Hat ein NFL-Spieler/Profisportler finanziell ausgesorgt?

  • Na und? Zum einen sind viele NFL Spieler nicht unbedingt die Intelligentesten und ihr College Abschluss ist vom akademischen gesehen meist unterdurchschnittlich.Ausserdem sind sie in dem Beispiel 3 Jahre raus aus der Materie und selbst wenn sie arbeiten wollten, wuerden sie mit einer Masse an frischen College-Graduates und Leuten mit einigen Jahren Berufserfahrung konkurrieren. Warum sollte ich so jemanden einstellen, wenn ich genuegend Auswahl habe?

    Ein College/Uni-Abschluss zeigt doch in erster Linie nur, dass du die Fähigkeiten hast, auf gehobenem Niveau zu denken bzw. zu arbeiten. Gerade in Amerika lernt man doch quasi immer on the job. Einen NFL-Spieler einzustellen kann durchaus Sinn machen, denn, je nachdem wie lange er es in der NFL geschafft hat, bringt er in jedem Fall die nötige Arbeitsmoral mit.

    Was in der allgemeinen Diskussion um das Gehalt vergessen wird: Häufig bekommen die Jungs diese Summe nicht auf einmal und die Lebensumstände sind mit denen eines "Normalos" nicht zu vergleichen. Meistens kommen sie aus ärmlichen Verhältnissen, holen ihre Verwandten aus den "schlimmen" Vierteln, unterstützen diese teilweise nicht unerheblich. Auch der Lebensstandard als solcher ist höher, konnten sich viele zuvor rein gar nichts leisten.

  • Letzten Samstag gab es da eine Einblendung beim NCAA game auf pro Sieben Maxx

    Von ca. über 1.000.0000 registrierten Spieler schaffen es ca. 1000 in die NFl und da auch nur eine Handvoll Spieler wo die Multi Millionen Deals kriegen

    Wenn man sein Geld bereits während der Karriere richtig anlegt dann kann man schon mit Ende40/Anfang 50 aus sorgen

  • Die NFLPA hat da aber schon einiges in die Richtung bewegt. Die Sportler haben z.B. ein Recht darauf, daß bestimmte Medikamente die im Zusammenhang mit Sportverletzungen oder deren Langzeitschäden stehen von der NFL bezahlt werden. Ebenso künstliche Gelenke werden von der NFL bezahlt. Neurologische Schäden sowieso mittlerweile.

    Auch gibt es einen Rentenplan, der von der NFL bezahlt wird.

    Im Grunde ist es die Pflicht der NFLPA da noch viel mehr zu erreichen, den das ist es, was die schlecht bezahlteren Sportler brauchen. Eine Perspektive, später gut und so gesund wie möglich zu leben.

    https://firstquarterfinance.com/nfl-pension-plan-retirement-plan/

    Eine nette Übersicht über den Rentenplan der NFL.

  • Die Kernfrage ist: Wie viel Geld reicht aus?

    Ich persönlich interessiere mich sehr für die Early Retirement Extreme (ERE) Bewegung (in Deutschland typischerweise als "Frugalisten" bezeichnet). In den dortigen Kreisen kalkuliert man typischerweise mit einer Nettorendite nach Inflation und Steuern von 4 % und hält ein frei anlegbares Kapital von 400.000 - 600.000 € für ausreichend, um "finanziell unabhängig" zu sein (= ausschließlich von den Kapitalerträgen zu leben). 300.000 € Kapital entsprechen dabei 12.000 € im Jahr bzw. 1.000 € im Monat. Wenn man von Ausgaben in Höhe von monatlich 2.500 € ausgeht, würde man entsprechend 750.000 € ansetzen. Wenn man bereit ist, sukzessive die Substanz zu verfrühstücken, benötigt man etwas weniger.

    Ein einfaches Rechenspielchen in diesem Zusammenhang: Wer nur 30 % seines Nettogehaltes ausgibt und 70 % spart, benötigt (auf Basis obiger Annahmen) gerade einmal 9 Jahre, um finanziell unabhängig zu sein. Wer beispielsweise 0,4 Mio. netto im Jahr verdient und 30.000 ausgibt, hat es nach rund zwei Jahren geschafft.

    Das alles ist natürlich "auf Kante genäht". Keiner weiß genau, welche Renditen künftig zu erzielen sein werden. Keiner kennt die künftigen Inflationsraten. Die Steuern sind in jedem Staat anders und können sich ändern. Aber wenn man keinen luxuriösen Lebensstil pflegt und sein Geld vernünftig anlegt, benötigt man m. E. jedenfalls viel weniger als 3 Mio. Vielleicht verdient man ja irgendwann in seinem weiteren Leben auch auf andere Weise noch mal 3,47 €.

    In der Praxis sehe ich andere Probleme: Keine finanzielle Disziplin, teure Berater, teure Angehörige/"Freunde", keine sinnvolle Geldanlage, "hedonistische Tretmühle" etc. Man denke mal an Boris Becker, der wohl einige Fehlinvestitionen getätigt hat. Zudem habe ich mal irgendwo gehört oder gelesen, er habe sich einen Lebensstil mit Ausgaben von 20.000 € pro Monat angewöhnt gehabt.

    5 Mal editiert, zuletzt von Chief (21. September 2019 um 07:47)

  • Nur 30% des Nettogehaltes ausgeben zu können, ist halt auch nicht für jeden machbar, das scheitert dann aber eher am Gehalt, als an dem Willen sich selbst zurückzunehmen.

  • so ein Vollpfosten wie AB hat auf alle Fälle ausgesorgt. Die Steelers haben ihm ca. 70 Mio überwiesen. :angry . Da fällt es evtl. leicht auf die restlichen 30 Mio aus Oakland oder sonst wo zu verzichten.

  • so ein Vollpfosten wie AB hat auf alle Fälle ausgesorgt. Die Steelers haben ihm ca. 70 Mio überwiesen. :angry . Da fällt es evtl. leicht auf die restlichen 30 Mio aus Oakland oder sonst wo zu verzichten.

    Ich denke, Tyson hatte auch mal seine Zeiten gehabt, bei denen er "auf alle Fälle ausgesorgt" hat ^^ Von den Zeiten ist aber heute nichts mehr zu sehen .

    Von den 70 Millionen gehen ja nochmal die Steuern ab (wobei man natürlich die Sponsoreneinnahmen nicht vergessen darf. Leider weiß ich jetzt nicht, was die Amis so an Steuern zahlen). Natürlich kann AB n guten Berater haben, aber von außen betrachtet, schätze ich AB als so jemand ein, der am Ende auch nicht mehr ein dickes Bankkonto haben wird.
    ich persönlich würde wohl auch eher mit 3-4 Millionen zurechtkommen, als mit 60-70 Millionen.

  • Theoretisch könnten die Einnahmen einer NFL-Durchschnittskarriere ausreichen, in der Realität sieht es aber wohl anders aus. Ich denke da kommen einige Faktoren zusammen, die es einfach schwierig machen. Zum einen bekommen da ziemlich junge Leute recht plötzlich zu recht viel Geld. Da ist es nicht einfach ständig rational zu handeln und langfristig zu planen. Trotz allem Coaching was viele Teams jungen Spielern auf diesem Gebiet angedeihen lassen.
    Man findet sich plötzlich in einem Team mit 52 anderen Spielern wieder und einige von diesen verdienen zweistellige Millionensummen im Jahr. Man bekommt natürlich mit welchen Lebensstil diese sich leisten können. Da kann man zwar nicht mithalten, aber man kann sich ja auch mal etwas gönnen. Da viele Spieler weit weg von ihrer eigentlichen Heimat leben, kann man davon ausgehen das die Lebenshaltungs- und Reisekosten oberhalb eines Normalbürgers liegen.
    Wirklich geschafft haben es wohl erst diejenigen, die nach ihrem Rookievertrag einen weiteren Vertrag unterschreiben.

  • Mein Gott, es sind trotzdem erwachsene Menschen, die durch ihre athletischen Voraussetzungen Gelegenheiten im Leben bekommen, von denen andere nur träumen können.

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    Gab da vor Jahren auch ein ganz gutes 30 for 30 von ESPN, glaub das war sogar die erste Folge, die hieß einfach nur "Broke"

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Mein Gott, ....


    ... spielt der auch Football?

    ... es sind trotzdem erwachsene Menschen, die durch ihre athletischen Voraussetzungen Gelegenheiten im Leben bekommen, von denen andere nur träumen können.


    Wenn Du Dich mit Erwachsen auf Recht und Gesetz beziehst mag das stimmen. Wenn es um gereifte, erfahrene Persönlichkeiten geht, melde ich meine Zweifel an.
    Natürlich ist die Gelegenheit, die diese Jungs bekommen fantastisch und ich hätte diese auch ergriffen, aber die Realität ist halt nicht nur rosig. Bedeutet ja aber auch nicht das jeder Zweite nach drei Jahren Football als Pflegefall zu Hause rumsitzt, sondern lediglich das viele halt drei Jahre ihren Traum gelebt haben und anschließend für ihre Brötchen einem „Normalberuf“ nachgehen müssen.

  • ... spielt der auch Football?

    Ja das mag ja alles stimmen, bzw. ich stimme dir zu, das ist sicherlich jetzt auch nicht so eine einfache Situation, wie es von außen wirkt und das sind sicherlich auch die Gründe dafür, warum viele nach der Karriere vermutlich nicht davon leben können usw.

    Wenn es aber nach der Frage, ob man ausgesorgt hat, geht, wird es ziemlich schwierig dann diese individuellen Dinge miteinzubeziehen. Wenn man von ausgesorgt spricht, kann man dann ja nicht sagen: "Wie kann der denn ausgesorgt haben, der sieht die Rolex von seinem Quarterback und fühlt sich dann genötigt auch eine haben zu wollen?" Oder: "Der ist sehr jung zu Geld gekommen, der kann damit noch nicht umgehen, deswegen braucht er noch mehr Geld, um wirklich ausgesorgt zu haben."

  • Frage ist doch zunächst mal, was man unter Profi versteht.
    Jemand, der in Runde 6 gedraftet wurde, dann 2-3 Jahre als Ergänzungsspieler auftritt und anschließend aus der Liga raus ist, hat sicher nicht ausgesorgt.
    Aber mit einem entsprechenden Finanzplan von Anfang an könnte man sich zumindest Rücklagen geschaffen haben für ein eigenes Geschäft oder Immobilie.
    Als Profisportler geht derjenige aber natürlich trotz der kurzen Karriere durch.

    Normalerweise sollte aber ein Gesamtverdienst von 2-3 Mio ausreichen, um danach ein lockeres Leben führen zu können.
    Aber eben auf relativ normalem Karl Arsch - Niveau.
    Wenn man natürlich Party wie Gronkowski machen will und die Flasche Champagner für 30.000 der Standard ist, wird es recht bald eng im Geldbeutel.
    Und wenn man dann noch einen Fetisch für Uhren entwickelt wie Beckham, kommt das Ende noch schneller. Vor allem, wenn man das Teil dann auch noch im Champagnersuff verliert.

    Ich sehe aber schon einen grundsätzlichen Unterschied zu Leuten, die eben einfach eine große Summe gewonnen oder geerbt haben:
    Ich denke, hier schätzt man das eigene Leben und die Zukunft besser ein. Heißt, man macht sich in der Regel mehr Gedanken um die Zeit später,
    da man ja weiß, dass so ein Geldregen wohl nicht noch einmal kommt.

    Bei einem Sportprofi ist das schon anders:
    Selbst wenn man da zuerst eher verhältnismäßig wenig verdient (500.000 oder so), denkt man ja schon irgendwie, dass es nun die nächsten 10 Jahre so weiter geht und
    das mit aufsteigender Tendenz.
    Deshalb wirtschaftet man da wohl nicht unbedingt sonderlich nachhaltig.
    Wenn dann aber plötzlich das Knie zertrümmert ist oder schlicht die Leistung nicht mehr passt, steht man eben schnell auf der Straße und wenn es blöd läuft sogar mit Schulden.
    Ein weiteres Problem ist aber sicher auch das soziale Umfeld.
    Sagte doch z.B. Esume öfters: Da hängen dann im Zweifel 15-20 Leute an Einem dran und alle wollen was vom Kuchen ab haben.
    Wenn man da nicht ein gewisses Rückgrat zeigt, wird man auf diesem Weg wohl recht ordentlich geschröpft.
    (bei Erbe oder Gewinn ist das nicht unbedingt der Fall, weil man hier ja nichts nach außen tragen muss)

    Kurzum: Wenn ich nun 2-3 Mio erhalten würde, käme ich locker damit aus für den Rest des Lebens. (und vermutlich würde auch für die Nachwelt noch ordentlich was hängen bleiben)

  • Nur 30% des Nettogehaltes ausgeben zu können, ist halt auch nicht für jeden machbar, das scheitert dann aber eher am Gehalt, als an dem Willen sich selbst zurückzunehmen.

    Klar ist das für den Normalbürger nur unter einer gezielt darauf angelegten Lebensweise möglich und für die meisten (jedenfalls bei uns in einem System mit sozialer Grundsicherung) auch wenig erstrebenswert. Es gibt aber durchaus Normalverdiener, die so vorgehen, nämlich die Hardcore-Vertreter unter den Frugalisten. Jedenfalls verdeutlicht das Rechenbeispiel, wie viel man mit einer hohen Sparquote erreichen kann. Das ist m. E. nicht unbedingt intuitiv zu erfassen.

    Für einen NFL-Spieler dürfte es dagegen grundsätzlich problemlos möglich sein, für weniger als 10 % des Nettogehaltes zu leben. Ob er das dann tut, steht auf einem anderen Blatt.

  • Klar ist das für den Normalbürger nur unter einer gezielt darauf angelegten Lebensweise möglich und für die meisten (jedenfalls bei uns in einem System mit sozialer Grundsicherung) auch wenig erstrebenswert. Es gibt aber durchaus Normalverdiener, die so vorgehen, nämlich die Hardcore-Vertreter unter den Frugalisten. Jedenfalls verdeutlicht das Rechenbeispiel, wie viel man mit einer hohen Sparquote erreichen kann. Das ist m. E. nicht unbedingt intuitiv zu erfassen.

    Naja, wenn man irgendwo ein günstiges WG-Zimmer bewohnt und ansonsten auf Hartz IV Niveau lebt, braucht man schon ein Nettoeinkommen von ~2000€, um auf die 70% Sparquote zu kommen. Das hat auch nicht jeder.

    Sicherlich ist da rechnerisch viel möglich, aber der Traum vom Dasein als NFL-Spieler beinhaltet ja auch das viele Geld, das man in der NFL verdienen kann. Da werden sich die wenigsten Spieler einen nach Frugalisten-Art reduzierten Lebensstil zulegen, um später einmal ausgesorgt zu haben.

    Keep Pounding

  • Wenn ich Kasim Edebali sehe, er ist seit 8 Jahre in NFL und hat dort mehr oder weniger gespielt. Seit diesem Jahr ist er ohne Vertrag, In der Zeit soll er lt. spotrac https://www.spotrac.com/nfl/philadelph…/cash-earnings/ ca. 3,4 Mio verdient haben.
    Es kling nach viel Geld. Ich kann mir aber trotzdem nicht vorstellen, dass dieses Bruttogehalt langt, um die restliche Zeit am Pool zu legen. Ich denke, er müsste weiter arbeiten, vielleicht als Coach in einem College oder den Weg von Esume einschlagen.

  • Was bedeutet eigentlich ausgesorgt für die Zukunft? ?(

    Für mich bedeutet das, das so viel Geld da ist, das man damit problemlos bis an sein Lebensende auskommt und nicht darauf angewisen ist Geld zu verdienen, ohne dabei große Einschränkungen in seinem Lebensstil machen zu müssen. Gerade der zweite Teil des Satzes ist für mich der entscheidende.
    Wenn man das aus der Normalverdiener Perspektive sieht, der jeden Monat seine 2-4.000 € netto zu Verfügung hat, sind 100.000 im Jahr recht viel Geld, für jemanden der es gewohnt ist seinen Urlaub in irgendwelchen exquisiten Hotels zu verbringen und 3 mal die Woche für ein paar hundert € oder essen zu gehen und sich das was ihm gerade gefällt leisten zu können, sind 100.000 im Jahr relativ wenig.

    Mit steigendem Einkommen, steigen nun mal auch die Ausgaben, ein ganz normaler Prozess. Den schließlich lebt man letztendlich doch im hier und jetzt und nicht in 40 Jahren und ist dazu noch von Leuten umgeben die auch über sehr hohe Einkommen verfügen und natürlich auch sehr viel Geld ausgeben.

    Um mit Anfnag 30 über genügend Geld zu verfügen um wenigstens 100.000 pro Jahr ausgeben zu können, (also ca weitere 50 Jahre) ist ein Vermögen von 5 Mio notwendig. 5 Mio netto = 10 Mio brutto, dazu hat man ja bereits sein Häusle welches mindestens 1 Mio gekostet hat = 2 weitere Mio brutto, macht in der Summe 12 Mio brutto die man verdient haben müsste, um nach meiner Defintion ausgesorgt zu haben. Da kommt nur ein Bruchteil der NFL Profis auf diesen Betrag.

    Man kann es natürlich anders sehen und unter ausgesorgt haben vestehen, das man ein paar 100.000 € hat und damit immer eine Reserve zu dem was man zu seinem Lebensunterhalt verdient hat, aber meine Definition ist eine komplett andere.

  • Wenn ich Kasim Edebali sehe, er ist seit 8 Jahre in NFL und hat dort mehr oder weniger gespielt. Seit diesem Jahr ist er ohne Vertrag, In der Zeit soll er lt. spotrac https://www.spotrac.com/nfl/philadelph…/cash-earnings/ ca. 3,4 Mio verdient haben.
    Es kling nach viel Geld. Ich kann mir aber trotzdem nicht vorstellen, dass dieses Bruttogehalt langt, um die restliche Zeit am Pool zu legen. Ich denke, er müsste weiter arbeiten, vielleicht als Coach in einem College oder den Weg von Esume einschlagen.

    5 Jahre, nicht 8.

    Waren 8 Stationen. ;)
    Ändert nix am Gesamtverdienst.

    Ich denke dennoch, dass das NFL-Geld einiges einfacher macht.
    Das Geld sollte auf jeden Fall reichen sich ein Haus zu bauen, was immer noch die beste Altersvorsorge darstellt imho.

    Alles andere ist eine Debatte über den Lebensstil, den ich führe. Und ich denke, das ist nicht wirklich sinnvoll evaluierbar.
    100k im Jahr ausgeben?
    Das ist das mehr als das doppelte von dem was ich Brutto pro Jahr habe und ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben.
    Das Kernproblem dürfte sein, dass ich übers gesamte Leben hinweg vielleicht die selbe Summe bekomme, aber nur häppchenweise.
    Die Spieler kriegens quasi auf einen Schlag. Ein richtiges Haushalten findet dann wohl eher weniger statt.
    Und dann läpperts sich schnell.
    Statts dem was weiß ich 60" Breitbild TV für wasweißich 1500€ ists ein 5000€ Riesending.
    Statts dem obere Mittelklasse-Wagen für 30-50k ists einer für 70-80k usw.
    Ich will damit nicht sagen alles unnützes Zeug, aber ich habe so meine Zweifel, dass jemand in dem Alter mit so viel Geld zur Verfügung wirklich nach Wertigkeit kauft.

  • Was bedeutet eigentlich ausgesorgt für die Zukunft? ?(

    Für mich bedeutet das, das so viel Geld da ist, das man damit problemlos bis an sein Lebensende auskommt und nicht darauf angewisen ist Geld zu verdienen, ohne dabei große Einschränkungen in seinem Lebensstil machen zu müssen. Gerade der zweite Teil des Satzes ist für mich der entscheidende.
    Wenn man das aus der Normalverdiener Perspektive sieht, der jeden Monat seine 2-4.000 € netto zu Verfügung hat, sind 100.000 im Jahr recht viel Geld, für jemanden der es gewohnt ist seinen Urlaub in irgendwelchen exquisiten Hotels zu verbringen und 3 mal die Woche für ein paar hundert € oder essen zu gehen und sich das was ihm gerade gefällt leisten zu können, sind 100.000 im Jahr relativ wenig.

    Mit steigendem Einkommen, steigen nun mal auch die Ausgaben, ein ganz normaler Prozess. Den schließlich lebt man letztendlich doch im hier und jetzt und nicht in 40 Jahren und ist dazu noch von Leuten umgeben die auch über sehr hohe Einkommen verfügen und natürlich auch sehr viel Geld ausgeben.

    Um mit Anfnag 30 über genügend Geld zu verfügen um wenigstens 100.000 pro Jahr ausgeben zu können, (also ca weitere 50 Jahre) ist ein Vermögen von 5 Mio notwendig. 5 Mio netto = 10 Mio brutto, dazu hat man ja bereits sein Häusle welches mindestens 1 Mio gekostet hat = 2 weitere Mio brutto, macht in der Summe 12 Mio brutto die man verdient haben müsste, um nach meiner Defintion ausgesorgt zu haben. Da kommt nur ein Bruchteil der NFL Profis auf diesen Betrag.

    Man kann es natürlich anders sehen und unter ausgesorgt haben vestehen, das man ein paar 100.000 € hat und damit immer eine Reserve zu dem was man zu seinem Lebensunterhalt verdient hat, aber meine Definition ist eine komplett andere.

    Okay, es ist aber eher ein terminologisches Problem, was man unter "ausgesorgt für die Zukunft" versteht. Wenn man so hohe Ansprüche stellt, wie Du es beschreibst (und wie es sicher oft der Realität entspricht), dann reichen auch drei Millionen nicht. Aber wenn man den Maßstab anlegt, dass die meisten Menschen die Ausgaben ihren Einnahmen anpassen, dann reicht es natürlich nie - und dann ist die Diskussion im Grunde sinnlos. (Warren Buffett hat mal in Bezug auf die "the giving pledge"-Kampagne erzählt, wie schwierig es gelegentlich sei, Milliardäre davon zu überzeugen, (spätestens) zum Lebensende die Hälfte des Vermögens zu spenden, weil die sich kaum vorstellen können, dass man selbst und die eigene Familie auch mit 500 Mio. USD noch ausreichend abgesichert ist.)

    Aber wenn man sich vor Augen führt, dass man eben selbst als NFL-Spieler voraussichtlich nicht sein Leben lang irgendwas zwischen ca. 0,5 Mio. (ungedrafteter Rookie) und 35 Mio. (Star-QB) brutto im Jahr verdienen wird, man aber nicht in ein paar Jahren pleite sein will, dann könnte man schon andere Maßstäbe anlegen: Was ist mir wirklich wichtig? Was ist verzichtbarer Luxus? Die Glücksforschung zeigt beispielsweise, dass die materiellen Güter, für die wir Geld ausgeben - und das gilt noch viel mehr für Leute, die mehr haben und mehr ausgeben - keinen oder nahezu keinen (messbaren) Einfluss auf die Lebensqualität haben. Wenn man also auf Urlaub in exquisiten Hotels und regelmäßig - gar teures - Essengehen verzichtet, kann man auch ganz nett leben. Das gilt auch für das "Häusle".

    Ich will gar nicht behaupten, dass die meisten das hinkriegen, aber möglich ist es schon. Wenn ich mich erinnere: Als Schüler oder Student haben die meisten von uns wenig Geld gehabt, sich den ganzen Abend in der Kneipe beim Kartenspiel "an einer großen Cola festgehalten". Oder man hat sich mit Freunden getroffen, jeder hat etwas mitgebracht und es war eine tolle Party, trotz marginalen finanziellen Aufwandes. War das nicht - gemessen an der Lebensqualität - für viele (mit) die beste Zeit ihres Lebens? Ist es wirklich wichtig, sich bedienen zu lassen und Champagner zu schlürfen?

    Meine persönliche Vermutung: Wenn es gelänge, sich die Problematik frühzeitig bewusst zu machen und - gerade zu Beginn der Berufstätigkeit - die Ausgaben nicht den (plötzlich im vermeintlichen Überfluss vorhandenen) Einnahmen anzupassen, dann könnten sehr viele Menschen sich einen halbwegs kostengünstigen Lebensstil bewahren und für substantielle Ersparnisse sorgen. Ich gebe zu: Zu dieser Erkenntnis bin ich leider auch nicht früh genug gelangt. Aber das führt jetzt wirklich vom Thema weg ...

    Prof. Max Otte hat mal gemeint, dass man nach seiner Einschätzung mit 4 Mio. € frei anlegbarem Kapitalvermögen "ein selbstbestimmtes Leben" führen könne. Er hat das nicht im Detail ausgeführt, aber ich habe es aus dem Zusammenhang so interpretiert, dass ein Unternehmer gemeint war, der (ohne staatliche Altersvorsorge) seine Kleinfamilie finanziert. Wenn man von 3-4 % Nettorendite nach Inflation und Steuern ausgeht, dann wären das 120.000 € - 160.000 € im Jahr. Damit könnte man wohl, wenn man auf Luxus verzichtet, mehr oder weniger unbeschwert leben, z. B. auch mehrfach im Jahr in Urlaub fahren und seinen Hobbys nachgehen, ohne aufs Geld schauen zu müssen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (23. September 2019 um 11:51)


  • Mit steigendem Einkommen, steigen nun mal auch die Ausgaben, ein ganz normaler Prozess. Den schließlich lebt man letztendlich doch im hier und jetzt und nicht in 40 Jahren und ist dazu noch von Leuten umgeben die auch über sehr hohe Einkommen verfügen und natürlich auch sehr viel Geld ausgeben.

    Interessant, wieso ist es dann nicht auch ein ganz normaler Prozess, dass mit sinkendem Einkommen auch die Ausgaben sinken?

  • Gewohnheit, Realitätsverweigerung, kein Überblick über Ausgaben, eine Kombination aus allem - such dir was aus :)

    Naja was halt alles, dann auch nicht "normal" ist. Ich kann ja auch aus Gewohnheit, Realitätsverweigerung und keinen Überblick über meine Einnahmen, wenn ich plötzlich reich bin, nicht mehr ausgeben, als vorher und das wäre dann ja auch unnormal.

  • Aber damit kommen wir wieder zum eigentlichen Kernpunkt, die Definition was heisst "ausgesorgt haben". Die einen definieren das über ein Leben am Minimum (und sogar noch mit Geldanlage inkl. Risiko), die anderen schreiben was von "den Rest des Lebens am Pool liegen". Da ist die Differenz schon extrem, wie @Chief aufzeigt kann man ersteres relativ leicht erreichen als Profisportler (und "normaler Mensch"), letzteres ist halt stark von den Ansprüchen anhängig und da sind 2-3Mio brutto wohl schon die Grenze.

  • Naja was halt alles, dann auch nicht "normal" ist. Ich kann ja auch aus Gewohnheit, Realitätsverweigerung und keinen Überblick über meine Einnahmen, wenn ich plötzlich reich bin, nicht mehr ausgeben, als vorher und das wäre dann ja auch unnormal.

    Soweit ich über die Forschungsergebnisse informiert bin, dürfte es so sein: Man gewöhnt sich relativ leicht an einen höheren Lebensstandard, aber fast gar nicht an einen niedrigeren.
    Das kann man im Kollektiven leicht sehen: Obwohl die (materielle) Lebensqualität seit >200 Jahren geradezu explosionsartig zugenommen hat, ist das subjektive diesbezügliche Empfinden (Zufriedenheit) relativ konstant. Das liegt teilweise daran, dass man sich mit den anderen vergleicht, denen es ja auch besser geht, aber teilweise und wohl überwiegend auch an dem Gewöhnungseffekt.
    Es gibt auch individuelle Versuche dazu. Der individuelle Wohlstand speist sich typischerweise aus dem Gehalt. Das Gehalt stellt in gewisser Weise eine Wertschätzung der eigenen Person dar. Daher freut man sich zwar einerseits über eine Gehaltserhöhung, sieht sie aber andererseits auch als "verdient" an. Untersuchungen zeigen, dass die Steigerung der Lebenszufriedenheit bei einer Gehaltserhöhung nur relativ kurz (max. 3 Monate) anhält. Wenn dagegen das Gehalt gekürzt wird, verliert man nicht nur das Geld, sondern auch die damit verbundene Wertschätzung, und man muss auf Annehmlichkeiten verzichten, an die man sich gewöhnt hat. Das ist viel schwieriger.
    Wenn der Arbeitgeber beispielsweise das Gehalt von X um 100 € erhöht, es aber nach einem halben Jahr wieder auf das Ausgangsniveau senkt, dann ist X deutlich unzufriedener, als wenn er nie eine Gehaltserhöhung bekommen hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (24. September 2019 um 13:32)

  • Soweit ich über die Forschungsergebnisse informiert bin, dürfte es so sein: Man gewöhnt sich relativ leicht an einen höheren Lebensstandard, aber fast gar nicht an einen niedrigeren.Das kann man im Kollektiven leicht sehen: Obwohl die (materielle) Lebensqualität seit >200 Jahren geradezu explosionsartig zugenommen hat, ist das subjektive diesbezügliche Empfinden (Zufriedenheit) relativ konstant. Das liegt teilweise daran, dass man sich mit den anderen vergleicht, denen es ja auch besser geht, aber teilweise und wohl überwiegend auch an dem Gewöhnungseffekt.
    Es gibt auch individuelle Versuche dazu. Der individuelle Wohlstand speist sich typischerweise aus dem Gehalt. Das Gehalt stellt in gewisser Weise eine Wertschätzung der eigenen Person dar. Daher freut man sich zwar einerseits über eine Gehaltserhöhung, sieht sie aber andererseits auch als "verdient" an. Untersuchungen zeigen, dass die Steigerung der Lebenszufriedenheit bei einer Gehaltserhöhung nur relativ kurz (max. 3 Monate) anhält. Wenn dagegen das Gehalt gekürzt wird, verliert man nicht nur das Geld, sondern auch die damit verbundene Wertschätzung, und man muss auf Annehmlichkeiten verzichten, an die man sich gewöhnt hat. Das ist viel schwieriger.
    Wenn der Arbeitgeber beispielsweise das Gehalt von X um 100 € erhöht, es aber nach einem halben Jahr wieder auf das Ausgangsniveau senkt, dann ist X deutlich unzufriedener, als wenn er nie eine Gehaltserhöhung bekommen hätte.

    Das ist alles richtig.
    Aber es ist kein Naturgesetz, dass man mehr Geld ausgibt, wenn man mehr verdient und wenn dem so wäre, dann müsste es auch eins sein, dass man sich dann auch an die neuen Umstände nach der Karriere gewöhnen muss.
    Es klingt hier teilweise so, als könnten die armen Sportler nix dafür, dass sie dann im jungen Alter plötzlich an das große Geld kommen und dann danach fürs Leben verdorben sind, weil sie gar nicht mehr wissen, wie es ist weniger Geld zu haben. Ich kann dann irgendwie schon von jemanden mit Anfang-Mitte 20 - meist noch mit Hochschulabschluss - erwarten, dass er einigermaßen Überblick über sein Geld hat.

    Das soll alles nicht nichtig reden, was ihr schreibt und ich sage auch nicht, dass das alles so easy ist. Aber die gleichen Probleme haben andere Menschen auch, nur mit weniger Kohle und nicht der Chance evtl. mit 3 Jahren Arbeit soviel Geld zu haben, dass man mit einem Lebensstil, der nicht am-Hungertuch-nagend ist, nie mehr arbeiten muss.

  • Aber es ist kein Naturgesetz, dass man mehr Geld ausgibt, wenn man mehr verdient und wenn dem so wäre, dann müsste es auch eins sein, dass man sich dann auch an die neuen Umstände nach der Karriere gewöhnen muss.

    Es ist kein Naturgesetz wie die Schwerkraft. Aber es ist schwer, sich gegen die "Gesetze der Psychologie" zu wehren. Das kann auch sonst kaum jemand - warum sollten es umgekehrt ausgerechnet NFL-Profis können?

    Ansonsten stimme ich Dir aber zu: Der typische NFL-Profi hat erst einmal ein Uni-Stipendium bekommen, also eine Chance auf eine qualifizierte Universitätsausbildung, die (in den USA) normalerweise sehr teuer wäre. Dann kriegt er auch noch in jungen Jahren ein Gehalt, von dem andere nur träumen können. Selbst wenn seine Karriere früh zu Ende ist, kann er - soweit noch nicht geschehen - die Universitätsausbildung abschließen und einen "normalen" Berufs ausüben. Da haben viele andere schlechtere Bedingungen, mit denen sie in ihr Berufsleben starten.

  • Kommt drauf an was man für einen Lebensstil braucht.

    Wenn man bedenkt hier bei uns brauch man im Schnitt 1,5 Millionen EURO für des ganze Leben, muss man ja schon bei normalen Lebensstil mit 3 Mille ausgesorgt haben

  • Zufällig bin ich über das andere Ende gestolpert. Hier die Spieler, welche in ihrer Karriere das meiste Geld verdient haben.

    Ganz vorne bei den über die gesamte Karriere bisher eingesammelten Spielergehälter stehen somit derzeit Peyton und Eli Manning mit rund 250 Millionen Dollar. Gefolgt von weiteren QB‘s wie Drew Brees, Tom Brady und Big Ben. Der erste nicht QB der in der Liste auftaucht ist WR Larry Fitzgerald.

    NFL Career Earnings

    Schönes Spielszeug und interessant auch mal zu sehen was der eine oder andere Kicker und Punter über seine Karriere verdient hat.

  • Muss man sich mal reinziehen, dass ein Jerry Rice "gerade mal" 42 Mio verdient hat.
    Ein Derrick Brooks 37 Mio.
    Wenn man mal sieht, was da für Luftpumpen mehr verdient haben :eek:
    Soviel kann die Inflation gar nicht wett machen

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • 2 x Manning on the Top =O zusammen haben die Manning Brothers mal ziemlich genau 500 mille. Und das sind "nur"die Zahlungen der Teams ohne Werbeeinnahmen und anderes.

    wenigstens hat Eli auch mal die Nase vorne ;)

    Sehr Interessante Aufstellung danke @El_hombre

    I can, I will