Mietwagen und Toll

  • Ich muss mich erst einmal bedanken. Ein kürzlicher Blick in dieses Forum hat mir eine ganze Menge Geld gespart. Meine Frau und ich fliegen am 1.9. für gut drei Wochen nach Atlanta. Wir planen einen
    recht grossen Roundtrip, der wenige Verkehr außerhalb der Ballungsräume ermöglicht ein bequemens und trotz Tempobeschränkung recht schnelles Vorankommen. D.h. wir wollen auch nach Nordosten, nach New York, Niagara Fälle und Boston.
    Ich habe schon vor einigen Wochen einen Wagen bei Sixt zu meiner Meinung nach guten Konditionen gemietet. Dann habe ich hier irgendwann zufällig gelesen (eigentlich war ich auf der Suche nach Infos, wie es mit der Ticket-Situation
    bei Giants-Spielen ist), dass es bei Sixt geographische Restriktionen gibt, man in der Regel nur in die Nachbarstaaten fahren darf. Ich habe das dann in den Mietbedingungen nachgeprüft und diese Regel war wirklich ganz hinten
    im Kleingedruckten versteckt (jede Meile ausserhalb kosten 50 Cent). Wenn ich das nicht gemerkt hätte und den Wagen storniert hätte, dann hätte mich das eine vierstellige Summe gekostet.

    Jetzt bin ich auf der Suche nach einem anderen Mietwagen und bin darauf gestossen, dass man zumindest in Massachusetts Toll nicht mehr Cash bezahlen kann. Man findet leider auf den Seiten der Anbieter keine genauen
    Angaben zu den Möglichkeiten bzw. zu den Gebühren. Kann mir jemand einen Anbieter nennen, der eine faire Regelung anbietet und nicht noch den Kunden auspresst. Ich habe z.B. Dollar angeschrieiben, da habe ich als
    Angebot bekommen, dass sie eine Flatrate für 10 Dollar am Tag anbieten. Das kommt mir allerdings recht niedirg vor, da die Brücken um New York schon teurer sind, so bin ich nicht sicher, dass es sich nicht nur
    um eine Verwaltungsgebühr pro Tag handelt (genannt wird das Produkt "PlatePass all-inclusive tolling service"). Wir werden auch nur 5-6 Tage in der Gegend sein, wo man um Toll nicht herumkommt, d.h. mir wäre ein

    Angebot recht, wo ich nur für diese Tage zahle. Ich bin für jeden Hinweis un Tipp dankbar!

  • Ich habe schon vor einigen Wochen einen Wagen bei Sixt zu meiner Meinung nach guten Konditionen gemietet. Dann habe ich hier irgendwann zufällig gelesen (eigentlich war ich auf der Suche nach Infos, wie es mit der Ticket-Situation
    bei Giants-Spielen ist), dass es bei Sixt geographische Restriktionen gibt, man in der Regel nur in die Nachbarstaaten fahren darf. Ich habe das dann in den Mietbedingungen nachgeprüft und diese Regel war wirklich ganz hinten
    im Kleingedruckten versteckt (jede Meile ausserhalb kosten 50 Cent). Wenn ich das nicht gemerkt hätte und den Wagen storniert hätte, dann hätte mich das eine vierstellige Summe gekostet.

    Wir waren im Juli und August 23 Tage in den USA. Davon hatten wir an 17 Tagen (16 Kalendertage wurden berechnet) einen Mietwagen von Hertz und sind durch die Staaten

    New York (Anmietung war NYC), New Jersey, Pennsylvania, Maryland, Vermont, Massachusetts,Rhode Island und Connecticut gefahren.

    Ausserdem waren wir in D.C. und sind nach Kanada rübergefahren. Kanada hätten wir eigentlich anmelden müssen, haben wir aber vergessen. Probleme gab es bisher aber nicht.

    Toll lief über den PlatePass. WIr haben nichts bar bezahlt. Auch nicht in Kanada. Der PlatePass über Hertz kostet $4.95 pro Tag dem Mautgebühren anfallen (Deckelung gibt es nicht) plus die Toll-Gebühren. Wir sind auf eine Gesamtsumme von $82.95 gekommen. Davon $29.70 für 6 Tage an denen wir Toll zahlen mussten dabei. Der Rest waren hohe Gebühren von z.T. $ 8.50

    Gebucht hatte ich den Mietwagen über den ADAC-Mitgliederrabatt

    2 Mal editiert, zuletzt von ExMem022 (20. August 2018 um 19:15)

  • Uns wollten sie bei Advantage (US-Partner von Europcar, bei denen wir über Check24 gebucht hatten) dieses Jahr ziemlich abzocken. Als Alternativen standen im Raum: ca. 23 Dollar plus Tax pro Tag als Flatrate für den EZ-Pass oder jede Toll einzeln zuzüglich 25 Dollar Verwaltungsgebühr. Da wir nur am Anfang und am Ende des Trips in und um New York unterwegs waren, hätte sich die Flatrate, die die Dame uns unbedingt verkaufen wollte, definitiv nicht gelohnt, wir hätten hunderte von Dollars draufgezahlt.

    Wir haben dann gegen ihren erbitterten Rat auf den EZ-Pass verzichtet und das war gut so, benötigte aber ein bisschen Planung und Recherche. Erste Maßnahme war, dass ich bei der Routenplanung über Google Maps immer die Option "Mautstraßen vermeiden" aktiviert habe. Dann habe ich die Gegenprobe ohne diese Option gemacht und wenn es nur um ein paar Minuten ging, bin ich ohne Maut gefahren. Das ging etwas mehr "über die Dörfer", aber dafür hat man auch mehr von Land und Leuten gesehen. Wenn die Toll mal nicht zu vermeiden war bzw. es ohne viel länger gedauert hätte, haben wir sie in Kauf genommen und zum Glück ging das entgegen der Behauptung der Verkäuferin doch fast immer auch in bar.

    Einziges Problem war New York City, denn da läuft wirklich gar nichts mehr mit Barzahlung. Zur Not hätten wir dann eben für die zwei-, dreimal die Strafgebühr des Vermieters in Kauf genommen, aber zum Glück habe ich die Seite https://www.tollsbymailny.com/ entdeckt (lässt sich leider mit deutscher IP nicht öffnen). Dort kann man sich bei der Zollbehörde mit Nummernschild des Mietwagens und Kreditkarte registrieren und dann wird alles, was in einem definierten Zeitraum an Videomaut anfällt, direkt abgebucht. Der Vermieter wird überhaupt nicht behelligt und kann dementsprechend auch keine Strafgebühr verlangen.

    Im Endeffekt haben wir in den zweieinhalb Wochen 60 oder 70 Dollar Toll bezahlt anstatt über 500 Dollar, die Advantage von uns wollte.

  • Wir planen einenrecht grossen Roundtrip, der wenige Verkehr außerhalb der Ballungsräume ermöglicht ein bequemens und trotz Tempobeschränkung recht schnelles Vorankommen. D.h. wir wollen auch nach Nordosten, nach New York, Niagara Fälle und Boston.

    :eek: Trotz "zügigem Vorankommen" werdet ihr da verdammt viel im Auto sitzen. Ich habe schone einige längere Roadtrips hinter mir, aber das ist für 3 Wochen schon ein echt straffes Programm.

    Zum Toll: Wir hatte die letzten Male (Florida, Texas, NYC/Boston/Vermont/...) über Alamo/National (?) immer einen EZ-Pass (o.ä.) von der Autovermietung, das hab ich die Tollgebühren sowie zusätzlich 4/10$ pro Nutzungstag (nicht Miettag, also nur an den Tagen wo er genutzt wurde einmalig) bezahlt. Das fand ich okay.

  • Was ich gerade gefunden hab: National, Alamo and Enterprise [/b]automatically charge a $3.95 fee per day ($19.75 maximum per rental period) plus tolls.

    Das entspricht dem was ich oben geschrieben hab.

    Von der Enterprise Homepage (gültig Massachusetts):
    TollPass™ Service − Auto Opt-In
    $3.95 per usage day, not to exceed $19.75 per rental period, plus the amount of each toll and any other charges by EZ Pass or our service administrator (see details on rates below). There is no TollPass™ Service charge on rental days that you don't use a toll road. You will be auto opted-in to this service if you do not rent a device and you drive through any tolls within Massachusetts.

  • Um welche Mautgebühr geht es da eigentlich?

    gibt es nun auch ein roadpricing? bei meiner letzten längeren Fahrt gabs nur "Brückenmauten".

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    Live gesehen:
    Atlanta Falcons, Baltimore Ravens, Cleveland Browns, Detroit Lions, Houston Texans, Jacksonville Jaguars, Kansas City Chiefs,LA Chargers, LA Rams, Las Vegas Raiders, Miami Dolphins, Minnesota Vikings, New England Patriots, NY Giants, NY Jets, New Orleans Saints, Pittsburgh Steelers, San Francisco 49ers

  • Um welche Mautgebühr geht es da eigentlich?

    gibt es nun auch ein roadpricing? bei meiner letzten längeren Fahrt gabs nur "Brückenmauten".

    In NYC zahlt man die Maut an den Brücken und Tunneln und zwar immer stadteinwärts. Ansonsten sind viele der größeren Highways mautpflichtig, z. B. der New Jersey Turnpike oder der Massachusetts Turnpike.

  • Trotz "zügigem Vorankommen" werdet ihr da verdammt viel im Auto sitzen. Ich habe schone einige längere Roadtrips hinter mir, aber das ist für 3 Wochen schon ein echt straffes Programm.

    Wir sind da nicht unerfahren! Wir haben schon einge mal viele Meilen während unserer Roadtrips abgerissen, z.B. sind wir schon zweimal von Las Vegas bis Miami gefahren,letztes Jahr in 9 Tagen
    von LA über San Francisco, Reno, Arches, Grand Canyon nach Las Vegas. Die Frage ist natürlich, ob im Nordosten, wo ich noch nicht oft gefahren bin, die Ballungsräume einen am Vorankommen behindern.
    Allerdings hatte ich z.B. vor drei Jahren als wir aus New York City rausgefahren sind auch keine Probleme. Wir sind Richtung Westen gefahren, da wir ins Amish-Land wollten. Schon kurz hinter Staten Island
    fühlte man sich recht einsam. Auch südlich von Washington DC hat man verkehrstechnisch nichts mehr zu befürchten.

    Im übrigen vielen Dank für die Antworten. Ist meine Recherche korrekt, dass man im Staat New York ausserhalb von NY City die Maut noch cash bezahlen kann, z.B. die Interstate
    von Buffalo Richtung Boston? Wenn dem so wäre, wäre nur noch eine Lösung für Boston und Umgebung notwendig und ich käme ohne einen Pass vom Mietwagenanbieter aus (Für NY York City
    werde ich die empfohlene Webseite nutzen, danke für den Tipp).

    Kann man hier auch mal erzählen: Letztes Jahr in LA bin ich auch von der Dame bei der Mietwagenübernahme "beschissen" worden (ich glaube es war bei Dollar). Sie fragte, ob wir über die Brücken der Bay-Area fahren wollten.
    Als ich das bejahte, erzählte sie mir, dass man an den Brücken nicht mehr Cash bezahlen kann, was auch stimmt und bei Ihr wäre nun die letzte Möglichkeit, Strafzahlungen zu verhindern, indem man eine Flatrate bei ihr bucht. Mir war eigentlich klar,
    dass sie mir Quatsch erzähl, aber nach fast 24 Stunden auf den Beinen und ohne Internet, um das sofort prüfen zu können, habe ich dann die von ihr geforderten 150 Dollar bezahlt.
    Später hat dann die Internet-Recherche ergeben, dass man jede Brückenüberfahrt über das Kennzeichen einzeln hätte vorbuchen und bezahlen können. Das hätte uns dann ca. 25 Dollar gekostet.

    Früher habe ich die USA geschätzt für den sehr guten Service im Dienstleistungsbereich. Heutzutage muss man leider sehr auf der Hut sein

  • Mit Bundesstaaten übergreifenden Mieten kenne ich mich leider nicht aus. Was Toll betrifft, ist es zumindest bei Anmietungen in meiner "zweiten Heimat" Florida so, wie z. B. Schuninio schreibt:

    Toll lief über den PlatePass. WIr haben nichts bar bezahlt. Auch nicht in Kanada. Der PlatePass über Hertz kostet $4.95 pro Tag dem Mautgebühren anfallen (Deckelung gibt es nicht) plus die Toll-Gebühren. Wir sind auf eine Gesamtsumme von $82.95 gekommen. Davon $29.70 für 6 Tage an denen wir Toll zahlen mussten dabei. Der Rest waren hohe Gebühren von z.T. $ 8.50

    Gebucht hatte ich den Mietwagen über den ADAC-Mitgliederrabatt

    Das ist eigtl recht unkompliziert.

  • Bei Hertz ist es inzwischen meistens so, dass du einen Sticker auf der Windschutzscheibe hast auf dem angegeben ist in welchen Staaten und fuer welche Systeme das Toll by Plate funktioniert.
    Ich wuerde fuer eine Reise an der East Coast auf jeden Fall darauf achten einen Wagen zu nehmen der auch in einem der East Coast Staaten zugelassen ist. Das erhoeht die Chancen deutlich dass Toll by Plate funktioniert als wenn du z.b. einen Wagen aus Texas hast der fuer andere Toll Systeme ausgelegt ist.

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Uns wollten sie bei Advantage (US-Partner von Europcar, bei denen wir über Check24 gebucht hatten) dieses Jahr ziemlich abzocken. Als Alternativen standen im Raum: ca. 23 Dollar plus Tax pro Tag als Flatrate für den EZ-Pass oder jede Toll einzeln zuzüglich 25 Dollar Verwaltungsgebühr. Da wir nur am Anfang und am Ende des Trips in und um New York unterwegs waren, hätte sich die Flatrate, die die Dame uns unbedingt verkaufen wollte, definitiv nicht gelohnt, wir hätten hunderte von Dollars draufgezahlt.

    Wir haben dann gegen ihren erbitterten Rat auf den EZ-Pass verzichtet und das war gut so, benötigte aber ein bisschen Planung und Recherche. Erste Maßnahme war, dass ich bei der Routenplanung über Google Maps immer die Option "Mautstraßen vermeiden" aktiviert habe. Dann habe ich die Gegenprobe ohne diese Option gemacht und wenn es nur um ein paar Minuten ging, bin ich ohne Maut gefahren. Das ging etwas mehr "über die Dörfer", aber dafür hat man auch mehr von Land und Leuten gesehen. Wenn die Toll mal nicht zu vermeiden war bzw. es ohne viel länger gedauert hätte, haben wir sie in Kauf genommen und zum Glück ging das entgegen der Behauptung der Verkäuferin doch fast immer auch in bar.

    Einziges Problem war New York City, denn da läuft wirklich gar nichts mehr mit Barzahlung. Zur Not hätten wir dann eben für die zwei-, dreimal die Strafgebühr des Vermieters in Kauf genommen, aber zum Glück habe ich die Seite https://www.tollsbymailny.com/ entdeckt (lässt sich leider mit deutscher IP nicht öffnen). Dort kann man sich bei der Zollbehörde mit Nummernschild des Mietwagens und Kreditkarte registrieren und dann wird alles, was in einem definierten Zeitraum an Videomaut anfällt, direkt abgebucht. Der Vermieter wird überhaupt nicht behelligt und kann dementsprechend auch keine Strafgebühr verlangen.

    Im Endeffekt haben wir in den zweieinhalb Wochen 60 oder 70 Dollar Toll bezahlt anstatt über 500 Dollar, die Advantage von uns wollte.


    Das Bezahlen über https://www.tollsbymailny.com/ hab eich nun auch vor. Muss man sich bei dieser Zahlungsmethode in bestimmte Spuren an den Mautstationen einordnen?

  • Das Bezahlen über tollsbymailny.com/ hab eich nun auch vor. Muss man sich bei dieser Zahlungsmethode in bestimmte Spuren an den Mautstationen einordnen?

    An den Brücken und Tunneln in NYC gibt es keine Mautstationen mehr, da weisen nur Schilder und ein Haufen Kameras auf die Mautpflicht hin und man fährt ganz normal weiter. Überall, wo es noch klassische Mautstationen gab, habe ich sie genutzt und bar gezahlt, weil ich kein Risiko eingehen wollte, etwas falsch zu machen.

  • Bin inzwischen (leider) wieder zurück aus den USA! Mit der Toll-Problematik scheint alles geklappt zu haben. Ich habe mich in den Staaten New York und Massachusetts jeweils für das "Pay by Plate" angemeldet
    und das scheint geklappt zu haben. Auf der Massachusetts-Webseite sind die Toll-Gebühren angefallenen aufgeführt und in New York habe ich jeweils eine Mail bekommen, dass für mein Kennzeichne Gebühren angefallen sind. Ich war nur bei einer Brücke vor Staten Island unsicher, da dort die Schilder fehlten, dass "Pay by Plate" möglich ist und habe dann Cash bezahlt. Scheint aber nicht doppelt abgerechnedt worden zu sein. An anderen Toll-Stellen stand immer explizit, das "Pay by Plate" möglich ist