Heirat, Familiengründung und Co

  • Liebe Forumskolleginnen und Kollegen,

    ich wende mich an euch, weil ich gern Meinungen von Leuten einholen möchte, die ich nicht kenne, denn ich bin ziemlich verunsichert:

    Ich bin jetzt schon einige Zeit (3 jahre) mit meiner Freundin zusammen und sie möchte unbedingt zeitnah heiraten und eine Familie gründen. Sie ist 26 (wird bald 27) und beendet im Frühjahr ihr Studium (Master in Psychologie) und und ich bin 31 und schon knappe 12 Jahre berufstätig.

    An sich wäre das eine Familiengründung und Heirat kein Problem für mich, ich liebe sie und ich glaub auch dass sie mich liebt. Wobei ich nie ein Fan von Hochzeiten war. Allerdings gibt es in meinem Bekanntenkreis einige unschöne "Fälle", in welchen es nach der Heirat in der Beziehung steil bergab ging. Es folgte die Trennung und diese Kollegen sind heut noch nicht drüber hinweg. Vor allem finanziell bluten die ziemlich, besonders wenn Kinder involviert waren. Da ging schon mal großteils das vom Kollegen aufgebaute Vermögen an die Ex über, inklusive Immobilien und das tw. trotz Ehevertrag, der dann vor Gericht plötzlich nichtig erklärt wurde.

    Eine Internetrecherche hat mich nicht gerade besänftigt, speziell eine ziemlich antifeministische Website namens "Das Männermagazin" wettert gegen das derzeitig vorherrschenden Regelungen im Familien- und Unterhaltsrecht.

    Nun ist es so, dass ich mir schon ein ordentliches Vermögen aufgebaut habe und sie erst ihr Studium beenden wird. Ich hab vor kurzem mal vorgeschlagen, dass sie doch erstmal ins Arbeitsleben einsteigen und ihre Karriere starten soll. Darauf meinte sie, dass sie das vor hätte, aber auch sehr gerne jung Mutter wäre und nicht erst mit Anfang, Mitte 30.

    Da ich ein Mensch bin, der vor einer großen Entscheidung analytisch vorgeht und sich möglichst viele Informationen dazu einholt, um dann die Risiken abzuwägen und die richtige Entscheidung zu treffen, bin ich momentan im Zwiespalt:

    Mein rationales ich rät mir aus statistischen Gründen und dem sachlich gesehen enormen finanziellen Risiko von einer Heirat ab. Mein emotionales ich würde aber schon gerne irgendwann eine Familie gründen.

    Nun seid ihr dran: Hilfestellungen und Tipps, Erfahrungsberichte sind mehr als willkommen - Danke im Voraus!

  • Hallo Neo,

    als relativ frisch Geschiedener mit eigenen und Erfahrungen im Freundes- und Bekanntenkreis kann ich dir sagen, dass man zum Zeitpunkt der Eheschließung kaum vorhersagen kann, wie sich die spätere Trennung vollzieht. Gleiches gilt für den Verlauf der Ehe. Ich kann für meinen Teil sagen, dass ich zum Zeitpunkt der Eheschließung der Meinung war, eine andere Person zu heiraten, als diejenige, die ich später im Ehealltag mit Kindern kennengelernt habe. Das kann dir m. E. aber immer passieren.

    Man kann sich bei allen Unannehmlichkeiten relativ friedlich trennen, oder mindestens einer der Partner beginnt einen Rosenkrieg. Bei mir war zum Glück im Großen und Ganzen ersteres der Fall.

    Wenn du/ihr einen Ehevertrag aufsetzen wollt, holt euch dazu einen guten Anwalt. Die Frage ist nur, ob sich deine Partnerin durch deine Bitte nach einem Ehevertrag vor den Kopf gestoßen fühlt. Diese Thematik würde ich ganz vorsichtig ausloten.

    PS: Wir haben keinen Ehevertrag.

    Einmal editiert, zuletzt von AlexSmith (27. Dezember 2019 um 10:56)

  • Wenn du die Frau, die du liebst, heiraten möchtest, dann heirate sie. Und wenn es die richtige ist, dann wird sie auch dazu in der Lage sein, Emotionen und Rationalität miteinander zu verbinden. Dann sollte auch ein offenes und ehrliches Gespräch über finanzielle Themen und die Ausgangslage überhaupt kein Problem sein. Wenn ihr euch sicherer fühlt oder auch nur einer das Bedürfnis hat, dann sollte auch der Weg zu einem Anwalt oder Notar kein Problem darstellen.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Ich finde wichtig das man vor der Ehe schon länger mal zusammen gewohnt hat. Dann kann man schon relativ gut erkennen, wie der Partner so tickt. Wenn zum Beispiel grundsätzliche Dinge wie Sauberkeit und Ordnung nicht zusammen passen dann lass es lieber.
    Ansonsten gibt es nicht den perfekten Partner, du musst entscheiden womit du leben kannst und womit nicht. Ich könnte zum Beispiel mit keiner Raucherin zusammen sein, andere finden das problemlos.

    Was das Geld betrifft, wir haben keinen Vertrag und ein gemeinsames Konto, alles andere geht für mich persönlich nicht, weil zu einer Ehe Vetrauen gehört. Aber auch das muss jeder selbst entscheiden

  • Die Fragen die sich stellen sind, wie sehen deine Ziele in eurer Beziehung aus?
    Passen beide Lebensziele zusammen.
    Ihr den Wunsch zu erfüllen jung Mutter zu werden ist nicht zu vergleichen mit gemeinsam einen Film anzuschauen den sie mag und du ihn mitanschaust, da du sie liebst.
    Wenn ihr Eltern werdet, ändert sich die Lebenssituation.
    Analysiere zuerst, was du selbst möchtest.
    Ich war erst mit 35 an dem Punkt angekommen, dass ich für mich die Reife hatte Vater zu sein.


  • Ich bin jetzt schon einige Zeit (3 jahre) mit meiner Freundin zusammen und sie möchte unbedingt zeitnah heiraten und eine Familie gründen....
    An sich wäre das eine Familiengründung und Heirat kein Problem für mich, ich liebe sie und ich glaub auch dass sie mich liebt. Wobei ich nie ein Fan von Hochzeiten war.

    Vielleicht war das nur unglücklich formuliert, aber das klingt für mich nicht danach, dass du ebenfalls kurzfristig heiraten und Kinder bekommen möchtest. Klingt für mich eher so, dass du es ihr zuliebe tun würdest. Du solltest dir deiner Motivation wirklich sicher sein.

  • Vielleicht war das nur unglücklich formuliert, aber das klingt für mich nicht danach, dass du ebenfalls kurzfristig heiraten und Kinder bekommen möchtest. Klingt für mich eher so, dass du es ihr zuliebe tun würdest. Du solltest dir deiner Motivation wirklich sicher sein.

    Den Eindruck bekam ich auch - wobei man auch als Mann mit 31 zumindest schon mal langsam ans Kinder bekommen denken kann - wenn man denn welche möchte ;) Ich musste mich mit Anfang 30 auch sanft dahin "schubsen" lassen, mir Gedanken darum zu machen ;), bin aber im Nachhinein sehr froh darüber, denn wenn es nur nach mir gegangen wäre, wäre ich wahrscheinlich erst mit 40 oder noch später Vater geworden :rolleyes: - und das wäre mir inzwischen definitiv zu spät-

    Bezüglich Heirat: Sehe ich ähnlich wie Du, zum Glück ist meine Lebensgefährtin schon mal geschieden worden und hat daher keinerlei Wünsche in diese Richtung :mrgreen: - ich persönlich brauche das nicht, und es gibt heutzutage auch kaum noch Nachteile hierdurch, zumindest nicht im Moment.

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Ich befürchte das Wesentliche in deiner Frage sind nicht die späteren finanziellen Implikationen einer eventuell gescheiterten Ehe, es geht viel eher um die Frage ob zum jetzigen Zeitpunkt bereit für Ehe und vor allem Kind bist. Und genau diese Frage solltest du dir sehr gut überlegen, denn da kann dir weder ein guter Ratschlag hier aus dem Forum noch eine analytische Aufbereitung helfen.

    Wenn du heute schon länger mit deiner Freundin zusammen lebst, wird die Ehe an sich nicht so viele Auswirkungen haben, aber ein Kind verändert fast alles. Dein Leben wird sich ziemlich dramatisch verändern und du solltest dich ganz genau hinterfragen ob du jetzt bereit dazu bist einen neuen Abschnitt einzuschlagen. Sehr schön, aber auch ganz anders. Wenn du jetzt dafür bereit bist, mach es! Wenn du Zweifel hast, lass es! Dann muss deine Freundin Verständnis dafür aufbringen, oder auch nicht.

    Go Pack Go!

  • Im Leben gibt es eine Garantie und dass ist der Tod. Eine Beziehung / Ehe kann jahrelang halten und durch eine Lappalie zu Bruch gehen. Es gibt einfach keine Garantie. Auch wenn du sie liebst, wie schon manche Vorredner schrieben musst du für dich wissen ob du dass wirklich willst. Also heiraten und schnell Vater werden. Wenn dass für dich kein Thema ist, dann offen ansprechen auch wenn es vielleicht hitzige Diskussionen gibt. Du darfst nicht den Fehler machen ihr zu Liebe Dinge zu akzeptieren auf die du eigentlich keinen Bock hast. Klar, mal keine Lust auf einen Kinofilm und dann trotzdem mitgehen ist nicht schlimm. Aber solche wichtigen Sachen, da musst du einfach selber absolut davon überzeugt sein ansonsten wirst du früher oder später unglücklich. Und auch solche Sachen wie Ehevertrag, ansprechen. In lockerer Atmosphäre etc. ist es leicht dahingesagt wenn es zur Scheidung kommt dass die Vernunft überwiegt, doch oftmals tritt genau dass Gegenteil an. Anhand deines Textes merke ich dass du dir absolut unsicher bist, ergo solltest du daher auch dass Gespräch mit ihr suchen.

    GET RID OF Jack Easterby

  • Den Eindruck bekam ich auch - wobei man auch als Mann mit 31 zumindest schon mal langsam ans Kinder bekommen denken kann - wenn man denn welche möchte ;) Ich musste mich mit Anfang 30 auch sanft dahin "schubsen" lassen, mir Gedanken darum zu machen ;), bin aber im Nachhinein sehr froh darüber, denn wenn es nur nach mir gegangen wäre, wäre ich wahrscheinlich erst mit 40 oder noch später Vater geworden :rolleyes: - und das wäre mir inzwischen definitiv zu spät-
    Bezüglich Heirat: Sehe ich ähnlich wie Du, zum Glück ist meine Lebensgefährtin schon mal geschieden worden und hat daher keinerlei Wünsche in diese Richtung :mrgreen: - ich persönlich brauche das nicht, und es gibt heutzutage auch kaum noch Nachteile hierdurch, zumindest nicht im Moment.

    Guck mal...ich war ehrlich gesagt so wirklich erst mit 40 bereit :D:bier:

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  • Wenn du heute schon länger mit deiner Freundin zusammen lebst, wird die Ehe an sich nicht so viele Auswirkungen haben, aber ein Kind verändert fast alles. Dein Leben wird sich ziemlich dramatisch verändern und du solltest dich ganz genau hinterfragen ob du jetzt bereit dazu bist einen neuen Abschnitt einzuschlagen. Sehr schön, aber auch ganz anders.

    Was in der Art wollt ich auch grad schreiben. Und ein Kind wird eine Beziehung nie kitten oder zusammen halten.. Ein Kind saugt enorm an Energie, Kraft, Zeit.

    Ich hätte es auch nie so drastisch geglaubt. Ebenso die Tipps wie Unternehme oder Reise, weil dann ist mal jahrelang sehr eingeschränkt

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    Live gesehen:
    Atlanta Falcons, Baltimore Ravens, Cleveland Browns, Detroit Lions, Houston Texans, Jacksonville Jaguars, Kansas City Chiefs,LA Chargers, LA Rams, Las Vegas Raiders, Miami Dolphins, Minnesota Vikings, New England Patriots, NY Giants, NY Jets, New Orleans Saints, Pittsburgh Steelers, San Francisco 49ers

  • Hier stehen schon viele richtige Sachen, es kommt wirklich auf die Einzelsituation an.

    Wir hatten mit Anfang bzw. Mitte 20 das erste Kind mitten im Studium (geplant), gegen jedes "man muss erstmal X", mit der richtigen Organisation und gegenseitigem Support hat auch das geklappt. Das wir jetzt mehr Kinder haben und im Berufsleben angekommen sind und alles noch wunderbar ist, ist aber noch lange keine Garantie dass es für immer so bleibt. Die kann man ja leider nie bekommen...

    Und bei Frauen muss man das biologische Alter ab irgendeinem Punkt natürlich schon irgendwo ernst nehmen ;) nur weil es mittlerweile möglich ist , auch Risikoschwangerschaften mit 40 durchzubringen, muss man es ja nicht unbedingt drauf ankommen lassen. Sofern man denn ein Kind möchte.

  • Ich habe meine Frau nach 3 Monaten Partnerschaft geheiratet. Sie war 19 und ich 26 Jahre alt. Ich war mir sicher, dass ich den Partner für's Leben gefunden habe und mit ihr den Rest des Lebens verbringen will. Das ist heute noch immer so. Mittlerweile sind wir 14 Jahre verheiratet und haben 3 wundervolle Kinder. Was ich damit sagen will: Es muss nicht immer alles auf "Nummer sicher" gemacht werden, weil es auch keine absolute Garantie gibt. OK, Du hast in Deinem Umfeld ein paar Beispiele mitbekommen, wo es mies gelaufen ist. Aber wer sagt denn, dass es bei euch genauso sein wird, wenn ihr euch mal trennen solltet. Es kann Dir keiner eine Garantie geben, dass Ihr euch im Falle einer Trennung danach immer noch in die Augen schauen könnt. Das wird auch ein Ehevertrag nicht regeln können. Klar, man möchte die größtmögliche Sicherheit haben, dass sich das "Risiko" auszahlt, welches man eingeht. Da wir hier aber von emotionalen Gefühlen und Beziehungen sprechen, wirst Du eine solche Sicherheit nicht in dem Ausmaß bekommen können, wie Du es gern hättest. Es wird Dir keiner sagen können, wie sich der familiäre Alltag auf eure Beziehung auswirken wird. Die Hochzeit an sich - wird, wie schon geschrieben, wahrscheinliche keine großen Veränderungen mit sich bringen. Sobald es Zuwachs in der Familie gibt, kommen viele Entscheidungen auf euch zu, die eine Beziehung auf die Probe stellt. Da werden auch schon mal Banalitäten zum Auslöser für eine Diskussion oder Streitgespräch, weil man nervlich, körperlich oder emotional durchaus mal auf dem Zahnfleisch "läuft". Du sagst selbst von Dir, dass Du analytisch an sowas rangehst. Bei Liebe, Emotionen und Gefühlen helfen analytische Beurteilungen nur leider nicht allzu viel. Ich wünsche viel Glück, wie auch immer Du Dich entscheidest. ;)

  • Danke für die vielen Antworten bisher, das hilft mir schon weiter. Leider bin ich auf Grund meiner vergangenen Beziehungen und den tw. heftigen Geschichten meiner Freunde/Bekannten ein ziemlich misstrauischer Mensch geworden. Jetzt nicht misstrauisch im Sinne von Eifersucht, doch heutzutage halten Beziehungen einfach nicht mehr so lange und sind auch nicht mehr so stark und krisenresistent wie früher. Dazu kommt die Statistik und die Wahrscheinlichkeit, welche beide eigentlich komplett gegen eine Ehe sprechen sowie das Familien- und Scheidungsrecht, welches den vermögenden Partner finanziell ziemlich (aus)bluten lässt.

    Insgesamt seh ich eigentlich keinen Vorteil in der Ehe, sondern nur ein unkalkulierbares finanzielles Risiko und zwar hauptsächlich für mich. Deswegen haben einige von euch richtig erkannt, dass ich eigentlich nicht heiraten will obwohl ich meine Freundin liebe. Denn mein Kopf lässt eine solch irrationale Aktion einfach nicht zu, ich kann nicht aus meiner Haut raus.

    Betreffend Nachwuchs schaut das schon anders aus. Ich würde gerne ein Kind großziehen, in mittelfristiger Zukunft (2-3j) und auch gerne mit meiner Freundin. Allerdings ist da dann wieder das selbe Dilemma: Sollte es zwischen ihr und mir nicht weiter hinhauen bin ich der Trottel und das Kind wächst dann im schlechtesten Fall auch ohne mich auf, aber zahlen darf ich dann.

    Ich bewundere immer Paare, die dieses Risiko ohne mit der Wimper zu zucken eingehen, gleichzeitig tun mir dann die Väter leid, welche nach einem Rosenkrieg psychisch und finanziell im Arsch sind und zum Dank kaum den Nachwuchs sehen. Und das schreckt mich derzeit einfach tierisch ab....

    Einmal editiert, zuletzt von ExMem021 (27. Dezember 2019 um 15:36)

  • Hier steht ja relativ viel über "bereit sein" für Kinder und das hört sich für mich so an als ob das eigene ("freie") Leben danach irgendwie abgeschlossen ist. Das hört sich für mich reichlich festgelegt und negativ an.
    Es kommt aber auf so viele Dinge an:
    - Wo liegen meine derzeitigen Prioritäten? Jedes Wochenende mit Partner feiern? Schwierig. Sich regelmäßig zu Hause oder bei Freunden treffen. Kein Problem.
    - Was für ein Typ Mensch bin ich selber? Man kann auch mit (kleinen) Kindern Reisen, Hochzeiten besuchen..., aber man muss das dann auch wollen.
    - Wie sieht mein familiäres Umfeld aus? Wenn man 4 Großeltern um die Ecke hat ist es 5 mal leichter als wenn der nächste Verwandte der auch mal die Kinder nehmen kann 300 km weg wohnt.
    - habe ich im Job die Möglichkeit zu sagen: Das Kind kotzt, Ich arbeite heute mal von zu Hause.
    - Will ich wirklich ein Kind? Wenn ich das will, sind auch stressigere Phasen leichter zu ertragen

    Ich habe mein erstes Kind mit 24 bekommen, das zweite mit 27. Beide mitten im Studium. Das waren beide Male verdammt gute Entscheidungen. Im Studium ist man so viel flexibler und kann sich im Zweifel auch nochmal ein wenig mehr Zeit nehmen. Und "bereit" sein ist da halt relativ. Man wächst auch an seinen Aufgaben. Aber man muss es wollen.

  • Ich behaupte einfach mal, dass für das erste Kind niemand "bereit" ist - wie auch? :D Es stellt das bisherige Leben einfach mal so für einige Zeit auf den Kopf, dafür gibt's keine Ausbildung, egal, ob man 20 ist oder 40 ;)

    Was ich meinte: Meine Eltern sagten immer zu mir: Ausbildung/Studium, arbeiten und dann irgendwann Kinder - und ich Idiot habe mich ausnahmsweise überwiegend daran gehalten :tongue2: - wenn ich's nochmal machen könnte, würde ich viel früher Kinder bekommen, so mit Anfang 20, dann wären sie jetzt schon aus dem Haus...hach ja :D

    Ich finde, in jungen Jahren geht einem vieles doch leichter von der Hand, man ist körperlich belastbarer und ist außerdem noch näher an der eigenen Kindheit/Jugend dran, was bestimmte Konflikte womöglich auch etwas entschärfen kann.

    Ich fühle mich mit 44 weiß Gott nicht alt und bin auch noch recht gut in Form, aber trotzdem merke ich doch, dass der Körper langsam mit dem "Abbau" beginnt: einen ganzen Tag im Freizeitpark habe ich mit Ende 20 auf jeden Fall besser weggesteckt als heute :jeck:

    Meine Töchter werde ich mit guten Ratschlägen zu diesem Thema auf jeden Fall verschonen ;)

    Und @Mama: hab Dich trotzdem lieb :ptown:mrgreen:

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Hier steht ja relativ viel über "bereit sein" für Kinder und das hört sich für mich so an als ob das eigene ("freie") Leben danach irgendwie abgeschlossen ist.

    Es kommt zumindest zu der Paarebene noch die Elternebene dazu in der Beziehung.
    Das eigene Ego strukturiert sich auch neu.
    Das ist nicht unbedingt negativ, aber das Leben verändert sich, da die Verantwortung sich erweitet.
    Dessen soll man sich bewusst sein.


    Ich bewundere immer Paare, die dieses Risiko ohne mit der Wimper zu zucken eingehen, gleichzeitig tun mir dann die Väter leid, welche nach einem Rosenkrieg psychisch und finanziell im Arsch sind und zum Dank kaum den Nachwuchs sehen.

    Ich habe den Rosenkrieg durchgemacht und den Kampf um die Zeit mit den Kindern.
    War nicht schön und noch weniger, dass ich jahrelang mit der Kindesmutter sprechen und gemeinsam Entscheidungen treffen muss, obwohl ich gerne die Straßenseite wechseln würde,wenn sie mir entgegen kommt.
    Wie zuvor schon geschrieben kann aber alles auch super verlaufen und du bekommst eine tolle Familie.


    Ich finde, in jungen Jahren geht einem vieles doch leichter von der Hand, man ist körperlich belastbarer und ist außerdem noch näher an der eigenen Kindheit/Jugend dran, was bestimmte Konflikte womöglich auch etwas entschärfen kann.

    Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit 20 noch nicht wusste, wer ich bin und wohin ich möchte. Zu dem Zeitpunkt hätte ich nicht so viel meinen Kinder weitergeben können.
    Irgendwann fühlte ich mich dann bereit Wissen und Erfahrung weiterzugeben. Bei mir hatte alles gepasst.
    Jeder muss dass aber für sich selbst entscheiden.

    Einmal editiert, zuletzt von LuckySpike (27. Dezember 2019 um 16:26)

  • Jetzt nicht misstrauisch im Sinne von Eifersucht, doch heutzutage halten Beziehungen einfach nicht mehr so lange und sind auch nicht mehr so stark und krisenresistent wie früher. Dazu kommt die Statistik und die

    Ist jetzt für deine konkrete Situation egal, aber ich glaube, dass Beziehung heutzutage nicht „schwächer“ sind als früher. Früher war das Abhängigkeitsverhältnis einer Frau dem Mann gegenüber einfach viel größer und gerade Sachen wie das Scheidungsrecht und Unterhalt haben dazu geführt, dass das aufgeweicht wurde. Und an sich ist das auch vollkommen richtig so.
    Dass man heute vielleicht auch einfacher aus der „Bubble“ rauskommt und dann evtl. lieber den „leichten“ Weg einer Trennung nimmt, als an sich und seiner Beziehung zu arbeiten oder um sie zu „kämpfen“, kommt dann zusätzlich noch dazu.

    Ansonsten klingt es in deinem konkreten Fall für mich so, dass du definitiv diesen Schritt erstmal nicht gehen willst. So eine Situation ist für beide immer doof. Auf jeden Fall solltet ihr da gemeinsam eure Pläne abstimmen und schauen, dass ihr auf einen geneinsamen Nenner kommt (ist jetzt natürlich ne Binsenweisheit :) ). Wichtig ist aber, dass man da auch konkret ist und man den anderen nicht immer hinhält - „wir schauen mal“, „ja, irgendwann ergibt sich das schon“ usw.

  • Eine Sache noch zu Deinem Ausgangsposting. Da klingt auch eine Menge "Märchen" durch. Selbst in einer klassischen Ehe gilt in erster Linie mal die "Zugewinngemeinschaft". Heisst: Es wird auseinander dividiert was jeder in die Ehe mitgebracht hat und dann der gemeinsame "Gewinn" aus der Ehe-Zeit bewertet. Solche Stories von wegen "Einer hat alles mitgebracht und erwirtschaftet und am Ende hat es der andere alles bekommen" sind daher ziemlicher Kokolores. Das ist meistens nur persönlicher Frust, weil man sich ungerecht behandelt fühlt (speziell, wenn die Frau zB zu Hause geblieben ist, nicht erwerblich gearbeitet hat und auf die Kinder aufgepasst hat) . Dann kann man halt auch nicht darauf pochen, dass man mehr verdient hat etc. Heiraten heißt nun mal auch gemeinsame Gewinne teilen (zumal man da ja auch noch andere Vorteile zB bei der Steuer genießt). Sonst ist es halt eine WG mit separaten Kassen.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

    Einmal editiert, zuletzt von Buccaneer (27. Dezember 2019 um 20:01)

  • Eine Sache noch zu Deinem Ausgangsposting. Da klingt auch eine Menge "Märchen" durch. Selbst in einer klassischen Ehe gilt in erster Linie mal die "Zugewinngemeinschaft". Heisst: Es wird auseinander dividiert was jeder in die Ehe mitgebracht hat und dann der gemeinsame "Gewinn" aus der Ehe-Zeit bewertet. Solche Stories von wegen "Einer hat alles mitgebracht und erwirtschaftet und am Ende hat es der andere alles bekommen" sind daher ziemlicher Kokolores. Das ist meistens nur persönlicher Frust, weil man sich ungerecht behandelt fühlt (speziell, wenn die Frau zB zu Hause geblieben ist, nicht erwerblich gearbeitet hat und auf die Kinder aufgepasst hat) . Dann kann man halt auch nicht darauf pochen, dass man mehr verdient hat etc. Heiraten heißt nun mal auch gemeinsame Gewinne teilen (zumal man da ja auch noch andere Vorteile zB bei der Steuer genießt). Sonst ist es halt eine WG mit separaten Kassen.

    Das hab ich anders erlebt. Ich habe einen sehr guten Freund und einen Bekannten, die wurden beide richtig abgezockt. Beide haben ein Einfamilienhaus eigenfinanziert in die Beziehung mitgenommen und noch heute lebt die Ex mit den Kindern drin und er mus auch noch - nicht gerade schmal - unterhalt zahlen. Bei der Gerichtsverhandlung war ich dabei, da spielte es überhaupt keine Rolle, wer was in die Ehe mitgenommen hat - das Kindeswohl hatte Vorrang. Zufällig war ich auch beim Bau involviert (Schall und Wärmedämmung) und hab sehr viel geholfen, deswegen weiß ich da wovon ich rede und weiß auch, dass er alles selbst finanziert hat.

    Das war eine richtig schmutzige Scheidung, sie hat ihm alles mögliche an den Kopf geworfen (Alkoholkonsum, Sex ohne Zustimmung, natürlich alles ohne Beweise usw..) und ich muss ehrlich sagen, das hat mich ziemlich geprägt. Die Richterin hat die Forderungen der Mutter in fast allen Punkten erfüllt.

    Wenn man dann auch noch googelt, kann man zahlreiche ähnliche Fälle nachlesen und auch das besagte "Männermagazin", dessen Ausrichtung und Meinungslinie ich zutiefst verurteile, beschreibt zumindest im Scheidungs- und Familienrecht immer wieder solche und andere Fälle en masse.

    Was ich seit neustem auch sehe ist, dass meine Freundin stets die Studentin war und nie Geld hatte. Deswegen hab auch ich immer ohne groß nachzudenken die Rechnungen im Restaurant oder vom Wochenendausflug übernommen, weil ich ja über ihre finanzielle Lage bescheit wusste. Sie wohnt ja auch seit ca. einem Jahr quasi gratis bei mir (ist aber noch bei den Eltern gemeldet) - sie kauft halt manchmal für uns Lebensmittel ein.

    Wahrscheinlich werde ich mit meiner Freundin bald über das Thema reden müssen. Das wird sicher lustig: "Ich liebe dich und möchte in 2-3 Jahren Kinder mit dir, aber ich habe Angst dass du mich irgendwann abzockst.....". Ich bin echt sehr unsicher. Mein Kindeswunsch ist schon da, allerdings will ich am Ende auch nicht so Enden wie mein guter Freund, der heute auf Grund der Scheidung jeden Cent zweimal umdrehen muss, obwohl er fast das ein-einhalbfache von mir verdient.

    Edit: Mein Cousin ist darüber hinaus Anwalt in ein einer Kanzlei, in welcher auch 2 seiner Kollegen auf das Familien und Scheidungsrecht spezialisiert sind. Er rät jedem Menschen mit Vermögen dringend ab, zu heiraten, so lange die Gesetzeslage so ist, wie sie derzeit ist. Auch Kinder bekommen sieht er unter derzeitigen rechtlichen Vorrausetzungen kritisch.

    2 Mal editiert, zuletzt von ExMem021 (27. Dezember 2019 um 20:39)

  • Ganz ehrlich, wenn du solche Bedenken hast und offensichtlich nicht aus ganzem Herzen "ja, ich will" sagen kannst, dann solltest du es schlichtweg sein lassen.

  • Das hab ich anders erlebt. Ich habe einen sehr guten Freund und einen Bekannten, die wurden beide richtig abgezockt. Beide haben ein Einfamilienhaus eigenfinanziert in die Beziehung mitgenommen und noch heute lebt die Ex mit den Kindern drin und er mus auch noch - nicht gerade schmal - unterhalt zahlen. Bei der Gerichtsverhandlung war ich dabei, da spielte es überhaupt keine Rolle, wer was in die Ehe mitgenommen hat - das Kindeswohl hatte Vorrang. Zufällig war ich auch beim Bau involviert (Schall und Wärmedämmung) und hab sehr viel geholfen, deswegen weiß ich da wovon ich rede und weiß auch, dass er alles selbst finanziert hat.
    Das war eine richtig schmutzige Scheidung, sie hat ihm alles mögliche an den Kopf geworfen (Alkoholkonsum, Sex ohne Zustimmung, natürlich alles ohne Beweise usw..) und ich muss ehrlich sagen, das hat mich ziemlich geprägt. Die Richterin hat die Forderungen der Mutter in fast allen Punkten erfüllt.

    Wenn man dann auch noch googelt, kann man zahlreiche ähnliche Fälle nachlesen und auch das besagte "Männermagazin", dessen Ausrichtung und Meinungslinie ich zutiefst verurteile, beschreibt zumindest im Scheidungs- und Familienrecht immer wieder solche und andere Fälle en masse.

    Was ich seit neustem auch sehe ist, dass meine Freundin stets die Studentin war und nie Geld hatte. Deswegen hab auch ich immer ohne groß nachzudenken die Rechnungen im Restaurant oder vom Wochenendausflug übernommen, weil ich ja über ihre finanzielle Lage bescheit wusste. Sie wohnt ja auch seit ca. einem Jahr quasi gratis bei mir (ist aber noch bei den Eltern gemeldet) - sie kauft halt manchmal für uns Lebensmittel ein.

    Wahrscheinlich werde ich mit meiner Freundin bald über das Thema reden müssen. Das wird sicher lustig: "Ich liebe dich und möchte in 2-3 Jahren Kinder mit dir, aber ich habe Angst dass du mich irgendwann abzockst.....". Ich bin echt sehr unsicher. Mein Kindeswunsch ist schon da, allerdings will ich am Ende auch nicht so Enden wie mein guter Freund, der heute auf Grund der Scheidung jeden Cent zweimal umdrehen muss, obwohl er fast das ein-einhalbfache von mir verdient.

    Na ja... Wenn beide schon vorher die Bude gemeinsam gekauft haben, dann ist das tatsächlich eine andere Sache, da dort dann ja schon gemeinsame Besitzanteile da waren. Unabhängig von Ehe oder nicht sollte es dazu hoffentlich schon vertragliche Gestaltungen geben haben. Wenn er das nicht getan, sorry, dann war er gelinde gesagt SEHR naiv. So etwas sollte IMMER Teil einer vorehelichen Klärung sein.

    Ich weiß nicht, wie deine Freundin so drauf ist, aber wenn du die Diskussion so mit ihr anfängst, würde ich da nicht auf die richtige Diskussionsgrundlage wetten, die es braucht, um da sinnvoll drüber zu diskutieren. Das mag sein, dass Du sie die letzten Jahre etwas mehr "mitgetragen" hat, aber das hast Du ja nicht aus reinem Großmut gemacht. Letztendlich wird sie ja auch sicher nicht nur aus Jux und Dollerei studiert haben. Das ist halt so, wenn man ein paar Jahre Altersunterschied hat und daher leicht asynchrone Lebensläufe. Wenn es dir nur um dein Geld geht, dann solltest du vielleicht wirklich besser nicht heiraten. Frage ist dann nur, ob das dann für sie eine gangbare Lösung ist.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • (zumal man da ja auch noch andere Vorteile zB bei der Steuer genießt).


    Offtopic und naiv, aber kann mir jemand den Steuervorteil bei einer Ehe noch mal erläutern?

    Nivelliert sich durch die Besteuerung des gemeinsamen Jahreseinkommens nicht das unterjährige Mehr an verfügbarem Geld? Momentan bekomme ich mit Steuerklasse 1 bei der jährlichen Steuerklärung immer eine nette Rückzahlung. Mit Klasse 3 hätte ich zwar monatlich mehr Liquidität, doch bei der Steuererklärung eine Rückzahlung zu erwarten, so dass ich (unverifiziert) + - Null rausgehen dürfte, egal ob 3 oder 1.

    Mir erschließt sich der Grund „Heiraten wegen der Steuer“ nicht.

    "Life´s a game. Football is serious!"

  • Ganz ehrlich, wenn du solche Bedenken hast und offensichtlich nicht aus ganzem Herzen "ja, ich will" sagen kannst, dann solltest du es schlichtweg sein lassen.

    Ganz, ganz selten das ich jemanden so konsequent zustimmen darf.

    Alles andere ( sprich : mehr) als ein Singleleben, bzw. ein "wir sind liiert und wohnen auch zusammen" wäre schlicht aberwitzig...

    Nicht böse gemeint (im Gegenteil), aber hier sehe ich den Fall so gelagert, das ein gemeinsamer Haushalt (Miete) wirklich das höchste der Gefühle ist.

    Im übrigen ist nicht jeder für die Ehe und Kinder "gemacht" - das mag sich erst einmal "bitter" anhören, entspricht aber definitiv den Tatsachen.

    -Joe Banner: “Since Mike Lombardi and I are Moe and Larry, we set out to find Curly."
    (J.Banner at the press conference regarding the endless coach search)

    -Funny, so many Browns fans still clamor for the "safe pick" ignoring that all we've done for 15 years is the "safe pick".

    "And when that turnaround happens, wherever I am, I will smile – more than a little bittersweetly – and say, to myself, “Go Browns!”
    Sashi Brown. A Cleveland Brown,bleeding brown an orange.

    Einmal editiert, zuletzt von drew11 (27. Dezember 2019 um 21:00)

  • Offtopic und naiv, aber kann mir jemand den Steuervorteil bei einer Ehe noch mal erläutern?

    Nivelliert sich durch die Besteuerung des gemeinsamen Jahreseinkommens nicht das unterjährige Mehr an verfügbarem Geld? Momentan bekomme ich mit Steuerklasse 1 bei der jährlichen Steuerklärung immer eine nette Rückzahlung. Mit Klasse 3 hätte ich zwar monatlich mehr Liquidität, doch bei der Steuererklärung eine Rückzahlung zu erwarten, so dass ich (unverifiziert) + - Null rausgehen dürfte, egal ob 3 oder 1.

    Mir erschließt sich der Grund „Heiraten wegen der Steuer“ nicht.

    Stichwort Ehegattensplitting:
    Das Finanzamt addiert dein Einkommen zu dem deines Partners und teilt diese Summe durch zwei. Für dieses Ergebnis wird dann die Einkommensteuer berechnet.
    Diese wird nun wieder verdoppelt. Heraus kommt die Einkommensteuer, die ihr als Ehepaar zahlen müsst.
    Das lohnt sich vor allem dann, wenn der Einkommensunterschied zwischen dir und deinem Partner besonders groß ist.

    Beispiele zum Ehegatten-Splitting
    Fall I – Partner A: 50.000 Euro Jahresgehalt & Partner B: 15.000 Euro Jahresgehalt
    13.911 Euro – Summierte Einkommensteuer bei getrennter Veranlagung
    12.530 Euro – Gemeinsame Einkommensteuer bei Zusammenveranlagung
    1.381 Euro Splittingvorteil

    Verdienen dagegen beide ähnlich viel, lohnt es sich eher nicht.

  • Ich kann mich eigentlich den meisten Vorrednern nur anschließen, wenn Du so viele Zweifel hast, laß es besser. Sei allerdings auch vorsichtig, dass Du Dich nicht selbst lähmst mit allen negativen Szenarien, die Du Dir so ausmalst. Du läufst dabei Gefahr, positive Erfahrungen von vorneherein zu verhindern, da Du aus Angst vor dem Worst Case lieber alles gleich abblockst. Ist eine "sichere" Art zu leben, aber auf Dauer auch nicht gerade befriedigend. Manchmal muss man eben Risiken eingehen, die Frage hier ist, ob Deine Freundin Dir dieses Risiko wert ist oder nicht.

    Abgesehen davon, Du erwähnst nicht, was Du verdienst, aber wenn sie kurz vor dem Master in Psychologie steht, dann dürfte Ihr Einkommenspotential nicht unbedingt gering sein, und das in naher Zukunft. Hängt natürlich auch davon abm in welche Richtung sie genau da geht, aber es wäre durchaus vorstellbar, dass sich die finanzielle Diskrepanz, die Du derzeit noch empfindest, relativ schnell nivelliert.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Keine Ahnung ob ich das nun richtig verfasse. Ich schreibe, was ich denke.

    Sowohl Kinder, als auch die Ehe sind Produkte der bedingungslosen und aufrichtigen Liebe. Es sind Dinge, die rein aus Herzenswunsch entstehen. Rationalität und Berechnung sind hier schlicht fehl am Platz. Ich mag Menschen nicht, die aus Steuergründen heiraten - ich habe allerhöchsten Respekt vor Menschen, die klar äußern, dass sie keine Kinder möchten - zum Wohl der Kinder.

    Mehr kann ich dazu nicht sagen. Bin da emotional gesteuert.

  • Bin mit meiner ersten Beziehung seit 19 Jahren zusammen. Unsere Tochter wird 14. Verheiratet sind wir seit 2016.

    Heiraten war für uns eigentlich nie wichtig. Irgendwann hat sich das einfach ergeben. Ich wüsste auch immer noch nicht, was ich konkret davon habe. Jedenfalls denke ich, verheiratet zu sein, ist das Unwichtigste an einer Beziehung.

    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man nach "nur" 3 Jahren Beziehung überlegt, ob man eine solch folgenreiche Entscheidung treffen will. Ich sehe da nix Unmoralisches drin. Ist ja schon schwierig, seine eigenen persönlichen Ziele zu setzen. Woher soll man denn wissen, welche Ziele der Partner wirklich und auch in Zukunft verfolgt? Mit Rückblick auf meine Beziehung zu meiner Frau und auch im Vergleich zu anderen gescheiterten Beziehungen in unserem Freundeskreis, kann ich folgende Kriterien nennen, die eine gute Beziehung ausmachen bzw. woran man eine gute Beziehung erkennt:

    Nach Wichtigkeit sortiert

    • Ehrlichkeit. Zum Partner und auch zu sich selbst.
    • Ist man bereit, für den Partner Opfer zu bringen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten? Und ist das andersherum auch so? Einfaches Beispiel ist der Haushalt, wenn man zusammen lebt. Schwierigeres Beispiel - gab's z.B. bei uns - steckt jemand mit der Karriere zurück wegen dem Kind?
    • Hat man gemeinsame Hobbies, denen man zusammen nachgeht. Und darf man auch ohne den Partner mal was unternehmen?
    • Interesse am Partner zeigen. Drüber reden wie der Tag des jeweils anderen war. Die Wünsche des Partners kennen. z.B. Berufliche Zukunft, nächste Anschaffungen, sexuelle Vorlieben.
    • Viel Austausch mit dem Partner. Was läuft gut, was sind die negativen Verhaltensweisen, an welchen dieser negativen Verhaltensweisen sollte man arbeiten? Und dann auch wirklich an diesen eigenen Schwächen arbeiten, auch wenn sich Manches nie ganz abstellen lässt. Zumindest erkennt der Partner es an, wenn man wirklich versucht, gegen die Schwächen anzugehen.
    • Gehört vielleicht auch zu 5. Ich nenns mal "gesunde Streitkultur". Negativbeispiel: Vor Freunden gegen den anderen sticheln. Positivbeispiel: Muss ich ein wenig ausholen, ist halt sehr individuell: Meine Frau nimmt Kritik grundsätzlich sehr persönlich (liegt an Kindheitserfahrungen) und bringt dann immer andere Themen in die Diskussion ein. Meist alte Verfehlungen von mir oder Sachen die sie gerade stören. Lösung: Wenn ich ein Problem habe, nenne ich das so sachlich wie möglich. Aber ich spreche es an und nenne auch den Grund, warum mich was stört. Sie muss sowas immer einen Tag sacken lassen und danach reden wir darüber und finden eine Lösung. Sollte sie noch andere Themen diskutieren wollen, kommt das an einem anderen Tag dran. So halten wir das emotionale so gut es geht raus.

    Das alles wird meiner Meinung nach extrem auf die Probe gestellt, wenn man ein Kind bekommt. Die schwierigste Phase ist da von nem halben Jahr bis ungefähr 4. In dem Alter machen Kinder einfach vor allem Arbeit. Hut ab vor den Frauen, die diese Nummer alleine meistern. Wer als Mann hier Punkt 2 vernachlässigt und er keine natural born Mutter hat, der braucht sich nicht wundern, wenn die Beziehung scheitert. Aber selbst wenn die Frau voll in ihrer Mutter-Rolle aufgeht, sieht es schlecht aus für die Beziehung. Diese Frauen brauchen den Mann oft nur noch als Geldverdiener und der sucht sich dann ne Geliebte. Gibt aber auch Konstellationen womit beide genau so zufrieden sind. Kenn ich nur persönlich keine ;)

    Gerade weil ein Kind so viel Arbeit ist, vor allem emontionale Arbeit, ist es extrem von Vorteil, wenn man Großeltern hat, bei denen man mal die Kinder abgeben kann. So ist es für die Partner auch mal möglich ein Paar zu sein und nicht nur 100% Eltern. Kinder im Schlafzimmer der Eltern sind auch so ein Beziehungskiller. Ich finde, spätestens wenn sie durchschlafen gehören die in ein eigenes Zimmer. Und - es ist traurig. Aber selbst in Berufen, wo sich Gleitzeit etabliert hat, ist es für Frauen immer noch schwierig. Karriere und Kind unter einen Hut zu bekommen. Ne Freundin von mir ist auch Psychologin und bereitet Unternehmen auf Zertifizierungen vor. Und selbst sie wird von Vorgesetzten und Kollegen schief angeguckt, wenn sie verlangt einen Tag im voraus zu wissen, dass sie einen Außeneinsatz hat. Weil die Kinderbetreuung geregelt werden muss. Als Frau hat man in Deutschland immer noch die Arschkarte.

    Hoffe meine Ausführung helfen ein bisschen. Ich kann nur sagen, dass ich mich sehr glücklich schätze mit meiner Frau eine gesunde Beziehung zu führen. Wir scherzen immer: Wir sind wie beste Freunde, nur dass wir es miteinander treiben :saint: . Kann mir echt nicht vorstellen, dass ich mit einem anderen Partner nochmal sowas aufbauen könnte. Ich muss aber auch sagen, dass ich das damals nach 3 Jahren Beziehung auch nicht hätte vorher sagen können. Letzlich muss man es einfach versuchen.

    Wie von meinen Vorrednern schon erwähnt: Sprich einfach ehrlich mit deiner Partnerin über deine Befürchtungen. Wenn sie allein deshalb schon kein Verständnis hat oder komisch reagiert. Dann würden bei mir an deiner Stelle schon die Alarmglocken angehen. Wie oben schon gesagt, ist die Eheschließung für mich das Unwichtigste. Aber gut, ich als Agnostiker kann das vielleicht nicht nachvollziehen warum das für Christen wichtig ist ;)

  • Das hab ich anders erlebt. Ich habe einen sehr guten Freund und einen Bekannten, die wurden beide richtig abgezockt. Beide haben ein Einfamilienhaus eigenfinanziert in die Beziehung mitgenommen und noch heute lebt die Ex mit den Kindern drin und er mus auch noch - nicht gerade schmal - unterhalt zahlen. Bei der Gerichtsverhandlung war ich dabei, da spielte es überhaupt keine Rolle, wer was in die Ehe mitgenommen hat - das Kindeswohl hatte Vorrang. Zufällig war ich auch beim Bau involviert (Schall und Wärmedämmung) und hab sehr viel geholfen, deswegen weiß ich da wovon ich rede und weiß auch, dass er alles selbst finanziert hat.

    Verstehe ich das richtig, das die beiden Freunde von dir bevor sie geheiratet haben ein Haus gebaut haben wo sie jeweils die alleinigen Eigentümer sind. Nach der Hochzeit sind die Damen nicht ins Grundbuch eingetragen worden, also die Männer sind weiterhin die alleinigen Eigentümer dürfen aber nicht mehr (also die Männer) in ihrem Eigentum leben?

    ... am Anfang war es nur ein Gedanke...

  • Hut ab vor den Frauen, die diese Nummer alleine meistern.

    Ist das so? Kann ich für uns nicht sagen und dann weiß ich nicht was ihr für ein Familienleben habt.

    Nachtrag: vielleicht verstehe ich dich komplett falsch und fixe mich gerade nur auf das eine Wort in dem einen Satz.
    Ich gehe aber nicht mit dir, das die Frau die Erziehung der Kinder alleine übernimmt und ich kann mir auch nicht vorstellen das es bei euch so ist. Vielmehr ist es doch so, daß man sich neben den Tätigkeiten im Haushalt auch in der anwesenden die Erziehung der Kinder teilt. Das bedeutet das man als Mann sich auch einige Stunden am Tag um die Kinder kümmert. Oder nicht?

    ... am Anfang war es nur ein Gedanke...

    Einmal editiert, zuletzt von huesla (29. Dezember 2019 um 23:56)