Miami Dolphins 2018

  • Aus der PK mit Stephen Ross habe ich heute überraschend viel Positives entnommen. Sinngemäß hat er gesagt "Win now ist Geschichte, wir sind offiziell im Rebuild-Mode. Stellt euch auf eine, vielleicht auch zwei oder drei harte Saisons ein! Wir drücken den Reset-Button und fangen bei Null wieder an. Und Chris Grier ist der Kapitän bei dieser Reise."


    Ich fand die PK auch erfrischend ehrlich und ich habe absolut kein Problem mit Chris Grier als der, der alles in der Hand hat. Im Gegenteil, auch er hat die Jahrzehnte des Wechsels in Miami überstanden und sich kontinierlich nach oben gearbeitet (der Pessimist in mir sagt, ihn hat immer jemand beim Reinemachen vergessen! - Spaß beiseite).
    Von einem anderen Standpunkt her - Grier ist der einzig verbliebene Minderheiten-GM der Liga.
    Mein einziges Problem ist, dass man Tannenbaum nicht einfach den Weg zur Tür raus gezeigt hat. Ich bin enttäuscht, dass er als Winkaugust in der Franchise verbleibt und sicher immer irgendwem mit seinen Idee in den Ohren liegt. Das ist mein einziges Problem mit dem heutigen Tag.

    Und Ross wirkt seit jeher bei PKs auf mich fehlplatziert. Aber okay, er ist auch nur Owner und kein Medienguru. Aber er hat einen Plan präsentiert mit dem man leben kann. Kein Triumvirat mehr, schlanke Strukturen. Der neue HC untersteht dem GM und nicht mehr Ross. Fein. Let do football people football decisions!

    Die Liste finde ich bis dato nicht verkehrt. Fangio (ob da jemand mal mit Jim Harbaugh telefoniert?) stand wohl schon nach dem Abgang von Vance Joseph nach Denver mal im Gespräch als DC. Richard hat die Seahawks-Vergangenheit mit Carroll (und Carroll und Grier ja immerhin eine gemeinsame Patriots-Vergangenheit). Bieniemy ist der OC der heißesten Offense des Jahres und damit automatisch auf dem Zettel aller, die was neues brauchen.

    Interessant ist aber, dass bei den 5 Kanidaten drei aus der Defense kommen und "nur" 2 aus der Offense. Wo die Liga gerade so hinschippert und wir demnächst einen neuen QB aufbauen werden, fühlte ich mich aus dem Bauch heraus mit einem offensive Mind wohl wohler.

  • Das einzige Problem das ich mit unseren (bisher) 5 Kandidaten habe: Da ist kein echter "big name" dabei, es wären bis auf Munchak alle Rookie Head Coaches. Und eigentlich hätte ich gerne mal einen gestandenen HC und nicht wieder einen "Berufsanfänger".

    Munchak ist halt so überhaupt nicht "sexy" und war als HC der Titans auch nicht wirklich erfolgreich.
    Flores kommt aus dem "System Belichick", wer von den ehemaligen Pats Assistants war denn langfristig erfolgreich? Ist er wirklich so gut oder profitiert er davon, dass er an der Seite des besten Coaches aller Zeiten arbeitet?
    Bienemy ist OC der heißesten Offense der Liga, aber er hat dort noch nicht mal die Plays gecallt, sondern hatte in KC eine ähnliche Rolle wie bei uns OC Loggains. Komplette Wundertüte in meinen Augen.
    Richard kommt aus dem Carroll-Tree, aber für ihn gilt das Gleiche wie für Bienemy - nur halt in der Defense. Noch nie Plays gecallt, in Seattle hat Carroll die Defense vorgegeben, in Dallas war es DC Marinelli. Wundertüte.
    Vic Fangio hat sowohl bei den Bears als auch bei den 49ers einen guten Job als DC gemacht, ist respektiert und bringt jede Menge Erfahrung mit - wenn auch nicht als HC. Er wäre von den aktuellen 5 Kandidaten meine Wahl. Außerdem würde ich uns gerne wieder in einer 3-4 Defense sehen, aber das ist bloß persönliche Präferenz...


  • ... Die nächsten paar Jahre werden hart für uns Dolphins-Fans - stellt euch darauf ein!

    ...Finde ich eher nicht.
    Ich sehe das Team lieber in einem mehrjährigen bewussten rebuild-Modus, als in einem weiteren verkrampftem must-win-Jahr das in Enttäuschung endet und einem weiteren Jahr voller Flickschusterei ... usw.

  • Ich sehe das Team lieber in einem mehrjährigen bewussten rebuild-Modus, als in einem weiteren verkrampftem must-win-Jahr das in Enttäuschung endet und einem weiteren Jahr voller Flickschusterei ... usw.

    Sehe ich prinzipiell genau so. Trotzdem ist es dann während der Saison manchmal echt frustrierend, wenn man Sonntag Abends vor dem TV sitzt und eine Packung nach der anderen bekommt (was ja in den letzten Jahren zumindest im Schnitt nur jedes zweite Spiel vorgekommen ist). Denke bei vielen "casual fans" kommt der Rebuild-Mode nicht gut an ("you play to win the game"). Auf der anderen Seite: Man sollte die Erwartungen bewusst extrem niedrig ansetzen (auch öffentlich) und den Rebuild-Mode offensiv als notwendiges Übel verkaufen. Je niedriger die Erwartungen, umso weniger wird man enttäuscht und umso eher wird man vielleicht positiv überrascht.

  • Richard kommt aus dem Carroll-Tree, aber für ihn gilt das Gleiche wie für Bienemy - nur halt in der Defense. Noch nie Plays gecallt, in Seattle hat Carroll die Defense vorgegeben, in Dallas war es DC Marinelli. Wundertüte.

    Bei uns hat Richard schon die Playcalls am Gameday übernommen. Gleichwohl stimmt es natürlich, dass Carroll's Anschrift ausgeprägt war. Ehrlich gesagt kann ich mir Richard sehr gut als HC vorstellen. Er hat immerhin über Jahre unseren Secondary-Room geführt und die Egos sehr lange im Griff behalten. Zudem soll er auch ein guter Motivator und im Besitz von Führungsfähigkeiten sein. Die Bedenken kann ich dennoch nachvollziehen. Ich wäre vor allem gespannt, wen er als OC in Betracht ziehen würde.

    Excuses are for Losers

  • Bei uns hat Richard schon die Playcalls am Gameday übernommen. Gleichwohl stimmt es natürlich, dass Carroll's Anschrift ausgeprägt war. Ehrlich gesagt kann ich mir Richard sehr gut als HC vorstellen. Er hat immerhin über Jahre unseren Secondary-Room geführt und die Egos sehr lange im Griff behalten. Zudem soll er auch ein guter Motivator und im Besitz von Führungsfähigkeiten sein. Die Bedenken kann ich dennoch nachvollziehen. Ich wäre vor allem gespannt, wen er als OC in Betracht ziehen würde.

    Genau aus dem Grund wäre mir ein älterer/erfahrenerer HC lieber: Die alten Säcke sind halt schon länger dabei, haben mehr Connections und können daher meist einen besseren Coaching Staff zusammenstellen. Einem Munchak traue ich zu, dass er einen renommierten DC in der Hinterhand hat (z.B. Jim Schwartz), bei Vic Fangio gehe ich davon aus, dass er einen namhaften OC mitbringen würde. Bei den jüngeren Kandidaten sehe ich da durchaus Schwierigkeiten, weil sie ja oft selber noch nicht lange dabei sind daher noch kein großes Netzwerk haben.

    Wenn man z.B. bei den Dolphins die Coaching Staffs unter Gase mit denen aus der Parcells/Sparano Ära vergleicht - da liegen Welten dazwischen. Parcells hatte sofort eine Menge namhafter Leute am Start. Gase kommt fast ausschließlich mit seinen Spezis aus Denver und Chicago daher (Ausnahme: Clyde Christensen).

  • Richard kommt aus dem Carroll-Tree, aber für ihn gilt das Gleiche wie für Bienemy - nur halt in der Defense. Noch nie Plays gecallt

    Richard hat dieses Jahr sämtliche Plays für die Cowboys in der Defense gecallt. Sieht man an den vielen Blitzen dieses Jahr. Aber könnt ihn uns gerne lassen. :mrgreen:

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Richard hat dieses Jahr sämtliche Plays für die Cowboys in der Defense gecallt. Sieht man an den vielen Blitzen dieses Jahr. Aber könnt ihn uns gerne lassen. :mrgreen:

    Ok, danke für den Hinweis. War davon ausgegangen dass Marinelli als DC auch Playcaller war.

  • Richard hat dieses Jahr sämtliche Plays für die Cowboys in der Defense gecallt. Sieht man an den vielen Blitzen dieses Jahr. Aber könnt ihn uns gerne lassen. :mrgreen:

    wieso die Jets ihn interviewen ist mir unklar.. die Suche geht ja eindeutig nach einen offensiven HC..

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    Live gesehen:
    Atlanta Falcons, Baltimore Ravens, Cleveland Browns, Detroit Lions, Houston Texans, Jacksonville Jaguars, Kansas City Chiefs,LA Chargers, LA Rams, Las Vegas Raiders, Miami Dolphins, Minnesota Vikings, New England Patriots, NY Giants, NY Jets, New Orleans Saints, Pittsburgh Steelers, San Francisco 49ers

  • wieso die Jets ihn interviewen ist mir unklar.. die Suche geht ja eindeutig nach einen offensiven HC..

    Dein Wort in den Ohren der Cowboy Fans ...

    Warum? Minority Kandidat maybe? Wen habt ihr sonst interviewt?

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Dein Wort in den Ohren der Cowboy Fans ...
    Warum? Minority Kandidat maybe? Wen habt ihr sonst interviewt?

    zb Bieniemy oder Caldwell

    Offensiv: weil Johngesagt hat, dass ein offensiver Trainer einen enormen Bonus hat

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  • zb Bieniemy oder Caldwell
    Offensiv: weil Johngesagt hat, dass ein offensiver Trainer einen enormen Bonus hat

    Als gute Franchise macht man dennoch seine Hausaufgaben, auch für zukünftige Positionen. Man weiß ja nie, was in der Liga passiert. Aber wie gesagt, ich glaube es gibt keinen Cowboy-Fans der sich Richard nicht zurückwünscht. Er hat alles gehalten, was man sich versprochen hat.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • @aikman: Könntest du dir vorstellen, dass Richard irgendwo anders als DC unterschreibt, falls er als HC keinen Job bekommt? Bei euch ist er ja nominell in der Hierarchie unter Marinelli, d.h. nach meinem Verständnis wäre ein DC Job bei einem anderen Team ein Aufstieg für ihn. Als HC hätte ich für Miami lieber andere Kandidaten, aber als DC würde ich Richard sofort nehmen.

  • @aikman: Könntest du dir vorstellen, dass Richard irgendwo anders als DC unterschreibt, falls er als HC keinen Job bekommt? Bei euch ist er ja nominell in der Hierarchie unter Marinelli, d.h. nach meinem Verständnis wäre ein DC Job bei einem anderen Team ein Aufstieg für ihn. Als HC hätte ich für Miami lieber andere Kandidaten, aber als DC würde ich Richard sofort nehmen.

    es wäre ein Aufstieg, aber Dallas müsste ihn nicht freigeben, da er Vertrag hat und einzig der Aufstieg zum Headcoach würde den Vertrag beenden. Ein Aufstieg vom DB-Coach zum DC ist da Zuwenig. da ein DC auch nur ein "Assistent" ist

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  • @aikman: Könntest du dir vorstellen, dass Richard irgendwo anders als DC unterschreibt, falls er als HC keinen Job bekommt? Bei euch ist er ja nominell in der Hierarchie unter Marinelli, d.h. nach meinem Verständnis wäre ein DC Job bei einem anderen Team ein Aufstieg für ihn. Als HC hätte ich für Miami lieber andere Kandidaten, aber als DC würde ich Richard sofort nehmen.

    Nachdem man Eberflus hat gehen lassen (und was der in Indianapolis da anstellt, sieht man ja), will man Richard eigentlich als Nachfolger für Marinelli vorbereiten. Aber die Frage ist natürlich, ob Richard das auch will oder wie es nächstes Jahr aussieht. Dieses Jahr wird er wohl nur als Head Coach wechseln.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Das dürfte eine spannende Suche werden. Es dürfte sehr schwer werden einen gefragten Kandidaten nach Miami zu lotsen.
    Wie ich schon weiter oben geschrieben habe gibt es mehrere attraktivere Destinationen als die Fins, denn, so realistisch muss man sein, wenn wir ein, zwei, drei Jahre verlieren, dann kriegt der neue HC das natürlich um die Ohren geschlagen.
    Und ob der Eigentümer sich nach der zweiten schlechten Saison noch an seine warmen Worte aus dem Dezember 2018 erinnert?

    Alles sehr schwierig. Ich hätte es ja Gase und Tannenbaum gegönnt, die Suppe in der kommenden Saison selber auslöffeln zu müssen, aber gut. Es ist so wie es ist und auf jeden Fall ist mir das aktuelle Vorgehen sympahtischer als das Personal-Jenga der letzten Jahre.

    Bei Grier bin ich ziemlich skeptisch. Der ist schon seit vielen, vielen Jahren an dem ganzen Schlamassel in der einen oder anderen Funktion beteiligt. Aber ich kann auch verstehen, dass Ross zumindest einen ihm bekannten Ansprechpartner in Miami haben will.

    "Der ideale Untertan totalitärer Herrschaft ist nicht der überzeugte Nazi oder engagierte Kommunist, sondern Menschen,für die der Unterschied zwischen Fakten und Fiktion,wahr und falsch, nicht länger existiert."

    -Hannah Arendt-

    Einmal editiert, zuletzt von MindTheGap (2. Januar 2019 um 08:40)

  • Bei Grier bin ich ziemlich skeptisch. Der ist schon seit vielen, vielen Jahren an dem ganzen Schlamassel in der einen oder anderen Funktion beteiligt. Aber ich kann auch verstehen, dass Ross zumindest einen ihm bekannten Ansprechpartner in Miami haben will.

    Lungert Grier nicht schon seit der Parcells-Ära bei uns rum? Kann man mal sehen, wie tief man sich bei den Dolphins fest-zecken kann.
    Immerhin steht er jetzt voll im Rampenlicht und kann sich nicht irgendwo hinter einem anderen Namen verstecken (vielleicht hat er es auch nur deswegen hier so lange überstanden) und wie gut er ist, das kann ich nicht beurteilen. Ich finde es nur gut, dass schon frühzeitig Klarheit besteht wer die Fäden in der Hand hat.

  • Lungert Grier nicht schon seit der Parcells-Ära bei uns rum?

    Sogar schon deutlich vorher. Grier kam 2000 unter Dave Wannstedt nach Miami, die Parcells-Ära begann erst nach der 1-15 Saison 2007. Ich würde Grier aber nicht zwangsläufig zum Vorwurf machen, dass er schon so lange da ist, ein Darren Rizzi ist auch schon seit der Parcells-Ära da und den feiern wir alle. Wir alle wissen nicht, was hinter den Kulissen gelaufen ist. Laut Omar war Grier auch schon seit Längerem dafür, Tannehill einen ernsthaften Konkurrenten ins Haus zu holen, was aber von Gase & Tannenbaum immer abgelehnt wurde. Jetzt hat er halt alleine die Chance, sein Konzept durchzuziehen. Ich persönlich hätte auch lieber einen kompletten Neustart gehabt, aber mit Grier kann ich im Notfall auch leben.

  • Um die Saison abzuschließen werfe ich mal einen Blick zurück, was ich vor der Saison geschrieben hatte. Wo lag ich völlig daneben, wo hatte ich vielleicht auch Recht?

    Ausblick:

    Man hat intern seine Lehren aus der letzten Saison gezogen und Einiges verändert. Mit Suh und Landry spielen zwei unserer besten Spieler inzwischen für andere Teams, die freigewordenen Cap-Ressourcen hat man in die Breite des Kaders investiert - was ich persönlich begrüße, da sich in den letzten Jahren gezeigt haben, dass unser Kader einfach viel zu "top-heavy" aufgestellt war und wir keine fähigen Backups hatten (die man im Laufe einer langen Saison immer irgendwann benötigt). Es ist also ein klarer Schritt weg von wenigen teuren Stars, hin zu mehreren günstigeren Rollenspielern erkennbar. Landry wurde durch Amendola und Wilson ersetzt, mit dem Capspace von Suh wurde Sitton geholt und die komplette Rookie-Class bezahlt. Offiziell wurde das ganze als "culture change" bezeichnet, was ich persönlich für kompletten PR-Scheißdreck halte. Da wollen sie uns für doof verkaufen...
    Trotzdem sind wir weiter ein Team im Umbruch - auf einigen Positionen, vor allem in der Defense, sind wir immer noch sehr dünn besetzt. Dies kann dazu führen, dass ein paar wenige Verletzungen auf den falschen Positionen uns auch diese Saison ruinieren könnten. Wer soll bitte LB spielen, wenn sich mal 2 Starter verletzen? Wir haben ja jetzt schon eigentlich keinen zweiten Cornerback - was soll passieren, wenn sich Howard, McCain oder Fitzpatrick mal verletzen sollten? Und eines ist sowieso klar: Wenn sich Tannehill wieder verletzt oder nicht an seine Form von 2016 anknüpfen kann, ist die Saison sowieso im Arsch. Mit unseren Backup QBs spielen wir definitiv um den #1 OVR Pick im Draft mit (das meine ich komplett negativ).

    - Den Abgang von Suh hat man merklich gespürt, Landry konnte durch Albert Wilson und Danny Amendola gut ersetzt werden.
    - Den "culture change" halte ich weiterhin für PR-Scheißdreck... Es ging nie darum, die Kultur innerhalb der Mannschaft zu ändern, sondern immer darum, eine gescheiterte Personalpolitik gut nach außen zu verkaufen.
    - Die LB sind alle fit geblieben. Auf CB hatten wir fast immer eine Baustelle (Anfang der Saison war McCain verletzt, am Ende Howard) und es hat die Defense merklich geschwächt. Tannehill ist für 5 Spiele ausgefallen und konnte auch nicht an die Form von 2016 anknüpfen. Von den 5 Spielen ohne Tannehill haben wir zumindest 2 gewonnen (damit hatte ich nicht gerechnet).

  • Ich würde Grier aber nicht zwangsläufig zum Vorwurf machen, dass er schon so lange da ist,

    Du, mache ich gar nicht - ich habe das nur festgestellt. Das "ein-zecken" sollte gar nicht so negativ sein.
    Seit Wannstedt? Uii ... das ist lange.
    Nun sitzt er ja an den Hebeln und soll mal machen.
    Dass er Tannehill einen Herausforderer zur Seite stellen wollte, spricht schon mal nicht gegen ihn.

    Ich habe leider kaum Zeit um mich über alle Quellen hinweg durch die Materie zu lesen (wofür haben wir Euch denn? :P ... ho ho ho ),
    aber einen Rizzi als HC der die Organisation kennt und wohl auch lange genug mit angesehen hat, wie man es NICHT macht, mit einem fähigen OC und DC zur Seite,
    das könnte mir gut passen.

    burnum: wieso denkst Du, dass Joseph eigentlich aller Wahrscheinlichkeit nach wieder da als DC unterschreibt, wo Gase landen wird?
    Ich denke nämlich, dass er da dann ein ziemlich gutes Timing haben muss und etwas auf Risiko geht, sollte Gase keinen Job als HC bekommen.

  • Was muss passieren, damit wir eine gute Saison spielen (mit "gute Saison" meine ich eine positive Bilanz, also alles ab 9-7 aufwärts):

    - Ryan Tannehill muss fit bleiben und beweisen, dass er zumindest ein passabler durchschnittlicher Starter ist. Niemand erwartet von ihm, dass er plötzlich zu Aaron Rodgers wird, aber das Niveau von Alex Smith, Andy Dalton oder Tyrod Taylor sollte er schon erreichen.

    - Coach Gase muss seinen Worten nun auch Taten folgen lassen und seine Offense konsequent auf ein solides Laufspiel aufbauen. Tannehill kann die Offense nicht alleine tragen, er braucht ein Laufspiel, um in bessere down-and-distance Situationen zu kommen. Wir können uns nicht leisten, ständig bei 3rd & 10 zu stehen. Bisher wurde beim kleinsten Widerstand das Laufspiel zu schnell aufgegeben, was meist der Anfang vom Ende für uns war.

    - Unsere neugestaltete O-Line muss zu einer Stärke des Teams werden, nachdem sie Jahre lang eine Schwäche des Teams war (Ausnahme 2016). Ohne funktionierende O-Line haben wir kein Laufspiel und kommen wieder zu oft in 3rd & long Situationen, in denen dann der QB kaum Zeit zu werfen hat.

    - Unsere Defense muss einen Weg finden, den Lauf zu stoppen. In der Preseason haben wir von allen 32 Teams die meisten Rushingyards zugelassen. Sollte sich dieser Trend auch nur ansatzweise in der regular season fortsetzen, werden wir keine Chance haben, weil die Defense nicht vom Feld kommt.

    - Tannehill war nicht durchgängig fit (11 von 16 Spielen). Außerdem hat er m.E. dieses Jahr bewiesen, dass er kein durchschnittlicher NFL Starter ist. Ich sehe die 3 genannten QBs (Smith, Dalton, Taylor) inzwischen klar vor Tannehill.

    - Es wurde versucht, ein Laufspiel zu etablieren, vor Allem mit Frank Gore. Daran hat es nicht gelegen.

    - Die "neugestaltete O-Line" hat genau 1 Spiel gehalten, danach war der wichtigste Neuzugang Josh Sitton schon auf IR. Nach dem 4. Saisonspiel folgte mit Daniel Kilgore dann auch der zweite Neuzugang. Die Interior OL bleibt eine Schwachstelle, der Wechsel auf Center von Mike Pouncey zu Daniel Kilgore muss im Nachhinein als riesiger Fehler betrachtet werden (Pouncey hat bei den Chargers alle 16 Spiele bestritten und steht im Pro Bowl, Kilgore musste nach 4 Spielen auf IR).

    - Die Defense kann den Lauf immer noch nicht stoppen, wobei es zum Ende der Saison etwas besser wurde.

  • Um die Saison abzuschließen werfe ich mal einen Blick zurück, was ich vor der Saison geschrieben hatte. Wo lag ich völlig daneben, wo hatte ich vielleicht auch Recht?

    - Den Abgang von Suh hat man merklich gespürt, Landry konnte durch Albert Wilson und Danny Amendola gut ersetzt werden.- Den "culture change" halte ich weiterhin für PR-Scheißdreck... Es ging nie darum, die Kultur innerhalb der Mannschaft zu ändern, sondern immer darum, eine gescheiterte Personalpolitik gut nach außen zu verkaufen.
    - Die LB sind alle fit geblieben. Auf CB hatten wir fast immer eine Baustelle (Anfang der Saison war McCain verletzt, am Ende Howard) und es hat die Defense merklich geschwächt. Tannehill ist für 5 Spiele ausgefallen und konnte auch nicht an die Form von 2016 anknüpfen. Von den 5 Spielen ohne Tannehill haben wir zumindest 2 gewonnen (damit hatte ich nicht gerechnet).


    ich bin mir sicher, dass Wilson den Abgang von Landry sogar hätte komplett von der Bildfläche verschwinden lassen können, wäre er fit geblieben.
    Was den "culture change" angeht, hat denen das doch eh niemand abgenommen.
    Ansonsten muss man mal erwähnen, dass wir trotz der Verletzungen auch in der O-Line nicht kpl. im Laufspiel versagt haben und selbst Ballage kommt aus dem "Nichts" und hat einen Schnitt von über 5 yds pro Lauf.

    Meine Meinung über RT ist Euch ja bekannt: er hat es nicht drauf. Ein unterdurchschnittlicher QB, der aber meinem Gefühl nach (man kann es ja nicht beweisen) NIE das Team geführt oder die Kohlen aus dem Feuer geholt hat. Schade drum, mochte ich seinen pick damals doch sehr.

    Die Entwicklung von Howard freut mich übrigens sehr. Mit einem gesunden McCain + Howard, Fitzpatrick und Jones sind wir bei den DBs nicht so schlecht aufgestellt, wobei man bei Jones und den jetzigen Entwicklungen fast befürchten muss, dass er für einen guten Pick weg getradet wird.


    Zitat

    Ausblick:

    ...
    Trotzdem sind wir weiter ein Team im Umbruch - auf einigen Positionen, vor allem in der Defense,


    Tja, das wir ein Team im Abbruch waren/sind, hätte auch keiner für möglich gehalten.

  • Was könnte passieren, um uns die Saison komplett zu ruinieren (alles unter 7-9 sehe ich als schlechte Saison an):

    - Verletzungen: Sollten sich Schlüsselspieler auf wichtigen Positionen verletzen, haben wir nicht überall die Tiefe im Kader, dies zu kompensieren. Wir haben außer Tannehill keinen QB, dem ich zutraue in der NFL Spiele zu gewinnen. Außer Tunsil haben wir niemanden, der LT spielen kann, ohne dass man die gesamte Offense darauf ausrichten müsste. Auf LB und CB haben wir NULL Tiefe im Kader, so dass uns schon ein verletzter Starter auf diesen Positionen in arge personelle Probleme bringen könnte.

    - Altersstruktur des Kaders: Wir haben zwar im Schnitt einen recht jungen Kader, trotzdem verlassen wir uns auf einigen Schlüsselpositionen darauf, dass recht alte Spieler fit bleiben und gute Leistungen bringen. Wake, Sitton, Hayes und auch Gore sind alle schon Mitte ihrer 30er. Manchmal kommt der "decline" in der NFL sehr plötzlich und man kommt vom einen auf das andere Jahr nicht mehr an sein vorheriges Leistungsniveau heran. Auf der anderen Seite verlassen wir uns auch darauf, dass viele junge Spieler direkt auf Anhieb ihre Leistung bringen. Fitzpatrick, Gesicki, Baker und im Prinzip auch McMillan sind 4 Rookie-Starter (auch wenn McMillan offiziell kein Rookie ist, aber er hat halt auch noch keinen einzigen Defense-Spielzug in der NFL gespielt und ist auch erst 21, daher zähle ich ihn hier mal mit dazu). Oft brauchen Rookies eine gewisse Anlaufzeit, bis sie sich an die Spielgeschwindigkeit in der NFL gewöhnt haben. Wenn in unserer Defense aber 3 von 11 Spielern auf dem Platz erst noch nen halbes Jahr nen Babysitter brauchen, könnte die Saison schon gelaufen sein, bevor man sich richtig akklimatisiert hat. Auch Spieler wie Olivier Vernon, Reshad Jones oder Xavien Howard haben eine Zeit gebraucht, um sich zu den Spielern zu entwickeln, die sie heute sind.

    - Es wird noch irgend einen weiteren Punkt geben, der uns potenziell die Saison ruinieren könnte - den wir jetzt aber noch gar nicht auf dem Schirm haben. Die Erfahrung zeigt uns leider, dass bei den Dolphins fast immer irgendwas schief läuft und negativen Einfluss auf die Saison nimmt - siehe die oben im Rückblick aufgeführten Widrigkeiten aus 2017. Ich bin gespannt, was es dieses Jahr wird... Lasst euch überraschen!

    - Oh ja, wir hatten Verletzungen... In Tannehills Abwesenheit haben wir 2 von 5 Spielen gewonnen. Tunsils Verletzung hat uns das Spiel gegen die Bengals gekostet (wodurch erst Tannehills Verletzung entstanden ist). Diverse Verletzungen auf CB haben dazu beigetragen, dass wir auf der CB2 Position eine ständige Schwachstelle hatten und Rookie Fitzpatrick 3 verschiedene Positionen während der Saison spielen musste (Nickel CB, Outside CB, Free Safety).

    - Die Altersstruktur sollte uns zum Verhängnis werden: Von den 4 genannten Spielern haben 3 die Saison auf IR beendet (Hayes und Sitton haben nicht mal den ersten Monat der Saison überstanden). Einige der jungen Spieler haben ihre Leistung gebracht (Fitzpatrick, Baker, Vincent Taylor bis zu seiner Verletzung), einige der jungen Spieler müssen sich zukünftig noch steigern (Godchaux, McMillan und vor Allem Gesicki/Smythe).

    - Neben den bereits angesprochenen Verletzungen hat auch unsere Schwäche bei 3rd Downs eine konstante Offense unmöglich gemacht. Wir wussten bereits, dass QB Tannehill die Offense nicht tragen kann, aber diese Saison hat gezeigt, dass er sie nichtmal "verwalten" kann, da seine unfassbar schlechte Pocket Presence und beim 3rd Down zu oft zum Verhängnis wird (die Defense weiß dass der Pass kommt und kann entsprechend blitzen, Tannehill erkennt den Blitz nicht und rennt in den Sack).

  • Prognose:

    Bei so vielen Eventualitäten und Konjunktiven fällt es natürlich schwer, eine genaue Prognose abzugeben, da der Einfluss von Verletzungen und Formschwankungen natürlich schon enorm ist (nicht nur beim eigenen Team, sondern auch beim jeweiligen Gegner der 16 Spiele - wenn beim Gegner auf einmal der QB ausfällt sind die vielleicht auch nicht mehr so stark). Aber ihr wollt ja wahrscheinlich am Ende meiner Season-Preview auch eine genaue Zahl haben. Wenn ich mich nun also festlegen müsste, würde ich auf eine 7-9 Bilanz tippen. Es sind mir einfach zu viele Dinge, die für uns perfekt laufen müssten (wie es 2016 passiert ist) und als Dolphins-Fan ist man es ja irgendwie gewohnt, dass sicher noch irgendwo etwas schief läuft. Das habe ich in meinen 7-9 Tipp bereits mit einbezogen (Ausnahme: Wenn sich Tannehill verletzt, gewinnen wir ab dem Zeitpunkt noch maximal 1-2 Spiele).

    Da habe ich es doch tatsächlich recht genau getroffen: 7-9 passt und ohne Tannehill haben wir 2 Spiele gewonnen ;)


    Ich werde mich heute Nachmittag an den Offseason Thread machen, danach kann dann dieser Thread hier dicht gemacht werden.

  • Tannehill war nicht durchgängig fit (11 von 16 Spielen). Außerdem hat er m.E. dieses Jahr bewiesen, dass er kein durchschnittlicher NFL Starter ist. Ich sehe die 3 genannten QBs (Smith, Dalton, Taylor) inzwischen klar vor Tannehill.


    Du meinst "meilenweit" oder "uneinholbar", nech? ;)

    - Es wurde versucht, ein Laufspiel zu etablieren, vor Allem mit Frank Gore. Daran hat es nicht gelegen.

    Ach ja, den alten Herrn Gore hatte ich fast vergessen: den hätte ich gerne beim rebuild auf jeden Fall wieder dabei. Bitte!

    ...der Wechsel auf Center von Mike Pouncey zu Daniel Kilgore muss im Nachhinein als riesiger Fehler betrachtet werden (Pouncey hat bei den Chargers alle 16 Spiele bestritten und steht im Pro Bowl, Kilgore musste nach 4 Spielen auf IR).

    Harry, einer meiner best buddies und DER die-hard-Fan der Chargers in Deutschland kommt vor Lachen nicht in den Schlaf.
    Auf seine Frage warum wir Pouncey abgegeben haben kann ich nach wie vor nur mit einem :madness antworten.

    Noch kurz 2 interessante Zeilen, die ich zumindest beim heutigen flotten "LEsen" im Netz aufgeschnappte habe:

    (bleacher)
    Speaking of ineffective org charts, no team builds rabbit warrens of never-ending boardroom intrigue like the Dolphins, who fired head coach Adam Gase on Monday and reassigned Mike Tannenbaum from vice president of football operations to vice president of office parking spaces (or something), leaving general manager Chris Grier in charge of the football operations.

    (gleicher Artikel):
    Gase was an ineffective coach—an alleged quarterback guru who never guru'd a quarterback who wasn't already Peyton Manning, ...

    Vor allem die letzte Zeile ist ziemlich wahr!