NFL-Talk Mock Draft 2020 - Diskussion

  • finde die ersten picks eigentlich sehr realistisch. burrow und young an #1 und #2 scheinen (solange die skins nicht raustraden bzw. selbst einen QB nehmen) sehr wahrscheinlich auch in echt so zu kommen. die nächsten beiden QBs an #3 und #4 mit zwei bezahlbaren uptrades macht für alle beteiligten sehr viel sinn und auch hier könne es genau so kommen. interessant wird vor allem sein, in welcher reihenfolge, soll ja einige teams geben die herbert vor tua sehen, schaun mer mal. und dahinter wird's dann richtig spannend.

  • ... welcher in real dann an #2 von einem NFL - GM gepickt wurde.
    Wahnsinn, die Lücken zwischen "hier" und "real" sind geradezu lächerlich....

    Da muss ich widersprechen, ich meine mich zu erinnern, dass es Dave Gettleman war.

  • Eine kurze Erklärung zum Chargers Pick:
    Die häufigste Comp, die man zu Isaiah Simmons liest, ist ein größerer Derwin James, und wieso sollte man dann nicht beide zusammen auf das Feld stellen? Die Chargers haben in den letzten Jahren immer mehr eine "positionless" Defensive Backfield gespielt, inkl. bei ihrem letzten Playoff Win gegen die Ravens, wo sie größtenteils mit 7 DBs auf dem Feld waren. Isaiah Simmons passt genau in diese Art zu spielen mit seiner krassen Athletik und seiner Fähigkeit auf quasi allen Positionen zu spielen. Er gibt den Chargers endlich wieder eine Präsenz hinter der D-Line um Runs nicht erst nach 10 yards downfield zu stoppen, hat die Sideline to Sideline Range und ist ein wirksame Waffe gegen mobile QBs. Darum denke ich das er als weitere Schachfigur für DC Gus Bradley ein würdiger 6th Pick ist.

    Um es direkt anzusprechen, ja, QB ist ein wichtiger Need der Chargers. Allerdings sind die Lions dieses Jahr in einer sehr günstigen Downtradesituation und Herbert wäre mir einen Uptrade nicht wert gewesen und auch auf meiner Liste hinter Simmons gewesen.

  • Sehr gerne können wir darüber diskutieren und ich gestehe Dir etwas: Youngs letzte Spiele haben auch mich etwas nachdenklich gestimmt. Trotzdem zählte für mich der Gesamteindruck der gesehenen Spiele/Tapes und sicher auch die einhellig überragenden Bewertungen der "Experten", die auch die letzten - nach unser beider Eindruck schwächeren - Spiele noch positiv analysiert hatten. Young war als Spieler an der #2 für mich unumstritten. Und auch bei den Alternativen hast Du ja keine absolute Sicherheit, dass sie sich in der NFL zum Difference Maker entwickeln.

    Stimme ich Dir uneingeschränkt zu und bin ganz bei Dir und auf Deiner Seite

    Ich glaube nicht, dass die drei letzten Saisonspiele von Chase Young besonderen Anlass zur Sorge geben. Sie zeigen vielmehr, dass man auch den Impact des besten Spielers im College Football begrenzen kann (insbesondere wenn der in der Defense spielt). Das geht dann allerdings zwangsläufig zu Lasten des Playbooks und auch zu Lasten des Impacts seiner Nebenleute. Young beeinflusste dennoch fast jedes einzelne Play, nur eben nicht durch Sacks oder andere sichtbare spektakuläre Aktionen.
    […]
    Einer der allerbesten Prospects der letzten 10 Jahre, unabhängig von der Position.

    Bin wie immer von der ausführlichen Analyse der "Bills-Connection" beeindruckt. Ich war halt ein wenig enttäuscht nach dem Hype, der um Young gemacht wurde, von den Ergebnissen im Spiel. Du hast das ja jetzt bestens relativiert und in dem allgemeinen Zusammenhang zurecht gerückt.
    Ich wollte jetzt auch nicht Young schlecht reden, nur schon mal den Pausenhalter für den Spieler, der mir positiver im stretch run in 2019 aufgefallen ist, zu platzieren und jetzt kann ich ja :) . Mir hat Derrick Brown so super gefallen, dass ich wirklich über ihn nachgedacht hätte, auch an der Stelle der Redskins und die vielleicht wieder auf 4-3 umgestellt. Den Einsatz, den Brown gezeigt hat, und seine Dominanz hat mir total imponiert, zumal es für die Tigers ja nicht mehr um die Meisterschaft(en) ging.
    Wäre da auch an der Analyse von 12to83, aber natürlich auch von Riggins und allen anderen interessiert.
    Ach ja bei den Lions habe ich so meine Bedenken ;) , ich mochte schon A'Shawn Robinson und irgendwie haben sie es wieder geschafft, dass er nicht zu dem Spieler wurde, der er aus meiner Sicht hätte sein können.

    "I'm not singing anything"; Jack Lambert, training camp 1974

    Tradition ist etwas Wichtiges, aber es ist nicht der Hauptzweck des Lebens, Helmut Schmidt

    I'm old, but not obsolete, Paps

  • Eine kurze Erklärung zum Chargers Pick:
    Die häufigste Comp, die man zu Isaiah Simmons liest, ist ein größerer Derwin James, und wieso sollte man dann nicht beide zusammen auf das Feld stellen? Die Chargers haben in den letzten Jahren immer mehr eine "positionless" Defensive Backfield gespielt, inkl. bei ihrem letzten Playoff Win gegen die Ravens, wo sie größtenteils mit 7 DBs auf dem Feld waren. Isaiah Simmons passt genau in diese Art zu spielen mit seiner krassen Athletik und seiner Fähigkeit auf quasi allen Positionen zu spielen. Er gibt den Chargers endlich wieder eine Präsenz hinter der D-Line um Runs nicht erst nach 10 yards downfield zu stoppen, hat die Sideline to Sideline Range und ist ein wirksame Waffe gegen mobile QBs. Darum denke ich das er als weitere Schachfigur für DC Gus Bradley ein würdiger 6th Pick ist.

    Um es direkt anzusprechen, ja, QB ist ein wichtiger Need der Chargers. Allerdings sind die Lions dieses Jahr in einer sehr günstigen Downtradesituation und Herbert wäre mir einen Uptrade nicht wert gewesen und auch auf meiner Liste hinter Simmons gewesen.

    Ich mag den Pick sehr. Simmons ist für mich eine Art Prototyp von Defensive-Playern, die man aus meiner Sicht in der heutigen NFL benötigt. Das Team, welches ihn Ende April in der Realität holen wird, darf aus meiner Sicht nur nicht den Fehler machen, ihn in nur eine Rolle zu drängen. So würde er man ihn aus meiner Sicht limitieren.

    Excuses are for Losers

  • Ich finde den Chargers Pick auch sehr gut, habe aber auch eine kleine Schwaeche fuer diese Swiss Army Knife Players (siehe meinen Uptrade fuer Minkah Fitzpatrick damals). Nur alleine wird er das Ruder auch nicht rumreissen, denn es fehlt halt immer noch jemand der den Ball werfen kann. ;)

    Vamos, vamos Chilenos
    esta noche tenemos que ganar

  • Auch von mir noch ein paar kurze Worte zu Chase Young: Ab-so-lu-tes Tier! Wahnsinn was die Buckeyes in den letzten Jahren an D-Line Talenten produziert haben, aber Young ist hier wirklich die "cherry on top".
    Ich kann mich nicht erinnern in den letzten Jahren einen derart dominanten Edge Rusher gesehen zu haben. Dabei ist Young alles andere als ein reiner Pass Rusher. Ohio St. hat ihn immer mal wieder auch Inside sliden oder in Coverage droppen lassen und dabei hat er ebenfalls beinahe bei jedem Snap überzeugt.

    Und weil ich weiß, wie sehr 12to83 diese Vergleiche liebt, hau ich auch noch einen raus ( :mrgreen: ) : Young erinnert mich vom Spielstil her sehr an den jungen Simeon Rice, wenn auch deutlich athletischer.

    Ansonsten lasse ich euch noch den Artikel vom ehemaligen Bucs DE zu Young da, dessen Analysen ich bei Pass Rushern sehr schätze: Klick

  • Ich halt auch sehr viel von Simmons, der ist auf meinem board der drittgerankte Spieler (nach C. Young & Brown). Bei mir kommt übrigens erst danach der erste QB (Burrows), bei welchem ich trotz seiner herrausragenden letzten Saison einfach leichte Zweifel habe, weil er sich in seinen vorherigen Stationen nicht durchsetzen konnte.

    Mich würde eine kleine Prospect-Analyse bzw Einschätzung von @12to83 zu DT Brown & LB Simmons sehr interessieren, kann man da irgendwo was nachlesen? Ich bin mir sicher dass er von den beiden mehr gesehen hat als sie handvoll Spiele & Highlights die ich mir zu Gemüte geführt habe

  • Finde den Pick von Simmons auch absolut nachvollziehbar und gut! Gerade beim vorherigen Pickverlauf eigentlich ein No-Brainer. Das QB-Problem muss man dann entweder noch per FA, in einer späteren Draftrunde oder im Vertrauen auf Tyrod Taylor lösen.

    Simmons war einfach eine Augenweide im College und ist sicherlich durch seine Fähigkeiten und Vielseitigkeit nicht unbedingt tiefer einzuordnen als C. Young.

  • Es gibt drei gute Gründe, warum ich mich für CB Jeff Okudah entschieden habe: Julio Jones, Michael Thomas und Chris Godwin. Ich finde die Herrschaften darf man nicht frei rumlaufen lassen und Okudah ist das Elite-Prospect dagegen. Außerdem ist uns mit Bradberry gerade unser Top-Corner abhanden gekommen.

    Nachdem Herbert von den Jags an 4 gezogen worden war, war die Situation für mich schon sehr günstig, hatte ich doch Brown, Simmons und Okudah als meine drei Ziele für die erste Runde auserkoren. Dass ich dann auch noch okudah bekommen habe war dann noch die Kirsche auf der Torte, weil ich damit auch das meiner Meinung nach größte Need bei den Panthers bedienen konnte, auch wenn ich glaube, dass für unseren GM Derrick Brown die höchste Priorität haben dürfte.

    Keep Pounding

  • Erleichtert hat mir das die Entscheidung aber auch nicht, denn an #5 waren immer noch alle drei verfügbar.

    Perfekter Draft Beginn, man kann problemlos runter gehen, Picks einsacken und kann trotzdem Derrick Brown bekommen. :love:

    Hoffentlich muss der Draft abgesagt werden und es muss der NFL Talk übernommen worden...

  • Bin wie immer von der ausführlichen Analyse der "Bills-Connection" beeindruckt.

    Also mich heute noch als Bills-Connection zu bezeichnen… tss ;) Die Zeiten sind mittlerweile ja wirklich (leider) schon lange vorbei.

    Zitat

    Wäre da auch an der Analyse von 12to83, aber natürlich auch von Riggins und allen anderen interessiert.


    Hab wie die allermeisten CFB-Fans Derrick Brown während der letzten beiden Saisons natürlich ziemlich abgefeiert. Er gehört zweifelsohne zu den talentiertesten DTs der letzten Jahre. Notizen gibts aufm Blog und im Podcast einige, beispielsweise hier (der Twitter-Link am Ende ist wirklich gut, unbedingt draufklicken):

    Zitat von Triple Option

    Innen natürlich mit Star-DT Derrick Brown, der diese Saison so fantastische Leistungen zeigt, dass ich ihn momentan als heißen Kandidaten für einen Top 10-Pick in der kommenden Draft sehe. Der Mix aus Masse, Kraft, langen Armen, starkem Punch und dazu einer Athletik und Fußarbeit (lateral Movement!), wie sie kein Spieler von 320 Pounds haben sollte, ist einfach sehr selten. Ein echter Tanzbär. Brown macht in schöner Regelmäßigkeit Plays, die man mit einem DT nie in Verbindung bringen würde. Im letzten Spiel gegen Ole Miss gab es Verwirrung in der Tigers Defense, Brown rannte erst kurz vor dem Snap aufs Feld, aber machte seine Präsenz gleich bemerkbar beim Swing Pass auf den Rebels RB. Bewegt sich eher wie ein 240 pound Linebacker: https://twitter.com/PFF_College/status/1192550554020564992


    Brown hätte bereits letzte Saison declaren können (vielleicht sogar müssen), denn schon damals galt er als ziemlich sicherer 1st rounder. Doch er entschied sich zu einer Rückkehr für Auburn und hat sich in der Tat in einigen Bereichen des Spiels noch einmal deutlich verbessern können. Am auffälligsten sicherlich beim Motor/Effort: 2018 nahm er sich doch die eine oder andere Auszeit, das sah man 2019 kaum noch. Selbst wenn er in einer aussichtslosen Lage gegen zwei O-Liner war, versuchte er es bis zur Whistle mit Push und Power. Er hat sich zu einem absoluten Football Player und Team Leader entwickelt, der selbst im vergleichsweise unwichtigen Outback Bowl gegen Minnesota aufgelaufen ist, während deutlich tiefer eingeschätzte Prospects reihenweise ihre Bowl-Games absagten.

    Brown hat unfassbar gute Tools für einen dominanten interior Liner und kann dort alle Positionen spielen: 0-tech und 1-tech als NT genauso wie 3-tech, wechselte ab und an auch mal auf DE, ebenso als 5T DE aus 3-man fronts, die Auburns Defense 2019 häufiger als 2018 aufbot). Seine Power ist atemberaubend gut, er lässt sich selbst gegen double-teams kaum aus dem Loch schieben. Upper body strength und Anchor gegen den Run elite. Herausragender erster Punch und hand placement, gewinnt hier fast immer das Duell gegen den iOL. Extrem lange Arme lassen Gegner nicht an seinen Körper kommen. Daher schadet ihm auch nicht, dass er teilweise auffällig aufrecht in den Kontakt geht. Hier müsste er sich für die NFL allerdings wohl noch etwas verbessern. Two-gapping sehr natürlich, keine overreaction, behält Augen im Backfield. Tackling extrem sicher, Tackling range enorm. Kriegt er die Hände an den Runner oder QB, ist er auch getacklet. Lateral range finde ich besser, als auf vielen Seiten zu lesen ist.

    Erster Vorteil vs. Run und vs. Pass ist sein starker 1st step, gerade für einen 320+ pounder. Schnell aus dem Stance und im Mann. Bewegt im Passrush einen O-Liner regelmäßig zurück, nicht nur durch Bullrush (obwohl der natürlich monströs ist aufgrund Kombi von Power & Hand Placement), sondern auch durch Angles, einen brutalen Club (der den OL aus der Balance bringen kann), einen starken Rip Move und die im Zitat angesprochene unterschätzte lateral Quickness. Vernünftige Change of direction. Starkes, kontrolliertes Footwork erlaubt ihm auch Gap Shooting. Und obwohl man es bei einem solchen Brocken kaum glaubt: Er kann sich schmal in der Lücke machen. Zumindest ausreichend schmal. In DE-Situationen für seine Statur guter Dip, kommt unter die Schulter des OTs (ist aber sicherlich weniger sein Aufgabengebiet für die Pros). Allerdings ist er kein wirklicher Passrush DT, es gibt selten Momente von instant Pressure durch Getoff und sofort erfolgreichem Move. Eher der Pocket Collapser und Penetrator als der Sack Master, das war im College so und wird sich auch in der NFL wahrscheinlich nicht wesentlich ändern. Muss beim Rush etwas disziplinierter sein,l geriet mir eins, zwei Mal zu schnell aus der Balance. Kann aber auch Zufall aufgrund Spielauswahl gewesen sein.

    Interessant ist die Diskrepanz zwischen dem athletischen Profil auf dem Rasen und dem bei der Combine. Nicht, dass die Zahlen dort immer besonders aufschlussreich sind, aber Brown testete selbst für seine Größe/Masse extrem unathletisch und wirkte auch in den Field Drills ein wenig „sluggish“. Ich vermute, dass er sich auf die spezielle Technik von 40, Shuttle und Cone nicht extra vorbereitet hat, dennoch deuten diese Zahlen im Verbund ein wenig darauf hin, dass vieles, was auf dem Feld nach überbordender Athletik wirkt, auch aus einem Mix von raw Power und guter Technik entstehen konnte.

    So oder so: Brown ist für mich ein elite Prospect, den man in wirklich jede Line auf (fast) jede Position stellen kann. Seine Variabilität hebt ihn deutlich von starken run-stuffing Prospects ab. Allerdings ist auch klar, dass sein Wert noch vor 10-15 Jahren deutlich höher gewesen wäre. Passing Game, Passrush und Coverage haben (leider) gegenüber den anderen Elementen des Spiels deutlich an Relevanz gewonnen. Nicht, dass Brown nicht über Wert im Passrush verfügt (das tut er zweifellos!), aber ein Spieler wie Chase Young ist in der heutigen Zeit nunmal deutlich mehr ein potenzieller Game Changer. Ich will dir nicht nehmen, dass du Brown über Young rankst, halte das aber für eine gewagte Meinung ;) (dabei geht es mir wie immer um die Projection, nicht um den späteren NFL-Erfolg). Im Übrigens gibt es auch einige Spiele der letzten Saison von Brown, bei denen er statistisch nicht die großen Zahlen hatte – sogar mehr als bei Young.

    Zitat

    Ach ja bei den Lions habe ich so meine Bedenken , ich mochte schon A'Shawn Robinson und irgendwie haben sie es wieder geschafft, dass er nicht zu dem Spieler wurde, der er aus meiner Sicht hätte sein können.

    Robinson fand ich persönlich schon im College wie auch später im Pre-Draft-Process deutlich überschätzt, war für mich kein 1st round prospect und erst recht kein Top 10 Prospect wie Brown. Hatte ja auch ein ganz anderes Skillset mit doch so einigen Fragezeichen mehr (Leverage-Probleme ohne besondere Passrush-Moves als hybrid 1/3 tech, etwas boom-or-bustig). Wenn ich das richtig verfolgt habe, wurde er bei den Lions ja zu einem echten space eater 1-tech umgemodelt und hat ordentlich Pfunde draufgepackt. Aber dazu können andere bestimmt mehr sagen.

    Und weil ich weiß, wie sehr 12to83 diese Vergleiche liebt, hau ich auch noch einen raus ( :mrgreen: ) : Young erinnert mich vom Spielstil her sehr an den jungen Simeon Rice, wenn auch deutlich athletischer.

    Du hast recht, ich liebe solche Vergleiche. Aber sag mal, bist du nicht in der Saison nach dem Super Bowl-Sieg der Bucs an die NFL und die Freibeuter geraten? Oder war das lediglich Teil deiner „Geschichte“ hier im Talk? Bin verwirrt :mrgreen:

    Die Analyse von White zu Young gefällt mir übrigens sehr, da finde ich mich gut wieder...

    Mich würde eine kleine Prospect-Analyse bzw Einschätzung von @12to83 zu DT Brown & LB Simmons sehr interessieren, kann man da irgendwo was nachlesen? Ich bin mir sicher dass er von den beiden mehr gesehen hat als sie handvoll Spiele & Highlights die ich mir zu Gemüte geführt habe

    Zu Simmons habe ich im Verlauf der letzten zwei Jahre natürlich einiges verfasst, muss ich hier nichr alles auflisten. Vielleicht als grober Einstieg nur die beiden letzten ausführlicheren Profile aus dem Blog kopiert:

    Zitat von Triple Option

    LB Isaiah Simmons. Allerdings ist LB nur eine ungefähre Bezeichnung, denn Simmons wird von Venables aufgrund seiner überragenden Athletik, Speed und change of direction wirklich überall in der Defense aufgestellt (93 Tackles, 14.5 TFL, 7 Sacks, 2 INTs, 6 PBU) . Der umgeschulte Safety übenahm alle Aufgaben von Edgerusher bis outside Cornerback (!) und ist damit die ideale Schachfigur von Venables, der wie kaum ein anderer Defense Coach mit Positionsflexibilität spielen kann. Wenn man so will, ist Simmons zugleich der beste OLB, ILB, Safety und Nickel/Overhang Defender des Teams. Auf allen Positionen brilliert er mit Spielverständnis, Play Recognition und einer unfassbaren Range. Simmons ist vielleicht der beste Screen Defender des Landes. Gegen ihn und auf seiner Seite würde ich langsam entwickelnde Plays und east-west Plays nur äußerst selten einsetzen.

    Zitat von Triple Option

    Isaiah Simmons: die Matchup-Waffe par excellence Isaiah Simmons hatte ich bereits beim letzten Spiel hervorgehoben, und das würde auch für jedes weitere Spiel von Clemson gelten. Simmons hat LB-Maße, ist ehemaliger Safety, hat CB-Speed und beinahe CB-Beweglichkeit. Mit anderen Worten: ein feuchter Traum jedes DCs. Du kannst dir jede Woche wieder neu überlegen, wo du ihn hinstellen willst, also welches Element der Offense du am ehesten abklemmen willst. Besser geht es gerade in der heutigen Zeit mit all den Verschränkungen zwischen Lauf- und Passspiel einfach nicht. Simmons ist die eine eierlegende Wollmilchsau im College Football.


    Simmons kannst du wirklich überallhin stellen. Und genau das hat Clemsons DC Brent Venables auch getan, und zwar durchaus je nach Gegner extrem unterschiedlich. Wer das etwas genauer haben will: Habe in mehreren Beiträgen sein spezifisches Einsatzgebiet beschrieben und teilweise mit bewegten Bildern untermalt: Vorschau National Championship Game 2018/19 // National Championship Game vs. Alabama 2018/19 // Semifinale vs. Ohio State 2019/20 (in der Vorschau zum NCG versteckt) // National Championship Game vs. LSU 2019/20.
    Wie gesagt, die eierlegende Wollmilchsau. Ich sehe diese dauernd herumschwirrenden Vergleiche mit Derwin James übrigens nicht wirklich, beide sind sowohl vom Profil für die NFL als auch von ihren Einsatzgebieten im College durchaus unterschiedliche Typen.

    Was bei Simmons so unfassbar verlockend ist, ist nicht einmal nur seine Weltklasse-Athletik bei fast 240 Pounds. Klar, er hat einen fantastischen Burst, eine riesige Range, echte Sideline-Ability und top deep Speed für den gelegentlichen Pursuit. Was ihn wirklich unique macht, ist seine Flexibilität in Hüften und Knöcheln und seine damit verbundenen Richtungswechsel. Simmons hat die Hüftbeweglichkeit eines CBs und ist daher gerade in Man Coverage eine echte Matchup-Waffe. Nicht ganz umsonst hat er je nach Gusto von DC Venables eben nicht nur Overhang gespielt, sondern viel Slot WR gecovert (bspw. im Halbfinale gegen Ohio State) oder eben auch outside WR. Sein Backpedal ist schnell und raumgreifend, seine Transition sehr flüssig, verlierthier kaum Geschwndigkeit (erneut: Explosivität). Simmons ist flink genug, um den einen oder anderen kleineren Receiver zu covern und hat Größe, Physis und (vertikale) Athletik, um es mit passcatching TEs aufzunehmen. Einer der wenigen LB, die in Man Coverage gegenüber Zone deutlich ihre Stärken haben. Besser geht es in der heutigen NFL schlicht nicht. Clemson hat mit ihm großartige Coverage-Disguises spielen können, da sie über einen weiteren großen Safety verfügen, mit dem Simmons post-Snap geräuschlos die Position tauschen konnte (seine Karriere begann ja zunächst als Safety). Seine Interception gegen die Buckeyes als single-high direkt an der Sideline ist schlicht eines der besten Plays der CFB Saison gewesen. Und im nächsten Spiel konnte er dann bei Bedarf wieder als Edge und Blitzer von der OLB-Position aus agieren oder seine unterschätzten Tackling-Qualitäten in der Flat ausspielen.

    Dennoch hat Simmons für mich von den absoluten Top-Prospects die größte Bust-Gefahr (wenn wir mal Tuas Hüfte rausnehmen), und das ist nicht unbedingt seine Schuld. Die NFL ist auch im Coaching oft ein konservatives Business mit klaren Positionsbeschreibungen und -zuschreibungen. Wenn man Simmons in eine Rolle klemmt, wird man mit ihm wenig Erfolg haben. Wer denkt, er gibt einen modernen MLB/ILB ab, wird nicht ansatzweise sein Potenzial ausschöpfen können (denn in der Aufnahme von Blockern head-on hat er nicht seine größten Stärken). Wer denkt, er sollte dauernd den Slot WR covern, wird sich in der NFL umsehen. Simmons muss man in gewisser, natürlich kontrollierter Weise freelancen lassen. Er verfügt ja nicht nur über überragende athletische Traits, sondern auch über eine gute Spielzuerkennung und Spielintelligenz. Man muss ihn als genau das verstehen, was er ist: ein dauerndes Matchup-Problem, mit dem man Spieler aus dem Play nehmen kann oder bestimmte Spielzüge unterbinden oder zumindest ihrer Effizienz berauben kann – und das jeweils selbst in einem Spiel nicht immer auf dieselbe Weise. Mit einem kreativen DC kann Simmons bereits in seiner ersten Saison an Superstar-Status heranreichen, aber ein DC, der ihn in eine bestimmte Position mit klar festgelegten Zuständigkeiten presst, könnte ihn mitunter auch in seiner Entwicklung (die jeder CFB-Prospect noch vor sich hat) fundamental behindern.

    Hoffen wir mal, dass es ersteres ist.

  • Die Zeit im 3-Cone Drill von Brown bei der Scouting Combine kann man als historisch schlecht bezeichnen. Laut MockDraftable liegt die im 1-Perzentil. :eek:

  • Die Zeit im 3-Cone Drill von Brown bei der Scouting Combine kann man als historisch schlecht bezeichnen. Laut MockDraftable liegt die im 1-Perzentil. :eek:

    Jau, schrieb ich ja oben auch. Absolut unterirdisch, aber auch die Drills bei der Combine (glaube es war v.a. beim Figure-8) sind mir sehr negativ in Erinnerung geblieben. Nimmt ihm wenig vom Talent, aber eventuell ist das ganz große Ceiling nicht da.

  • Für die Cardinals wie letztes Jahr also einer von Nick Sabans Jungs. Ich hoffe allerdings, der diesjährige Pick macht im ersten Jahr mehr auf sich aufmerksam als Quinnen Williams letzte Saison.
    In Wills gibts jetzt einen langfristigen Leibwächter für Kyler Murray. Vielleicht mag ein anderer OT mehr Upside haben und ein weiterer einen höheren Floor, ich wäre jedoch an Stelle der Cardinals sehr zufrieden, wenn man Wills pickt.
    Ein technisch gut ausgebildeter, athletischer Tackle mit flinken Beinen, einem starken Punch und der richtigen Antizipation für die Moves seiner Gegner. Und ein fieser Run-Blocker.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Für die Cardinals wie letztes Jahr also einer von Nick Sabans Jungs. Ich hoffe allerdings, der diesjährige Pick macht im ersten Jahr mehr auf sich aufmerksam als Quinnen Williams letzte Saison.

    Der ist doch bei den Jets oder?

  • Die Analyse von Brett Kollmann hat mich überzeugt, Wills ist einfach eine Klasse für sich, für mich die #1 unter den OT dieses Jahr. Sehr schöner Pick

  • Argghhhh, verdammt.

    Nun, denn..... einmal tief durchatmen........Auch wenn ich mich ein wenig ärgere, das er kurz vor den giants gepickt wurde, freut es mich, dass ihr ihn auch so hoch einschätzt wie ich. Soweit ich das in den Medien so verfolgt habe ist er eher gelegentlich als OT No.1 aufgeführt.
    Mit Wills Jr. habe ich mich wie ein Magnet, am meisten mit befasst und habe ihn bei mir auch klar als OT No.1.

    Was mich an Wills fasziniert war, wie schnell er einen eventuell falsch platzierten block oder ungünstige Position zum Gegner, korrigieren kann.

    Wie er mit seiner unglaublichen Beweglichkeit und seiner power, mit seinem Körper sehr schnell wieder in Position kommt, wo er dann mindestens dem defender noch berührt und ihn beeinflusst. Aber in Gefühlt 9 von 10 Fällen, ist er in idealer Position und kontrolliert/ dominiert seine Gegenüber.

    Er ist erst 20 jahre alt und sein Körper hat noch etwas kindliches, baby speck ähnliches. Und trotzdem hat er schon jetzt so eine Präsenz. Er ist der erste Spieler, bei dem ich recherchiert habe, in welchem Alter der Körper ausgewachsen ist. :D

    Traue ihm durchaus auch zu, dass er locker 10 pds mehr tragen kann und nichts an seinen Fähigkeiten verliert, aber das ist vielleicht auch gar nicht nötig. Er zeigt schon jetzt eine gute Übersicht und wirkt schon unglaublich weit im spiel selber. Wirkt erfahren und hat eine mhh .... wie soll ich sagen.....Sicherheit ausstrahlende Präsenz. Er wirkt comfortable.
    Seine Aktionen wirken routiniert, so als ob ihn nichts überraschen könnte.

    Er ist für mich auch noch der OT, dem ich ich am ehesten zutraue, in verschiedenen o-line systemen zu bestehen und auf verschiedenen Positionen, seinen Job zu erledigen.

    Hätten die Giants keinen Tradepartner gefunden, dann wäre er auch an No.4 weggegangen. ;)
    Guter Pick :bier:

    LETS GO GIANTS

    Einmal editiert, zuletzt von Turf Monster (22. März 2020 um 19:35)

  • Mir hat Derrick Brown so super gefallen, dass ich wirklich über ihn nachgedacht hätte, auch an der Stelle der Redskins und die vielleicht wieder auf 4-3 umgestellt. Den Einsatz, den Brown gezeigt hat, und seine Dominanz hat mir total imponiert, zumal es für die Tigers ja nicht mehr um die Meisterschaft(en) ging.
    Wäre da auch an der Analyse von 12to83, aber natürlich auch von Riggins und allen anderen interessiert.

    Von meiner Seite nur noch kurz aus Redskins-Sicht: Ich mag Derrick Brown sehr, er wäre aber ein Luxus-Pick gewesen, da im Roster gerade die DT-Einheit die am stärksten besetzten ist. Zudem hatte ich Chase Young - keine Überraschung ;) - vor Brown auf dem Board.

  • Ein zwei Sätze zum Pick der Giants und die Beweggründe zum downtrade.
    Es fiel mir nicht leicht, den Trade bis ganz zurück an Position 9 zu vollziehen, denn ich habe befürchtet, dass meine 2 Lieblingsprospects mit Simmons und Wills Jr. an Position 9 weg sein werden.
    Aber die Giants brauchen für meinen Geschmack in der Momentanen Situation nicht den einen Spieler, sondern eher ein solides Fundament für die nächsten Jahre. Da ich gute Chancen sah, auch an 9 noch einen guten OT zu bekommen, habe ich "gerne" den Trade angenommen.

    So weit ich informiert bin, werden die Giants Man/Power Blocking scheme mit pass playaction spielen und Thomas könnte deshalb vom fit gut passen.


    Am beeindrucksten fand ich bei ihm sein run blocking, wie er sowohl mit seiner under body and upper body strength und good bend auch kräftige DT zurück drängen kann.
    Ein paar Notizen aus dem Spiel gegen LSU:
    „I like his effort, competetive attitude, always looking for the second block in run plays, kind of nasty attitude, very long arms and strong punch at the point of attack (also keine Nudel Arme), quick feet for his seize, uses his weight often to his advantage, pushed XXXX in the ground, patient and comfortable, veteran present. In run plays, moves people one on one backwards constantly with good footwork, always in motion, screen ability is good and he finds LB’S and CB’s at the second level constantly. No penalties. Good enough mobility for screen plays. Has a nice angle against bull, power rush and holds his ground 9 out of 10 times.“

    Er hat in seinen 3 Jahren gegen gute Mannschaften in der SEC gespielt und soll sich konstant von Jahr zu Jahr verbessert haben. Kaum verletzt.
    Nur 37 pressures in seinen 38 Karriere Starts zugelassen.

    Ich finde er müsste noch an seiner Arm Technik arbeiten, denn er bewegt seine Arme in der passblocking wie ein Schwimmer im Schmetterling- Stil. Sieht jedenfalls etwas tolpatschig aus. :love:
    Das führt dazu, dass er seine Hände nicht innen hat und sich somit in eine schlechte Position begibt.
    Naja, aber das kann unser neuer O-Line Coach Marc Colombo beibringen.

    LETS GO GIANTS

    Einmal editiert, zuletzt von 12to83 (23. März 2020 um 08:20)

  • Du hast recht, ich liebe solche Vergleiche. Aber sag mal, bist du nicht in der Saison nach dem Super Bowl-Sieg der Bucs an die NFL und die Freibeuter geraten? Oder war das lediglich Teil deiner „Geschichte“ hier im Talk? Bin verwirrt :mrgreen:

    Nö, is schon korrekt. Die erste Saison der Bucs die ich richtig verfolgt habe war 2003.
    Allerdings hab ich mich in den letzten Jahren ausgiebig mit der Karriere von Rice beschäftigt, da im Umfeld diverser Bucs-Beatwriter immer wieder beklagt wurde, dass er nicht für die HOF aufgenommen wurde.

    Dementsprechend habe ich alles (frei) verfügbare Videomaterial gesichtet um mir meine eigene Meinung zu bilden. Und wie gesagt, hat mich Young stark an Rice in seinen jungen Jahren bei den Cardinals erinnert.

    Die Analyse von White zu Young gefällt mir übrigens sehr, da finde ich mich gut wieder...

    Freut mich. White ist imo allgemein sehr zu empfehlen was Analysen zu Passrushern betrifft. Ist halt durch seine Vorgeschichte etwas Bucs-lastig.

  • Uuuund wir haben einen zweiten Sieger. So schwer isses doch eigentlich nicht...

    Der 12er, der Sherlock Holmes der Draftleitung :D Der findet sogar nicht gepickte Spieler in zitierten Scouting Reports. An mir waere das voellig vorbeigegangen, haette ich nie gefunden. Weiter so und alle an den Pranger :mrgreen:

    Vamos, vamos Chilenos
    esta noche tenemos que ganar

  • Eine kurze Erklärung zum Chargers Pick:
    Die häufigste Comp, die man zu Isaiah Simmons liest, ist ein größerer Derwin James, und wieso sollte man dann nicht beide zusammen auf das Feld stellen? Die Chargers haben in den letzten Jahren immer mehr eine "positionless" Defensive Backfield gespielt, inkl. bei ihrem letzten Playoff Win gegen die Ravens, wo sie größtenteils mit 7 DBs auf dem Feld waren. Isaiah Simmons passt genau in diese Art zu spielen mit seiner krassen Athletik und seiner Fähigkeit auf quasi allen Positionen zu spielen. Er gibt den Chargers endlich wieder eine Präsenz hinter der D-Line um Runs nicht erst nach 10 yards downfield zu stoppen, hat die Sideline to Sideline Range und ist ein wirksame Waffe gegen mobile QBs. Darum denke ich das er als weitere Schachfigur für DC Gus Bradley ein würdiger 6th Pick ist.

    Um es direkt anzusprechen, ja, QB ist ein wichtiger Need der Chargers. Allerdings sind die Lions dieses Jahr in einer sehr günstigen Downtradesituation und Herbert wäre mir einen Uptrade nicht wert gewesen und auch auf meiner Liste hinter Simmons gewesen.

    Hast Du auch mE in dieser (Spiel-) Situation für unser Team genau richtig gemacht :xywave:
    Die Situation der Bolts in der Draft ist akt. wirklich nicht sonderlich dankbar. Fast jeder weis bzw. ahnt, dass wir natürlich einen (dringend) QB brauchen, aber die Frage ist eben, was sind/wären Tua+Herbert (denn nur um die beiden geht es ja) unserem FO wirklich Wert :paelzer: Bin mal gespannt wie sich das nächsten Monat wirklich real entwickelt. Sollten wie hier wirklich beide QB durch Uptrade so früh gehen, ist Simmons bzw. die Besetzung unserer akt. ebenfalls sehr ärmlich besetzten LB-Pos. ein sehr guter Trostpreis :rockon: