Kansas City Chiefs Offseason 2020

  • Unser RB D. Guice hat euern Pick abgefeiert und sich richtig für Edwards-Helaire gefreut. Beiden waren nämlich seit frühester Kindheit (Middle School, High School, College) immer zusammen.

  • Also wenn ich mit ein Ziel für diesen RB hätte aussuchen können, ich hätte die Chiefs ganz weit oben gehabt. Aber in Runde 1? Puh.
    Da wäre sehr viel Value für die D noch da gewesen und auch ein Downtrade wäre eine Möglichkeit gewesen. Na gut, vielleicht hat man sich zu sehr verliebt. :D

    Einmal editiert, zuletzt von DrBanane (24. April 2020 um 13:29)

  • Kann schon verstehen, dass man auf RB ein Upgrade sucht, wenn ich sehe, wie viele Yards pro Catch Kareem Hunt 2018 hatte und wie sich die anderen RBs der Chiefs seitdem angestellt haben. In der Saison waren die Chiefs ja auch mit deutlichem Abstand das effizienteste Team bei Passen auf die RBs. Effizient im Sinne, dass bei einem Down mindestens die benötigten Yards für ein neues First Down erzielt wurden.

    Interessant finde ich eher, dass man CEH und nicht Swift gewählt hat. Der ist ein ähnlich guter Receiver, aber (auf dem Papier) ein besserer Athlet.

  • Wenn wir realistisch sind, rufen die Drafts in der Reid-Ära häufig (zumindest partiell) erhebliches Kopfschütteln hervor. Natürlich ist Mahomes das Paradebeispiel, zumal viele "Experten" geglaubt haben, dass man ihn locker noch in der dritten Runde bekommen hätte - ob das wirklich zutrifft, sei einmal dahingestellt. Viele andere Picks wurden auch kritisiert. Am Ende haben die Chiefs - wie ich kürzlich irgendwo gelesen habe - in der Reid-Ära die zweitmeisten ProBowler gepickt. Ganz so dämlich können sie sicher nicht sein.

    Edwards-Helaire fällt irgendwie in eine ähnliche Kategorie. Viele hatten den gar nicht so richtig auf der Rechnung. Die Jungs von "DerDraft.de" (Schimmel/John) hatten ihn beispielsweise auf Position 57 ihres Big Boards. Das ist noch vergleichsweise hoch - auf anderen Draft Bords sieht man ihn etwa in der Region 55-100. Allerdings habe ich auch zwei Bigboards gefunden, in denen er mit #25 (Matt Miles vom Bleacher Report) und #33 (walterfootball.com) etwa in der Region zu finden war, in der ihn nun die Chiefs gepickt haben.

    Je länger ich über den Pick nachdenke, desto mehr glaube ich zu verstehen, was die Chiefs vorhaben. Da hilft ein Perspektivwechsel. Man stelle sich mal vor, man wäre Fan der Broncos, Chargers oder Raiders. Da haben die Chiefs mit Mahomes - vorsichtig formuliert - jedenfalls einen der besten QBs der NFL. Sie haben mit Travis Kelce einen der beiden besten TEs der NFL. Sie haben mit Tyreek Hill den schnellsten und wohl gefährlichsten WR der NFL. Sie haben mit Mecole Hardman einen annähernd genauso schnellen WR (- wobei auch dieser Pick im Vorjahr als eine Art "Verzweiflungstat" kritisiert wurde, aber Hardman hat sich in seiner Rookie-Saison sehr gut entwickelt). Sie haben mit Sammy Watkins einen weiteren WR, der wahrscheinlich in der Hälfte der NFL-Teams die #1 auf seiner Position wäre. Dann haben sie noch DeMarcus Robinson, der qualitativ wohl ein typischer #2-Receiver ist, in der Depth Chart der Chiefs aber gerade mal die #4. Wie soll man die Jungs alle covern? Jetzt wird es noch schlimmer, weil die Chiefs noch einen RB gedraftet haben, der ungeheuer fangsicher ist, gute Routen läuft, Blocks sehr gut liest und zu effizienten cuts nutzt und einen netten "burst" hat, auch wenn die top speed etwas fehlt. Er ist sehr vielseitig und kann beispielsweise auch als slot receiver fungieren.

    Bei praktisch allen diesen "schrägen" Picks der Chiefs frage ich mich nur immer wieder, warum man dann nicht wenigstens noch ein paar spots runter tradet. War man wirklich so scharf gerade auf Edwards-Helaire? Immerhin waren noch jede Menge talentierter RBs verfügbar.

  • Den Pick mit HB Clydro als Superbowl-Sieger in Runde 1 ist ein interessanter Schachzug.
    Es ist etwas mehr bezahlt worden als der HB wert ist, aber dafür hat man ihn sicher eingetütet.
    Das ist der Luxus eines Pick-32-Teams im Gegensatz zu einem Rebuild-Team wie die Fins.

    @Chief
    M.E. ist bei einen HB die Beschleunigung wichtiger als die Endgeschwindigkeit, weil u.a. der Kontakt eher einsetzt als z.b. bei einem WR. Einen geraden 100m-Sprint, wo die Endgeschwindigkeit entscheidend ist, wird bei einem HB i.d.R. nicht zu finden sein. Selbst 40yard-Dash Werte sind sekundär im Vergleich zu 10- und 20yard Dash Werten.
    Cuts setzen funktioniert über negativ und positiv Beschleunigung und nicht über Endgeschwindigkeit.
    Separation über Speed ist doch eher WRs vorbehalten.

    Edwards-Helaire hatte ich als erstgezogenen HB auch nicht auf dem Zettel und das noch in Runde1 als einzigen RB.
    Er kommt aber einem Hybrid-RB ala CMC näher als einer Dampfwalze Henry, welches ich begrüße.

    Der Trend zu Hybrid-Spielern, das erfolgreiche LSU Abschneiden inkl. seiner Leistungen und Reids (+FO) Menschenkenntnis
    sprechen für Edwards-Helaire, der äußerst kompakt gebaut ist, 95kg auf 170cm und zwar nicht mit dem
    Körperfettanteil seines HCs.

    Hauptgrund, so meine Vermutung, ist der Typ Hybrid-RB mit Passempfänger-Qualitäten, Pass-Protection (kein Federgewicht /extreme Maße) und Rush-Fähigkeiten.

    Ich finde diesen Grasnaben-CMC Clydro klasse.


    :football: "You don´t always need a plan bro.
    Sometimes you just need balls." :king:football:


  • Bei praktisch allen diesen "schrägen" Picks der Chiefs frage ich mich nur immer wieder, warum man dann nicht wenigstens noch ein paar spots runter tradet. War man wirklich so scharf gerade auf Edwards-Helaire? Immerhin waren noch jede Menge talentierter RBs verfügbar.

    Ich kann nur spekulieren, aber durch den Status als 1st Rounder hat man hier die 5th year option. Vielleicht wollte man daher auf dem Platz bleiben.

  • Man muss die richtigen Fragen stellen. Nicht ob Edwards Helaire bei den Chiefs super reinpasst und Reid ihn wohl bestmöglich und fantastisch einsetzen wird, darüber braucht man nicht lange diskutieren, das wird so kommen, sondern ob es insgesamt für das Team nicht wertvoller gewesen wäre mehr Talent in die Defense zu bringen?
    Die Rechnung die man also aufstellt ist, bringt dir Edwards-Helaire als weiteres Element in der Offense mehr als z.B. ein Linebacker oder Cornerback damit die Defense unter Spags noch stabiler wird?
    Ich bin klar für Zweiteres, auch wenn ich davon überzeugt bin, dass Reid einen Edwards-Helaire excellent zu nutzen weiß, vor allem als Receiving-Back, aber hätte er ihn nicht genommen, wären die Chiefs auch weiterhin eines wenn nicht die gefährlichste Offense der NFL.

    Bezüglich Cornerbacks sind noch Fulton, Diggs, Johnson und Hall da. Es sind ganze 7 Cornerbacks in Runde 1 gegangen, das zeigt nicht nur dass die Klasse eine starke Tiefe hat, sondern wie wichtig diese Position eingestuft wird.

  • L'Jarius Sneed (S) ,Michael Danna (Edge)

    Kein CB.

    Sneed wird CB spielen, er ist nur als Safety aufgelistet bzw. flexibel einsetzbarer Spieler für Spags, im Slot, Outside, als Safety. Der nächste mit enormer Speed. Spags weiß, Speed kills.

    Einmal editiert, zuletzt von ExMem015 (25. April 2020 um 22:04)

  • Runde 1 (#32) RB Clyde Edwards-Helaire (LSU)
    Edwards-Helaire war nicht gerade mein "Traumpick", zumal ich erwartet hatte, dass man in einer späteren Runde einen tauglichen RB draftet. Aber nach längerem Nachdenken kann ich den Pick - wie schon geschrieben - nachvollziehen und denke, dass die Chiefs viel Freude an ihm haben werden, und zwar von Anfang an.
    Edwards-Helaire passt vermutlich wie die Faust aufs Auge zum Offensivsystem der Chiefs. Er wurde zum Teil mit "nicht der beste RB, aber der beste Footballspieler unter den RBs" (bezogen auf die 2020er Draft) bezeichnet. Seine Schwäche ist der Pass Block, aber das gilt praktisch für alle RBs, die aus dem College kommen. Er hat einen niedrigen Schwerpunkt, kann auch mal am Gegner "abprallen", ist extrem fangsicher, läuft gute Passrouten, kann gut beschleunigen - auch wenn es an der Top Speed mangelt - und Blocks gut lesen und ausnutzen, da er hart cuttet. Bei den Chiefs ist er daher nicht nur als Ballträger, sondern vor allem auch als Passempfänger - sei es aus der Position des RB, sei es als Slot Receiver - zu erwarten, der viele YAC produzieren kann.

    Er scheint mir der einzige "sichere" Pick der Chiefs zu sein. Bei den anderen Picks haben die Chiefs m. E. mehr oder weniger "gezockt", wobei ich das Chance-Risiko-Verhältnis insgesamt durchaus positiv beurteile:

    Runde 2 (#63) LB Willie Gay Jr. (Mississippi State)
    Rein sportlich ("speedy, strong, physical, athletic") ist an Gay nichts auszusetzen. Er ist schneller als die meisten DBs und kann tackeln. Sein Potential wird mit dem von Isaiah Simmons verglichen, der als Top-LB an #8 zu den Cardinals ging. Gay war schon nach seiner Highschool-Zeit ein Top-Recruit ("4-Star-Prospect") und verzeichnete in seinen drei College-Jahren bei PFF einen Coverage-Grade von 93,9, was der Bestwert unter allen in der 2020er Draft verfügbaren LB war. Manche hoffen, dass er für die Chiefs zum neuen Derrick Johnson wird. So weit, so genial.
    Leider gibt es massive "character concerns". Trotz seiner genialen athletischen Fähigkeiten kam er in drei Jahren bei Mississippi State gerade einmal auf 11 Starts, davon 6 als Sophomore, aber nur noch 5 als Junior, wohingegen er die übrigen 8 Spiele wegen "violation of team rules" verpasste, wobei da wohl auch Sperren durch die NCAA wegen "academic fraud" dabei waren. Wenn man bedenkt, dass Top-Talente selbst für erhebliche Regelverstöße typischerweise mal ein Quarter, eine Halbzeit oder vielleicht mal ein ganzes Spiel aussetzen müssen, lässt das tief blicken. Als "Highlight" hat er vor einem Bowlgame im Rahmen einer "körperlichen Auseinandersetzung" dem eigenen QB einen Gesichtsknochen gebrochen (mit der Folge, dass dieser nicht spielen konnte).

    Die Chiefs scheinen optimistisch zu sein, seinen Charakter in den Griff zu bekommen. Wenn das gelingt, handelt es sich rein sportlich betrachtet um einen "Steal", weil man am Ende der zweiten Runde einen Spieler mit Erstrundentalent gepickt hat.

    Runde 3 (#96) OT Lucas Niang (TCU)
    In der 2018er Saison war Niang in allen Spielen Starter, und man erwartete, dass er in seiner Senior-Season einer der absoluten Top-Tackles nicht nur in der Big 12, sondern im gesamten Land sein würde. Tatsächlich war er dann in sechs der ersten sieben Spiele 2019 Starter als RT, bevor er seine Saison wegen einer Hüftverletzung beenden musste. Ohne die Verletzung wäre er vermutlich höher gedraftet worden. In insgesamt 28 Spielen als Starter gab er keinen einzigen Sack ab, verursachte keinen einzigen false Start und lediglich zwei Holding Penalties. In seiner Senior-Season wurde etwas seine mangelnde Beweglichkeit in der Hüfte kritisiert, aber das könnte sich durch die Verletzung erklären lassen. Er weist eine seltene Kombination aus körperlicher Größe, Reichweite und Mobilität auf, weswegen man ihn als sehr gut für zone blocking und für Spielzüge mit tiefen Pässen ansieht. Sein Potential soll gewaltig sein. Nebenbei gilt er als "Leader by Example", wofür er regelmäßig gelobt wurde.

    Grundsätzlich müsste die Hüftverletzung zum Saisonbeginn ausgeheilt sein. Sofern - das ist die "red flag" - hiervon keine längerfristigen nachteiligen Folgen ausgehen, ist Niang ein toller prospect. Man ging davon aus, dass er schon früh eingesetzt werden könnte, wobei das bei den Chiefs voraussichtlich nicht mal erforderlich ist, da man mit LT Eric Fisher und RT Mitchell Schwartz über zwei gute bis sehr gute Starter verfügt und auch Martinas Rankin im letzten Jahr schönes Potential gezeigt hat. Andererseits haben Fisher und Rankin verletzungsbedingt einige Spiele verpasst.

    Nebenbei: Seine Eltern sind gebürtige Franzosen, die in den 90ers Jahren in die USA ausgewandert sind. Im Kindergartenalter lebte Niang drei Jahre in der Schweiz.

    Runde 4 (#138) DB L'Jarius Sneed (Lousiana Tech)
    Sneed hat sowohl als CB als auch (zuletzt) als Safety gespielt. Er ist groß (6-1) und extrem schnell, war aber bislang nicht so richtig in der Lage, die sich hieraus ergebenden "PS auf die Straße zu bringen", denn seine coverage skills sind - freundlich formuliert - ausbaufähig. Auch beim Tackeln könnte er dominanter sein. Positiv ist, dass er Interceptions fängt (u. a. je 3 in den letzten beiden Jahren) - und wenn sie erst einmal fängt, droht der Pick-6, denn er hat 3 seiner insgesamt 8 INTs an der Uni zum TD zurückgetragen.

    Fazit: Getreu dem Motto "you can't teach speed" haben sich die Chiefs einen Spieler geschnappt, bei dem sie vor dem Hintergrund erstklassiger körperlicher Voraussetzungen offenbar hoffen, ihm noch coverage skills beibringen zu können. Wenn das gelingt, kann er mittelfristig ein erstklassiger DB werden, wobei er vermutlich als CB fungieren wird. Allerdings würde ich ihn kurzfristig eher am underen Ende der depth chart erwarten. Andererseits dürfte ihm die Geschwindigkeit immerhin gute Chancen auf Einsätze in den ST verschaffen, vielleicht sogar als Returner.

    Runde 5 (# 177) EDGE Michael Danna (Michigan)
    Dieser Pick hat allgemein die geringste Begeisterung bei den Beobachtern hervorgerufen. Es war eigentlich erwartet worden, dass er überhaupt nicht gedraftet würde. Danna war zunächst bei Central Michigan, wo er 2018 als Senior in das All-MAC-Team gewählt wurde und Team-MVP war. Als "Graduate Student" ging er dann 2019 zur University of Michigan, wo er zwar in allen 13 Spielen "dabei" war, aber nur einmal als Starter. Nun fragen sich alle, was die Chiefs mit einem Spieler wollen, der nicht einmal gut genug war, um bei den Wolverines Starter zu werden. Er hatte nicht einmal eine Einladung zur NFL Scouting Combine - und sein persönlicher Pro Day fiel dem Corona-Virus zum Opfer. Immerhin gilt er als athletischer Freak, insbesondere als explosiver und schneller Spieler, der über eine gute Auffassungsgabe und schnelle Hände verfügt. Vielleicht hätte er deutlich mehr Interesse hervorgerufen, wenn er diese athletischen Fähigkeiten noch einmal hätte demonstrieren können. Sein Nachteil: Er ist relativ leicht und kann daher auch öfter mal "herumgeschubst" werden.

    Runde 7 (# 237) CB Thakarius ("BoPete") Keyes (Tulane)
    Die Chiefs haben ihren Sechstrundenpick 2021 abgegeben, um mit Keyes einen zweiten CB zu draften. Keyes war ein "no-star-recruit", hat sich aber in Tulane 2018 und 2019 zum Starter nach oben gearbeitet. Er ist ebenfalls groß (6-1) und hat außergewöhnlich lange Arme, weswegen er gut gegen "jump balls" verteidigen kann. Zudem verteidigt er mit hohem Einsatz gegen den Lauf. Leider hat er zwar eine gewisse Explosivität, aber keine besonderes hohe Geschwindigkeit und muss auch in jeder Hinsicht technisch noch viel lernen ("raw"), noch mehr als Sneed. Dennoch haben ihn manche als Viert- oder Fünftrundenpick gesehen.

    Gesamtfazit:
    Die Chiefs haben in allen Bereichen ihre Needs (RB, OL, DL, LB, CB) adressiert und - überwiegend in der Form "boom or bust" - Spieler an Land gezogen, die gemessen am jeweiligen Pick erhebliche Upside zu bieten haben.
    RB Edwards-Helaire passt gut zum System der Chiefs und wird uns vermutlich von Anfang an viel Freude machen. Für Freunde des Fantasy-Football dürfte er zudem ein "Geheimtipp" sein. LB Gay ist ein Erstrundentalent, der seinen Charakter in den Griff bekommen muss, um in der NFL (und auch sonst im Leben) Erfolg zu haben. Wenn ihm das gelingt, könnte er schon früh Einsatzzeit sehen und die Pass Coverage der Chiefs auf LB verbessern. Auch OT Niang hat großes Talent und könnte - wenn er seine Hüftverletzung vollständig überwunden hat - ein echter Steal sein, auch wenn er zunächst wohl höchstens verletzungsbedingt zum Einsatz käme. Da Fisher (29) und Schwartz (30) vermutlich nicht mehr ewig spielen werden (und auch nicht ganz billig sind), haben die Chiefs mit Niang und dem vielseitig einsetzbaren Rankin zudem zwei Nachfolgekandidaten im Roster.
    DB (CB) Sneed, DE Danna und CB Keyes haben jeweils ansehnliches athletisches Potential, müssen aber noch viel lernen, wobei insbesondere die enorme Geschwindigkeit von Sneed Hoffnung macht. Hinzu kommt, dass die Chiefs in den letzten Jahren generell recht erfolgreich dabei waren, aus DB-"Projects" annehmbare NFL-Spieler zu machen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Chief (26. April 2020 um 12:19)

  • Insgesamt ist das erstmal ordentlich (weil Needs bedient wurden und Potential zu sehen ist), auch wenn ich mit dem ersten Pick nicht Edwards-Helaire geholt hätte. An ihm wird es aber nicht abhängen ob der Draft gut oder eher schwach beurteilt wird, denn dass Edwards-Helaire zünden wird, ist in diesem Team mit diesem Coaching eine gemähte Wiese.
    Entscheidend werden vor allem Gay, Niang und Sneed, sprich die Picks aus den Runden 2-4. Alle haben das Potential, vor allem Gay und Niang, um als Steals dazustehen, aber es gibt bei jedem unterschiedliche Fragezeichen.
    Ich denke aber, dass man bei dem Coaching-Staff und den Umständen vorsichtig optimistisch sein kann.

    Einmal editiert, zuletzt von ExMem015 (26. April 2020 um 12:21)

  • Bei Edwards-Helaire glaube ich auch fest daran.
    Der wird einschlagen bei unserer Offense.
    Soll auch ein RB sein, der nicht fumbelt.
    Wenn sich die Verletzungen in Grenzen halten, werden wir wieder viel scoren.

    Mal sehen was Spagnuolo wieder aus der Defense rausholen kann.
    Davon hängt wieder viel ab.

    Wasp

  • Mal sehen was Spagnuolo wieder aus der Defense rausholen kann.Davon hängt wieder viel ab.

    Nach dem ersten Pick dachte ich kurz, die Strategie sei: Wir bauen die Offense so, dass sie keiner aufhalten kann, und in der Defense hilft der liebe G... ähhh, Spags.

    Aber dann wurden ja doch noch ein paar Defense-Talente gedraftet.

  • Habe ich auch befürchtet.
    Aber wir stecken eh nicht drin.

    Bei Edwards glaube ich wirklich, der wird eine Granate.
    Hohe Endgeschwindigkeit muß er nicht haben.
    Er wird für sichere kurze Yards stehen, und wenn noch Platz ist, kann er gerne weiterlaufen.

    Wasp

  • Unser Punter von 15 Jahren verlässt uns. Dustin Colquitt hat das geschrieben, und es klingt nicht danach, dass er retired sondern entlassen wurde.
    Das finde ich in Anbetracht seiner "Dienstzeit" sehr schade, aber man erhält dadurch wohl um die 2 Mio. cap space.

    Schön dass er noch einen Ring ergattern konnte und ich wünsche ihm noch alles Gute, wo immer es auch hingehen mag.

  • Unser Punter von 15 Jahren verlässt uns. Dustin Colquitt hat das geschrieben, und es klingt nicht danach, dass er retired sondern entlassen wurde.
    Das finde ich in Anbetracht seiner "Dienstzeit" sehr schade, aber man erhält dadurch wohl um die 2 Mio. cap space.

    Schön dass er noch einen Ring ergattern konnte und ich wünsche ihm noch alles Gute, wo immer es auch hingehen mag.

    Das hatte sich angedeutet. Schon im letzten Trainingscamp hat man erstmals einen zweiten Punter als Competition eingeladen, aber Colquitt hat sich noch einmal durchgesetzt. Nun hatten die Chiefs schon vor der Draft einen Punter verpflichtet und unmittelbar nach der Draft einen undraftet free agent Punter. Irgendwo muss man sparen, wenn man Spieler wie Mahomes und Jones finanzieren will. Ich rechne spätestens 2021 mit weiteren Sparmaßnahmen, z. B. auf LB und in der O-Line.

  • Macht Sinn.
    Einen Punter brauchen wir bei der Offense eh nicht mehr. :rolleyes:

    Na ja, er war auch der Holder ;) , und zwar für insgesamt 11 verschiedene Kicker (Tynes, Rayner, Medlock, Carney, Weatherford, Novak, Barth, Succop, Szymanski, Santos, Butker). Dave Toub hat ihn als den besten Holder bezeichnet, den er je gecoacht habe, als einen "kicker whisperer". Er hätte wohl gerne noch wenigstens ein Jahr für die Chiefs gespielt - mit einem für einen Punter recht ordentlichen Gehalt von 2,65 Mio.

    Colquitt (37) war - für einen Punter extrem ungewöhnlich - ursprünglich 2005 ein Drittrundenpick und hat die in ihn gesetzten Erwartungen mehr als erfüllt. Er hat noch zwei Jahre mit Will Shields zusammen gespielt - vor einer Ewigkeit. Er hatte eine lange Karriere (15 Jahre, 250 Spiele inklusive Playoffs) bei den Chiefs, wobei er nur zwei Spiele verpasste. Dabei erlebte er die gesamte Bandbreite von Erfolg und Misserfolg unter fünf Headcoaches (Vermeil, Edwards, Haley, Crennel, Reid). Er war äußerst zuverlässig und insbesondere dafür bekannt, die Gegner innerhalb kurz vor der eigenen Endzone zu "pinnen". Er hat insgesamt 50.393 yards für die Chiefs erpuntet.

    Insgesamt war er ein guter Spieler und - soweit man das aus der Distanz beurteilen kann - ein echter Sportsmann und ein sympathischer Typ. Aber irgendwann geht leider alles zu Ende - und seine Leistungen haben m. E. in den letzten Jahren auch langsam nachgelassen. Mal sehen, ob er sich zur Ruhe setzt, oder ob er noch einmal bei der Konkurrenz anheuert. Emotional wäre es schade, aber finanziell würde ich es ihm gönnen.

    Nach seiner Entlassung ist kein Spieler mehr auf dem Roster, der schon zum Amtsantritt von Andy Reid dabei gewesen wäre.

    Nun kämpfen voraussichtlich Rookie Tommy Townsend (UFA 2020, Florida; 41,0-yards average mit 54 Punts in die gegnerische Red Zone) und Tyler Newsome (UFA 2019, Notre Dame, an der Uni 225 punts für 9.909 yards [Schnitt 44,0 yards] mit 75 Punts in die gegnerische Red Zone, bekannt für seine Leistungen beim "bench pressing" (30 reps bei seinem pro day), in Preseason von den Chargers entlassen) um den Job als Colquitts Nachfolger als Punter der Chiefs.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (28. April 2020 um 18:28)

  • Im Winter 2017 verlängerten die Chiefs mit OG Laurent Duvernay-Tardif für 5 Jahre (2018-2022) und gut 42 Mio.

    Kürzlich kam die Nachricht, dass man sich vor der Draft auf eine Umstrukturierung des Vertrages geeinigt hätte, ersichtlich um Cap Space zu schaffen. Allerdings scheint die Umstrukturierung doch gravierender zu sein und darauf hinaus zu laufen, dass LDT die Chiefs wohl nach der kommenden Saison verlassen wird. Für 2020 wurde sein Basisgehalt auf 3,5 Mio. reduziert, wobei noch Boni dazu kommen. Für 2021 und 2022 ist inzwischen nur noch ein "prorated bonus" vorgesehen, aber kein "base salary" mehr. LDT wird dann voraussichtlich im Alter von 30 Jahren noch einmal die Chance erhalten, auf dem FA-Markt einen dicken Vertrag zu erhalten.

    Es scheint allerdings eine etwas seltsame Vertragskonstruktion zu sein, durch die kein Außenstehender so richtig durchblickt. Vermutlich wird es in den nächsten Tagen dazu noch klarere Informationen geben.

  • CB Bashaud Breeland wurde inhaftiert und sieht sich diversen Vorwürfen ausgesetzt, die ihm jedenfalls nach US-Maßstäben signifikanten Ärger einbringen dürften:

    Breeland hatte ja auch mal einen Vertrag bei den Panthers unterschrieben, dabei aber eine Verletzung verheimlicht, die er sich bei irgendeiner zweifelhaften Aktion, die nichts mit Football zu tun hatte, zugezogen hat. Scheint ein wirklich schwieriger Charakter zu sein.

    Keep Pounding

  • Es wäre doch mal schön, wenn eine Offseason ohne solche Nachrichten verlaufen würde:

    CB Bashaud Breeland wurde inhaftiert und sieht sich diversen Vorwürfen ausgesetzt, die ihm jedenfalls nach US-Maßstäben signifikanten Ärger einbringen dürften:

    http://www.nfl.com/news/story/0ap…ultiple-charges

    Ergänzung:

    Breeland selbst stellt die Angelegenheit per Twitter anders dar. Wenn ich sein "Twitter-Englisch" richtig verstehe, sei er an einer Tankstelle gewesen, als zwei Typen angesichts gegenwärtiger Polizei etwas in seinen Kofferraum geworfen hätten.

  • Ergänzung:
    Breeland selbst stellt die Angelegenheit per Twitter anders dar. Wenn ich sein "Twitter-Englisch" richtig verstehe, sei er an einer Tankstelle gewesen, als zwei Typen angesichts gegenwärtiger Polizei etwas in seinen Kofferraum geworfen hätten.

    Sollte das der Wahrheit entsprechen, wird das an einer Tankstelle anhand von Videomaterial höchstwahrscheinlich dokumentiert sein.

    ... am Anfang war es nur ein Gedanke...

  • Sollte das der Wahrheit entsprechen, wird das an einer Tankstelle anhand von Videomaterial höchstwahrscheinlich dokumentiert sein.

    Hier

    https://twitter.com/codybtapp/stat…rest-twitter%2F

    kann man sich den Polizeibericht durchlesen. Danach soll zwar tatsächlich einer der beiden anderen einen Joint in Breelands Wagen geworfen haben, aber die Polizei will eine "große" Marihuana-Zigarette (1,3 g) sowie etwa 3,2 g Marihuana in der Fahrertür gefunden haben. Außerdem habe man in seinem Handy Nachrichten über den Handel über "große Mengen" von Marihuana gefunden haben - wobei die Polizisten wohl eine sehr spezielle Vorstellung über die Bedeutung von "groß" zu haben scheinen. Weitere höllische Missetaten sollen sein, dass man zwei offene Bierflaschen und eine offene Flasche Tequila gefunden hat. Außerdem soll er sich skandalöser Weise zunächst geweigert haben, sich festnehmen (Handschellen!) zu lassen.

    Das klingt schon alles sehr speziell us-amerikanisch, ändert aber nichts daran, dass ihm wohl 4 Spiele Sperre im Hinblick auf Besitz und Konsum von Marihuana drohen. Manche schreiben, das hätte ihm sogar schon vorher gedroht - dann könnte es in der Summe natürlich noch ungünstiger ausgehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (29. April 2020 um 20:53)

  • Ein paar Gramm Mariuhana und paar leere Flaschen Alkohol?
    Ob die Polizisten auf Todesstrafe plädieren?

    Bezüglich einer möglichen Sperre? Kommt da jetzt mit dem neuen CBA nicht eine Lockerung diesbezüglich?

  • Ein paar Gramm Mariuhana und paar leere Flaschen Alkohol?
    Ob die Polizisten auf Todesstrafe plädieren?

    Bezüglich einer möglichen Sperre? Kommt da jetzt mit dem neuen CBA nicht eine Lockerung diesbezüglich?

    Ich vermute, dass die Flaschen nicht leer waren, obwohl das so genau da nicht steht. Tja, was mancherorts sozialadäquat ist, ist andernorts eine Straftat.

    Zum CBA: Da hast Du wohl Recht, wobei ich nichts genaues weiß. Es soll wohl einzelfallabhängig entschieden werden, wobei hier verschiedene Vorwürfe zusammen kommen. Aus US-Sicht ist wohl insbesondere der Vorwurf, den Anweisungen der Polizei nicht Folge zu leisten und sich nicht festnehmen zu lassen, ernst zu nehmen, was bei uns grundsätzlich - soweit nicht mit Körperverletzung o. ä. verbunden -, nicht einmal eine Straftat wäre.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (29. April 2020 um 21:02)