Rückblick Saison 2017
Ja, die kommenden Zeilen werden (wieder) wehtun, aber da müssen wir jetzt gemeinsam durch. Die Packers starten in die Saison 2017 als Verlierer des CCG Games 2016 in Atlanta. Und wenn ich schreibe „Verlierer“ dann reden wir von einer absoluten Vorführung des Teams in allen Mannschaftsteilen. Doch wie es seit dem SB Sieg in GB scheinbar so Usus ist, trinken die Entscheider im Front Office während der Offseason gern mal den Trunk des Vergessens oder aber haben sich ein paar Tütchen aus der Reisetasche des guten Letroy Guion gesichert. Egal wie, man hielt sich wieder mal an das nicht bewährte, aber gern gelebte Kredo der so minimal wie möglichen Veränderungen im Bereich des Coaching Staff/FO. Die Erwartungen an das Team waren natürlich trotzdem groß, die PO Teilnahme Pflicht und alles andere als ein tiefes Vordringen im Januar galt vor der Saison als Enttäuschung. Der Hype im Bereich der Offense war zudem recht groß, denn immerhin gab es ja seitens TT höchst seltene Moves in der Free Agency mit dem vermeintlichen Sahnehäubchen der Verpflichtung von TE Bennett. Bei einigen Beat Writern galt der Mannschaftteil um #12 deshalb schon als „unstoppable“. Schnell vergessen wurde dabei aber die erneute Schwächung der Oline durch die Abgänge von TJ Lang und Tretter sowie der Aderlass in der Defense durch die Abgänge von Peppers und Hyde. Letztere versuchte man durch Verstärkungen mittels Draft (Runden 1-4) zu kompensieren. Während man einem dringend benötigten Impact Player auf OLB (TJ Watt) in Runde 1 ignorierte, verstärkte man sich mit CB King / S Jones / DT Adams / OLB Biegel. Die Bewertungen stehen natürlich noch aus, doch dass 3 der 4 Picks das Jahr über mit Verletzungen zu kämpfen hatten, machte die Situation nicht besser.
Man startete in die Saison mit Licht und Schatten. Auch wenn die Packers nach dem Spiel in Dallas bei 4:1 standen, war schon zu dem Zeitpunkt klar, dass der Erfolg des Teams einzig von #12 abhing. Doch genau diese Hoffnung, dass Mr. R-E-L-A-X aka Mr. Run-The-Table die Packers wieder auf seinen Schultern Richtung POs tragen könnte, zerbrach sprichwörtlich in Spiel gegen die Vikings. Rodgers, der für meine Begriffe den Ball in der Hoffnung, noch irgendwas aus dem broken play zu machen, zu spät geworfen hat, wurde von LB Barr in den Rasen gerammt und brach sich dabei das Schlüsselbein seines Wurfarms. Auch wenn sich der Hit an der Grenze zu einem Foul bewegte, ging die Entscheidung wohl in Ordnung.
Die zu dem Zeitpunkt alles entscheidende Frage war dann auch: wie lange fällt er aus und, noch viel wichtiger, kann der hoch gelobte Hundley das Team solange auf PO Kurs halten, bis #12 wieder einsatzfähig ist? Überraschenderweise bestand in Woche 16 sogar tatsächlich noch die Chance einen Wild Card Spot zu ergattern, was auch dazu führte, dass man ARod unvernünftiger Weise sehr früh wieder von der IR holte und ihn gg. die Queens spielen ließ. Die 0:16 Niederlage in dem Spiel beendete dann aber die Serie von 8 PO Teilnahmen in Folge.
Ergebnisse Saison 2017
Seahawks | W | 17 - 9 |
@ Falcons | L | 23 - 34 |
Bengals | W | 27 - 27 (OT) |
Bears | W | 35 - 14 |
@ Cowboys | W | 35 - 31 |
@ Vikings | L | 10 - 23 |
Saints | L | 17 - 26 |
Bye | ||
Lions | L | 17 - 30 (ich war da ) |
@ Bears | W | 23 - 16 |
Ravens | L | 0 - 23 |
@ Steelers | L | 28 - 31 |
Buccaneers | W | 26 - 20 (OT) |
@ Browns | W | 27 - 21 (OT) |
@ Panthers | L | 24 - 31 |
Vikings | L | 0 - 16 |
@ Lions | L | 11 - 35 |
Statistiken
Wie immer nur die wichtigsten:
- Offense
- 21. In Points per Game (20) / 26. In Total Offense
- Defense
- 26. In Points per Game (24,0) / 22. In Total Defense
- Give/Take Difference
- 20. Mit -3
Fazit:
Am Ende belegte man mit einem schmeichelhaften 7:9 den 3. Platz hinter den Queens und den Kätzchen in der NFC North und verpasste erstmalig seit 2009 die Playoffs.
Es brauchte leider erst eine schwere Verletzung von #12, um das ganze Elend so deutlich sichtbar zu machen, dass selbst die Schulterklopf-Fraktion im GB Front Office dieses nicht mehr ignorieren konnte.
- eine Unit, die schon seit dem SB Sieg den Namen „Defense“ nicht mal mehr ansatzweise verdient hatte. Dabei lag es wieder mal nicht nur an fehlendem Impact Playern sondern daran, dass die Art der Capers-Defense als antiquiert und „gelöst“ galt. Wie meinte Randall sinngemäß nach dem MNF gg. die Lions (welches ich schmerzvoll im Stadion miterleben durfte): „der Gegner wusste zu jeder Zeit, was unsere Coverage war und stellte sich entsprechend darauf ein“.
- Die Offense, die ohne ihren Ausnahme-QB nicht mal mehr die Hälfte wert ist. Und dabei meine ich nicht nur den vogelwild spielenden Hundley aus der berühmten QB Schule des Mike McCarthy, sondern auch das Abtauchen von Leistungsträgern wie Nelson, die nicht vorhandene Depth in der OLine, ein Superstar-TE mit Butterfingern aber dafür ohne Team-Charakter etc. Lediglich das Running-Game machte Hoffnung auf mehr.
Ich könnte jetzt ewig so weiter schreiben, aber es soll ja eine Pre- und keine Review werden.