Brand in Notre Dame

  • Aber auch nur wenn man ausblendetet dass (mindestens) 95 % der Beiträge schlicht Betroffenheit über den Verlust dieses historischen und kulturellen Monuments äußerten und man sich auf die paar "Exzentriker" auf allen Seiten konzentriert. Aber klar, irgendwelche konfusen Äußerungen, bei denen man erst einmal inne halten muss, ob man das jetzt auch richtig gelesen hatte, bleiben natürlich deutlich eher im Gedächtnis hängen als 0815 Äußerungen des Bedauerns.

    Ich habe die echte Trauer als Erstes aufgezählt.
    Mir ist es so noch nie so bewusst aufgefallen, dass "Exzentriker" auf allen Seite dass verwerten wollen.

    Edit: Mein Schluss daraus ist, bei solchen Ereignissen Twitter fern zu bleiben.

    GO Irish!

    Einmal editiert, zuletzt von Rupi#57 (16. April 2019 um 12:15)

  • Ich habe die echte Trauer als Erstes aufgezählt.Mir ist es so noch nie so bewusst aufgefallen, dass "Exzentriker" auf allen Seite dass verwerten wollen.

    Edit: Mein Schluss daraus ist, bei solchen Ereignissen Twitter fern zu bleiben.


    Das finde ich persönlich sehr schwer zu glauben. Es sei denn du hast gestern wirklich zum ersten Mal bei einem Großereignis Social Media angeworfen.


    Bei absolut ausnahmslos jedem Thema wird man in den Weiten des Internets entsprechende Aussagen finden und das liegt weniger an einer allgemeinen Verrohung der Menschheit, sondern einfach daran, dass jetzt jeder eine Plattform hat. Die Psyche des Menschen war schon immer recht fragil und empfänglich für alle Art wirrer Ideologien und Fanatismus, wenn er zum falschen Zeitpunkt seines Lebens zu ihnen findet. Und Rattenfänger die das dann ausnutzen wollen, gab es auch schon immer.

    Von der Dunkelziffer an Mitbürgern, die eigentlich in psychologische Betreuung gehörten, fang ich gar nicht erst an. Social Media ist wie UV Licht; plötzlich sieht man was sich auf dem vermeintlich größtenteils weißen Laken eigentlich alles so tummelt. Und dann kommt natürlich erschwerend hinzu, dass der Mensch nicht wirklich für die Kommunikation im Anonymen in einer gesichtslosen Masse ausgerüstet ist. Man weiß instinktiv wie man mit Leuten umgeht, die einem direkt gegenüberstehen, aber je man sich davon entfernt, desto schwieriger wird es.

    Einmal editiert, zuletzt von ExMem018 (16. April 2019 um 13:01)

  • Das finde ich persönlich sehr schwer zu glauben. Es sei denn du hast gestern wirklich zum ersten Mal bei einem Großereignis Social Media angeworfen.


    Bei absolut ausnahmslos jedem Thema wird man in den Weiten des Internets entsprechende Aussagen finden und das liegt weniger an einer allgemeinen Verrohung der Menschheit, sondern einfach daran, dass jetzt jeder eine Plattform hat. Die Psyche des Menschen war schon immer recht fragil und empfänglich für alle Art wirrer Ideologien und Fanatismus, wenn er zum falschen Zeitpunkt seines Lebens zu ihnen findet. Und Rattenfänger die das dann ausnutzen wollen, gab es auch schon immer.

    Von der Dunkelziffer an Mitbürgern, die eigentlich in psychologische Betreuung gehörten, fang ich gar nicht erst an. Social Media ist wie UV Licht; plötzlich sieht man was sich auf dem vermeintlich größtenteils weißen Laken eigentlich alles so tummelt. Und dann kommt natürlich erschwerend hinzu, dass der Mensch nicht wirklich für die Kommunikation im Anonymen in einer gesichtslosen Masse ausgerüstet ist. Man weiß instinktiv wie man mit Leuten umgeht, die einem direkt gegenüberstehen, aber je man sich davon entfernt, desto schwieriger wird es.

    Ich kann nicht beeinflussen was du glaubst.
    Aber nochmals anders formuliert: Ich war verwundert, dass die Rattenfänger von allen Seiten kamen ohne klare Tendenz für mich; nicht dass sie überhaupt herauskamen, und schon gar nicht stelle ich die Psyche der Menschen und den Katalysator Socialmedia in Frage.

    Bzw. stelle ich beides sehr wohl in Frage. :D Aber um das gings mir nicht.

    GO Irish!

    2 Mal editiert, zuletzt von Rupi#57 (16. April 2019 um 13:35)

  • Ich habe es gestern live mitverfolgt vom gegenüberliegenden Seine Ufer aus und kann es immer noch nicht fassen. Während des Brandes stand ich in kompletter Starre mit Händen vorm Mund einfach nur da und fühlte mich als Gefangener meines eigenen Körpers. Es glich einer Ausnahmesituation. Die Leute auf den Straßen, insbesondere die Pariser, waren ebenfalls schockiert und haben geweint teilweise. Ich stand auch kurz davor, konnte mich dann aber wieder beruhigen. Als der Mittelturm einbrach fühlte ich mich an 09/11 erinnert, auch wenn ich Letztgenanntes natürlich nicht vor Ort miterlebt habe. Notre-Dame gehört für mich zu Paris wie die 10 Finger zum Menschen. Ich bin immer noch ziemlich erschüttert. Die Bilder werde ich wohl zeitlebens nicht vergessen. Es wurde bedauerliche Geschichte geschrieben gestern, die einen jahrzehntelangen Wiederaufbau zur Folge haben wird!

    "Wenn wir die Institutionen verlieren, die Fakten produzieren, die für uns relevant sind, dann neigen wir dazu, uns in attraktiven Abstraktionen und Fiktionen zu suhlen.“

    Timothy Snyder

  • Hauptsache der Feuerwehrmann wird wieder gesund und es wurden keine weiteren Menschenleben gefährdet.

    Ein Gebäude kann man wieder aufbauen.
    (Sorry, aber mich lässt das ziemlich kalt. Als der Grenfell Tower abbrannte wurde nicht halb so ein Zinnober gemacht und da gingen 72 Menschen drauf. Don't get it :madness )

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Das ist ja auch das wichigste. Wer braucht schon Menschen...

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Das ist ja auch das wichigste. Wer braucht schon Menschen...


    Ich finde dass ist ein interessanter Diskussionansatz.

    Du würdest vermutlich in die Kategorie der 5 oder weniger Prozent fallen, die @Kevin Faulk #33 erwähnt hat, die nicht betroffen von dem Verlust sind.

    Gibt es für dich grundsätzlich kein Kulturgut dem du nachtrauern würdest?

    GO Irish!

  • Das ist ja auch das wichigste. Wer braucht schon Menschen...

    Ich werd‘ dich früh genug daran erinnern, wenn du einem Musikertod nachtrauerst, obwohl das ja nur ein einziger Mensch war, während zeitgleich irgendwoanders 20 Leute gestorben sind.

  • Ich finde dass ist ein interessanter Diskussionansatz.

    Du würdest vermutlich in die Kategorie der 5 oder weniger Prozent fallen, die @Kevin Faulk #33 erwähnt hat, die nicht betroffen von dem Verlust sind.

    Gibt es für dich grundsätzlich kein Kulturgut dem du nachtrauern würdest?

    Müsste ich nachdenken. Vielleicht einem Naturkundemusem besonderer Art, wenn Güter verlieren gehen, die man nicht wieder bekommt. Aber so ne Kirche kann man ja wieder aufbauen und wird man auch wieder.

    Ich werd‘ dich früh genug daran erinnern, wenn du einem Musikertod nachtrauerst, obwohl das ja nur ein einziger Mensch war, während zeitgleich irgendwoanders 20 Leute gestorben sind.

    Äpfel und Orangen. Ein Musiker kann sein leben Lang Musik machen - was gibt mir eine Kirche nachhaltiges? Die steht da, die Fotos sind schon gemacht. Und unglücklicherweise macht die Kirche auch keinen besseren Menschen. Da heulen Menschen um eine Kirche, die ansonten die kirchliche Prinzipien mit Füßen treten (oder sagen wir christliche Prinzipien - Kirche hat heute leider eher eine negative Konnotation).

    Ich meine, ich verurteile keinen, der um ein totes Gebäude trauert. Mich lässt es halt einfach kalt. Mir wäre lieber man würde das Geld was man jetzt ansammelt für Zwecke verwenden, die auch ein Jesus Christus absegnen würde. Aber das ist dann wieder ein anderes Thema und führt zu weit.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Ok, es wirkte so, als würdest du es eben überhaupt nicht verstehen, da hab ich versucht dir ein Beispiel zu geben, was es dir vielleicht etwas nachvollziehbarer macht. :)
    Ein Bauwerk, das 800 Jahre ein Stadtbild mitgeprägt hat, ist für dich nichts Nachhaltiges ist aber auch in Ordnung.
    Für manche Leute ist aber eben ein Bauwerk etwas, mit dem sie ähnliche Erinnerungen, wie vielleicht der ein oder andere mit Musik oder was weiß ich. Und da ist es klar, dass Grenfell Tower da trotz der Todesfälle gegen Notre Dame keinen Stich sieht. Allein schon wegen der architektonischen Bedeutung. Zusätzlich noch die Symbolkraft des Gebäudes, das bedeutet halt manchen Menschen viel.

    Einmal editiert, zuletzt von Bay Araya (16. April 2019 um 22:01)

  • (Sorry, aber mich lässt das ziemlich kalt. Als der Grenfell Tower abbrannte wurde nicht halb so ein Zinnober gemacht und da gingen 72 Menschen drauf. Don't get it )

    All diese Leute die jetzt vergleichsweise zuviel Zinnober machen, und das schließt wohl die Mehrheit der Forenteilnehmer und vor allem mich mit ein, die haben einfach nicht deine standfeste und überlegene Moral. Klar... wenn man mir vorhält das in diesem wunderschönen Gotteshaus niemand gestorben ist und im Grenfell Tower ganz viele und ich müsste wählen was schlimmer war, dann würde ich auch den Tower nehmen. Aber um allzeit eine Rangfolge von Tragödien bereit zu halten, um dann messerscharf einordnen zu können, da brauch es so eine in sich ruhende, introvertierte Empathie, wie sie nur ganz wenige (und du) haben.

    Ich kann nur Vermutungen darüber anstellen wie es sich für dich anfühlen muss. All diese gefühllosen Menschen, sie müssen mitunter wie Monster wirken. Aber du darfst auch nicht den Fehler machen deine Moral als die baseline anzusetzen, als simpler Durchschnitt, wenn es doch eigentlich und offensichtlich eine massiv überlegene Moral ist. Ich kann mich in solchen Momenten nur vor dir in den Schmutz werfen und ein mildes Urteil erbitten. Wir lernen alle nie aus, zeitlebens. Aber man wird in Zukunft auch mal eine Dornenkrone verbrennen lassen können, wenn du weiter zu uns sprichst.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Ich sehe das ambivalent. Natürlich ist das bau- und kunsthistorisch ein absoluter Verlust und man kann froh sein, den Totalschaden abgewendet zu haben und zumindest die bekannte Fassadenansicht der 2 Türme gerettet zu haben.
    Auf der anderen Seite tendiere ich da ebenfalls nicht zur Überhöhung. Ich hoffe man macht jetzt nicht den Fehler und meint, den Originalzustand wieder herstellen zu müssen, sondern nutzt vllt die ungewollte Chance und macht etwas Neues daraus. Kann ja durchaus auch was architektonisch Mutiges sein.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • All diese Leute die jetzt vergleichsweise zuviel Zinnober machen, und das schließt wohl die Mehrheit der Forenteilnehmer und vor allem mich mit ein, die haben einfach nicht deine standfeste und überlegene Moral. Klar... wenn man mir vorhält das in diesem wunderschönen Gotteshaus niemand gestorben ist und im Grenfell Tower ganz viele und ich müsste wählen was schlimmer war, dann würde ich auch den Tower nehmen. Aber um allzeit eine Rangfolge von Tragödien bereit zu halten, um dann messerscharf einordnen zu können, da brauch es so eine in sich ruhende, introvertierte Empathie, wie sie nur ganz wenige (und du) haben.
    Ich kann nur Vermutungen darüber anstellen wie es sich für dich anfühlen muss. All diese gefühllosen Menschen, sie müssen mitunter wie Monster wirken. Aber du darfst auch nicht den Fehler machen deine Moral als die baseline anzusetzen, als simpler Durchschnitt, wenn es doch eigentlich und offensichtlich eine massiv überlegene Moral ist. Ich kann mich in solchen Momenten nur vor dir in den Schmutz werfen und ein mildes Urteil erbitten. Wir lernen alle nie aus, zeitlebens. Aber man wird in Zukunft auch mal eine Dornenkrone verbrennen lassen können, wenn du weiter zu uns sprichst.

    Häh... Was treibt Dich denn in solch einen Post, als Reaktion auf die angestoßene Diskussion? Koks, Alkohol, Langeweile... Unfähigkeit mit einer anderen Meinung umzugehen, ohne den sie Vertretenden in den Dreck zu ziehen.
    Ich bin gerade ordentlich erschrocken.

    - お父さん穀物 -

    I will give you every place where you set your foot! - Joshua 1, 3

  • All diese Leute die jetzt vergleichsweise zuviel Zinnober machen, und das schließt wohl die Mehrheit der Forenteilnehmer und vor allem mich mit ein, die haben einfach nicht deine standfeste und überlegene Moral. Klar... wenn man mir vorhält das in diesem wunderschönen Gotteshaus niemand gestorben ist und im Grenfell Tower ganz viele und ich müsste wählen was schlimmer war, dann würde ich auch den Tower nehmen. Aber um allzeit eine Rangfolge von Tragödien bereit zu halten, um dann messerscharf einordnen zu können, da brauch es so eine in sich ruhende, introvertierte Empathie, wie sie nur ganz wenige (und du) haben.
    Ich kann nur Vermutungen darüber anstellen wie es sich für dich anfühlen muss. All diese gefühllosen Menschen, sie müssen mitunter wie Monster wirken. Aber du darfst auch nicht den Fehler machen deine Moral als die baseline anzusetzen, als simpler Durchschnitt, wenn es doch eigentlich und offensichtlich eine massiv überlegene Moral ist. Ich kann mich in solchen Momenten nur vor dir in den Schmutz werfen und ein mildes Urteil erbitten. Wir lernen alle nie aus, zeitlebens. Aber man wird in Zukunft auch mal eine Dornenkrone verbrennen lassen können, wenn du weiter zu uns sprichst.

    Mal wieder ein netter Versuch von dir zur Provokation. Du brauchst dich nicht in mich hineinversetzen und ich mich nicht in dich. Du kannst auch gerne um deine Kirche trauern (warum man allerdings um eine Kirche trauert, die in 5 Jahren angeblich schon wieder steht... keine Ahnung. mir zu hoch), und wenn du dabei an das denkst, wofür die Kirche ursprünglich mal stand (und damit meine ich nicht Postkarten oder Instagram-Accounts), dann wär ja auch schon mal was gewonnen. Ich bin allerdings Realist genug um zu wissen, dass dies ein frommer Wunsch bleibt.

    Ich finde mich damit ab, dass manche User hier lieber um tote Steine und Holz trauern, als um Menschenleben. Soll so sein. Ich muss nicht alles verstehen. Ich fand nur den Vergleich mit dem Musiker, ein bisschen sehr unglücklich gewählt - den Musiker kann ich nicht in 5 Jahren wieder zurückbringen.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Mal wieder ein netter Versuch von dir zur Provokation. Du brauchst dich nicht in mich hineinversetzen und ich mich nicht in dich. Du kannst auch gerne um deine Kirche trauern (warum man allerdings um eine Kirche trauert, die in 5 Jahren angeblich schon wieder steht... keine Ahnung. mir zu hoch), und wenn du dabei an das denkst, wofür die Kirche ursprünglich mal stand (und damit meine ich nicht Postkarten oder Instagram-Accounts), dann wär ja auch schon mal was gewonnen. Ich bin allerdings Realist genug um zu wissen, dass dies ein frommer Wunsch bleibt.
    Ich finde mich damit ab, dass manche User hier lieber um tote Steine und Holz trauern, als um Menschenleben. Soll so sein. Ich muss nicht alles verstehen. Ich fand nur den Vergleich mit dem Musiker, ein bisschen sehr unglücklich gewählt - den Musiker kann ich nicht in 5 Jahren wieder zurückbringen.

    Du hast halt nicht verstanden, dass ich Bauwerk nicht mit Musiker verglichen habe. Sondern dass manche Leute Dingen/Personen/Ereignissen einen anderen Wert beimessen als man das selbst vielleicht tut. Genauso unpassend war ansonsten auch der Vergleich von einem Brand, bei dem Leute umkamen, mit einem Brand, bei dem keine Leute umkamen. :mrgreen:

    Und zu dem Zeitpunkt, als alle schockiert waren, brannte halt die Kirche und man konnte nicht absehen, dass die in 5 Jahren wieder steht.

  • Ich glaube live vor Ort hat es keinen kalt gelassen. Da ist es egal ob du Muslim, Buddhist, Atheist oder Jude bist, gestern standen die Menschen am Ufer der Seine in Einklang und haben um eines der bedeutendsten Werke gotischer Architektur getrauert. Was gibt es schon in Deutschland was der Notre-Dame von ihrem Standing und der Historie gleichzusetzen wäre? Vielleicht der Kölner Dom? Vielleicht das Brandenburger Tor? Aber selbst da lässt sich streiten. Für mich hat es sich gestern jedenfalls angefühlt, als wäre kurzzeitig eine Person für immer von der Welt gegangen und das Gefühl hatte ich nicht exklusiv. Hier trauern alle Pariser, alle Katholiken, alle, die sich der Kirche angezogen fühlten. Bei Terroranschlägen fällt es mir hingegen schwerer als Außenstehender, nicht direkt Betroffener zu trauern! Und ja, ich habe ein Herz!

    Schon äußerst skurril, dass der Brand eine Stunde vor Macrons richtungsweisender Ansprache an die Nation ausbrach. Das Video wurde auch direkt aus dem Verkehr gezogen. Thema Nummer Eins in der französischen Politik ist bis auf weiteres der Wiederaufbau der Kirche!

    "Wenn wir die Institutionen verlieren, die Fakten produzieren, die für uns relevant sind, dann neigen wir dazu, uns in attraktiven Abstraktionen und Fiktionen zu suhlen.“

    Timothy Snyder

    Einmal editiert, zuletzt von Gronkiot22 (16. April 2019 um 23:11)

  • Ich glaube live vor Ort hat es keinen kalt gelassen. Da ist es egal ob du Muslim, Buddhist, Atheist oder Jude bist, gestern standen die Menschen am Ufer der Seine in Einklang und haben um eines der bedeutendsten Werke gotischer Architektur getrauert. Was gibt es schon in Deutschland was der Notre-Dame von ihrem Standing und der Historie gleichzusetzen wäre? Vielleicht der Kölner Dom? Vielleicht das Brandenburger Tor? Aber selbst da lässt sich streiten. Für mich hat es sich gestern jedenfalls angefühlt, als wäre kurzzeitig eine Person für immer von der Welt gegangen und das Gefühl hatte ich nicht exklusiv. Hier trauern alle Pariser, alle Katholiken, alle, die sich der Kirche angezogen fühlten. Bei Terroranschlägen fällt es mir hingegen schwerer als Außenstehender, nicht direkt Betroffener zu trauern! Und ja, ich habe ein Herz!

    Also der Kölner Dom ist ne ganze Kante größer zumindest
    https://www.size-explorer.com/de/compare/bui…lognecathedral/

    Der historische Stellenwert ist aber sicher ein anderer

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Als Bauwerk, auch historisch gesehen, schade, mehr für mich aber auch nicht.
    Ich liebe es Kirchen zu fotografieren und in ihnen dem Lärm der Straßen zu entkommen, habe aber ansonsten keine Bindung zu Gotteshäusern da ich mit Religionen und Gott nix am Hut habe.
    Richtig mitnehmen würde mich es erst wenn Menschen zu schaden kommen würden!

    Kann aber verstehen wenn andere geschockt sind, weinen und völlig aus dem Rhythmus geraten denn jeder hat andere Empfindungen und dies ist ja auch gut so, ansonsten wären wir alle emotionslose Roboter!

    Urlaub 2024:
    07.04. - 19.04.2024: NYC mit 2-4 Spielen der Islanders
    In Planung:
    Juni: 1 Woche Helsinki zur Sonnenwende
    September: Kreuzfahrt Norwegen
    Mal schauen was Wirklichkeit wird!

  • ich kann die Argumentation von aikman un B,B. voll nachvollziehen. Übrigens, als ich hörte Notre Dame brennt, dachte ich zuerst, dass die US Uni brennt. An die Kirche in Paris habe ich überhaupt nicht gedacht. :paelzer:

  • ich kann die Argumentation von aikman un B,B. voll nachvollziehen. Übrigens, als ich hörte Notre Dame brennt, dachte ich zuerst, dass die US Uni brennt. An die Kirche in Paris habe ich überhaupt nicht gedacht. :paelzer:

    Dass musste die Uni sogar auf Twitter klarstellen, weil so viele Reaktionen kamen.

    GO Irish!

  • Vielleicht nochmal ein Satz wegen der großen Spendenbeteiligung. Ich lese ja auch in sozialen Netzwerken und auch hier, das man kein Problem damit hat, für eine Kirche ein paar hundert Millionen Euro zu spenden, aber für Menschen in Not eher nicht. Ich glaube das zeigt schon unser Weltbild. Mit Sicherheit nicht für alle Menschen, aber uns ist immer noch unsere direkte Umgebung wichtiger, als das was in der Welt passiert. Das kann man mit Recht gerne scheiße finden, aber am Beispiel Notre Dame zeigt sich wieder, das es genau so ist. Wenn 2000 Menschen im Mittelmeer ertrinken ist uns das in der Masse weniger wichtig, als wenn eine Kirche in Paris brennt.

  • ich kann die Argumentation von aikman un B,B. voll nachvollziehen. Übrigens, als ich hörte Notre Dame brennt, dachte ich zuerst, dass die US Uni brennt. An die Kirche in Paris habe ich überhaupt nicht gedacht. :paelzer:

    Wenn ich ehrlich bin , ich wusste nicht mal das es Notre Dame in Paris gibt :mrgreen: Ich bin auf diesem Teil der Allgemeinbildung auch absolut uninformiert. Hat mich eben nie interressiert Gebäude und Co.

    Was ich jetzt nicht ganz verstehe , warum heisst es eigentlich Fighting Irish und nicht Fighting France :mrgreen:

  • Häh... Was treibt Dich denn in solch einen Post, als Reaktion auf die angestoßene Diskussion? Koks, Alkohol, Langeweile... Unfähigkeit mit einer anderen Meinung umzugehen, ohne den sie Vertretenden in den Dreck zu ziehen.Ich bin gerade ordentlich erschrocken.

    Erschrocken? Weil er schreibt wie immer? DAS überrascht mich schon eher, das es Dich erschreckt! ;)

  • Ich verstehe nicht welche Probleme manche hier haben.

    Wenn jemand betroffen ist, weil Notre Dame abfackelt, OK.
    Wenn das jemanden kalt lässt, auch OK.

    Wenn Milliardäre einen dreistelligen Millionenbetrag zum Wiederaufbau zur Verfügung stellen, sollen sie es tun. Ist schließlich ihr Geld und sie können damit machen was sie wollen.

  • Vielleicht nochmal ein Satz wegen der großen Spendenbeteiligung. Ich lese ja auch in sozialen Netzwerken und auch hier, das man kein Problem damit hat, für eine Kirche ein paar hundert Millionen Euro zu spenden, aber für Menschen in Not eher nicht. Ich glaube das zeigt schon unser Weltbild. Mit Sicherheit nicht für alle Menschen, aber uns ist immer noch unsere direkte Umgebung wichtiger, als das was in der Welt passiert. Das kann man mit Recht gerne scheiße finden, aber am Beispiel Notre Dame zeigt sich wieder, das es genau so ist. Wenn 2000 Menschen im Mittelmeer ertrinken ist uns das in der Masse weniger wichtig, als wenn eine Kirche in Paris brennt.

    Das bezieht sich aber nicht nur auf die Kirche. Mir regt es ja bei Unglücken immer richtig auf, wenn es darum geht, ob Deutsche unter den Opfern sind. Ich habe den Eindruck, dass das dann die mediale und soziale Aufmerksamkeit exponentiell steigt.

  • Dass es uns im Allgemeinen stärker berührt, je näher uns Unglück/Opfer/Todesfälle sind, ist doch ganz normal. Ich trauere um meinen Vater mehr als um Angela Merkels Mutter oder den armen Julen, der in Spanien in dieses Bohrloch gefallen ist. Alles andere würde einen auch verrückt machen, man käme aus dem Trauern gar nicht mehr heraus.

    Aber wenn es um konkrete (in diesem Falle monetäre) Hilfe geht, muss es doch möglich sein, diese den betr. Menschen in ähnlichem Maße zukommen zu lassen wie jetzt Notre Dame. Das will mir irgendwie nicht in den Kopf. Da gibt es nach Erdbeben, Flutkatastrophen u.ä. Spendenaufrufe und -sendungen, bei denen am Ende vielleicht ein paar Millionen Euro erzielt werden, und jetzt zaubern die Reichen Frankreichs mal eben eine halbe Milliarde für eine Kirche aus dem Hut - da fehlt mir wie schon gesagt die Verhältnismäßigkeit.

    Natürlich kann nicht jeder allen helfen, aber es wäre schon schön, wenn es ein paar mehr öfter tun würden.

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

    Einmal editiert, zuletzt von Johnny No89 (17. April 2019 um 09:43)

  • Das bezieht sich aber nicht nur auf die Kirche. Mir regt es ja bei Unglücken immer richtig auf, wenn es darum geht, ob Deutsche unter den Opfern sind. Ich habe den Eindruck, dass das dann die mediale und soziale Aufmerksamkeit exponentiell steigt.

    Aber nur in Deutschland ;)

    Liegt sicherlich auch daran, dass es für die Nachrichtenmedien eben berichtenswerter ist, wenn auch Leute in dem Land des Mediums betroffen sind und dann diese Beiträge auch in den sozialen Medien mehr geteilt werden. Twitter und co selektieren da sicherlich auch noch mal und so kommt das dann eben zustande.

    Einmal editiert, zuletzt von Bay Araya (17. April 2019 um 10:28)

  • Dass es uns im Allgemeinen stärker berührt, je näher uns Unglück/Opfer/Todesfälle sind, ist doch ganz normal. Ich trauere um meinen Vater mehr als um Angela Merkels Mutter oder den armen Julen, der in Spanien in dieses Bohrloch gefallen ist. Alles andere würde einen auch verrückt machen, man käme aus dem Trauern gar nicht mehr heraus.

    Aber wenn es um konkrete (in diesem Falle monetäre) Hilfe geht, muss es doch möglich sein, diese den betr. Menschen in ähnlichem Maße zukommen zu lassen wie jetzt Notre Dame. Das will mir irgendwie nicht in den Kopf. Da gibt es nach Erdbeben, Flutkatastrophen u.ä. Spendenaufrufe und -sendungen, bei denen am Ende vielleicht ein paar Millionen Euro erzielt werden, und jetzt zaubern die Reichen Frankreichs mal eben eine halbe Milliarde für eine Kirche aus dem Hut - da fehlt mir wie schon gesagt die Verhältnismäßigkeit.

    Natürlich kann nicht jeder allen helfen, aber es wäre schon schön, wenn es ein paar mehr öfter tun würden.

    Natürlich wäre schön, wenn es so wäre.
    Aber warum sollten "die Reichen" mit anderen Maßstäben messen als du?
    Jeder investiert (Zeit, Geld, Emotionen) in die Themen am meisten, die einem nahe liegen.

    GO Irish!

    Einmal editiert, zuletzt von Rupi#57 (17. April 2019 um 10:37)