• Lauterbach :paelzer:

    So sehr ich seine Expertise mag, aber er ist halt dann auch einer von vielen Stimmen. Wie Wrandy schreibt, zu allem gibt es gleich 5 Meinungen, das müsste man mehr kanalisieren. Wird aber dank Twitter, FB und co. nur ein frommer Wunsch bleiben. Umsomehr müsste die Politik oder ihre Instrumente ( RKI ) mehr zur Aufklärung beitragen. Aber die PKs von Wieler und Spahn kann man ja mittlerweile vorhersagen.

  • So werden im Moment ständig Wasserstandsmeldungen abgegeben, zwar mit dem Hinweis, nach aktuellem Stand, aber die wissenschaftlichen Erkentnisse wurden inzwischen so oft verändert / korrigiert

    Aber genau so funktioniert nun mal Wissenschaft. :madness

  • Aber genau so funktioniert nun mal Wissenschaft. :madness

    Genau das ist das Problem.... Für den Wissenschaftler ist das normales Tagesgeschäft. Beim Normalmenschen sorgt es für zunehmende Verunsicherung, wofür wiederum die Wissenschaft nichts kann.

  • Teilweise widersprechen sich ja sogar Institutionen, also nationale Behörden und europäische oder Paul Erich Institut und RKI und so weiter und so fort.


    Wahrscheinlich ist das Problem, dass die Wissenschaft noch nie so eine Forschung an etwas Neuem in so einer krassen Öffentlichkeit machen musste. Normalerweise forschen die ja einfach für sich dahin und dann ist es leicht vorherige falsche Ergebnisse zu korrigieren. So werden im Moment ständig Wasserstandsmeldungen abgegeben, zwar mit dem Hinweis, nach aktuellem Stand, aber die wissenschaftlichen Erkentnisse wurden inzwischen so oft verändert / korrigiert - ich weiß nicht ob das dem Normalbürger zu vermitteln ist - oder ob er sich denkt: Was ein Chaos, die wissen also auch nicht mehr als ich. Gutes Beispiel ist diese Abstandsregel: Eigentlich wissen wir inzwischen, dass das eigentlich kaum was bringt. Das Problem sind ja geschlossene Räume. Wenn im geschlossenen Raum zwei Leute sind, die 5m auseinander stehen und einer ist infiziert, reicht das schon - Abstand hin, Abstand her.

    Ich weiß nicht, vllt. würde es helfen für die Virologen, eine kleine Medienschulung zu machen. Drosten regt sich auf, dass seine Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen werden oder verkürzt dargestellt werden. Aber er ist inzwischen eigentlich auch eine Person des öffentlichen, und temporär, wahrscheinlich sogar schon des politischen Lebens. Da muss man halt auch ein bisschen aufpassen, was man wie sagt, um die Leute nicht so zu verunsichern. Nicht nur die Politik in den Ländern, auch unter den Virologen ist man sich nicht einig. Vielleicht sollten diese sich auch mal zusammen setzen und eine gemeinsame Linie definieren.

    Herzlich Willkommen in der Wissenschaft. So funktioniert diese.

    Nicht die Wissenschaft oder die Wissenschaftler müssen sich ändern, sondern die Medienpanikmache sowie das Verkürzte Wiedergeben von nicht verstandenen Aussagen von Bild und Konsorten.

    „A man has two things. His words and his nuts. And you don‘t want to lose either of them.“ - Robert Quinn

  • Herzlich Willkommen in der Wissenschaft. So funktioniert diese.
    Nicht die Wissenschaft oder die Wissenschaftler müssen sich ändern, sondern die Medienpanikmache sowie das Verkürzte Wiedergeben von nicht verstandenen Aussagen von Bild und Konsorten.

    Es ist ja nicht nur Bild, falls du damit auf die Boulevard Presse im Speziellen anspielst.
    Ich weiß nicht, wie oft die ARD nach der Tagesschau die x-te "Corona Sondersendung" macht. Dort werden genauso Meldungen gemacht, zwar deutlich besser verpackt mit "Neuste Erkenntnisse haben ergeben ...", aber spätestens zwischen Couch, Telefon, Twitter und WhatsApp verschwindet dieser Nebensatz.

  • Es ist ja nicht nur Bild, falls du damit auf die Boulevard Presse im Speziellen anspielst.Ich weiß nicht, wie oft die ARD nach der Tagesschau die x-te "Corona Sondersendung" macht. Dort werden genauso Meldungen gemacht, zwar deutlich besser verpackt mit "Neuste Erkenntnisse haben ergeben ...", aber spätestens zwischen Couch, Telefon, Twitter und WhatsApp verschwindet dieser Nebensatz.

    Da ist aber nicht der Nachrichtenüberbringer schuld, sondern der Nachrichtenempfänger.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Ich habe die letzten Tage interessiert mitgelesen und würde gern einige Gedanken zu den Diskussionen der besagten Tage einfließen lassen.

    Es gab hier in unserem Forum als auch medial die Debatte, dass die Pandemiebekämpfung zentral gebündelt laufen sollte und die Kompetenzen des Bundes deutlich erhöht werden sollten, damit es mehr Einheitlichkeit, schnelleres Handeln und mehr Konsequenz gibt. Ich kann den Wunsch nach diesen drei Punkten (es mögen auch noch einige kleinere weitere Punkte dazugehören) absolut nachvollziehen, sehe dabei aber folgende Probleme. Erstens kann man wahrlich nicht davon sprechen, dass die Bundesminister samt Kanzlerin einen deutlich besseren Job in Ihren Kompetenzbereichen hinbekommen hätten. Gerade was Themen wie Schnelltests (Spahn Ankündigung vs. Realität), Impfstoffbeschaffung (ausgelagert an die EU), Impfreihenfolge, Warn-App, Schutz der Risikogruppen insbesondere der Alten- und Pflegeheime, nicht vorhandene Sormas-Software in den Ämtern usw. angeht. Bei all diesen Themen war der Bund maßgeblich beteiligt oder in der Pflicht und alle diese Themen haben nicht gut funktioniert oder funktionieren nicht gut. Gerade die Warn-App ist ein Musterbeispiel für deutsche Gründlichkeit in puncto Datenschutz und Langsamkeit und eben nicht für Konsequenz oder schnelles und kompromißloses Handeln.

    Ich gebe natürlich auch zu, dass es für eine volatile Situation gut wäre, wenn man schnell und konsequent handeln kann, aber da sehe ich nicht den Förderalismus als das zentrale Problem, sondern folgendes:
    Es gibt schlichtweg nicht eine richtige, überragende, alle zufriedenstellende Corona-Strategie, sondern gefühlt sind wir in einer Art Ping-Pong Modus. Gehen die Infektionszahlen hoch, haben medial die Hardliner die Deutungshoheit, gehen die Zahlen runter, dann kommen die Soziologen, Ökonomen, Branchenvertreter und andere Expertenzweige zu Wort die uns mit den Folgen der Lockdown-Politik konfrontieren. Wir haben also im Grunde genommen entweder kurzfristige Ängste vor dem Virus oder langfristige Ängste vor Armut, Arbeitslosigkeit, Schwierigkeiten für Kinder usw.

    Wer dieses mediale Ping-Pong noch an einem anderen Beispiel veranschaulicht haben möchte. Ich finde Astra-Zeneca eignet sich dafür sehr gut. An einem Tag schreiben die Medien von kerngesunden österreichischen Krankenschwestern, die schwerste Komplikationen nach der Impfung hatten um am nächsten Tag dann darüber zu berichten (natürlich mit empörtem Unterton), dass viele Menschen Ihren Impftermin nicht wahrgenommen haben (was sich dann später teilweise als Software-Problem herausstellte, aber dass nur am Rande).

    Und genau diese Problematik überstrahlt aus meiner Sicht alles. Die Ängste und Probleme durch die Pandemie sind sehr komplex und diffus und es gibt einfach keine Allzweckwaffe dagegen. Ich habe auch keine Lust an der Stelle wieder über No-Covid oder Zero-Covid oder Ähnliches zu diskutieren. Das mag unter bestimmten Voraussetzungen funktionieren, für unsere heterogene Gesellschaft und Just-In-Time Ökonomie wird es nicht funktionieren. Das heißt ja nicht, dass das Konzept schlecht ist, es ist eben nur nicht auf Mitteleuropa anwendbar.

    Stattdessen sollten wir versuchen aus dem Karussell der Angst auszusteigen und uns vor allem auch nicht einreden, dass es einen oder viele tolle Wege aus dem Corona-Dilemma geben würde und nur die Politik zu blöd ist diese zu gehen. Die Politik macht einen schlechten Job, ja, das ist unstrittig, aber es ist denke ich auch unstrittig, dass man in dieser Situation auch nur ganz schwer einen halbwegs guten Job machen kann. Es sind soviele verschiedene Interessen zu berücksichtigen, es gibt rechtlich einen engen Handlungsrahmen, es wurden soviele Fehler gemacht (die schlechte Datenlage ist aus meiner Sicht ein zentraler Fehler, es wurden einfach zu wenig stichprobenartige Langzeituntersuchungen in Angriff genommen) und es gibt keinen einfachen Ausweg mehr.

    Die Lockdown-Politik hat doch mittlerweile auch eine Art Maßnahmenparadoxon erreicht. Weil sich immer weniger Leute an viele Einschränkungen halten muss ich die Einschränkungen immer strenger vornehmen um denselben Effekt zu haben. Wohin soll das am Ende führen? Irgendwann spaltet es mehr, als dass es hilft.

    Dazu kommt aber noch ein weiteres elementares Problem: Die Rolle der Wissenschaft. Prof. Ioannidis hat kürzlich in einem Interview mit der Welt gesagt, dass man normalerweise rund 20 Jahre für eine detaillierte, tiefe, genaue und am Ende dann ganz exakte Forschungsarbeit zu verschiedenen Themen braucht. Wir wollen das aber gefühlt alles in 5 Minuten erledigt haben. Das führt dann dazu, dass es viele verschiedene Ergebnisse gibt, dass es Irrtümer gibt, dass man sich öfter auf den Holzweg begibt und sich korrigieren muss (bestes Beispiel Astra Zeneca) und dass die Bevölkerung natürlich vollkommen verunsichert wird. Die Wissenschaft im Allgemeinen tut sich aus meiner Sicht keinen Gefallen, wenn Sie unserem Wunsch nach schnellen Ergebnissen immer wieder nachgibt, aber auch Wissenschaftler stehen unter großem Druck und sind auch nur Menschen mit einem Ego, also wird da manches Mal zu vorschnell kommuniziert. Hier ist ein weiteres Beispiel die Rolle von Kindern bei der Verbreitung des Virus. Am Anfang hieß es plötzlich, dass gerade Kinder ein Pandemietreiber sein würden, dann war es das Gegenteil, aktuell sieht es so aus, als ob Kinder ab mittlerem Alter genauso betroffen sind wie Erwachsene und bei kleinen Kindern rätselt man mal wieder.

    Genauso wollen wir zu jeder Mutation immer ganz schnell wissen ob diese tödlicher ist als das Wildtyp-Virus. Dann wird da aus einer schwierigen Datenlage versucht so schnell wie möglich Rückschlüsse zu ziehen und eigentlich tuen wir uns damit keinen Gefallen. Jeder Wissenschaftler von Rang wird spätestens an der Stelle Prof. Ioannidis zustimmen und zugeben müssen, dass er normalerweise einige Jahre braucht um eine wirklich belastbare Aussage zu treffen. Dem Gegenüber steht aber unsere Nachfrage nach einer schnellen Antwort und die erhalten wir, aber es ist eben eine schnelle Antwort und somit höchstwahrscheinlich keine sehr genaue Antwort.

    Die verschiedenen Ansätze und Theorien der verschiedenen Wissenschaftler führen dann öffentlich und auch hier zu einer Debatte wer denn jetzt am besten im Sinne von Glaubwürdigkeit, Genauigkeit, Vorhersagetrefferquote usw. ist. Es gibt ganz sicher gute und schlechte Wissenschaftler, aber können wir diese sicher beurteilen? Können Redakteure in den Zeitungen diese sicher beurteilen? Und selbst wenn jemand 10x dick danebenlag, kann er beim 11ten Mal eventuell zufällig einen Volltreffer landen im Sinne vom "blinden Huhn und dem Korn" und andersrum ein Top-Mann wird auch mal kräftig danebenliegen.

    Am Ende würde ich als Fazit jedem empfehlen es mit mehr Gelassenheit und Abstand zum Thema zu versuchen. Das gelingt mir manchmal ganz gut, manchmal auch weniger gut, aber ich glaube es ist letztendlich am hilfreichsten. Wir können den Verlauf der Pandemie ja als einzelne sowieso nicht wesentlich beeinflussen.

  • Merkel ist auch für einen Lockdown

    12:16 Uhr
    Bundeskanzlerin unterstützt Forderungen nach Lockdown
    Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht sich angesichts der Infektionszahlen für einen klaren Lockdown aus. "Deswegen ist jede Forderung nach einem kurzen, einheitlichen Lockdown richtig", sagt ihre Vize-Sprecherin Ulrike Demmer. Die Infektionszahlen derzeit seien wegen der Ostertage nicht verlässlich. Die wachsende Zahl der belegten Intensivbetten spreche aber eine klare Sprache. "Wir brauchen eine stabile Inzidenz unter 100", ergänzt sie mit Blick auf die Zahle der Fälle über sieben Tage pro 100.000 Einwohner.

    Für eine Vorverlegung der Ministerpräsidentenkonferenz von nächster Woche gebe es keine Mehrheit. Es gebe aber Gespräche mit den Ländern. "Die Vielfalt der Regelungen trägt nicht zur Akzeptanz bei."


    Ich könnte ja an der Stelle erwähnen, das wir den seit November haben, das spare ich mir aber. Die Frage ist doch genau wie bei Armins Brücke, was soll das eigentlich bedeuten ? Wann gibt mal jemand konkrete Maßnahmen vor ? Und für wie lange ? Ende April sollen 20 Prozent der Deutschen geimpft sein. Ich befürchte, das Virus wird sich von solchen Zahlen nicht sehr beeindrucken lassen. Also dann bis Mai ? Oder Sommerferien ? Dieses Hin und Her ist einfach nur :madness

  • Lauterbach :paelzer:

    So sehr ich meinen Genossen Karl Lauterbach als Gesundheitspolitiker, aufgrund seiner breiten Ausbildung im Gesundheitsbereich, schätze, würde ich hier dann doch auch gerne mal von einem echten Experten hören.
    Also jemanden, der einen Lehrstuhl im Bereich der Epidemiologie inne hat oder hatte, statt im Bereich der Gesundheitsökonomie. Im Idealfall jemand der auch heute noch in dem Bereich aktiv ist.

    NFL-Talk A-Liga
    Eltviller Wildsäue: 10-7-0
    FF World Champion 2016

  • Wer sagt eigentlich immer das Lauterbach nur Gesundheitsökonom ist? Abschluß in Harvard im Bereich Epidemiologie finde ich auch nicht so schlecht, Harvard soll ja auch ganz okay sein.

    Aus Wikipedia:

    Von 1989 bis 1992 folgte ein Studium der Gesundheitsökonomie mit Schwerpunkten Health Policy and Management und Epidemiologie an der Harvard School of Public Health der Harvard University mit Abschluss als Master of Public Health (MPH).[

  • Und für wie lange ? Ende April sollen 20 Prozent der Deutschen geimpft sein. Ich befürchte, das Virus wird sich von solchen Zahlen nicht sehr beeindrucken lassen. Also dann bis Mai ? Oder Sommerferien ? Dieses Hin und Her ist einfach nur

    Mal ein wenig Laienepidemielogie von mir.

    Jetzt bis Ende Mai ein harten Lockdown (Vorbild der vom letzten Frühjahr). Dann sollte man eine Inzidenz von unter 20 haben und gleichzeitig eine Impfqoute von 30-40 % haben. Nach dem Lockdown würde sich zwar wieder eine vierte Welle bilden, diese würde aber durch die dann höhere Impfquote gebremst werden und bräuchte dadurch statt 2 vielleicht 4 Monate um sich so weit wie jetzt aufzubauen. 4 Monate ab Ende Mai wäre Ende September, da sollen dann aber alle Impfwilligen schon ein Impfangebot bekommen haben, was dann hoffentlich so viele sind, dass der R-Wert allein durch die Impfquote unter 1 gedrückt wird.

    Wäre zumindest mein Halbjahresplan.

    Keep Pounding

  • Merkel ist auch für einen Lockdown

    Hat sie das nicht schon vor eineinhalb Wochen in dem Interview bei Anne Will gesagt? Alle sagen sie "man müsste eigentlich", aber keiner fühlt sich zuständig oder in der Lage, zu handeln.

  • Aber genau so funktioniert nun mal Wissenschaft. :madness

    Nur ein Bruchteil der Bevölkerung kommt im Leben mit der Arbeitsweise des wissenschaftlichen Arbeiten in Berührung. Selbst bei Bachelor und Masterarbeiten wird das Thema nur gestreift, weil viele Arbeiten bspw in den Ingenierstudiengängen, die ich so kenne, auch einfach Projektarbeiten sind ( im Sinne von irgendwas programmieren, Schaltpläne erstellen, Konzepte erstellen).
    Und selbst diejenigen vergessen das recht schnell, wenn sie dann innige Jahre im Beruf sind.

    Ich glaube einfach nicht, dass es Sinn macht, die derzeitigen Thesen, mit ganz wenig Daten unterfüttert, brandaktuell aus der Wissenschaft der breiten Bevölkerung zu vermitteln. Einfach weil der Normalbürger nicht verstehen kann, warum erst so kommuniziert wird, um es dann Tage oder Wochen später zu widerrufen. Die Masken waren da auch so ein Beispiel. Erst als unnötig erachtet, dann der Heilsbringer. Ganz am Anfang hat man noch jeden Scheiß desinfiziert, wenn in der Bahn ein Coronainfizierter saß... Kurz später wusste man, war völlig umsonst. Die Kanzlerin hat mal aufgerufen,
    Sich nicht so oft ins Gesicht zu fassen. Auch das war eine Sackgasse. Ich würde mir wünschen, dass man solche Sachen erst dann kommuniziert auch aus den Wissenschaftskreisen Richtung Politik, wenn man sich auch sicher ist, dass es etwas bringt.

    Alles Gelingen
    hat sein Geheimnis,
    alles Misslingen
    seine Gründe.

  • Wer sagt eigentlich immer das Lauterbach nur Gesundheitsökonom ist? Abschluß in Harvard im Bereich Epidemiologie finde ich auch nicht so schlecht, Harvard soll ja auch ganz okay sein.

    Weiß ich nicht, wer das sagt. Ich zumindest sicher nicht. Ich habe ja von seiner breiten Ausbildung gesprochen. Nur sein beruflicher Schwerpunkt ist halt eindeutig im Bereich Gesundheitsökonomie gewesen.
    Sämtliche Veröffentlichungen, die ich online von Karl Lauterbach finden konnte sind im Bereich Gesundheitsökonomie beheimatet.

    Und wenn ich das epidemiologische Pendant zu Christian Drosten suche, dann ist die Antwort nicht Karl Lauterbach.
    Da hätte ich gerne mal von jemandem eine Einschätzung zur Gesamtlage, der auch schon veröffentlichte Forschung zum Themenkomplexe Pandemien hat.

    Wenn es darum geht Erkenntnisse einzuordnen und in politische Entscheidung umzusetzen halte ich Lauterbach wiederum so ziemlich für die Idealbesetzung, nur da hat seine Stimme scheinbar nicht genug Gewicht.

    NFL-Talk A-Liga
    Eltviller Wildsäue: 10-7-0
    FF World Champion 2016

  • Habe gerade gesehen, dass es in NRW jetzt eine erste "Drive-In-Impfstation" gibt. Das Konzept leuchtet mir nicht ganz ein. Wir schöpfen mit dem verfügbaren Impfstoff die Kapazitäten der vorhandenen Impfzentren noch lange nicht aus, geschweige denn die der Hausärzte. Gegenüber beiden sehe ich bei der Drive-In-Impfung klare Nachteile. Denn während man im Impfzentrum und beim Hausarzt noch ein paar Minuten unter Beobachtung sitzen bleiben soll und spätestens beim Rausgehen merkt, falls einem der Kreislauf abschmiert, wird man hier direkt vom Pieks in den Straßenverkehr geschickt. Also was soll das? Hauptsache was Neues, um zu beweisen, wie proaktiv und innovativ man ist? :paelzer:

  • Und sIch würde mir wünschen, dass man solche Sachen erst dann kommuniziert auch aus den Wissenschaftskreisen Richtung Politik, wenn man sich auch sicher ist, dass es etwas bringt.

    Dann hast Du mindestens genauso viele Leute, die rumschreien, dass sie ein Recht darauf hätten, informiert zu werden, und warum denn niemand sagt, was Sache ist. Und zu einem guten Teil wären das wahrscheinlich die gleichen Menschen, die jetzt verlangen, man möge doch nur gesicherte Informationen veröffentlichen.

    Das ist ja die Crux, eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen ist vollkommen verunsichert, und ein signifikanter Anteil davon wird das bleiben, egal, wie die Informationspolitik ausfällt. Einfach weil sie entweder bewusst nicht versuchen, den wissenschaftlichen Ansatz zu verstehen, oder dazu intellektuell erst gar nicht in der Lage sind.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Habe gerade gesehen, dass es in NRW jetzt eine erste "Drive-In-Impfstation" gibt. Das Konzept leuchtet mir nicht ganz ein. Wir schöpfen mit dem verfügbaren Impfstoff die Kapazitäten der vorhandenen Impfzentren noch lange nicht aus, geschweige denn die der Hausärzte. Gegenüber beiden sehe ich bei der Drive-In-Impfung klare Nachteile. Denn während man im Impfzentrum und beim Hausarzt noch ein paar Minuten unter Beobachtung sitzen bleiben soll und spätestens beim Rausgehen merkt, falls einem der Kreislauf abschmiert, wird man hier direkt vom Pieks in den Straßenverkehr geschickt. Also was soll das? Hauptsache was Neues, um zu beweisen, wie proaktiv und innovativ man ist? :paelzer:

    In der Drive In Station, von denen ich gehört habe, sind beide Punkte beachtet:
    - es wird der Beifahrer geimpft (nicht der Fahrer)
    - nach der Impfung muss man auf einen separaten Parkplatz für 15(?) Minuten und der Fahrer hupt, wenn es Probleme gibt. Dann kommt jemand vorbei

    Ich denke, dass es in NRW ähnlich ablaufen wird?

  • In der Drive In Station, von denen ich gehört habe, sind beide Punkte beachtet:
    - es wird der Beifahrer geimpft (nicht der Fahrer)
    - nach der Impfung muss man auf einen separaten Parkplatz für 15(?) Minuten und der Fahrer hupt, wenn es Probleme gibt. Dann kommt jemand vorbei

    Bei dem Bericht, den ich vorhin in den Nachrichten gesehen habe, waren Beispiele zu sehen, bei denen der Fahrer bzw. beide geimpft wurden.
    Bei dem von dir beschriebenen Verfahren wäre zumindest den beiden Nachteilen begegnet; aber hat es auch irgendwelche Vorteile?

  • Habe gerade gesehen, dass es in NRW jetzt eine erste "Drive-In-Impfstation" gibt. Das Konzept leuchtet mir nicht ganz ein. Wir schöpfen mit dem verfügbaren Impfstoff die Kapazitäten der vorhandenen Impfzentren noch lange nicht aus, geschweige denn die der Hausärzte. Gegenüber beiden sehe ich bei der Drive-In-Impfung klare Nachteile. Denn während man im Impfzentrum und beim Hausarzt noch ein paar Minuten unter Beobachtung sitzen bleiben soll und spätestens beim Rausgehen merkt, falls einem der Kreislauf abschmiert, wird man hier direkt vom Pieks in den Straßenverkehr geschickt. Also was soll das? Hauptsache was Neues, um zu beweisen, wie proaktiv und innovativ man ist? :paelzer:

    Das ist grundsätzlich nicht verkehrt. Aber das wäre zumindest in Hamburg auch bei den Hausärzten nicht anders. Die bräuchte man aktuell auch noch nicht. Dennoch denke ich, sollte man von vielen Möglichkeiten, die man sich vorstellen kann, schon jeweils vereinzelt welche aufbauen und auch Live nutzen. Einfach um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob die Abläufe so passen, wo man noch etwas verbessern könnte, etc. Damit dann für den Fall, dass man wirklich alles braucht, dann auch möglichst viel läuft und man dann nicht anfangen muss Probleme zu beseitigen, die man vielleicht schon heute im Live Betrieb erkennen kann. Immerhin ist Stand heute der PLAN, dass man im Juni mindestens 3x so viel Impfstoff bekommt wie im April.

  • Stieftochter bekommt jetzt am Freitag ( wieder kurzfristig) ihre zweite Impfung. Diesmal mit Biontec.

    Dann hätten wir den größten Sorgenfall der Familie durch. :heart:

  • Bei dem Bericht, den ich vorhin in den Nachrichten gesehen habe, waren Beispiele zu sehen, bei denen der Fahrer bzw. beide geimpft wurden.Bei dem von dir beschriebenen Verfahren wäre zumindest den beiden Nachteilen begegnet; aber hat es auch irgendwelche Vorteile?

    Ich hatte dazu noch was in der Antwort geschrieben, aber dann wieder gelöscht gehabt :).
    In Städten sehe ich spontan auch nicht so den Vorteil.

    Vielleicht hilft das in eher ländlichen Gegenden, als eine Art "Wander Impfzentrum"? Man spart sich die Einrichtung in einem (größeren) Gebäude?

  • https://www.n-tv.de/politik/Soeder…le22475139.html

    Bayern wird nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder noch heute einen Vorvertrag mit einer Firma in Illertissen für den Bezug des russischen Impfstoffs Sputnik abschließen. "Sollte Sputnik zugelassen werden in Europa, dann wird der Freistaat Bayern über diese Firma zusätzliche Impfdosen - ich glaube, es sind 2,5 Millionen Impfdosen - wohl im Juli erhalten, um die Impf-Zusatzkapazitäten in Bayern zu erhöhen", sagte der CSU-Politiker.

  • Aber schön aufpassen, dass es der richtige Sputnik-V Impfstoff ist und es nicht so läuft wie in der Slowakei:

    https://www.derstandard.de/story/20001256…arzneimittelamt

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Weiß ich nicht, wer das sagt. Ich zumindest sicher nicht. Ich habe ja von seiner breiten Ausbildung gesprochen. Nur sein beruflicher Schwerpunkt ist halt eindeutig im Bereich Gesundheitsökonomie gewesen.Sämtliche Veröffentlichungen, die ich online von Karl Lauterbach finden konnte sind im Bereich Gesundheitsökonomie beheimatet.

    Und wenn ich das epidemiologische Pendant zu Christian Drosten suche, dann ist die Antwort nicht Karl Lauterbach.
    Da hätte ich gerne mal von jemandem eine Einschätzung zur Gesamtlage, der auch schon veröffentlichte Forschung zum Themenkomplexe Pandemien hat.

    Wenn es darum geht Erkenntnisse einzuordnen und in politische Entscheidung umzusetzen halte ich Lauterbach wiederum so ziemlich für die Idealbesetzung, nur da hat seine Stimme scheinbar nicht genug Gewicht.

    Aber bei Drosten sehen wir doch auch genau das Problem, wenn ein Wissenschaftler seine Erkenntnisse teilt und diese von den Medien als politische Forderungen dargestellt werden. Karl Lauterbachs Aussagen fundieren fast immer auf Studien / Abstimmungen von/mit Experten, die noch aktiv als Epidemiologen arbeiten und darauf verweist er auch oft. Bei dem von ihm geforderten Testkonzept ("Cluster-Testing an Schulen / Arbeitsstätten" statt ohne Konzept Selbsttests für jeden der will) verweist er z.B. auf eine Studie der University of Colorado in Boulder und hat diese mit anderen Wissenschaftlern analysiert und daraus dann Empfehlungen (mehr kann er leider nicht machen in seiner Position) für die Bundesregierung abgeleitet. Er ist am Ende das Sprachrohr dieser Wissenschaftler und versucht es in einem politischen Kontext wiederzugeben und einzuordnen. Ich habe ihn eigentlich nie auf eigene Forschungen und Studien bezugnehmen gehört. Bei deinem letzten Satz sind wir dann auch 100% d'accord.

    Was grundsätzlich fehlt in den deutschen Medien sind gute Wissenschaftsjournalisten, die die Aussagen der Experten im richtigen Kontext aufbereiten und wiedergeben. Das hatte zuletzt auch Ranga Yogeshwar angemahnt und ist aus meiner Sicht ein großes Problem in der Kommunikation der Medien. Auch dadurch entsteht bei der Bevölkerung dieses Gefühl von Chaos, was sicherlich zum Teil auch einfach durch die Natur dieser unberechenbaren Pandemie bzw. durch Fehlentscheidungen der Politik verursacht wurde, aber halt auch zum großen Teil mit der schlechten Kommunikation durch die Medien und durch Politiker zusammenhängt.

  • Interessant, dass in Deutschland ein Virologe eine Entspannung im März vorhergesagt hat. bei uns in Österreich wurde eigentlich immer vor einer überrollenden Welle im März/April gewarnt.. eben wegen der Mutationen


    Darf ich mal fragen , wie es euch in Österreich so geht?
    ihr bzw Kurz habt ja den Lockdown beendet damals vor vielen Wochen und damals stand ihr heute , wo wir jetzt stehen . Alles gut? Wenn ich es richtig gelesen habe stichelt Kurz sogar gegen Deutschland?

    Das mit Streeck meinte ich natürlich nicht ernst. Mich regt es aber auf, das es nur schwarz oder weiss mittlerweile gibt.

  • Darf ich mal fragen , wie es euch in Österreich so geht?
    ihr bzw Kurz habt ja den Lockdown beendet damals vor vielen Wochen und damals stand ihr heute , wo wir jetzt stehen . Alles gut? Wenn ich es richtig gelesen habe stichelt Kurz sogar gegen Deutschland?


    die Zahlen auf 100.000 gerechnet sind ja bei uns deutlich höher als in Deutschland. In Österreich ist es inzwischen zweigeteilt. Der Westen ist im Lockdown light und der Osten ist im kompletten Lockdown, der wieder verlängert wurde um eine Woche.

    Die Intensivstationen im Osten gehen leider schon über, geplante verschiebbare OPs werden verschoben und es wurden sogar schon Nicht-Covid-Intensivpatienten in die westlichen Bundesländer verlegt

    die Mutation (Britisch) ist bei um oder über 90%.. diese schlägt deutlich härter zu.. es werden mehr Leute ernsthaft krank, kommen schneller auf die Intensivstationen, versterben schneller.. im Moment so um die 3000 neue Fälle pro Tag.. im November waren wir über 8000 pro Tag.. und da waren die Intensivstationen nicht so voll.

    Kurz stellt mehre Dinge in Aussicht: (best case)
    -Öffnungen ab Mai für Kunst, Sport, Kultur
    -Im April sollen 65+ geimpft werden
    -im Mai 50+
    -ab Juni jeder der will

    ÖSterreich hat ziemlich viel von AstraZeneca bestellt und kämpft nun mit den üblichen Imageproblemen..
    ebenso gibt es große Hoffnungen auf Johnson+Johnson, vorallem da nur eine IMmpfung notwendig wäre

    ------
    Live gesehen:
    Atlanta Falcons, Baltimore Ravens, Cleveland Browns, Detroit Lions, Houston Texans, Jacksonville Jaguars, Kansas City Chiefs,LA Chargers, LA Rams, Las Vegas Raiders, Miami Dolphins, Minnesota Vikings, New England Patriots, NY Giants, NY Jets, New Orleans Saints, Pittsburgh Steelers, San Francisco 49ers

  • Weiß ich nicht, wer das sagt. Ich zumindest sicher nicht. Ich habe ja von seiner breiten Ausbildung gesprochen. Nur sein beruflicher Schwerpunkt ist halt eindeutig im Bereich Gesundheitsökonomie gewesen.Sämtliche Veröffentlichungen, die ich online von Karl Lauterbach finden konnte sind im Bereich Gesundheitsökonomie beheimatet.

    Und wenn ich das epidemiologische Pendant zu Christian Drosten suche, dann ist die Antwort nicht Karl Lauterbach.
    Da hätte ich gerne mal von jemandem eine Einschätzung zur Gesamtlage, der auch schon veröffentlichte Forschung zum Themenkomplexe Pandemien hat.

    Die Epidemiologie ist doch im Grunde genommen eine Teildisziplin der Virologie die mittels Statistik Ursachen von Krankheiten und deren Präventionsmöglichkeiten herausarbeitet. Die Ergebnisse sind doch wiederum für Virologen interpretierbar. Geht es dir (nur) darum, dass er (Lauterbach) die Ergebnisse nicht erstellt hat, sondern "nur" interpretiert?
    Und neben den Drostens, hätten wir in Dtl. doch mit Brinkmann, Ciesek, Priesemann und Buyx ein doch gute Basis an sehr gut ausgebildeten Virologen die aus den vorliegenden Daten die Kernaspekte sehr gut herauslesen können und diese der Bevölkerung auf vielen Ebenen (Podcasts, Bundespressekonferenzen, Talkshows, Interviews) kommunizieren.
    Ebenso ist auffällig, dass sich auch viele Physiker an der Statistik von vorliegenden Rohdaten hauptberuflich beschäftigen und Ergebnisse abliefern (Name entfallen). Warum K. Lauterbach hierfür nicht geeignet erschließt sich mir hierbei nicht?


    Wo ich allgemein zustimme, ist dass man erkennen kann, dass bei vielen Medienhäusern das Wissenschaftsressort in den letzten Jahrzehnten gekürzt wurde und Journalisten, die sicher gut in ihrer Arbeit aber eben auf anderen Themengebieten, nun Informationen kommunizieren müssen, die ihnen selbst fremd sind.

  • ...auffällig, dass sich auch viele Physiker an der Statistik von vorliegenden Rohdaten hauptberuflich beschäftigen und Ergebnisse abliefern (Name entfallen).

    Priesemann und Brockmann z.B.

    - お父さん穀物 -

    I will give you every place where you set your foot! - Joshua 1, 3

  • mit Brinkmann, Ciesek, Priesemann und Buyx ein doch gute Basis an sehr gut ausgebildeten Virologen

    Buyx ist Medizinethikerin und ein gutes Beispiel für vernünftige medienpräsente Wissenschaftler, die keine Virologen sind.