Carolina Panthers Season Preview 2017

  • Hallo Leute :xywave: ,

    habe mich gerade erst hier angemeldet, ich bin zwar Patriots-Fan, hatte aber im Zuge einer Preview Reihe auf einer anderen Sportseite kurzfristig was für die Panthers geschrieben.
    Es war ursprünglich jemand anderes vorgesehen, nach seiner Absage habe ich dann aber mit ein paar seiner Notizen eine Preview zusammengebastelt.
    Nach dem aktuellen Saisonverlauf ist es natürlich eigentlich etwas zu spät, Vier Spiele sind bereits durch, Olsen steht auf IR und die Panthers sind trotzdem besser gestartet, als ich das erwartet hätte.
    Ich möchte die Preview trotzdem gerne hier teilen, vllt liest es sich der ein odere andere ja trotzdem noch durch.

    Feedback oder Anmerkungen immer her damit :bier:

    :supz: LETS GOOO!

  • Recap 2016:

    Nachdem man 2015 noch mit 15 Siegen in der Regular Season in den Super Bowl einziehen konnte, verpasste man in der vergangenen Saison zum ersten Mal seit 2012 wieder die Playoffs und landete am Ende bei einer enttäuschenden 6-10 Bilanz und damit in der NFC South auf dem letzten Platz. Die Panthers waren somit das erste Team der NFL Geschichte, das nach einer 15-1 Saison im Folgejahr die Playoffs verpasste, der letzte Platz in der Division war ebenfalls traurige Premiere für einen NFC Champ. Der Super Bowl Hangover hatte sich dann doch stärker bemerkbar gemacht als viele prognostiziert hatten, die Ursachen für die schwache Saison waren hierbei vielfältig.

    Cam Newton spielt die schlechteste Saison seiner bisherigen Karriere (19 TD/14 INT, DVOA -13%, #28/34 aller QBs mit 200+ Attempts) und verletzte sich dann auch noch an der Schulter. Das lag zum einen an seiner O-Line, diese war besonders auf den Tackle Positionen ein Desaster, ließ insgesamt 36 Sacks und 93 QB Hits zu. Cam kassierte aber auch jede Menge harter Hits außerhalb der Pocket. Darauf aufbauend blieb die Offense relativ harmlos (-12,2% lt. Weighted Offense) und enttäuschte im Vergleich zum Vorjahr (sowohl die Passing als auch die Rushing Offense war 2015 Top 10).

    In der Defense verließ Josh Norman, nach einigem Hick-Hack um seine Vertragsverlängerung, kurz vor Saisonstart die Franchise und schloss sich den Washington Redskins an. Man glaubte dies durch das System auffangen zu können, doch der jungen Secondary merkte man die Unsicherheit deutlich an und auch die Front 7 hatte einige Anlaufschwierigkeiten. Erst im Laufe der Saison konnte man Verbesserungen erkennen, doch dann fiel Luke Kuechly, der absolute Leader und Team-Captain der Defense, für die letzten 6 Spiele verletzungsbedingt aus. Insgesamt kann man also von einer Seuchensaison sprechen.

    Doch nicht nur on-field sorgte man für Kopfschütteln, zusätzlich zur schwachen Saison kam es kurz vor dem Start des Training Camps zum Bruch mit General Manager Dave Gettleman. Gettleman war seit 2013 GM in Carolina und machte durchaus einen guten Job, unter seiner Regie erreichte man dreimal in Folge die Playoffs, 2015 den Super Bowl und konnte den eigenen Salary Cap stabilisieren. Wie NFL Network Insider Ian Rapoport nach der Entlassung berichtete, stand der Job des 66-Jährigen jedoch schon länger auf der Kippe, gewisse Personalentscheidungen gefielen Owner Jerry Richardson nicht. Vor allem der Abgang von Cornerback Josh Norman soll eine große Rolle bei der Entlassung des Managers gespielt haben. Wieso man Gettleman dann noch den Draft und die komplette Free Agency machen ließ ist unklar, der Zeitpunkt der Entlassung war alles andere als optimal. Interimsweise übernimmt Gettlemans Vorgänger, Marty Hurney, der bereits von 2002-2012 GM der Panthers war.

    :supz: LETS GOOO!

    Einmal editiert, zuletzt von Petzie87 (3. Oktober 2017 um 15:26)

  • Free Agency:
    Verträge sind angegeben in (Laufzeit in Jahren/Summe in Mio/davon garantiert)

    Re-Signings:

    • DT Kawann Short (5/80.5/35)
    • DE Mario Addison (3/22.5/12)
    • Gs Trai Turner (4/45/20.5) & Andrew Norwell (2nd round tender: 1/2.746/0)
    • RBs Jonathan Stewart (restructured: 1/8/3.6) & Fozzy Whittaker (2/2.5/500k)
    • WLB Thomas Davis (vorzeitige contract extension: 1/6.75/3)

    Die wichtigsten Zugänge sind:

    • LT Matt Kalil (MIN) (5/55.5/31)
    • CB Captain Munnerlyn (MIN) (4/17/8.8)
    • WR Russell Shepard (TB) (3/10/2.1)
    • SS Mike Adams (IND) (2/4.2/1.15)
    • DE Julius Peppers (GB) (1/3.5/1.65)

    Die wichtigsten Abgänge:

    • RT Mike Remmers (MIN)
    • ILB A.J. Klein (NO)
    • WR Ted Ginn (NO)
    • FB Mike Tolbert (BUF)

    Die Verlängerungen von Short und Addison waren unabdingbar, beide waren elementar wichtige Bestandteile der Front Seven.
    Turner und Norwell, letzterer 2016 der bestbenotete O-Liner der Panthers (84.2 Overall Grade bei PFF und #12 aller Guards), konnten einigermaßen günstig gehalten werden, ebenso wie die beiden RBs (Stewart stimmte einer Umstrukturierung seines Vertrags zu und verzichtet auf knapp 2 Mio Gehalt).

    Die Zugänge waren, bis auf Kalil, ebenfalls relativ preiswert. Munnerlyn spielte bis 2013 bei den Panthers, kennt Team und Scheme und sollte die Baustelle im Slot beheben können, Peppers ist ebenfalls ein ehemaliger Panther und sollte, trotz seines fortgeschrittenen Alters, in der Passrush-Rotation eine gute Rolle spielen können. Mit Adams hat man einen Veteranen für die Safety Position geholt, der seinen jungen Teamkameraden helfen und im Locker-Room als Leader vorangehen soll.
    Kalil ist hier jedoch ein großes Fragezeichen, er hatte seine beste Saison in seinem Rookie-Jahr (2012), danach baute er stetig ab und hatte mit Verletzungen zu kämpfen. Dass einer der schlechtesten LT der Liga (2016 PFF Ovr Grade 37.2) mit seiner Verletzungshistorie einen so hohen Vertrag wert ist, ist eher unwahrscheinlich, der Vertrag birgt zumindest einiges an Risiko.

    Draft:
    Runde 1, Pick #8: Christian McCaffrey, RB, Stanford
    Runde 2, Pick #40: Curtis Samuel, WR, Ohio State
    Runde 2, Pick #64: Taylor Moton, OT, Western Michigan
    Runde 3, Pick #77: Daeshon Hall, DE, Texas A&M
    Runde 5, Pick #152: Corn Elder, DB, Miami
    Runde 6, Pick #192: Alex Armah, FB, West Georgia
    Runde 7, Pick #233: Harrison Butker, K, Georgia Tech

    Insgesamt kann man von einem soliden Draft sprechen, mit McCaffrey und Samuel hat Newton zwei neue Waffen erhalten, die beide Speed mitbringen und der Offense mehr Variabilität geben sollen, McCaffrey sollte besonders im Lauf- & Kurzpassspiel seine Chance erhalten.

    Taylor Moton gilt als sehr clever und lernfähig, man schätzt ihn zwar noch nicht 100% NFL-ready ein, aber er bringt Depth für die Tackle Position und ist aktuell sogar erster Backup.

    Daeshon Hall dürfte in der Rotation auf DE seine Rolle finden, spielt aber hinter Johnson, Addison und Peppers aktuell maximal die vierte Geige.

    CB Corn Elder ist momentan verletzt, noch ist unklar wann er wieder einsatzbereit ist, hier sollte man 2017 eher nichts erwarten.

    Alex Armah spielte auf dem College noch als DE, soll zum FB umgeschult werden, hat den 53er Cut allerdings nicht überstanden und steht aktuell im Practice Squad, er ist sowas wie die große Unbekannte.

    Zu guter Letzt noch Kicker Harrison Butker, er sollte Graham Gano einen Konkurrenzkampf liefern, Gano konnte sich am Ende jedoch durchsetzen und wurde als Starter bestätigt.

    Einziger Kritikpunkt meinerseits wäre, dass man die TE Position trotz der extremen Tiefe dieses Draftjahrgangs komplett ignoriert hat.
    Greg Olsen wird auch nicht jünger und hier hätte man definitiv einen Nachfolger für Mr. Zuverlässig finden können und so hätte man ihm während der Spiele auch mal ein paar Verschnaufpausen geben können.

    :supz: LETS GOOO!

    Einmal editiert, zuletzt von Petzie87 (3. Oktober 2017 um 15:26)

  • Coaching Staff:
    Head Coach Ronald Riverboat Ron Rivera geht in seine siebte Saison mit den Panthers.
    Defensive Coordinator Sean McDermott bekam ein Angebot der Bills und ist nun neuer Head Coach in Buffalo.
    Die vakante Position wurde intern mit dem ehemaligen DB Coach Steve Wilks besetzt, der einen exzellenten Ruf hat und Jahre lang hervorragende Arbeit geleistet hat.
    Offensive Coordinator bleibt weiterhin Mike Shula, der seit 2011 mit Riverboat Ron zusammenarbeitet und seit nun 5 Jahren als OC fungiert.
    Besonders für Shula dürfte es eine spannende Saison werden, stehen doch einige Änderungen im Offensive Scheme an.


    Offense:
    Generell vorab: die Offense der Panthers soll sich 2017 leicht verändern.
    War Newton 2016 noch der Quarterback mit den meisten Deepball-Attempts, soll die Offense nun vermehrt auf kurze Pässe, Screens und weniger designte Quarterback Runs ausgelegt werden.
    Die Offseason zeigte dies klar.

    Quarterback:
    Zu Cam Newton muss man nicht viel sagen, die Erwartungen an den MVP der 2015er Saison sind hoch, Newton hat die schlechteste Saison seiner Karriere hinter sich und jeder erwartet nun wieder eine Steigerung.
    2016 musste er viele Hits einstecken, seine designten QB-Runs waren nicht so effektiv wie gewohnt und hinter einer extrem wackligen O-Line fehlte ihm oft die Zeit, darunter litt seine Accuracy gewaltig.
    Newton wurde erst im März an der Schulter operiert, inwieweit er 100% fit ist, wird man abwarten müssen. In Week 1 gegen die 49ers erinnerte er eher an einen Rasensprenger als an einen QB (er hatte teilweise eine abenteuerliche Streuung in seinen Würfen). Hinter Newton warten der langjährige Backup Derek Anderson und Neuverpflichtung Brad Kaaya, der Rookie wurde nach seiner Entlassung bei den Lions vom Waiver geholt.

    Running Back:
    Jonathan Stewart ist die klare Nr. 1. Er konnte allerdings bislang erst einmal eine komplette Saison durchspielen, schlug sich ansonsten viel mit Verletzungen herum. 2016 spielte er in 13 Spielen und erlief dabei 824 Yards (3.8y/ATT) und 9 TDs.
    Er war zudem 2016 der beste RB in Pass Protection (PFF).
    Erstrundenpick Christian McCaffrey wird neben Stewart die meisten Snaps erhalten, im ersten Spiel wurde er bereits 13 mal als RB und 5 mal als WR eingesetzt (zum Vergleich: Stewart hatte 18/2).
    Fozzy Whittaker ist die Nr. 3 im Depth-Chart und wird nur sporadisch eingesetzt, Nr. 4 ist Cameron Artis-Payne, er dürfte ohne Verletzungen wohl kaum Einsätze bekommen und war in Week 1 bereits inactive.
    Nach dem Wechsel von Mike Tolbert zu den Buffalo Bills geht man ohne FB im 53er Roster in die Saison, da es Rookie Alex Armah nur ins PS geschafft hat.

    Wide Receiver:
    Kelvin Benjamin spielte 2016 erstmals wieder eine volle Saison durch, scheiterte knapp an der 1.000 Yards Marke (941y, 14.9y/REC) und legte 7 TDs auf.
    Carolina zog daraufhin die 5th-year-option, kommende Offseason stehen hier also Verhandlungen an. Benjamin wirkt dieses Jahr noch eine Spur fitter, er geht als Nr. 1 Receiver (Z) in die Saison und sollte noch mehr Targets erhalten als 2016.
    Sein Backup auf Z sollte Damiere Byrd sein, der eine starke PS spielte und auch als Returner eingeplant ist.
    Devin Funchess wird die Nr. 2 sein (X), für ihn geht es vermutlich um seine Zukunft, seine bisherigen zwei Saisons mit den Panthers waren eher enttäuschend, sollte er nicht sein breakout-year haben, dürfte es das für ihn in Charlotte gewesen sein.
    Hinter ihm lauert Neuzugang Russel Shepard, der sich wohl den Spot des X-Receivers mit Funchess teilen wird. Rookie Curtis Samuel dürfte im Slot gesetzt sein, durch seinen Speed aber auch den Platz von Ted Ginn (zu NO) als Deepthreat einnehmen.
    Auch McCaffrey wird als Allroundwaffe sicher den ein oder anderen Snap im Slot eingesetzt werden.

    Tight End:
    Greg Olsen und danach nichts könnte hier durchaus als Einschätzung ausreichen.
    Carolina ignorierte die TE Position die komplette Offseason lang, dabei wären in einem extrem tiefen und talentierten Draftjahrgang durchaus einige Prospects dabei gewesen, mit denen man sich hätte verstärken können.
    Greg Olsen ist mittlerweile 32 Jahre alt, er geht in seine 11. NFL-Saison und verpasste über diesen langen Zeitraum erst ZWEI Spiele, in überragenden 159/161 Spielen stand er auf dem Feld.
    Wie lange das noch so bleiben wird ist aber fraglich, das Alter wird mit der Zeit immer mehr eine Rolle spielen und ein paar Verschnaufpausen würden ihm sicher guttun.
    Ein Rookie hätte ein paar Jahre von Olsen lernen und irgendwann übernehmen können, hier nicht zu handeln könnte sich als Fehler herausstellen.
    Weitere TE im Roster sind Ed Dickson, der Nebenmann von Olsen im 2TE-Set (spielte 2016 in allen 16 Spielen) und Chris Manhertz.
    Beide sind allerdings eher Blocking TEs und glänzen nicht gerade mit ihren Fähigkeiten als Passempfänger.

    Offensive Line:
    Die O-Line der Panthers war 2016 eine herbe Enttäuschung, schwache Leistungen und massive Verletzungsprobleme plagten die gesamte Unit, das soll dieses Jahr wieder besser werden.
    Die Interior-O-Line ist mit Andrew Norwell (LG), Ryan Kalil (C) und Trai Turner (RG) stark besetzt, alle drei gehören zur Ligaspitze auf ihren Positionen.
    R. Kalil ist allerdings verletzungsanfällig und spielte bisher eher selten durch, ob das mit nun 32 Jahren besser wird ist fraglich. Sein Backup ist Tyler Larsen.
    Auf RT wird Daryl Williams starten, von dem die Coaches eine ordentliche Steigerung erwarten (2016 PFF ovr grade 69.5), auf LT wird Neuverpflichtung Matt Kalil (der übrigens der Bruder von C Ryan ist) starten.
    Wie bereits oben erwähnt ist hier eine gewisse Skepsis nicht unangebracht, Matt konnte seine gute Rookie Saison nie bestätigen und baute seitdem stetig ab.
    Erster Backup auf der Tackle Position ist Rookie Taylor Moton, dahinter steht noch Amini Silatolu zur Verfügung.

    Eine Steigerung der Offensive Line ist elementar wichtig. Cam Newton muss besser beschützt werden und auch im Run Blocking muss die Line sich verbessern um an die grandiose 2015er Saison auch nur annähernd anzuknüpfen.

    Fazit:
    Das Team steht offensiv mMn besser da als letzte Saison. Newton sollten die Änderungen im Offensive Scheme zu Gute kommen, ein schnellerer Release kann die Probleme der O-Line kaschieren und er sollte so auch weniger Hits kassieren.
    Zudem dürfte die Offense schwerer einzuschätzen sein, fehlende Variabilität war besonders im Vorjahr ein großes Problem, McCaffrey und Samuel sollten diese Baustelle schließen können.
    Newton muss dafür aber seine Accuracy in den Griff bekommen, wirft er weiter so ungenau, strahlt er keine große Gefahr aus, wenn der Gegner das Run Game der Panthers gut im Griff hat.
    Kelvin Benjamin geht in sein Contract Year und muss beweisen, ob er eine legitime Nr. 1 sein kann.
    Die O-Line sollte sich steigern können, es darf sich allerdings niemand verletzen, die mangelnde Depth könnte hier im Laufe der Saison noch für Probleme sorgen.

    :supz: LETS GOOO!

    Einmal editiert, zuletzt von Petzie87 (3. Oktober 2017 um 15:27)

  • Defense und Special Teams:
    Vorab: Die Defense der Panthers lebt vor allem vom Druck der Front 7. Die Defense Line agiert aus einem 4-3 Scheme heraus, das Defensive Backfield befindet sich größtenteils in Zone Coverage.
    Cover 2 mit einem LB in Coverage dürfte die meistgespielte Formation sein. Carolina blitzte eher selten und stellte das LB-Corps vermehrt in Coverage auf, das könnte sich dieses Jahr ändern, man möchte defensiv etwas aggressiver auftreten.

    Defensive Line:
    DT Kawann Short ist der Anker/Hog Molly der Line und sollte wieder für ordentlich Betrieb sorgen.
    Sein Nebenmann Star Lotulelei ist ebenfalls gesetzt, er geht allerdings in sein Contract Year und dürfte für Carolina kaum zu halten sein, wenn er eine gute Saison aufs Turf zaubert.
    Passrush ist jedoch nicht seine Stärke, hier ist eher Short gefragt. Backups sind der aktuell verletzte Vernon Butler (1st round pick 2016) und Kyle Love, der schon einige Jahre als Backup in Carolina aktiv ist und in der Offseason als UFA re-signed wurde.
    Auf DE sollten lt. Depthchart Charles Johnson und Mario Addison starten, in Week 1 teilten sich Johnson und Rückkehrer Julius Peppers die Snaps allerdings nahezu 50/50. Weitere Rotationsspieler sind Wes Horton und Rookie Deashaun Hall. Horton pendelte die letzten Jahre zwischen Practice Squad und 53er Roster und ist vom Typ her aber eher ein Run-Stopper denn ein Passrusher.

    Wie viel der 37-jährige Peppers noch im Tank hat, wird sich zeigen. Der Passrush der DEs war letztes Jahr, abgesehen von Addison, eher mau, hier müsste mehr Druck erzeugt werden, um das Defensive Backfield zu entlasten.
    Auch Johnson baute seit 2013 immer weiter ab und es ist fraglich, ob er noch mal eine Steigerung hinbekommt. Wenn die D-Line verletzungsfrei bleibt, kann sie immer noch genügend Druck auf die gegnerischen QBs ausüben, Wunder sollte man hier allerdings nicht erwarten.

    Linebacker:
    Die Position der Linebacker ist wohl DAS Prunkstück der Defense. MLB Luke Kuechly ist rein sportlich über jeden Zweifel erhaben, er fiel jedoch 2015 und 2016 jeweils für drei Spiele mit einer Gehirnerschütterung aus.
    Hier muss man vorsichtig sein, denn jede weitere Gehirnerschütterung könnte das Ende seiner Karriere bedeuten.
    Auf WLB ist Thomas Davis gesetzt, er unterschrieb Mitte August eine Vertragsverlängerung über 6.75 Mio., die ihn bis 2018 an die Panthers bindet. Er stand 2016 in 1.009 (94,3%) Snaps auf dem Feld (einer von nur 6 LB, die über 1.000 Snaps spielten).
    Den Posten des SLB übernimmt Shaq Thompson, der ein wenig unter dem Radar schwimmt und einen soliden Starter abgibt. Alle drei glänzen vor allem in Coverage.
    Dahinter wartet David Mayo (5th round pick 2015), der in seinem dritten Jahr mit den Panthers den Spot von AJ Klein übernehmen soll.
    Weitere LB im Team sind Ben Jacobs, Jared Norris und Jeremy Cash, alle drei werden aber wohl zumeist nur im ST zum Einsatz kommen.

    Cornerbacks:
    Nach dem Abgang von Josh Norman und Charles Tillman mussten die Rookies James Bradberry und Daryl Worley direkt als Outside Corner starten. Bradberry konnte die Rolle des Nr. 1 Corners hierbei durchaus erfolgreich ausfüllen.
    PFF rankte ihn 2016 als #20 CB der Liga, er war der bestbenotete Rookie CB (Ovr Grade 82.6) und glänzte besonders in tackle efficiency und erlaubten Yards pro Snap in seine Richtung.
    Sein Gegenüber, Daryl Worley, hatte da deutlich mehr Anpassungsschwierigkeiten an die NFL, steigerte sich aber im Verlauf der Saison. Von beiden erwartet man nun einen weiteren Schritt nach vorne.
    Captain Munnerlyn übernimmt den Spot als Nickel-Corner und sollte hier mit seiner Präsenz und Erfahrung ein Upgrade im Slot darstellen.
    Für die Depth sorgen Kevon Seymour, den man kürzlich per Trade von den Bills geholt hat, UDFA Cole Luke, der ein starkes TC absolvierte und LaDarius Gunter, den man erst am 13.09. von der Waiver Wire holte, nachdem die Packers ihn entlassen hatten.

    Safety:
    Kurt Coleman wird dieses Jahr wieder auf die Position des Free Safety rücken, nachdem er letztes Jahr als Strong Safety etwas schwächer war. Möglich ist dieser Wechsel durch die Verpflichtung von Veteran Mike Adams.
    Er stellt ein Upgrade zu Tre Boston dar und ermöglicht Coleman daher wieder den Wechsel auf seine Parade-Position (2015 hatte er hier mit 7 die zweitmeisten INT der NFL).
    Hinter den beiden wird es allerdings dünn, nicht umsonst hatte man sich um Ward bemüht, dieser entschied sich jedoch für Tampa Bay.
    Der SS ist wohl die größte Schwachstelle der Defense, Backup Colin Jones hat bisher jeden Beweis von NFL-Tauglichkeit vermissen lassen.
    Als Backup für Coleman hat man noch Demetrious Cox gesigned. Die Bengals hätten ihn gerne ins PS geholt, aber er überstand das Waiver Wire nicht und landete in Carolina.
    Cox ist jedoch als Project zu betrachten, er zeigte in der Preseason gute Ansätze und ist athletisch genug, ihm fehlt jedoch noch das schnellere Lesen von Plays und eine schnellere Reaktionszeit.

    Special Teams:
    Damiere Byrd war eigentlich für die Returns vorgesehen, laut aktuellem Depth Chart werden dies allerdings McCaffrey (Punts) und Whittaker (Kicks) übernehmen.
    Je mehr Aufgaben McCaffrey offensiv erhält, desto mehr Returns wird Byrd hier jedoch für ihn übernehmen.
    Kicker bleibt weiterhin Graham Gano. Aufgrund seiner schwachen Saison 2016 (30/38 FG, 31/34 PAT) hatten viele Fans seine Entlassung gefordert, Siebtrundenpick Harrison Butker konnte den Konkurrenzkampf in der Offseason allerdings nicht für sich entscheiden und wurde daher gestern entlassen.
    Den Job des Punters übernimmt Michael Palardy, der sich gegen Andy Lee durchsetzen konnte. Kurios hierbei: Lee wurde erst 2016 per Trade nach Carolina geholt und kostet die Panthers einen 4th round pick 2018.
    Lees Punts waren Anfang der vergangenen Saison lange Zeit das einzig Positive in Carolina, der Cut stößt daher bei einigen Fans auf Unverständnis.

    Fazit:
    Die Front 7 der Panthers ist ligaweit eine der besten Units.
    Das LB-Duo Kuechly/Davis ist eines der Besten, wenn nicht sogar das Beste der NFL und auch die D-Line rund um Kawann Short, Mario Addison, Julius Peppers und Star Lotulelei muss sich vor kaum einer anderen Line verstecken.
    Die Probleme bzw. Schwachstellen liegen hier klar in der Secondary, besonders auf Safety ist man, wie erwähnt, nicht gerade tief besetzt. D
    azu hat man mit Bradberry und Worley zwei Sophomores auf CB, ob beide die gewünschte Entwicklung nehmen, ist unklar. Das zweite Jahr in der NFL ist oft das schwerste und Stagnation oder sogar eine Verschlechterung ist nicht auszuschließen, die Erfahrung aus dem Vorjahr sollte beiden allerdings weiterhelfen. Carolina will aggressiver auftreten und mehr blitzen, heißt weniger Snaps mit LB in Coverage und mehr Verantwortung für die Cornerbacks.

    Hier wird die richtige Balance entscheidend sein, schafft Wilks diesen Drahtseilakt, sehe ich die Defense der Panthers auf einem guten Weg.
    Die Special Teams waren 2016 solide (Weighted DVOA -0.3%, Rang 17) und lange Zeit das einzig Positive, die Coverage Units haben funktioniert (800 Return Yards, 1 Return TD zugelassen), Gano muss seine FG % allerdings wieder steigern, sonst könnte es seine letzte Saison in Carolina gewesen sein.

    :supz: LETS GOOO!

    Einmal editiert, zuletzt von Petzie87 (3. Oktober 2017 um 15:27)

  • Schedule:

    Die Panthers haben mit 0.504 den 16. Schwersten/leichtesten Schedule, liegen also genau in der Mitte. San Francisco konnte man bereits schlagen, gegen die Bills, Saints, Bears und Jets sehe ich gute Siegchancen, gerade Richtung Saisonende warten allerdings mit den Vikings, Packers, Bucs und Falcons vier harte Brocken am Stück, drei dieser vier Spiele sind allerdings zuhause. Je nach Saisonverlauf sehe ich alles zwischen 5-11 und 7-9 als möglich an.

    Mein Tipp: 6-10


    Die Prognose hatte ich vor dem Saisonstart getroffen, nach den aktuellen Ergebnissen und dem 3:1 nach Week 4 würde ich mich vllt leicht nach oben korrigieren, ich lasse es aber einfach mal so stehen wie geschrieben

    :supz: LETS GOOO!

    Einmal editiert, zuletzt von Petzie87 (3. Oktober 2017 um 15:27)

  • kann ich verstehen :) Aus Fan-Sicht wäre mir das auch nicht optimistisch genug.
    Ich habe das halt aus völlig neutraler Sicht geschrieben. Zudem war ich bei der Prognose bewusst vorsichtig und konservativ.
    Aber freut mich, dass die Preview dir sonst soweit gefällt.

    :supz: LETS GOOO!