Miami Dolphins Season Preview 2017

  • Miami Dolphins Season Preview 2017

    2016 record: 10-6 (2nd place in AFC East, lost in Wildcard Round at Steelers)

    Disclaimer: Alles was ich hier schreibe ist meine persönliche Meinung und spiegelt nicht zwangsläufig immer unumstößliche Tatsachen wider. Teilweise werden mir sicherlich Teile der Fanbase auch mal widersprechen, es darf also gerne auch munter diskutiert werden...


    Coaching:

    HC Adam Gase
    Gleich in seiner ersten Saison in Miami gelang ihm der lang ersehnte Sprung in die Playoffs, obwohl das Team auch 2016 großes Verletzungspech hatte (auf Verletzungspech kommen wir später noch zu sprechen, keine Angst...). Gase gelang in Miami der Turnaround von 6-10 zu 10-6, es ist mir ein Rätsel, warum er nicht Coach of the Year geworden ist (gemessen am vorhandenen Spielermaterial im Vergleich zu den anderen Kandidaten)...
    Nach nur einer Saison ist Coach Gase in Miami über jeden Zweifel erhaben und genießt das vollste Vertrauen der gesamten Franchise (Owner, GM, Spieler, Fanbase). Seine große Stärke ist, dass er seine Offense sehr gut dem zur Verfügung stehenden Spielermaterial anpassen kann (in erster Linie natürlich auf den jeweiligen QB zugeschnitten).

    OC Clyde Christensen
    Erfahrener OC, der u.a. schon unter Tom Moore mit Payton Manning zusammengearbeitet hat. Er ist ein Vertrauter von Gase, beide teilen die selber Philosophie, wie die Offense aussehen soll. Trotzdem bleibe ich dabei, was ich bereits letztes Jahr geschrieben habe: Sollte es nicht wie gewünscht laufen, ist Christensen m.E. der "fall guy", also der Erste der geopfert würde. Da Coach Gase die Offense callt steht Christensen ganz klar im Schatten des Head Coaches.

    DC Matt Burke
    Nachdem unser letztjähriger DC Vance Joseph aus einem absoluten Trümmerhaufen eine fast durchschnittliche Defense geformt hat, bekam er das Angebot als HC der Broncos. Finde ich völlig legitim, hat er sich durch gute Arbeit verdient, ich drücke ihm die Daumen dass er Erfolg hat (außer gegen uns).
    Sein Nachfolger ist unser ehemaliger LB Coach Matt Burke. Schematisch wird sich wohl zunächst nicht viel verändern. Auch Burke gilt als "Spezi" von Gase. Etwas verwunderlich war seine Beförderung für mich allerdings schon, da gerade die LB-Unit in den letzten Jahren zu den Schwachpunkten des Teams zählte (was allerdings auch schlicht an mangelnder individueller Qualität der Spieler lag). Ich hoffe er kann da weitermachen, wo Vance Joseph aufgehört hat.

    STC Darren Rizzi
    Rizzi ist das letzte Überbleibsel aus der Bill-Parcells-Ära und hat sich inzwischen einen Ruf als einer der besten Special Teams Coaches der Liga erarbeitet. In der letzten Offseason war er sogar bei irgend einem Team mal als HC-Kandidat im Gespräch (weiß nicht mehr, welches Team es war). Er holt Jahr für Jahr eine Menge aus dem unteren Drittel des Rosters (der ja meist SpT spielt) heraus. Guter Mann...


    Schemes:
    In der Offense bauen wir wie viele Teams hauptsächlich auf 11 und 12 personnel (also 1 RB, 1 TE, 3 WR und 1 RB, 2 TE, 2 WR). Unsere Offense hat eine klare Identität als zone-running Offense. Unser häufigstes Play ist der klassische outside-zone run (HB Stretch) aus verschiedenen Formations. Darauf aufbauend gibt es dann PA-Passing und Screens. Es ist davon auszugehen, dass mit Jay Cutler als QB auch häufiger no-huddle gespielt wird, da Cutler bereits mehrfach zum Ausdruck gebracht hat, dass ihm dies liegt.
    In der Defense spielen wir eine Base 4-3 mit häufiger Nutzung der Wide-9 technique (also sehr große Gaps zwischen den D-Linern - gut für den Pass Rush, schlecht gegen inside runs). Unsere front-seven ist darauf ausgelegt, den beiden besten Spielern Suh und Wake möglichst viele 1-on-1 Situationen zu ermöglichen. In der Secondary spielen wir viel Cover 3 (ähnlich Seahawks/Falcons) mit Reshad Jones als "Wildcard-Safety" (oft in der Box).


    Im Folgenden gibt es eine Übersicht über die verschiedenen Positionen. Die Spieler sind in der Reihenfolge des Depth Chart aufgelistet (wobei die Grenzen natürlich zum aktuellen Zeitpunkt noch sehr fließend sind)...Rookies sind durch ein [R] nach ihrem Namen gekennzeichnet. Sichere Starter sind fettgedruckt.


    Offense:


    Quarterback:

    Ryan Tannehill, #17 [IR] - eigentlich als Franchise QB eingeplant, fällt mit einem Kreuzbandriss die gesamte Saison aus.

    Jay Cutler, #6 - Cutler hat jede Menge physisches Talent (neben Flacco und Stafford den wohl besten Arm der NFL), fiel aber in der Vergangenheit oft durch zweifelhafte Einstellung und mentale Fehler auf. Ein wenig Hoffnung macht die Tatsache, dass er 2015 mit Adam Gase als OC seine bisher beste Saison gespielt hat und sogar in den Pro Bowl gewählt wurde. Zu Cutler kann ich bisher zu wenig sagen, um eine Vorhersage zu treffen, ob er in Miami erfolgreich sein wird oder mir sonst ein fachkundiges Urteil zu erlauben. Aber: Ich bin der Meinung er kommt in der öffentlichen Wahrnehmung (aufgrund seiner häufig arrogant und gleichgültig wirkenden Art) oft zu schlecht weg.

    Matt Moore, #8 - Moore ist seit Jahren ein verlässlicher Backup, der sich in Miami wohlfühlt und für vergleichsweise relativ kleines Geld spielt (1,5 Mio pro Jahr). Eine Zeit lang sah es mal so aus, als könne Moore anderswo evtl. die Chance bekommen, Starter zu werden. Mittlerweile hat er sich aber wohl mit der Rolle des Career Backups in Miami angefreundet. Als sich Tannehill Ende der letzten Saison verletzte, war Moore zur Stelle und der Dropoff vom Starter zum Backup hielt sich in Grenzen (auch wenn ein Unterschied deutlich erkennbar war). Guter Backup, der im Notfall mal nen paar Spiele starten kann, mehr aber auch nicht.

    Fazit:
    Nach der Verletzung von Tanny gibt es viele Fragezeichen. Es liegt alles daran, wie Jay Cutler 2017 spielt.


    Running Back:

    Jay Ajayi, #23 - letztes Jahr mit einer breakout season und seiner ersten Pro Bowl Nominierung, dieses Jahr will er daran anknüpfen. Ajayi ist ein power runner, der häufig Tackles bricht und schwer zu Boden zu bringen ist. In der Offseason hat er speziell an seinen Fähigkeiten als Receiver aus dem Backfield gearbeitet um ein noch kompletterer RB zu werden.

    Kenyan Drake, #32 - klassischer change-of-pace RB mit einer Menge Speed und guten Skills als Receiver und Returner. Speziell bei den outside-zone plays kann er seine Stäken sehr gut zur Geltung bringen, dafür fehlt ihm für inside runs ein wenig die Power und Entschlossenheit eines Jay Ajayi. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Drake diese Saison eine größere Rolle spielt als letztes Jahr.

    Damien Williams, #26 - Williams ist ein sehr guter Blocker aus dem Backfield und auch ein passabler Receiver. Er dürfte als 3rd-down-RB seine Rolle gefunden haben, also in klassischen Passsituationen auf's Feld kommen und dann entweder als zusätzlicher Blocker oder Receiver fungieren. Letzte Saison gab es für Williams auch eine spezielle Formation, in der er als Wideout aufgestellt war, um Missmatches gegen einen LB zu erzeugen. Zudem ist er ein wichtiger Special Teams Spieler. Seine Fähigkeiten als Runner sind allerdings eher überschaubar.

    Senorise Perry, #34 - kam mit Gase aus Chicago und ist derzeit der vierte RB. Ich gehe allerdings davon aus, dass er in den ersten Tagen/Wochen der Saison durch einen anderen RB auf dem 53er Roster ersetzt wird.

    Fazit: Klare Struktur bei den RBs: Ajayi als Starter und power runner, Drake als change-of-pace back und outside-run-specialist, Williams als 3rd-down-back. Wollen wir hoffen, dass alle fit bleiben. Ein vierter RB, der auch den Special Teams helfen kann wird noch gesucht.


    Wide Receiver:

    Jarvis Landry, #14 - zu Landry wurde bereits viel geschrieben: Einige sehen ihn als besten Slot Receiver der NFL, Andere sehen ihn als legitimen #1 WR. Genau dort liegt auch das Problem im derzeitigen Vertragspoker zwischen Landry und den Dolphins. Landry will wie ein #1 WR bezahlt werden (ca. 14 Mio pro Jahr), die Dolphins wollen ihn wie einen sehr guten Possession WR bezahlen (10 Mio pro Jahr). Aufgrund unserer prekären Cap-Situation stehen die Zeichen derzeit wohl eher auf Trennung nach der Saison. Sportlich gesehen hat Landry sehr sichere Hände und läuft überragende Routes. Nach dem Catch ist er immer in der Lage, mehrere Tackles zu brechen und einen großen Raumgewinn zu erzielen. Aber im Gegensatz zu vielen "echten" #1 Receivern fehlen ihm Size und Speed. Landry gehört (neben Mike Pouncey) zu den absoluten "locker room leaders" - er ist intern also unumstrittene Führungsperson.

    DeVante Parker, #11 - nachdem seine ersten beiden Saisons von vielen kleineren Verletzungen gekennzeichnet waren steht Parker 2017 vor dem absoluten Durchbruch. Intern ist man sich einig, dass Parker das Zeug dazu hat, ein WR im Stile von AJ Green oder Dez Bryant zu werden, also ein klassischer #1 WR. Mit Cutler hat er dieses Jahr einen QB, der sich sicherlich nicht scheut, viele 1-on-1 Jumpballs in Parker's Richtung zu werfen. Wenn er fit bleibt, sehe ich Parker als DEN breakout player der Dolphins Offense 2017.

    Kenny Stills, #10 - Stills komplettiert unser WR-Trio und bringt vor Allem jede Menge Speed mit. Leider sind seine Hände nicht immer die Sichersten, aber in diesem Bereich hat er sich schon während der letzten Saison merklich verbessert. Klassischer "spacer" im Stile eines Mike Wallace, der durch seinen Speed Räume für die Mitspieler schaffen kann und jederzeit einen langen TD fangen kann, sollte die Defense ihn nicht respektieren.

    Leonte Carroo, #88 - in seiner Rookie-Saison war er letzte Saison eine Enttäuschung und stand klar im Schatten des o.g. Trios. In der Offseason hat er 10-12 Pfund abgenommen und wirkt nun athletischer. Die Leistungen in der Preseason machen zumindest Hoffnung, dass der in ihn investierte 3rd Rounder (nach Uptrade) vielleicht kein völlig falsches Investment war. Ich denke für Carroo geht es diese Saison darum, sich zu empfehlen, dass er 2018 als Starter übernehmen könnte.

    Jakeem Grant, #19 - kam mit relativ viel Hype (ich bin diesbezüglich sicher auch nicht ganz unschuldig) als 6th Rounder letztes Jahr. Grant ist der leichteste Spieler der gesamten NFL (Kicker/Punter zählen nicht), mit 5'7 dazu extrem klein. Wenn man ihn "undersized" nennt, wäre dies wohl noch eine Untertreibung. Aber er ist unfassbar schnell und wendig. Leider ist er letzte Saison den Beweis schuldig geblieben, dass er den Ball konstant festhalten kann wenn er getackelt wird. Daran hat er in der Offseason gearbeitet. In der Preseason wurde er erstmals als outside WR eingesetzt (anstatt wie letzte Saison im Slot), was ihm überraschend gut getan hat. Grant war wohl DIE positive Überraschung der Preseason und hat Hoffnung geweckt, dass er vielleicht mittelfristig mal mehr sein kann als ein explosiver Return Specialist.

    Isaiah Ford [R], #15 [IR] - 7th Round Pick im Draft, begann vielversprechend, hat sich aber früh im Camp verletzt und fällt die gesamte Saison aus.

    Fazit:
    Landry im Slot als Possession WR, Parker als klassischer "X-Receiver" und Stills als Speedster - diese Formel hat sich schon 2016 bewährt. Im Hintergrund werden Carroo und Grant aufgebaut. Unser WR-Trio gehört sicherlich zu den absoluten Stärken des Teams - leider werden wir wohl nur noch diese Saison das Trio zusammenhalten können. Nachdem Stills in der Offseason einen Vertrag über ca. 8 Mio pro Jahr unterschrieben hat wird man sich wohl mittelfristig zwischen Parker und Landry entscheiden müssen, da es cap-technisch nur schwer vorstellbar ist, dass man in sein WR-Trio jährlich 30-40 Mio investieren kann. Ich könnte mir vorstellen, man zögert mit der Verlängerung von Landry ganz bewusst, da man zunächst noch die Entwicklung von DeVante Parker abwarten will.


    Tight End:


    Julius Thomas, #89 - Thomas ist ein alter Bekannter von Adam Gase - unter ihm hatte er in Denver seine bisher besten Karrierejahre. Klassischer "Seam-Thread-TE", der das Feld strecken kann und für Missmatches gegen (langsamere) Linebacker oder (kleinere) Defensive Backs sorgen kann. Leider hat Thomas deutliche Schwächen als Blocker.

    Anthony Fasano, #80 - Fasano ist das genaue Gegenstück zu Thomas - einer der besten blocking Tight Ends der NFL, aber athletisch limitiert. Klassischer #2 TE.

    MarQueis Gray, #48 - ehemaliger College QB (Minnesota), der zum TE umgeschult wurde. Konnte sich letztes Jahr entgültig als passabler NFL TE etablieren. Flexibler Spieler (receiving, blocking, Athletik), aber leider mit wenig Value für die Special Teams.

    Fazit:
    Auf dem Papier haben wir eine TE Unit, die sich sehr gut ergänzen müsste. Thomas als pass-catching specialist, Fasano als Blocker, Gray als H-Back (wird auf verschiedenen Positionen auf dem Feld aufgestellt: TE, WR, FB). Viel wird davon abhängen, welchen Julius Thomas wir in Miami bekommen: Ist er der Spieler, der einst in Denver zweifacher Pro Bowler war, oder ist er der Spieler, der letztes Jahr in Jacksonville ein Schatten vergangener Jahre war???


    Offensive Line:

    LT: Laremy Tunsil, #67 - Tunsil wurde in seiner Rookie Saison letztes Jahr für ein Jahr auf LG "geparkt" (und hat dort eine bärenstarke Rookie Saison gespielt), nachdem Branden Albert nun nicht mehr im Kader steht, kehrt Tunsil auf seine alte Position aus dem College zurück. Mittelfristig gehe ich davon aus, dass Tunsil ein guter NFL Left Tackle sein wird (sofern er halbwegs verletzungsfrei bleibt). Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass er zu Saisonbeginn ein paar Wochen Eingewöhnungszeit benötigen wird.

    LG Ted Larsen, #62 - kam als FA von den Cardinals und war/ist als LG eingeplant. Fällt verletzt für die erste Saisonhälfte aus. So lange er fehlt wird wohl Anthony Steen auf LG seine Chance bekommen.

    C Mike Pouncey, #51 - wenn er fit ist, ist er einer der besten Center der Liga. Leider konnte er in den letzten Jahren nie die ganze Saison fit bleiben. Pouncey wurde von Coach Gase auf einen "pitch count" gestellt, d.h. er trainiert nur einmal die Woche regulär mit dem Team, damit die Verletzungsgefahr minimiert wird. Guter Pass Blocker, überragender Run Blocker. Letzte Saison war es unserer OL deutlich anzumerken wenn Pouncey gefehlt hat (vor Allem im Running Game).

    RG Jermon Bushrod, #74 - ehemaliger LT (Bears, Saints), der schon letzte Saison unser RG war. Letztes Jahr hat er solide begonnen, dann aber im Laufe der Saison immer mehr nachgelassen, da sein Körper den Belastungen einer 16-Game Season einfach nicht mehr gewachsen war. Wollen wir hoffen, dass sich dies nicht wiederholt.

    RT Ja'Wuan James, #75 - der Mann ohne Augenbrauen startete schwach in die letzte Saison, konnte sich aber im Laufe der Zeit immer mehr steigern. Für ihn ist es ein contract year, an Motivation dürfte es ihm also schon mal nicht fehlen. Technisch guter Pass Blocker, ihm fehlen allerdings noch "nastiness" und toughness für's Laufspiel.

    G/C Anthony Steen, #65 - Steen hatte 2016 eine Saison mit Höhen und Tiefen. Dieses Jahr ist er wohl der erste Backup für die 3 inneren Positionen der Line und wird wohl als Erster die Chance bekommen, Ted Larsen als LG zu ersetzen.

    G/T Jesse Davis, #77 - Davis war der große Gewinner des Training Camps. Er kam als absoluter Nobody und gilt in Insiderkreisen mittlerweile als Herausforderer auf einen der Starting Guard Plätze.

    OT Eric Smith [R], #71 - ähnlich wie Davis war auch Smith eine positive Überraschung im Camp. Er kam als UDFA und dürfte mittlerweile der erste Backup-Tackle sein.

    OT Sam Young, #79 - wird mit Smith um den Job als Backup-Tackle kämpfen. Auf RT kann ich mir ihn vorstellen, für LT halte ich ihn allerdings für zu unbeweglich.

    OG Isaac Asiata [R], #68 - Asiata war im Camp eine Enttäuschung. Er kam als 5th Rounder im Draft und nicht wenige dachten, er könne evtl. direkt als Rookie starten. Im Endeffekt hat er wohl nur so gerade eben den Roster Cut überstanden, wobei sein Status als 5th Round Pick sicherlich geholfen haben dürfte. Am College war er als kräftiger Run Blocker gefürchtet, aktuell hat er noch große Probleme im Pass Blocking.

    C Jake Brendel, #64 - Offiziell der Backup Center, ich könnte mir aber vorstellen, dass er der erste Kandidat für einen Cut sein könnte, falls man nach Week 1 (wenn die Verträge nicht mehr komplett garantiert sind) einen Veteranen für die OL holen sollte. Brendel hat bisher den Großteil seiner Karriere auf der Practice Squad verbracht.

    Fazit:
    Die O-Line bleibt traditionell das Sorgenkind der Dolphins Offense. Auf den drei inneren Positionen (LG/C/RG) gibt es große Fragezeichen bezüglich "durability". Auf den Tacklepositionen gibt es zwar solide Starter, aber dahinter keinen passablen Backup (zumindest niemanden der das bereits nachgewiesen hat). In meinem gewohnten Pessimismus (Gläser sind bei mir grundsätzlich halb leer) gehe ich mal davon aus, dass uns die zu dünne OL in der Saison einige Spiele kosten wird. Joe Philbin is a little bit "queesy" about it...


    Defense & Special Teams folgen in den nächsten Tagen...

    2 Mal editiert, zuletzt von burnum (9. September 2017 um 13:11)

  • Defense:


    Defensive Line:

    DE Cameron Wake, #91 - zu Wake braucht man nicht viel sagen, er ist auch mit 35 noch einer der besten Pass-Rusher der Liga. Gegen den Lauf ist er solide, aber nicht annährend so stark wie gegen den Pass. Nach seiner Achillessehnenverletzung 2015 startete er letztes Jahr recht langsam in die Saison, konnte aber in der zweiten Saisonhälfte zu alter Stärke zurück finden 11,5 Sacks in den letzten 10 Saisonspielen). Abseits des Platzes wird es sicherlich zu Wakes Aufgaben gehören, als Mentor für seinen potenziellen Nachfolger (Rookie DE Charles Harris) zu agieren. Hier könnte man sich m.E. keinen geeigneteren Spieler als Cam Wake vorstellen, der den Weg vom UDFA über Kanada bis in den Pro Bowl nur aufgrund seines unbändigen Willens und seiner professionellen Lebenseinstellung geschafft hat.

    DE Andre Branch, #50 - Branch ist ein reiner Pass-Rusher, er hat Probleme wenn er gegen den Lauf 'force' oder 'contain' spielen muss und wird dann oft durch den OT aus dem Play genommen. Nachdem er letzte Saison solide gespielt hat, hat er in der Offseason einen 3-Jahres-Vertrag unterschrieben, der ihm ca. 7-8 Mio pro Jahr einbringt. Wollen wir hoffen, dass er die Kohle Wert ist...

    DT Ndamokung Suh, #93 - Suh zählt sicherlich zu den Top 3 auf seiner Position in der NFL (neben Aaron Donald und Gerald McCoy), er kann ganze Drives völlig alleine stoppen und muss von jedem Gegner mit einem speziellen Gameplan aus dem Spiel genommen werden. Leider waren seine Nebenleute in der Vergangenheit nicht immer in der Lage, davon zu profitieren. Im Playoffspiel gegen die Steelers habe ich zum bisher einzigen Mal gesehen, dass ein Gegner Suh konsequent 1-on-1 blockt und nicht häufig doppelt, großen Respekt an Steelers Guard David DeCastro.

    DT Davon Godchaux [R], #56 - Godchaux kam als 5th Rounder von LSU und sollte als rotational DT aufgebaut werden. Im Training Camp konnte er allerdings dermaßen überzeugen, dass er sich den starting spot neben Suh von Jordan Phillips sichern konnte. Es bleibt abzuwarten, ob wir hier einen Steal gefunden haben, oder ob Godchaux einfach nur ein gutes Camp hatte.

    DE William Hayes, #95 - in meinen Augen eine der wichtigsten Neuverpflichtungen des Teams, auch wenn er hier nicht als Starter aufgeführt wird. Hayes ist ein solider Pass Rusher (5.5 Sacks letztes Jahr), aber seine Stärke spielt er gegen den Lauf aus. Er dürfte daher gerade in klassischen run-first Situationen sehr viel Spielzeit sehen und es würde mich nicht wundern, wenn er am Ende mehr Snaps spielt als Andre Branch. Klassischer Run-Stopper, den unsere Defense dringend benötigt hat.

    DE Charles Harris [R], #90 - unser Erstrundenpick wird wohl zunächst als Pass-Rushing specialist hinter Cam Wake aufgebaut und soll dann in 1-2 Jahren von diesem als full-time Starter übernehmen. Im Camp zeigte er gute Ansätze und auch in der Preseason war er ein ständiger Unruhefaktor im gegnerischen Backfield (auch wenn ihm keine Sacks gelangen, er hatte viele QB Hurries). Gegen den Lauf wird er sich noch steigern müssen, aber als situational Pass-Rusher wird er sicher schon als Rookie einige Spielzeit bekommen.

    DT Jordan Phillips, #97 - Phillips verlor seinen Job als Starter an Rookie Davon Godchaux. Er hat unfassbare körperliche Voraussetzungen und ist für einen Spieler seiner Statur (6'6, 335 lbs) unglaublich beweglich. Leider hat er auch einen klassischen on/off Motor, d.h. er hat in fast jedem Spiel seine Momente in denen er das Play der Offense alleine im gegnerischen Backfield zerstört, auf der anderen Seite hat er auch immer seine Momente, in denen er viel zu einfach komplett aus dem Play genommen werden kann. Wollen wir hoffen, dass sich sein "Motor" verbessern kann, wenn Phillips nun als rotational player nur noch 20 Snaps pro Spiel auf dem Feld spielt und nicht mehr 40-50 als Starter. Lieber 20 gute Snaps von einem frischen Jordan Phillips als 20 gute und 20 schlechte Snaps von einem müden Jordan Phillips. Er hat zweifellos das physische Talent, mal ein dominanter DT zu werden und ist auch erst 24. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

    DT Vincent Taylor [R], #98 - Taylor ist ein klassischer 3-tech DT, und dürfte daher der primäre Backup für Suh sein. Er wird noch etwas Zeit benötigen, um sich für größere Aufgaben zu empfehlen.

    DE Terrence Fede, #78 - Fede ist seit 3 Jahren ein verlässlicher Backup DE, der aber noch nie die Chance bekommen hat, so richtig zu zeigen was er kann. Bisher wurde er meist nur als run-stopping specialist eingesetzt. Außerdem ist er ein hervorragender Special Teams Spieler und hat in der Vergangenheit schon einige Kicks/Punts geblockt. Bisher spricht allerdings auch nichts dafür, dass er jemals mehr sein wird als ein Special Teamer und Backup DE.

    Fazit:
    Wake und Suh sind als Superstars gesetzt, ansonsten wird abhängig von down and distance wohl sehr viel rotiert werden und es wird sehr viele verschiedene personnel groups geben. Mittelfristig wäre es enorm wichtig, dass Charles Harris sich zu einem guten Pass Rusher entwickelt, da Wake nicht jünger wird. Spannend wird der Kampf um den DT Posten neben Suh und den DE Posten neben Wake.


    Linebacker:

    Kiko Alonso, #47 - Kiko hat seine Stärken in Coverage und ist ein guter Tackler. Er hat Probleme, sich von Blocks zu lösen - wenn er einmal geblockt ist, bleibt er geblockt. In meinen Augen ist er eher ein klassischer chase-and-tackle Will-LB und kein echter Mike-LB.

    Lawrence Timmons, #94 - Timmons kam als FA aus Pittsburgh und ist ein sehr flexibler Linebacker. Einzig in Coverage hat er Probleme, dafür ist er als Run Stopper und situational Pass Rusher einsetzbar (in Pittsburgh hat er in Passing Situationen sehr viel geblitzt, um seine Schwächen in Coverage zu verdecken). Ehemaliger College Defensive End. Dürfte bei uns als Sam-LB eingeplant sein.

    Raekwon McMillan [R], #52 - unser 2nd Rounder war als starting MLB eingeplant, riss sich dann aber direkt beim Kickoff des ersten Preseason-Spiels das Kreuzband und wird die gesamte Saison ausfallen.

    Mike Hull, #45 - Hull war am College bei Penn State ein absolutes Tackle-Monster. Er bringt alle "intangibles" mit, es bleibt allerdings abzuwarten, ob seine überschaubare Athletik für die NFL reicht. Er ist undersized und langsam - normalerweise keine gute Kombination. Dafür hat er einen guten Motor, gibt immer alles und kennt die defensive assignments sehr gut.

    Rey Maualuga, #58 - Kam nach der Verletzung von Rookie McMillan als FA. Wird zunächst noch ein paar Wochen brauchen, um in "football shape" zu kommen (er kam wohl mit ca. 15 Pfund Übergewicht ins Camp). Wenn er fit ist, dürfte es einen Konkurrenzkampf zwischen Maualuga und Mike Hull um den Job als MLB geben.

    Justin March-Lillard, #53 - kam per Waiver Wire von den Chiefs. Guter Special Teams Spieler und ein klassischer Will-LB (in einer 4-3), der recht beweglich ist, aber auch deutlich undersized (vom Spielertypen vergleichbar mit Kiko Alonso).

    Chase Allen [R], #59 - Allen kam als UDFA und konnte den Cut meiner Meinung nach nur überstehen, weil wir auf LB extrem dünn besetzt sind. Zum Spieler selber kann ich nicht viel sagen, aber ich hoffe, dass wir auf dieser Position noch mal nachlegen können. Allen wäre bei den meisten Teams wohl eher ein PS-Kandidat gewesen, bei uns konnte er den Sprung auf's 53er Roster schaffen, weil die Konkurrenz sehr überschaubar war.

    Fazit:
    Alonso und Timmons sind die beiden every-down Linebacker mit klar definierten Rollen. Hull und Maualuga streiten sich um den Job als dritter LB für Base-Situations (also in etwa ein Drittel der Snaps, da in der modernen NFL ca. zwei Drittel der Snaps in Nickel- oder Dime-Packages gespielt wird). Der Verlust von Raekwon McMillan hat eine ohnehin sehr dünne Unit noch weiter geschwächt. Bis auf Alonso und Timmons haben alle unsere LB noch dicke Fragezeichen, sollte sich einer der beiden Starter verletzen, haben wir ein riesiges Problem.


    Defensive Back:

    CB Xavien Howard, #25 - Seine Rookiesaison war noch von mehreren kleineren Verletzungen überschattet, doch diese Saison sieht es so aus, als sei er komplett fit. Howard ist schon jetzt unser mit Abstand bester CB und ich traue ihm eine breakout-season zu. In der medialen Wahrnehmung läuft er zwar derzeit noch unter dem Rader, aber ich traue ihm zu, dass er sich diese Saison einen Namen als einer der besseren Corners der Liga macht.

    CB Byron Maxwell, #41 - sehr physischer Corner, der oft an der Grenze zum Defensive Holding agiert. Gut in Press Coverage, aber mit Problemen gegen schnellere Receiver down field. Kein guter Tackler, aber er hat ein gutes Timing bei seinen Hits und hat dadurch schon viele Fumbles erzwungen. Wenn man sich seinen Vertrag anschaut, sieht es so aus, als wäre dies seine letzte Saison in Miami (zumindest mit dem aktuellen Vertrag).

    CB Tony Lippett, #36 - schaffte letzte Saison den Durchbruch zum starting CB und auch dieses Jahr hätte ich ihm zugetraut, sich gegen Maxwell durchzusetzen. Leider riss er sich im Training die Achillessehne und fällt die ganze Saison aus. Ehemaliger College WR, der gute Ball-Skills hat und vor Allem in Zone Coverage seine Stärken hat.

    S TJ McDonald, #22 - McDonald hatte ein sehr gutes Training Camp und hat kürzlich einen langfristigen Vertrag unterschrieben. Leider ist er für die ersten 8 Spiele der Saison suspendiert. Danach ist er als Starter auf FS eingeplant. Kann im Notfall aber auch SS spielen.

    SS Reshad Jones, #20 - einer der besten Safeties der Liga. Klassischer Box-Safety im Stile eines Cam Chancellor. Als Jones letzte Saison verletzt ausfiel, war die Defense nicht mehr die selbe. So lange er nicht 1-on-1 gegen einen WR spielen muss, kann er alle Jobs eines Safeties sehr gut erledigen (run stopping, zone coverage, blitzing, edge-setting). Jones hat ein "Näschen" für den Ball und ist der wohl härteste Hitter im Team.

    FS Nate Allen, #29 - Journeyman FA, der auf FS Isa Abdul-Quddus ersetzen soll (der seine Karriere leider verletzungsbedingt viel zu früh beenden musste). Ich gehe davon aus, dass Allen zu Saisonbeginn starten wird und dann spätestens nachdem TJ McDonald von seiner Sperre zurückkommt zum Backup degradiert wird. Auf dem Papier ist Allen eindeutig die Schwachstelle unserer Defense.

    CB Bobby McCain, #28 - McCain war letzte Saison unser Nickel Corner, konnte aber nicht immer komplett überzeugen. Wird sich steigern müssen, um mittelfristig seinen Platz als part-time Starter zu behalten. Er bringt immer maximale Intensität mit und spielt mit Herz und vollem Einsatz. Leider führt dies nicht selten zu Penalties. Auch sein Tackling muss er verbessern, letzte Saison hat er durch schlechtes Tackling zu viele big-plays erlaubt.

    CB Alterraun Verner, #42 - ehemaliger Pro Bowler für die Titans, kam nach der Verletzung von Tony Lippett nach Miami. Im schlimmsten Falle ist er ein solider Backup mit reichlich Erfahrung. Im besten Falle kann er Byron Maxwell um den Platz als #2 CB herausfordern. Nicht der Schnellste, aber gut in Press- und Zone Coverage, dürfte seine Stärken in Cover 2 haben.

    CB Cordrea Tankersley [R], #30 - 3rd Round Pick aus Clemson, wurde gedrafted um auf Dauer einen der beiden outside CB Plätze zu besetzen. Dieses Jahr dürfte "Tank" aber wohl eher als Backup und Special Teamer verbringen, es wird wohl eine Art "Lehrjahr" für ihn. Er bringt alle körperlichen Voraussetzungen mit, ist aber in seiner Technik noch sehr "raw".

    S/CB Michael Thomas, #31 - Thomas kann sowohl Nickel CB als auch beide Safety Positionen spielen und bringt dazu enormes Value für die Special Teams mit. Nicht der athletischte Spieler, aber ein "student of the game", der immer genau seine assignments kennt. Wichtiger und oft unterschätzter depth-player.

    S/CB Walt Aikens, #35 - Aikens ist das genaue Gegenstück zu Michael Thomas - er bringt enorme Athletik mit, fällt aber immer wieder durch "mental mistakes" auf. In seiner noch recht jungen NFL Karriere pendelt er immer wieder zwischen Corner und Safety und kann bisher noch keinen Job in der Defense finden. Auf der anderen Seite ist Aikens DER beste Special Teams Spieler unseres Teams und dort absolut unverzichtbar. Was Wake oder Suh für die Defense sind, ist Aikens für die Special Teams. Andere Teams müssen bei den Special Teams sogar extra gegen ihn einen Gameplan erstellen.

    S Maurice Smith [R], #27 - kam als UDFA und soll als potenzieller Nachfolger von Reshad Jones langsam aufgebaut werden.

    Fazit:
    Nach der Verletzung von Tony Lippett darf nun nicht mehr viel passieren, sonst bekommen wir gegen den Pass Probleme. Maxwell muss beweisen, dass er noch ein legitimer starting CB ist, sonst könnte er durch Verner oder sogar Tankersley ersetzt werden. Gleiches gilt für McCain als Nickel. Bei den Safeties können wir erst in der zweiten Saisonhälfte aus dem Vollen schöpfen, wenn TJ McDonald zurückkehrt.


    Special Teams:

    K Cody Parkey, #1 - glaubt man Browns Fans hat Parkey letzte Saison mit Ausnahme des Spiels gegen die Dolphins (was er fast im Alleingang verloren hat durch mehrere verpasste Kicks) eine gute Saison gespielt. Insgesamt 20-25 FGs, davon hat er allein 3 gegen Miami verschossen. Im Vergleich zu Andrew Franks soll er wohl bessere Genauigkeit bei langen Field Goals haben.

    P Matt Haack [R], #16 - linksfüßiger Punter (dadurch hat der Ball eine andere Rotation, was für den Returner ungewohnt sein kann). Wer sich im direkten Duell gegen Matt Darr durchsetzt, kann eigentlich keine Bratwurst sein... Viel mehr kann ich aktuell zu ihm leider noch nicht sagen.

    LS John Denney, #92 - seit 2005 dabei und ich kann mich an keinen schlechten Snap von ihm erinnern. Zweifacher Pro Bowler. Guter Mann, ich hoffe er spielt bis er 50 ist...

    RET Jakeem Grant, #19 - explosiver Playmaker, kann aus jeder Situation einen langen TD erzielen. Kann aber auch in jeder Situation fumblen... Ich hoffe er hat im Vergleich zu seiner Rookiesaison seine Hände verbessert und lässt nicht mehr jeden dritten Punt fallen. Hat das Potenzial, einer der gefährlichsten Returner der Liga zu werden, aber wenn er seinen Job behalten will, muss er konstanter werden. Als Backups stünden Kenyan Drake oder Jarvis Landry bereit.

    Fazit:
    Auf K und P wurden die Karten komplett neu gemischt, auf LS und bei den Returnern bleibt alles beim Alten. Da viele wichtige Special Teamer (Aikens, Thomas, Williams, Fede) zurück sind und wir einen guten Special Teams Coach haben, sehe ich keinen Grund, warum die Special Teams negativ auffallen sollten (siehe FSU gegen Bama letzte Woche)...


    Spielplan und Saisonausblick folgen in den nächsten Tagen...

    Einmal editiert, zuletzt von burnum (9. September 2017 um 11:06)

  • 2017 Schedule:

    Wenn nicht anderweitig notiert, finden die Spiele jeweils Sonntags um 1 pm (also 19 Uhr unserer Zeit) statt.

    Week 1 - BYE
    Week 2 - at Chargers (4:05 pm)
    Week 3 - at Jets
    Week 4 - vs Saints (in London, 9:30 am - 15:30 Uhr unserer Zeit)
    Week 5 - vs Titans
    Week 6 - at Falcons
    Week 7 - vs Jets
    Week 8 - at Ravens (Thursday Night, 8:25 pm)
    Week 9 - vs Raiders (Sunday Night, 8:30 pm)
    Week 10 - at Panthers (Monday Night, 8:30 pm)
    Week 11 - vs Buccaneers
    Week 12 - at Patriots
    Week 13 - vs Broncos
    Week 14 - vs Patriots (Monday Night, 8:30 pm)
    Week 15 - at Bills
    Week 16 - at Chiefs
    Week 17 - vs Bills


    Saisonausblick:

    Nach der positiven Überraschung 2016 spricht in 2017 leider Vieles gegen uns: Wir haben einen der (zumindest auf dem Papier) schwersten Schedules der Liga, dazu bereits vor dem ersten Spieltag immense Verletzungsprobleme (starting QB, starting MLB, starting CB fallen die komplette Saison aus, dazu starting LG und starting FS die erste Saisonhälfte - und noch wurde kein einziger regular season snap gespielt) und nun auch noch die ungewisse Situation um Hurricane Irma (keine Bye-Week, wie wird sich die Stadt von den Folgen des Hurricanes erholen?)... Alle Zeichen sprechen eigentlich gegen uns - aber genau in so einer Situation hat Coach Gase letzte Saison das absolute Maximum aus dem Team heraus geholt.
    In der Offense wird viel davon abhängen, wie gut Jay Cutler wirklich ist. Kann er seine Turnover minimieren und eine effektive Offense leiten, oder ist er (trotz Coach Gase) der übermütige Gunslinger? Zumindest hat er mit unserem WR Trio (Parker, Landry, Stills) und TE Thomas auf dem Papier ein Arsenal an "weapons", um die ihn die meisten anderen QBs beneiden würden. Auf der anderen Seite bereitet mir (fast schon traditionell) unsere O-Line noch Kopfschmerzen - hier sind wir eine Verletzung vom "panic mode" entfernt, Gleiches gilt im Übrigen für die Linebacker.

    Seit Adam Gase der starke Mann in Miami ist, ist merklich Ruhe eingekehrt (das meine ich ausdrücklich positiv). Vorbei sind die Zeiten, als man alljährlich die Offseason gewonnen hat und dann in der Saison wieder eine einzige Enttäuschung war. Seit Langem ist endlich mal wieder ein sportliches Konzept zu erkennen, das von der gesamten Franchise getragen wird - auch wenn ich nicht immer mit jeder Entscheidung übereinstimme, es ist trotzdem in den allermeisten Fällen klar erkennbar, warum die jeweilige Entscheidung getroffen wurde. Endlich haben wir wieder eine sportliche Führung, in die ich als Fan vollstes Vertrauen habe (zuletzt war dies bei Nick Saban der Fall und vielleicht noch kurzfristig zu Beginn der Parcells Ära).

    Trotzdem bleiben mir diese Saison zu viele Fragen offen, um optimistisch zu sein: Wie kann sich Cutler in die Offense einbringen? Hält unsere O-Line? Hält unsere Defense (speziell die Linebacker-Unit ist extrem dünn)? Können wir von nun an halbwegs verletzungsfrei bleiben? Wie viele Verletzungen kann das Roster noch verschmerzen? Es ist halt ein Unterschied, ob Laremy Tunsil die Blindside schützt oder Sam Young. Genau so ist es ein Unterschied, ob Kiko Alonso in der Mitte der Defense spielt oder Mike Hull. Wir haben bereits 5 größere Ausfälle, viel mehr werden wir uns nicht leisten können, dafür ist das Roster (noch) nicht tief genug.

    Positiv: Wir haben trotz einiger Veteranen im Schnitt eines der jüngsten Roster der Liga (glaube Platz 6 hab ich gelesen). Da sollte es doch machbar sein, dass sich auch dieses Jahr wieder einige Spieler entwickeln, auf die man dann in der Zukunft bauen kann (ähnlich wie beispielsweise Tony Lippett letztes Jahr).


    Prognose:

    Wie bereits angemerkt, bei mir sind Gläser nie halb voll, sondern immer allerhöchstens halb leer (wenn ich denn überhaupt ein Glas habe)... Letztes Jahr habe ich zum Glück mit meiner 4-6 win Prognose gründlich daneben gelegen (am Ende waren es 10 wins). Ich hoffe dieses Jahr geht es mir ähnlich...
    Aufgrund der o.g. Fragezeichen finde ich diese Saison extrem schwer zu tippen bei den Dolphins. Innerhalb der Division sehe ich uns als zweite Kraft, daher sage ich in der AFC East einen 4-2 record voraus. Außerhalb der Division haben wir aber dieses Jahr einen extrem schwierigen Spielplan, dazu nicht den Luxus der Bye-Week zur Erholung und ggf. Neuausrichtung. Das Roster ist stellenweise noch recht dünn, was vor Allem in der zweiten Saisonhälfte negative Auswirkungen haben könnte.
    Ich sehe uns insgesamt auf einem sehr guten Weg, aber dieses Jahr gibt es einen kleinen Rückschritt. Ich würde auf eine Saison mit 7-8 Siegen tippen, kann aber nicht ausschließen, dass es auch komplett den Bach runter geht, sollten wir noch mehr größere Verletzungen auf den falschen Positionen haben.

    Einmal editiert, zuletzt von burnum (9. September 2017 um 14:06)

  • Ich sehe uns insgesamt auf einem sehr guten Weg, aber dieses Jahr gibt es einen kleinen Rückschritt. Ich würde auf eine Saison mit 7-8 Siegen tippen, kann aber nicht ausschließen, dass es auch komplett den Bach runter geht, sollten wir noch mehr größere Verletzungen auf den falschen Positionen haben.

    Würde 7-8 wins auch als recht realistisch einschätzen, wobei mich das Team gerne positiv überraschen darf (und die Pats so weiterspielen).
    Danke für das starke Preview. :thumbup:

  • Schöne Preview, burnum. Mal abgesehen von deinem pessimistischen Saisonausblick gehe ich bei vielem mit. Letzte Saison hatte ich ein 7-9 im besten Fall auf dem Schirm. Für dieses Jahr sehe ich gute Chancen auf eine Wiederholung des Vorjahresresultats. Es ist nur fraglich, ob man mit 10-6 wieder in die Playoffs einzieht.

    Und zur Situation von Philipps/Godchaux: Auf dem Depth Chart auf der Homepage ist Philipps noch als Starter gelistet und das hatte ich so auch irgendwo auf Twitter als Aussage von Adam Gase gelesen. Bin aber gespannt, wie lange dies der Fall sein wird.

  • Und zur Situation von Philipps/Godchaux: Auf dem Depth Chart auf der Homepage ist Philipps noch als Starter gelistet und das hatte ich so auch irgendwo auf Twitter als Aussage von Adam Gase gelesen. Bin aber gespannt, wie lange dies der Fall sein wird.

    Im Endeffekt werden sie sich die Snaps wohl in etwa 50/50 teilen, aber in allen Preseason-Spielen stand Godchaux als Starter auf dem Platz und Phillips kam von der Bank. Wer nun am Ende startet ist eigentlich egal, es geht darum, dass Phillips weniger Snaps spielt als letztes Jahr (und diese Snaps dann dafür mit 100 Prozent).

  • Ich konnte jetzt auch die komplette Preview endlich durchlesen und auch von meiner Seite ein dickes Dankeschön! Verbal zerreißen daher nein! Bist schon seit geraumer Zeit unser MVP burnum ;)

    Mein Ansatz am Anfang der Saison ist immer der: Ist man qualitativ besser als vor einem Jahr oder nicht? Haben Spieler uns verlassen oder sind welche über ihren Zenit drüber? Gibt es positive Entwicklungen und Potenziale? Wie tief ist der Kader usw. Schwer zu beurteilen aus meiner Sicht. Vor einem Jahr war z.B. Jay Ajayi ein Name auf dem Roster. Jetzt ruhen die Hoffnungen auf ihm. Unser starting RB vor einem Jahr - ja richtig, Adrian Foster. Es geht so verdammt schnell in dieser Liga.

    Ich bin selbst eher Optimist (nicht nur beim Fansein) aber der Unterschied zwischen 10-6 und 8-8 ist teilweise hauchdünn. Und mal ehrlich auf 2016 zurückschauend: Wie viele Spiele wurden extrem glücklich und mega knapp gewonnen. Bei den Rams, Chargers, Bills und zu Hause gegen Browns, Cards und Niners hätte man nicht jammern dürfen, wenn ein L zum Schluss gestanden wäre.

    Für mich weiter ein großes Fragenzeichen ist die Run Defense. Vance Joseph ist zwar zum HC befördert worden, konnte aber dieses Problem nicht in den Griff bekommen. Die Defense hat zwar Turnover produziert war aber gegen den Lauf löchrig wie der beste Schweizer Käse. Ein Reshad Jones wird zurückkommen und dabei helfen, aber generell ist das seit Jahren DIE Schwachstelle. Für mich sogar das größere Problem als die O-Line, welche letztes Jahr auch für den Erfolg für Ajayi mit verantwortlich war.

    Schedule beurteilen ist auch immer so ne Sache. Die Finalisten vom Superbowl 50 waren letztes Jahr nicht in den Playoffs. Vermeintlich leichtere Gegner werden große Hürden und umgekehrt. Ich tippe auf 7-9 oder 8-8. Wünsche mir als Fan natürlich etwas anderes.

  • :respektfür die gesamte Zusammenfassung burnum

    Matt Moore, #8 - Moore ist seit Jahren ein verlässlicher Backup, der sich in Miami wohlfühlt und für vergleichsweise relativ kleines Geld spielt (1,5 Mio pro Jahr). Eine Zeit lang sah es mal so aus, als könne Moore anderswo evtl. die Chance bekommen, Starter zu werden. Mittlerweile hat er sich aber wohl mit der Rolle des Career Backups in Miami angefreundet. Als sich Tannehill Ende der letzten Saison verletzte, war Moore zur Stelle und der Dropoff vom Starter zum Backup hielt sich in Grenzen (auch wenn ein Unterschied deutlich erkennbar war). Guter Backup, der im Notfall mal nen paar Spiele starten kann, mehr aber auch nicht.

    Ich glaube, dass Matt Moore von vielen unterschätzt wird. Sogesehen ein Schnäppchen für die Fins. Man hätte durchaus die Season mit Moore als Starting QB angehen können.
    Meine Vermutung ist, dass Gase u.a.(optinales Spiel) mit der Verpflichtung des älteren Cutlers auch Druck auf die WR ausüben will, ungewollt oder gewollt auch Konkurrenz für Tannehill. Das kann nur die Gesamtentwicklung forcieren. Es werden mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen, zumal eh ein QB geholt werden mußte.
    So oder so, Moore und Cutler können eh nur Übergangslösungen sein.

    Fazit: Klare Struktur bei den RBs: Ajayi als Starter und power runner, Drake als change-of-pace back und outside-run-specialist, Williams als 3rd-down-back. Wollen wir hoffen, dass alle fit bleiben. Ein vierter RB, der auch den Special Teams helfen kann wird noch gesucht.

    Schade, das Dalvin Cook nicht gedraftet wurde, er war noch frei. Mit Ajayi wäre er ein gutes Starting-Duo, so muß man auf Drake´s Entwicklung setzen. Den vierten RB sehe ich immer als Projekt. Puntreturner ist eher ein undankbarer Job.
    By the way Reuben Foster und Forrest Lamp waren als Rookie-Starter auch noch wählbar.
    Ok, andere Draft-Philosophie.

    Ich könnte mir vorstellen, man zögert mit der Verlängerung von Landry ganz bewusst, da man zunächst noch die Entwicklung von DeVante Parker abwarten will.

    Landry ist noch nicht da, wo ihn viele gerne sehen wollen. Forderung/Vorstellung und Leistung divergieren noch ...Tee trinken und abwarten. Zudem ist die QB-Situation ebenfalls in der Warteschleife. So werden mehrer Optionen offengehalten.

    MarQueis Gray, #48 - ehemaliger College QB (Minnesota), der zum TE umgeschult wurde.

    Schöne Info. Hey, da ist er :madfan: doch, der QB-Backup. :stumm::snoop:

    G/T Jesse Davis, #77 - Davis war der große Gewinner des Training Camps. Er kam als absoluter Nobody und gilt in Insiderkreisen mittlerweile als Herausforderer auf einen der Starting Guard Plätze.

    OT Eric Smith [R], #71 - ähnlich wie Davis war auch Smith eine positive Überraschung im Camp. Er kam als UDFA und dürfte mittlerweile der erste Backup-Tackle sein.

    Das macht Hoffnung. Hinein ins Haifischbecken ... Die O-line sehe ich auch nicht als größte Baustelle.

    DE Charles Harris [R], #90 - unser Erstrundenpick wird wohl zunächst als Pass-Rushing specialist hinter Cam Wake aufgebaut und soll dann in 1-2 Jahren von diesem als full-time Starter übernehmen. Im Camp zeigte er gute Ansätze und auch in der Preseason war er ein ständiger Unruhefaktor im gegnerischen Backfield (auch wenn ihm keine Sacks gelangen, er hatte viele QB Hurries). Gegen den Lauf wird er sich noch steigern müssen, aber als situational Pass-Rusher wird er sicher schon als Rookie einige Spielzeit bekommen.

    ... Ebenso antesten. Wenn keine besseren Alternativen (z.B.aufgrund von Wake Verletzung), dann sogar als Starter.

    Positiv: Wir haben trotz einiger Veteranen im Schnitt eines der jüngsten Roster der Liga (glaube Platz 6 hab ich gelesen).

    nur kurz gegooglet, aber hier werden die Fins im Age-Ranking als viert-ältestes NFL-Team geführt
    Der reine Alterdurchschnitt sagt eh wenig aus. Man sollte diesen immer in Bezug zu anderen Parametern setzen um aussagekräftige Kennzahlen zu bekommen, z.B. Alter auf Spielfeld, Entwicklung eines Spielers bezogen auf Alter, Gehalt auf, Verletzungen auf etc.

    Das Alter der Cheerleader ist wichtiger ...


    Ich setze auf Sieg in L.A. !


    :football: "You don´t always need a plan bro.
    Sometimes you just need balls." :king:football:

  • Erstmal danke für die Blumen und netten Worte...

    Schade, das Dalvin Cook nicht gedraftet wurde, er war noch frei. Mit Ajayi wäre er ein gutes Starting-Duo, so muß man auf Drake´s Entwicklung setzen. Den vierten RB sehe ich immer als Projekt. Puntreturner ist eher ein undankbarer Job.

    Willst du wirklich einen 1st Rounder in einen RB stecken, der dann mit Ajayi und Drake ein comittee bildet? Ich bin mit unserem 1st Round Pick total zufrieden. Harris darf gerne eine Saison hinter Wake/Branch lernen und dann für einen der beiden als Starter übernehmen. Wenn er ein halbwegs passabler DE wird, würde ich ihn jedem rotational RB vorziehen.

    Nur weil ich den 4. RB als wichtigen Special Teamer beschrieben habe, heißt dies nicht, dass er automatisch Punt Returner werden soll. Unsere Returner sind Grant, Drake, Landry - da sind wir eigentlich gut aufgestellt. Aber es gibt in den Special Teams natürlich genug andere Jobs (Gunner, Punt Protector, "2-man-mobile-wedge") für die sich Running Backs aufgrund ihrer Statur und Wendigkeit gut eignen. Musterbeispiel wäre Brandon Bolden in NE. Kein Returner, aber trotzdem ein enorm wichtiger Special Teamer (vergleichbar mit Walt Aikens oder Michael Thomas bei uns, auch wenn die beide DB sind).

  • Willst du wirklich einen 1st Rounder in einen RB stecken, der dann mit Ajayi und Drake ein comittee bildet?

    Es hätte auch Reuben Foster sein können. Value over Need ist halt eine andere Philosophie, bzw. deren Gewichtung zu Gunsten Value.

    Cook kann direkt starten kann, Harris wohl eher nicht auf der angedachten Position.

    Ich persönlich habe lieber 3 RBs auf ähnlichem Leistungsniveau (und spare mit den vierten im Projekt), als 2 Starter und 2 Backups mit größerer Leistungslücken zu den Starten.
    Den eingesparten RB lieber dann in ein Defense-Projektkandidaten stecken.

    So hätte ich einen direkten Starter, höhere Leistungsdichte auf der RB-Position auf Kosten eines schwächeren Defense-Projektkandidaten als Harris + einen fehlenden 4. Projekt-Rb.
    Ist halt eine wiederum eine strategische Frage.

    ...viele Wege führen nach Rom, jetzt wird er mit Harris gegangen.


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  • Klar, über verschiedene Philosophien kann man den ganzen Tag diskutieren... Aber was willst du denn mit 3 guten Running Backs (Cook, Ajayi, Drake)? Und Ajayi wird sich nach der letzten Saison sicher nicht einen 1st Rounder vor die Nase setzen lassen ohne dass es Theater gibt.

    Naja, egal jetzt. Am Ende liegt doch eh alles daran, wie sich Harris in den nächsten 2-3 Jahren entwickelt. Wenn er ein solider starting DE wird, haben wir alles richtig gemacht. Wird er ein Flop (was ich persönlich nicht glaube) kann man natürlich in nen paar Jahren alle Spieler aufzählen, die man hätte picken können (ich komme bis heute nicht darüber hinweg, wie man 2007 Ted Ginn anstatt Revis oder Pat Willis picken konnte - ist aber im Nachhinein immer einfacher gesagt - kann mich noch dunkel erinnern, dass ich damals einen DT haben wollte der dann auch böse gefloppt ist).