Öffentlicher Rundfunk - notwendig oder überflüssig?

  • Mich würde ja interessieren, was deine Vorstellung der Rundfunklandschaft in Deutschland ist? Nur noch private? Abgespeckter ÖR? ÖR als PayTV? Finanzierung aus Steuern? Oder ausschließlich aus Werbeeinnahmen? Wo soll es denn hin gehen?

    Wenn man tatsächlich konsequent ist, dann ja, nur noch private. Denn den ÖR gibt es eigentlich nur, weil es anfangs knappe Frequenzen gab und mit hohen finanziellen Aufwand verbunden war ein Programm zu gestalten. Deshalb keine öffentlich rechtlichen Zeitungen. Ich würde nicht behaupten, dass das automatisch besser ist. Auf jedenfall gibt es einen Wechsel in den Gewohnheiten. Mehr oder weniger steht uns die ganze Welt offen und zeitlich sind wir nicht mehr so gebunden. Es ist aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit, wann der ÖR an Bedeutung verliert und man sieht ja, wie er bei YouTube um zukünftige Zahler kämpft. Vielleicht hält er sich auch, wenn er sich der Zeit anpassen kann oder die Menschen an sich bindet. Bis dahin bin ich für eine schrittweise Reduzierung auf eine Grundversorgung mit Nachrichten, Informationen und ja auch ein wenig Unterhaltung. Das sollte aber gesellschaftlich diskutiert und beschlossen werden. Ich höre schon, wenn die Menschen entscheiden dürften, würden sie sich das Geld sparen und nur noch RTL II sehen. Glaube ich aber nicht. Ein pay per view, zeitliches Abo vielleicht, aber unwahrscheinlich. Einen festgelegten Anteil aus Steuereinnahmen wäre ja ähnlich einer Zwangsabgabe.

    Habe ich eine klare Vorstellung? Nein! Es soll aber kein Zwang sein, das zu finanzieren. Politik und ÖR hatten genug Zeit. Beschlossen wurde eine Zwangsgebühr. Das ist das mindeste, was korregiert werden sollte.

  • Im Prinzip sicher nicht verkehrt, aber brauchtdieses Gegengewicht z.B. wirklich die derzeit vorhandene Anzahl von Intendanten, inklusive des damit verbundenen Wasserkopfes? Dann das Geld fliesst ja nicht vorwiegend in die unabhängige Berichterstattung.

    Berechtigte Frage, die so natürlich mit nein beantwortet werden müsste. Neben diesen Dingen würden mir auch noch andere Bereiche des ÖR einfallen, die durchaus Optimierungspotenzial aufweisen. Mir ging es aber zunächst um die grundsätzliche Frage der Notwendigkeit.

  • Es soll aber kein Zwang sein, das zu finanzieren. Politik und ÖR hatten genug Zeit. Beschlossen wurde eine Zwangsgebühr. Das ist das mindeste, was korregiert werden sollte.

    Doch, das sollte es. Unbedingt sogar. In den USA ist sehr gut zu beobachten, dass Fakten in der öffentlichen Debatte kaum noch eine Rolle spielen bzw. ins Hintertreffen geraten. Ich will aber nicht in einem Land leben, dass von Lügen a la Fox News zugedröhnt wird und in dem ein paar Milliardäre oder Konzerne entscheiden, was wir zu sehen bekommen und was nicht. Diese gesellschaftliche Degenerierung möge uns erspart bleiben.

  • Doch, das sollte es. Unbedingt sogar. In den USA ist sehr gut zu beobachten, dass Fakten in der öffentlichen Debatte kaum noch eine Rolle spielen bzw. ins Hintertreffen geraten. Ich will aber nicht in einem Land leben, dass von Lügen a la Fox News zugedröhnt wird und in dem ein paar Milliardäre oder Konzerne entscheiden, was wir zu sehen bekommen und was nicht. Diese gesellschaftliche Degenerierung möge uns erspart bleiben.

    Das kann man nicht vergleichen. In den USA gibt es immer noch der Wahrheit loyal gegenüberstehenden Präsidenten der dem Volk ungefragt mitteilt, was wahr und was Fake News ist.


    Sicher ist sicher: :tongue2:

  • Wenn man tatsächlich konsequent ist, dann ja, nur noch private. Denn den ÖR gibt es eigentlich nur, weil es anfangs knappe Frequenzen gab und mit hohen finanziellen Aufwand verbunden war ein Programm zu gestalten. Deshalb keine öffentlich rechtlichen Zeitungen. Ich würde nicht behaupten, dass das automatisch besser ist. Auf jedenfall gibt es einen Wechsel in den Gewohnheiten. Mehr oder weniger steht uns die ganze Welt offen und zeitlich sind wir nicht mehr so gebunden. Es ist aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit, wann der ÖR an Bedeutung verliert und man sieht ja, wie er bei YouTube um zukünftige Zahler kämpft. Vielleicht hält er sich auch, wenn er sich der Zeit anpassen kann oder die Menschen an sich bindet. Bis dahin bin ich für eine schrittweise Reduzierung auf eine Grundversorgung mit Nachrichten, Informationen und ja auch ein wenig Unterhaltung. Das sollte aber gesellschaftlich diskutiert und beschlossen werden. Ich höre schon, wenn die Menschen entscheiden dürften, würden sie sich das Geld sparen und nur noch RTL II sehen. Glaube ich aber nicht. Ein pay per view, zeitliches Abo vielleicht, aber unwahrscheinlich. Einen festgelegten Anteil aus Steuereinnahmen wäre ja ähnlich einer Zwangsabgabe.

    Habe ich eine klare Vorstellung? Nein! Es soll aber kein Zwang sein, das zu finanzieren. Politik und ÖR hatten genug Zeit. Beschlossen wurde eine Zwangsgebühr. Das ist das mindeste, was korregiert werden sollte.

    Danke für die Antwort. Ich sehe das ganz anders.

    Die Finanzierung durch den Rundfunkbeitrag sorgt für eine unabhängige Stellung des ÖR. Das kann kein Privatsender und auch keine Zeitung leisten, sind diese doch von ihren Werbekunden abhängig und kaum ein privatwirtschaftlich geführtes Medium wird ernsthaft gegen den eigenen Werbekunden Stellung beziehen. Ob man diesen Beitrag nun per Haushalt, pro Kopf oder abhängig vom Einkommen erhebt kann man gerne diskutieren, aber der ÖR leistet einen immensen Beitrag zur Demokratie in Deutschland und da halte ich es für angemessen, wenn sich alle daran beteiligen.

    Über die Ausgestaltung des ganzen kann man sicher diskutieren. Regionale Studios halte ich für sinnvoll, ob man dazu einen Wasserkopf mit 9 Intendanten braucht wage ich zu bezweifeln. Nischensender wie Phoenix oder Arte erfüllen in meinen Augen wichtige Aufgaben im Bereich politische Bildung und Kultur auch abseits des Mainstreams, das sehe ich bei ZDF neo mit seinen Krimi- und Trödelshowwiederholungen nicht.

    Keep Pounding

  • Doch, das sollte es. Unbedingt sogar. In den USA ist sehr gut zu beobachten, dass Fakten in der öffentlichen Debatte kaum noch eine Rolle spielen bzw. ins Hintertreffen geraten. Ich will aber nicht in einem Land leben, dass von Lügen a la Fox News zugedröhnt wird und in dem ein paar Milliardäre oder Konzerne entscheiden, was wir zu sehen bekommen und was nicht. Diese gesellschaftliche Degenerierung möge uns erspart bleiben.

    Interessante Sichtweise. Wir leben ja im Paradies. Zumindestens Medial. Das ist aber Verschwörungstheorie. Im Land der Freiheit, der unbegrenzten Möglichkeiten. Sarkstisch gemeint!

    So genau beobachte ich die USA nicht und Beispiele aus andern Ländern sind immer hinkend. Auch wen ich selber mal welche benutze, auch mit dem Wissen darüber. Dann zahl doch meine 17,50 Euro mit und schaue gerne doppelt :jeck: . Ich arbeite nicht im Gesundheitswesen, aber mir geht es schon lange auf den Keks, dass dort wenig bis gar nichts besser wird, wahrscheinlich es immer schlimmer wird. Das betrifft Bezahlung und Werschätzung. Habe auch mal ehrenamtlich im Altersheim gearbeit, bzw. auch einen Angehörigen "betreut" (Mehr als nur einmal pro Woche besucht). Schlimmer geht immer, aber vieles ist schon nicht mehr schön. 1000 Mal diskuttiert und berichtet, auch im ÖR. Die Krankenschwester muss immer mal wieder als Beispiel herhalten und dann geht es wie gewohnt weiter. Ich sehe da keinen Nutzen und Qualität der ÖR. Zwang ist eh seltsam und Deshalb: Nein!

    Ich möchte keinen persönlich beleidigen! Ich finde die Diskussion interessant, aber für mich noch kein Argument für ein ÖR gehört.

  • Ich kann mich den Ausführungen von @Adi nur vollumfänglich anschließen - vor allem in Zeiten, in denen die größte Boulevardzeitung immer mehr zu einem spalterischen Hetzblatt wird, braucht es ein verlässlich seriöses Gegengewicht mit großer Reichweite. Es sollte uns die paar Kröten wert sein, dieses Land nicht den verstrahlten Populisten zu überlassen.

    Amen! :earl:

  • Danke für die Antwort. Ich sehe das ganz anders.
    Die Finanzierung durch den Rundfunkbeitrag sorgt für eine unabhängige Stellung des ÖR. Das kann kein Privatsender und auch keine Zeitung leisten, sind diese doch von ihren Werbekunden abhängig und kaum ein privatwirtschaftlich geführtes Medium wird ernsthaft gegen den eigenen Werbekunden Stellung beziehen. Ob man diesen Beitrag nun per Haushalt, pro Kopf oder abhängig vom Einkommen erhebt kann man gerne diskutieren, aber der ÖR leistet einen immensen Beitrag zur Demokratie in Deutschland und da halte ich es für angemessen, wenn sich alle daran beteiligen.

    Über die Ausgestaltung des ganzen kann man sicher diskutieren. Regionale Studios halte ich für sinnvoll, ob man dazu einen Wasserkopf mit 9 Intendanten braucht wage ich zu bezweifeln. Nischensender wie Phoenix oder Arte erfüllen in meinen Augen wichtige Aufgaben im Bereich politische Bildung und Kultur auch abseits des Mainstreams, das sehe ich bei ZDF neo mit seinen Krimi- und Trödelshowwiederholungen nicht.

    Der letzte Post für heute, sonst nerve ich nicht nur euch, sondern auch mich (lol).

    Unabhängig und Neutral hört sich gut an. Es bekommen viele, vielleicht auch alle Mal was ab. Ob dies jetzt alles so korrekt und ausgegliechen ist, ist fraglich und nicht leicht zu Beantworten. Oft ein Gefühl, dass das nicht so ist. Zahlen und Fakten habe ich dazu nicht. Aber das ARD Framing Manual wird noch lange ein Argument sein. Ich merke schon, dass sprachlich und argumentativ es einen gewissen Rahmen hat. Selbstkritik ist nicht erwünscht, bzw. ich sehe fast keine. Die Zusammensetzung der Rundfunkräte und wer noch so entscheidet ist auch nicht so unumnstritten. Es geht schon viel um Besitzstandswahrung und Macherhalt. Der WDR beauftraugt für die ARD nicht umsonst Berater für das Krisenmanagent für rund 500 Tsd. Euro. Ist schon mal eine Ansage und das berichtet die Welt und nicht "?". Damit ist die Nachricht nicht automatisch richtig und die Summe mag noch nicht Final sein. Wenn jemand genaueres weiß, schreibt es mir Bitte.

    Einmal editiert, zuletzt von Beary (7. Januar 2020 um 15:48) aus folgendem Grund: Fehler

  • Der WDR beauftraugt für die ARD nicht umsonst Berater für das Krisenmanagent für rund 500 Mio Euro.

    Wohl kaum, eher 500.000 Euro. "Kolportiert wird ein maximales Budget oberhalb einer halben Million Euro", wird der Bezahlartikel der Welt in der SZ/dpa-Meldung zitiert.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Die Finanzierung durch den Rundfunkbeitrag sorgt für eine unabhängige Stellung des ÖR. Das kann kein Privatsender und auch keine Zeitung leisten, sind diese doch von ihren Werbekunden abhängig und kaum ein privatwirtschaftlich geführtes Medium wird ernsthaft gegen den eigenen Werbekunden Stellung beziehen. Ob man diesen Beitrag nun per Haushalt, pro Kopf oder abhängig vom Einkommen erhebt kann man gerne diskutieren, aber der ÖR leistet einen immensen Beitrag zur Demokratie in Deutschland und da halte ich es für angemessen, wenn sich alle daran beteiligen.

    Da bin ich völlig dabei. Nur was dazu gehört ( Traumschiff ) und ob der Wasserkopf dazu sein muss, darf gerne weiter diskutiert werden :)


  • Ich möchte keinen persönlich beleidigen! Ich finde die Diskussion interessant, aber für mich noch kein Argument für ein ÖR gehört.

    Au contraire. Ea ist überhaupt nicht meine Absicht ein dir persönlich passendes Argument für ein (sic) ÖR zu liefern.

    Der letzte Post für heute, sonst nerve ich nicht nur euch, sondern auch mich (lol).
    Unabhängig und Neutral hört sich gut an. Es bekommen viele, vielleicht auch alle Mal was ab. Ob dies jetzt alles so korrekt und ausgegliechen ist, ist fraglich und nicht leicht zu Beantworten. Oft ein Gefühl, dass das nicht so ist. Zahlen und Fakten habe ich dazu nicht. Aber das ARD Framing Manual wird noch lange ein Argument sein. Ich merke schon, dass sprachlich und argumentativ es einen gewissen Rahmen hat. Selbstkritik ist nicht erwünscht, bzw. ich sehe fast keine. Die Zusammensetzung der Rundfunkräte und wer noch so entscheidet ist auch nicht so unumnstritten.

    Was meinst du damit das Framing Manual noch lange ein Argument sein wird. Für was denn?

  • Wenn man den Wert von unabhängigen Medien für eine funktionierende Demokratie nicht erkennt, weiß ich auch nicht mehr weiter...

    Damit hast du meine Eingangsfrage wunderbar beantwortet und auf den Punkt gebracht. Vielen Dank!

    Go Pack Go!

  • Eine komplette Abschaffung des ÖR, wie von einigen hier gefordert, würde ich für eine absolut fatale Entscheidung halten. Der ÖR erfüllt essentiell wichtige Funktionen in einer Demokratie. Vergleichbaren Journalismus bekommt man bei Funk- und Fernsehen von den Privaten nicht mal im Ansatz. Es sollte keinen verwundern, dass die Forderung nach Abschaffung in der Politik (fast) nur von rechtsaußen vorgebracht wird, da in einem angestrebten illiberalen System der ÖR ein Problem wäre.
    Trotz alledem wäre das ÖR System in der jetzigen Form sicherlich reformbedürftig. Alle Nachrichten, Bildungs- oder Wissensformate sollten von allen getragen und von jedem empfangbar sein. Wer Musik, Krimi, Fußball oder sonstiges sehen möchte, könnte sich dies individuell gegen Entgelt dazubuchen. Dann würde der ÖR aber natürlich vollständig in den Wettbewerb mit Pay-TV, Streaming und Co eintreten. Meiner Meinung nach müssten auch bestimmte Inhalte in der Mediathek dauerhaft verfügbar sein und nicht nach 14 Tagen rausfliegen. Dass wir hier in naher Zukunft hier eine Reform bekommen, sehe ich aber nicht. Die Hauptkonsumenten der ÖR (zumindest im Bereich Entertainment) sind eine sehr alte Altersgruppe, die gar kein Interesse an irgendwelchen Änderungen hat.

  • Wie sich eine Gesellschaft ohne funktionierenden und unabhängigen ÖR entwickeln kann, haben wir jetzt ja in Großbritannien gesehen. 90% der Zeitungen sind in der Hand von 5 Verlegern, die mit allen Mitteln den Brexit wollten, und die BBC ist als steuerfinanzierte Anstalt nicht unabhängig von der Direktive der jeweiligen Regierung. Das Board of Directors wird am Ende nicht ohne Zustimmung durch No.10 besetzt. Und wie die BBC die letzten drei Jahre agiert hat war erbärmlich. In Summe gab es eben kein wirkliches Gegengewicht (kleine Ausnahme war Channel 5 und ab und zu ITV) zur journalistischen Deutungshoheit der schreibenden Zunft. Die Mehrheit der Briten kennen immer noch nicht die zu erwartenden Konsequenzen des Brexits. Zumindest das wäre in Deutschland mit ARD/ZDF anders gelaufen.

    Go Pack Go!

  • Es ändert sich aktuell ziemlich viel bei den ÖR, auch was die Verweildauer von Beiträgen betrifft (gab erst ein neues Telemediengesetz, das längere Verweildauern erlaubt). Bei Lizenzsendungen ist man halt an das gebunden, was eingekauft wird - und länger ist teurer.

    "Tatort", "Traumschiff" und co. bräuchte ich auch nicht, aber das sind die Sachen die geschaut werden. Und ganz unabhängig von der Quote ist man auch bein den ÖR nicht.

    Persönlich nervt mich am meisten sowas wie Olympische Spiele, Fußball WM, etc., weil man damit korrukte Systeme mitfinanziert. Aber dass Olympia oder ein Deutschland-Spiel nicht im ÖR gezeigt wird kann man den wenigsten vermitteln.

  • Wer mal einen anschaulichen Vergleich zwischen Formaten des ÖR und in dem Fall RTL braucht, sollte sich folgendes einmal anschauen. Dann kann man in etwa erahnen, welche Qualität der Rundfunk ohne die ÖR hätte.

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  • Mal blöd gefragt

    In den USA gibt es ja nur werbefinanziertes Fernsehen

    Machen die gewaltig was falsch , wenn die Antwort „notwendig“ angekreuzt wurde?

  • Machen die gewaltig was falsch , wenn die Antwort „notwendig“ angekreuzt wurde?

    Wenn es in den USA einen ÖRR wie in Dtl. gäbe:

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Mal blöd gefragt

    In den USA gibt es ja nur werbefinanziertes Fernsehen

    Emm, Noe, es gibt auch PBS
    Hat allerdings nicht gerade die meisten Zuschauer, aber ist in jedem TV Paket, Hotel, etc. dabei

    Ich will mich auch gar nicht in eure Diskussion einmischen, aber wenn ich nur 17 Euro oder was auch immer es jetzt kostet fuers Fernsehen bezahlen muesste, wuerde ich einen Freudentanz auffuehren.

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Haengt natuerlich immer vom Paket ab, dass du dir goennst, bei mir momentan fuer 180 Programme (von denen vielleicht 15 regelmaessig geguckt werden), 3 Fernseher inclusive HD und DVR und Internet Anschluss mit 50MB ca. $175 pro Monat. Das Problem ist, dass du bestimmte Programme, z.B. NFL Network, nur in den grossen Paketen bekommst.

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Was mir hier noch zu kurz kommt ist dir Erwähnung des Programms für Kinder. Denn das ist im ÖR nämlich sehr umfangreich und unglaublich viel besser als alles was die Privaten zu bieten haben! Und das geht weit über die Sendung mit der Maus hinaus.
    Und das auch im Radio. Jeden Sonntag Morgen gibt es hier in Bremen die Zebra Vier Kinderreporter, dass ist einfach verdammt gut gemacht.

  • Also ich bin persönlich auch zwiegespalten, was dieses Thema betrifft.
    Ich finde den Preis persönlich auch zu hoch, liegt aber wohl daran, dass ich auch für Sky/Prime/Netflix (Minibetrag, weil wir den Account mit mehreren teilen)/Gamepass (auch geteilt) bezahle.
    Da kommt einiges zusammen.

    Von dieser Seite möchte ich die Rundfunkgebühren natürlich nicht mehr bezahlen.

    Andererseits nutzen wir mittlerweile Plattformen, wie ZDF Neo / NDR auch wieder mehr und in meiner Familie werden diese Sender auch immer mehr geschaut. Meine Großeltern sowieso.
    Ich möchte auch weiterhin eine unabhängige Berichterstattung haben.
    Kindersendungen auf dem Niveau finde ich auch wichtig.

    Sport kann für mich persönlich komplett rausfliegen. Meine Oma/Mutter freuen sich wiederum jedes Jahr auf Biathlon und Skispringen.

    Die richtige Grätsche dabei anzusetzen ist aber auch wirklich nicht einfach...

    #HereWeGo!

  • Hab mal in meinen alten Unterlagen aus den Medienrechts-Vorlesungen "gekramt". Weil das Thema Grundversorgung durch das Programm angesprochen wurde, sind diese Punkte ganz interessant:

    • „Baden-Württemberg-Beschluss“ (BVerfGE 74, S. 297, 323 ff., 305 ff.) → Öffentlich-Rechtliche nicht auf Grundversorgung beschränkt, d.h. Rundfunkfreiheit verbietet eine Beschränkung des Programms der Öffentlich-Rechtlichen durch den Gesetzgeber auf die Grundversorgung; Landesrundfunkanstalten dürfen auch regionale und lokale Programme ausstrahlen und ihre Dienste auf Abruf veranstalten
    • Inhalt und Form von Sendungen unterliegen grundsätzlich der Entscheidung der Rundfunkanstalten → Staat darf Anzahl und Umfang der Programme bestimmen, um eine Grundversorgung zu gewährleisten
    • Öffentlich-Rechtliche dürfen Programme auch außerhalb der Grundversorgung gestalten → Staat darf diese Programme nicht ausschließlich privaten Sendern vorbehalten, Rundfunkfreiheit verbietet es

    Und zur Rechtsnatur des Rundfunkbeitrags:

    • Beiträge werden erhoben, um die Kosten für die Nutzung einer öffentlichen Einrichtung oder Anlage zu decken, die dem Beitragspflichtigen besondere Vorteile bietet
    • die bloße Nutzungsmöglichkeit ist für den Beitrag ausreichend

    Und zum Umfang der staatlichen Finanzierung:

    • BVerfG unterstellt den Rundfunkanstalten wie jeder anderen Institution ein Selbstbehauptungs- und Ausweitungsinteresse → Staat muss aber nur jene Programme finanzieren, die zur Wahrnehmung der spezifischen Funkionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erforderlich sind

    Der letzte Punkt ist natürlich ganz interessant. Allerdings muss auch angemerkt werden, dass sich die Rundfunkanstalten nicht allein aus dem Rundfunkbeitrag finanzieren müssen, sonder auch andere Formen der Finanzierung (Werbung, Merchandising, etc.) nutzen können. Wenn auch nicht in dem Umfang wie die Privaten, da das Übergewicht der Beitragsfinanzierung gelten muss.

  • Ich finde es gut so wie es ist. Es gehört mMn auch dazu konkurrenzfähig zu sein um wahrgenommen zu werden und den öffentlichen Auftrag erfüllen zu können. Das nicht jedem das komplette Programm gefällt ist doch ganz normal, das meiste (selbst Unterhaltung oder auch Sport) kann man jedoch unter dem Dach 'Kultur' (nicht weil es Kultur ist, es gehört aber zu unserer Kultur) schon als öffentlichen Auftrag verstehen. Reine Nachrichten und/oder Informationssender würden schnell in einer BibelTV Nische oder so verschwinden. Auch die Regionalität finde ich total wichtig, weil man die Menschen über regionale Themen viel besser erreicht. Nicht umsonst waren die 3. Programme zusammengenommen wieder die meistgesehenen Sender. Das man dennoch weiter an den Strukturen arbeiten kann und sollte steht dem ja nicht entgegen, das Thema der Pensionen wurde ja schon vor Jahren erkannt und in Angriff genommen. Der ganze Apparat ist durch Personalabbau schlanker geworden, Schauspieler beschweren sich z.B. über immer kürzere Drehzeiten, es wird schon versucht an allen Ecken und Enden Kosten einzusparen. Ich wäre trotzdem dafür auf Werbung vollständig zu verzichten und würde dann sogar gerne mehr bezahlen.

  • Haengt natuerlich immer vom Paket ab, dass du dir goennst, bei mir momentan fuer 180 Programme (von denen vielleicht 15 regelmaessig geguckt werden), 3 Fernseher inclusive HD und DVR und Internet Anschluss mit 50MB ca. $175 pro Monat. Das Problem ist, dass du bestimmte Programme, z.B. NFL Network, nur in den grossen Paketen bekommst.

    naja wenn du mehr Programme & HD willst zahlst du in DE auch
    wenns dann noch Bundesliga & CL sein soll sieht der Rundfunkbeitrag plötzlich gar nicht mehr so schlimm aus

  • "Wir werden nicht einer Meinung sein"

    Georg Restle ist also auch "halbprivat" ein kompletter Spinner.

    Positiv überrascht bin ich von Buhrow, der irgendwie einen Weg gefunden hat, seinen Job zu machen ohne sein Publikum zu verachten. Offenbar leider intoniert durch ein genervtes Stöhnen seiner Mitarbeiter.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Spielt es bei der Bewertung des eigentlichen Beitrags eine Rolle, woher der angebliche shitstorm kommt?

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.