NFL-Talk Mock Draft 2019 - Diskussion

  • Ich habe gerade noch eine Stunde gewartet, ob jemand wegen Ihrwisstschonwem mit einem Mega-Angebot kommt, aber das war nicht der Fall. Oliver war für mich an der Stelle ein No-Brainer. White wäre bei Verfügbarkeit eine Alternative gewesen, aber die Entscheidung wäre wohl auch dann nicht anders ausgefallen. Patricia steht auf Flexibilität in seiner Front-7 und Oliver steht genau dafür. In erster Linie sehe ich ihn als Edge-Rusher, aber er kann auch als DT oder gar als LB zum Einsatz kommen. Mit Trey Flowers ist zudem ein perfekter Partner und Mentor für diese Rolle bereits im Team.

    Da es grad so schön zu dem Pick von Silver passt, möchte ich euch diesen Artikel zu Oliver empfehlen: Futures: Ed Oliver

    Ich bin sehr gespannt, wie er sich in der NFL machen wird und in Detroit würde man ihn sicherlich wissen, wie man ihn seiner Stärken nach einzusetzen hat.

    Excuses are for Losers

  • @Silversurger, hast du schon eine Idee? Würde gerne XXX oder White in RD 1 nehmen wenn da. Was ist dein Plan?

    Also erstens ist der Pick der Lions schon vor drei Stunden gelaufen, zweitens war White längst nicht mehr da, drittens habe ich deinen Post editiert, weil hier keine Spieler genannt werden sollen, die noch nicht gepickt wurden.

  • Ok, damit habe ich gar nicht gerechnet. Und das du White stehen lässt. Das erste mal das ich mit diesem Pick nicht zufrieden bin, gar nicht.
    Nix für Ungut Silver ;)

  • Ok, damit habe ich gar nicht gerechnet. Und das du White stehen lässt. Das erste mal das ich mit diesem Pick nicht zufrieden bin, gar nicht.
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    Brille?
    Fielmann ;)

    Wie soll der Surger jemanden holen der gar nicht mehr da ist?

    Urlaub 2024:
    07.04. - 19.04.2024: NYC mit 2-4 Spielen der Islanders
    In Planung:
    Juni: 1 Woche Helsinki zur Sonnenwende
    September: Kreuzfahrt Norwegen
    Mal schauen was Wirklichkeit wird!

  • Bis vor ein paar Tagen hätte ich mich vielleicht noch über den Pick der Lions geärgert, Ed Oliver stand auch bei mir ziemlich hoch im Kurs. Dann habe ich mich jedoch ein bisschen genauer mit Wilkins beschäftigt und er hat mir auf Anhieb irgendwie besser für die Bills Defense gefallen, neben Star Lotulelei der passende Unruheherd für die D-Line.

  • Einen überragenden TE sucht man in Denver seit den Zeiten von Julius Thomas und alles was man in den letzte Jahren geholt hat verbrachte mehr Zeit im Krankenzimmer als auf dem Platz.
    Hockenson ist das komplette Paket denn er ist ein guter Blocker und verfügt über tolle Hände, es fehlt höchstens an ein paar Muckis ;)

    TE ist nicht die größte Baustelle in Denver, aber eine uralte Baustelle die endlich beseitigt werden muss!

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  • Mal wieder ein paar längere Einlassungen von mir. Da ich zeitgleich auch den Blog pflege, werde ich (teilweise leicht gekürzt) rüberkopieren, da es schlicht keinen Sinn macht, dasselbe zweimal in unterschiedlichen Worten zu formulieren. Sollte es nicht gewünscht sein, kurz Bescheid geben, dann lass ich das hier.

    Brian Burns: Burns ist für mich der beste Outside/Speedrusher der Klasse: Top Getoff (egal ob 2-point oder 3-point), lange kontrollierte Schritte und der beste Bend für den kleinsten Radius mit tiefen Pads um den OT herum zum Quarterback. Perverse Balance: Es gibt Plays, da liegt Burns parallel in der Kurve beinahe wie ein Motorradfahrer und ist damit natürlich kaum zu Blocken. Hier bietet er jedem Team auf einer neuralgischen Position unfassbares Potenzial. Burns ist jedoch kein reiner Speedrusher, sondern verfügt über ein durchaus ansehnliches Arsenal an Hand Moves (nicht in der Klasse Bosas, aber dennoch ganz stark), insb. Chops und Clubs, mit denen er die Hände des OL vom eigenen Shoulderpad fernhält. Ab und an packt er einen recht effektiven Spin Move rein. Speed-to-Power kommt dagegen weniger vor.

    Insgesamt gefallen mir seine Counters wesentlich besser als das, was die meisten Draftseiten schreiben. Mag vielleicht daran liegen, dass diese weniger auf Armarbeit als auf exzellentem Footwork beruhen. Teilweise verwendet er Cuts, die denen von RBs ähneln, um dem Mirroring des OT zu entgehen. Das krasseste für mich war: Im Saisonverlauf trauten sich immer weniger OTs, überhaupt früh Hand anzulegen und sich so zu ‚committen‘, da sie wussten, dass sie bei einem Counter Move keine Chance haben würden. Das hatte dann teilweise was von einem taktisch geprägten Boxkampf. Burns kann innen und außen vorbei und nimmt dabei meistens gute Wege zum QB (ab und an lässt er sich zu weit raustragen, aber das geht jedem Speed-Edge so).

    In der Run Defense ist er deutlich schwächer, insbesondere, wenn auf seine Seite gelaufen wird (ansonsten zeigt er durchaus herausragenden Backside Pursuit). Hier ist er sicherlich schwächer einzuschätzen als alle anderen Top Edge-Prospects. Er zeigt durchaus Effort, hat aber aufgrund seiner dürren Beinchen wenig lower body strength. Teilweise ließ er sich problemlos von TEs aus dem Weg räumen. Edge Setting ist ein Problem, hier verliert er die entscheidenden einszwei Yards für den Contain (oder zumindest „Widening“) des Outside Runs. Wieviel ist davon eine Frage von Technik, wieviel von Kraft? Wie sehr reduzieren sich die Schwächen aus der Saison mit nun 249 Pfund, also wahrscheinlich über 15 mehr – und kann er so ein Gewicht überhaupt während der Saison halten? Und: Wie stark werden in der heutigen NFL seine Defizite in der Run Defense bewertet?

    Es gibt genug Beispiele von langen, dünnen, extrem athletischen Rushern, die in der NFL an ihre Grenzen gestoßen sind. Aaron Maybin ist vielleicht der Posterboy, aber auch Barkevious Mingo oder (in geringerem Maße) Leonard Floyd konnten ihr enormes Potenzial nie abrufen. Doch sehe ich zwei Unterschiede: der gewichtigste ist Burns technische Klasse, die keiner der genannten Prospects in dieser Weise im College aufs Feld bringen konnte. Er ist als Gesamtprodukt weniger abhängig vom reinen Speed (mal ganz davon abgesehen, dass sein Bend nochmal besser ist). Zudem macht mir Hoffnung, dass er gegen eigentlich alle OTs diese Saison im Passrush glänzen konnte.
    Für mich daher trotz seiner erkennbaren Schwächen ein Top 10 Prospect, auch wenn fast alle Mock Drafts ihn (z.T. sogar deutlich) weiter hinten sehen. Nur ists halt eine Passing League geworden.

    ABER: Ich versteh die Giants weiterhin nicht. Wie schon letztes Jahr bei den realen Giants mit Saquon Barkley geht es mir weniger um die Qualität des Spielers, sondern ums Signal für die Zukunft. Wie lange will man noch warten, bis man zumindest versucht, sich einen Franchise QB zu angeln? Nach der großen Chance letzte Saison mit Pick #2 hat man etwas überraschend nun erneut die Chance mit einem recht frühen Pick. Was passiert, wenn man nächste Saison zwar nicht überzeugt, aber irgendwie einszwei Siege mehr einsammelt und plötzlich nicht mehr in den Top 10 pickt? Ganz kann ichs nicht verstehen.


    Ed Oliver: Olivers First Step und Burst sind sensationell und stechen bei seiner sowieso schon exzellenten Athletik noch einmal heraus. Er ist unfassbar schnell beim Chest des gegnerischen interior OL, hat eine Top Leverage (natürlich auch größenbedingt) und raw Power, mit dem er einzelne OL ganz alt aussehen ließ. Dies geschah allerdings allein deswegen selten, weil Oliver konstant double- oder sogar triple-Teams auf sich zog. Sein initial Punch ist der Hammer, Füße immer downhill in Bewegung, er verfügt aber auch über hervorragende lateral Quickness und Footwork, um sich am Liner vorbeizuwinden oder in die Gaps zu shooten. Nur kam das aufgrund der ständigen Beschäftigung mit zwei oder drei OL in den letzten beiden Saisons weniger vor. Wenn man Spiele seiner Freshman Saison betrachtet, erkennt man, was für ein riesigen Potenzial abseits seiner Stats da noch schlummert. Bei Outside Zone und Sweeps slantet er mit Top Burst in die Lücken und bringt den RB im Backfield zu Fall.

    Problem an Olivers vergleichsweise geringem Sack Output ist, dass er in Houstons 3-man Front viel zu oft den 0-tech NT geben musste. Die Statistiken können den Scouts wohlgemerkt egal sein, nur hat ihn das ein wenig an einem noch größeren Reservoir an Passrush Moves gehindert. Nicht falsch verstehen, seins ist exzellent, doch mangelt es ihm an Countern und teilweise daran, nach seinem Push, mit dem er die Pocket kollabieren lässt, sich rechtzeitig mit einem zweiten Move vom OL zu befreien. Hier kommt natürlich auch seine recht geringe Armlänge zum Tragen, die in der NFL ein ordentlicher Nachteil sein kann – aber nicht muss. Ab und an setzt er einen recht ungewöhnlichen Counter Swim Move einsetzt, durchaus mit Erfolg. Die Art seiner Spins ist ebenfalls ungewöhnlich, aber teilweise gerade deswegen effektiv.
    Als NT hat er zudem viel zu oft aus dem 4-point-stance gestartet. Aus dem 3-point nimmt man in der Regel mehr Explosivität und upfield Momentum mit. Wenn man bedenkt, wie explosiv er aus dem 4-point agiert, ist da technisch möglicherweise sogar noch etwas mehr rauszukitzeln (wie man an seinen absurden Vertical- und Broad-Werten für einen fast 290 Pfunder erahnen kann). Oliver projected enorm gut als one-gapping 3-tech DT neben einem Clogger 1-tech in einer 4-man front. Hier kann er am ehesten seine superbe Quickness und sein Gap Shooting ausspielen, ohne dabei zu sehr Freelancer zu sein und seine Verantwortlichkeiten zu vernachlässigen.
    Das bemerkenswerteste an Oliver ist IMO sein Effort. Ich habe selten einen DT gesehen, der mit solch enormem Speed noch 30 Yards downfield oder an der Sideline den Tackle macht. Gibt es einen Sideline-to-Sideline DT? Wenn ja, müsste Oliver als erster genannt werden.

    Warum ist Oliver nun kein absoluter blue chip Prospect mehr? Dafür gibt es verschiedene Gründe. Ich muss zugeben, dass sein Tape mir doch ein paar mehr Schwächen offenbart hat, als ichn vorher annahm. Obwohl er eigentlich eine gute Play Recognition hat, findet er den Ball oder Ballträger im Backfield zu selten. Das liegt auch ein wenig an seiner Bullrush-Technik, bei der er als kleinerer DT mit Top Leverage seinen Kopf oft sehr niedrig hält und die Augen nicht konstant im Backfield belässt. Zu häufig schiebt er einen oder zwei OL ins Backfield, bemerkt aber nicht, dass der RB direkt neben ihm ins Gap läuft.
    Der zweite Punkt ist für mich gravierender und lässt ihn aus meinen Top 5 purzeln: Oliver ist viel zu oft am Boden. Falls ihr nochmal ins Tape geht, achtet mal drauf, es kommt nicht nur einszwei Mal pro Spiel vor. Ich glaube nicht, dass das nur an seiner Balance liegt, sondern insbesondere an seiner Überaggressivität, die ihn manchmal auch während des Blocks lungen lässt. Hier muss er dringend gecoacht werden.

    Dennoch ist IMO ein Teil seines Drops auch der üblichen kritischen Betrachtung zuzuschreiben, die sich häufig ergibt, wenn ein Prospect sehr lange sehr dominant auftritt: übertriebenes overthinking, um doch Mängel im Spiel zu finden (die Oliver zweifelsohne hat) und diese aufzubauschen. Manchmal sollte man vielleicht nicht zu lange nachdenken und überanalysieren, wenn enormes Potenzial und Scheme-Fit aufeinandertreffen.

    Insgesamt ist er für mich (und den Surger ebenfalls) ein Top 10-Prospect, allerdings glaube ich nicht, dass er in den ersten 10 Picks gehen wird. Die NFL ist ein strukturell konservatives Business. Olivers Profil ist derart eigen und einzigartig, dass er aus Sicht vieler Scouts ein Outlier darstellt, was H-W-S und technisches Profil betrifft. Dafür geben Teams ungern einen ganz hohen Pick aus. Sicher kein Prospect für jedes Scheme, aber ich vermute, dass sich einige Teams später noch ärgern werden. In der heutigen Kurzpass-NFL ist Inside Pressure und Pocket Collapsing Gold wert. Und Patricia hat ja nun beim Meister gelernt, wie gewinnbringend es sein kann, variable D-Liner zu haben, die in einer 3- oder 4-man front auf verschiedenen Positionen einsetzbar sind. Gehe zwar davon aus, dass sich die realen Lions anders orientieren werden, aber nicht zwangsläufig besser.

  • @Bronco Bomber: Innerhalb der ersten 16 Picks ist es vorgeschrieben, dass innerhalb der Zeitfenster (und nicht davor) gepickt wird. Ist jetzt nicht dramatisch, aber bitte bei der einmaligen Ausnahme belassen. Gilt natürlich auch für alle anderen Mocker. Ist ja nun auch keine brandneue Regel.

    Nächster Pick von @SB7 dann bitte morgen zwischen 12 und 16 Uhr.

  • @Bronco Bomber: Innerhalb der ersten 16 Picks ist es vorgeschrieben, dass innerhalb der Zeitfenster (und nicht davor) gepickt wird. Ist jetzt nicht dramatisch, aber bitte bei der einmaligen Ausnahme belassen. Gilt natürlich auch für alle anderen Mocker. Ist ja nun auch keine brandneue Regel.

    Nächster Pick von @SB7 dann bitte morgen zwischen 12 und 16 Uhr.

    Sorry, hatte ich vergessen...die Zeit 8-12 ist für mich einfach nur grausam ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von Bronco Bomber (24. März 2019 um 23:50)

  • Vorab: Ich finde den Uptrade von maruso extrem sinnvoll. Wenn man sich seinen QB1 holen will, sollte man agieren und nicht reagieren. Ganz davin abgesehen ist Haskins auch meine #1 unter den QBs, was allerdings nicht zwangsläufig wahnsinnig viel heißen muss.

    Dwayne Haskins also als QB1 vom Board per Uptrade. Ich habe ja in den letzten Tagen vermehrt QB Tape geschaut (und auch das eine oder andere Saisonspiel von Ohio State gesehen) und so recht verstehe ich den Erstrunden-"Hype" (Hype ist wohl das falsche Wort, aber ich weiß nicht, wie ich es gerade ausdrücken soll) nicht.
    Haskins wird Zeit brauchen in der NFL, davon bin ich überzeugt. Die Offense von Ohio State ist sehr screenlastig und auf das kurze Passspiel mit viel Yards after Catch ausgelegt, zumindest ist das mein Eindruck. Dementsprechend sieht man auch viele Würfe von Haskins um oder an die LOS. Und gerade hier sieht man auf Tape relativ deutlich, dass er Probleme mit dem Ball placement und der accuracy hat - wodurch immer wieder Plays versaut werden. Er ist kein Rasensprenger wie letztes Jahr Josh Allen, aber für eine auf Timing aufgebaute Offense fehlt ihm es da eindeutig noch an Genauigkeit. Sein Arm ist ziemlich okay, auch wenn wenige WOW-Plays dabei rumkommen. Erfreulich ist, dass er bei Würfen an die Seitenlinien eher überwirft als unterwirft.
    Größtes Argument für ihn ist sein Verhalten unter Druck und Pocket Awareness. Da finde ich ihn nahezu herausragend.

    Das sehe ich in beinahe allen Punkten deutlich anders :D (aber wie schon von jemandem anders hier formuliert, das macht ja letztlich das Salz in der Suppe aus). Ich finde seine short und intermediate Accuracy ziemlich gut. Er erlaubt durch gutes Ball Placement eine ganze Menge Yards after Catch (die beiden herausragenden Michigan Man Cover Corners dürften von den ganzen Crossern der Bucks-WR inklusive punktgenauem Anspiel immer noch Albträume haben). Seine downfield Accuracy ist on & off, hat sich im Saisonverlauf allerdings etwas gesteigert. Den Arm hat er dafür. Stark finde ich seine Varianz des Ball Speeds: von Touch Pass bis Bullet hat er alles im Repertoire.
    Was dagegen gerade in der ersten Hälfte der Saison eindeutig sein Problem war: under Pressure. Footwork und Mechanics werden auf einmal sehr sloppy, lateral Movement ist mau (climbing in die Pocket etwas besser). Ein Passrusher eines Conference-Rivalen ließ vor dem Duell sogar öffentlich verlautbaren, dass er von Highschool-Gegnern von Haskins hörte, dass dieser under Pressure regelmäßig einknickt (und in dem betreffenden Spiel machte es zeitweilig dann auch ziemlich den Anschein). Quickes Footwork hat er auch nicht unbedingt, das limitierte ihn teilweise schon merklich.
    Allerdings haben sich auch diese deutlichen Schwachstellen in der Saison etwas verbessert. Man darf eben nicht vergessen, dass Haskins ein redshirt Sophomore in seinem ersten Jahr als Starter war und in große Fußstapfen treten musste - nicht unbedingt aus NFL-Sicht, aber JT Barrett war ein absoluter Leader, der das Team auf seinen Rücken genommen hat. Haskins ist ein deutlich introvertierterer Typ als Barrett und musste mit der enormen Erwartungshaltung erst einmal umgehen. Seine außerirdischen Stats (immerhin brach er den für College-Verhältnisse Uralt-Rekord von Drew Brees für TD Pässe in der Big Ten) und insbesondere die letzten vier Saisonspiele zeigen, wieviel Potenzial in ihm schlummert. Alles andere als ein fertiger Prospect, aber wenn man einen Pocket Passer für eine West Coast-basierte Offense (oder eine andere, die viel auf short/intermediate Passing basiert) benötigt, ist Haskins sicherlich der geeignetste Kandidat.

    Hatte zur Heisman-Wahl mal ein paar mehr Worte zu Haskins verloren, falls es interessiert.

  • Seine downfield Accuracy ist on & off, hat sich im Saisonverlauf allerdings etwas gesteigert. Den Arm hat er dafür. Stark finde ich seine Varianz des Ball Speeds: von Touch Pass bis Bullet hat er alles im Repertoire.

    ich hab seinen arm auch nicht negativ in erinnerung, aber zumindest bei der combine kam er gerade mal auf 52 mph. kein weltuntergang, aber er dürfte wie du auch sagst scheme abhängig sein (und ein paar gute YAC receiver schaden auch nicht).

  • ich hab seinen arm auch nicht negativ in erinnerung, aber zumindest bei der combine kam er gerade mal auf 52 mph. kein weltuntergang, aber er dürfte wie du auch sagst scheme abhängig sein (und ein paar gute YAC receiver schaden auch nicht).

    Mit den Stats wäre ich eher vorsichtig. Ich kann jetzt nicht auf die Werte anderer QB Prospects eingehen, ohne sie zu nennen. Aber mindestens ein QB, der (wenn ich mich recht erinnere) ein wenig besser abschnitt als er, dürfte das Ganze ziemlich ad absurdum führen.
    Geht bei Arm Strength ja auch nicht nur um den einen hart geworfenen Ball, sondern ob man den vierzigsten oder fünzigsten Passversuch eines Spiels immer noch mit Feuer raushauen kann - wenn man so will das Chad Pennington-Phänomen.

  • Mit den Stats wäre ich eher vorsichtig. Ich kann jetzt nicht auf die Werte anderer QB Prospects eingehen, ohne sie zu nennen. Aber mindestens ein QB, der (wenn ich mich recht erinnere) ein wenig besser abschnitt als er, dürfte das Ganze ziemlich ad absurdum führen.Geht bei Arm Strength ja auch nicht nur um den einen hart geworfenen Ball, sondern ob man den vierzigsten oder fünzigsten Passversuch eines Spiels immer noch mit Feuer raushauen kann - wenn man so will das Chad Pennington-Phänomen.

    ad absurdum führen kann ich mir nicht vorstellen. sicherlich sollte man das nicht überbewerten, es war nur ein drill unter wie du sagst eher realitätsfernen bedingungen. trotzdem gibt es cut-offs nicht ohne guten grund. natürlich muss die jeder für sich selbst festlegen und gegebenenfalls anpassen (gerade mit dem wandel der NFL in eine pass first league), aber letztlich muss man sich darüber im klaren sein dass rein statistsich eine erfolgreiche NFL karriere bei einem QB prospect mit mittelmäßigem arm eher unwahrscheinlich ist und die ausnahme wäre.

    wenn du jetzt sagst dass die 52 mph nicht wirklich repräsentativ für haskins' arm sind und das tape eine andere sprache spricht, will ich dir da nicht widersprechen (deshaun watson zB hatte 45 mph, hat aber erwiesenermaßen keinen nudelarm), ich kann mich jetzt auch nicht an wirklich schlimme wobbeldinger von ihm erinnern. aber für mich ist so ein failed cut-off immer erst mal eine red flag, egal wie gut das tape ist.

  • ad absurdum führen kann ich mir nicht vorstellen.

    Doch, aber wie gesagt, das kann ich jetzt nicht ausführen (wohl auch bis zum Ende der Mock nicht, aber ich komme danach nochmal drauf zurück).

    Zitat

    sicherlich sollte man das nicht überbewerten, es war nur ein drill unter wie du sagst eher realitätsfernen bedingungen. trotzdem gibt es cut-offs nicht ohne guten grund. natürlich muss die jeder für sich selbst festlegen und gegebenenfalls anpassen (gerade mit dem wandel der NFL in eine pass first league), aber letztlich muss man sich darüber im klaren sein dass rein statistsich eine erfolgreiche NFL karriere bei einem QB prospect mit mittelmäßigem arm eher unwahrscheinlich ist und die ausnahme wäre.
    wenn du jetzt sagst dass die 52 mph nicht wirklich repräsentativ für haskins' arm sind und das tape eine andere sprache spricht, will ich dir da nicht widersprechen (deshaun watson zB hatte 45 mph, hat aber erwiesenermaßen keinen nudelarm), ich kann mich jetzt auch nicht an wirklich schlimme wobbeldinger von ihm erinnern. aber für mich ist so ein failed cut-off immer erst mal eine red flag, egal wie gut das tape ist.

    Die Threshold wird in der Regel bei 50 taxiert, bei deep Passing Offenses evtl. etwas höher. Dennoch glaube ich, dass diese Messungen für die Scouts extrem wenig Relevanz haben, weil sie mit der Fähigkeit, einen Football in einem Spiel hart und tief zu werfen, relativ wenig Korrelation aufweist.
    Würd mich da gern tiefer zu auslassen, aber das verhindert leider (und dennoch zurecht) unser Format hier.

    Unabhängig davon wäre es durchaus interessant zu diskutieren, ob sich die Priorität der Armstärke in den letzten 20 Jahren geändert hat - und wie...

  • Das sehe ich in beinahe allen Punkten deutlich anders :D (aber wie schon von jemandem anders hier formuliert, das macht ja letztlich das Salz in der Suppe aus). Ich finde seine short und intermediate Accuracy ziemlich gut. Er erlaubt durch gutes Ball Placement eine ganze Menge Yards after Catch (die beiden herausragenden Michigan Man Cover Corners dürften von den ganzen Crossern der Bucks-WR inklusive punktgenauem Anspiel immer noch Albträume haben). Seine downfield Accuracy ist on & off, hat sich im Saisonverlauf allerdings etwas gesteigert. Den Arm hat er dafür. Stark finde ich seine Varianz des Ball Speeds: von Touch Pass bis Bullet hat er alles im Repertoire.Was dagegen gerade in der ersten Hälfte der Saison eindeutig sein Problem war: under Pressure. Footwork und Mechanics werden auf einmal sehr sloppy, lateral Movement ist mau (climbing in die Pocket etwas besser). Ein Passrusher eines Conference-Rivalen ließ vor dem Duell sogar öffentlich verlautbaren, dass er von Highschool-Gegnern von Haskins hörte, dass dieser under Pressure regelmäßig einknickt (und in dem betreffenden Spiel machte es zeitweilig dann auch ziemlich den Anschein). Quickes Footwork hat er auch nicht unbedingt, das limitierte ihn teilweise schon merklich.

    Nun, ich bin ja nicht der einzige, der bei ihm das eine oder andere Problem intermediate und short sieht. @stesta93 auf Twitter. Ohne hier jetzt die Plays auseinander nehmen zu wollen oder hier die positiven Beispiele zu bringen.

    Die Kurve bei Haskins ist beachtlich. Das muss man schon zugeben, wenn man sein Tape schaut. Wenn ich als Team Haskins jetzt drafte (mit dem Uptrade der Bengals hab ich auch kein Problem, wenn er der QB1 ist und noch in Griffnähe zu haben ist - man sollte für seinen QB schon investieren), dann weiß ich dennoch nicht so recht, was ich an ihm habe. Eine weitere Saison am College hätte mir bei ihm sehr gut gefallen auch für den Evaluierungsprozess. Ich hab ja auch schon Vergleiche zu Big Ben gelesen - aber ich halte wenig von solchen Spielervergleichen, gerade wenn man dann immer gleich mit Hall of Famern verglichen wird.

    Und gerade das Spiel gegen Michigan ist sehr viel hot und garbage von Haskins. Der eine touch pass auf #30 am Perimeter ist einer seiner besten am College. Und aber dann gibts auch wieder Würfe, da überwirft er auf einfache Swing Routes seine Receiver...

  • Nun, ich bin ja nicht der einzige, der bei ihm das eine oder andere Problem intermediate und short sieht. @stesta93 auf Twitter. Ohne hier jetzt die Plays auseinander nehmen zu wollen oder hier die positiven Beispiele zu bringen.

    Naja, wenn du schon irgendwen auf Twitter zitierst, sollte man notfalls eben schon die Plays auseinandernehmen oder im Gesamtkontext betrachten. Solche und weit schlimmere Plays mit deutlichen Accuracy-Problemen finde ich bei jedem einzelnen College-QB. Und klar war auch nicht jeder Pass gegen Michigan perfekt, hier ging es ja gerade um das short/intermediate Ball Placement, und das war insgesamt schon relativ atemberaubend. Kannst ja mal schauen, wie stark die beiden Michigan Corners in der sonstigen Saison (wohlgemerkt gegen gute Receiver) in Man Coverage Inside Routes (Digs, Ins, Crossers) verteidigt haben - und wie wenig sie gegen Haskins' Throws ausrichten konnten.

    Anyway, ist ja auch müßig, das hier weiter auszudiskutieren. Meine Einschätzungen zu Haskins über das letzte Dreivierteljahr sind ja nachzulesen und nachzuhören, falls es jemanden interessieren sollte.

  • Solche und weit schlimmere Plays mit deutlichen Accuracy-Problemen finde ich bei jedem einzelnen College-QB. Und klar war auch nicht jeder Pass gegen Michigan perfekt, hier ging es ja gerade um das short/intermediate Ball Placement, und das war insgesamt schon relativ atemberaubend.


    Wenn das aber sein größter Trait sein soll, dann würde ich nicht gerade erwarten, dass man auf Tape soviele Ungenauigkeiten sieht. Das ist mein Punkt. Und nix anderes. Da wo es bei ihm dann etwas schwieriger wird vom Anspruch des Wurfs (weil die Coverage enger ist oder das Fenster kleiner), sieht er oft nicht optimal aus.
    Ich habe kein Problem mit ihm als Prospect - auch nicht, wenn man ihn als QB1 sehen will. In die Kiste "atemberaubend" will ich da nicht greifen.

    Vielleicht bin ich aber auch einfach zu kritisch. :madness

  • Ich habe lange zwischen 3 Prospects umher überlegt. Und habe mich letztendlich für Ford entschieden. Für mich ist der Top Need der Jaguars, Unterstützung für Foles zu holen.
    Da der ehemalige RT Parnell nun nicht mehr da ist, brauchte es hier nun Unterstützung. Man hat letztes Jahr schon Richardson in der 4. Runde geholt, jedoch braucht der noch ein wenig Zeit. Außerdem hat auch Cann auf RG nicht die beste Figur gemacht. Das war für mich der ausschlaggebende Grund für Ford. Dieser kann auf beiden Positionen einer der besten werden.

    Damit Foles die Zeit in der Pocket bekommt die er braucht.

  • Wenn ich das richtig verstanden habe (nach meinem Aussetzer gestern kann ich seit heute auch wieder lesen), darf ich sowieso erst ab 20 Uhr picken. Sollte mich noch jemand mit einem Trade-Angebot in Verlegenheit bringen wollen, hat er bis 20 Uhr Zeit dazu - ansonsten werde ich mich recht zeitig zum Podium aufmachen - die Karte ist bereits geschrieben...

  • Doch, aber wie gesagt, das kann ich jetzt nicht ausführen (wohl auch bis zum Ende der Mock nicht, aber ich komme danach nochmal drauf zurück).

    Die Threshold wird in der Regel bei 50 taxiert, bei deep Passing Offenses evtl. etwas höher. Dennoch glaube ich, dass diese Messungen für die Scouts extrem wenig Relevanz haben, weil sie mit der Fähigkeit, einen Football in einem Spiel hart und tief zu werfen, relativ wenig Korrelation aufweist.Würd mich da gern tiefer zu auslassen, aber das verhindert leider (und dennoch zurecht) unser Format hier.

    Unabhängig davon wäre es durchaus interessant zu diskutieren, ob sich die Priorität der Armstärke in den letzten 20 Jahren geändert hat - und wie...

    dein beispiel würde mich auch sehr interessieren, wenn wir da nach dem mock noch mal drauf zurück kommen.

    ich denke eher dass scouts das ganze einfach noch mal mit dem tape abchecken (wie bei allen anderen combine messungen auch) - und nur bei den wenigsten prospects dürfte das der messung auch klar widersprechen, von daher lässt eine fehlende korrelation nicht auf eine fehlende relevanz des tests schließen. im gegenteil, die meisten der vor der combine als top prospects eingeschätzten QBs zeigen dort auch gute werte und bis auf wenige ausnahmen wird aus den allermeisten prospects die dort schlecht abschneiden kein starter. von daher sehe ich ganz klar eine korrelation zwischen erfolg in der NFL und der bei der combine gemessenen rohen kraft. aber hast recht, das noch tiefer auszuführen würde wohl den rahmen sprengen.

    zu den letzten 20 jahren: würde mich auch interessieren, aber ich wüsste nicht wo es datensätze geben würde. vermutlich gibt es die messung auch noch nicht so lange. rein von der logik würde ich aber auch sagen, dass generell reine stärke nicht mehr so hoch gewichtet wird wie vor 20 jahren, einfach durch a) tom brady und b) die regeländerungen, die das passspiel allgemein bevorzugen und natürlich die anpassungen der liga darauf (mehr kurze pässe).

  • GM Burnum. That is a win! :fleh:fleh:fleh:bounce::bounce::bounce::ge::ge::ge:

    Sollte das in einem Monat passieren, dann gibts in South Beach am Freitag frei und eine ganz lange Party. (hint: es wird leider nicht passieren)