Alkoholkonsum (und seine Folgen)

  • Ein Werbeverbot würde sicherlich Sinn machen, da denke ich gibt es wenig Argumente dagegen. Man sollte vielleicht noch einmal nach den Erfahrungen beim Thema Zigaretten schauen, ob es da Studien gibt welche Wirkung Werbeverbote erzielt haben.

    https://www.dgppn.de/_Resources/Per…everbot_fin.pdf

    Zitat

    Im Zuge der Alkoholdiskussion finde ich es aber auch wichtig festzuhalten, dass es eben auch ein Recht auf Unvernunft gibt.

    Wie schon mal geschrieben. Verbot befürworte ich ja auch nicht, aber einen schwereren Einstieg.

    Zitat

    Dann gibt es auch noch viele weitere ungesunde Verhaltensweisen wie Bewegungsmangel, Lichtmangel, Schlafmangel, ungesunder Tag- Nacht-Rhythmus, zuviel Sport, zuwenig Sport, Spielsucht, Magersucht, diverse weitere psychische Themen, da kommt man an kein Ende wenn man zuviel vorschreiben bzw. angehen will, was im persönlichen Entscheidungsbereich liegt. Dazu kommt, dass es eben auch persönliche Freiheit gibt und dass ist auch gut so

    Wenn aber mit Süchten ein ordentlicher Reibach gemacht wird, dann müssen härtere Vorschriften her. Z.B. in den markierten Fällen mit strengeren Vorschriften bei gefährlichen Appetitzüglern oder Online-Casinos und Sportwetten. Aber das ist ein anderes Thema.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Auf dem Gebiet der "Süchte" würde es mir am Anfang schon mal reichen, dass man alle Süchte gleichberechtigt oder gleichverpflichtet nebeneinander diskutiert. Das man z.B. Cannabis so "böse" findet und pönalisiert; das man Zigaretten auch sozial immer stärker ächtet - siehe nur diese ekeligen Pflichtbilder auf den Packungen; aber z.B. in Bayern die Maß als Grundnahrungsmittel stilisiert macht vor dem Hintergrund des "volkswirtschaftlichen Schadens von Süchten" absolut NULL Sinn.

    WS

    "Kritik ohne Mitgefühl ist Gewalt" (nakagawa roshi)
    -.-.-.-
    "Die Würde des Menschen ist kein Konjunktiv"
    -.-.-.-
    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute von neuem beginnen.

  • Danke für den Link! Genau sowas meinte ich! Daraus ist ja definitiv ersichtlich, dass ein Werbeverbot sinnvoll ist!

    Wie schon mal geschrieben. Verbot befürworte ich ja auch nicht, aber einen schwereren Einstieg.

    Das war auch überhaupt nicht in Deine Richtung gemünzt, sondern ich wollte nur meine generelle Haltung darlegen!

    Wenn aber mit Süchten ein ordentlicher Reibach gemacht wird, dann müssen härtere Vorschriften her. Z.B. in den markierten Fällen mit strengeren Vorschriften bei gefährlichen Appetitzüglern oder Online-Casinos und Sportwetten. Aber das ist ein anderes Thema.

    Sehe ich ebenso, war bzw. ist bspw. bei der Spielsucht ja auch so, dass der Staat da ganz kräftig mitkassiert (z.B. beim Automatenspiel, Spiel-Casinos, Lotto usw.). Das Glücksspiel-Monopol wird aber durch das www an einigen Stellen ausgehebelt und da ist eine Regulation gar nicht so einfach.

    Ein generelles Problem ist aus meiner Sicht eben schlicht die menschliche Natur. Wir sind biologisch eben empfänglich für Suchtverhalten in vielen Facetten. Eine gewisse Regulation in Abstufung der Gefährlichkeit ist da durchaus sinnvoll und Alkohol wird da oft verharmlost, da es eben die "Volksdroge" schlechthin ist. Von daher wären die diskutierten Maßnahmen durchaus sinnig.

    Eine Lockerung in Richtung Cannabis würde ich persönlich nicht wünschen. Ich finde man muss nicht zu einem ohnehin schon bestehenden Problem noch ein weiteres hinzufügen indem man den Erwerb desselbigen nochmals erleichtert. Der Verweis in Richtung Alkohol erscheint mir da nicht zielführend. Ich kann aber verstehen, dass es Menschen gibt die Cannabis viele Jahre in geregeltem Maß konsumieren und daher die derzeitige Situation als gewisse Diskriminierung empfinden.

  • Alkoholismus ist eine furchtbare Krankheit und das will man nicht miterlebt haben müssen als Angehöriger von Betroffenen.

    Aber ich denke dass ein Verbot auch Probleme mit sich ziehen würde. Die Steuer zu einem gewissen Maß erhöhen, sodass Schwarzbrennerei nicht zu sehr ein Thema wird, noch viel mehr von Kampagnen wie Kenn dein Limit, sowie vielleicht Anreize für das nicht trinken (wie auch immer die Aussehen mögen).

    Ich selber wollte natürlich in meinem mittleren Teen Alter auch mal "mitmachen" und bei meinem ersten Sylvester ohne Eltern ist es dementsprechend auch negativ geendet. Ich habe leider (oder zum Glück) so eine niedrige Alkohol Toleranzschwelle, dass ich bevor ich irgendetwas vom Berauschen merke schon kotzen muss. Deswegen habe ich es früh gelassen. Habe auch schon von 2 Internisten ein Lob für meine Leber bekommen, dass die sehr gut ausschaut, obwohl ich außer eben fast nicht zu trinken nichts mache.

    Unter medizinisch/wissenschaftlichen Aspekten gibt es keinen positiven Effekt von jeglichem Alkoholkonsum, also da gehe ich auch nicht weiter darauf ein. Wer sich sowas einreden möchte, nur zu ...

    Solang es viable options in Alkholfrei gibt, würde ich diese immer Präferieren, bestes Beispiel alkoholfreies Weißbier. Trinke ich sehr gern regelmäßiger auch. Ich liebe den Geschmack, mag aber den Alkohol nicht. Und leider ist gerade Weißbier eine Sorte von Bier mit einem hohen Anteil an Fuselstoffen, durch die Fermentierung leider nicht wirklich vermeidbar. Das heißt nicht, dass ich nicht gern ab und zu (so 1 mal im Monat im "gesunden" Maß) aus sozialen Gründen etwas alkoholisches trinke. Sei es einen guten Whiskey mit einem Kumpel, oder Pfälzer Rieslingschorle wenn ich bei der Schwiegerfamilie bin und man zu Stadt-/Weinfesten geht.

    Ich merke aber, wie leider immer noch viele Leute einen skeptisch betrachten und eher nicht dabei haben wollen, wenn man eher nicht so trinkt. Da hieß es bei meinen ehemaligen Promotionskollegen "willst du wirklich nicht einen mittrinken, warum trinkst du heut nicht etc" als müsse man sich rechtfertigen seinen Körper nicht vergiften zu wollen. Klar, psychologisch macht es Sinn, da die Leute Angst haben selber ihre Hemmschwelle herab zu setzen während der "andere" noch voll bei Verstand ist. Macht ja nur Spaß wenn alle gleich blau sind .... Zum Glück, habe ich dieses Problem bei Freunden und Familie nicht, da ist es aber brand gefährlich wenn man in so einem Umfeld ist

  • Kann man das mit "passiv" so einfach abkanzeln, dass einem nix passiert, wenn jemand nebendran sitzt und säuft? Da sind ja schon wie im Ausgangsposting genannt Sachen, die passiv passieren können. Wenn der Mann besoffen heim kommt und die Familie verprügelt. Wenn jemand besoffen jemanden anfährt,... Selbst wenn das "weniger" betrifft als Passivrauchen, wird sowas schnell belächelt und übersehen...

    ---------------------

    Ich bin ganz froh, dass ich nie dazu kam viel zu trinken. Ich hatte vielleicht 2-3 Mal in meinem Leben am nächsten Tag einen Kater, zumal ich wohnortsbedingt irgendwann nur noch per Auto gefahren bin und dadurch selten mehr als ein Radler getrunken habe. Reines Bier hat mir nie geschmeckt, starker Alkohol noch weniger. Mittlerweile trinke ich selbst das Radler in der alkoholfreien Variante. Vielleicht war da auch unterbewusst dabei, dass mein Opa (noch vor meiner Geburt) unter Alkoholeinfluss zu Tode gekommen ist.

  • Eine Lockerung in Richtung Cannabis würde ich persönlich nicht wünschen. Ich finde man muss nicht zu einem ohnehin schon bestehenden Problem noch ein weiteres hinzufügen indem man den Erwerb desselbigen nochmals erleichtert. Der Verweis in Richtung Alkohol erscheint mir da nicht zielführend. Ich kann aber verstehen, dass es Menschen gibt die Cannabis viele Jahre in geregeltem Maß konsumieren und daher die derzeitige Situation als gewisse Diskriminierung empfinden. (Zitat von oben).

    Das mit dem Problem hinzufügen kann ich nachvollziehen, aber mir liegt keine stichhaltige Studie vor, wonach der Konsum von Cannabis oder ähnlichem negativer zu bewerten ist, als der Konsum von Alkohol. Will meinen: Wenn ich Cannabis unkontrolliert und übermäßig konsumiere ist das nicht minder schlimm oder .... als der unkontrollierte Konsum von Alkohol. Bei letzterm aber gibt es keine Kontrolle, nur die Besteuerung.

    Also - vielleicht ist die conclusio falsch -; entweder wir öffnen Cannabiskonsum auch einer kontrollierten Abgabe und Besteuerung wie beim Alkohol oder aber wir fangen an Alkoholkomsum zumindest "uncool" zu machen; Steuern erhöhen, plakative Warnhinweise aufbringen; Werbeverbote andenken; der Alklobby die Kosten des Gesundheitswesens aufzuerlegen - da kann man viele Ideen entwickeln und im Sinne des Gesundheitssystems Wertabschöpfung betreiben.

    Ansonsten sehe ich auch das Recht auf "Selbstverstümmelung durch "Konsum ....", doch wir sollten die Kosten für das System gerecht umlegen und damit nicht nur auf den Beitragszahler und/oder Konsumenten, sondern auch auf den Profiteur.

    ws

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  • Der Zugang zu Alkohol wird durch eine Alkoholsteuer aber auch nur für bestimmte Schichten der Gesellschaft erschwert.
    Wir sollten Alkohol nicht zu einem Luxusartikel machen.
    Wenn man die Bevölkerung vor Alkohol besser schützen möchte, dann auch in gleichem Maße.

  • Alkohol zu verteuern, halte ich für keine gute Idee weil sie letztlich Gutverdiener kaum kratzt während Menschen mit schlechtem Einkommen Alkohl zum Luxusgut wird oder die illegale Beschaffung zunehmen wird. Ich rechne aber beim derzeitigen gesellschaftlichen Trend damit, dass eine solche Steuer eher bald kommen wird.
    Mit den volkswirtschaftlichen Folgen habe ich mich nicht seriös beschäftigt und ich frage mich ob die frühere Sterblichkeit von starken Trinkern nicht einige Effekte im Gesundheitssystem auffängt. Ich halte eine solche Argumentation aber auch nicht für zielführend, da sie letztlich in eine Gesundheitsdiktatur führt, wenn man immer auf die Folgen einer bestimmten Handlung für die Gesundheitskosten schaut.

    Mit einem Werbeverbot könnte ich gut leben. Ich finde sowiso, dass im Bereich Werbung die staatliche Regulierung an vielen Stellen zu lasch ist und die Tatsache, dass Werbung am besten bei jungen Menschen verfängt spricht durchaus dafür, dass ein Werbeverbot einen bewussteren Umgang mit Alkohol erlaubt.

    Ich stehe auch bei anderen Rauschmitteln/Drogen eher auf der Seite derjenige, die ein Kriminalisierung nicht gut finden, obwohl ich nie illegale Drogen konsumiert habe. Ich stehe dem Menschen aber ein recht auf Selbstschädigung zu und auch durchaus ein Recht darauf sich durch Rausch kurzzeitig mal aus der Realität zu verabschieden.

    Selber vertrage ich leider seit einigem Jahren Alkohol nicht mehr gut und mir fehlt es schon ab und an mal etwas mehr zu trinken. Wobei mein letzter Vollrausch bestimmt 10 Jahre her ist. Ich argumentiere hier also weniger aus Eingeninteressse.

    Ich glaube übrigens, dass Alkohol heute wesentlich weniger allgegenwärtig ist als zu früheren Zeiten. Wer mit offenen Ohren durchs Leben geht, kennt die Gefahren von Alkohol und geht das Risiko eben trotzdem ein. Aufklärung dürfte also eher geringem Erfolg haben. Aber das habe ich bei den Schockfotos auf Zigarettenschachteln auch gedacht und sie scheinen trotzdem eine Wirkung zu haben. Mir geht diese Art der "Aufklärung" aber doch zu weit. Wenn man das auf alle gefährlichen Handlungen ausbaut muss man sich schon fragen, ob man in dieser Welt noch leben möchte.

  • Ein Problem ist, dass Alkohol in den Medien überwiegend in einem positiven Kontext gezeigt wird, sei es als Glas Wein zum guten Essen, als Champagnerdusche bei der Siegerehrung oder der Fassbieranstich zur Festeröffnung. Den einsamen Trinker mit der Buddel Billigschnaps vom Discounter oder die Hausfrau, die jeden Morgen erstmal einen Piccolo braucht um zu funktionieren, sieht man in den Medien nie. Dadurch ist das Bild von der Droge Alkohol stark verschoben. Warum bekommt derjenige Respekt, der viel verträgt und nicht derjenige, der aufgrund weitgehender Abstinenz schon nach geringen Mengen Symptome zeigt?

    Keep Pounding

  • Warum bekommt derjenige Respekt, der viel verträgt und nicht derjenige, der aufgrund weitgehender Abstinenz schon nach geringen Mengen Symptome zeigt?

    Weil der Körper des einen offensichtlich widerstandsfähiger ist als der des anderen.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Ich habe mich mal mit einem Kollegen unterhalten. Wenn mir ein Arzt sagen würde, ich müßte auf Alkohol oder Fleisch verzichten / Vegetarier werden, würde ich Letzteres machen. Dabei trinke ich überhaupt nicht viel. In der Woche zu gut wie gar nichts, am Wochenende halt mit Freunden und bei Sportveranstaltungen. Natürlich ist es heute leichter auf Fleisch zu verzichten, da man das ganze Jahr über vegetarische Produkte , verschiedene Obst - und Gemüsesorten kaufen kann, als noch vor 10-15 Jahren.
    Warum ich so denke, kann ich nicht sagen. :paelzer::madness

    Der Alkohol ist für mich in D. zu billig. Wenn ich zwei leere Pfanddosen finde, kann ich mir davon einen 1/2l Bier (Oetinger Export) kaufen. Preis 35 cent + 8 Pfand = 42 cent. Ne Dose kostet zwar 29 cent, aber darauf kommt 25 cent Pfand.

    Man sollte den Alkohol erst auch ab 18 verkaufen. Bestes Beispiel Alkopops. Als man diese nur noch an über 18 jährige abgeben durften, sind sie nach und nach aus den Regalen der Supermärkten verschwunden bzw. nicht mehr so üppig vorhanden.

  • Bestes Beispiel Alkopops. Als man diese nur noch an über 18 jährige abgeben durften, sind sie nach und nach aus den Regalen der Supermärkten verschwunden bzw. nicht mehr so üppig vorhanden.

    es war wohl eher die sondersteuer darauf , die es zu teuer gemacht hat.

    Junge Erwachsene kaufen sich halt zum saufen den billigen Scheiss. Korn mit Eistee. Da bist für 6€ besoffen.

  • es war wohl eher die sondersteuer darauf , die es zu teuer gemacht hat.

    Das denke ich auch. Denn im gleichen Atemzug kamen dann als Ersatz unzählige Biermischgetränke in die Läden.

    Ich hätte spontan sogar gedacht, dass "Alkopops" immer erst ab 18 gewesen sind.

  • Ich hätte spontan sogar gedacht, dass "Alkopops" immer erst ab 18 gewesen sind.

    Magst recht haben, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Einer der größte Hersteller, Bacardi, hatte es als Mischgetränk auf dem Markt gebracht und wollte es als solches verkaufen, was wiederum ab 16 erlaubt ist. Wie man sieht, kann man über den Preis eine Menge steuern.

  • Magst recht haben, aber ich bin mir nicht ganz sicher.

    Ich war mir ja auch nicht sicher. Habe jetzt aber mal geguckt. Lt. diesem Spiegel Artikel hier von 2003 war es immer erst ab 18 erlaubt. Zumindest in Deutschland. Also z.B. auch Bacardi Rigo war erst ab 18. Ab 16 waren nur Mischgetränke mit Bier, Wein oder Sekt. Vor allem Biermischgetränke kamen dann ja auch schnell als Ersatz in vermehrter Zahl auf den Markt.

  • Ich bin persönlich auch kein Freund des Alkoholkonsums. Jeder Erwachsene darf gerne machen was er möchte, doch sollten Jugendliche so effektiv wie möglich vor Alkohol "geschützt" werden. Sprich Werbungsverbot, Alkoholverkauf erst ab 18 Jahren, auch Bier etc.

    Mir persönlich hat Alkohol noch nie wirklich geschmeckt und der Gedanke ein leckeres Essen mit einem Glas Rotwein zu zerstören oder hinterher ein Bierchen zu trinken und damit den Essengeschmack auf der Zunge verschwinden zu lassen... Kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Auch auf Partys brauchte ich nie Alkohol um gute Laune zu bekommen.

    Habe also bisher mein Leben sehr gut ohne Alkohol leben können und werde dich auch weiterhin tun.

    Auch wenn ich jeden verstehen kann, der sich dem Genuss hingibt. Und daran sieht man meiner Meinung nach auch die Marktmacht, die die Alkoholbranche besitzt.

    Für mich persönlich ist es nichts und obwohl ich aus persönlichen Erfahrungen heraus weiß, welche hässliche Fratze der Alkoholkonsum haben kann, denke ich eher daran, warum Menschen gerne trinken. Was es in ihnen auslöst, wie es ihnen "gut" tut, das sie Spaß dabei haben.

    Danke Werbung, danke Umfeld, danke Alkoholindustrie.

    In der Arte Mediathek gibt es eine nette Dokumentation, welche man man sich gut anschauen kann. Alkohol - Der Globale Rausch.

    https://www.arte.tv/de/videos/0809…globale-rausch/

  • Durchaus ein interessantes Thema. Wenn keine Werbung mehr geschaltet wird, dann haben die Brauereien bzw die Konzerne ja weniger Kosten, ergo könnten die ihre Produkte sicher noch „günstiger“ anbieten. Weiß nicht ob das sinnvoll wäre. Man könnte vielleicht noch mehr Aufklärung betreiben, da bin ich bei euch. Letztendlich ist es wie bei allem und jeder muss das halt für sich ausmachen. Ich trinke gern verschiedene alkoholische Produkte, nicht um mir einen Rausch zu verschaffen, sondern um die verschiedenen Geschmäcker zu genießen (Whisky, diverse Weine, unterschiedliche Biere etc.). Dadurch kommt natürlich der Billig Vodka aus Aldi und Co. für 5€ nicht in Frage. Ich verstehe deshalb auch die Argumente mit „zu billig“ aber wer mal einen guten Whisky gekauft hat, der weiß das man dafür auch ein Vermögen ausgeben kann. Da hätte ich schon was dagegen wenn der dann durch eine Steuer nochmal teurer wäre.

    Und da es hier ja auch um gesunde Lebensweise ging, ich war gestern bei einer kleinen Fifa Runde anwesend. Habe dabei 4 Gläser Cola getrunken und mich schlechter (wegen der Inhaltsstoffe) gefühlt, als wenn ich 3 Bier getrunken hätte.

  • Spannendes Thema, mit dem ich mich momentan auch intensiv auseinander setze. Auf der staatlichen Ebene, sehe ich es wie die meisten hier. Regulierung ja, Verbot nein. Ich möchte aber eher auf die persönliche und gesellschaftliche Ebene gehen. Folgendes möchte ich nicht als absolute Wahrheiten darstellen, sondern wie ich es sehe und erlebe (kann Spuren von Küchenpsychologie enthalten). Und es trifft natürlich nicht auf alle zu. Es gibt ja auch viele, die ein gesundes Verhältnis zu Alkohol haben, was ich sehr beneide.

    Meiner Meinung nach ist der Alkoholkonsum bei vielen eher ein Symptom, als das grundlegende Problem (gilt natürlich nicht für alkoholkranke Menschen, wobei auch das meist psychische Ursachen hat). In meinem Umfeld nehme ich ständig wahr, dass psychische Probleme jeder Art mit Alkohol "behandelt" werden. Zudem hängt es vermutlich auch mit der allgegenwärtigen "instant gratification" zusammen. Wir wollen Spaß/Befriedigung/Probleme beseitigen/whatever (Dopamin!) und das sofort. Und alles was unangenehm ist, soll auch gleich aus dem Leben verschwinden. Und ein schnelles Mittel zur Erfüllung dieser Punkte ist eben Alkohol:

    - Ich geh auf eine Feier und möchte schön enthemmt den Abend genießen: Vorglühen + Auf der Feier auch noch literweise Bier, Cocktails und Co.
    - Ich lerne jemanden kennen, man macht ein Date aus, was darf auf keinen Fall fehlen, dass man nicht so verkrampft ist: Eine Flasche Wein.
    - Ich gehe ins Stadion um "Fußball zu schauen" aber im Endeffekt ist es auch nur eine Druckbetankung mit Bier damit man da auch unenthemmt ist.
    - Ich treff mich mit Freunden im Park "um ein paar Bierchen zu trinken", damit man das schöne Wetter genießen kann.
    - Ich gehe in Bars um Menschen kennenzulernen, brauche dafür aber auch erstmal ein paar Bier und dort dann die leckeren Moscow Mules um mich zu trauen auf andere zuzugehen.
    - Ich habe einen stressigen Tag auf Arbeit und um danach die Laune zu heben und zu entspannen, trink ich etwas vor dem Fernseher.
    - und und und und...

    Der Zusammenhang ist hier aus meiner Sicht, dass man Emotionen, die man haben oder nicht haben möchte beeinflusst. Es nimmt Angst, Schüchternheit, Verkrampfung und gibt dir Offenheit, Selbstbewusstsein und Charme (zumindest in Maßen). Durch dieses Verdrängen von Emotionen kommt man allerdings in einen Teufelskreis, zumal man sich ja dann die Tage danach meist übel fühlt und auch Entscheidungen trifft, die man bereut. Beim nächsten Mal, geht es aber dann wieder von vorne los. Bei manchen ist es dann so extrem, dass sie die schlechten Gefühle danach auch wieder mit Alkohol behandeln und da beginnt meistens schon die Abhängigkeit. Gesellschaftlich ist das problem imo dass es so normal ist. Jeder macht es und ich denke dass fast jeder schon mal Situationen wie oben genannt durchlebt hat. Dadurch wird dies zur Normalität und es fördert zahlreiche Probleme. In manchen Kreisen ist man ja fast schon aussetzig, wenn man keinen Alkohol trinkt.

    Ich persönlich habe auch ein schwieriges Verhältnis zum Alkohol (die Situationen oben sind eigentlich alle Lebensrealität von mir und meinem Freundeskreis). Ich hab auch die klassische Geschichte "schlechte Erfahrungen mit Alkohol in der Familie/Kindheit" hinter mir und trotzdem schieße ich mich regelmäßig ab. Nicht dass ich ständig besoffen bin, aber wenn ich was trinke, finde ich kein Ende, bis es nicht mehr geht. Weil ich es in meiner Jugend so gelernt habe. Die ursprünglichen "Probleme" von damals wie ein bisschen Unbehagen in gesellschaftlichen Situationen, Schüchternheit, Unischerheit sind dadurch im nüchternen Zustand viel schlimmer geworden.

    Lange Rede kurzer Sinn: Wenn Alkohol dahingehend gelenkt werden könnte, dass er wirklich als Genussmittel, statt als Betäubungsmittel genutzt wird wären viele der negativen Auswirkungen vermeidbar. Gesellschaftlich sollte es viel mehr gefördert werden, vor allem jugendlichen eine gewisse Emotionale Intelligenz beizubringen und sie dazu zu bringen sich mit sich selbst und den Menschen um sie herum auseinanderzusetzen. In diesem Zusammenhang ist der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohl viel leichter zu vermitteln und gleichzeitig könnte man vermutlich auch viele spätere psychische Störungen verhindern. Wir werden als Jugendliche mit unseren Problemen alleine gelassen (egal wie banal sie sein mögen) und lernen dann im Gruppenzwang uns zu betrinken. Da stellt das junge Gehirn dann fest, dass das ungewollte Gefühle wunderbar vertagt und man sich viel besser fühlt. Gleichzeitig führt das setting (in Gruppen, mit Freunden, erste Erfolge beim anderen Geschlecht, etc.) dazu, dass man Alkohol immer positiver konnotiert und ihn nicht als Problem, sondern als Lösung ansieht. Diese schönen Gefühle versucht man dann immer wieder hervorzurufen. Was im Endeffekt dann zu oben beschriebenen Teufelskreis führt.

    Persönlich spiele ich momentan mit dem Gedanken den Alkohol aus meinem Leben zu verbannen. Allerdings hält mich davon ab, dass mein gesamtes Sozialleben diese Situationen beinhaltet und eine gewisse Angst dabei ist, dann nicht mehr dazu zu gehören, langweilig zu sein, etc. Was sich nach einer leichten Entscheidung anhört, ist dies in unserer gesellschaftlichen Realität leider nicht.

  • Persönlich spiele ich momentan mit dem Gedanken den Alkohol aus meinem Leben zu verbannen. Allerdings hält mich davon ab, dass mein gesamtes Sozialleben diese Situationen beinhaltet und eine gewisse Angst dabei ist, dann nicht mehr dazu zu gehören, langweilig zu sein, etc. Was sich nach einer leichten Entscheidung anhört, ist dies in unserer gesellschaftlichen Realität leider nicht.

    Und dass ist das Problem vieler Menschen. Angst ausgegrenzt zu werden. Sorry wenn ich das so straight sage, aber wenn deine Freunde es nicht akzeptieren können / wollen dass du keinen Alkohol trinkst wenn ihr zusammen seid, dann sind dass keine richtigen Freunde. Und dann ist es auch vielleicht gut, wenn du von manchen als "langweilig" abgestempelt wirst und man dann getrennte Wege geht. Meine Eltern haben mir ein Leben lang eingeprägt.

    Es kann dich keiner zu etwas zwingen, und du musst für dich selber entscheiden was du willst und was nicht. Ich hatte nie ein Problem damit ganz klar zu sagen, hey ich trinke heute nicht. Oder wenn es gemütlich wurde und es schien auszuarten zu sagen, hey ich trink jetzt lieber ein Wasser oder ich bin halt aufgestanden und gegangen. Richtige Freunde werden dass auch so akzeptieren. Deswegen habe ich auch keine Angst in irgendeiner Situation trinken " zu müssen "

    Ich gehe mit meinen Freunden auch ins Stadion oder wir machen diverse Ausflüge etc. aber jeder weiß ganz genau, ich trinke etwas wenn ich will und da ist keiner dabei der dann mit irgendwelchen Sprüchen kommt. Es wird akzeptiert. Zieh es durch. Ich habe in den letzten Jahren auch immer weniger Alkohol getrunken. Daheim trinke ich nicht mal ne Flasche Bier oder sonst was. Ich glaube mein Alkoholkonsum ist mittlerweile so weit nach unten geschraubt, dass ich sagen kann ich vermiss es nicht und es geht mir besser.

    Dennoch möchte ich allerdings niemandem vorschreiben wie viel er trinken darf oder soll. Dass muss jeder für sich selbst entscheiden.

    GET RID OF Jack Easterby

  • Wir werden als Jugendliche mit unseren Problemen alleine gelassen (egal wie banal sie sein mögen) und lernen dann im Gruppenzwang uns zu betrinken. Da stellt das junge Gehirn dann fest, dass das ungewollte Gefühle wunderbar vertagt und man sich viel besser fühlt. Gleichzeitig führt das setting (in Gruppen, mit Freunden, erste Erfolge beim anderen Geschlecht, etc.) dazu, dass man Alkohol immer positiver konnotiert und ihn nicht als Problem, sondern als Lösung ansieht. Diese schönen Gefühle versucht man dann immer wieder hervorzurufen. Was im Endeffekt dann zu oben beschriebenen Teufelskreis führt.


    Persönlich spiele ich momentan mit dem Gedanken den Alkohol aus meinem Leben zu verbannen. Allerdings hält mich davon ab, dass mein gesamtes Sozialleben diese Situationen beinhaltet und eine gewisse Angst dabei ist, dann nicht mehr dazu zu gehören, langweilig zu sein, etc. Was sich nach einer leichten Entscheidung anhört, ist dies in unserer gesellschaftlichen Realität leider nicht.

    Das ist schon harter Tobak und leider wohl eine sehr individuelle Erfahrung. Kann ich gelinde gesagt nämlich so überhaupt nicht sagen.
    Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, wie alt Du bist, aber "nicht mehr dazugehören" oder "langweilig sein" wäre mir als Sorge maximal als Teenie gekommen. Solche Freunde braucht kein Mensch. Vielleicht interpretierst du aber auch nur. Trink doch einfach mal nix und warte die Reaktion ab.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Und dass ist das Problem vieler Menschen. Angst ausgegrenzt zu werden. Sorry wenn ich das so straight sage, aber wenn deine Freunde es nicht akzeptieren können / wollen dass du keinen Alkohol trinkst wenn ihr zusammen seid, dann sind dass keine richtigen Freunde. Und dann ist es auch vielleicht gut, wenn du von manchen als "langweilig" abgestempelt wirst und man dann getrennte Wege geht. Meine Eltern haben mir ein Leben lang eingeprägt.
    Es kann dich keiner zu etwas zwingen, und du musst für dich selber entscheiden was du willst und was nicht. Ich hatte nie ein Problem damit ganz klar zu sagen, hey ich trinke heute nicht. Oder wenn es gemütlich wurde und es schien auszuarten zu sagen, hey ich trink jetzt lieber ein Wasser oder ich bin halt aufgestanden und gegangen. Richtige Freunde werden dass auch so akzeptieren. Deswegen habe ich auch keine Angst in irgendeiner Situation trinken " zu müssen "

    Du hast zu 100% recht.

    Das ist schon harter Tobak und leider wohl eine sehr individuelle Erfahrung. Kann ich gelinde gesagt nämlich so überhaupt nicht sagen.Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, wie alt Du bist, aber "nicht mehr dazugehören" oder "langweilig sein" wäre mir als Sorge maximal als Teenie gekommen. Solche Freunde braucht kein Mensch. Vielleicht interpretierst du aber auch nur. Trink doch einfach mal nix und warte die Reaktion ab.

    Ich bin fast 27, also ist das ganze noch nicht sooo lange her. Also diese Erfahrung war keinesfalls nur auf mich bezogen, sondern ist mir im Freundes- und Bekanntenkreis ständig begegnet. Und es ist jetzt keineswegs so, dass ich aus "bildungsfernen" Schichten komme - im Gegenteil. Auch ist es nicht so, dass ich ein Außenseiter war oder nur mit Menschen mit großen Problemen rumgehangen bin. Ich rede jetzt auch wirklich nicht von massiven Problemen. Es geht um die klassischen Teenager-Sorgen mit denen es halt anfängt und dann eine Eigendynamik entwickelt. Ich empfinde es einfach so, dass viele "meiner Generation" genau diese Erfahrung gemacht haben. Aber vielleicht ist das auch ein bisschen eine verzerrte Wahrnehmung, weil mir diese Fälle natürlich im Gedächtnis bleiben im Gegensatz zu den vielen, die mal ein schönes Fest haben und den Abend genießen und dann geht das Leben weiter

  • Ich trinke gern verschiedene alkoholische Produkte, nicht um mir einen Rausch zu verschaffen, sondern um die verschiedenen Geschmäcker zu genießen (Whisky, diverse Weine, unterschiedliche Biere etc.). Dadurch kommt natürlich der Billig Vodka aus Aldi und Co. für 5€ nicht in Frage. Ich verstehe deshalb auch die Argumente mit „zu billig“ aber wer mal einen guten Whisky gekauft hat, der weiß das man dafür auch ein Vermögen ausgeben kann. Da hätte ich schon was dagegen wenn der dann durch eine Steuer nochmal teurer wäre.

    Andererseits ist Whisky kaum irgendwo auf der Welt so günstig wie in Deutschland - noch nicht mal direkt an der Quelle in Schottland oder Irland. Und gerade bei so einem Genussprodukt, von dem man nicht mal eben eine Flasche wegtrinkt oder ausschenkt, sondern den man über einen längeren Zeitraum in kleinen Dosen genießt, wird der Genusstrinker von einer Preissteigerung sicher nicht arm oder in seiner persönlichen Freiheit und Teilhabe beeinträchtigt.

  • Andererseits ist Whisky kaum irgendwo auf der Welt so günstig wie in Deutschland - noch nicht mal direkt an der Quelle in Schottland oder Irland. Und gerade bei so einem Genussprodukt, von dem man nicht mal eben eine Flasche wegtrinkt oder ausschenkt, sondern den man über einen längeren Zeitraum in kleinen Dosen genießt, wird der Genusstrinker von einer Preissteigerung sicher nicht arm oder in seiner persönlichen Freiheit und Teilhabe beeinträchtigt.


    Nun ja, hochwertiger Single Malt Whisky ist aber eher ein kleiner sehr kleiner Teil des Alkohol-Problems in der Gesellschaft, er ist für den normalsterblichen einfach viel zu teuer um damit in die Sucht zu stürzen. Eher sollte man billigen Alkohol höher besteuern. Die Trinker hängen doch meist an Billig-Wodka, Bier in PET-Flaschen oder Wein aus dem Tetra-Pack, da sehe ich eher das Problem, dass eine Sucht in Deutschland einfach sehr billig zu unterhalten ist bzw. deswegen erst entsteht. Die Alkoholiker, die an Single Malt, Cognac oder hochwertigem Rum hängen sind wohl zahlenmäßig zu vernachlässigen.

  • Und gerade bei so einem Genussprodukt, von dem man nicht mal eben eine Flasche wegtrinkt oder ausschenkt, sondern den man über einen längeren Zeitraum in kleinen Dosen genießt,.....

    :law: Lemmy Kilmister und Bon Scott waren da bspw. anderer Auffassung. :drinkers:

  • Es liegt doch an uns selbst.
    Hält der Preis oder Illegalität Leute vom Kiffen ab? Meiner Meinung nach nicht.
    Es muss ein Umdenken stattfinden.
    Wenn ich in Gesellschaft ein Wasser bestelle und Bekannte mich darauf hinweisen, dass der Abend nur mit Wasser nichts wird, dann frage ich, ob es denn mit Alkohol etwas wird?
    Ob man sich wohl fühlt,wenn man zunehmend die Kontrolle über seine Gespräche oder sein Handeln verliert?
    Warum muss ich erklären, warum ich keinen Alkohol trinke und nicht derjenige mir erklärt,warum er/sie Alkohol konsumiert?
    Ich bin stolz auf unsere Superbowl-Runde. Da kam die Frage noch nie.
    Meine Sucht heißt Spaß haben. :wink2:

  • Die Trinker hängen doch meist an Billig-Wodka, Bier in PET-Flaschen oder Wein aus dem Tetra-Pack, da sehe ich eher das Problem, dass eine Sucht in Deutschland einfach sehr billig zu unterhalten ist bzw. deswegen erst entsteht.

    Alkoholsucht geht durch alle Gesellschaftsschichten. Das sind nicht nur die Armen, die saufen. Die Reichen verstecken es nur besser.

    Keep Pounding

  • Alkoholsucht geht durch alle Gesellschaftsschichten. Das sind nicht nur die Armen, die saufen. Die Reichen verstecken es nur besser.

    Ich rede ja auch nicht von armen Leuten. Sondern von ganz normalen Menschen mit normalen Einkommen, und die können sich in der Sucht sicher nicht jeden Tag eine Flasche teuren Cognac oder Whisky reinziehen, zumal eine Flasche ja meist nicht mal reicht, sondern greifen auf das billige Zeug aus dem Supermarkt zurück, kenne ich mehrere Beispiele. Und Leute, die wirklich reich sind triffst du auch mit einer höheren Steuer für hochwertigen Alkohol nicht, die paar Euro sind völlig egal.

  • Ich rede ja auch nicht von armen Leuten. Sondern von ganz normalen Menschen mit normalen Einkommen, und die können sich in der Sucht sicher nicht jeden Tag eine Flasche teuren Cognac oder Whisky reinziehen, zumal eine Flasche ja meist nicht mal reicht, sondern greifen auf das billige Zeug aus dem Supermarkt zurück, kenne ich mehrere Beispiele. Und Leute, die wirklich reich sind triffst du auch mit einer höheren Steuer für hochwertigen Alkohol nicht, die paar Euro sind völlig egal.

    Ich trinke selber mal einen Sauer Gespritzten oder ein Glas Wein. Über den Durst trinke ich nur sehr selten, da der nächste Tag dann ein verlorener ist und das hasse ich.

    Das große Problem sind allerdings die vielen Alkoholabhängigen. Ich kenne Leute die Schnaps statt Kaffee oder Tee in ihrer Thermoskanne haben/hatten. Ein ehemaliger Arbeitskollege ist ein trockener Alkoholiker, der noch immer gerne in seinen Erinnerungen schwelgt. Trocken gelegt wurde er durch mehrere Herzinfarkte, eine bereits schwer angeschlagene Leber und dem eindringlichen Hinweis seiner Ärzte das er nicht mehr allzu viel von seiner Rente haben wird, wenn er keinen Entzug macht.

    So sehr ich den Ex-Kollegen mag, aber seine Sucht hat das Gesundheitssystem massiv belastet. Die Kosten wurden durch die Gemeinschaft der Versicherten getragen. Daher wäre es nur richtig Alkohol zu verteuern und einen Teil der Steuern ins Gesundheitssystem fließen zu lassen. Idealerweise würde der Preis für ein Bier ab einen gewissen Alkoholkonsum progressiv ansteigen. Wer viel säuft, bezahlt dann auch immer mehr ein.

    Ein weiterer Aspekt sind Unfälle und Gewalttaten, die gerne unter Alkoholeinfluss geschehen. Auch hier könnten höhere Preise für den Rückgang solcher Vorkommnisse sorgen.

    Das Schwarzbrennen ein größeres Thema werden würde halte ich für eher unwahrscheinlich. Das eigen gebraute Bier ist ohnehin im Trend und einen Apfelwein macht man hier in Hessen auch gerne selbst. Das hat aber eher mit Hobby zu tun als mit Alkoholsucht. Eine gute Freundin macht z.B. gerne Liköre, welche sie dann als Mitbringsel an Freunde verschenkt. Das macht sie aber auch mit selbst gemachten Marmeladen und Eis.

    Das allerdings ähnlich wie bei Zigaretten ein blühender Schwarzmarkt entstehen könnte ist wohl kaum zu vermeiden. Auch würde wohl der „Alkoholtourismus“ ins Ausland zunehmen. Dennoch würde Alkohol nicht zu einem Luxusgut werden. Auch in Skandinavien ist Alkohol nur dann ein Luxusgut, wenn man überproportional viel davon konsumiert. Wenn ich dort ein oder zwei Bier trinke oder ein Glas Wein zum Essen genieße ist alles im Lot.

  • So sehr ich den Ex-Kollegen mag, aber seine Sucht hat das Gesundheitssystem massiv belastet. Die Kosten wurden durch die Gemeinschaft der Versicherten getragen. Daher wäre es nur richtig Alkohol zu verteuern und einen Teil der Steuern ins Gesundheitssystem fließen zu lassen. Idealerweise würde der Preis für ein Bier ab einen gewissen Alkoholkonsum progressiv ansteigen. Wer viel säuft, bezahlt dann auch immer mehr ein.

    Das Problem ist: Wo willst du aufhören mit dem Bezahlen?
    Fast Food oder kein Sport führt zu Dickleibigkeit, Motorrad oder Ski fahren zu erhöhter Unfallgefahr, Computerspiele zu potentieller Suchtgefahr, übermäßiges Sonnenbaden/Sonnenstudio zu Hautkrebs, etc

    Meinetwegen können wir das alles gerne verteuern, da mich diese Beispiele nicht treffen, aber wer will das bitte durchsetzen?