Bildungssystem in Deutschland

  • Gibt es Meinungen zum aktuellen "Streit" um das zu schwere Mathe-Abi in einigen Bundesländern?

    Da nun in fast alles Bundesländern jeder nach Meinung der Eltern aufs Gymnasium kann, wundert mich das nicht, dass sich nun viele beschweren weil Mathe schwer ist.

    Gymnasium sollte Elite-Schule sein und das Abitur schon mal vor der Hochschule aussieben.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Gibt es Meinungen zum aktuellen "Streit" um das zu schwere Mathe-Abi in einigen Bundesländern?

    Da nun in fast alles Bundesländern jeder nach Meinung der Eltern aufs Gymnasium kann, wundert mich das nicht, dass sich nun viele beschweren weil Mathe schwer ist.

    Gymnasium sollte Elite-Schule sein und das Abitur schon mal vor der Hochschule aussieben.

    Ich hab vor knapp 25 Jahren Abi gemacht und auch damals wurden schon viele durchs Abi durchgeschleust. Das ist also keine neue Sache. Ob das Abi zu schwer ist kann ich aktuell nicht beurteilen. Ich würde aber in dem Zusammenhang eher mal die Diskussion anstoßen, das alle Schüler bundesweit das gleiche lernen und möglichst den gleichen Bildungsstand haben. Diese Kleinstaaterei bei so einem wichtigen Thema wie Bildung ist kompletter Schwachsinn

  • Ich hab vor knapp 25 Jahren Abi gemacht und auch damals wurden schon viele durchs Abi durchgeschleust. Das ist also keine neue Sache. Ob das Abi zu schwer ist kann ich aktuell nicht beurteilen. Ich würde aber in dem Zusammenhang eher mal die Diskussion anstoßen, das alle Schüler bundesweit das gleiche lernen und möglichst den gleichen Bildungsstand haben. Diese Kleinstaaterei bei so einem wichtigen Thema wie Bildung ist kompletter Schwachsinn

    Ist ja schon mal besser geworden, dass in gewissen Fächern wie Mathe, die Aufgaben aus eine gemeinsamen Pool kommen.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Also die Matheaufgabe, die da jetzt veröffentlicht wurde,ist gelinde gesagt ein schlechter Witz!!!
    Wenn die Schüler zu einfachster Abstraktion nicht mehr in der Lage sind, dann ist das erbärmlich.

    Aber wie sagte mein Schwiegervater (Professor) am letzten Wochende so schön:

    „Früher hatten wir 30 Studenten und 10 konnten was. Heute haben wir 200 Studenten und 10 können was“
    Insofern hat sich nichts geändert...

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Diese Kleinstaaterei bei so einem wichtigen Thema wie Bildung ist kompletter Schwachsinn

    Finde ich ehrlich gesagt nicht. Kennst du den Grund/die Gründe warum Kultus Ländersache istß

  • Also die Matheaufgabe, die da jetzt veröffentlicht wurde,ist gelinde gesagt ein schlechter Witz!!!

    So sehe ich das auch. Ich habe vor gut 30 Jahren Abi gemacht, übrigens auch mit Mathe als Prüfungsfach - und die veröffentlichte Aufgabe sollte jemand, der eine Mathe-Abitur-Arbeit schreibt, lösen können. Was daran zu schwer sein soll, erschließt sich mir so überhaupt nicht.

  • Also die Matheaufgabe, die da jetzt veröffentlicht wurde,ist gelinde gesagt ein schlechter Witz!!!
    Wenn die Schüler zu einfachster Abstraktion nicht mehr in der Lage sind, dann ist das erbärmlich.

    Gerade mal gegooglet.
    Folgendes gefunden


    Die Aufgabenstellungen sollen nicht eindeutig gewesen sein und der Aufgaben-Umfang nicht den vorgesehenen 240 Minuten angepasst.


    Die Kritik scheint sich also nicht gegen deine Matheaufgabe zu richten. ;)

    Gruß isten

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams

  • Wenn man ein halbes Schuljahr lang Freitags schwänzt, Verzeihung, demonstriert, dann fehlen am Ende vielleicht auch einfach gewisse Kenntnisse. Kein Mitleid. Es hieß doch die ganze Zeit, dass die Demos viel wichtiger als Lerninhalte sind, also warum jetzt der große Aufruhr?

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Wenn man ein ganzes Schuljahr lang Freitags schwänzt, Verzeihung, demonstriert, dann fehlen am Ende vielleicht auch einfach gewisse Kenntnisse. Kein Mitleid. Es hieß doch die ganze Zeit, dass die Demos viel wichtiger als Lerninhalte sind, also warum jetzt der große Aufruhr?

    Und die Erkenntnis, dass es da einen kausalen Zusammenhang gibt, hast du woher?

    Keep Pounding

    Einmal editiert, zuletzt von Erzwolf (10. Mai 2019 um 09:58)

  • Meine Schwester ist Mathelehrerin an einem Gymnasium in München.
    Das Mathe-Abi hier in Bayern war definitiv nicht zu schwer. Es war anspruchsvoll und einem Abitur angemessen. Vielmehr war es evtl. die letzten Jahre einfach zu leicht?
    Und v.a. in München ist das ja so, dass die feinen Helikopter-Eltern meinen ihr Kind kann alles und muss alles.
    Und Gymnasium ist da sowieso Pflicht.
    Die Eltern kommen bei ihr da wegen jeder Kleinigkeit an und beschweren sich sobald das Kind ne 5 mit nach Hause bringt bei der Lehrerin.
    Die Lehrerin wird also verantwortlich gemacht. Aber dass das eigene Kind einfach zu dumm oder zu faul ist kann natürlich nicht sein.
    Ich würd mal behaupten, dass in gewissen Teilen Münchens ca. 90% nach der 4.Klasse aufs Gymnasium wechseln.
    Von meiner damaligen Schule waren wir 4 aus 20, die aufs Gymnasium gingen. Das allein zeigt doch schon, dass da was nicht stimmen kann?
    Wozu gibts denn die sehr erfolgreiche Abstufung aus Hauptschule/Realschule/Gymnasium bei uns?
    Die Hälfte ist eigentlich nicht fürs Gymnasium geeignet....v.a. in Mathe zeigt sich sowas dann.
    Wenn man bissl mehr können muss als auswendig gelerntes wieder zu geben wirds dann für viele unmöglich.
    Wenn man zudem nur an 4 von 5 Tagen in die Schule gehen sollte macht es das ganze zudem auch nicht besser ;)

  • Und die Erkenntnis, dass es da einen kausalen Zusammenhang gibt hast du woher?

    Wenn ich 20% meiner für die Abiturvorbereitung vorgesehenen Schulzeit nicht mit Vorbereitung auf das Abitur verbringe, so ist die Gefahr groß, dass mir am Ende Inhalte fehlen oder aus Zeitmangel nicht entsprechend detailliert vermittelt werden können, die ich zur Bewältigung der Aufgaben benötige.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Wenn ich 20% meiner für die Abiturvorbereitung vorgesehenen Schulzeit nicht mit Vorbereitung auf das Abitur verbringe, so ist die Gefahr groß, dass mir am Ende Inhalte fehlen oder aus Zeitmangel nicht entsprechend detailliert vermittelt werden können, die ich zur Bewältigung der Aufgaben benötige.

    Sicherlich ist die Gefahr groß. Aber von den Schülern, die sich jetzt beschweren, hatten die alle am Freitag Matheunterricht? Und sind die auch alle auf den Fridays for Future Demos gewesen? Und stammen die abgefragten Inhalte überhaupt aus dem Unterricht des letzen halben Jahres?

    Keep Pounding

  • Subjektiv geht mir das zunehmend aufkommende "früher waren wir alle besser", "die Abiturienten heutzutage können nix mehr" zunehmend auf den - sorry ;) - Sack. ***

    Natürlich würde es mein Ego streicheln, wenn mein "BaWü-Abi" von 1995 viel mehr "wert" ist als all diejenigen, die woanders oder danach abgelegt wurden, aber seit meine Große im Sommer in die 5. Klasse gekommen ist, sehe ich das komplett anders: Gegen das, was und wie viel sie da jetzt schon vorgesetzt/reingetrichtert bekommt, waren meine ersten Jahre auf dem Gymnasium das reinste - nochmal sorry :D - Eierschaukeln.

    Vieles davon hängt natürlich mit dem unseligen G8 zusammen, da muss eben ein komplettes Schuljahr irgendwie in die 8 vorherigen reingequetscht werden. Wir hätten unsere Tochter gerne auf ein G9 geschickt, aber davon gibt's in Stuttgart nur drei, und diese sind hoffnungslos überlaufen, so dass man quasi gar keine Chance hat, wenn man nicht in dem jeweiligen Stadtbezirk wohnt.

    Nur mal ein paar Dinge, die vor 25-30 Jahren viel "angenehmer" waren:

    1. Nachmittagsunterricht: hat meine Tochter zwei mal bis 15:30 Uhr, ich nicht vor der Mittelstufe
    2. Stundenanzahl: meine Tochter hat in der 5. Klasse 33 Wochenstunden - in der 11. hatte ich mal 35, und das war mit Abstand das meiste (da erstmals alle Fächer)
    3. heute: zweite Fremdsprache und Physik ab der 6. Klasse, dritte Fremdsprache und Chemie ab der 8. - bei mir erst ab der 7. bzw. 9.
    4. Büchervorstellungen (erste in Klasse 2 (!)), Präsentationen, etc. müssen die Kinder heute viel früher liefern als damals. Ich habe in meiner gesamten Schullaufbahn nicht einmal ein Buch vorgestellt :tongue2: und Präsentationen/Referate halten musste ich vielleicht insgesamt zwei, drei mal - in der Oberstufe.
    5. Hausaufgaben: hatte ich jemals so viele Hausaufgaben? Es mag sein, dass ich das im Nachhinein verkläre, aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen. In der Schule gibt es Hausaufgabenbetreuung bis 15:30 Uhr (wenn keine Nachmittagsschule ist), und dennoch sitzt sie regelmäßig abends noch da...und auch am Wochenende (v.a. letzteres wäre mir nie in den Sinn gekommen...)


    Worauf früher allerdings sehr viel mehr Wert gelegt wurde, war z.B. die Rechtschreibung. In der vierten Klasse haben wir alle zwei bis drei Wochen ein Diktat geschrieben und dazwischen noch Übungsdiktate. Meine Rechtschreibkenntnisse waren mit dem Übergang aufs Gymnasium quasi vollendet ausgeprägt. Meine Tochter dagegen hat in der ganzen vierten Klasse gerade mal zwei Diktate geschrieben, und selbst jetzt schreiben sie kaum welche. Ihre Rechtschreibkenntnisse sind nicht schlecht, aber insbesondere die Zeichen- und hier die Kommasetzung sind grausam (wobei hier WhatsApp etc. natürlich auch keine Hilfe ist). Ich tue was ich kann ;) - aber die Lehrer stört das anscheinend (noch) nicht weiter...


    In Mathe dagegen bringt sie nur 1er und 1-2er nach Hause, und das, obwohl weder ihre Mutter noch ich da jemals über eine 3 hinaus gekommen sind :mrgreen: (Mathe-Abi 9 Punkte, olé! :tongue2: )


    ( *** das ging es mir übrigens auch "zu meiner Zeit" schon, als mein alter Herr das immer von sich und seiner Generation behauptete ;) )

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

    4 Mal editiert, zuletzt von Johnny No89 (10. Mai 2019 um 10:34)

  • *atmet durch* ;)

    Nicht falsch verstehen: Es ist längst nicht alles perfekt im Bildungswesen, im Gegenteil. Aber "dümmer" als wir sind unsere Kinder ganz bestimmt nicht, und in einigen Bereichen wird ihnen durchaus mehr abverlangt als uns früher.

    Was z.B. ein Ärgernis ist, ist die Zahl der ausfallenden Unterrichtsstunden. Es gibt zwar fast immer eine Vertretung, so dass die Kinder nicht "rumgammeln" (das war bei uns früher öfter der Fall), aber trotzdem ist es insgesamt zu viel und mehr Kontinuität beim Lehrkörper wäre da schon besser.

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • zu dumm sind sie natürlich i.d.R. nicht...aber man muss schon sagen, dass viele Eltern ihre Kinder regelrecht aufs Gymnasium zwingen. Und das macht am Ende keinen glücklich, wenn es dann zu schwer wird.
    Daran hat sicher auch der Studiums-Wahn der letzten Jahre seinen Anteil.
    Ausbildungsberufe sollten wieder deutlich aufgewertet werden! Man muss nicht gleich studieren, um erfolgreich im Job zu werden.
    Ich halt es z.b. für auch nen guten Weg, wenn man erstmal ne Ausbildung macht (da reicht ja dann auch mal die Realschule). Studieren kann man ja auch danach oder später immer noch.

  • Genau meine Meinung!

    Ich habe auch einen Realschulabschluss danach eine Ausbildung absolviert und dann über die BOS mein Abitur nachgeholt und noch studiert.
    Ich finde die Ausbildung bringt dir so viel für dein Leben, allein schon selbständig etwas zu organisieren oder zu tun.
    Es ist Wahnsinn wie uneigenständig manche Studenten sind die direkt von der Schule kommen, die gehen wirklich davon aus, dass ihnen in der Uni auch alles organisiert wird und sie sich da nur "reinsetzen" müssen.

    Und es kann ja wohl auch nicht die Lösung sein, dass jetzt wieder Fachkräfte aus dem Ausland angeworben werden nur weil bei uns neuerdings jeder studieren muss....

  • Ganz ehrlich: Selbst wenn meine Tochter keine eindeutige Empfehlung fürs Gymnasium bekommen hätte, hätte ich mich schwer damit getan, sie auf eine Realschule oder gar Gemeinschaftsschule (Hauptschulen gibt's hier ja so gut wie keine mehr...) zu schicken. Man mag es gesamtgesellschaftlich bedauern, aber dem dort mitunter herrschenden Umgang der Schüler untereinander wollte ich sie schlichtweg nicht aussetzen. Man merkt schon inb der Grundschule ab der 3./4. Klasse, wohin der Hase bei einigen läuft...

    Und ja, natürlich ist das bescheiden, aber hier sind mMn nicht in erster Linie die Schulen/Lehrer in der Pflicht, sondern die Gesellschaft, insbesondere die Eltern - aber die kennen es leider auch nicht anders...und schuld an allem ist das Privatfernsehen :tongue2::hinterha: (sprich: ich hab' keine Ahnung, und über das Thema könnte man sicher endlos diskutieren...)

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Gerade mal gegooglet.Folgendes gefunden


    Die Kritik scheint sich also nicht gegen deine Matheaufgabe zu richten. ;)

    Gruß isten

    DAS war eine der kritisierten Aufgaben im bayrischen Mathe-Abi.
    Ich frage mich, wie man das noch transparenter machen möchte.

    Ja, es ist anders beschrieben als "Man werfe einen 6-seitigen Würfel 25 Mal" ("Unterstreiche das Wort Kartoffel und diskutiere mit deinem Nachbarn").
    Ich finde es fast schon unterbewusst komisch, dass man sogar das (bekannte) 1/6 Verhältnis beibehält, um den Schülern damit vielleicht sogar noch eine Brücke zu bauen :eek:

    GANZ spitzfindig könnte man jetzt noch fragen, ob die Besucher quasi "standard-normalverteilt" und homogen in der Gruppe sind oder ob nur Top-Models mit großem Ausschnitt und Holz vor der Hütte die Herzen tragen, die man ggf unbewusst öfter aus der Menge rauspickt.Ganz kleinteilig könnte man auch noch fragen, ob die ausgesuchten Personen nachher wieder in die Menge zurück entlassen werden und dadurch das Verhältnis gleich bleibt. Aber das setze ich mal als gegeben voraus.

    Sorry, aber das ist doch nicht "schwer" :madness

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Ich halt es z.b. für auch nen guten Weg, wenn man erstmal ne Ausbildung macht (da reicht ja dann auch mal die Realschule). Studieren kann man ja auch danach oder später immer noch.

    Auf die Gefahr hin, meine Tochter jetzt überzustrapazieren ;) :

    Nach 12 Jahren Schule ist meine Tochter 17 (kurz vorm Stichtag geboren). Wenn es nach uns Eltern geht (Stand heute), macht sie dann auch erst einmal eine Ausbildung. Dann wäre sie danach 20 und kann immer noch alles machen: Arbeiten, fortbilden, studieren, was sie dann eben selbst möchte. Sie deswegen nicht aufs Gymnasium zu schicken trotz Empfehlung, halte ich nicht für sinnvoll.

    Und was das "Lernen fürs Leben" angeht, da müssen wir Eltern schon selbst für zu sorgen. Auch in der Haupt- oder Realschule sagt den Schülern z.B. keiner, dass alles im Leben Geld kostet (was hat sie da für ein Gesicht gemacht, als sie erfuhr, dass nicht nur ihr Handy an sich Geld kostet, sondern auch die Nutzung, an der sie sich beteiligen muss :mrgreen: ), was Versicherungen sind und wofür man sie braucht, wie man sich organisiert, etc. pp.

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Nach 12 Jahren Schule ist meine Tochter 17 (kurz vorm Stichtag geboren). Wenn es nach uns Eltern geht (Stand heute), macht sie dann auch erst einmal eine Ausbildung. Dann wäre sie danach 20 und kann immer noch alles machen: Arbeiten, fortbilden, studieren, was sie dann eben selbst möchte. Sie deswegen nicht aufs Gymnasium zu schicken trotz Empfehlung, halte ich nicht für sinnvoll.

    Das ist auch klar. Mir ging es v.a. darum, dass man jemanden, der ganz offensichtlich nicht geeignet ist nicht aufs Gymnasium schickt.

    Abitur, dann Ausbildung, dann Studium. So habe es ich auch gemacht und würds wieder so tun.

    Noch zum Thema "Lernen fürs Leben":
    Ich finde, dass ein allgemein verpflichtender Zivildienst wieder ne gute Sache wäre. Das würde ich sofort wieder einführen, wenn ich das bestimmen könnte!
    Ich war damals der letzte Jahrgang mit Wehrpflicht (hab jedoch stattdessen ein freiwilliges soziales Jahr gemacht). So ein Jahr tut jedem gut und hilft der Gesellschaft enorm.
    Mir persönlich und charakterlich hat das jedenfalls sehr viel fürs Leben mit gegeben.

  • Finde ich ehrlich gesagt nicht. Kennst du den Grund/die Gründe warum Kultus Ländersache istß

    Steht im Grundgesetz. Aber ich verstehe deine Frage nicht. Ich würde ein einheitliches System besser finden.

  • Steht im Grundgesetz. Aber ich verstehe deine Frage nicht. Ich würde ein einheitliches System besser finden.

    Wäre es denn "einheitlich Bayern" oder "einheitlich Berlin"?

    Die beiden Systeme kriegt man kaum zusammen. Entweder hast du dann in Bayern die Einserschwemme oder in Berlin allenthalben Versetzungsgefahr.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Die beiden Systeme kriegt man kaum zusammen. Entweder hast du dann in Bayern die Einserschwemme oder in Berlin allenthalben Versetzungsgefahr.

    Sind die Kinder/Schüler in Berlin dümmer als in Bayern? Ich glaube das mal nicht und wenn die gleichen Lehrpläne existieren würden auch die gleichen ergebnisse rauskommen. Natürlich muss das von der 1. bis zur 12/13. umgesetzt werden und schon ist es kein Problem mehr. Natürlich wäre das dann in einigen BL schwerer zu verstehen dass nicht mehr 70% Abi machen, aber genau das will ich ja - gleiche Abschlüsse für gleich intelligente Schüler.
    Spätestens wenn es um die Vergabe der Studienplätze geht ist so auch wieder eine Gleichbehandlung möglich.

  • Entweder hast du dann in Bayern die Einserschwemme oder in Berlin allenthalben Versetzungsgefahr.

    Da es in Deutschland ein Zentralabitur gibt und die Schnitte in Berlin und Bayern lediglich um 0,1 Notenpunkte auseinanderliegen (Quelle: https://de.statista.com/statistik/date…-bundeslaender/ - anscheinend ist nur der erste Aufruf kostenfrei), kann ich Deiner Schlussfolgerung nicht ganz folgen. Oder sind da "Anpassungen" mit drin, weiß das zufällig jemand?

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Steht im Grundgesetz. Aber ich verstehe deine Frage nicht. Ich würde ein einheitliches System besser finden.

    Ich denke es geht darum, dass Bildung seit jeher mit den Anfängen im Deutschen Reich dezentralisiert verantwortet wurde. Erst im Nationalsozialismus wurde Bildung zentral vorgegeben und in die Propagandamaschinerie eingebunden. Deswegen war man sich beim Entwurf des Grundgesetzes den Vorzügen des föderalen Bildungssystems bewusst. Auch die Aliierten hatten da ihren Finger drauf. In der DDR lief es dann wieder zentral ab. Die top-down Vermittlung einer Doktrin soll vermieden werden, deshalb ist Bildung Ländersache. Darüber, ob das noch zeitgemäß ist, kann man streiten, aber den Gedanken dahinter sollte man schon kennen und in seine Überlegungen mit einfließen lassen, ob man diese Lehren der Vergangenheit für überholt genug hält, um sie zu beseitigen. Da steht eine Grundsatzerwägung gegen viele praktische Nachteile. Völlig ohne Vorteil ist das System aber auch nicht.

  • Steht im Grundgesetz. Aber ich verstehe deine Frage nicht. Ich würde ein einheitliches System besser finden.

    Ja, steht im Grundgesetz. Aber warum steht da, dass es Ländersache sein soll?

    Grund ist doch der, dass Bildung und Kultur von den Nazis zentralisiert und darauffolgend ideologisch missbraucht worden ist. Eine Wiederholung wollte man durch Schaffung kurz nach dem 2. WK des Art 30 GG vermeiden, weswegen es wieder Ländersache wurde.

    Andererseits ist es möglich, die Schulbildung Länderweise anzupassen anstatt alles zu zentralisieren. Im Saarland ist es deshalb möglich, dass Französisch Fremdsprache Nummer 1 eins ist. Eine Ausnahme die durch bundesbehördliche Reglung nicht möglich wäre. Ebenso ist es möglich Änderungen auf Länderebene schneller zu beschließen und umzusetzen als auf Bundesebene.

    Und schlussendlich: Vereinheitlichung von Bildung auf höhere Ebenen hat es bereits in Vergangenheit gegeben. Dies hieß Bologna-Prozess und wer fand den alles toll? ;)

  • Da es in Deutschland ein Zentralabitur gibt und die Schnitte in Berlin und Bayern lediglich um 0,1 Notenpunkte auseinanderliegen (Quelle: https://de.statista.com/statistik/date…-bundeslaender/ - anscheinend ist nur der erste Aufruf kostenfrei), kann ich Deiner Schlussfolgerung nicht ganz folgen. Oder sind da "Anpassungen" mit drin, weiß das zufällig jemand?

    Zentralabitur ist aber nur zentral für ein Bundesland. Nur in wenigen Fächern gibt es einen nationalen Aufgabenpool, wo aber auch nicht alle Bundesländer mitmachen.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Sind die Kinder/Schüler in Berlin dümmer als in Bayern?

    Dümmer nicht, aber insgesamt mit mehr Bildungshindernissen behaftet.

    Und auch wenn ich grundsätzlich optimistischer wäre bei irgendeinem "allumfassenden Langzeitprojekt", die Unterschiede sind ja nicht aus dem Nichts entstanden und sie können auch nicht mit gutem Willen einfach wieder umgekehrt werden.

    Ich persönlich bin übrigens für eine relativ rücksichtslose Angleichung innerhalb von 15 Jahren. Irgendwann brennt dann der Baum, aber die Leute haben endlich mal den Blick für die Probleme, die ja sonst eher unsichtbar sind.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Sind die Kinder/Schüler in Berlin dümmer als in Bayern? Ich glaube das mal nicht und wenn die gleichen Lehrpläne existieren würden auch die gleichen ergebnisse rauskommen. Natürlich muss das von der 1. bis zur 12/13. umgesetzt werden und schon ist es kein Problem mehr. Natürlich wäre das dann in einigen BL schwerer zu verstehen dass nicht mehr 70% Abi machen, aber genau das will ich ja - gleiche Abschlüsse für gleich intelligente Schüler.Spätestens wenn es um die Vergabe der Studienplätze geht ist so auch wieder eine Gleichbehandlung möglich.

    Richtig das müsste Bundesweit dann in einem Jahr mit der 1. Klasse eingeführt werden und dann hochgezogen bis zum Abschluss.
    Des weiteren sollte dann auch das höchste Bildungsniveau gewählt werden (zumindest für das Abitur).

  • Da es in Deutschland ein Zentralabitur gibt und die Schnitte in Berlin und Bayern lediglich um 0,1 Notenpunkte auseinanderliegen (Quelle: https://de.statista.com/statistik/date…-bundeslaender/ - anscheinend ist nur der erste Aufruf kostenfrei), kann ich Deiner Schlussfolgerung nicht ganz folgen. Oder sind da "Anpassungen" mit drin, weiß das zufällig jemand?

    Falls du das bundesweite "Zentralabitur" meinst, bedeutet das nur, dass es ein Institut gibt, in dem Teilaufgaben für Mathe, Deutsch, Englisch und Französisch erstellt werden, aus denen sich die einzelnen Länder dann freiwillig bedienen können (aber nicht tun). Und diese Teilaufgaben werden nur für die abschließende Abiturprüfung zur Verfügung gestellt und nicht für die kompletten beiden Schuljahre, in denen zuvor schon zwei Drittel der Endnote erarbeitet werden.

    "Diese enthält je nach Bundesland neben drei oder vier schriftlichen Fächern auch ein oder zwei mündliche Fächer, die zudem noch in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gewichtet werden. Das gesamte Zentralabitur beträgt also in der Regel kaum mehr als ein Viertel der Gesamtabiturnote. Nimmt ein Bundesland jetzt also nur eine Teilaufgabe aus dem gemeinsamen Aufgabenpool aus einem der vier beteiligten Fächer heraus, macht dieser Anteil nur einen geringen Prozentsatz der Gesamtaufgabe aus, da diese je nach Bundesland eine unterschiedliche Anzahl an weiteren Teilaufgaben enthält und länderspezifisch auch noch unterschiedlich gewichtet wird. Noch viel geringer ist der prozentuale Anteil dieser Teilaufgabe am Zentralabitur und geradezu vernachlässigbar gering an der gesamten Abiturnote."

    https://www.wiwo.de/politik/deutsc…376746-all.html

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3