Fußball-WM 2018 in Russland

  • Kann mir einer erklären, warum jorgensen für die Notbremse nur gelb bekommt?

    Weil er noch versucht hat an den Ball zu kommen. Rot hätte es gegeben wenn er keine Chance gehabt hätte an den Ball zu kommen, zB indem er ihn einfach festgehalten hätte.

    „A man has two things. His words and his nuts. And you don‘t want to lose either of them.“ - Robert Quinn

  • Auf dem Zettel dürfte England in ihrem Baum als Favorit gelten.

    Da muss ich nen anderen Zettel haben.
    Auf meinem Zettel sind die nicht mal in ihrem Achtelfinale Favorit.
    Zumindest wenn James spielen kann, sehe ich Kolumbien mindestens auf Augenhöhe.

    NFL-Talk A-Liga
    Eltviller Wildsäue: 10-7-0
    FF World Champion 2016

  • 21 Elfmeter - 8 davon verschossen, das ist die Bilanz des zweiten Achtelfinaltages. Und das Aus für den Weltmeister von 2010 / Europameister 2008 und 2012. Überhaupt kein gutes Achtelfinale für ehemalige Europameister: Nach Spanien und Portugal hat es auch die Dänen erwischt und nun sind nur noch die Franzosen als ex-Euro-Champions im Rennen (und Russland als Nachfolger der Sowjetunion wenn man will).

    Für Spanien zeichnete sich das Aus irgendwo bereits in der Vorrunde ab und dann traf man auch noch auf das Heim-Team. Die konnte man noch nie ausschalten. Und so bleibt wohl zu vermerken, dass die große Zeit der Furia Roja endgültig vorbei ist.

    Glückwunsch an Russland, die damit die Tendenz der Heimteams bestätigte: Seit 1986 haben die WM-Austräger 6x das Viertelfinale mindestens erreicht, nur Südafrika, Japan und USA scheiterten in der Vorrunde oder im Achtelfinale.

    Gegner im Viertelfinale sind die Kroaten, die das früheste Gegentreffer bei dieser WM kassierten, aber schnell ausgleichen konnten, und dann im Elfmeterschießen doch noch die Oberhand behielten. Für Kroatien erst das zweite Viertelfinale bei einer WM: 1998 schaltete man bekanntlich Deutschland dort aus und landete am Ende auf Platz 3.

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    Morgen dann der Versuch Mexikos den Fluch des Achtelfinale gegen wiedererstarkte Brasilianer endlich zu überwinden und nach 1986 mal wieder das Viertelfinale zu erreichen. Brasilien scheiterte im Achtelfinale nur einmal: 1990.

    Und danach gibt es das Duell zwischen Japan und Belgien. Die Asiaten wohl die klarsten Außenseiter in den Paarungen: Man hat noch nie die Runde der letzten 8 einer WM erreicht - dazu hat man das Muster Aus in der Vorrunde - Achtelfinale - Aus in der Vorrunde - Achtelfinale - Aus in der Vorrunde ... vorgegeben. Logischerweise müsste jetzt das Ende gegen Belgien erfolgen.

    Die roten Teufel sind sicher nicht nur für dieses Spiel der Favorit sondern wenn man sich den 'Baum' anschaut, ein ganz großer Kandidat für das WM-Finale. 2014 erreichte man das Viertelfinale und scheiterte nur an Finalist Argentinien. Besser war man nur 1986 als Vierter.

    Samstag: GOAT-Aus-Tag
    Sonntag: Elfmeter-Krimi-Tag
    Montag: Tag der B's?

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Da muss ich nen anderen Zettel haben.Auf meinem Zettel sind die nicht mal in ihrem Achtelfinale Favorit.
    Zumindest wenn James spielen kann, sehe ich Kolumbien mindestens auf Augenhöhe.


    Und wenn James nicht spielt? Beim letzten Spiel gegen Senegal haben sie nicht unbedingt geglänzt. Wenn sie sich nicht steigern, dann wird es sehr schwer sich gegen England durchzusetzen.

  • Und wenn James nicht spielt? Beim letzten Spiel gegen Senegal haben sie nicht unbedingt geglänzt. Wenn sie sich nicht steigern, dann wird es sehr schwer sich gegen England durchzusetzen.

    Wenn bei Kolumbien der beste Mann ausfällt, ist das sicher gut für England. Als klare Sache würde ich das aber auch dann nicht sehen.
    Der Senegal war ein deutlich stärkere Gegner als Marokko oder Panama. Das Belgien Spiel war ein Muster ohne Wert, da beide mit B-Mannschaften gespielt haben.
    Man weiß halt so überhaupt nicht, wo die Engländer stehen, weil sie noch keinen ernsthaften Härtetest hatten. :madness

    Edit: Wie Bay Araya schon richtig angemerkt hat, war das natürlich nicht Marokko, sondern Tunesien.

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    Einmal editiert, zuletzt von Playmaker#88 (2. Juli 2018 um 00:03)

  • Wenn bei Kolumbien der beste Mann ausfällt, ist das sicher gut für England. Als klare Sache würde ich das aber auch dann nicht sehen.Der Senegal war ein deutlich stärkere Gegner als Marokko oder Panama. Das Belgien Spiel war ein Muster ohne Wert, da beide mit B-Mannschaften gespielt haben.
    Man weiß halt so überhaupt nicht, wo die Engländer stehen, weil sie noch keinen ernsthaften Härtetest hatten. :madness

    Mag sein, dass Marokko kein so guter Gegner war wie der Senegal. Aber England hat überhaupt nicht gegen Marokko gespielt.

  • Mag sein, dass Marokko kein so guter Gegner war wie der Senegal. Aber England hat überhaupt nicht gegen Marokko gespielt.

    Stimmt, Tunesien war aber auch nicht wirklich gut. Marokko fand ich gegen Spanien sogar richtig gut.
    Tunesien < Marokko < Senegal
    Rein vom Gefühl her wäre das auf jeden Fall meine Einschätzung der drei Mannschaften.
    Unabhängig davon bleibe ich aber dabei, dass es bisher noch sehr schwer ist, die Leistungsfähigkeit der Engländer einzuschätzen.

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  • So sehr ich es meinen Jungs auch gönne, genau diese befürchtung spuckt bei mir im Hinterkopf umher.
    Das die einheimischen Fans sehr emotional sind und gern mal zum träumen anfangen ist ja legitim, aber das sich gefühlt 90% sicher sind das wir Weltmeister werden, zeigt wieder die übereuphorie im Land.
    Ich erinnere mich nur allzugut an die Euro vor zwei Jahren

    Wenn das Spiel gegen Dänemark jetzt ihr "obligatorisch schlechtes Spiel" - und es war insgesamt von beiden Teams schlecht - war, kann Kroatien ja jetzt kaum mehr etwas stoppen. ;)

    aikman hat es schon angedeutet: Das Ausscheiden der Spanier hat sich schon etwas in der Vorrunde angekündigt, wobei man immer für möglich hält, dass solche Teams einfach nur so hoch springen wie sie müssen. Aber das Tiki-Taka, das vor vier, fünf Jahren noch sehr attraktiv anzusehen war weil man noch Leute hatte, die mit zündenden Ideen Torchancen oder sogar Tore erzielen konnten, wirkte das heute wie brotlose Kunst ohne Kreativität, ähnlich wie bei der deutschen Mannschaft in der Vorrunde. 28 Pässe rund um den gegnerischen Strafraum und dann kommt der Ballverlust. Wobei ich nicht sagen kann, dass mir das sehr destruktive Spiel der Russsen wesentlich besser gefallen hat.

    Gegenüber den beiden Spielen gestern war das heute eher ernüchternd. OK, FRA - ARG...so ein Spiel gibt´s bei einer EM/WM höchstens eins, das kann natürlich kein Maßstab sein, aber bis auf die beiden Elfmeterschießen war das heute doch recht mauer Sport. Die jeweils zweieinhalb Stunden vorher hätte man sich weitestgehend sparen können. Na gut, bei ESP - RUS bin ich in der Hz. eingeschlafen und erst wieder zur Mitte der 2.Hz. der Verlängerung aufgewacht. Also nichts wichtiges verpasst. :)

    College Champion 1984: Brigham Young Cougars – Unbeaten & Untied.

  • die Spiele bei dieser WM sind wirklich schwer einzuschätzen,kaum eine Mannschaft überzeugt wirklich konstant.was heute bei dem einen oder anderen Team noch gut aussah,davon ist dann 3 Tage später schon wieder nichts zu sehen von.viele Spiele hängen am seidenen faden und am Ende entscheidet dann die Elferlotterie,von daher ist kaum vorherzusagen wer hier den Titel holt.im Moment spricht vieles für Frankreich,aber das muss nichts heißen wie wir wissen :hinterha:

    Einmal editiert, zuletzt von Honka (2. Juli 2018 um 02:46)

  • Ist doch schön, wenn mal ein paar andere Nationen als immer nur die (angeblichen) Fussball-Schwergewichte das Parkett bevölkern.

    Kroatien-Russland ist für mich ein total offenes Duell, die Kroaten mit den sicher besseren Einzelspielern, aber den Heimvorteil und die Euphorie der Gastgeber sollte man nicht unterschätzen. Und Frankreich hat mit Uruguay auch ein dickes Brett zu bohren, auch wenn ein Ausfall von Cavani natürlich ein herber Rückschlag wäre. Die Südamerikaner erinnern mich mit ihrer Athletik, Mentalität und Robustheit so ein wenig an Atletico Madrid .. äußerst unangenehm zu bespielen. Sicher kein Zufall, da mit Godin ja ein Leistungsträger eben bei diesen unter Vertrag steht und diese Denke wohl ein klein wenig auch dem Nationalteam injiziert hat.

  • Das spielerische Niveau lässt in den meisten Spielen tatsächlich zu wünschen übrig. Aber es gibt eben auch nur wenige Nationalmannschaften mit mit mindestens 11 Spielern auf internationalem Topniveau, die gegen taktisch gut stehende Gegner Lösungen anbieten können. Trotzdem empfinde ich die WM als eine wohltuende Abwechslung vom Vereinsfußball: Abwechslung, Spannung und jede Menge Überraschungen - vieles davon, was in den Topligen und der CL abhanden gekommen ist.

  • Aber es gibt eben auch nur wenige Nationalmannschaften mit mit mindestens 11 Spielern auf internationalem Topniveau, die gegen taktisch gut stehende Gegner Lösungen anbieten können.

    Liegt es nicht eher daran, dass kaum ein Team Risiko geht. Ich habe oft den Eindruck, dass fast alle Teams zu Spielbeginn ein Elfmeterschießen unterschreiben würden - ganz unter dem Motto eine Niederlage im Elfmeterschießen ist immer unglücklich/tragisch...
    Natürlich kann man auch sagen, dass Russland limitiert war, aber die haben doch ab Minute 50 aufs Elfmeterschießen gespielt.

  • Also an Russland-Spanien habe ich bei dem Satz gar nicht gedacht. Da war die Ausgangslage doch völlig klar: Russland verteidigt, läuft sich die Seele aus dem medizinisch top versorgten Leib und vorne hilft im besten Fall ein Standard - hat ja auch geklappt. Warum sollten sie etwas anderes tun? Spanien hat der Spielwitz gefehlt, was mich überrascht hat.
    Dass zum Beispiel Kroatien-Dänemark sehr zäh wird, habe ich erwartet. Dänemark als Außenseiter verteidigt erstmal - und individuell so klar überlegen, dass sie einen tief stehenden Gegner auseinander kombinieren, sind die Kroaten eben nicht.

    Während sich also zum Beispiel in der Bundesliga die Bayern gegen praktisch jeden Gegner durchsetzen, egal wie tief er verteidigt, fallen bei Nationalmannschaften die finanziellen Vorteile (und somit die Ansammlung von Topstars in nur sehr wenigen Teams) weg und die Qualitätsunterschiede sind zwischen vielen Teams nicht so eklatant.

  • Also an Russland-Spanien habe ich bei dem Satz gar nicht gedacht. Da war die Ausgangslage doch völlig klar: Russland verteidigt, läuft sich die Seele aus dem medizinisch top versorgten Leib und vorne hilft im besten Fall ein Standard - hat ja auch geklappt. Warum sollten sie etwas anderes tun? Spanien hat der Spielwitz gefehlt, was mich überrascht hat.
    Dass zum Beispiel Kroatien-Dänemark sehr zäh wird, habe ich erwartet. Dänemark als Außenseiter verteidigt erstmal - und individuell so klar überlegen, dass sie einen tief stehenden Gegner auseinander kombinieren, sind die Kroaten eben nicht.

    Dann sag doch mal bitte wie die Spiele heute und morgen ablaufen werden.
    :)

    schaun mer mal

  • Ist grundsätzlich wenig überraschend das es bei der Grundstruktur vom Fussball eine Entwicklung gibt die bei solchen Nationalmannschaftsturnieren einen "ballfernen" Stil bevorteilt. Selbst im wesentlich eingespielteren Vereinsfussball gabs ja regelmäßig die "Antifussballer" die sich bis zum CL-Titel durchgemogelt haben.

    Der Entwicklungsauftrag an die großen Fussballnationen ist dann auch relativ eindeutig. Ich halte es nicht für unmöglich das man zb. bei der Abwehrarbeit der dt. N11 einen Organisationswert erreicht der vergleichbar ist mit den Isländern. Man müsste sich nur mal von der Ansicht verabschieden, Offensivspieler sind von der Defensivarbeit mehrheitlich zu entschuldigen und die allgemeinen Fähigkeitsevaluierung ein bischen "gerade machen". Wenn Spieler X im Vergleich zu Spieler Y der ein wenig besserer Offensivspieler ist, aber Spieler Y der wesentlich bessere Spieler in Defensivsituationen, dann ist Spieler Y eben der insgesamt bessere Spieler, wobei Spieler X bei dieser neuen Bewertung eben auch mal eine Motivation hat sich um Verbesserung zu bemühen.

    Darüber hinaus ist die taktische Forderung auch ziemlich eindeutig: man muss sich mehr auf das "Herunterbrechen" von defensiven Mannschaften konzentrieren. Sowas ist seit Jahren der Kern des Erfolgs für Mannschaften wie Barca, Bayern oder Real. Man muss sich diesem Organisationsgrad, so gut es eben bei weniger Spielzeit geht, annähern. Die Qualifikationsspiele finden ja mehrheitlich unter den gleichen Umständen statt. Und wenn ich mir die taktische Ausrichtung der N11 gegen Südkorea anschaue, wo man die rechte Offensivseite quasi nie bis zur Seitenlinie besetzt hat, dann fühl ich mich sehr an die Bayern-Klinsmann-Zeit erinnert.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Hast du denn grundlegend andere Spielverläufe und taktische Herangehensweisen erwartet?

    also von den Russen konnte man nicht mehr erwarten als das sie sich hinten rein stellen und hin und wieder gefährlich nach vorne kommen.aber die Kroaten haben mich mächtig enttäuscht,bei diesem Spiel konnte ja auch keine Rede davon sein das sich die Dänen hinten rein gestellt hätten.das war ein komplett offenes Spiel und ich konnte wirklich keine Kroatische Überlegenheit in irgendeiner Form feststellen.am Ende sind sie dann sehr glücklich weiter gekommen,aber genauso gut hätten auch die Dänen die Nase vorne haben können.und sind wir ehrlich die meisten von uns hatten vor dem Elferschießen doch eher die Dänen vorne als die Kroaten nachdem wie das Spiel vorher gelaufen ist ;)

  • Das spielerische Niveau lässt in den meisten Spielen tatsächlich zu wünschen übrig. Aber es gibt eben auch nur wenige Nationalmannschaften mit mit mindestens 11 Spielern auf internationalem Topniveau, die gegen taktisch gut stehende Gegner Lösungen anbieten können. Trotzdem empfinde ich die WM als eine wohltuende Abwechslung vom Vereinsfußball: Abwechslung, Spannung und jede Menge Überraschungen - vieles davon, was in den Topligen und der CL abhanden gekommen ist.

    neben der schlechteren eingespieltheit ist das sicherlich auch ein faktor. selbst die besten nationen haben im gegensatz zu den top vereinen nur wenige spieler, die wirklich zur absoluten weltspitze gehören. dafür aber haben die nationen aus der zweiten und dritten reihe häufig viele spieler, die zumindest international mithalten können - sicherlich nicht ein dutzend und mehr, aber ein halbes dutzend spieler mit internationalem niveau finden sich dort häufig. und verteidigen und kontern haben diese teams alle halbwegs drauf, im vorbeigehen schlägt man die nicht mehr. bin da ganz bei dir, der spannung tut das sehr gut. außer stuttgart und den großen endspielen gucke ich eigentlich fast keinen fußball mehr, aber WM und EM machen immer noch spaß.

  • Hast du denn grundlegend andere Spielverläufe und taktische Herangehensweisen erwartet?

    Wenn Russland mehr Ballbesitz gehabt hätte als Spanien hätte mich das schon überrascht.
    Ansonsten bin ich prophetisch aber nicht so talentiert. ;)

    schaun mer mal