Meine Eindrücke zum Spiel:
Preseason Game 1: Broncos at Seahawks - Recap
Die Seahawks haben das 1. Spiel der Preseason absolviert und einen durchaus positiven Eindruck hinterlassen. Am Ende siegte das Team von Pete Carroll mit 22:14, was aber nicht so wichtig ist. Viel eher waren es die einzelnen Leistungen verschiedener Spieler, die uns wirklich interessieren.
Offense:
- Russell Wilson wurde im 1. Preseason Game genauso geschont, wie viele weitere Starter in der Offense. Tyler Lockett, Duane Brown oder DJ Fluker spielten keinen einzigen Snap.
- Im Kampf um den Backup QB-Spot hinterließ Paxton Lynch den besseren Eindruck, der zum Beginn der 2. Hälfte auf das Feld durfte und in seinen 1. drei Drives die Offense zu einem Field Goal sowie zwei Touchdowns führte. Nachdem Lynch im 1. Drive noch nervös wirkte, kam er später immer besser ins Spiel rein und machte sowohl als Passer als auch als Runner einige gute Plays.
Geno Smith tat sich in der 1. Hälfte wesentlich schwerer, hatte es aber auch mit mehreren Startern der Broncos Offense zu tun, während Lynch es ausschließlich mit der 2. bzw. 3. Garde zu tun hatte. Dies gilt es bei der Beurteilung zwingend zu beachten.
Da Lynch durchweg den besseren Eindruck machte und Smith vor allem durch Pässe auffiel, die er nicht hätte werfen sollen (zwei Bälle endete fast in einer Interception - eine bei einem Screen Play) auffiel, qualifiziert sich Lynch durch für einen früheren Einsatz im kommenden Preseason Game in Minnesota.
- Viele Augen waren natürlich auf DK Metcalf gerichtet, der auch seinen 1. Catch im Trikot der Seahawks erzielte. Es hätten noch zwei weitere und vor allem ein Touchdown dazukommen können. Geno Smith überwarf einen langen Ball auf Metcalf, der sich durch einen guten Move in seiner Go-Route ausreichend Separation verschafft hatte. Kurz vor der Halbzeit war der tiefe Ball auf Metcalf ebenfalls etwas zu lang. Dieser kam zwar noch mit den Fingerspitzen ran, konnte den Ball aber nicht kontrollieren. Es bleibt aber festzuhalten, dass er sich gegen die Coverage durchsetzen und Separation verschaffen konnte. Mit seinem Debüt können wir zufrieden sein.
- Receiver-Watch - Neben Metcalf konnte vor allem Jazz Ferguson weiter auf sich aufmerksam machen, der den 1. Seahawks-Touchdown der Preseason erzielte. Bereits letztes Wochenende war er mit 4 Receptions sowie 2 Touchdowns sehr auffällig. Bei seinem TD-Catch setzte er seinen Körper gut gegen den DB ein und schirmte den Ball ab. So war der Back-Shoulder-Fade von Lynch trotz enger Coverage nicht zu verteidigen.
Im nächsten Drive erzielte er zudem 22 Yards Raumgewinn, nachdem er eine sehr schöne Crossing-Route lief und durch einen kleinen Fake sich sehr viel Separation verschaffte.
Trotz der guten Eindrücke sehe ich Ferguson noch nicht auf dem Roster. Die Konkurrenz ist dort einfach sehr groß. Für mich erinnert er mich etwas an Kasan Williams, der vor einigen Jahren ebenfalls sehr stark in der Preseason spielte, den Cut nicht schaffte und sich anschließend auch bei keinem anderen NFL-Team durchsetzen konnte. Dennoch qualifiziert sich Ferguson für höhere Aufgaben und sollte nach den letzten Wochen im Depth Charts etwas nach oben klettern.
Während wir von Gary Jennings nicht viel gesehen haben, konnte John Ursua in der 2. Hälfte ebenfalls seinen 1. Catch als Seahawk verbuchen und der Offense bei einem 3rd & 14 zu einem neuen First Down verhelfen.
- Die Offensive Line hatte keinen leichten Start in die Preseason. Da Britt der einzige OL-Starter auf dem Feld war, sollte das keine große Überraschung sein. Die Abstimmung war so natürlich nur bedingt gegeben. Pocic startete als LG und machte einen durchaus soliden Job.
Ein Hauptaugenmerk lag auch auf den Backup-OT George Fant und Jamarco Jones. Vor allem Jones hatte seine Schwierigkeiten und wurde das ein oder andere Mal mit dem Speed geschlagen.
Für George Fant endete der Arbeitstag leider zu früh. Er erlitt einen Fußverletzung, konnte das Feld aber mit eigener Kraft verlassen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie schwer die Verletzung ist.
Defense
- Wie auf Seiten der Offense, fehlten auch in der Defense sehr viele Starter. Wagner, Wright, McDougald oder auch Poona Ford erhielten keine Snaps. Dafür erhielten vor allem die jungen Spieler früh im Spiel viele Snaps. Vor allem Cody Barton und Marquise Blair konnte bereits in der 1. Hälfte auf sich aufmerksam machen. Beide erzielten Tackles im Backfield der Broncos, waren häufig in der Nähe des Balls zu finden, machten aber auch entsprechende Rookie-Fehler. Dennoch ein positver Einstand
- Auch Rookie DB Ugo Amdai konnte positiv auf sich aufmerksam machen. Nicht nur in den Special Teams sondern auch als Blitzer. Das gleiche gilt auch für DeShawn Shead. Sowohl Amadi als auch Shead erzielten bei einem 3rd Down einen Sack - Shead gar einen Safety. Es war schon auffällig, dass DC Norton Jr. häufig einen DB-Blitz bei 3rd Downs einsetzte. Der Erfolg gab ihn heute recht.
- Beide Starting Cornerbacks spielten in der 1. Hälfte mehrere Drives und hinterließen einen guten Eindruck. Sowohl Flowers als auch Griffin erzielten Pass-Breakups und ließen nicht viel zu.
Im Kampf um den Slot-Cornerback-Spot hat unter Umständen Jamar Taylor seine Chancen etwas verbessert, der in der 2. Hälfte viele Snaps absolvieren durfte. Kalan Reed erhielt in der 1. Hälfte viele Snaps und wurde laut den Beatwriter min. einmal böse von Broncos-WR vernascht. Glücklicherweise sah Drew Lock das nicht und entschied sich für eine andere Anspielstation.
- Die Run-Defense sah bis auf einen langen Run von Royce Freeman recht gut und stabil aus. Wenn wir bedenken, dass mit Ford, Mitchell oder Al Woods einige DT fehlten, die ihre Stärken in der Run-Defense haben, können die Seahawks mit einem positiven Gefühl bzgl. dieses Bereichs aus dem Spiel gehen.
- Der Pass-Rush stand natürlich auch im Fokus. Am Ende stehen drei Sacks auf der Haben-Seite, von denen zwei durch DB’s erzielt wurden. Allerdings hatten auch einige Edge-Rusher durchaus positive Momente. Mingo, der dieses Jahr hauptsächlich als DE eingesetzt wird, erzielte einen Sack und konnte die QB’s der Broncos mehrmals unter Druck setzen. Das gleiche gilt für Jacob Martin und Rasheem Green. Es war sicherlich kein herausragender Abend der Pass-Rusher. Dennoch waren ein paar positve Akzente sichbar.
Special Teams
- Sowohl die Punt- als auch die Kickoff-Coverage sahen gut aus und das „frische“ Blut macht sich durchaus bemerkbar. Second-Year-Player Shaquem Griffin, Mingo aber auch Ugo Amdai konnte durch gute Plays auf sich aufmerksam machen.
- Kicker Jason Myers konnte die guten Eindrücke aus dem Camp bestätigen. Sein 1. FG-Versuch ging zwar aus 56 Yards noch vorbei aber dafür passten dann die beiden Versuche aus 55 und 43 Yards.
Verletzungen
Bis auf die bereits angesprochene Verletzung von OT Geroge Fant, sollte das Team das 1. Preseason Game ohne schwerwiegende Verletzungen überstanden haben.
Alles in allem können wir sehr zufrieden mit dem 1. Preseason Game der Seahawks sein. Die Offense konnte im Verlauf des Spiels den Ball bewegen und die Defense konnte, wie bereits im letzten Jahr, die gegnerische Offense recht gut aus der Endzone fernhalten, auch wenn man davor einige Yards abgeben hat. Zudem zeigten sich die Special Teams auf einem guten Weg, nachdem deren Performance im letzten Jahr doch arge Schwächen aufwies.
Go Hawks
Daher will ich auch nicht zu kritisch sein. Eine Sache war jedoch schade: zum Ende wieder „Old-Schotty“ - run, run, run, run, run, run. Gerade beim letzten Drive kann man das Risiko eingehen und ein long FG schießen oder sogar den 4th ausspielen.
a) Es ist Preseason und b) man wollte das Spiel möglichst schnell beenden und die Uhr runterlaufen.