Olympia 2018 - PyeongChang

  • Ich glaub´ zwar nicht an einen Sieg von Peiffer. Aber WENN es klappen sollte, geht das nur über´s Schießen und der Mithilfe der anderen Kokurrenten.

    College Champion 1984: Brigham Young Cougars – Unbeaten & Untied.

  • Ich glaub´ zwar nicht an einen Sieg von Peiffer. Aber WENN es klappen sollte, geht das nur über´s Schießen und der Mithilfe der anderen Kokurrenten.

    Weiter fehlerfrei, dann reicht's! :bounce:

    - お父さん穀物 -

    I will give you every place where you set your foot! - Joshua 1, 3

  • Peiffer ist eingebrochen, aber Doll hat mindestens Bronze.

    Sieht sogar nach Silber aus.
    oder doch nicht ...

    Bronze!
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    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly (12. Februar 2018 um 13:34)

  • Sehr gute Leistung von Benedikt Doll. Aber Samuelsson war zu stark im Finish. Schön für Pichler.

    Fourcade einfach nicht zu schlagen. Heute hat er seine Klasse wieder bewiesen. Das war nicht die letzte Goldmedaille für den Franzosen. Aber die Norweger... :eek:

    College Champion 1984: Brigham Young Cougars – Unbeaten & Untied.

  • Schon klar mit den Plätzen, aber du weisst was ich damit sagen will. Wenn ich Rupi richtig verstanden habe, gäbe es, wenn es nach ihm gehen sollte, aber auch keine Windpunkte. Entscheidend wäre einzig die Weite. Das Unterscheidungsmerkmal fiele also auch weg.

    Die Sicht von Rupi ist aber sehr kurzsichtig. Ich kann das schon verstehen, ich habe vor 30 Jahren auch so gedacht und da gab es noch keine Windpunkte und Gatefaktor. Aber gerade Gatefaktor und Windpunkte haben den Wettbewerb straffer und gerechter gemacht. Früher musste man den Wettbewerb abbrechen wenn z.B der 30. im Wettbewerb Schanzenrekord gesprungen ist. Heute geht man eine Luke runter. Anders war das früher auch nicht zu lösen, wenn schon ein hinten platzierter so weit springt, wo landen dann erst die Besten. Vermutlich in den Zuschauern. :mrgreen:

    Das gleiche bei zuviel Wind. Den letztendlich sollen auch die vorne sein, die Leistungsmässig dazu in der Lage sind und nicht die die einfach nur Glück mit dem Wind haben. Deswegen hat man früher dann auch abgebrochen. Das alles fällt jetzt weg. Deutlich gerechter. Auch greift bei diesen Punkten nicht der Vorwurf, das Kampfrichter subjektiv entscheiden könnten. Denn die zu vergebenen Punkte stehen ja fest. So und soviel Wind gibt so und soviel Abzug.

    Perfekt ist das natürlich auch nicht, aber deutlich gerechter.


    Glückwunsch an Doll für die Bronzemedaille. Fourcade nach sehr guter Leistung verdient Olympiasieger. Auch hier Glückwunsch.

    It's never over when number twelve is out on the field.

  • Schon klar mit den Plätzen, aber du weisst was ich damit sagen will. Wenn ich Rupi richtig verstanden habe, gäbe es, wenn es nach ihm gehen sollte, aber auch keine Windpunkte. Entscheidend wäre einzig die Weite. Das Unterscheidungsmerkmal fiele also auch weg.

    So wars gemeint. Man könnte das sicher auf Zentimeter genau auflösen, wenn nicht noch genauer.

    Die Sicht von Rupi ist aber sehr kurzsichtig. Ich kann das schon verstehen, ich habe vor 30 Jahren auch so gedacht und da gab es noch keine Windpunkte und Gatefaktor. Aber gerade Gatefaktor und Windpunkte haben den Wettbewerb straffer und gerechter gemacht. Früher musste man den Wettbewerb abbrechen wenn z.B der 30. im Wettbewerb Schanzenrekord gesprungen ist. Heute geht man eine Luke runter. Anders war das früher auch nicht zu lösen, wenn schon ein hinten platzierter so weit springt, wo landen dann erst die Besten. Vermutlich in den Zuschauern. :mrgreen:
    Das gleiche bei zuviel Wind. Den letztendlich sollen auch die vorne sein, die Leistungsmässig dazu in der Lage sind und nicht die die einfach nur Glück mit dem Wind haben. Deswegen hat man früher dann auch abgebrochen. Das alles fällt jetzt weg. Deutlich gerechter. Auch greift bei diesen Punkten nicht der Vorwurf, das Kampfrichter subjektiv entscheiden könnten. Denn die zu vergebenen Punkte stehen ja fest. So und soviel Wind gibt so und soviel Abzug.

    Perfekt ist das natürlich auch nicht, aber deutlich gerechter.


    Ich möchte da keine Grundsatzdiskussion starten, da ich wohl sowieso fast alleine mit der Meinung dastehe. :)

    Ich verstehe deinen und den allgemeinen Ansatz natürlich, ich habe hier nur einen anderen Standpunkt.

    Für mich ist und bleibt dass eine Outdoorsportart und da haben Faktoren wie Wind usw. einfach einen Einfluss auf das Ergebnis, sonst könnte man gleich in die nächste Megaschihalle in Dubai oder sonstwo gehen, da ha man dann annähernd Laborbedingungen. Da die annähernd gleichstarken Sportler sowieso zeitlich nahe hintereinander starten, sollte sich das auch über einen längeren Zeitraum ausgleichen. Für Einzelereignisse bekommt mans sowieso nie besonders fair hin, dem einen liegen die Schanzen im WM/Olympiaort dem anderen eben nicht.
    Wenns wirklich um Gerechtigkeit geht warum gibt's keinen Einheitsski, hier kann sich auch der Verband mit dem riesen Supportstuff Vorteile rausholen, obwohl der Springer vielleicht im Vergleich sogar schlechter ist aber das Material ihn in bessere Ausgangssituationen bringt.
    Auch die Wind und Gatepunkte machen dass ganze nicht 100% gerecht, auch hier gibt's Sportler die mit zB.: weniger Aufwind besser zurecht und deswegen von den gleichen Punkteboni mehr profitieren als diejenigen die damit Probleme haben. Meines Wissen (korrigiert mich bitte) gibt's ja für Skifläche und Springer BMI auch je Springer eine eigene Regelung, sollte diese dann nicht auch auf Wind und Anfahrt gelten?

    Oder anders gesagt, warum profitiert der "von der Natur benachteiligte" Schispringer teilweise von dem gerechteren System, der 55 Ski-Abfahrer hat aber die sch... Piste.
    Oder warum bekommt der Rodler keine Haltungsnoten oder der Paralellslalomsnowboarder?
    Ich finde es einfach abstrakt, dass Sportarten die sehr genau gemessen werden können, so beeinflusst werden.

    Sorry fürs OT, sollte jemand diskutieren wollen, bitte dies auslagern, sonst bin ich schon ruhig. :D

    GO Irish!

    5 Mal editiert, zuletzt von Rupi#57 (12. Februar 2018 um 15:28)

  • Silber für Katharina :bounce:
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    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • @Rupi#57

    Also erstmal es geht doch nicht nur um Gerechtigkeit. Den Gatefaktor und die Windpunkte sind vor allem deswegen eingeführt worden um den Wettbewerb straffer durchführen zu können. Als Beispiel nehmen wir das Olympische Springen von vor ein paar Tagen. Das war ohnehin zäh, aufgrund des Windes. Wäre dieser Wettbewerb vor 10 Jahren gelaufen, hätte man immer wieder unter und abbrechen müssen und Neustarten. Alleine schon aus Sicherheitsgründen. Denn wie gesagt, wenn schon der 30. mit Wind Schanzenrekord springt ist das Risiko für die Besten einfach zu hoch.

    Der Wettbewerb hätte sich über Stunden gezogen und am Ende hätte man nur den ersten Durchgang gewertet. Sowas will keiner sehen und die Leute hätten massenhaft abgeschaltet. Im digitalen Zeitalter, wo sich Menschen in ihrer Freizeit vielfältig Zuhause beschäftigen können schaut keiner mehr stundenlang ein Springen wo es einfach nicht weiter und voran geht. Darauf haben Hofer und co reagiert und die neuen Regeln seinerzeit eingeführt. Das es dadurch auch noch gerechter zugeht ist ein schöner Nebeneffekt. Und gerechter heißt nicht perfekt oder absolut gerecht.

    Jetzt das Thema Haltungsnoten. Wie ich schon im vorherigen Post geschrieben habe, habe ich vor 30 Jahren genauso gedacht wie du. Wieso eigentlich Haltungsnoten ? Soll der gewinnen der am weitesten springt. Bei den Haltungsnoten, die für die Sprunghaltung vergeben werden, da gebe ich dir auch recht. Allerdings die für die Landung halte ich für notwendig. Und sei es nur deswegen, um die Springer vor sich selbst zu schützen. Hätte die Landung keinerlei Auswirkungen, viele würden versuchen auch noch den letzten Meter rauszuholen. Die Folge, vermehrt Stürze, die hätten dann ja keine Auswirkungen mehr. Skispringen würden innerhalb kürzester Zeit zum Zirkus verkommen.

    Wieso keine Haltungsnoten beim Rodeln ?! ja weil der gewinnen soll der am schnellsten ist. Davon abgesehen das eine schlechte Haltung sowieso Zeitverlust bedeutet. Das ist beim Skispringen anders. Schlechte Haltung bedeutet nicht unbedingt Verlust von weite.

    Aber hier gebe ich dir Recht, bräuchte man nicht unbedingt. Für die Landung allerdings imo schon und da sich größere Notenunterschiede eh nur bei Landungen bemerkbar machen ist es imo auch egal.

    It's never over when number twelve is out on the field.

  • Für mich ist und bleibt dass eine Outdoorsportart und da haben Faktoren wie Wind usw. einfach einen Einfluss auf das Ergebnis, sonst könnte man gleich in die nächste Megaschihalle in Dubai oder sonstwo gehen, da ha man dann annähernd Laborbedingungen. Da die annähernd gleichstarken Sportler sowieso zeitlich nahe hintereinander starten, sollte sich das auch über einen längeren Zeitraum ausgleichen. Für Einzelereignisse bekommt mans sowieso nie besonders fair hin, dem einen liegen die Schanzen im WM/Olympiaort dem anderen eben nicht.
    Wenns wirklich um Gerechtigkeit geht warum gibt's keinen Einheitsski, hier kann sich auch der Verband mit dem riesen Supportstuff Vorteile rausholen, obwohl der Springer vielleicht im Vergleich sogar schlechter ist aber das Material ihn in bessere Ausgangssituationen bringt.
    Auch die Wind und Gatepunkte machen dass ganze nicht 100% gerecht, auch hier gibt's Sportler die mit zB.: weniger Aufwind besser zurecht und deswegen von den gleichen Punkteboni mehr profitieren als diejenigen die damit Probleme haben. Meines Wissen (korrigiert mich bitte) gibt's ja für Skifläche und Springer BMI auch je Springer eine eigene Regelung, sollte diese dann nicht auch auf Wind und Anfahrt gelten?

    Die Haltungsnoten für Flug und Landung halte ich auch für diskutabel, wobei ich sie auch nicht schlimm finde. Es gibt eben Sportarten, in denen "gute Technik" oder "künstlerische Gestaltung" eine mehr (z. B. Eiskunstlaufen, Tanzen) oder weniger (Buckelpiste) große Rolle spielt, und andere, in denen es nur auf formal messbare Gesichtspunkte (Dauer, Weite, Höhe) ankommt. Das ist letztlich mehr oder weniger willkürlich festgelegt und Definitionsmerkmal der jeweiligen Sportart.

    Dagegen halte ich Gatefaktor und Windpunkte für die besten Erfindungen, seitdem ich mir Skispringen anschaue (Winter 83/84 mit den legendären Duellen zwischen Jens Weißflog und Matti Nykänen, alles noch im klassischen Stil). Die Grundidee beim sportlichen Wettkampf ist, dass der Beste gewinnen soll. Natürlich ist es (noch) eine Outdoorsportart. Aber der Umstand, dass gewisse Ungerechtigkeiten unvermeidlich sind, ist doch kein Grund, auch leicht vermeidbare Ungerechtigkeiten aufrecht zu erhalten.

    Man könnte auch mit einem Einheitsski springen, mit einem Einheitsschlitten/-bob fahren, mit Einheitsschuhen laufen, mit dem Einheitsrennwagen/-Motorrad fahren usw. Man kann aber den Wettkampf um den Einsatz der besten (zulässigen) technischen Hilfsmittel auch als Teil des sportlichen Wettkampfes ansehen. Das ist Geschmackssache.

    Außerdem - wie @Exi70 schon geschrieben hat - hilft der Gatefaktor auch organisatorisch enorm: Früher haben sich die Wettkämpfe bei wechselnden Witterungsbedingungen häufig ewig hingezogen, wurden abgebrochen oder gar nicht erst angefangen. Heute kann man die Wettbewerbe häufig auch bei schwierigen Bedingungen noch regulär durchziehen - zum Wohle der Veranstalter, der Zuschauer und letztlich auch der Sportler.

    3 Mal editiert, zuletzt von Chief (12. Februar 2018 um 17:34)

  • @Exi70
    Beim Argument mit dem Straffen Durchführung bin ich komplett bei dir, es geht am Ende natürlich um die Vermarktbarkeit des Sports.
    Das Thema mit dem Schanzenrekord des 30 sehe ich unproblematisch, dann setzt man runter und lässt die Paar nochmalspringen, das wäre nicht der enorme Mehreitaufwand, aber grundsätzlich ist das mMn sicherlich das beste Argument für das neue System.

    Zu den Noten:
    In meinem fiktiven Szenario würde es natürlich relevant sein ob der Sprung gestanden wird, von mir aus auch mit dieser Line usw.
    Aber warum die potentielle Sturzgefahr jetzt ein Problem wäre verstehe ich nicht, als (vielleicht dummes) Beispiel: Man lässt auch die alpinen Skifahrer nicht irgendwelche Figuren fahren um sie vor Schlüsselstellen zu bremsen, muss auch jeder selbst entscheiden wie schnell er die Stellen nimmt. Ich finde das aktuelle Szenario nicht weniger Zirkus als vorher, auch da konnte ohne Computerberechnen niemand sagen kann wies steht.

    Bezüglich dem schlechten "Haltungsnoten" beim Rodeln Beispiel - Genau darum gehts mir, ich möchte dass der schnellste, weiteste usw. gewinnt wenn es objektiv messbar ist. Ist natürlich Geschmackssache, aber ich bevorzuge da eher "hardfacts".

    @Chief
    Genau das willkürliche Stelle ich einwenig in Frage, darum mein Rodeln mit Haltungsnoten Beispiel.

    Ich denke eben nicht dass Umgebungsbedingen leicht vermeidbare Ungerechtigkeiten sind, wie schon erwähnt, die selbe Bonssituation kann für 2 Springer mit verschiedenen Stärken vollkommen verschiedene Sprungausgänge (Weite) haben. Und da glaube ich nicht dass es wesentlich fairer wird.
    Hier sind wir auch hier beim Thema Willkür, in Sachen wie die Bonus-Maluspunkteschlüssel festgelegt wurden, und überhaupt da dass eben vermeindlich ausgeglichen wird, das Materialthema aber nicht.
    Ich verstehe natürlich die Idee dahinter, und vermutlich macht es den Sport attraktiver und (wohl der Hauptgrund) besser vermarktbar, aber Gerechtigkeit finde ich hier ein heuchlerisches Argument, da wenn man das wirklich konsequent wirklich so meint auch in Richtung Material usw. durchgreifen sollte.
    Das ist ja in der Formel 1 nicht anders, niemand juckt da Gerechtigkeit, aber durch das ganze DRS usw. wurden die Rennen wieder spannender und das war das Ziel.
    Eigentlich ist sogar mMn eine riesen Ungerechtigkeit dass jemand weil er knapp aufgefahren ist plötzlich technische Vorteile bekommt. Aber das ist OT im OT. ;)

    GO Irish!

    5 Mal editiert, zuletzt von Rupi#57 (12. Februar 2018 um 18:20)

  • @Rupi#57
    Ich verstehe Dich schon, aber ich meine, dass Du etwas am Problem vorbei argumentierst.

    • Welche Anforderungen innerhalb eines Sportes gestellt werden, ist immer (!) willkürlich. Klar könnte man im alpinen Skisport auch Disziplinen mit Pirouetten einführen. Das hat man ja bei den "modernen" Varianten (Freestyle; ähnlich auch beim Snowboard) auch getan. Es sind dann nur andere Sportarten. Man könnte auch "Fußball" auf einem Handballfeld mit je 15 Spielern und je 3 Toren zu je 1x1 m spielen, wobei nur Handstand erlaubt ist. Es wäre nicht mehr "Fußball", wie wir ihn kennen. Aber in ähnlicher Form haben sich aus einer Art "Urfußball" die Disziplinen Fußball, Rugby und American Football (und weitere verwandte Sportarten) entwickelt.
    • Wenn A mehr Aufwind hat als B, hat A einen klaren Vorteil. Das moderne Regelwerk ist darauf ausgelegt, diesen Vorteil einzudämmen. Das finde ich im Sinne höherer Chancengerechtigkeit sehr gut. Du hast völlig Recht, dass der eine vielleicht generell lieber mit mehr Anlauf und weniger Aufwind springt, der nächste kann aus Aufwind besonders viel rausholen usw. Man kann daher das Problem nicht "perfekt" kompensieren. Aber das ist kein Argument dafür, es überhaupt nicht zu kompensieren. Jemandem, der weniger Aufwind hat, Ausgleichspunkte zu geben, ist prinzipiell erst einmal ein Versuch, mehr Gerechtigkeit herzustellen. Dem Umfang der Kompensation scheint man mit Hilfe von Mittel-/Erfahrungswerten auch relativ gut im Griff zu haben. Heute wird praktisch niemand mehr völlig "verweht".
    • Durch die Ausgleichspunkte wird der Sport an sich auch nicht verändert. Denn niemand könnte beeinflussen, ob er gerade viel oder wenig Aufwind hat. Dagegen würde beispielsweise eine Abschaffung der Punktewertung den Sport schon verändern. Ich bin - da sind wir uns einig - im Grunde auch kein Freund kaum nachprüfbarer Wertungsentscheidungen. Aber durch deren Abschaffung würde derjenige benachteiligt, der jahrelang einen perfekten Sprungstil und eine einwandfreie Telemark-Landung trainiert hat. Das muss man schon in die Abwägung der Vor- und Nachteile einbeziehen.
    • Früher hat man die Leute "einfach noch mal springen lassen", soweit das eben organisatorisch noch möglich war. Das war nicht sonderlich praktikabel, zumal sich das Problem wiederholen kann. Außerdem kann man dadurch nur die Sturzrisiken bekämpfen, nicht aber die mangelnde Chancengerechtigkeit infolge unterschiedlicher Windbedingungen.
    • Beim Material lässt sich immer diskutieren. Wenn man das Regelwerk als Ausgangspunkt nimmt, herrscht selbst in der Formel 1 Chancengleichheit, denn jeder unterliegt den gleichen Restriktionen. Aber in der Praxis hat derjenige Vorteile, der mehr Geld bzw. die besseren Ingenieure hat. Es ist Geschmackssache, ob man das als Teil des Wettbewerbs akzeptiert oder nicht. Aber das ist letztlich Definitionssache (s. o.). Ein Georg Hackl hat geradezu fanatisch an den Kufen getüftelt - warum soll er keinen Vorteil gegenüber demjenigen haben, der sich einfach nur auf den Schlitten setzt und losfährt?
    • Man bemüht sich übrigens auch in anderen Disziplinen um mehre Chancengleichheit. Man kann zwar naturgemäß nicht jedem die exakt gleiche Piste/Strecke/Bahn zur Verfügung stellen, aber durch die verbesserte Präparation dieser Grundlagen sind diese heute viel stabiler als früher.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (12. Februar 2018 um 19:22)

  • Ich muss sagen ich finde diese Diskussion sehr interessant! :bier: @Chief, @Exi70

    • Welche Anforderungen innerhalb eines Sportes gestellt werden, ist immer (!) willkürlich. Klar könnte man im alpinen Skisport auch Disziplinen mit Pirouetten einführen. Das hat man ja bei den "modernen" Varianten (Freestyle; ähnlich auch beim Snowboard) auch getan. Es sind dann nur andere Sportarten. Man könnte auch "Fußball" auf einem Handballfeld mit je 15 Spielern und je 3 Toren zu je 1x1 m spielen, wobei nur Handstand erlaubt ist. Es wäre nicht mehr "Fußball", wie wir ihn kennen. Aber in ähnlicher Form haben sich aus einer Art "Urfußball" die Disziplinen Fußball, Rugby und American Football (und weitere verwandte Sportarten) entwickelt.

    Du hast mich hier falsch verstanden, mein plakatives Beispiel mit der Pirouette im Skisport war auf @Exi70 Bemerkung bezogen, dass man die spezielle Landung beim Schispringen braucht, sonst wird Harakiri nur gefährlich auf Weite gesprungen, dass wollte ich hier wiederlegen, da diese Vorsichtsmaßnahmen in anderen Sportarten auch vom Sportler selbst und nicht vom Reglement gesetzt werden.

    • Wenn A mehr Aufwind hat als B, hat A einen klaren Vorteil. Das moderne Regelwerk ist darauf ausgelegt, diesen Vorteil einzudämmen. Das finde ich im Sinne höherer Chancengerechtigkeit sehr gut. Du hast völlig Recht, dass der eine vielleicht generell lieber mit mehr Anlauf und weniger Aufwind springt, der nächste kann aus Aufwind besonders viel rausholen usw. Man kann daher das Problem nicht "perfekt" kompensieren. Aber das ist kein Argument dafür, es überhaupt nicht zu kompensieren. Jemandem, der weniger Aufwind hat, Ausgleichspunkte zu geben, ist prinzipiell erst einmal ein Versuch, mehr Gerechtigkeit herzustellen. Dem Umfang der Kompensation scheint man mit Hilfe von Mittel-/Erfahrungswerten auch relativ gut im Griff zu haben. Heute wird praktisch niemand mehr völlig "verweht".
    • Durch die Ausgleichspunkte wird der Sport an sich auch nicht verändert. Denn niemand könnte beeinflussen, ob er gerade viel oder wenig Aufwind hat. Dagegen würde beispielsweise eine Abschaffung der Punktewertung den Sport schon verändern. Ich bin - da sind wir uns einig - im Grunde auch kein Freund kaum nachprüfbarer Wertungsentscheidungen. Aber durch deren Abschaffung würde derjenige benachteiligt, der jahrelang einen perfekten Sprungstil und eine einwandfreie Telemark-Landung trainiert hat. Das muss man schon in die Abwägung der Vor- und Nachteile einbeziehen.

    Dass damit die statistischen Aussreisser geglättet werden hast du sicher recht, ob es davon abgesehen wirklich viel über einen längeren Zeitraum gesehen ausgeglichen hat kann ich nicht sagen. Falls hier jemand Daten hat, würde mich das sehr interessieren, genau das "ob man es relativ gut im Griff hat" oder obs eigentlich ziemlich nebensächlich ist.
    Das Argemument Gerechtigkeit finde ich wie schon erwähnt gefährlich bzw. zu einfach, siehe etwas darunter.
    Gravierende Änderungen gab es immer wieder in Sportarten, seis es durch Technikverbesserungen (V-Stil, Fusbury Flop usw.) oder durch geänderte Regularien (Spielzeit im Hockey, blaue Karte im Handball, Golden Goal, Silver Goal usw.) natürlich schadet dies einzelnen, aber es kommt trotzdem regelmäßig vor, da wurde sicherlich auch abgewogen. Wir sind uns einig sind dass wir hier von der reinen Willkür sprechen, wie irgendwann irgendwelche attribute für jeden Sport definiert wurden, ich will nur aufzeigen dass nie auf Dauer sein muss, bzw. das kurzfristigst geändert werden kann, sollte es entsprechende Auslösefaktoren geben.

    • Früher hat man die Leute "einfach noch mal springen lassen", soweit das eben organisatorisch noch möglich war. Das war nicht sonderlich praktikabel, zumal sich das Problem wiederholen kann. Außerdem kann man dadurch nur die Sturzrisiken bekämpfen, nicht aber die mangelnde Chancengerechtigkeit infolge unterschiedlicher Windbedingungen.
    • Man bemüht sich übrigens auch in anderen Disziplinen um mehre Chancengleichheit. Man kann zwar naturgemäß nicht jedem die exakt gleiche Piste/Strecke/Bahn zur Verfügung stellen, aber durch die verbesserte Präparation dieser Grundlagen sind diese heute viel stabiler als früher.


    Ich habe natürlich nichts gegen Gerechtigkeit und Chancengleichheit, mir gefällt nur der Ansatz nicht dass hier irgendwelche Berechnungsfaktoren dies hervorbringen sollen.
    Natürlich wird auch dies immer besser, aber dann soll dies mMn am Objekt erfolgen, seien dass Windnetze, Chemikalien im Schnee oder sonst was, dass passt meiner Meinung wesentlich besser auch wenn trotz all dem die letzten oder einzelne dann schwierigere Bedingungen haben. Wie schon erwähnt, warum will man dann dennoch Skispringen draussen sehen wenn man alle Umweltfaktoren wegrechnen will, bzw. bin ich dann wieder Thema Willkür, warum wird nur Wind und Landung bewertet und nicht auch noch eine andere willkürlich Größe wie der Luftstand oder Ahnliches. Das ist natürlich dann nicht der Sport den wir jetzt so kennen, aber wer weiß was passiert wenn die Zuschauerzahlen wesentlich sinken.


    • Beim Material lässt sich immer diskutieren. Wenn man das Regelwerk als Ausgangspunkt nimmt, herrscht selbst in der Formel 1 Chancengleichheit, denn jeder unterliegt den gleichen Restriktionen. Aber in der Praxis hat derjenige Vorteile, der mehr Geld bzw. die besseren Ingenieure hat. Es ist Geschmackssache, ob man das als Teil des Wettbewerbs akzeptiert oder nicht. Aber das ist letztlich Definitionssache (s. o.). Ein Georg Hackl hat geradezu fanatisch an den Kufen getüftelt - warum soll er keinen Vorteil gegenüber demjenigen haben, der sich einfach nur auf den Schlitten setzt und losfährt?


    Niemand will soll dem Hackl Schorsch seine Perfektion und seinen Vorteil nehmen, aber die Freiheit daran zu tüfteln ist sein Glück gewesen dass die Regel das so erlaubten bzw. könnten auch diese Regeln ihn erst zum Superstar gemacht haben, könnte ja auch sein dass wenn sich alle nur auf den Standardschlitten gesetzt hätten, ein anderer den Sport geprägt hätte. Aber ist es fair und gerecht dass er mit dem geballten deutschen Team im Rücken dass konnte und ein anderer nicht? Wie du schreibst, genau das ist Geschmackssache und man kann darüber diskutieren, da nichts davon fix und für immer in Stein gemeißelt ist.

    Am Ende ist das auch meine Grundaussage, es ist Geschmacksache welche willkürliche Regeln man akzeptiert oder gut findet.
    Und ich finde das aktuelle Schispringen so nicht ansprechend. :)

    GO Irish!

    3 Mal editiert, zuletzt von Rupi#57 (12. Februar 2018 um 22:35)

  • Alaaf und Helau... und was es sonst noch gibt... an alle Karnevals- Fastnachts-Verrückten


    Die heftigen Windverhältnisse bringen den Ablauf der alpinen Skiwettbewerbe ziemlich durcheinander. Der ausgefallene Riesenslalom der Damen soll jetzt ebenfalls am Donnerstag, zusammen mit der Abfahrt der Herren ausgetragen werden. Dafür verschiebt sich der ursprünglich für Donnerstag angesetzte Super-G der Herren auf Freitag.

    Laura Dahlmeier ist schon `ne coole Sau! Ein Fehler im zweiten Liegend-Anschlag brachte sie nicht aus der Ruhe. Neben der späteren Silbermedaillengewinnerin, der Slovakin Anastsiya Kuzmina stehend, behielt sie die Nerven, schoss eine Null, während Kuzmina zweimal verfehlte, und wurde zum zweiten mal Olympiasiegerin.

    Die niederländerischen Kufen-Cracks lassen nicht locker. Gold, Silber Bronze des deutschen Olypmiateams beantworteten sie mit Gold und Bronze. Ireen Wüst verwies dabei die hohe Favoritin über 1.500m Miho Takagi überraschend auf den Silberplatz.

    Team-D: 4-1-2

    Team HOL-Eisschnellauf: 3-1-2


    Di.13.02.


    02:00 Uhr Snowboard – Finale: Die Damen schaukeln sich durch die Halfpipe.

    03:30/7:00 Uhr Ski Alpin – Finale: Auf ein Neues. Die Alpinen versuchen sich heute an der Kombination der Herren. 03:30 Uhr ist die Abfahrt geplant. Um 07:00 Uhr der Slalom.

    12:00 Uhr Eisschnelllauf – Finale: nach den Damen gehen heute die Herren auf die 1.500m Strecke. Nachdem der Weltcup-Erste, der Russe Denis Yuskow, bei den Spielen nicht starten darf, könnte der Weg für das niederländische Duo Koen Verweij und Kjeld Nuis frei sein. Härtester Konkurrent könnte der Norweger Sverre Lunde Pedersen sein.

    12:05 Uhr Curling – Finale: Im Mixed-Wettbewerb stehen sich im Endspiel Kanada und die Schweiz gegenüber. Schon um 01:05 treffen im Spiel um Bronze die OAR und Norwegen aufeinander.

    11:30/13:04 Rodeln – Finale: Platz 1, 2 und 4 für das deutsche Trio Geisenberger, Eitberger und Hüfner nach den ersten beiden Läufen. Wenn sie nicht den „Loch“ machen sollten mindestens zwei als Medaillengewinnerinnen hervorgehen. Eine sogar als Olympiasiegerin. Aber...“mind curve 9, please!”

    13:08 Uhr Shorttrack – Finale: Wenn es die Lokalmatadorin Choi Minjeong bis ins Finale schafft, wird die Gangneung Ice Arena wieder einem Tollhaus gleichen.

    13:20/13:29 Skilanglauf – Finale: Auf dem Programm stehen beide Einzelsprints der Damen (13:20 Uhr) und Herren (13:29 Uhr). Die Qualifikation beginnt um 09:30 Uhr. Die Viertelfinalläufe folgen um 12:00 Uhr, die Halbfinals um 12:55 Uhr.

    College Champion 1984: Brigham Young Cougars – Unbeaten & Untied.

  • So dürfen die alpinen Bewerbe weitergehen. :D

    Da bin ich ja jetzt überrascht, das endlich mal ein Wettbewerb durchgezogen werden konnte. :mrgreen:

    Glückwunsch an Marcel Hirscher. Der beste Alpine unserer Zeit mit seinem ersten Olympiagold. Und seine Sahne Disziplinen kommen ja noch. Da wird der Marcel für Team Austria sicher noch die ein oder andere Medaille beitragen.

    It's never over when number twelve is out on the field.

  • Die Niederländer sind übrigens so gut im Eisschnellauf, weil die Grachten dauernd zugefroren sind und sie deswegen auf Kufen zur Arbeit und Schule gleiten...

    ... behauptet zumindest die US-Kommentatorin.

    https://mashable.com/2018/02/11/dut…n/#Zz3ovNFc1Oqj

    Ob die Deutschen so gut im Biathlon sind, weil sie sich auf verschneiter Strecke den Weg zur Arbeit freischießen müssen, ist dagegen nur ein Gerücht... :king

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (13. Februar 2018 um 10:51)

  • Die Niederländer sind übrigens so gut im Eisschnellauf, weil die Grachten dauernd zugefroren sind und sie deswegen auf Kufen zur Arbeit und Schule gleiten...

    ... behauptet zumindest die US-Kommentatorin.

    https://mashable.com/2018/02/11/dut…n/#Zz3ovNFc1Oqj

    Ob die Deutschen so gut im Biathlon sind, weil sie sich auf verschneiter Strecke den Weg zur Arbeit freischießen müssen, ist dagegen nur ein Gerücht... :king

    :jeck: Die sind so gut, weil Eisschnellauf absoluter Volksport in den Niederlanden ist und der 2. beliebteste Sport überhaupt. Kein anderes Land kommt da auch nur ansatzweise ran. Die deutschen Mädels waren ja lange Zeit sehr gut. In Holland waren Niemann und Friesinger Superstars. Aber die sind als Gegner komplett weggebrochen. Aus Quantität erwächst auch immer Qualität. Mit zugefrorenen Grachten hat das eher wenig zutun. Mit der Begeisterung der Menschen in Holland für diesen Sport da schon eher.

    It's never over when number twelve is out on the field.