Weltanschauung & Religion

  • Aber ist nicht genau das das Bestreben der Kirchen? Man soll ungefragt das glauben, was einem vorgesetzt wird. Das Hinterfragen ist dann schnell Blasphemie, wer zweifelt wird vom Teufel verführt. Gottes Wege sind unergründlich und jede rationale Herangehensweise führt eh ins Leere, weil Gott über den Dingen steht.

    Ich war immer schon ein "Thomas" und kann das 'mal so garnicht bestätigen, was nicht heißt, das es nicht andernorts stimmen mag.
    Nur würde ich es eben nicht als umfänglich gültigen Umstand akzeptieren und verbreiten wollen.

    - お父さん穀物 -

    I will give you every place where you set your foot! - Joshua 1, 3

  • Aber ist nicht genau das das Bestreben der Kirchen?

    Es ist ganz sicher nicht das Bestreben der KircheN (hier besonders die Ablehnung der Mehrzahl). Kein Protestant hängt an den Lippen des Papstes (oder irgendeines Kirchenamtsträgers) und besonders die neuzeitliche Geschichte der biblischen Exegese und Hermeneutik stehen in einem überzeugenden Kontrast zu deinen beiden letzten Sätzen. Die evangelischen Kirchen lassen ihre Pfarrer an ordentlichen Universitäten ausbilden und die aktuelle Theologie brauch den Wissenschaftlichkeitsvergleich zumindest mit anderen Geisteswissenschaften nicht zu scheuen.

    Diese Kirche lädt die Menschen zu einer quasi-wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Glaubensgrundlagen ein, in Seminaren und Bibelstudien. Sie macht das in einem Maße, welches sogar viele Leute aus dieser Staatskirche heraus, in andere weniger wissenschaftsorientierte Kirchen treibt, weil die Leute einen anderen Zugang haben wollen (was auch ihr gutes Recht ist).
    Die evangelische Kirche ist heutezutage quasi komplett losgelöst von irgendeinem geschichtlichen Wahrheitsanspruch und propagiert nur noch einen erzählerischen und philosophischen Wahrheitsbegriff.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Es ist ganz sicher nicht das Bestreben der KircheN (hier besonders die Ablehnung der Mehrzahl). Kein Protestant hängt an den Lippen des Papstes (oder irgendeines Kirchenamtsträgers) und besonders die neuzeitliche Geschichte der biblischen Exegese und Hermeneutik stehen in einem überzeugenden Kontrast zu deinen beiden letzten Sätzen. Die evangelischen Kirchen lassen ihre Pfarrer an ordentlichen Universitäten ausbilden und die aktuelle Theologie brauch den Wissenschaftlichkeitsvergleich zumindest mit anderen Geisteswissenschaften nicht zu scheuen.
    Diese Kirche lädt die Menschen zu einer quasi-wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Glaubensgrundlagen ein, in Seminaren und Bibelstudien. Sie macht das in einem Maße, welches sogar viele Leute aus dieser Staatskirche heraus, in andere weniger wissenschaftsorientierte Kirchen treibt, weil die Leute einen anderen Zugang haben wollen (was auch ihr gutes Recht ist).
    Die evangelische Kirche ist heutezutage quasi komplett losgelöst von irgendeinem geschichtlichen Wahrheitsanspruch und propagiert nur noch einen erzählerischen und philosophischen Wahrheitsbegriff.

    Ich sehe nicht wie deine Aussage einen Wiederspruch zu dem was Erzwolf schrieb darstellt!?
    Wenn doch, wie du selbst sagst, viele Leute aus der Kirche austreten weil sie keine Wissenschaftliche Auseinandersetzung über ihren Glauben wollen und dann in weniger modern denkende Kirchen eintreten, bestätigt das doch die Aussage von Erzwolf.

    Ich denke es gibt nur zwei Gründe weshalb man aus der Kirche (sowohl Evangelisch als auch Katholisch) austritt- abgesehen davon das man die Kirchensteuer spart.
    1. Man hat erkannt das das konzept Gott gar nicht möglich ist - dann wird man Atheist.

    2. Die Kirchen sind einem nicht mehr "Radikal" (sorry für den Ausdruck aber ich finde kein besseres Wort) genug und zu Wissenschaftlich - dann tritt man einer Evangelikalen Kirche bei, die ja weiß Gott :D nun mal gar nichts mehr mit Realität und Wissenschaft zu tun haben wollen.
    Und da trifft doch Erzwolfs Aussage genau zu!

    Meddl Loide :rockon::supz::musi::rock::D

  • Ich denke es gibt nur zwei Gründe weshalb man aus der Kirche (sowohl Evangelisch als auch Katholisch) austritt- abgesehen davon das man die Kirchensteuer spart.
    1. Man hat erkannt das das konzept Gott gar nicht möglich ist - dann wird man Atheist.

    2. Die Kirchen sind einem nicht mehr "Radikal" (sorry für den Ausdruck aber ich finde kein besseres Wort) genug und zu Wissenschaftlich - dann tritt man einer Evangelikalen Kirche bei, die ja weiß Gott :D nun mal gar nichts mehr mit Realität und Wissenschaft zu tun haben wollen.
    Und da trifft doch Erzwolfs Aussage genau zu!

    Eine sehr gewagte These, und Du liegst definitiv falsch damit.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Weil? Warum? Wieso?

    Weil es allein in meinem Bekanntenkreis eine Reihe von Leuten gibt die aus der Amtskirche ausgetreten sind und für die keiner der drei von Dir angeführten Gründe zutrifft. Mich eingeschlossen.

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  • Weil es allein in meinem Bekanntenkreis eine Reihe von Leuten gibt die aus der Amtskirche ausgetreten sind und für die keiner der drei von Dir angeführten Gründe zutrifft. Mich eingeschlossen.

    OK.
    Dürfte ich diese Gründe auch erfahren?

    Meddl Loide :rockon::supz::musi::rock::D

  • dann tritt man einer Evangelikalen Kirche bei, die ja weiß Gott nun mal gar nichts mehr mit Realität und Wissenschaft zu tun haben wollen.

    Und diese Aussage ist ebenfalls falsch. Ich kenne einige Christen, die hoch intelligente Menschen sind, Führungspositionen bei einem bekannten Automobilhersteller der Region bekleiden, mit beiden Beinen voll im Leben stehen und noch darüber hinaus wissenschaftlich sehr interessiert sind. Sie sind überzeugte Christen, die einer evangelischen Freikirche angehören. Und jetzt? :madness
    Ich finde die Diskussion hier auch sehr gut, nur habe ich irgendwie das Gefühl, dass jemand, der sehr überzeugt von der Bibel und ihren Botschaften ist, automatisch nicht für voll genommen wird.

  • Und diese Aussage ist ebenfalls falsch. Ich kenne einige Christen, die hoch intelligente Menschen sind, Führungspositionen bei einem bekannten Automobilhersteller der Region bekleiden, mit beiden Beinen voll im Leben stehen und noch darüber hinaus wissenschaftlich sehr interessiert sind. Sie sind überzeugte Christen, die einer evangelischen Freikirche angehören. Und jetzt? :madness Ich finde die Diskussion hier auch sehr gut, nur habe ich irgendwie das Gefühl, dass jemand, der sehr überzeugt von der Bibel und ihren Botschaften ist, automatisch nicht für voll genommen wird.

    Ersetze mal Bibel durch Koran, Edda, griechische Mythologie-Werke oder Grimms Märchen.

    Alle mit wichtigen Botschaften.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Ersetze mal Bibel durch Koran, Edda, griechische Mythologie-Werke oder Grimms Märchen.

    Alle mit wichtigen Botschaften.

    Ganz genau. Alle mit wichtigen Botschaften, alle lesenswert, aber jeder, der eines davon absolut setzt und sein gesamtes Leben daran ausrichtet (oder dies von anderen fordert), wird von mir in der Tat automatisch nicht für voll genommen.

  • Und diese Aussage ist ebenfalls falsch. Ich kenne einige Christen, die hoch intelligente Menschen sind, Führungspositionen bei einem bekannten Automobilhersteller der Region bekleiden, mit beiden Beinen voll im Leben stehen und noch darüber hinaus wissenschaftlich sehr interessiert sind. Sie sind überzeugte Christen, die einer evangelischen Freikirche angehören. Und jetzt? :madness Ich finde die Diskussion hier auch sehr gut, nur habe ich irgendwie das Gefühl, dass jemand, der sehr überzeugt von der Bibel und ihren Botschaften ist, automatisch nicht für voll genommen wird.

    Zuerst möchte ich mal festhalten das ich nie die Intelligenz von Gläubigen in Frage gestellt habe!
    Ich kann lediglich ihre beweggründe diesbezüglich nicht nachvollziehen.

    Ich stelle auch nicht in Abrede das du solche Leute kennst, nur bei mir ist das nicht der Fall.
    Lediglich habe ich zwei Evangelische Pfarrer in meinem näheren Bekanntenkreis die beide nicht an so etwas wie einen Gott glauben. Dies kann ich sehr gut nachvollziehen.

    Meddl Loide :rockon::supz::musi::rock::D

  • Lediglich habe ich zwei Evangelische Pfarrer in meinem näheren Bekanntenkreis die beide nicht an so etwas wie einen Gott glauben. Dies kann ich sehr gut nachvollziehen.

    Das ist ja mal interessant. Und wie leben die damit – haben sie sich neue Jobs gesucht oder schauspielern sie nach außen und verraten ihre wahren Ansichten nur hinter vorgehaltener Hand?

  • - handelnde Personen in der Gemeinde- Skandale
    - Kirchensteuer sparen
    ...
    Liste ist beliebig erweiterbar..

    Na ja.
    Kirchensteuer sparen habe ich ja erwähnt.

    Die anderen beiden Punkte.....Ok, könnte man hinzufügen, sofern sie nicht auf die Punkte beziehen die ich genannt habe.

    Meddl Loide :rockon::supz::musi::rock::D

  • Das ist ja mal interessant. Und wie leben die damit – haben sie sich neue Jobs gesucht oder schauspielern sie nach außen und verraten ihre wahren Ansichten nur hinter vorgehaltener Hand?

    Na Anscheinend leben die sehr gut damit.
    Um den Lehren von Jesus zu folgen, oder zu verbreiten braucht es ja keinen Gott.
    Mit einem hatte ich sogar mal eine Diskussion in der ich die Frage in den Raum stellte ob Jesus vieleicht sogar ein Atheist war und zur Antwort bekam das das gut möglich sein könnte. Jesus war in seinen Augen vor allem mal ein Humanist und da die meisten Atheisten die er kenne auch Humanisten sind, hätte diese These durchaus ihre Berechtigung.

    Meddl Loide :rockon::supz::musi::rock::D

  • Ganz genau. Alle mit wichtigen Botschaften, alle lesenswert, aber jeder, der eines davon absolut setzt und sein gesamtes Leben daran ausrichtet (oder dies von anderen fordert), wird von mir in der Tat automatisch nicht für voll genommen.

    Hast du dich denn schon einmal mit so einer Person persönlich unterhalten? Ich persönlich kann nur sagen, dass ich sowohl im Verwandten- als auch im Bekanntenkreis sehr viele Christen kenne, die die Bibel als Grundlage für ihr Leben ansehen und auch versuchen, danach zu leben. Das beinhaltet im wesentlichen dann natürlich auch "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" und auch das Thema Vergebung. Das sind wirklich die freundlichsten, angenehmsten und liebenswürdigsten Menschen, die mir auf persönlicher Ebene bisher begegnet sind. Sicher haben auch alle ihre Schwächen, aber ihr dürft gern meine Frau mal interviewen, die nicht in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen ist und mit dem Glauben gar nichts zu tun hat: eine derartige Herzlichkeit hat sie noch nicht erlebt. Und wie gesagt, das sind keine abgehobenen Spinner. Klar haben sie teilweise auch Ansichten, die ich nicht teile und einiges was sie so tun mag für den ein oder anderen vielleicht befremdlich sein, aber ich kann mit fester Überzeugung sagen: wenn jeder mit seinen Mitmenschen so umgehen würde wie sie, dann würde unsere Gesellschaft um einiges besser aussehen. Und fordern tun die überhaupt nichts. Sie erzählen gern von ihrem Glauben, haben aber nicht die Erwartungshaltung, dass jeder ihre Wertevorstellungen teilen muss.

  • Damit gehen sie dann aber konträr zur Lehre ihrer Religion.

    Äh nein... wieviel weißt du denn eigentlich über die christliche Lehre? Natürlich haben sie den Wunsch, dass auch andere ihren Glauben annehmen. Das aber aus der Überzeugung heraus, dass es ein Leben nach dem Tod gibt und dass unsere Handlungen und Entscheidungen auf dieser Welt dieses maßgeblich beeinflussen. Aber erwarten tun sie das nicht und erst recht wird in der Bibel nicht dazu aufgefordert, anderen seinen Glauben aufzuzwängen. Nicht umsonst gibt es im Bereich der evangelischen Freikirchen z.B. keine Kindertaufe sondern nur eine Erwachsenentaufe, weil man dort der Überzeugung ist, dass jeder Mensch sich aus freien Stücken und bei vollem, erwachsenen Verstand dafür entscheiden sollte, ob er diesen Glauben annimmt oder nicht.

  • Äh nein... wieviel weißt du denn eigentlich über die christliche Lehre? Natürlich haben sie den Wunsch, dass auch andere ihren Glauben annehmen. Das aber aus der Überzeugung heraus, dass es ein Leben nach dem Tod gibt und dass unsere Handlungen und Entscheidungen auf dieser Welt dieses maßgeblich beeinflussen. Aber erwarten tun sie das nicht und erst recht wird in der Bibel nicht dazu aufgefordert, anderen seinen Glauben aufzuzwängen. Nicht umsonst gibt es im Bereich der evangelischen Freikirchen z.B. keine Kindertaufe sondern nur eine Erwachsenentaufe, weil man dort der Überzeugung ist, dass jeder Mensch sich aus freien Stücken und bei vollem, erwachsenen Verstand dafür entscheiden sollte, ob er diesen Glauben annimmt oder nicht.

    16 Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. 17 Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. 18 Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. 19 Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 20 und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
    Mt 28,16–20 EU

    Auch als Missionsbefehl bekannt.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • 16 Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. 17 Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. 18 Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. 19 Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 20 und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“– Mt 28,16–20 EU

    Auch als Missionsbefehl bekannt.


    Dazu die EKD:


    Zitat von EKD

    ...Mission gehört entscheidend zum christlichen Glauben, weil Christinnen und Christen an einen Gott glauben, der für alle Menschen da ist (Mt 28,18–20[KC3] ). Darum sollen auch alle Menschen die Chance bekommen, sich diesem Gott zuzuwenden. In der Evangelischen Kirche in Deutschland sind Christinnen und Christen allerdings davon überzeugt, dass der Glaube ein Geschenk Gottes ist und man ihn nicht erzwingen kann. Ebenso wenig entspricht es dem Glauben von Christinnen und Christen in der Evangelischen Kirche in Deutschland, mit einem strafenden Gott zu drohen und so Menschen unter Druck zu setzen.

  • „16 Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. 17 Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. 18 Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. 19 Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 20 und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
    – Mt 28,16–20 EU

    Auch als Missionsbefehl bekannt.

    Genau. Deswegen erzählen Christen auch immer wieder von ihrem Glauben und versuchen andere, davon zu überzeugen. Ich kenne aber keinen Christen, der von jemandem, der nicht seinen Glauben teilt, erwartet, dass er die gleichen Wertvorstellungen hat und sich genauso verhält. Manche legen diesen Missionsbefehl offensiver aus und andere nicht so. Die die ich kenne versuchen eher, andere durch ihr Leben neugierig auf den Glauben zu machen und erzählen dann auch bereitwillig davon. Oder laden auch mal zu christlichen Veranstaltungen ein. Es wird aber niemand genötigt oder versucht, jemandem seine Wertvorstellungen aufzudrücken.
    Wie gesagt, niemals absolut gesprochen. Sicherlich gibt es im christlichen Bereich auch sehr viele Negativbeispiele. Ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten und da ich selber sehr lange in eine Gemeinde gegangen bin und dem entsprechend auch viel von der biblischen Lehre mitbekommen habe, habe ich da doch einiges an Wissen und Erfahrungen gesammelt.

  • Es ist euch doch aber hoffentlich bewusst dass das Weichgespühlte Christentum in West Europa und das Christentum im Rest der Welt sich unterscheiden?

    Meddl Loide :rockon::supz::musi::rock::D

  • Na Anscheinend leben die sehr gut damit.
    Um den Lehren von Jesus zu folgen, oder zu verbreiten braucht es ja keinen Gott.

    Das nicht, aber als Vorbeter im Gottesdienst (<-- das heißt ja schon so) sind doch jede Menge Formeln und Gebete zu sprechen, die schlichtweg gelogen sind, wenn man gar nicht an Gott glaubt,.

    Hast du dich denn schon einmal mit so einer Person persönlich unterhalten?

    Ja, selbstverständlich, ständig. Natürlich sind viele von diesen Personen sehr freundlich, angenehm und liebenswürdig. Und die meisten bleiben es auch, wenn ich – genauso freundlich – meine Ansichten über Gott, die Bibel und sonstige "heilige" Schriften vertrete. Das sind oft sehr gute Gespräche.
    Mit "nicht für voll nehmen" meine ich ja nicht, dass ich die Leute für dumm oder für schlechte Menschen halte. Aber ihre Argumente und Begründungen stehen in meinen Augen auf sehr dünnen Beinen, wenn sie auf Annahmen über höhere Wesen und das Jenseits oder auf "heiligen" Büchern basieren. Man kann doch Mitmenschlichkeit so viel schöner und direkter begründen als über solche Hokus-Pokus-Umwege.

  • @GermanRedskinsFan Naja, das ist halt wieder sehr pauschalisiert. Das kann man halt so nicht sagen. Auch hier in Europa gibt es viele Menschen, die versuchen, sich sehr an das zu halten, was in der Bibel steht. Klar sind sie von der Anzahl her nicht mit denen zu vergleichen, die nur aufgrund ihrer Kirchenzugehörigkeit zu den Christen zählen, aber es gibt sie durchaus. Genauso gibt es in den USA und sonst wohl auch viele Menschen, die zwar zu den Christen zählen und auch regelmäßig zur Kirche gehen, aber von ihrem Glauben (und sicher auch von ihrem Verhalten her) nicht im Einklang mit der biblischen Lehre leben.
    Generell aber kann man schon sagen, dass es in anderen Bereichen der Erde wohl mehr "überzeugte Christen " gibt als in Westeuropa.

  • Ich kann ja verstehen, wenn jemand die Jusus zugeschriebene Lehre der Nächstenliebe gut findet und sich diese als Vorbild für sein Leben nimmt. Ich verstehe nur nicht, wie man sich ernsthaft auf ein Buch wie die Bibel beziehen kann. Die Evangelien sind Jahrzehnte nach den beschriebenen Ereignissen verfasst worden. Es sind auch nur 4 aus einer größeren Anzahl von verfassten Evangelien aufgenommen worden,w eil die anderen noch wunderlicher sind. Dann steht in der Bibel soviel unterschiedlicher Kram, da kann sich jeder nach Belieben seinen Vers heraussuchen (sogar die NRA hat einen für sich passenden gefunden), um damit seine Sicht des Glaubens und der Welt zu begründen. Das ist in meinen Augen einfach eine Zusammenstellung von zusammengewürfelten Texten, die mehr über die Herausgeber/Autoren aussagt als über irgendeine der dargestellten Figuren.

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  • Generell aber kann man schon sagen, dass es in anderen Bereichen der Erde wohl mehr "überzeugte Christen " gibt als in Westeuropa.

    Ja, sag ich doch.
    Und diese Christen leben genauso (wenn nicht mehr) das was in der Bibel steht. In diesen Ländern sind dann Nichtchristen auch nur Menschen zweiter Klasse. Zugegeben nicht ganz so extrem wie im Islam, aber doch schon spürbar.
    Diese Leute richten sich auch streng nach der Bibel oder zumindest nach dem was sie aus den Texten herauslesen wollen. Die Exegese macht es ja möglich sogar das genaue Gegenteil aus einem Text herauszuholen.
    Es gibt sogar bis heute noch Länder in denen es Hexenverfolgungen gibt.

    Meddl Loide :rockon::supz::musi::rock::D

  • Mit "nicht für voll nehmen" meine ich ja nicht, dass ich die Leute für dumm oder für schlechte Menschen halte. Aber ihre Argumente und Begründungen stehen in meinen Augen auf sehr dünnen Beinen, wenn sie auf Annahmen über höhere Wesen und das Jenseits oder auf "heiligen" Büchern basieren. Man kann doch Mitmenschlichkeit so viel schöner und direkter begründen als über solche Hokus-Pokus-Umwege.

    Ok, das kann ich dann schon eher nachvollziehen. Das liegt aber vermutlich in der Natur der Sache, weil sie halt an etwas Übernatürliches glauben, was du nicht tust. Und ich finde es gut, dass du dich dann auch vernünftig mit ihnen austauschen kannst. Aber wie hier schon gesagt wurde ist Glaube halt keine rationale Sache. Wichtig ist, dass man sich trotzdem weiterhin Ernst nimmt und respektiert und dem anderen seine Überzeugung lässt.
    Und das mit den heiligen Büchern etc.... es baut halt eines auf dem anderen auf. Wenn ich an einen Gott glaube, der diese Welt erschaffen hat, dann glaube ich auch daran, dass er Menschen dazu gebrauchen kann, um seine Vorstellungen und Anweisungen in ein Buch zu schreiben. Wie gesagt, im Endeffekt ist es halt einfach eine Glaubensfrage und auch nicht belegbar.

  • Wenn ich an einen Gott glaube, der diese Welt erschaffen hat, dann glaube ich auch daran, dass er Menschen dazu gebrauchen kann, um seine Vorstellungen und Anweisungen in ein Buch zu schreiben. Wie gesagt, im Endeffekt ist es halt einfach eine Glaubensfrage und auch nicht belegbar.

    Das Ding ist ja, dass die Wissenschaft mittlerweile die Entstehung der Welt ohne einen Schöpfer erklären kann. Noch nicht bis ins letzte Detail, aber in sich schlüssig. Auf der anderen Seite können die Gläubigen nicht erklären, wenn ein Gott diese Welt erschaffen hat, wo dieser Gott überhaupt her kommt.

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