie rausnimmt und wieder reinsteckt. Das klappt da bestimmt auch, die 300 km sind nur Verarsche. :P

    Vor allem wird das doch in ziemlich absehbarer Zeit deutlich mehr werden, oder? Wenn's dann meinetwegen 500 km sind, dann klingt das schon vollkommen in Ordnung. Nach 500 km sollte man vielleicht eh ne Pause einlegen.

  • Geht es auch, hat Tesla selber mal gezeigt und so eine Demoanlage gebaut wie sie die Akkus in ca einer Minute getauscht haben. Das Problem ist doch das Du natürlich für verschiedene Autos verschiedene Akkus brauchen wirst. Ein Wagen der mehr wiegt weil er größer ist wird einen größeren Akku brauchen als ein Elektrosmart und ein Elektrosportwagen wird mehr Leistung brauchen als ein Familienkombi. Somit müsstest Du schon einige verschiedene Typen vorhalten und wie gesagt wird es durch die Gewichte nicht "billig" werden eine solche Anlage zu kaufen, selbst wenn es genormt ist brauchst Du da kräftige Montageroboter die sich vermutlich ja im Boden befinden müssen und dann dein Auto quasi anheben, von unten die Akkus tauschen und den Wagen wieder absenken.
    Nicht zu vergessen die Software die man dafür braucht wird auch eine gewisse Komplexität haben und sich nicht von alleine schreiben, auch das muss jemand bezahlen und am Ende spiegelt sich das alles in deinem Akkutauschpreis wieder der somit auch immer unattraktiver wird.

    Normiert oder nicht, das sind schon Spezialmaschinen die Du brauchst und die werden Ihren Preis haben, das wird sich imho für die geringe absehbare Nachfrage nicht lohnen. Dazu hast Du den Abtransport alter Akkus, die Anlieferung neuer Akkus, die Dinger müssen ständig geladen und die Ladung gehalten werden usw.

    Ich sehe das wirklich nicht. Das wird sich durch bessere Lade-/Akkutechnik regeln und gewissen Unannehmlichkeiten im Vergleich zur heutigen Situation wirst Du einfach in Kauf nehmen müssen. Es hat eben alles Vor- und Nachteile.

    Von der Größe her müsste die Anlage ungefähr so groß sein wie ne Waschanlage (vielleicht lässt es sich sogar mit einer Waschanlage kombinieren, und der Kunde kann wählen, ob er "Swap", "Wash" oder "Swap & Wash" will). Und ja, so ein Ding ist komplex und nicht in 2 Tagen zusammengeschraubt, aber das galt ebenso für Waschanlagen. Trotzdem wurden die gebaut und existieren massenhaft.

  • Von der Größe her müsste die Anlage ungefähr so groß sein wie ne Waschanlage (vielleicht lässt es sich sogar mit einer Waschanlage kombinieren, und der Kunde kann wählen, ob er "Swap", "Wash" oder "Swap & Wash" will). Und ja, so ein Ding ist komplex und nicht in 2 Tagen zusammengeschraubt, aber das galt ebenso für Waschanlagen. Trotzdem wurden die gebaut und existieren massenhaft.

    Richtig, aber Du konkurierst mit einem 25 Minuten Schnellader und der Steckdose vor der Haustür und beim Supermarkt.

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Eine Marktlücke!

    25 km lange Kabeltrommel, die sich bei Bedarf selbst wieder aufwickelt. Nach 25 km ist die Batterie wieder aufgeladen.
    Oder ca.10 kleine Windräder auf dem Dach des Fahrzeugs und die Batterie hält 1000 km. :jeck:

  • Statt dem Akku kann man einfach das komplette Auto wechseln. Für unsere Generation vielleicht eher schwer vorzustellen, aber das Auto als persönlicher Besitz wird in Zukunft stark an Bedeutung abnehmen.

    Für Urlaubsfahrten vllt. nicht das ideale Szenario (ohwohl - würde vllt. ein paar Jobs für Umpackhilen schaffen), aber für diese Ausnahmefälle kann man dann ja ein Auto mit klassischen Antrieb/Hybrid mieten.

  • Statt dem Akku kann man einfach das komplette Auto wechseln. Für unsere Generation vielleicht eher schwer vorzustellen, aber das Auto als persönlicher Besitz wird in Zukunft stark an Bedeutung abnehmen.

    Das wird im Zusammenahng mit selbstfahrenden Autos kommen.

    Keep Pounding

  • Das wird im Zusammenahng mit selbstfahrenden Autos kommen.

    Mit CarSharing existiert es ja schon in den Anfängen. Wenn das Auto dann nach der Nutzung selbst zur nächsten Station fährt und ich nur für die tatsächliche Nutzung zahle, wird das ganze extrem attraktiv.

    In der IT ist dieser Prozess gerade im vollen Gang. Eigene Hardware und Software wird im großen Maß durch Cloud-Systeme ersetzt, weil der Preisvorteil durch das nächtliche runterfahren der Systeme einfach enorm ist (und man bekommt ein neues System innerhalb von Minuten statt Wochen und Monaten...). Umgekehrt kann ich nachts Systeme zu besonders günstigen Preisen bekommen.

    Solche Preismodelle könnte ich mir gut für das Auto vorstellen. Zu Pendlerzeiten sind die Preise höher, während ich nachts ein Auto sehr günstig fahren kann. Das würde ggf. auch etwas entlastend wirken, weil mehr Leute wegen dem Preisvorteil früher oder später zur Arbeit fahren.

  • Mit CarSharing existiert es ja schon in den Anfängen. Wenn das Auto dann nach der Nutzung selbst zur nächsten Station fährt und ich nur für die tatsächliche Nutzung zahle, wird das ganze extrem attraktiv.
    In der IT ist dieser Prozess gerade im vollen Gang. Eigene Hardware und Software wird im großen Maß durch Cloud-Systeme ersetzt, weil der Preisvorteil durch das nächtliche runterfahren der Systeme einfach enorm ist (und man bekommt ein neues System innerhalb von Minuten statt Wochen und Monaten...). Umgekehrt kann ich nachts Systeme zu besonders günstigen Preisen bekommen.

    Solche Preismodelle könnte ich mir gut für das Auto vorstellen. Zu Pendlerzeiten sind die Preise höher, während ich nachts ein Auto sehr günstig fahren kann. Das würde ggf. auch etwas entlastend wirken, weil mehr Leute wegen dem Preisvorteil früher oder später zur Arbeit fahren.

    Oha, das ist wieder Mehrbelastung für den Kopf. Ich bin froh, dass es bei den Handys verschwunden ist.
    Ich mag solche Modelle nicht.

  • Oha, das ist wieder Mehrbelastung für den Kopf. Ich bin froh, dass es bei den Handys verschwunden ist.Ich mag solche Modelle nicht.

    Smartphones / Internet nutzt man aber ständig, und ein Modell reicht in der Regel aus.

    Autos stehen aber die meiste Zeit rum (ich hatte irgendwo etwas von 4% tatsächlicher Nutzungszeit im Schnitt gelesen). Außerdem tut es manchmal ein Kleinwagen, manchmal bräuchte man aber eher einen Geländewagen oder einen Van. Da machen Service-Modelle einfach sehr viel Sinn. Der Nachteil bei Autos gegenüber z.B. Rechenleistung ist, dass sie Ortsgebunden sind, was aktuell noch ein gewisses Hindernis darstellt.

    Zu den Preismodellen - es zwingt dich keiner sie zu nutzen, es wird garantiert Flatrates genauso geben wie On-Demand-Modelle.

    Richtig genial wird es bei sowas wie der Oyster-Card in London - da fährt man einfach, und das System selbst wählt Anhand der Nutzung die günstigste Variante.

  • Ich habe mir in den letzten Tagen den Markt für Lieferwagen angesehen.
    Ich weiß nicht, ob ich gut recherchiert habe, aber die meisten neuangebotenen Modelle sind leider mit einem Dieselmotor ausgerüstet.
    Gut aber ist, dass ich auf die Infos der Elektroscooters der Post gestoßen bin.
    Das werde ich weiter verfolgen und vielleicht schon früher als geplant auf Elektroantrieb umsteigen.

  • Wenn man diesem Interview glaubt, kommt der Durchbruch der Elektromobilität früher, als die meisten erwarten:

    http://www.spiegel.de/auto/aktuell/e…-a-1166688.html

    Bei manchen Aussagen weiß ich gar nicht ob ich lachen oder weinen soll.

    Solaranlage auf dem Dach? Was soll denn das mit den aktuellen Wirkungsgraden von Solarzellen bringen? Strom für die elektrischen Fensterheber erzeugen? :cards

  • Müsste man einen Experten von Photovoltaik mal genauer fragen, in wie fern solche Überlegungen sinnvoll sind. Im Interview stecken aber eine Menge Wahrheiten, auch unbequeme. Der Benzin/Dieselmotor wird in absehbarer Zeit wie das Nokia - ein schönes Relikt der Vergangenheit.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Und es ist absehbar, dass es so kommen wird.
    Das wirbelt dann aber verschiedene Märkte auf, bzw lässt sie verschwinden.
    Während Raffinerien wohl abgelöst werden von Kraftwerken, wird der Kraftstofftransport verschwinden.
    Tankstellen werden zumindest reduziert, wenn nicht gar abgelöst.

    Wie wird die Besteuerung des Kraftstoffes zukünftig auf den Strompreis umgelegt?
    Ist der Haus-/Betriebsstrompreis davon auch betroffen?

    Welchen Einfluss hat der Wandel auf Öl-/Gasheizungen?

  • Damit traut er Deutschland aber auch zu bis 2022 eine flächendeckende, herstellerunabhängige Ladeinfrastruktur geschaffen zu haben. Ich bin da ja noch nicht überzeugt das wir das hier wirklich hinbekommen wenn selbst Oslo nun Probleme bekommt und vom Elektroautokauf abrät wenn man nicht privat laden kann http://m.manager-magazin.de/politik/europa…-a-1168496.html

    Ich finde dass das ein wünschenswertes Szenario wäre, würde aber synthetische Kraftstoffe noch nicht komplett abtun wollen.

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Der Benzin/Dieselmotor wird in absehbarer Zeit wie das Nokia - ein schönes Relikt der Vergangenheit.

    Was ist bei dir "absehbar"? Wenn du auch innerhalb der nächsten 10 Jahre meinst dann halte ich das für sehr unwahrscheinlich.

    Ich sehe auch im Gegenteil eher auch eine schenlle Weiterentwicklung der synthetischen Kraftstoffe. Hier kann man sicherlich eine sinnvolle Ergänzung zur Elektromobilität schaffen und es kann auf einen komplette Umstieg - der aus meiner Sicht auch nicht sinnvoll ist wenn man eben saubere, synthetische Kraftstoffe hat - verzichtet werden.

    würde aber synthetische Kraftstoffe noch nicht komplett abtun wollen.

  • Hier kann man sicherlich eine sinnvolle Ergänzung zur Elektromobilität schaffen und es kann auf einen komplette Umstieg - der aus meiner Sicht auch nicht sinnvoll ist wenn man eben saubere, synthetische Kraftstoffe hat - verzichtet werden.

    Was sind denn saubere, synthetische Kraftstoffe?

  • Was ist bei dir "absehbar"?

    Absehbar heißt für mich, dass unsere Generation es noch aktiv miterleben wird.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Was sind denn saubere, synthetische Kraftstoffe?

    Ich bin leider nicht tief genug im Thema drin um dir da konkrete Antworten zu geben. Aber die Entwicklung läuft ja drauf hin dass man Kraftstoffe nicht mehr unbedingt auf Erölbasis herstellt und parallel dazu auch die als Nebenwirkung auftauchenden "Giftstoffe" reduziert. Ich denke da steckt Potential dahinter und nachdem die traditionelle Autoindustrie daran nun noch mehr interessiert sein dürfte als sowieso schon wird hier die Entwicklung sicherlich stark vorangetrieben.

  • Die Meldungen aus Norwegen und dieses Interview lassen vor allem eins dringlich erscheinen: Man muss jetzt verstärkt eine vernünftige Ladeinfrastruktur ausbauen. Aber ich vermute mal, das wird hier gründlich verschlafen.

    Ein Aspekt, den der Herr im Interview leider völlig außen vor lässt, ist die Zukunft des autonomen Fahrens. Die wird den gesamten Individualverkehr nochmal zusätzlich gründlich durcheinanderwirbeln.

    Keep Pounding

  • Ich bin leider nicht tief genug im Thema drin um dir da konkrete Antworten zu geben. Aber die Entwicklung läuft ja drauf hin dass man Kraftstoffe nicht mehr unbedingt auf Erölbasis herstellt und parallel dazu auch die als Nebenwirkung auftauchenden "Giftstoffe" reduziert. Ich denke da steckt Potential dahinter und nachdem die traditionelle Autoindustrie daran nun noch mehr interessiert sein dürfte als sowieso schon wird hier die Entwicklung sicherlich stark vorangetrieben.

    Danke dir für sie Antwort.
    Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt.


    Die Meldungen aus Norwegen und dieses Interview lassen vor allem eins dringlich erscheinen: Man muss jetzt verstärkt eine vernünftige Ladeinfrastruktur ausbauen. Aber ich vermute mal, das wird hier gründlich verschlafen.

    Da ist die Gleichung auch sehr einfach. Wenn es jetzt schon Parkplatzmangel in Großstädten gibt, wie kann dann genügend Raum für Ladestationen geschaffen werden?
    Was mir in dem Artikel sehr gefällt ist die steuerliche Förderung in Norwegen um einen Wandel der Mobilität zu beschleunigen.

  • Ich habe mich am Wochenende mal mit "meinem Fachmann" zu dem Thema unterhalten können. Ich versuche mal - in weitgehend eigenen Worten - seine Aussagen zusammen zu fassen:

    1. Die Hinwendung zum Elektroauto ist aus technologischer Sicht völliger Unsinn. Verbrennungsmotoren sind nicht "tot", sondern der technologische Fortschritt geht munter weiter. Eine der Entwicklungen läuft darauf hinaus, Diesel- und Ottomotor einander anzunähern, um quasi die Vorteile kombinieren zu können. Der Wirkungsgrad eines Dieselmotors ist auf absehbare Zeit unschlagbar - nicht umsonst werden die meisten Generatoren mit Dieselmotoren betrieben.

    2. Wenn man unbedingt vom Verbrennungsmotor weg will, dann wäre technologisch ein Hybrid aus Wasserstoffantrieb und Brennstoffzelle empfehlenswert. Im Grunde ist alles besser als das Elektroauto. Aber das ist derzeit nicht "en vogue".

    3. Aber - da spricht der Mann der Praxis -: Was der Kunde will, wird gebaut, und sei es auch noch so unsinnig. Der Kunde ist derzeit geil auf Elektroautos, also werden alle Hersteller Elektroautos bauen. Die gesamte Automobilindustrie verschiebt daher intern Forschungsinvestitionen von den anderen Bereichen in den Bereich "Elektromobilität", um dort die ohnehin laufenden Entwicklungslinien schneller voran zu treiben.

    4. Die Probleme in Bezug auf Elektroautos sind vielfältig und jedenfalls kurzfristig kaum lösbar. Beispiele:
    a) Bekannt, aber vergleichsweise harmos ist das Problem, Batterien zur Verfügung zu stellen - da gibt es zumindest halbwegs geeignete Produkte. Insoweit bleibt das ungelöste Entsorgungsproblem.
    b) Es gibt praktisch keine geeigneten Zulieferer. "Tesla" kann man heute mit einer 20-Mann-Klitsche vielleicht noch beliefern, aber eben nicht VW & Co. Deswegen müssen die großen Automobilhersteller nahezu alles selbst erforschen und herstellen.
    c) Die Batterieladezeiten müssen gegenüber heute geschätzt mindestens mit "Faktor 10" verbessert werden, um für den Kunden halbwegs akzeptabel zu sein (z. B. Dauer eines Aufenthalts auf einer Autobahnraststätte). Dann benötigt man ein entsprechendes Versorgungsnetz.
    d) Alternativ käme in Betracht, dass an der "Tankstelle" die Batterien ausgetauscht würden ("Postkutschen-Prinzip"). Das wird schon erforscht und wäre technologisch wohl auch kein großes Problem. Man würde "von unten" austauschen. Allerdings scheidet dann aus, die Batterie als tragendes Teil zu konstruieren.
    e) Wie ein solches Versorgungsnetz, das mit vorhandenen Tankstellen oder Stromnetzen nicht vergleichbar ist, aufgebaut werden soll, weiß noch keiner. Insbesondere sind diesbezügliche Investitionen hochriskant, weil keiner weiß, wie lange diese (gigantischen) Investitionen nutzbar wären im Hinblick auf technologische Neuentwicklungen oder im Hinblick auf die Veränderung der Prioritäten des Kunden (wie gesagt: Elektroautos sind technologisch unsinnig. Sie werden nur gebaut, weil der Kunde es so will. Da zieht der geneigte Ingenieur schon mal in Betracht, dass das dem Kunden irgendwann auffallen könnte).
    f) Derzeit weiß noch keiner, wo die gewaltigen Strommengen herkommen und wie sie produziert werden sollen. (meine Ergänzung: Die steigende Nachfrage könnte sich massiv auf den Preis auswirken, was ggf. auch ein soziales Problem darstellen könnte.)
    g) Die Energiebilanz von Elektroautos ist voraussichtlich verheerend. Im Grunde löst man sich immer mehr von der Grundidee, dass mit einem Auto Menschen und Güter transportiert werden sollen. Ein Elektroauto wird zentral die "Aufgabe" haben, eine irrsinnig schwere Batterie durch die Gegend zu fahren. Dementsprechend wird ein Großteil der verwendeten Energie dafür benötigt, den Energievorrat mit sich zu führen. Ein aktuell in Produktion oder Entwicklung befindliches Elektroauto (- ich habe nicht näher nachgefragt, aber aus dem Zusammenhang tippe ich auf ein Fahrzeug der gehobenen Mittelklasse oder Oberklasse -) wiegt beispielsweise etwa 3,3 Tonnen. Man versucht zwar, den Rest des Autos aus immer leichteren Bauteilen zu bauen, aber andererseits ist für die Produktion dieser Bauteile wiederum ein großer Energieaufwand erforderlich.
    h) Der Wirkungsgrad ist (ausgehend vom Energieträger) verheerend.
    i) Um Reichweitenprobleme in den Griff zu bekommen, arbeiten viele mit Zusatzaggregaten (z. B. zusätzlicher Gasmotor). Das verschlechtert allerdings die Energiebilanz noch weiter, weil dann - um im Beispiel zu bleiben - der Gasmotor erst einmal Strom erzeugt, mit dem man dann den Elektromotor antreibt.

    Ich habe mir bestimmt nur die Hälfte merken können, aber es war eine erschütternde Bilanz.

    Schöne neue Welt!

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (19. September 2017 um 11:00)