Private Krankenversicherung - Meinungen?

  • Was hier geschrieben wird ist doch wieso es am System kränkelt.

    Wenn man jung ist die Vorteile mitnehmen (Geld sparen und bessere Versorgung) wollen um dann im Alter oder mit Familie , wo die grössten Kosten entstehen, wieder in die Solidargemeinschaft zurück wollen.
    Getreu dem Motto Gewinne privatisieren Verluste sozialisieren.

    Für mich sind die PKV unnötig und , bevor einer fragt ,ja ich könnte da auch hinwechseln.

    Das es auch bei den GKV Optimierungsbedarf gibt steht ausser Frage.

    Wenn es ganz nach dem Sinne des Systemes geht, wieso gesetzliche Krankenversicherungen mal eingeführt worden sind, dann liegen die Probleme viel breiter gestreut. Denn ursprünglich sollten die gesetzlichen Krankenversicherungen wirklich nur als allgemeines Auffangbecken dienen, damit alle versichert sein können. Dass man heutzutage als Angestellter mit 60.000+ weiterhin drin ist, war in dem Sinne nie vorgesehen bei der Einführung. Lösungen für diese Problematik sind allerdings nicht einfach und erst recht nicht "massentauglich".

  • Ich habe das nur am Rande mitverfolgt, da bei uns alle Beamte sind, aber wurde für gesetzlich Versicherte nicht vor ein, zwei Jahren eine Koordinierungsstelle eingeführt, die einen Facharzttermin innerhalb von vier Wochen garantiert?

    Die gibt es, aber die garantieren dir auch nur einen Termin bei irgendeinem Facharzt. Also nix mit freier Arztwahl und der Termin kann dann auch mal 20 km außerhalb sein. Wenn es eilt ist das besser als ewig warten, aber auch nicht unbedingt das, was man sich als Patient wünscht.

    Keep Pounding

    Einmal editiert, zuletzt von Erzwolf (27. November 2018 um 15:14)

  • es geht auch nicht so einfach, denn einmal raus aus der gesetzlichen heißt raus für immer. Ausnahmen möglich, aber da dürfen die gesetzlichen auch ablehnen.

    Für immer raus ist eher die Ausnahme als die Regel. Grundsätzlich gilt jeder normale Arbeitnehmer als sozialversicherungspflichtig Beschäftigter und muss in die GKV, erst bei überschreiten der Beitragsbemessungsgrenze kann er zwischen verschiedenen andere Optionen wählen, fällt man mit seinem Lohn wieder unter die Beitragsbemessungsgrenze muss die GKV ihn wieder aufnehmen (die Optionen fallen wieder weg) lediglich bei der Wiederaufnahme gibt es Ausnahmen, beispielsweise die Altersgrenze von 55 Jahren. Generell abgelehnt werden, nur weil man mal Privat versichert war, kann man nicht, der Status ergibt sich normalerweise aus der Tätigkeit, siehe Beamte und darüber hinaus viele weitere Ausnahmen.

  • Du hast tagtäglich damit zu tun und bringst Beitragsbemessungs- und Versicherungspflichtgrenze durcheinander? ;)

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • könnte jetzt seit ein paar Monaten theoretisch in die PKV wechseln, hatte mir darüber aber ehrlich gesagt gar keine Gedanken gemacht bis mich heute in der Firma der Versicherungsvertreter (war eigentlich da wegen BAV -> Betriebliche Altersvorsorge) mich fragte aus welchem Grund ich denn nicht in der PKV sei und außer "habe ich mir noch keine Gedanken gemacht" konnte ich nichts erwidern :/
    hab mich jetzt mal kurz im Internet umgesehen und da könnte ich natürlich jeden Monat sehr viel Geld sparen, aber ist natürlich die Frage ob das auch sinnvoll für die Zukunft ist, man bleibt ja leider nicht 30 :(

    jemand eine Meinung dazu?

    also du hast natürlich in der PKV die unbestritten besseren Leistungen. du solltest aber vor einem Wechsel unbedingt einen Tarif ins Auge fassen, der dir vielleicht nicht die gleichen monatlichen Einsparungen ermöglicht, dir dafür aber im Alter einen konstanten monatlichen Beitrag bei gleichen Leistungen ermöglicht. alternativ musst du einfach darüber nachdenken, einen Teil des pro Monat eingesparten Geldes anzulegen, um damit später die Kosten decken zu können.

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • also du hast natürlich in der PKV die unbestritten besseren Leistungen. du solltest aber vor einem Wechsel unbedingt einen Tarif ins Auge fassen, der dir vielleicht nicht die gleichen monatlichen Einsparungen ermöglicht, dir dafür aber im Alter einen konstanten monatlichen Beitrag bei gleichen Leistungen ermöglicht. alternativ musst du einfach darüber nachdenken, einen Teil des pro Monat eingesparten Geldes anzulegen, um damit später die Kosten decken zu können.

    Das ist ehrlich gesagt auch nicht so. Mitunter werden dir im Gegenteil sogar Leistungen "aufgebrummt", die du überhaupt nicht brauchst, die sich aber astrein abrechnen lassen.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Im Gegenzug versuchen wir gerade nach der U8 Termine für unsere 4-Jährige bei Fachärzten (Auge und Hsut) zu bekommen und haben trotz privater Zusatzversicherung keine Chance vor Ende Januar.

    Gibt es eine Zusatzversicherung auch für niedergelasse Ärzte? Ich habe die für meinen kleinen nur für das Krankenhaus.

    ... am Anfang war es nur ein Gedanke...

  • Das ist ehrlich gesagt auch nicht so. Mitunter werden dir im Gegenteil sogar Leistungen "aufgebrummt", die du überhaupt nicht brauchst, die sich aber astrein abrechnen lassen.

    das Problem hatte ich bisher nicht....was natürlich nicht bedeutet, dass es das nicht gibt.

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  • Das ist ehrlich gesagt auch nicht so. Mitunter werden dir im Gegenteil sogar Leistungen "aufgebrummt", die du überhaupt nicht brauchst, die sich aber astrein abrechnen lassen.

    Einmal das, zum anderen gibt es durchaus auch Leistungen, die in der PKV (oder in manchen PKVs bzw. manchen Tarifen) nicht abgedeckt sind, während sie in der Kasse zum Standardprogramm gehören. Ich hab in solchen Fällen schon ein paarmal draufzahlen müssen.

  • Einmal das, zum anderen gibt es durchaus auch Leistungen, die in der PKV (oder in manchen PKVs bzw. manchen Tarifen) nicht abgedeckt sind, während sie in der Kasse zum Standardprogramm gehören. Ich hab in solchen Fällen schon ein paarmal draufzahlen müssen.

    Das ist aber in der gesetzlichen nicht anders. Da gibt es ja auch genug Leistungen, die von der PKV gedeckt sind, von der Gesetzliche aber nicht. Die versucht der Arzt dir dann aber als sogenannte IGEL (individuelle Gesundheitsleistung) aufzuschwatzen und du musst sie dann auch selbst bezahlen, wenn du sie dann in Anspruch nimmst.

  • Einmal das, zum anderen gibt es durchaus auch Leistungen, die in der PKV (oder in manchen PKVs bzw. manchen Tarifen) nicht abgedeckt sind, während sie in der Kasse zum Standardprogramm gehören. Ich hab in solchen Fällen schon ein paarmal draufzahlen müssen.

    Mich würde da mal ein Beispiel interessieren.

    ... am Anfang war es nur ein Gedanke...

  • Das ist aber in der gesetzlichen nicht anders. Da gibt es ja auch genug Leistungen, die von der PKV gedeckt sind, von der Gesetzliche aber nicht.

    Das ist mir klar. Meine Aussage zielte auf die Behauptung von @Just|Me, man habe in der PKV die "unbestritten besseren" Leistungen. Oft ist das so, aber wenn man auf bestimmte Behandlungen oder Hilfsmittel angewisen ist, kann eben auch das Gegenteil zutreffen.

  • Mich würde da mal ein Beispiel interessieren.

    Hier ein paar:

    Tatsächlich gibt es sogar eine Reihe von Leistungen, die die gesetzlichen Kassen den meisten privaten voraushaben. Hier einige Beispiele:

    Sachleistungsprinzip: [...]
    Krankengeld: [..] Kinderkrankengeld [...] Kostenerstattungen für eine Haushaltshilfe gehen Privatversicherte leer aus. [...] Mutterschaftsgeld: [...]
    Rehabilitation: [...]
    Empfängnisverhütung: Für Versicherte bis zum vollendeten 20. Lebensjahr übernimmt die GKV die Kosten für empfängnisverhütende Mittel, soweit sie ärztlich verordnet werden – die PKV nicht. [...]

    Minnesota Vikings 2022:

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  • Wenn man sich das mal genauer anschaut was du da angibst ist das ja schon irreführend und sehr verkürzt dargestellt.

    Krankengeld ist sicher keine Bestandteil vom Basistarif der PKV. Ist aber möglich. Du zb hast ja auch gar keinen Nutzen davon da es für Beamte ja nicht nur 6 Wochen Entgeltfortzahlung gibt.

    Daher gibt es ja auch verschiedenste Tarife in der PKV, wo man das kombiniere kann was man haben will.

  • Natürlich ist das verkürzt, sollten ja nur schnelle Beispiele sein ;)

    Und dass Beamte bei Krankheit und Mutterschutz weiterhin ihre reguläre Besoldung erhalten, ist richtig - hat mit der KV direkt aber nichts zu tun - und soweit ich das mitbekommen habe, ist zumindest der TE kein Beamter.

    Und ja, es gibt auch in der PKV die Möglichkeit, Ergänzungsleistungen extra versichern zu lassen - wie es der GKV Versicherte auch tun kann. Teurer wird's dann für beide ;)

    Minnesota Vikings 2022:

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  • Du zb hast ja auch gar keinen Nutzen davon da es für Beamte

    Man sollte schon unterscheiden ob Beamte PKV versichert sind oder aber Arbeiter/Angestellte PKV versichert sind. Beide Gruppen haben verschiedene nachteile mit der PKV. Diejenigen die zu 100% in einer PKV sind haben unter anderem die obrigen Nachteile und zahlen hohe Beiträge ein. Bei Beamten gibt es ja immer da probleme wo die Beihilfe ins Spiel kommt. Z.B. werden kaum prophylaxen, Präventionsmaßnahmen übernommen da sie nicht zur gesundwerdung dienen. Daneben gibt es auch meist noch eine Kostendämpfungspauschale die jährlich bezahlt werden muss.


    Natürlich kann man alles abdecken, aber dann zahlt man auch entsprechend höhere Beiträge.
    Die ewige Geschichte mit den schnelleren Terminen stimmt halt auch nur bedingt(arztabhängig), aber sie ist durchaus gegeben.

  • Beamte mal ausgenommen und ich habe das auch nicht geschrieben das er das will.

    Der Beitrag von Buffalo trifft es da gut.

    Für Beamte ist die PKV tatsächlich mehr von Vorteil. Denn sie erhalten einen üppige Beihilfe von 50 % für sich und Kinder und Partner werden deutlich mehr gefördert, sofern sie eine PKV haben. Bei der Gesetzlichen Krankenversicherung gibt es solche Förderungen nicht.

  • Wie gesagt das ist mir bekannt, da ich auch mal "Beamter auf Zeit" war und für meinen Sohn damals Beihilfe bekommen habe.

  • Kann das nur bestätigen. Hab vor kurzem meine Frau und meine beiden Kinder mit PKV-versichert. Alle drei sind beihilfeberechtigt und waren bis vor kurzem noch (wegen Erziehungszeit) familienversichert. Das lief jetzt aus. PKV war hier die einzig rationelle Variante. Man mus halt dann die ganzen Rechnungen voraus bezahlen und kriegt nicht immer alles bezahlt. Mein Sohn braucht z.B. aktuell Logopädie. Hätte die Gesetzliche bezahlt. Bei der PKV muss ich in jeder Sitzung 5€ Eigenbeteiligung leisten. Lohnt sich aber trotzdem noch...

    Thank you 62

  • Ich war damals auch froh das es Beihilfe gab als mein Sohn geboren war.
    Der musste bei der Geburt 30km mit dem Krankenwagen ins nächste Kinderkrankenhaus.
    Und das hat auch ca.4000 DM gekostet und da ich ein wenig überfordert war zu dem Zeitpunkt hab ich es in den ersten 3 Monaten nicht geschafft eine PKV abzuschliessen. So musste ich zum Glück nur 20% aus eigener Tasche zahlen.

  • Bei der Gesetzlichen Krankenversicherung gibt es solche Förderungen nicht.

    Familienversicherung ist keine Förderung?


    Alle drei sind beihilfeberechtigt

    nee sind sie nicht, die sind nur berücksichtigungsfähig. Kleinlich, macht aber einen unterschied, da es grenzen hierfür gibt(Einkommen der Frau etc.).

    2 Mal editiert, zuletzt von Emmitt (28. November 2018 um 14:29)

  • Bist du selber Arzt oder woher die Sicherheit?

    nein, wäre kein Job für mich. bin aber medizinisch verheiratet und verwandt :)

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • Hallo,

    ich war ungefähr 16 Jahre in der PKV, bin dieses Jahr glücklicherweise wieder rausgekommen. Als ich reingegangen bin, war eine Ehe noch nicht in Sicht und ich habe mich damals wohl blauäugig von den niedrigen Beiträgen blenden lassen. Mir wurde schon nach den ersten zwei, drei jahren mulmig, als es jeweils happige Erhöhungen gab. Dann habe ich geheiratet. Aus diversen Gründen (nicht Faulheit) hat meine Frau keinen sozialversicherungspflichtigen Job, d.h. sie musste sich selbst gesetzlich freiwillig versichern. So sind wir in die ungünstigste Konstellation geraten: Ein Einkommen, zwei Versicherungsbeiträge. Das war jetzt als Berufstätiger noch finanzierbar, aber in der Rente hätte uns das in die Armut getrieben. Daher habe ich jahrelang Wege gesucht, aus der PKV rauszukommen. Letztendlich habe ich es diesen Sommer geschafft. Ich habe drei Monate 50% gearbeitet und die PKV hat mich auch glücklicherweise ohne Gegenwehr rausgelassen.

  • Ein Ex-Kollege von mir war auch privat versichert, Frau zuhause und 4 Kinder.
    Laut seiner Aussage wäre er am Ende mit Harz4 besser dran gewesen :stumm:
    Die Firma hat ihn dann beim rauskommen aus der Privaten unterstützt (wie genau weiß ich nicht, glaube aber nicht dass das alles so ganz regelkonform lief).

    Das ist nicht die einzige Horrorgeschichte die ich in diese Richtung gehört habe und deshalb kam es für mich auch nie in Frage.

  • Ein Ex-Kollege von mir war auch privat versichert, Frau zuhause und 4 Kinder.
    Laut seiner Aussage wäre er am Ende mit Harz4 besser dran gewesen :stumm:
    Die Firma hat ihn dann beim rauskommen aus der Privaten unterstützt (wie genau weiß ich nicht, glaube aber nicht dass das alles so ganz regelkonform lief).

    Das ist nicht die einzige Horrorgeschichte die ich in diese Richtung gehört habe und deshalb kam es für mich auch nie in Frage.

    Deine Erfahrung ist eine Bestätigung für mich in der GKV zu bleiben. Ich bevorteile hier vor allem das Gesellschaftsprinzip. Bezahlen alle über die GKV, also auch die Großverdiener unserer Gesellschaft, in einen Topf ein, so ist für alle eine sehr gute Gesundheitsfürsorge vorhanden und am Ende sogar noch genug Geld übrig. Sicherlich sogar soviel um dir Sozialsversicherungsbeitragsbelastung von AG und AN zu senken, was wiederum, allein weil es Arbeitsplätze schafft, im Sinne der Bundesregierung sein dürfte.
    Doch leider leider...

  • Also meiner Meinung nach lohnt sich die PKV nur für Beamte (und Leute die nie aufs Geld achten müssen). Ich stand nach meinem Studium mit Anfang 30 vor der Entscheidung weiter GKV oder Beihilfe+PKV und wurde quasi in die PKV gedrängt, weil ich als freiwillig Versicherter 200€ mehr im Monat hätte zahlen müssen. Eigentlich schwachsinnig wenn man als Beamter (bzw. DO-Angestellter) der im öffentlichen Dienst arbeitet dann in der PKV versichert ist. Wäre sogar damals in der GKV geblieben, wenn es einen entsprechenden finanziellen Ausgleich/Zuschuss geben würde.

    Aber als höherverdienender Arbeitnehmer bzw. Unternehmer würde ich es mir ganz genau überlegen ob ich in die PKV wechsele. In jungen Jahren sind die Beiträge noch sehr günstig, aber das kehrt sich ganz schnell rum. Und anders als der Beamte, der dann nur zu 30% in der PKV ist, muss man die hohen Beiträge voll zahlen.