Die Kicker-Problematik

  • Kommt es nur mir so vor, dass die Haltbarkeit eines Kickers immer geringer wird? Mit 2 Fehlschüssen in einem Spiel ist man heutzutage quasi bereits vor Spielende arbeitslos, kaum ein Team scheint ein Vertrauen in seinen Kicker zu haben, welches über 4 Viertel hinaus geht. Warum auch? Kicker kosten ja fast nix und jedes Jahr kommen Dutzende aus den Colleges, die man ohne große Vorbereitungszeit schnell einbauen kann. Aber ist diese Taktik tatsächlich der Weisheit letzter Schluss? Immerhin stellt man die Kicker dadurch unter einen immer höheren Druck, mehrere Kicker gehen mit dem Wissen zum Ball, dass ein Fehlschuss den NFL-Traum vernichten kann. Diesen Druck mal eben wegzustecken, das schaffen vermutlich nur wenige und wirklich erkennen lässt sich aus Vereinssicht auch nicht, welcher Kicker Stahlseil-Nerven hat und bei wem der immer größere Druck auf die Psyche geht. Diverse besonders starke College-Kicker der letzten Jahre hatten ja äußerst minimale NFL-Karrieren... Hinzu kommt dann natürlich der stärkere Druck von Außen. Den gab es zwar wahrscheinlich schon immer (wie auch den grundsätzlichen Druck eines Kickers), aber durch Social Media sind heutzutage viel mehr Leute in der Lage ihren Hohn & Spott loszulassen. Manch einer ist dabei dann eben auch wenig intelligent, bspw. haben sich bei Zane Gonzalez mehrere Leute auf den Twitter-Account eines gleichnamigen College Baseball-Coaches gestützt...

    Natürlich gibt es nicht nur die Pulverfässer, manch ein Team zeigt dann doch etwas mehr Vertrauen. Ein Mason Crosby ist bspw. (meiner Meinung nach) kein Top 5-Name, aber er bringt in der Regel eine gewisse Verlässlichkeit und ein Adam Vinatieri ist bei aller Liebe auch nicht mehr auf dem aufsteigenden Ast. Aber derartige Fälle kann ich mir aktuell eher bei einer Minderheit der NFL-Teams vorstellen...

    Wie seht ihr die Sache? Möchtet ihr eurem Kicker nach einem verpassten Game Winning FG die Papiere geben oder ist euch Konstanz lieber und ihr könnt hinwegsehen wenn er mal einen richtig miesen Tag hat?


  • Wie seht ihr die Sache? Möchtet ihr eurem Kicker nach einem verpassten Game Winning FG die Papiere geben oder ist euch Konstanz lieber und ihr könnt hinwegsehen wenn er mal einen richtig miesen Tag hat?

    Hängt ganz von der Situation des Teams und dem Kicker selbst ab. Die Vikings hatten z.B. sehr viel Geduld mit Blair Walsh, bis sie dann am Ende quasi keine Wahl mehr hatten da er psychisch einfach völlig von der Rolle war. Walsh hatte allerdings eine Historie guter Leistungen, da war es vielleicht verständlich dass man noch hofft das er dahin zurückkehren kann. Jetzt mit Carlson konnte man sich einfach nicht leisten zu warten ob er ber die Misses hinwegkommt. Vielleicht landet er im Practice Squad, oder nächste Saison im Camp, aber mit dem Team und den Ambitionen kann man sich keinen Kicker leisten der noch nichts in der NFL gezeigt hat und vielleicht mentale Probleme hat. Bei einem Bailey oder Crosby wäre man da wahrscheinlich etwas toleranter gewesen. Crosby ist ja das beste Beispiel dafür. 2012 hatte er ein absolutes Down Year, aber die Packers haben an ihm festgehalten und sind dafür belohnt worden.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Meiner Meinung nach sind die Teams viel zu unkreativ und man könnte mit guten Kickern viel mehr machen als "nur" FGs zu erzielen. Gerade die Kick-Offs sind oft "uninspiriert" und man verpasst es, dem Gegner eine deutlich schwerere Zeit zu geben.

    Ansonsten hängt es halt von der Situation ab. Hat jemand (über einen längereren Zeitraum) gute Leistungen gebracht, wird man eher bereit sein ein kleines Tief zu akzeptieren.

  • Meiner Meinung nach sind die Teams viel zu unkreativ und man könnte mit guten Kickern viel mehr machen als "nur" FGs zu erzielen. Gerade die Kick-Offs sind oft "uninspiriert" und man verpasst es, dem Gegner eine deutlich schwerere Zeit zu geben.

    Könntest du bitte erklären, was du damit meinst?

  • Ich sehe da keine Problematik, so aus dem Bauch heraus trifft es doch jede Saison 3-5 Kicker. Neben dem das es aktuell vielleicht nicht so viele konstant gute Kicker gibt (was ja auf jeder Position phasenweise mal der Fall ist) ist es auch einfach so, das sich auf jedem Roster im Normalfall nur ein Kicker befindet und dieser dann halt gecuttet wird um Platz für den Neuen zu schaffen, während sich auf anderen Positionen vielleicht nur Verschiebungen auf dem Depth Chart ergeben, was quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit passiert oder zumindest nicht so ein mediales Echo hervorruft.

  • Also bei den Bucs ist das inzwischen schon ein bisschen Fluch.
    Es kann doch nicht sein, dass es immer noch so viele Probleme mit Kicks unter 40y gibt. Natürlich hat das durch den längeren XP eine neue Bedeutung bekommen, aber nichtsdestotrotz erwarte ich da von einem Kicker immer noch eine Quote von min. 90 Prozent. „You have one job!!!“

    Das bekommen gefühlt immer weniger hin.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Also bei den Bucs ist das inzwischen schon ein bisschen Fluch.
    Es kann doch nicht sein, dass es immer noch so viele Probleme mit Kicks unter 40y gibt. Natürlich hat das durch den längeren XP eine neue Bedeutung bekommen, aber nichtsdestotrotz erwarte ich da von einem Kicker immer noch eine Quote von min. 90 Prozent. „You have one job!!!“

    Das bekommen gefühlt immer weniger hin.

    Da liegt das Problem mMn bei der Erwartungshaltung, wenn es 15 Kicker gibt die die 90% + errreichen, 10 die auf 85% kommen und weitere 20 die auf 80% kommen, dann bleibt einfach nicht für jedes Team ein guter Kicker. Es ist ja auch nicht so das laufend Kicker mit langjährig guten Prozentzahlen gecuttet werden weil sie in kürzerer Zeit 3-4 Kicks versemmeln, es geht doch eher um Kicker die versuchen sich in der NFL zu etablieren.

  • Vielleicht liege ich falsch, aber ich habe auch den Eindruck, dass die Kicker im Team eine gewisse Sonderstellung haben und deshalb nicht wirklich "dazugehören". Sie trainieren meistens alleine und an der Sideline sieht man die Kicker im Fernsehen eigentlich auch nur alleine in ihr Netz kicken. Man kommt selten zum Einsatz, muss aber stets bereit sein, da man nach einer fehlgeschlagenen 3rd Down conversion sofort aufs Spielfeld laufen muss um das Field Goal zu machen. Dabei können eigentlich nur Fehler gemacht werden. Solange kein 55+yard Field Goal verwandelt wurde, sieht man die Kicker in den Highlights nur, wenn man ein Extra Point oder Field Goal vermasselt wurde. Daran ist in der öffentlichen Wahrnehmung auch immer der Kicker schuld, selbst wenn der Snap nicht zum richtigen Zeitpunkt kam oder der Ball nicht gut platziert wurde. Deshalb stelle ich mir die psychische Belastung enorm stark vor. Eigentlich kein Wunder, dass so viele dieser nicht standhalten.

  • Da liegt das Problem mMn bei der Erwartungshaltung, wenn es 15 Kicker gibt die die 90% + errreichen, 10 die auf 85% kommen und weitere 20 die auf 80% kommen, dann bleibt einfach nicht für jedes Team ein guter Kicker. Es ist ja auch nicht so das laufend Kicker mit langjährig guten Prozentzahlen gecuttet werden weil sie in kürzerer Zeit 3-4 Kicks versemmeln, es geht doch eher um Kicker die versuchen sich in der NFL zu etablieren.

    Meiner Meinung nach sollte das aber doch ein Ansporn sein, ordentlich kicken zu lernen oder das als Career Opportunity zu sehen. Selbst als Kicker kannst du in der NFL doch mehrfach Millionär werden.
    Bis 40y sollten 90% wirklich Minimum sein.
    Mich würde da wirklich interessieren, ob es da nicht begabte 2. oder 3. Liga Fußballer geben würde, für die das nicht was wäre.

    Als Rhein Fire damals in Gelesenkirchen gespielt hat, hab ich mal so einen Kicking Contest gewonnen. Natürlich auch mehr schlecht als recht und weil die anderen noch übler waren, aber bei der Gelegenheit hat man das aus Cross-Marketing-Gründen auch mit ein paar Bundesliga Spielern gemacht.

    ich weiß nur, wie Thomasz Hajto das Ei damals ohne größere Mühe aus 60m zwischen die Pfosten gejagt hat. Kann natürlich auch Glück gewesen sein, aber mit dem richtigen Training....

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Meiner Meinung nach sollte das aber doch ein Ansporn sein, ordentlich kicken zu lernen oder das als Career Opportunity zu sehen. Selbst als Kicker kannst du in der NFL doch mehrfach Millionär werden.Bis 40y sollten 90% wirklich Minimum sein.
    Mich würde da wirklich interessieren, ob es da nicht begabte 2. oder 3. Liga Fußballer geben würde, für die das nicht was wäre.

    Als Rhein Fire damals in Gelesenkirchen gespielt hat, hab ich mal so einen Kicking Contest gewonnen. Natürlich auch mehr schlecht als recht und weil die anderen noch übler waren, aber bei der Gelegenheit hat man das aus Cross-Marketing-Gründen auch mit ein paar Bundesliga Spielern gemacht.

    ich weiß nur, wie Thomasz Hajto das Ei damals ohne größere Mühe aus 60m zwischen die Pfosten gejagt hat. Kann natürlich auch Glück gewesen sein, aber mit dem richtigen Training....

    Ich habe keine Ahnung bis zu welchen Yards wieviel Prozent möglich sein sollten, nur aktuell ist es scheinbar einfach so, das es nicht für jedes Team einen Kicker mit der von dir erwarteten Qualität zu geben scheint. Worin da die Gründe liegen, keine Ahnung, aber das Kicken ist ja nicht gerade erst neu erfunden worden und alle Kicker die da im Dunstkreis der NFL unterwegs sind machen das ja nicht erst seit gestern und sollten allein deshalb mehr drauf haben als jeder Fussballer. So einfach scheint es dann doch nicht zu sein.

  • Die Kicker haben einen Sonderstatus im Team. Kaum einer der montags Schmerzen vom Spiel hat.
    Sie müssen sich den Respekt vom Team erarbeiten, Wenn die Offense hart arbeitet um den Ball in die Nähe der Endzoe zu bringen, dann hat der Kicker die Aufgabe zu finishen.
    Wenn ihm das von Anfang an gut gelingt, dann hat er das Vertrauen des Teams und den Respekt.
    Wenn das von Anfang an nicht funktioniert, dann war es das. Wenn Vertrauen da ist, dann steht das Team auch hinter dir, wenn es mal daneben geht.
    Ein Kicker hat nur eine geringe Anzahl von Möglichkeiten sich zu beweisen während des Spiels. Die muss er nutzen.

  • Mich würde da wirklich interessieren, ob es da nicht begabte 2. oder 3. Liga Fußballer geben würde, für die das nicht was wäre.

    Christian Fuchs, Österreichischer Nationalspieler und Spieler von Leicester City verfolgt diesen Plan schon lange.

    http://www.spox.com/at/sport/fussb…t-moeglich.html

    "Dabei bestätigte er das Interesse, [...] einmal als Kicker in der NFL spielen zu wollen. "Ich strebe es an, wenn es passiert, wäre es überragend."

    Live gesehen:

    NFL: New England Patriots, LA Rams, Oakland Raiders, NY Jets, Cincinnati Bengals, Seattle Seahawks, Philadelphia Eagles, Minnesota Vikings

    NBA: Miami Heat, Brooklyn Nets, Memphis Grizzlies

    MLB: San Francisco Giants, Arizona Diamondbacks

  • Mich würde da wirklich interessieren, ob es da nicht begabte 2. oder 3. Liga Fußballer geben würde, für die das nicht was wäre.

    Als Rhein Fire damals in Gelesenkirchen gespielt hat, hab ich mal so einen Kicking Contest gewonnen. Natürlich auch mehr schlecht als recht und weil die anderen noch übler waren, aber bei der Gelegenheit hat man das aus Cross-Marketing-Gründen auch mit ein paar Bundesliga Spielern gemacht.

    Man muss unterscheiden, ob ein Ball schon auf dem Feld platziert ist oder nicht. Ohne Snap und somit längere Anvisierung des Balls vor dem Kick ist easy.
    Mach das mal, wenn es während des Anlaufs ist und die genau Platzierung kurz vor dem Kick kommt. Es ist auch keine Ruhe, da der Holder sich ja während des Anlaufs bewegt.
    Es ist nicht so einfach wie ein Freistoß beim Fußball.

  • Könntest du bitte erklären, was du damit meinst?

    Statt das Ei weit hinter die Endzone zu kicken, könnte man ja versuchen den Gegner zum laufen zu zwingen (etwas längere Hang Time, runter kurz vor der Endzone). Jetzt schenkt man 1/4 des Feldes ab (25 Y).

  • Christian Fuchs, Österreichischer Nationalspieler und Spieler von Leicester City verfolgt diesen Plan schon lange.
    http://www.spox.com/at/sport/fussb…t-moeglich.html

    "Dabei bestätigte er das Interesse, [...] einmal als Kicker in der NFL spielen zu wollen. "Ich strebe es an, wenn es passiert, wäre es überragend."

    Na ja...irgendwann spielt das Alter sicher auch eine Rolle

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Man muss unterscheiden, ob ein Ball schon auf dem Feld platziert ist oder nicht. Ohne Snap und somit längere Anvisierung des Balls vor dem Kick ist easy.Mach das mal, wenn es während des Anlaufs ist und die genau Platzierung kurz vor dem Kick kommt. Es ist auch keine Ruhe, da der Holder sich ja während des Anlaufs bewegt.
    Es ist nicht so einfach wie ein Freistoß beim Fußball.

    Natürlich ist das was anderes, aber ich glaube die Handlungs-Reaktionsgeschwindigkeit von Fußballern wird da auch nicht allzu schlecht sein

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Christian Fuchs, Österreichischer Nationalspieler und Spieler von Leicester City verfolgt diesen Plan schon lange.
    http://www.spox.com/at/sport/fussb…t-moeglich.html

    "Dabei bestätigte er das Interesse, [...] einmal als Kicker in der NFL spielen zu wollen. "Ich strebe es an, wenn es passiert, wäre es überragend."

    Was ich für sehr lächerlich halte...
    Mit 36 Jahren und keiner Erfahrung gegen 20 jährige die dass sein 10+ Jahren machen und trainieren, gebe ich ihm keine Chance.

    Ansonsten bin da komplett bei @Buffalo , sehe kein systematisches Problem. Kicker sind durch ihren limitieren Aufgabenbereich, die wenigen freien Positionen in der Liga und die extreme einfache Integration eines komplett fremden ins Team (im Vergleich zu fast allen anderen Positionen) deutlich mehr gefährdet ihren Job zu verlieren, aber hier verzerrt die Wahrnehmung auch ordentllich, soviel Fluktuation gibt's da auch nicht.


    Statt das Ei weit hinter die Endzone zu kicken, könnte man ja versuchen den Gegner zum laufen zu zwingen (etwas längere Hang Time, runter kurz vor der Endzone). Jetzt schenkt man 1/4 des Feldes ab (25 Y).


    Der durchschnittliche Return kommt kaum weiter als die 25yd Line, warum riskieren?
    Die NFL will grundsätzlich Kick-Returns reduzieren, da wird vermutlich auch bald die Collegeregel mit dem Fair-Catch innerhalb der 25 kommen.

    GO Irish!

    2 Mal editiert, zuletzt von Rupi#57 (19. September 2018 um 10:35)

  • Klar, wenn dann müsste er den Plan bald mal umsetzen.

    Ein gutes Beispiel gibt es noch....Toni Fritsch....war auch Fußballer in Österreich und gewann sogar den Super Bowl als Kicker bei den Cowboys
    https://de.wikipedia.org/wiki/Toni_Fritsch

    Also ich find das keine blöde Idee, dass das auch (ehemalige) Fußballer gut könnten.

    Live gesehen:

    NFL: New England Patriots, LA Rams, Oakland Raiders, NY Jets, Cincinnati Bengals, Seattle Seahawks, Philadelphia Eagles, Minnesota Vikings

    NBA: Miami Heat, Brooklyn Nets, Memphis Grizzlies

    MLB: San Francisco Giants, Arizona Diamondbacks

  • Klar, wenn dann müsste er den Plan bald mal umsetzen.

    Ein gutes Beispiel gibt es noch....Toni Fritsch....war auch Fußballer in Österreich und gewann sogar den Super Bowl als Kicker bei den Cowboys
    https://de.wikipedia.org/wiki/Toni_Fritsch

    Also ich find das keine blöde Idee, dass das auch (ehemalige) Fußballer gut könnten.

    Eher ein schlechtes Beispiel, weil das ganze Kicking-Game zu der Zeit halt auch noch nicht so ausgereift und spezialisiert war, klar dass da ein Fußballprofi da locker reinkommt. Heutzutage ist das schon schwerer, wie auch Rupi beschrieben hat.

  • Der durchschnittliche Return kommt kaum weiter als die 25yd Line, warum riskieren?

    Weil man mit einer ordentlichen Bogenlampe eine gute Chance haben dürfte, den Returner innerhalb der eigenen 15 festzunageln. Ich frage mich tatsächlich auch schon lange (genauer gesagt seit der Verlegung des Spots), warum Kickoffs nicht Punt-ähnlicher geschossen werden.

  • Weil es einfach Risikominimierung ist. Stand jetzt startet der Gegner an der 25 Yardline und ich brauche keine Verletzten Spieler zu befürchten. Sollte ich immer Bogenlampen-Kickoffs ausführen lassen ist der Schnitt vielleicht etwas besser zu meinen Gunsten, aber ich hab mit Sicherheit mehr Verletzte und zusätlich immer die Gefahr das ein Big-Play beim return entsteht. Nicht zu vernachlässigen sind natürlich auch die Flaggen und der verkürzte Anlauf bei Kickoff.
    Alles im allem ist die Touchbackvariante die besser zu kalkulierende und besser zu händelnde Variante und deshalb wird sie fast ausschließlich gewählt.

  • Eher ein schlechtes Beispiel, weil das ganze Kicking-Game zu der Zeit halt auch noch nicht so ausgereift und spezialisiert war, klar dass da ein Fußballprofi da locker reinkommt. Heutzutage ist das schon schwerer, wie auch Rupi beschrieben hat.a

    Ach komm, lassen wir mal die Leute sprechen, die es wirklich ausprobiert haben wie Axel Kruse: "Für mich war es noch nie ein Problem, aus zwanzig Metern über die Latte zu schießen." und "Beim Football muß man nicht ins Tor schießen, sondern oben drüber. Das konnte ich schon immer ganz gut." So groß kann die Umstellung also nicht sein :D Kruse hat immerhin zwei World Bowls Titel geholt. Ein weiterer, ziemlich prominenter Name ist Manfred Burgsmüller, ebenfalls gar nicht mal unerfolgreich.

  • Ich bleibe bei meiner, auch schon in diversen Team-Threads geäußerten Position, dass die Kicker-Politik diverser Teams schlicht die Ursache bzw. teilweise grausig ist.

    Diverse Teams sehen mE in der Kicker Pos. eine gaanz tolle Möglichkeit um ein paar $ für die Cap einzusparen. Dann werden gute und z.T. eben etwas teurere Vet-Kicker gegen irgendwelche No-Names ausgetauscht, die zumindest im Training wohl oft einen wohl guten Eindruck hinterlassen. Nur einen Clutch-Kick in einem lärmenden Dome in der NFL zu versenken ist wohl oft scheinbar was anderes als auf dem Trainingsfeld einen 60 Yarder zu verwandeln. Auch wenn ja fast alle Kicker das aus dem College irgendwie auch kennen, habe ich oft den Eindruck, dass sie dann komplett überfordert sind.

    Natürlich gibt es auch einige Ausnahmen, die sofort gut damit klar kommen (Chiefs Butker fällt mir da spontan ein), aber bei den meisten geht es früher oder später schief. Und da sie diese extreme Do-or-Die Position haben, ist es dann eben fürs komplette Team besonders krass, wenn sie nicht treffen.

  • ich weiß nur, wie Thomasz Hajto das Ei damals ohne größere Mühe aus 60m zwischen die Pfosten gejagt hat. Kann natürlich auch Glück gewesen sein, aber mit dem richtigen Training....

    Es ist aber auch was ganz anderes im Training nen FG zu verwandeln oder das im Spiel zu machen.
    Rein technisch bin ich mir relativ sicher, dass ein Großteil der Kicker die von dir geforderten 90 % bei unter 40 YD schafft. Problem ist halt wenn die Lichter angehen. Ist doch das selbe wie beim Elfmeterschiesen. Rein technisch dürfte da eigentlich nie einer verschossen werden...


    Dann werden gute und z.T. eben etwas teurere Vet-Kicker gegen irgendwelche No-Names ausgetauscht, die zumindest im Training wohl oft einen wohl guten Eindruck hinterlassen. N

    Das Problem ist halt das man einen Kicker halt wirklich erst im Spiel beurteilen kann(Nerven). Andere junge Spieler machen ja auch Fehler (geben TD ab oder ähnliches) aber die haben halt bessere Möglichkeiten zu Lernen. Ein Rookie Kicker der ein einfaches Gamewinning FG versemmelt ist wesentlich stärker im Fokus als der Rookie CB der evtl. in HZ 1 nen easy TD abgegeben hat. Das ist halt das Problem der Position.

    #FIREJOSEPH

  • Weil man mit einer ordentlichen Bogenlampe eine gute Chance haben dürfte, den Returner innerhalb der eigenen 15 festzunageln. Ich frage mich tatsächlich auch schon lange (genauer gesagt seit der Verlegung des Spots), warum Kickoffs nicht Punt-ähnlicher geschossen werden.

    Ich verstehe den Ansatz. Aber wie @Emmitt schon schrieb, ist das Risiko wohl den Teams nicht wert.
    Ich vermute mal du musst mindestens auf die 15 zielen damit der Ball mit dem Vorwärtrieb und Bounce nicht sowieso mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Endzone geht und dann sprechen wir wirklich von ca. 10 yds die du im besten Fall gewinnst im Vergleich zu den erwähnten Risiken.

    GO Irish!

  • Da liegt das Problem mMn bei der Erwartungshaltung, wenn es 15 Kicker gibt die die 90% + errreichen, 10 die auf 85% kommen und weitere 20 die auf 80% kommen, dann bleibt einfach nicht für jedes Team ein guter Kicker. Es ist ja auch nicht so das laufend Kicker mit langjährig guten Prozentzahlen gecuttet werden weil sie in kürzerer Zeit 3-4 Kicks versemmeln, es geht doch eher um Kicker die versuchen sich in der NFL zu etablieren.

    Nur bekommen neue Kicker heute überhaupt noch eine Chance sich zu etablieren, wenn sie nciht gerade 95% unter 40Y haben? Ein Fehlschuss zum falschen Zeitpunkt kann mancherorts ausreichen... Bei Jake Elliott weiß ich nicht, ob er unter anderen Umständen das erste Jahr bei den Eagles überstanden hätte. 9/12 unter 40Y sind auf diese Distanz schlechter als Zane Gonzalez. Aber er hatte halt gegen die Giants das verschiedene Rekorde brechende 61 Yard-Game Winning FG. Das bringt einen Vertrauensvorschuss in Talent & Nervenstärke. Aber ohne die Nummer wäre er nach den zwei Verschossenen Extrapunkten gegen die 49ers wohlmöglich arbeitslos gewesen

  • Hab gerade mal bei Janikowski reingeguckt (der natürlich zur Elite gehört).

    Das Maximum an versemmelten Kicks unter 40y bei dem war 2 pro Saison.

    Ein halb so guter Kicker dürfte sich also vielleicht 4 Fehlschüsse erlauben.

    Das ist gerade mal jedes 4. Spiel einer. Das würde ich bei den Bucs sofort mit Kusshand nehmen....

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Nur bekommen neue Kicker heute überhaupt noch eine Chance sich zu etablieren...

    Das ist die Frage, aber es gibt auch Gegenbeispiele.

    Sam F. wurde letztes Jahr direkt von seinem Bank/Börsenjob verpflichtet, dass kann man sich auch auf keiner anderen Position so vorstellen.

    GO Irish!

  • Weil man mit einer ordentlichen Bogenlampe eine gute Chance haben dürfte, den Returner innerhalb der eigenen 15 festzunageln. Ich frage mich tatsächlich auch schon lange (genauer gesagt seit der Verlegung des Spots), warum Kickoffs nicht Punt-ähnlicher geschossen werden.

    Ich verstehe den Ansatz. Aber wie @Emmitt schon schrieb, ist das Risiko wohl den Teams nicht wert.Ich vermute mal du musst mindestens auf die 15 zielen damit der Ball mit dem Vorwärtrieb und Bounce nicht sowieso mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Endzone geht und dann sprechen wir wirklich von ca. 10 yds die du im besten Fall gewinnst im Vergleich zu den erwähnten Risiken.

    Puntähnlich wäre ein großer Nachteil für das Kickreturnteam.
    Nach 10 Yards ist das ein freier Ball und das Returnteam müsste das ganze Feld abdecken.
    Das Kickingteam müsste den Ball nur platziert auf einen Spot schießen mit viel Hangtime.
    9 Spieler laufen dorthin und blocken alles weg was in der Nähe steht und der 10. holt sich den Ball und das Angriffsrecht.

    Auch Gedanken an eine Regeländerung, dass nach dem Punkten das Spiel für den Gegner an der eigenen 25 beginnen nimmt den Onsidekick aus dem Regelwerk und somit ein mögliches Aufholen bei einem 2 Score Game am Ende des Spiels.

  • Puntähnlich wäre ein großer Nachteil für das Kickreturnteam.Nach 10 Yards ist das ein freier Ball und das Returnteam müsste das ganze Feld abdecken.
    Das Kickingteam müsste den Ball nur platziert auf einen Spot schießen mit viel Hangtime.
    9 Spieler laufen dorthin und blocken alles weg was in der Nähe steht und der 10. holt sich den Ball und das Angriffsrecht.

    Dass KR Team muss sowieso dass ganze Feld abdecken.
    In deiner Situation muss nur der Spieler in der Nähe einen Fair-Catch machen, dass darf er, da es ja kaum Möglich sein wird in den Boden zu kicken (um diese Regel auszuschalten wie bei einem Onsidekick) und trotzdem richtig Hangtime zu bekommen um die 9 Leute rechtzeitig zu versammeln.

    GO Irish!