• Die "Lifestyleentscheidung" nicht direkt neben seiner Arbeit zu wohnen ist ja nochmal eine Komödie für sich (krieg ich die Wohnung in Jobnähe gestellt, oder darf mein Arbeitgeber umziehen? Oder hab ich mehrere offene Stellen zur Hand, wo ich geografisch auswählen darf?),
    aber ich nehme jetzt einfach mal an, die "Lifestyleentscheidung" ist mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Ist hier in Berlin schon heute wesentlich teurer als mit den Öffentlichen, dafür meist schneller und nervenschönender. Mal ab von der Gruppe von Menschen die garnicht in der körperlichen und seelischen Verfassung sind für so einen asozialen Nahverkehr wie hier in Berlin, müssten doch die Kapazitäten erstmal vorgebaut werden, bevor man die Leute aus ihrer Fortbewegungsentscheidung herauspreist. Da arbeitet die berlinerische planerische Inkompetenz ein bischen gegen die Weltuntergangsuhr der Grünen. In 10 Jahren hat man hier keinen ordentliche ÖPNV gebaut, und da ertrinken ja schon die ersten Holländer.

    In ländlichen Raum ist der Wegfall des Indidividualverkehrs eine Dystopie.

    Das es da Abstufungen gibt und das von Fall zu Fall anders zu lösen ist ist mir auch klar, aber es dreht sich nicht alles um Berlin, Hamburg und München. Auch im ländliche Raum ziehen viele nicht in die Kleinstädte sondern aufs Dorf weil dort Bauland günstig ist und bauen dort, das ist dann durchaus eine Lifestyleentscheidung wenn ich für das Haus lieber jeden Tag ein bis zwei Stunden pendeln muss.
    Die Städte haben natürlich das Gentrifizierungsproblem das durch Wohnungsbau angegangen werden muss,aber auch Shuttlebusse sind da evtl. eine kurzfristige Lösung.
    Dass das, wie Du sagst, unbequemer ist die Öffis zu nehmen mag sein, aber es geht ja auch nicht darum es bequemer zu machen. Das Erreichen des zwei Grad Zieles wird unbequem werden und für vieles keine Verbesserung sein und trotzdem ist es notwendig, denn sonst machen sich demnächst nicht 3 Millionen Flüchtlinge auf den Weg nach Europa, sondern eher 300 Millionen.

    Das es so einfach nicht ist und Voraussetzungen geschaffen werden müssen habe ich ja gesagt, ich denke trotzdem das es relativ problemlos in der Stadt wie auch auf dem Land mögliche ist, es kostet eben nur. Im Grunde ist das aber alles kein Hexenwerk, die Lösungen sind bekannt und spätestens mit dem Aufkommen selbstfahrender Autos wird es noch leichter werden.

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • bei sicher über 50% der heutigen Arbeitsplätze müsste man erstmal die Frage stellen - kann man diese Tätigkeiten nicht auch von Zuhause erledigen?
    der IT-ler oder Marketing-Mensch muss nicht zwangsläufig ins Büro fahren um seinen Job zu machen ....

    Ein interessanter Ansatz, gibts dazu ungefähre Zahlen?
    Der Anteil steigt sicherlich, >50% kommt mir aber zuviel vor. Breite Bereiche wie IT beinhalteten auch immer einen grossen Teil mit notwendigem Industriebezug oder Hardwarebezug.

    GO Irish!

  • Bei den Wohnungspreisen in Ballungsräumen ist die Option, auf das Land zu ziehen, eine Lifestyleentscheidung? Ernsthaft?

  • Ist denn deine Konsequenz, das du nicht mehr fliegen wirst, selbst wenn du es dir problemlos leisten kannst?

    Die Frage ging zwar nicht an mich, aber ich antworte trotzdem mal: Nein. Und genau da liegt meiner Meinung das Problem.

    Solange ich es mir leisten kann, werde ich auch weiterhin in den Urlaub fliegen. Evtl. fliegt das schlechte Gewissen mit, aber das wars auch schon. Ich denke ich bin da auch nicht die ganz große Ausnahme. Von daher bin ich ganz klar für eine CO2 / Ökosteuer.

    Wie schon des öfteren erwähnt wurde, werden wir Menschen erst dann liebgewonnene Gewohnheiten ändern wenn es unmittelbar weh tut.

  • Grundsätzliches Problem der hohen Mieten in Städten und die daraus resultierende Landflucht wurde erkannt. Jetzt müssen die Leute halt in den, meist urbanen Arbeitsplatz pendeln. Mit ÖPNV? Witz des Jahres. Wenn msl ein Bus\ Zug fährt....Also wieder mit dem Auto. Das führt die ganze Diskussion doch ab adsurdum.

    Massentierhaltung wäre eine Stellschraube. Kühe pupsen viel.
    Fleisch ist nicht lebensnotwendig. Könnte höher bepreist werden.

    Flüge deutlich teurer machen durch Steuern auf Kerosin, von mir aus auch Umweltsausteuer etc. , oder wie man es auch immer nennen will.
    Gleiches gilt für Kreuzfahrtschiffe.


    Kohleausstieg ja. Atomausstieg jein.
    Wir beziehen\ kaufen jetzt schon massig Strom von anderen Ländern ein. Der ist leider alles andere als Öko.
    Das wird sich ohne AKWs noch zuspitzen.

    In der Schweiz klappt das schon jahrelang mit den co² Steuern.
    Wird wieder ausbezahlt. Grundsätzlich positiv.

    Ich habe die Befürchtung, Deutschland macht es wie immer.
    Eine eigentlich gute Idee wird Gesetz, die Regierung\ Politik verhunzt es, weil nicht konsequent genug umgesetzt wird (nur einseitig Autofahrer z.B.) es bringt keine Verringerung des co² Ausstoßes, die untere Mittelschicht wird belastet, die generierten Steuern werden für Wahlkampf Firlefanz verwendet anstatt reinvestiert in den Klimaschutz und das Hamsterrad dreht sich weiter. Die Besteuerung EU-weit, bzw. Weltweit ist eine Utopie
    Das ist wieder typisch, die Sau von hinten aufgezogen.

    Technologien sind teilweise schon da, aber teuer. Forschung auf dem Gebiet unerlässlich (z.B. Stromspeicher).
    Bitte hier investieren.


    Co² Steuer schön und gut. Aber mit Ausbau des ÖPNV auf dem Land, am besten kostenlos, Beihilfen auf alternative zur Ölheizung, fette Steuern auf Flüge und Kreuzfahrtschiffe, Beihilfen zur Wärmedämmung etc.
    Konsequente Besteuerung jeglicher Personen, der Industrie etc. ohne Ausnahme. Und zwar am besten nach co² Abdruck und nicht alle gleich. Wer SUV fahren will und drei Mal um die Erde fliegt, soll blechen. Und co² intensiv hergestellte Produkte werden teurer. Der Preis regelt...
    Aber es geht auf die Schiene, "wenn die alleinerziehende Mutter sich den alten Ford nicht mehr leisten kann, soll sie halt Tesla fahren"... :thumbdown:
    Klimaprämie bekommt man nur, wenn man sich umweltfreundlich verhält. Was aber wenn man keine Alternative hat zum Pendlerauto, zur Ölheizung in der Mietwohnung, zum Atom- und Kohlestrom aus Polen, Frankreich und den Niederlanden, wenn man das in tausenden Folien abgepackte Gemüse kaufen muss, angebaut in Nordafrika, abgepackt in China, um die halbe Welt transportiert per Schiff, weil es halt immer noch billiger ist als das biologische?


    Am besten gefällt mir ja die Heuchelei der Städte und Gemeinden. Beispiel Köln. Klimanotstand ausrufen und beim "Fest der Lichter" oder wie das hieß, mal ein paar Tonnen Feuerwerk verballern und massig Feinstaub produzieren. Also wenn, dann bitte konsequent.


    Ich hatte vor ein paar Jahren noch gewitzelt, wann Atmen besteuert wird.
    Nun... :/

    Die Menschen werden nur zum Teil ihr Verhalten ändern, die anderen können es sich leisten, so weiter zu machen wie bisher.

    Josie´s on a vacation far away..... :musi:

  • Am besten gefällt mir ja die Heuchelei der Städte und Gemeinden. Beispiel Köln. Klimanotstand ausrufen und beim "Fest der Lichter" oder wie das hieß, mal ein paar Tonnen Feuerwerk verballern und massig Feinstaub produzieren. Also wenn, dann bitte konsequent.

    Grundsätzlich gebe ich dir ja recht, aber zwischen dem Ausrufen des Klimanotstands und der Veranstaltung lag ungefähr eine Woche. Das man dann nicht mehr die schon lange geplante Veranstaltung absagen kann, sollte eigentlich klar sein.

  • Bin gespannt, ob das nächstes Jahr auch stattfindet. Ich setze mal ein Zehner auf ja.

    Zitat

    Liebe Besucher,

    gerade ist die Veranstaltung zu Ende gegangen. Ab sofort ist der Vorverkauf für das Jahr 2020 gestartet. Informationen zur Ticketbuchung finden Sie unter "Schifffahrtskarten 2020" und "Beste Sicht - Festland 2020". Unseren Dank und weitere Details werden wir in einigen Stunden bekanntgeben.

    :bounce:

    Josie´s on a vacation far away..... :musi:

  • Ich würde ja das Pferd von hinten aufzäumen. Ich investiere in einen attraktiven Nahverkehr, verpflichte Autohersteller zu vernünftigen Lösungen, führe Steuern auf Flugbenzin und Kreuzfahrtschiffe ein und schaue dann mal ob man das Individuum noch weiter belasten muss.
    Ich glaube nämlich nicht das höhere Preise bei Benzin oder Heizung zum Umdenken führen. Ich muss heizen und ich muss zur Arbeit

  • Bin gespannt, ob das nächstes Jahr auch stattfindet. Ich setze mal ein Zehner auf ja.

    :bounce:


    Davon kannst du ausgehen. Konsequent ist das alles nicht, dann müsste man allerdings auch Silvester Feuerwerk verbieten. Der Aufschrei wäre dann wahrscheinlich wieder riesig, man darf den Leuten ja nicht die sinnlose Ballerei verbieten...

    Ansonsten finde ich das Thema wahnsinnig schwierig. Die Politik hat da meines Erachtens so lange auf ganzer Linie versagt. Viele Entwicklungen sind schon ewig in die falsche Richtung gelaufen, dass sie mittlerweile kaum noch umzudrehen sind. Unser ÖPNV ist an den meisten Stellen einfach nur katastrophal ausgebaut und zusätzlich auch noch schweineteuer. Nur mal als Beispiel, ich wohne in Meerbusch und fahre regelmäßig zu Besprechungen nach Köln. Die Bahnanbindung ist in dem Fall ausnahmsweise mal richtig gut, in nur 43 Minuten wäre ich in Köln am Hansaring. Hin-und Rückfahrt würde 26,60€ kosten, für insgesamt 1:30 Stunde Zugfahren. Dafür könnte ich mit dem Auto (und den Kosten fürs Parkhaus) wahrscheinlich drei mal nach Köln und zurück fahren. Das ist einfach absurd! Meine Frau arbeitet in Düsseldorf und ich habe mittlerweile aufgehört zu zählen, wie oft ich die in diesem Jahr schon mit dem Auto zur Arbeit fahren musste, weil mal wieder kurzfristig die Bahn ausgefallen ist. Da fehlt mir ehrlich gesagt völlig die Phantasie, wie eine Verkehrswende in der Zukunft gelingen soll. Wenn ich schon lese, wie sich Bahn und Politik dafür feiern, dass ab Dezember 2021 der ICE zwischen Hamburg und Berlin im Halbstundentakt fährt...das ist doch lächerlich. Ich war im Frühling für zwei Wochen in Japan und war begeistert wie perfekt der ÖPNV dort organisiert und getaktet ist. In den 20 Minuten, die ich am Gleis in Kyoto stand, fuhren insgesamt 6 Schnellzüge (vergleichbar, bzw. deutlich besser als unsere ICEs) in Richtung Tokio.

  • Grundsätzliches Problem der hohen Mieten in Städten und die daraus resultierende Landflucht wurde erkannt. Jetzt müssen die Leute halt in den, meist urbanen Arbeitsplatz pendeln. Mit ÖPNV? Witz des Jahres. Wenn msl ein Bus\ Zug fährt....Also wieder mit dem Auto. Das führt die ganze Diskussion doch ab adsurdum.

    Ist zwar aktuell richtig, aber das ist doch nicht in Stein gemeißelt. Es gibt da vielfältige Lösungen die man nur mal angehen müsste und das ist imho nur eine Frage des Willens, aber ich fürchte dass das viel größere Problem in Deutschland sein wird die Autofahrernation zu überzeugen dass das eigene Auto nicht die Zukunft ist. Daher ist auch deine Anmerkung der Alleinerziehenden Mutter zu kurz gedacht, die soll sich natürlich keinen Tesla kaufen, sondern im Optimalfall kein Auto mehr haben und Mobilitätsalternativen haben. Hier kann Carsharing eine Option sein (auch Modelle wie das angedachte von Sono Motors sind hier interessant), oder in ein paar Jahren das selbstfahrende Shuttle on Demand.
    Für die alleinerziehende Mutter wären aber auch Modelle wie in Vorarlberg gut wo man einfach gesagt hat das man nicht so viel Mobilität braucht wenn alles am Ort verfügbar ist und daher für Ladengeschäfte keine Pacht/Miete erhebt. Somit lohnt sich das Geschäft wieder und es siedelt sich Einzelhandel in kleinen Orten an.
    Ich will damit sagen, es gibt viele Möglichkeiten, aber der Status Quo das jeder ein bis zwei Autos hat muss zum Auslaufmodell werden und mit der kommenden Digitalisierung ist eh fraglich ob der Pendelbedarf nicht eh weniger wird, denn das wird auch noch einige Arbeitsplätze kosten wie man bei der Autoindustrie aktuell schon absehen kann, aber das ist ein eigenes Thema

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Ist zwar aktuell richtig, aber das ist doch nicht in Stein gemeißelt. Es gibt da vielfältige Lösungen die man nur mal angehen müsste und das ist imho nur eine Frage des Willens, aber ich fürchte dass das viel größere Problem in Deutschland sein wird die Autofahrernation zu überzeugen dass das eigene Auto nicht die Zukunft ist. Daher ist auch deine Anmerkung der Alleinerziehenden Mutter zu kurz gedacht, die soll sich natürlich keinen Tesla kaufen, sondern im Optimalfall kein Auto mehr haben und Mobilitätsalternativen haben. Hier kann Carsharing eine Option sein (auch Modelle wie das angedachte von Sono Motors sind hier interessant), oder in ein paar Jahren das selbstfahrende Shuttle on Demand.Für die alleinerziehende Mutter wären aber auch Modelle wie in Vorarlberg gut wo man einfach gesagt hat das man nicht so viel Mobilität braucht wenn alles am Ort verfügbar ist und daher für Ladengeschäfte keine Pacht/Miete erhebt. Somit lohnt sich das Geschäft wieder und es siedelt sich Einzelhandel in kleinen Orten an.
    Ich will damit sagen, es gibt viele Möglichkeiten, aber der Status Quo das jeder ein bis zwei Autos hat muss zum Auslaufmodell werden und mit der kommenden Digitalisierung ist eh fraglich ob der Pendelbedarf nicht eh weniger wird, denn das wird auch noch einige Arbeitsplätze kosten wie man bei der Autoindustrie aktuell schon absehen kann, aber das ist ein eigenes Thema

    Aber ein Elektroauto, was ich zuhause mit 100% Ökostrom auflade, darf ich deiner Zukunftsvorstellung noch fahren?

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Die Frage ging zwar nicht an mich, aber ich antworte trotzdem mal: Nein. Und genau da liegt meiner Meinung das Problem.
    Solange ich es mir leisten kann, werde ich auch weiterhin in den Urlaub fliegen. Evtl. fliegt das schlechte Gewissen mit, aber das wars auch schon. Ich denke ich bin da auch nicht die ganz große Ausnahme. Von daher bin ich ganz klar für eine CO2 / Ökosteuer.

    Wie schon des öfteren erwähnt wurde, werden wir Menschen erst dann liebgewonnene Gewohnheiten ändern wenn es unmittelbar weh tut.

    Du kannst ja mal bei Atmosfair durchrechnen was deine Flüge kosten müssten um sie klimaneutral zu gestalten. Das einfach zur Pflicht machen wäre aus meiner Sicht die beste Lösung und jeder der es sich dann noch leisten kann soll es halt tun

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Aber ein Elektroauto, was ich zuhause mit 100% Ökostrom auflade, darf ich deiner Zukunftsvorstellung noch fahren?

    Na ja, in einer weiter gefassten Vision sollte auch das sich in Grenzen halten. Elektroautos wären ein Fortschritt, aber wünschenswert für die Gesamtheit wäre einfach eine deutliche Reduzierung von PKWs, denn die brauchen ja auch Ressourcen und CO2 um produziert zu werden, Reifenabrieb und Bremsen verursachen Feinstaub und die Entsorgung ist nochmal ein Thema. Dazu kommt, wie hier schon bemerkt, das wir zu wenig Platz in den Städten haben, schaut man sich an wie viel Fläche durch herumstehende Autos belegt wird könnte der Platz auch anders genutzt werden. Autofreie Städte wären somit mal ein sinnvoller erster Schritt der ja zum Teil im Ausland auch schon geplant und angegangen wird. So ist z.B. Madrids Zentrum so gut wie Autofrei, Paris wird es bald werden, Kopenhagen ist es schon lange usw

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Kohleausstieg ja. Atomausstieg jein.
    Wir beziehen\ kaufen jetzt schon massig Strom von anderen Ländern ein. Der ist leider alles andere als Öko.
    Das wird sich ohne AKWs noch zuspitzen.


    ...zum Atom- und Kohlestrom aus Polen, Frankreich und den Niederlanden..


    Atomstrom ist aber dermaßen teuer, dass er besser heute als morgen abgeschaltet gehört. Alleine die laufenden Kosten für die notwendige Abfalllagerung über je nach Stoff mehrere tausend bis mehrere hunderttausend Jahre machen den Atomstrom zum mit Abstand teuersten weit verbreiteten Energieträger. Und das bei Kostensätzen der bisherigen Zwischenlagerung. Ob die Endlagerung nicht noch teurer sein wird?

    Atomstrom aus anderen Ländern ist eigentlich perfekt. Er ist bis auf die riesige Lagerproblematik umweltfreundlich und Lagerkosten werden immer noch rausgerechnet, so dass man den Strom auch noch spottbillig erhält.


    Was deine ganzen anderen Bedenken angeht stimme ich dir vollkommen zu.

    In den 20 Minuten, die ich am Gleis in Kyoto stand, fuhren insgesamt 6 Schnellzüge (vergleichbar, bzw. deutlich besser als unsere ICEs) in Richtung Tokio.

    Dafür ist Bahnfahren in Japan aber auch wesentlich teurer als in Deutschland (Außer für Touristen). Und Bahnfahren wird in Deutschland ja jetzt schon als extrem teuer empfunden.

  • Na ja, in einer weiter gefassten Vision sollte auch das sich in Grenzen halten. Elektroautos wären ein Fortschritt, aber wünschenswert für die Gesamtheit wäre einfach eine deutliche Reduzierung von PKWs, denn die brauchen ja auch Ressourcen und CO2 um produziert zu werden, Reifenabrieb und Bremsen verursachen Feinstaub und die Entsorgung ist nochmal ein Thema. Dazu kommt, wie hier schon bemerkt, das wir zu wenig Platz in den Städten haben, schaut man sich an wie viel Fläche durch herumstehende Autos belegt wird könnte der Platz auch anders genutzt werden. Autofreie Städte wären somit mal ein sinnvoller erster Schritt der ja zum Teil im Ausland auch schon geplant und angegangen wird. So ist z.B. Madrids Zentrum so gut wie Autofrei, Paris wird es bald werden, Kopenhagen ist es schon lange usw

    Was bei dieser Abschaffung des Individualverkehrs m.M.n. extrem unterschätzt wird, ist das nachvollziehbare Bedürfnis der Autofahrer nach Abgrenzung von nicht steuerbarer Öffentlichkeit. Es müssen ja nicht nur praktische Kapazitäten geschaffen werden, es müsste ja auch ein einladender öffentlicher Raum geschaffen werden. Ich seh irgendwie nicht, wie wir den Allgemeinarzt, oder die 50jährige Gymnasiallehrerin in die U8 (eine der "Schmuddelbahnen" hier in Berlin) bekommen. Da ist es mit der "Härte" bei der Bequemlichkeit ja nicht getan, sondern verlangt auch Härten beim Sicherheitsgefühl.

    Man muss den Zwang weg vom Individualverkehr ja als gesellschaftlichen Konsens gestalten und meiner Einschätzung nach wäre dieser Druck für einen guten Teil der Gesellschaft eine singuläre Wahlentscheidung, die weit über den Ökowunsch der Gegenseite hinaus geht und Wahlen eher in die andere Richtung kippt.
    Beim Individualverkehr kann ich nur dringend empfehlen, sich mit den kleinen Schritten, hin zu umweltfreundlicheren Alternativen, zufriedenzugeben.

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  • Dafür ist Bahnfahren in Japan aber auch wesentlich teurer als in Deutschland (Außer für Touristen). Und Bahnfahren wird in Deutschland ja jetzt schon als extrem teuer empfunden.

    Wenn man in Deutschland nicht in den Genuss eines Spartickets kommt, unterscheiden sich die Preise nahezu gar nicht. Habe ich gerade mal nachgeguckt. Für die Strecke Kyoto nach Tokio bezahlt man inklusive Sitzplatzreservierung 13.900 Yen (umgerechnet 115 €), wenn ich heute Nachmittag von Köln nach Hamburg mit dem ICE fahren will, zahle ich 112,50€. Wenn man dann noch eine, je nach Reisezeit notwendige, Sitzplatzreservierung mit dazu nimmt, ist die deutsche Bahn sogar teurer. Dafür bietet die japanische Bahn einen deutlich höheren Komfort. Man hat da in der zweiten Klasse ungefähr so viel Platz, wie in deutschen ICEs in der ersten Klasse. Fahrtzeit Kyoto-Tokio übrigens knapp 2,5 Stunden, für Köln-Hamburg braucht man ungefähr 4 Stunden. Von der Pünktlichkeit und dem brauchbaren WLAN im Zug will ich gar nicht erst anfangen...auch da ist Deutschland ja noch ein Entwicklungsland. Selbst der IC von Köln nach Hamburg kostet noch 101,50€.

    Mit dem Auto würde man für die Strecke von Kyoto nach Tokio ungefähr die doppelte Zeit benötigen und da es eine relativ teure Maut (ungefähr 20 Cent pro Kilometer) gibt, werden auch da die Anreize gesetzt um mit der Bahn zu fahren.

    Einmal editiert, zuletzt von AotearoA (14. Juli 2019 um 11:40)

  • Wenn man in Deutschland nicht in den Genuss eines Spartickets kommt, unterscheiden sich die Preise nahezu gar nicht. Habe ich gerade mal nachgeguckt. Für die Strecke Kyoto nach Tokio bezahlt man inklusive Sitzplatzreservierung 13.900 Yen (umgerechnet 115 €), wenn ich heute Nachmittag von Köln nach Hamburg mit dem ICE fahren will, zahle ich 112,50€. Wenn man dann noch eine, je nach Reisezeit notwendige, Sitzplatzreservierung mit dazu nimmt, ist die deutsche Bahn sogar teurer. Dafür bietet die japanische Bahn einen deutlich höheren Komfort. Man hat da in der zweiten Klasse ungefähr so viel Platz, wie in deutschen ICEs in der ersten Klasse. Fahrtzeit Kyoto-Tokio übrigens knapp 2,5 Stunden, für Köln-Hamburg braucht man ungefähr 4 Stunden. Von der Pünktlichkeit und dem brauchbaren WLAN im Zug will ich gar nicht erst anfangen...auch da ist Deutschland ja noch ein Entwicklungsland. Selbst der IC von Köln nach Hamburg kostet noch 101,50€.
    Mit dem Auto würde man für die Strecke von Kyoto nach Tokio ungefähr die doppelte Zeit benötigen und da es eine relativ teure Maut (ungefähr 20 Cent pro Kilometer) gibt, werden auch da die Anreize gesetzt um mit der Bahn zu fahren.


    Das ist alles unbestritten und ich bin in Japan gerne Bahn gefahren.

    Aber der Großteil der Privatleute dürfte in Deutschland üblicherweise auf Spartickets zurückgreifen und/oder hat eine Bahncard. Köln-Berlin und Retour für 225 EUR (ohne Möglichkeit der Vergünstigung), da gehen dir die Privatbahnfahrer auf die Barrikaden. Auch wenn es dafür schicke Züge und funktionierendes W-Lan gibt.

  • Ist zwar aktuell richtig, aber das ist doch nicht in Stein gemeißelt. Es gibt da vielfältige Lösungen die man nur mal angehen müsste und das ist imho nur eine Frage des Willens, aber ich fürchte dass das viel größere Problem in Deutschland sein wird die Autofahrernation zu überzeugen dass das eigene Auto nicht die Zukunft ist. Daher ist auch deine Anmerkung der Alleinerziehenden Mutter zu kurz gedacht, die soll sich natürlich keinen Tesla kaufen, sondern im Optimalfall kein Auto mehr haben und Mobilitätsalternativen haben. Hier kann Carsharing eine Option sein (auch Modelle wie das angedachte von Sono Motors sind hier interessant), oder in ein paar Jahren das selbstfahrende Shuttle on Demand.Für die alleinerziehende Mutter wären aber auch Modelle wie in Vorarlberg gut wo man einfach gesagt hat das man nicht so viel Mobilität braucht wenn alles am Ort verfügbar ist und daher für Ladengeschäfte keine Pacht/Miete erhebt. Somit lohnt sich das Geschäft wieder und es siedelt sich Einzelhandel in kleinen Orten an.
    Ich will damit sagen, es gibt viele Möglichkeiten, aber der Status Quo das jeder ein bis zwei Autos hat muss zum Auslaufmodell werden und mit der kommenden Digitalisierung ist eh fraglich ob der Pendelbedarf nicht eh weniger wird, denn das wird auch noch einige Arbeitsplätze kosten wie man bei der Autoindustrie aktuell schon absehen kann, aber das ist ein eigenes Thema

    Ich weiß gar nicht warum das Auto immer so verteufelt wird.
    Es gibt doch weitaus größere Umweltsünder.
    Der Individualverkehr macht nur ca 18% des weltweiten Co² Ausstoßes aus. Deutschland insgesamt nur 8%.
    Die Produktion von neuen Fahrzeugen (auch Elektroautos), verbraucht viel mehr Ressourcen und generiert beachtliches Co².
    Der Strom den die E Autos tanken ...., die Rohstoffe für die Batterien....Wenn man Konsequent zu Ende denkt und es WIRKLICH um die Reduktion von CO² geht, kommt am Ende eine negative Bilanz raus. Wir verarschen uns Quasi selbst, mit einem guten Gefühl.
    Aber lassen wir das, es geht um Arbeitsplätze :rolleyes:


    Mobilitätsalternativen gerne..für Jedermann und überall. :rockon:

    Hab ich ja auch geschrieben. Ich bin nicht gegen die CO² Steuer, sondern auf die Besteuerung und gleichzeitiger Stillstand von Fortschritt und Ausbau von Alternativen wie ÖPNV oder von mir aus "shuttle on demand".
    Das Problem ist es gibt momentan keine Alternativen. Zuerst die Steuer und dann mal schauen was kommt.... Das ist ja das was ich anprangere.

    Glaubst du es wird dadurch weniger gefahren, wenn es keine Alternativen gibt? Soll ich lieber zum Supermarkt in die nächst größere Stadt, oder ich halte Schweine und baue mein Gemüse selbst an, mache meinen Strom auf dem Ergometer selbst und warte bis ich wegen dem Klimawandel keine Heizung mehr brauche?
    Die CO² Steuer soll halt bald kommen. Die Alternativen sind Zukunftsmusik.

    Es soll an Strukturschwachen Standorten, eben Läden gebaut werden. Echt jetzt? Wer subventioniert das? Es hat schon einen Grund, warum es eben in einem 200 Seelen Ort keinen Aldi gibt.

    "Stärkung des ländlichen Raums" und Co² Steuer schließt sich imho, in der Form in der sie kommen soll, vollkommen aus. Autofreie Innenstädte? Gerne. Tante Hilda soll halt noch 20 Jahre warten, bis das Ruf Shuttle sie zum Penny fährt. Soll sie halt laufen. Kann ja man wohl erwarten. Ist ja schließlich Klimaschutz.

    Das ganze ist Schlagwortpolitik und von Vorne bis Hinten nicht durchdacht. Der Schuss geht nach hinten los. Es wird sich auf den Individualverkehr konzentriert, bei dem, ohne Alternativen, der Wirkungsgrad gegen null tendieren dürfte. Nur das "Staatssäckl" wird gefüllt und dann für andere Dinge verwendet. Negative Folgen für das Individuum sind Kollateralschäden und Verkraftbar. Haben doch ein gutes Sozialsystem ||

    Pupsende Tiere werden noch subventioniert, das es schön billig ist sich jeden Tag mit Wurst vollzustopfen.
    Industrie darf machen was sie will, weil Arbeitsplätze.
    Energieversorger machen halt mal ein AKW dicht und die Kohlekraftwerke dicht (in Deutschland), dann kaufen wir halt den dreckigen Strom ein, die andere Länder produzieren.

    Öl, Atomkraft und Kohle für die Herstellung von Wärme, Elektrizität und sonstige Energie ist ein Auslaufmodell und alle wissen das. Ist ja gut das wir uns davon Verabschieden. So weit so gut.
    Wenn man halt im dunkeln hockt und friert, weil der Strom vom Windrad in der Nordsee nicht in München ankommt, weil die Politik so ziemlich alles verpennt und nur am Aussteigen ist, aber keine alternative Versorgung gewährleistet ist? Es wird immer gehandelt, wenn der Wählerwille es verlangt, es kurz vor knapp ist oder wenn was passiert (Fukushima). Hätte man 20 Jahre früher machen müssen. Jetzt wird es wieder so eine Hauruck Aktion der Politik. Halbgares und hingerotzt.

    Das Problem ist, teilweise ist es teurer sich Umweltverträglich zu verhalten. Benzin sparendes neues Auto kaufen (zu dem es momentan keine Alternative gibt). Ölheizung verbannen. Haus sanieren. Investitionen die sich viele nicht leisten können.

    Flugreisen werden nur innerhalb Deutschland teurer, weil Kerosinsteuer nicht in ganz Europa erhoben werden kann. Also Inlandsflüge verbieten? Oder so teuer machen, dass es billiger ist mit der Bahn zu fahren? Flugreisen und der Schiffsverkehr sind im aktuellen Modell sowieso außen vor.
    Der Strom wird ebenfalls nur in Deutschland teurer, weil es auf europäischer Ebene schon das Handeln der Zertifikate gibt, die schon besteuert ist.
    Bei Zertifikaten der Industrie, werden die Mehrkosten an den Verbraucher weitergegeben.


    Ob Zertifikathandel oder gleich eine Steuer... Für den Verbraucher wird es teurer. Ich lasse mich gern Überraschen, ob die eingenommene Steuer 100% an den Verbraucher zurück gegeben wird, oder zumindest in klimaschonende Energieversorgung reinvestiert wird. Ich befürchte nicht.
    Klimadividende am Jahresende könnte motivierend sein, wenn man denn vorher nicht Pleite geht :D . Aber für mache gibt es halt keine Alternativen, als sich Klimaschädlich zu verhalten. Weil sie es sich nicht leisten können. WIr haben jetzt schon die höchsten Energiepreise und schon eine Ökosteuer auf Kraftstoffe.


    Unausweichbar: Es muss zumindest eine europäische Lösung her. Viele Länder nehmen ja schon am Emissionshandel teil, also Zertifikathandel für jegliche Energieversorgung und Industrie die CO² produziert etc. Das Problem: Sie können sich raus kaufen, um mehr CO² zu produzieren, als vereinbart. Nix Klimaschutz .
    Sollten wir nicht gleich ein europäisches Modell anstreben, oder lieber ein deutsches? Was meint ihr? Wo seht ihr die Probleme ( unterschiedliche Steuern der jeweiligen Ländern etc.)?
    Nur Privathaushalte besteuern? Was soll alles besteuert werden? Nur fossile Energieträger oder auch Industrie und Landwirtschaft? Dieselpreis dem Benzin angleichen? CO² Steuer fest oder jährlich steigern?
    Wie sieht die Rückzahlung aus? Mit der Gieskanne oder individuell? Pro Person im Haushalt oder pro Haushalt?
    Haut mal Vorschläge für eine gute Lösung raus. :bier:


    Mich würde interessieren: Gibt es schon aktuelle Vorschläge, Modelle die funktionieren würden? Bitte mit Link. Ich würde mich da gerne einlesen. Bis jetzt habe ich nichts konkretes gehört. Nur Ankündigungen.

    Ich kenne das Modell aus der Schweiz, wo nur fossile Brennstoffe besteuert werden (also Heizöl, Kohle und Erdgas etc.) jedoch nicht die Treibstoffe an der Tankstelle.
    Das eingenommene Geld fließt teilweise in einen Technologiefonds zur Forschung und teilweise in Subventionen, z.B zur Sanierung von Häusern etc.
    Ein Großteil wird durch die KV wieder erstattet (also funktioniert bei uns nicht ;) , da nicht alle Pflichtversichert sind)


    Ich fahre übrigens oft mit dem Fahrrad zur Arbeit. Den Job kann ich leider nicht von zu Hause aus erledigen.


    Entschuldigt die Polemik :law:

    Josie´s on a vacation far away..... :musi:

  • Der Negativanreiz über eine Co2-Steuer kann nur dann effektiv funktionieren, wenn gleichzeitig auch positive Anreize für Alternativen gesetzt werden.
    Den Individualverkehr zurückzufahren geht nur, wenn der öffentliche Verkehr massiv ausgebaut und kostengünstig zugänglich gemacht wird.

    Ein gutes Beispiel ist hierfür die Verkehrssituation in NRW. Obwohl das Rheinland unglaublich dicht besiedelt ist, pendeln hier viel mehr Leute mit dem Auto als mit den Öffis. Ein um 30 Cent höherer Benzinpreis würde allein nicht reichen, um das Problem zu lösen.
    Da ich eben den ÖPNV aus Hamburg gewöhnt war, muss ich schon sagen, dass der ÖPNV im Rheinland und im Ruhrgebiet geradezu lachhaft schlecht ausgebaut ist und teilweise auch noch unverschämt teuer ist. Ein Hin-und Rückfahrticket über die Stadtgrenze kostet mit der S-Bahn 13,xx€, obwohl das teils nur zwei Haltestellen sind, aber neue Stadt, neuer Tarif. Von meinen Arbeitskollegen greifen nur die wenigstens auf den ÖPNV zurück, weil es viel bequemer ist mit dem Auto einfach bis in die Tiefgarage zu fahren, als sich mit anderen in eine überfüllte und dauerverspätete S-Bahn zu quetschen. Im Ruhrgebiet pendeln S-Bahnen zwischen Großstädten zum Teil im 60-Minuten Takt, aus Hamburg kenne ich einen 5-Minuten Takt fast den ganzen Tag. Über entsprechende Anreize (teurerer Individualverkehr, besser ausgebauter ÖPNV) wären daher aus meiner Sicht immer noch extrem große Potenziale auszuschöpfen.

    Ähnlich verhält es sich mit dem Fernbahnverkehr. Solange es günstiger ist, von Köln nach Hamburg mit dem Flugzeug zu fliegen als die Bahn zu nehmen, funktioniert die Anreizstruktur nicht. Diese unnötigen Kurzstreckenflüge sind aus meiner Sicht viel problematischer als ein mal im Jahr nach Mallorca zu fliegen. Das geht aber nur, wenn der Wille da ist in den öffentlichen Verkehr zu investieren. Und wo soll das Geld für solche Investitionen anders herkommen, als über Steuermittel und gerade eine Co2-Steuer wäre dort ja auch sinnvoll reinvestiert.

  • Der Negativanreiz über eine Co2-Steuer kann nur dann effektiv funktionieren, wenn gleichzeitig auch positive Anreize für Alternativen gesetzt werden.
    Den Individualverkehr zurückzufahren geht nur, wenn der öffentliche Verkehr massiv ausgebaut und kostengünstig zugänglich gemacht wird.

    Ein gutes Beispiel ist hierfür die Verkehrssituation in NRW. Obwohl das Rheinland unglaublich dicht besiedelt ist, pendeln hier viel mehr Leute mit dem Auto als mit den Öffis. Ein um 30 Cent höherer Benzinpreis würde allein nicht reichen, um das Problem zu lösen.
    Da ich eben den ÖPNV aus Hamburg gewöhnt war, muss ich schon sagen, dass der ÖPNV im Rheinland und im Ruhrgebiet geradezu lachhaft schlecht ausgebaut ist und teilweise auch noch unverschämt teuer ist. Ein Hin-und Rückfahrticket über die Stadtgrenze kostet mit der S-Bahn 13,xx€, obwohl das teils nur zwei Haltestellen sind, aber neue Stadt, neuer Tarif. Von meinen Arbeitskollegen greifen nur die wenigstens auf den ÖPNV zurück, weil es viel bequemer ist mit dem Auto einfach bis in die Tiefgarage zu fahren, als sich mit anderen in eine überfüllte und dauerverspätete S-Bahn zu quetschen. Im Ruhrgebiet pendeln S-Bahnen zwischen Großstädten zum Teil im 60-Minuten Takt, aus Hamburg kenne ich einen 5-Minuten Takt fast den ganzen Tag. Über entsprechende Anreize (teurerer Individualverkehr, besser ausgebauter ÖPNV) wären daher aus meiner Sicht immer noch extrem große Potenziale auszuschöpfen.

    Ähnlich verhält es sich mit dem Fernbahnverkehr. Solange es günstiger ist, von Köln nach Hamburg mit dem Flugzeug zu fliegen als die Bahn zu nehmen, funktioniert die Anreizstruktur nicht. Diese unnötigen Kurzstreckenflüge sind aus meiner Sicht viel problematischer als ein mal im Jahr nach Mallorca zu fliegen. Das geht aber nur, wenn der Wille da ist in den öffentlichen Verkehr zu investieren. Und wo soll das Geld für solche Investitionen anders herkommen, als über Steuermittel und gerade eine Co2-Steuer wäre dort ja auch sinnvoll reinvestiert.

    Naja die Frage ist ja was mit der Ökosteuer passiert die wir alle sowieso schon bezahlen Genau da wird nämlich die CO2 Steuer auch verschwinden. In allgemeinen Bundeshaushalt und wird für irgendwas verwendet. Am besten noch in den Straßenbau investieren Wahrscheinlich eben nicht für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs.

    Ich wohne im Randgebiet der Metropolregion Nürnberg/Fürth/Erlangen und arbeite im Zentrum von Nürnberg. Mit dem Auto in knapp 35 Minuten zu erreichen. Mit den öffentlichen reden wir hier von knapp 2 Stunden!!! und pro Fahrt von 8,61€. Bin das früher in der Ausbildung mangels Führerschein 3 Jahre lang gefahren, es war der Horror.

    Eine neue Abgabe wird das Problem um den CO2 Ausstoß nicht verringern, es wird nur weniger Geld in den Taschen für andere Sachen bleiben.

  • Naja die Frage ist ja was mit der Ökosteuer passiert die wir alle sowieso schon bezahlen Genau da wird nämlich die CO2 Steuer auch verschwinden. In allgemeinen Bundeshaushalt und wird für irgendwas verwendet. Am besten noch in den Straßenbau investieren Wahrscheinlich eben nicht für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
    Ich wohne im Randgebiet der Metropolregion Nürnberg/Fürth/Erlangen und arbeite im Zentrum von Nürnberg. Mit dem Auto in knapp 35 Minuten zu erreichen. Mit den öffentlichen reden wir hier von knapp 2 Stunden!!! und pro Fahrt von 8,61€. Bin das früher in der Ausbildung mangels Führerschein 3 Jahre lang gefahren, es war der Horror.

    Eine neue Abgabe wird das Problem um den CO2 Ausstoß nicht verringern, es wird nur weniger Geld in den Taschen für andere Sachen bleiben.

    Dem kann ich nur zustimmen. Meine persönliche Zeit zur Arbeit beträgt mit dem Auto 20 Minuten. Mit den Öffis ca. 1 Stunde. Das würde ich auch weiter so machen, wenn der Sprit 30 cent mehr kostet.

    Ich finde einfach die grundsätzliche Diskussion falsch. Wir machen einfach mal teuer dann lenkt das schon. Lenkt es eben nicht. Siehe Ökosteuer. Bringt mir sinnvolle Alternativen und das lenkt mit Sicherheit.

  • Dem kann ich nur zustimmen. Meine persönliche Zeit zur Arbeit beträgt mit dem Auto 20 Minuten. Mit den Öffis ca. 1 Stunde. Das würde ich auch weiter so machen, wenn der Sprit 30 cent mehr kostet.
    Ich finde einfach die grundsätzliche Diskussion falsch. Wir machen einfach mal teuer dann lenkt das schon. Lenkt es eben nicht. Siehe Ökosteuer. Bringt mir sinnvolle Alternativen und das lenkt mit Sicherheit.

    keine Kritik sondern ehrliche Frage - Fahrrad ist keine Alternative für dich?

  • keine Kritik sondern ehrliche Frage - Fahrrad ist keine Alternative für dich?

    Im Sommer mache ich das gelegentlich, aber ansonsten ist das für mich keine Alternative. Ich fahre durch eine Straße durch den Wald, das ist nicht so angenehm. Unsere Firma liegt idyllisch, leider etwas abseits vom Schuss. Radwege oder so gibts da nicht.

  • Ausbau der Öffis wäre schön, dauert nur leider seine Zeit. Umso dringender, dass das mal großflächig in Angriff genommen wird.

    Keep Pounding

  • Ich würde es mit den Öffis noch nicht mal rechtzeitig zur Frühschicht schaffen. Und nach der Spätschicht wahrscheinlich auch nicht mehr nach Hause. In den Sommermonaten fahre ich die Strecke auch oft mit dem Fahrrad, aufgrund unvollständiger Radwege ist das aber auch kein besonders großes Vergnügen. Durch Ampelschaltungen, die ausschließlich auf Autofahrer ausgelegt sind, wird es einem noch zusätzlich erschwert.

  • Ausbau der Öffis wäre schön, dauert nur leider seine Zeit. Umso dringender, dass das mal großflächig in Angriff genommen wird.

    Dein großflächiger Lösungsansatz wäre?

    Ich denke alles wird seine Zeit brauchen. Das Ganze kann ja nicht von heute auf morgen passieren. Heizungen, Mobilität usw. klimafreundlich anzupassen wird Jahre dauern.

    Selbst wenn es Deutschland schafft, wird es nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Das Problem hört ja nicht an der Grenze auf, sondern beginnt teilweise erst da...

  • Dein großflächiger Lösungsansatz wäre?

    Ich denke alles wird seine Zeit brauchen. Das Ganze kann ja nicht von heute auf morgen passieren. Heizungen, Mobilität usw. klimafreundlich anzupassen wird Jahre dauern.

    Selbst wenn es Deutschland schafft, wird es nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Das Problem hört ja nicht an der Grenze auf, sondern beginnt teilweise erst da...

    Ich bin da auch kein Experte, der Lösungen aus dem Ärmel schütteln kann. Das Problem mit den Grenzen sehe ich nicht so, unsere Nachbarländer haben das Klimaschutzabkommen ja auch unterschrieben (behaupte ich jetzt einfach mal so, ohne das nochmal recherchiert zu haben).

    Ganz wichtig ist meiner Meinung nach, dass wir verstehen müssen, dass auch eine Maßnahme wie die CO2-Steuer alleine nicht ausreichen wird, um genügend Treibhausgase einzusparen. Allerdings hat sie den Vorteil, dass man sie im Vergleich zum Ausbau des Zertifikatehandels relativ zügig auf den Weg bringen könnte. Ausbau der Öffis wäre natürlich auch wünschenswert, aber wenn man jetzt anfängt eine neue S-Bahnlinie zu planen, wird die kaum vor 2030 fertiggestellt werden. Ein Tempolimit auf den Autobahnen würde vergleichsweise wenig bringen, hätte aber den Vorteil, dass man es bis Ende des Jahres einführen könnte. Und in meinen Augen ganz wichtig, man muss schnellstmöglich aus der Kohleverstromung raus. Selbst wenn es da um 20000 Arbeitsplätze geht, ein besseres Arbeitsmarktumfeld als im Moment wird man kaum für einen Jobwechsel finden.

    Natürlich braucht das alles seine Zeit. Das Problem ist halt, dass wir davon schon viel zuviel verschwendet haben.

    Keep Pounding

  • aber selbst wenn Deutschland seinen CO2 Ausstoß auf 0 senkt werden wir leider so gut wie nichts bewirken,China und erst Recht Indien ist ein schlafender Riese der noch nicht mal richtig geweckt ist und sich gerade erst auf den Weg macht zu einer wirtschaftliches Großmacht !wenn so ein Milliarden Volk erst mal wirtschaftlich in Tritt kommt dann gibt es kein halten mehr und die Menschen dort haben einiges nachzuholen. dort sind einige Hundert Kohlekraftwerke in Planung.
    und wenn es den Leuten dort erstmal besser geht und auch die Inder sich auf den Weg machen die Erde zu erkunden,darüber denkt man am besten gar nicht nach ;(
    von daher wird der CO2 Ausstoß weltweit in Zukunft in die Höhe schnellen,leider ist für mich keine Senkung des CO2 Ausstoßes in Sicht !
    schön das Deutschland eine Vorreiter Rolle übernehmen will,nur habe ich leider die Befürchtung das es Weltweit gesehen völlig ins Leere laufen wird.
    aber ne andere Wahl als es wenigstens zu versuchen in Deutschland hat man wohl leider nicht


    https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/s…iter-auf-kohle/

    2 Mal editiert, zuletzt von Honka (15. Juli 2019 um 17:34)

  • aber selbst wenn Deutschland seinen CO2 Ausstoß auf 0 senkt werden wir leider so gut wie nichts bewirken,China und erst Recht Indien ist ein schlafender Riese der noch nicht mal richtig geweckt ist und sich gerade erst auf den Weg macht zu einer wirtschaftliches Großmacht !wenn so ein Milliarden Volk erst mal wirtschaftlich in Tritt kommt dann gibt es kein halten mehr und die Menschen dort haben einiges nachzuholen. dort sind einige Hundert Kohlekraftwerke in Planung.
    und wenn es den Leuten dort erstmal besser geht und auch die Inder sich auf den Weg machen die Erde zu erkunden,darüber denkt man am besten gar nicht nach ;(
    von daher wird der CO2 Ausstoß weltweit in Zukunft in die Höhe schnellen,leider ist für mich keine Senkung des CO2 Ausstoßes in Sicht !
    schön das Deutschland eine Vorreiter Rolle übernehmen will,nur habe ich leider die Befürchtung das es Weltweit gesehen völlig ins Leere laufen wird.
    aber ne andere Wahl als es wenigstens zu versuchen in Deutschland hat man wohl leider nicht


    https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/s…iter-auf-kohle/

    Einfach weitermachen und die Chinesen und Amis beschimpfen


    Gratulation :top: .