Meine Meldung des Tages 2018

  • Der fesche Heiko mit einer in mehrerlei Hinsicht bemerkenswerten Antwort auf die Frage, warum Deutschland eigentlich mitmacht beim völkerverbindenden Israel-bashing in der UN.

    Gegen die Resolutionsbefürworter sichert man sich mit der eigentlichen Abstimmung ab, gegen die Gegner mit der hahnebüchenden Argumentation rund um "noch schlimmere Formulierungen" und der vagen (und schwer nachprüfbaren) "Abstimmung mit den isra. Diplomaten". Dieses moralische Niemandsland und das Bespielen von beiden Seiten klingt dann eben wunderbar "diplomatisch". Eine inzwischen internationale Fortsetzung der Reihe "Heiko Maas stellt einen Politiker dar".

    Ganz nebenbei stellt sich natürlich die Frage was die UN so produzieren würde, wenn die dt. Diplomatie nicht insgeheim ihre Hand drüber halten würde.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Der fesche Heiko mit einer in mehrerlei Hinsicht bemerkenswerten Antwort auf die Frage, warum Deutschland eigentlich mitmacht beim völkerverbindenden Israel-bashing in der UN.

    Gegen die Resolutionsbefürworter sichert man sich mit der eigentlichen Abstimmung ab, gegen die Gegner mit der hahnebüchenden Argumentation rund um "noch schlimmere Formulierungen" und der vagen (und schwer nachprüfbaren) "Abstimmung mit den isra. Diplomaten". Dieses moralische Niemandsland und das Bespielen von beiden Seiten klingt dann eben wunderbar "diplomatisch". Eine inzwischen internationale Fortsetzung der Reihe "Heiko Maas stellt einen Politiker dar".

    Ganz nebenbei stellt sich natürlich die Frage was die UN so produzieren würde, wenn die dt. Diplomatie nicht insgeheim ihre Hand drüber halten würde.

    In welcher Verbindung stehst du eigentlich zu Israel, dass du dieses Thema so extrem in den Vordergrund stellst. Nicht nur mit diesem Post, sondern auch was deine Signatur betrifft oder der Beitrag zum Iron Dome.

    Ich frage wirklich aus Interesse und komplett ohne Wertung, würde mich einfach mal interessieren. Und sorry, falls du die Frage an anderer Stelle schon beantwortet hast.

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  • In welcher Verbindung stehst du eigentlich zu Israel, dass du dieses Thema so extrem in den Vordergrund stellst. Nicht nur mit diesem Post, sondern auch was deine Signatur betrifft oder der Beitrag zum Iron Dome.
    Ich frage wirklich aus Interesse und komplett ohne Wertung, würde mich einfach mal interessieren. Und sorry, falls du die Frage an anderer Stelle schon beantwortet hast.

    legitime Frage, auch wenn ich das "extrem in den Vordergrund" nicht mitgehen würde. Ich steh bis auf meine dt. Staatsbürgerschaft in keiner nennenswerten Verbindung zu Israel, mich interessiert das Thema wohl nur überdurchschnittlich und das wohl größtenteils aus der von mir empfundenen Schieflage in der öffentlichen Wahrnehmung heraus. Man könnte jetzt lange diskutieren wie es zu dieser Schieflage kommt und würde dabei wohl noch einige ideologische Aversionen meinerseits aufdecken (siehe "schwach: Opfer, stark: Täter"), aber im Endeffekt bin ich nur sehr davon überzeugt das es diese Schieflage gibt.

    Der befremdliche Teil liegt wohl eher an einem grundsätzlichen Wesenszug meinerseits. Ich trage meine Meinungen explizit absichtlich in der Karikatur einer mainstreamigen Selbstverständlichkeit vor mir her, weil eine konsensbildene Rücksicht und die Würdigung "von beiden Seiten" für mich moralisch bei vielen Themen nicht mehr adäquat ist und sich oft auch ganz praktisch als wenig zweckdienlich erweist.

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  • Die Cebit in Hannover wird eingestellt. Beim letzten Mal keine 200k Besucher. So ändern sich die Zeiten. Waren es Ende der 90er Anfang 00er nicht über 1.000k Besucher?

    ... am Anfang war es nur ein Gedanke...

  • Die Cebit in Hannover wird eingestellt. Beim letzten Mal keine 200k Besucher. So ändern sich die Zeiten. Waren es Ende der 90er Anfang 00er nicht über 1.000k Besucher?


    Deutlich weniger Gäste in diesem Jahr


    Zur Cebit 2018 kamen letztlich nur noch 120.000 Menschen aufs Messegelände. Das waren noch einmal deutlich weniger als 2017, als die Deutsche Messe AG noch 200.000 Cebit-Besucher vermelden konnte. Große Messe-Kunden wie Hewlett-Packard Enterprise, Vodafone und Salesforce unterstützten den Angaben zufolge das neue Messe-Konzept. Microsoft dagegen hatte in diesem Jahr auf eine Cebit-Präsenz verzichtet.
    Wie dramatisch sich die Entwicklung für den Messestandort Hannover darstellt, zeigt ein Rückblick in die Cebit-Geschichte: In ihren besten Jahren konnte die Fachmesse mehr als 800.000 Besucher anziehen. Rund um die Jahrtausendwende waren in Hannover alle großen Namen der IT-Branche vertreten. Zur Vorstellung einer neuen Windows-Version reiste der damalige Microsoft-Chef Bill Gates 1995 noch persönlich an.

    -Joe Banner: “Since Mike Lombardi and I are Moe and Larry, we set out to find Curly."
    (J.Banner at the press conference regarding the endless coach search)

    -Funny, so many Browns fans still clamor for the "safe pick" ignoring that all we've done for 15 years is the "safe pick".

    "And when that turnaround happens, wherever I am, I will smile – more than a little bittersweetly – and say, to myself, “Go Browns!”
    Sashi Brown. A Cleveland Brown,bleeding brown an orange.

  • Schade. Ich war dieses Jahr dort. Fand das neue Messe-Konzept sehr ansprechend. Hab mich vorwiegend in der „Startup-Halle“ aufgehalten und mir viele interessante Vorträge rund um Online-Marketing etc. angehört.

    Allerdings hat man schon gemerkt, dass sehr wenig Besucher da waren und es nur eine Frage der Zeit ist, bis die CeBit komplett eingestellt wird. Das es schon 2019 soweit ist, hätte ich allerdings nicht gedacht.

  • Das erste was ich mit Bush Sr verbinde, ist der erste Golfkrieg. Und dann gleich darauf, wie er dem japanischen Prime Minister den Schoß vollk... unfair, ich weiß. Aber die Wiedervereinigung und das Ende des kalten Krieges in Zusammenarbeit mit Gorbatchov sind natürlich unmittelbar mit seinem Namen verbunden.

    Edit: Washington Post Obituary

    Die Freundschaften welche die Clintons, Bushes und mittlerweile ja auch die Obamas verbinden, ist in heutiger Zeit besonders zu betonen.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (1. Dezember 2018 um 12:37)

  • Leider neben dem Irak-Krieg verbinde ich mit ihm, dass er den 43. US-Präsidenten gezeugt hat.

    Ich verbinde mit ihm auch durchweg positive Erinnerungen. ;)

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  • R.I.P. Stefanie Tücking :marge

    Die Nachricht war gerade schon ein Schock. ich höre schon seit Jahren kein Radio mehr, aber in den 90ern lief bei uns eigentlich Ausnahmslos SWR3 (bzw SWF3) und Tücking war da immer sehr präsent. Irgendwie stand sie für mich immer für das verbliebene "Gute" im Radio, während auf der anderen Seite (meinem Eindruck nach) Dudelradio, erzwungen lustige Hohoho-Moderatoren,... längst die Überhand gewonnen haben

  • R.I.P. Stefanie Tücking :marge

    :eek:

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • SPON beschreibt den Fall auch sehr umfänglich selbst:
    SPIEGEL legt Betrugsfall im eigenen Haus offen

    für den Artikel muss man schon ein bischen Zeit mitbringen, aber interessant ist er allemal.

    Schlussendlich aufgeflogen weil eine Bürgerwehr, die Grenzpolizei spielt in Arizona, zweifelhafte Recherchen kritisierte. Wenns mal sch*** läuft für den Spiegel, dann aber richtig. :D

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  • Schlussendlich aufgeflogen weil eine Bürgerwehr, die Grenzpolizei spielt in Arizona, zweifelhafte Recherchen kritisierte. Wenns mal sch*** läuft für den Spiegel, dann aber richtig.

    Auch weil ein Co-Autor sehr viel riskiert um die Wahrheit aufzudecken.

    Ich finde es gut!

  • Der Spiegel war ja heute schnell dabei der Enthüllung noch Artikel hinterher zu schicken, wo sie ihre "fact-checking"-Abteilung grundsätzlich loben und es auf die besondere Perfidie des Hochstaplers schieben, dass die Artikel zum Schluss durch kamen.

    Dieser Artikel der "Gegenseite" zeichnet ein anderes Bild:
    Der Spiegel journalist messed with the wrong small town

    Der heikle Teil ist ja nicht mal der, dass beim Spiegel das fact-checking nichtmal ansatzweise funktioniert hat zu diesem Artikel, sondern die grundsätzliche Feststellung, dass diese Ansammlung von teilweise grotesken Klischees dort für Niemanden Glaubwürdigkeitsfragen aufgeworfen hat. Ein gehöriger Teil der gesellschaftlichen Berichterstattung aus den USA rankt sich um diese Karikatur von Trump-Wählern und es ist nur in diesem Ausmaß ein Problem das sich lokal auf den Spiegel begrenzt.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Ich würde das Problem aber noch tiefer verorten und zwar in der Art wie Journalismus betrieben wird.
    Das zeigt sich mustergültig an der Story wie der Spiegel den Fall aufarbeitet.
    Statt einen klassischen Faktenartikel zuschreiben (Wer, Wie usw.) macht man genau das was Relotius selber gemacht hat. Man schreibt eine "Geschichte" darüber wie man die Nummer aufgedeckt hat und de W-Fragen werden irgendwo am Rande beantwortet.
    Und ja natürlich kamen seine Reportagen auch so gut an, weil sie das erzählten was man hören wollte. Obs Syrer sind die von A. Merkel träumen oder irgendwelche verblödeten Klischee Amis.
    Die Realität ist oft langweiliger als die Fiktion. Aber dafür kann man ja Romane schreiben und keine Reportage.

    Das man beim Spiegel auf Relotius sauer ist (wahrscheinlich noch zu wohlwollend formuliert) ist übrigens völlig verständlich. den Schaden den er angerichtet hat, wird man noch gar nicht ermessen können. Für die Abendlandbewahrer war jedenfalls gestern schon ein vorgezogenes Weihnachtsfest.


    Nichts desto trotz hat man weiter eine mindest Fürsorgepflicht für den (ehemaligen) Mitarbeiter. Statt sich darauf zu fokussieren wie die eigene Qualitätskontrolle so versagt hat(oder obs vielleicht Anreize gibt die solche Pinocchio Geschichten fördern) steinigt man Relotius öffentlich mit einer Story.


    Das ist erbärmlich.

    #FIREJOSEPH

  • Nichts desto trotz hat man weiter eine mindest Fürsorgepflicht für den (ehemaligen) Mitarbeiter. Statt sich darauf zu fokussieren wie die eigene Qualitätskontrolle so versagt hat(oder obs vielleicht Anreize gibt die solche Pinocchio Geschichten fördern) steinigt man Relotius öffentlich mit einer Story.


    Das ist erbärmlich.

    Bis auf das hier zitierte Ende stimme ich deinem Posting zu. Ich sehe aber nicht warum man ihn nicht als das bezeichnen sollte, was er ist. Ein Lügner und Betrüger. Und wenn man den Spiegel Artikel liest, hat man ja schon etwas früher den Verdacht gehabt und er hat sich immer wieder rausgequatscht. Da ist mMn Mitleid fehl am Platz

  • Der heikle Teil ist ja nicht mal der, dass beim Spiegel das fact-checking nichtmal ansatzweise funktioniert hat zu diesem Artikel, sondern die grundsätzliche Feststellung, dass diese Ansammlung von teilweise grotesken Klischees dort für Niemanden Glaubwürdigkeitsfragen aufgeworfen hat. Ein gehöriger Teil der gesellschaftlichen Berichterstattung aus den USA rankt sich um diese Karikatur von Trump-Wählern und es ist nur in diesem Ausmaß ein Problem das sich lokal auf den Spiegel begrenzt.


    Das Schema kann man 1-1 auf die "Berichterstattung" zu Putin & Rußland übertragen.


    Ein Gutes hat es ja ... dieses für mich beim Spiegel kultivierte von-oben-herab, dieser oberlehrerhafte, besserwisserische Intellektuellen-Touch wurde mal schön gründlich durch den Reißwolf gedreht.


  • Bis auf das hier zitierte Ende stimme ich deinem Posting zu. Ich sehe aber nicht warum man ihn nicht als das bezeichnen sollte, was er ist. Ein Lügner und Betrüger. Und wenn man den Spiegel Artikel liest, hat man ja schon etwas früher den Verdacht gehabt und er hat sich immer wieder rausgequatscht. Da ist mMn Mitleid fehl am Platz

    Dem Spiegel steht jedes Recht zu Roß und Reiter zu nennen.
    Das kritisiere dich auch gar nicht. Ich habe auch kein Mitleid mit ihm.

    Das hätte man sachlich in einem Fakten basierten Artikel auch machen können. Nicht in einer Geschichte. Weiter steht einem der Gang vor Gerichte etc. frei um etwaiige Schadensersatzansprüche gelten zu machen.

    Der Typ hat - völlig selbst verschuldet keine Frage- jetzt seine komplette berufliche Existenz verloren. Darüber muss man kein Mitleid haben. Er ist selbst Schuld. Allerdings muss man auf Leute die man Boden sind öffentlich nicht in der Form drauf treten.

    #FIREJOSEPH

  • Ich würde das Problem aber noch tiefer verorten und zwar in der Art wie Journalismus betrieben wird.
    Das zeigt sich mustergültig an der Story wie der Spiegel den Fall aufarbeitet.
    Statt einen klassischen Faktenartikel zuschreiben (Wer, Wie usw.) macht man genau das was Relotius selber gemacht hat. Man schreibt eine "Geschichte" darüber wie man die Nummer aufgedeckt hat und de W-Fragen werden irgendwo am Rande beantwortet.

    Sehe ich auch so, will da jetzt auch gar nicht auf das abgedroschene Fake-News Argument eingehen.
    Aber mich nervt dass Journalismus immer mehr in Richtung "opinion-pieces" (kenne keine entsprechende deutsche Bezeichnung dafür) geht und weg vom klassischen "Fakten-darlegen" und damit bewusst Karikaturen und Klischees forciert werden.
    Natürlich braucht ein sterbendes Medium wie Tageszeitungen diese Eyecatcher und Clickbaits, aber es schadet mMn dem Journalismus im Allgemeinen.
    Edit:
    Was mich am meisten stört ist, dass das sogar von vielen gutgeheißen wird solange es der eigenen Agenda entspricht.

    GO Irish!

    Einmal editiert, zuletzt von Rupi#57 (20. Dezember 2018 um 09:32)

  • Aber mich nervt dass Journalismus immer mehr in Richtung "opinion-pieces" (kenne keine entsprechende deutsche Bezeichnung dafür) geht und weg vom klassischen "Fakten-darlegen"

    Als bisher nicht determinierter Begriff (im Gegensatz zu "Lügenpresse" und "fake news") hält sich "Haltungsjournalismus" noch wacker im Rennen.

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