Seattle Seahawks 2017

Naaaa, wer lebt noch? Alter, was war das denn für ein Spiel. Das kommt ja ganz nah an das NFC Championship Game gegen die Packers ran.

Ich muss mich erstmal ordneten. Eine Analyse kann ich jetzt noch nicht machen aber dafür ein großes Lob an die Texans Offense aussprechen. Das war ein hervorragendes Spiel. Insbesondere von Watson und Hopkins. Großen Respekt für diese Leistung. Letztendlich war es ein Turnover zu viel aber das sind Rookie-Mistakes, die er höchstwahrscheinlich abstellen. Gegen unsere Defense so ein Spiel abzuliefern gebührt großen Respekt.

Wir können echt glücklich sein, dass wir dieses Spiel noch gewonnen haben. Wiedereinmal so viele Fehler. Insbesondere in der Offense. Hier sind vor allem Drops, Strafen und die schlechte Performance in der Redzone aufzuführen. Auch das Playcalling muss man kritisieren. Warum probiert man immer über die linke Seite zu laufen, wo Clowney uns auffristt? Warum probiert man diesen mit einen TE zu blocken? Warum keine Read-Option gegen ein Team, welches anfällig gegen QB-Runs ist? Über das Running Game Ansicht brauchen wir gar nicht sprechen. Das war überhaupt nicht in Seattle. Vlt gestern bei den Huskies gegen UCLA, ja, aber nicht im C-Link.

Und zur Defense, mh schwierig. 38 Punkte abzugeben, ist schon eine sehr Nummer. Auf der anderen Seite war der Pass-Rush aktiver und es wurden Turnovers produziert, die uns am Ende das Spiel gewonnen haben. Ich bin jedenfalls pro, dass wir gegen Watson erstmal nicht mehr spielen müssen. Die Texans kamen aus der Bye und konnten sich entsprechend auf das Spiel vorbereiten. Gepaart mit einem sehr guten Watson, war das vlt etwas viel für unsere Defense. Ich rechne damit, dass wir nächste Woche wieder eine wesentlich bessere Performance der Defense sehen. Jetzt heißt es aber erstmal Daumen drücken, dass der Unterschenkel von Thomas nur kurz dicht gemacht hat und da nichts gerissen ist.

Zitat von Terrier1988

Das Spiel hat mich an das Spiel gegen die Steelers letzten Jahres erinnert.

Du meinst vor zwei Jahren, aber ja, da gibt es gewisse Parallelen. Und auch an ein Giants Game musste ich zwischenzeitlich denken. Aber ich glaube, dass war am Ende nicht so knapp.

33 Rushing Yards, von denen 30 Wilson erzielte...120 Penalty-Yards durch 10 Strafen...

Nach ein paar Stunden schlaf ist der Puls etwas gesunken. Wenn ich allerdings an das Spiel zurückdenke, überschlagen sich die Gedanken immer noch. Das war irgendwie total verrückt. Nachdem ich gestern schon ein paar Punkte erwähnt habe, nun nochmal ein kleiner Rückblick.

Fangen wir mal mit unserer Leistung bei den 3rd Downs an:

• Offense: 5 von 12, wobei diese Statistik aus meiner Sicht etwas verfälscht ist. Der Fumble von Wilson und die recovery von Wilson wurde hier als erfolgreiche conversion gezählt. Im Grunde war es verdammt viel Glück in einem Play, welches in den häufigsten Fällen in einem Ballverlust oder mit einem Punt endet. Letztendlich endete der Drive mit einem Touchdown. An dieser Stelle ein Lob an Carroll und seine Assistenten, die die Situation schnell korrekt analysiert und gehandelt haben. Sehr gute Challenge. Ansonsten ist eine 3rd Down Conversion Rate von 33 Prozent unterdurchschnittlich. Zudem wurde eine Conversion uns noch von den Texans durch eine Strafe (Roughing the Passer) geschenkt. Somit kann man am Ende eigentlich von einer Conversion Rate von 25 Prozent ausgehen.
• Defense: 2 von 10 - wenn die Defense Watson und Co in 3rd Downs zwingen konnte, haben sie in der Regel die Oberhand behalten.

Redzone:

• Offense - In den Stats steht eine 3 von 5 Ausbeute. Vor dem Spiel hätte ich mich damit vlt zufrieden gegeben. Nach dem Spiel muss man wieder sagen, dass hier Chancen auf dem Silbertablet liegen gelassen wurden. Vor allem nach der 1. Interception von Sherman hatte man wieder fünf Plays aus innerhalb der Texans 10 Yard Line und konnte keinen TD für sich verbuchen. Dass Rawls den Pass von Wilson Drop, der zugegeben leicht hoch geworfen war, setzt der ganzen Sache wieder einmal die Krönung auf. Ds erinnerte doch sehr an das Spiel gegen die Giants. Hätte man das Spiel verloren, wären die liegengelassenen Chancen in der Redzone wohl einer der Hauptkritikpunkte.
• Defense - 2 von 3 Redzone Trips der Texans endeten mit Touchdowns. Die Stärke der Texans, die bereits vor dem Spiel bekannt war, wurde hier nochmal deutlich.

Playcalling Offense:

• Bereits nach dem Spiel habe ich die Frage gestellt, warum man sich das Leben im Laufspiel nochmal extra schwer gemacht hat und nicht auf die Schwäche der Texans gegen QB-Runs gesetzt hat. Keine Read-Option und Runs über die linke Seite, auf der man probiert Clowney mit einem TE zu blocken. Ob es über die rechte Seite besser gelaufen wäre, sei allerdings mal dahin gestellt. Nach dem Spiel lobte Carroll sowohl Cable als auch Bevell, dass man das Laufspiel im Verlauf des Spiels aus dem Gameplan genommen hat. Ehrlich gesagt verdienen die beiden dafür kein Lob. Viel mehr sollte man sich fragen, warum das Laufspiel so katastrophal aussieht. Zusätzlich stellt sich die Frage, ob man nicht mehr auf McKissic setzen sollte, der durch seine Schnelligkeit etwas mehr aus den miesen Blocking rausholen kann als Lacy. Letztgenannter verdient eigentlich unser Mitleid. Ich denke, dass er durchaus noch etwas im Tank hat. Aber mit diesem Run-Blocking ist er derzeit nicht der richtige RB.
  

  Die Schwäche im Running Game (sowie Penaltys) führte letztendlich dazu, dass man sich immer wieder in langen 3rd Downs wiederfand und sich das Leben schwer machte.

Generelle Leistung der Defense:

• Wenn deine Defense 38 Punkte zulässt, kann man mit der Leistung der Unit nicht zufrieden sein. Diese Ansicht ist auch durchaus berechtigt. Die Defense hatte wohl einen der schwächsten Tage unter Pete Carroll (siehe unten). Dennoch gab es ein paar positive Aspekte und Gründe, warum ich mir derzeit keine größeren Sorgen um diese Unit mache. Zum einen war der Pass-Rush wesentlich aktiver als noch in den vorherigen Spielen. Watson hatte zwar immer noch viel Zeit in der Pockett aber das war vor allem seiner Agilität und Beweglichkeit in der Pockett zu verdanken. Das Play vor dem einen TD im 4. Viertel, bei dem sich Watson aus dem Sack rausdreht, kennen wir sonst nur von unserem QB. In den entscheidenen Situationen war der Pass-Rush da, was uns Hoffnung für die kommenden Woche geben sollte. Ebenfalls sollte es uns Hoffnung geben, dass wir erstmal nicht nochmal gegen Watson spielen müssen. Dass die Texans zudem eine Woche Zeit hatten sich auf uns Vorzubereiten und sehr viele Plays aus einer speziellen Shotgun/Pistol Formation spielten, die ich bisher nicht so bei den Texans gesehen habe, geben mir etwas Hoffnung auf bessere Leistungen in den kommenden Wochen. Zudem hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Defense auf Schachstellen reagieren und entsprechende Umstellungen vornehmen kann.

Disziplin:

• Wieder 10 Penaltys für 120 Yards...Und es sind häufig Penaltys, die total unnötig sind. Für eine Def.-PI habe ich je nach Spielsituation Verständnis. Aber bei solchen dummen Sachen, wie wir sie von Ifedi sehen, bekomme ich einen Anfall.

Nun noch ein paar Worte zu ein paar Spielern:

• Russell Wilson - Er erzielte die meisten Rushing Yards (30 Yards) im Spiel. Das ist im Grunde nicht. Dagegen ist es schon besser, dass er einen Franchise-Record in Sachen Passing Yards aufstellte und das Team letztendlich zum Sieg führte. Sein einziger wirklicher Fehler führte zu der Interception kurz vor Schluss. Den Pass auf Richardson darf er nicht werfen. Glücklicherweise bekamen wir am Ende nochmal die Chance. Bis auf diesen einen Pass, machte er ein lupenreines Spiel. Auch der Deep-Ball (20+ Yards), den wir in den vergangenen Wochen einige Male bemängelten, war wesentlich effektiver: 5-for-8, 202 yards, 1 TD
• Germain Ifedi - Seine Performance geht mir mittlerweile nur noch gegen den Strich. Dabei ist es noch nichtmal sein Blocking sondern seine Disziplin. Wiedereinmal fiel er mehr durch seine unnötigen Penaltys auf als alles andere. Sollte Joeckel in den kommenden Wochen wieder Fit sein, sollte man ernsthaft in Erwägung ziehen, Pocic auf RT zu stellen.
• Paul Richardson & Tyler Lockett - Vor dem Spiel wollte ich noch einen Punkt zu den beiden schreiben, habe es dann aber leider vergessen. Die Texans CB Nr. 2 und 3 ließen bereits vor dem Spiel viele Yards zu. (Platz 25 bzw. 31 in der NFL-Statistik) Diese Schwäche haben Lockett und Richardson hervorragend ausgenutzt. Insbesondere Richardson machte wohl eines, wenn nicht sogar sein bestes Spiel als Seahawks-Player. Sowohl Lockett als auch er erzielten am Ende über 100 Receiving Yards
• Jimmy Graham - Am Ende stehen 2 TD auf dem Konto für Jimmy Graham. Dennoch würde ich ihn sofort für einen LT, der auch im nächsten Jahr noch unter Vertrag steht, traden. Es dauerte wieder Ewigkeiten, bis man ihn ins Spiel eingebunden hat. Zudem probiert man in der Redzone immer noch krampfhaft ihn den Ball zu geben. Die Fades auf ihn sind häufiger ein Fehlschlag als ein Erfolg. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere beste Option Inder Redzone ist. Vor allem dann, wenn ich mir anschaue, wie zum Beispiel die Eagles Ertz einsetzen.
• Freeney - Spielte insgesamt 18 Snaps und man konnte seinen Impact sofort sehen. Sehr gute Performance. Bitte dieses Niveau halten. Ähnliches gilt auch für Bennett un Clark, die ebenfalls kein schlechtes Spiel machten.
• Jeremey Lane - Er erhielt zum Anfang des Spiels eine Chance und konnte diese nicht nutzen. Die PI gegen ihn war natürlich auch suboptimal. Das sahen auch wohl die Coaches und er spielte letztendlich nur 6 Snaps mit der Defense.
• Earl Thomas - Der 1. Touchdown geht auf seine Kappe. Die von mir angesprochenen Play-Actoion Plays erzielten in diesem einen Play genau die gewünschte Wirkung und am Ende fehlte ihn ein Schritt. Dennoch machte er ein gutes Spiel. Und das nicht nur wegen dem Interception-Return-TD. Hier heißt es nun Daumen drücken, dass es nicht schlimmes (Unterschenkel) ist und er gegen Washington spielen kann.
• Richard Sherman - Endlich wurde er mal getestet und leider auch bezwungen. Allerdings muss man auch sagen, dass seine Coverage über weite Teile des Spiels außerordentlich gut war. Die Pässe von Watson waren teilweise aber kaum zu verteidigen. Auch weil dieser sich viel Zeit in der Pockett bzw. durch Rollouts erschaffen konnte. Wenn die Pässe mal nicht gut waren, war Sherman und auch Griffin zur Stelle.
• Wright und Wagner - Ich persönlich fand, dass beide kein soooo gutes Spiel gemacht haben bzw. wir bessere Leistungen von ihnen gewohnt sind. Was mich zudem echt überrascht hat, wie häufig Wright in die Coverage gegen Hopkins geschickt wurde. Das war ein klares Miss-Match zu Gunsten der Texans. Vlt war es auch nicht so häufig, wie ich es in Erinnerung habe aber einige Male gab es dieses Matchup.

So, das soll es jetzt erstmal gewesen sein. Sicherlich habe ich das ein oder andere vergessen aber nun ist meine Zeit leider um.

Wow, hab ich ehrlich gesagt nicht mit gerechnet. Ich finde den Trade gut. Heute Abend dann noch bisschen mehr zum Trade von meiner Seite.

Der Vertrag von Wilson wird leicht angepasst. Base Gehalt wird in Signing Bonus umgewandelt und somit werden 4,1 Mio Cap frei.

Diese Umwandlungen sind ja nicht ganz ohne Risiko. Dennoch macht es bei Wilson Sinn, da er noch länger unter Vertrag steht als Thomas oder Sherman.