• Gibt es hier noch jemand der Bier für den Eigenbedarf braut? Oder vielleicht sogar Profis?
    Ich braue seit ein paar Jahren mit meinem Bruder und einem Kumpel zusammen Bier, immer so um die 35Liter pro Brautag.

    Bisher hatten wir immer mit Einmachkochern gekocht, ging, ist aber schon ordentlich aufwändig.

    weck.jpeg

    Unser erste Versuch damals endete zwar Trinkbar aber kam mehr in Farbe und Form eines Eierlikörs daher:

    hopfenalarmnr1.jpeg

    Zu Weihnachten habe ich von meiner Frau eine Malzrohranlage bekommen, das vereinfacht das Ganze natürlich massiv:

    klarstein.jpeg

    Hier drin wurde dann noch vor dem Jahreswechsel ein NEIPA gebraut das rechtzeitig zum Superbowl fertig sein sollte, hier bei der Kühlung und Ablassen in den Gärbottich:

    kühlung.jpeg

    Unser letztes Bier war neben dem Pale Ale das wir immer brauen ein Weihnachtsbier mit Orange, Zimt, Kardamom und Nelke, was hervorragend ankam:
    festtagstee.jpeg

    Als nächstes auf dem Programm steht bei mir ein Single Hop Session IPA mit Callista Hopfen, den ich gerne mal ausprobieren will.

    Gibt es noch jemanden der das Hobby mit mir teilt?

  • Im letzten Jahr hätte ich bei Fragen meinen Kollegen der mit mir im Büro gesessen hat fragen können, der ist Diplombraumeister. Aber das kann ich jetzt immer noch telefonisch machen wenn es hier Bedarf gibt.

  • Im letzten Jahr hätte ich bei Fragen meinen Kollegen der mit mir im Büro gesessen hat fragen können, der ist Diplombraumeister. Aber das kann ich jetzt immer noch telefonisch machen wenn es hier Bedarf gibt.

    Coole Sache, danke!

  • Da ich kein Alkohol trinke braue ich nicht zuhause zum Spass. Ich hab aber meine erste Ausbildung als Brauer und Mälzer gemacht, daher schon etwas noch in dem Thema bewandert.
    Im Prinzip ist brauen aber recht einfach solang man sich vorallem an die Temperaturen hält und natürlich die richtigen Rohstoffe nutzt.

  • Da ich kein Alkohol trinke braue ich nicht zuhause zum Spass. Ich hab aber meine erste Ausbildung als Brauer und Mälzer gemacht, daher schon etwas noch in dem Thema bewandert.
    Im Prinzip ist brauen aber recht einfach solang man sich vorallem an die Temperaturen hält und natürlich die richtigen Rohstoffe nutzt.

    Was bringt einen denn dazu eine Ausbildung zum Brauer zu machen, wenn man selber keinen Alkohol trinkt? Du kommst also gar nicht in den Genuss der Kunst die du ausübst.

    Ich meine das gar nicht despektierlich, ich würde nur gerne eine andere Perspektive darauf bekommen.

    Go Pack Go!

  • Was bringt einen denn dazu eine Ausbildung zum Brauer zu machen, wenn man selber keinen Alkohol trinkt?

    Standartgegenfrage bzw. Antwort: Gynäkologen sind meist Männer - Nimmt ein Apotheker alle Medikamente die er verkauft/anrührt?

    Aber davon ab: Ich mag Bier einfach nicht, was aber nicht beinhaltet das ich nicht weiß wie es schmecken soll. Ich habe in meiner kurzen Zeit in der Brauerei und vorallem auf der Brauerschule mehr Arten von Bier(selbstgebrautes und von anderen Brauereien) probiert wie die meisten, aber mögen muss ich es ja deswegen nicht. Zudem Zeitpunkt habe ich durchaus auch noch anderen Alkohol konsumiert(wenn auch nie viel) aber Bier war halt nicht meins. Seit über 20 Jahren trinke ich aber sogut wie keinen Schluck Alkohol mehr, einfach nur weil ichs nicht will und mir das nie was "gebracht" hat. btw macht einen sehr beliebt auf Mannschaftsfeiern(fahren und so).

  • Im Prinzip ist brauen aber recht einfach solang man sich vorallem an die Temperaturen hält und natürlich die richtigen Rohstoffe nutzt.

    Ja das stimmt schon. Ich finde es zum Teil aber schon herausfordernd wenn man das Zusammenspiel betrachtet, die unterschiedlichen Rasten, Malze, Hopfengaben, aufpassen wegen der Bitterkeit. Gärung ist auch so eine Sache, gerade im "Hausbrau"-Umfeld.

    Klar wenn man einfach einem Rezept folgt ist es relativ einfach, aber man will sich ja ausprobieren ;)

  • Gestern habe ich mit einem Kumpel dann das angekündigte Session IPA gebraut.
    Ziele: Wenig Bittere, wenig Alkohol, ordentliches Hopfenaroma.

    Eigentlich eher ein typisches Sommerbier, da ich aber ganz genau wissen will wie der Callista Hopfen rauskommt habe ich mich für die Variante entschieden, eventuell fehlt dadurch ein wenig der Pepp weil kaum Bitterkeit vorhanden sein dürfte aber wir werden sehen.

    malzrohr.jpeg
    Abmaischen (im Hintergrund der neue Eintauchkühler)
    cool.jpeg
    Der Eintauchkühler in Betrieb, das erste Mal ohne Plattenkühler. Fazit: Geht super und man muss weniger putzen/basteln
    gärung.jpeg
    Fertig im Gärbehälter (daneben reift das NEIPA für den Superbowl in Flaschen)

    Hat wieder mega Spaß gemacht, ich kam bei der Messung auf ca. 9,7° Plato Stammwürze, das dürfte am Ende so ein wenig über 4% Alk. Vol. geben, damit wäre ich voll zufrieden.

    Jetzt fehlen mir nur noch ca. 40 Flaschen die ich bis zur Abfüllung in ca. 10 Tagen erschnorren oder selber leer trinken muss ;)

  • Der stolze "Papa" :mrgreen::mrgreen::drinkers:

    flaschen-session.jpeg

    Ich hoffe ich geh hier niemand auf die Nerven mit meinem Monolog ;)

    Messung hat ergeben, dass das Bier so bei 3,95% Vol. Alk. gelandet ist, ziemlich genau was ich erreichen wollte. Mal sehen wie es nach der Nachgärung/Reifung schmeckt.

  • WIe lange lässt es jetzt reifen?

    Also die Nachgärung (für CO2) sollte so 7 Tage dauern. Dann kann man es theoretisch trinken, ich denke richtig gut sollte es so in 3-4 Wochen sein. Ich werde aber ganz bestimmt immer wieder eines zwickeln, muss ja wissenschaftlich überprüft werden ob das richtig klappt mit der Reifung ;)

  • Ich mache im März /April auch mal so einen 1Tages Braukurs bei einer Brauerei in der Nähe. Dort werden dann die basics erklärt und man braut auch sein eigenes Bier. Wenn es dann irgendwann die Zeit mal zulässt, möchte ich auch mal zuhause was probieren
    :drinkers:

  • Ich mache im März /April auch mal so einen 1Tages Braukurs bei einer Brauerei in der Nähe. Dort werden dann die basics erklärt und man braut auch sein eigenes Bier. Wenn es dann irgendwann die Zeit mal zulässt, möchte ich auch mal zuhause was probieren

    Welche Brauerei ist das? Ist auf jeden Fall empfehlenswert das mal zu machen. Ich habe da auch schon diverse Seminare gemacht, da kann man immer sehr viel lernen.
    Bei vielen Brauern in Deutschland gibt es halt nach wie vor das Mantra: Pils, Export, Weizen, alles andere ist Schrott. Das Reinheitsgebot wird mir da zum Teil auch aus den falschen Gründen hochgehalten.

    Gibt aber auch viele die sehr offen sind gegenüber anderen Bierstilen, bei solchen Leuten kann man dann auch richtig was lernen.

  • Wobei das Reinheitsgebot auch nicht das Papier wert ist auf dem es steht.

    Ich bin da jetzt auch nicht besonders tief drin, es ergibt ja schon in mancher Hinsicht Sinn, bremst aber auch die Experimentierfreudigkeit eingesessener Brauer.

    Es ist halt auch bei der Bevölkerung ganz brutal in den Köpfen drin

  • Ich mache im März /April auch mal so einen 1Tages Braukurs bei einer Brauerei in der Nähe. Dort werden dann die basics erklärt und man braut auch sein eigenes Bier. Wenn es dann irgendwann die Zeit mal zulässt, möchte ich auch mal zuhause was probieren
    :drinkers:

    ==>> :drinkers:

    ------
    Live gesehen:
    Atlanta Falcons, Baltimore Ravens, Cleveland Browns, Detroit Lions, Houston Texans, Jacksonville Jaguars, Kansas City Chiefs,LA Chargers, LA Rams, Las Vegas Raiders, Miami Dolphins, Minnesota Vikings, New England Patriots, NY Giants, NY Jets, New Orleans Saints, Pittsburgh Steelers, San Francisco 49ers

  • Bei vielen Brauern in Deutschland gibt es halt nach wie vor das Mantra: Pils, Export, Weizen, alles andere ist Schrott. Das Reinheitsgebot wird mir da zum Teil auch aus den falschen Gründen hochgehalten.

    Ich stimme dir zu dass das teilweise echt übertrieben wird.

    Andererseits hat für mich ein großer Teil der ganzen Craftbier-Szene nicht mehr viel mit dem klassischen Bier zu tun. Das mögen (teilweise, ich bin meist kein Fan) gute Getränke sein, aber mit Bier haben die soviel zu tun wie ein gut gewürztes Stück Tofu mit einem guten Steak :madness . Aber ich bin zB auch großer Guiness-Fan, das ist für mich aber ein Stout und kein "richtiges Bier" :madness .

  • Andererseits hat für mich ein großer Teil der ganzen Craftbier-Szene nicht mehr viel mit dem klassischen Bier zu tun. Das mögen (teilweise, ich bin meist kein Fan) gute Getränke sein, aber mit Bier haben die soviel zu tun wie ein gut gewürztes Stück Tofu mit einem guten Steak . Aber ich bin zB auch großer Guiness-Fan, das ist für mich aber ein Stout und kein "richtiges Bier" .

    Hmmmm ja geht mir eigentlich schon ähnlich. Ich zB braue meistens im Reinheitsgebot mit einer Ausnahme: Ich setze den Flaschen für die Nachgärung Zucker zu. Das hat vor allem den Grund, dass ich so ziemlich sicher sagen kann wieviel CO2 mein Bier am Ende hat und ich verringere das Risiko von platzenden Flaschen. Ansonsten ist da im Normalfall nur Wasser, Hopfen, Malz und Hefe drin.

    In der Craftbeer Szene wird natürlich viel probiert und das muss auch nicht jeder mögen (ich kann zum Beispiel mit Sauerbieren oder Gose überhaupt nichts anfangen), ich finde das trotzdem gut dass ausprobiert wird und da trifft man neben vielem "gewöhnungsbedürftigen" doch auch immer mal wieder ein kleines Schätzchen. Mich nervt oft halt diese Ablehnung aus Prinzip (was der Bauer nicht kennt und so...).

    Bin übrigens auch sehr großer Guinness Fan, wenn es geht aber aus dem Fass oder der (Nitro-infused) Dose. Aus der Flasche finde ich es fürchterlich.

  • Nächstes Bier ist geplant. Es wird ein Hoppy Hefeweizen.

    Ziele:
    - geschmacklich Richtung Banane/Mango, wir versuchen die Banane durch die Hefe zu erreichen (kennt man ja vom typischen Hefeweizen) und Mango durch den Neuseeländischen Motueka Hopfen.
    - Alkohol um die 5%

    Gebraut wird vorraussichtlich Anfang Februar!

  • So inzwischen ist der Edelstahl Gärbehälter da und auch eingeweiht, bin schon richtig gespannt wie das klappt mit dem Konus und der Hefe.
    IMG-20200226-WA0008.jpeg
    Zufällig hat sich auch noch ergeben, dass ich morgen eine Getreidemühle bekommen. Dann kann ich endlich selber schroten.

    Das hopfige Hefeweizen haben wir gestern das erste Mal probiert und es waren alle ziemlich begeistert. Saulecker!

  • Jedes mal wenn ich hier reinschaue, will ich das eigentlich in Angriff nehmen, aber erstmal jetzt Pflichten erfüllen bevor ich mich in sowas reinfuchse. :mrgreen: Aber ich hätte richtig Lust, ich würde so gern selber ein (für mich) gutes Malzbier herstellen, allgemein mit alkoholfreien Varianten experimentieren etc.

  • ich glaube alkoholfrei ist im Hobby Bereich fast nicht machbar. Habe mich da aber auch noch nicht genauer mit befasst.
    Ich habe jetzt auch die Möglichkeit bei 10 Grad zu vergären, könnte also auch mal untergärig. Will aber unbedingt bald mal ein süßes Porter machen.

  • Und mal wieder ein Update von mir, gestern haben wir das erste mal aus dem neuen Gärbehälter abgefüllt.
    session1.jpeg
    Hier wird die Hefe abgelassen
    session2.jpeg
    So sieht der Behälter von innen aus, der Ablass fürs Bier war schön frei.
    session3.jpeg
    Und so sehen dann ca. 21 Liter fertiges Bier aus.

    Ich habe meine Stopftechnik noch etwas verbessert (den Beutel mit dem Hopfen beschwert), so dass der Hopfen untergeht. Ich bilde mir ein dadurch bleibt viel mehr Hopfengeschmack im Bier.
    Mit dem konischen Gärbehälter könnte ich den Stopfen auch mal ohne Säckchen reinwerfen, sollte iegtnlich mit der Hefe absinken in den Konus.

  • Nach der Thread-Eröffnung von @marduk667 war ich mal so frei und habe ihn per PN angeschrieben da ich mit einem Kumpel gerne mal unterschiedliche Biere probiere. Er war dann so nett und hat mir ein paar Flaschen zukommen lassen, im Gegenzug habe ich ihm eine kleine Unterstützung für zukünftige Brauprozesse zukommen lassen. Hier jetzt mal unsere kurze Einschätzung zu den leckeren Getränken :)

    Single Hop Session IPA, gebraut und gestopft mit Calista Hopfen. ca. 3,9% Vol. Alkohol

    Wunderbar lecker erfrischendes Sommerbier. Der Hopfen war im ersten Schluck schon recht deutlich, danach ging es runter wie Öl :)

    NEEIPA, gebraut und gestopft mit Citra und Mandarina Hopfen, ca. 4,9% Vol. Alkohol

    Ebenfalls sehr lecker wenn auch kräftiger und hopfiger. Für uns dadurch kein Bier für den ganzen Abend aber 2-3 gehen immer ;)

    Mein Kumpel hatte für den Abend auch noch ein Ur-Bock mit 6,5% Vol. Alkohol im Gepäck, unsere Trinkreihenfolge war dann von leicht nach schwer. Es ist nicht immer so einfach dann die einzelnen Biere zu beurteilen, hätten wir das NEEIPA zuerst probiert wäre der kräftigere und hopferige Eindruck vielleicht nicht so stark ausgefallen. Am besten probiert man immer nur eins und dafür dann öfter. :mrgreen: Auf jeden Fall zwei leckere Biere wenn man es gerne mal etwas hopfiger mag als die übliche Kistenware.

    PS: Das Weizen habe ich noch nicht probiert, melde mich dann aber auch dazu nochmal.

  • Vielen Dank für das Feedback. Ich kann es in etwa so bestätigen.

    Das NEIPA kommt schon so hin, bitterer, stärker. Es hätte aber meiner Ansicht nach fruchtiger sein müssen, aber da war meine Stopftechnik einfach "fehlerhaft".

  • Ich bin im Landkreis Forchheim aufgewachsen und somit mit den Einheimischen Bierkultur vertraut.

    Meine Lieblingsbrauerei kommt eher aus der Bamberger Gegend ;)

    Sorry fürs hijacken vom selber brauen Thread. Wusste nicht wo es besser reinpasst

    Ich wollte mir gerade ein Bier aus Bamberg kaufen, das Mahrs AU, war auf der Suche nach was recht malzigem, wenig bitter. Bin über die Seite drauf gestoßen https://www.beyondbeer.de/alle-biere/bra…/mahrs-braeu-au

    Hast du Erfahrungen mit dem Bier? :bier:

    Um auch was passendes zu diesem Thread beizutragen, wenn ich damit hoffentlich selber mal anfange, würde ich versuchen so ein Bier in der Art zu machen :top:

  • Ich wollte mir gerade ein Bier aus Bamberg kaufen, das Mahrs AU, war auf der Suche nach was recht malzigem, wenig bitter. Bin über die Seite drauf gestoßen https://www.beyondbeer.de/alle-biere/bra…/mahrs-braeu-au

    Hast du Erfahrungen mit dem Bier? :bier:

    Als Bamberger bin ich mal so frei und antworte. Mit Mahrs Bräu macht man an und für sich nichts verkehrt. Das U (nicht AU ;) sondern a, für ein, U) ist schon gut süffig, als extrem malzig würde ich es aber nicht bezeichnen.
    Freibier aus Franken - a U Das Mahrs Aller Dinge Vllt überzeugt dich ja dieses Lied
    Bist du im Bamberger Eck und kaufst es dort? dann gäbe es schon noch 2-3 Anlaufstellen bei kleineren Brauereien, die man empfehlen könnte.