Massentierhaltung / Arbeitsbedingungen auf Schlachthöfen /Werkverträge

  • Da gibt es ja auch die Problematik, dass abgepacktes Fleisch oft nur in bestimmten Mengen verkauft wird. Wenn mir 300g Hackfleisch für eine Mahlzeit reichen, man den Kram aber nur in der 500g Packung bekommt, dann landet eben schnell mal was im Müll.

    Oder man könnte beim Metzger genau 300g kaufen und vielleicht sogar frisch durch den Wolf drehen lassen, und kann nebenher vielleicht sogar noch etwas über die Herkunft des Fleisches erfahren ...

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Da gibt es ja auch die Problematik, dass abgepacktes Fleisch oft nur in bestimmten Mengen verkauft wird. Wenn mir 300g Hackfleisch für eine Mahlzeit reichen, man den Kram aber nur in der 500g Packung bekommt, dann landet eben schnell mal was im Müll.

    Man könnte den Rest auch einfrieren oder verarbeiten und dann für die nächste Mahlzeit verwenden ;) .

  • Man könnte den Rest auch einfrieren oder verarbeiten und dann für die nächste Mahlzeit verwenden .

    Oder man könnte beim Metzger genau 300g kaufen und vielleicht sogar frisch durch den Wolf drehen lassen, und kann nebenher vielleicht sogar noch etwas über die Herkunft des Fleisches erfahren ...

    Ich weiß das man das könnte. Trotzdem tun es viele nicht, sondern schmeißen das übrige Fleisch weg. Was wäre einfacher zu ändern, die Verpackungsgrößen der Discounter oder die Bequemlichekit der breiten Masse der Menschen?

    Keep Pounding

  • Ich weiß das man das könnte. Trotzdem tun es viele nicht, sondern schmeißen das übrige Fleisch weg. Was wäre einfacher zu ändern, die Verpackungsgrößen der Discounter oder die Bequemlichekit der breiten Masse der Menschen?

    Und wenn ich 700g brauche? Dann kaufe ich 3 Packungen und werfe wieder was weg.
    Man kann doch nicht pauschal sagen, wie groß die Packung sein soll.

    Da sollte für mich die Masse der Menschen was ändern. Ich werfe so gut wie nie was weg, eventuell Mal angeschimmeltes Brot. Ansonsten habe ich seit Monaten nichts mehr weggeworfen. Es sollte machbar sein ein paar Tage vorauszuplanen, den Kühlschrank im Auge zu behalten und flexibel mit Resten umzugehen.

  • Ich weiß das man das könnte. Trotzdem tun es viele nicht, sondern schmeißen das übrige Fleisch weg. Was wäre einfacher zu ändern, die Verpackungsgrößen der Discounter oder die Bequemlichekit der breiten Masse der Menschen?

    Man sollte hoffen in einer Gesellschaft mit mündigen Bürgern die Bequemlichkeit (durch Information, aber gerne auch durch Preissteigerungen).

    Wenn der Discounter nun Hackfleisch in verschiedensten Packungsgrößen anbieten soll (100g für die Single-Dame, 250g für den männlichen Bugerfan, 500g für die Kleinfamilie, etc), dann schmeisst halt hinterher der Laden mehr weg und dazu wird noch mehr Verpackungsmüll produziert.

  • Wenn die Deutschen in der Lage sind, jährlich 340 Millionen KG Fleisch wegzuwerfen (45 Millionen Hühner, vier Millionen Schweine und 200.000 Rinder), dann brauch man sich nicht die Frage stellen, ob der Großteil der Bevölkerung es sich dann noch überhaupt leisten kann, wenn es teurer wird.

    Ich kenne die Quelle nicht, aber meinst du mit "die Deutschen" den Verbraucher oder den Einzelhandel ? Wenn ich jedes Mal die vollen Regale sehe, dann frage ich mich wer das alles kaufen soll. Zumal es ja kurze MHDs gibt

  • Ich kenne die Quelle nicht, aber meinst du mit "die Deutschen" den Verbraucher oder den Einzelhandel ? Wenn ich jedes Mal die vollen Regale sehe, dann frage ich mich wer das alles kaufen soll. Zumal es ja kurze MHDs gibt

    Wird ja auch nicht alles verkauft. Ein Teil wird entsorgt oder der Tafel zugeführt. Klar wird auch vieles reduziert bevor es abläuft. Ich kaufe auch dann gerne diese Ware, da ich weiß wie so ein MHD einzuordnen ist.

  • Man sollte hoffen in einer Gesellschaft mit mündigen Bürgern die Bequemlichkeit (durch Information, aber gerne auch durch Preissteigerungen).

    Soviel Hoffnung habe ich leider nicht.

    Keep Pounding

  • Man sollte hoffen in einer Gesellschaft mit mündigen Bürgern die Bequemlichkeit (durch Information, aber gerne auch durch Preissteigerungen).
    Wenn der Discounter nun Hackfleisch in verschiedensten Packungsgrößen anbieten soll (100g für die Single-Dame, 250g für den männlichen Bugerfan, 500g für die Kleinfamilie, etc), dann schmeisst halt hinterher der Laden mehr weg und dazu wird noch mehr Verpackungsmüll produziert.

    100% agree. Für die Bequemlichkeit der Menschen noch mehr Verpackungsmüll, schlimmstenfalls Plastik? No way.

    Was die Frage nach dem Qualitätsunterschied zwischen Discounter-Billigfleisch und "vernünftigem" Fleisch vom MmV oder im Idealfall direkt vom Bauern betrifft: ich finde, den merkt man schon. Nicht nur geschmacklich, sondern auch bei der Zubereitung. Meine Frau hat letztens ein Rindergulasch-Gericht gekocht und dafür Fleisch vom Metzger gekauft. Weil sich zusätzlicher Besuch angekündigt hatte, haben wir (was wir sonst nie machen) noch was aus der Kühlung nachgekauft. Was hat die Frau geschimpft, was das für ein minderwertiges Zeug wäre, wässert ohne Ende beim Anbraten (was das vom Metzger eben nicht gemacht hat).... Ist nur ein Beispiel. Noch krasser wirds bei Steak. Ich kann das Hüftsteak für 12 €/kg aus der Kühlung kaufen. Aber erstens weiß ich da nicht, woher bzw. aus welchen Verhältnissen es kommt, und zweitens ist es einfach qualitativ schlechter als das - natürlich teurere - Fleisch vom MmV (Metzger meines Vertrauens).

  • Was die Frage nach dem Qualitätsunterschied zwischen Discounter-Billigfleisch und "vernünftigem" Fleisch vom MmV oder im Idealfall direkt vom Bauern betrifft: ich finde, den merkt man schon. Nicht nur geschmacklich, sondern auch bei der Zubereitung.

    Grundsätzlich stimme ich dir zu dass man Qualität merkt. Aber deine Schubladen passen leider nicht mehr ganz aus meiner Sicht.

    Im Aldi gibt es hier immer wieder Dry Aged Beef (als Steak, als Burgerpatty, etc) und das ist wirklich gut (kostet aber auch entsprechend). Bei den abgepackten Stücken (zB Schweinenacken) variiert die Qualität leider, die lass ich mittlerweile liegen.

    Gebauso aber auch beim Metzger. Vor ein paar Jahren gab es einen Test eines Verbrauchermagazins bezüglich Hackfleisch und der Wasseranteil war beim Metzger höher als beim Discounter. Aber da muss man halt den passenden Metzger finden - und entsprechend bezahlen.

  • Ich kann das Hüftsteak für 12 €/kg aus der Kühlung kaufen. Aber erstens weiß ich da nicht, woher bzw. aus welchen Verhältnissen es kommt, und zweitens ist es einfach qualitativ schlechter als das - natürlich teurere - Fleisch vom MmV (Metzger meines Vertrauens).

    Das würde ich auch mal zumindest als ersten Schritt sehen. Fleisch vom Discounter meide ich mittlerweile größtenteils. Und grundsätzlich weniger Fleisch essen, da bin ich gerade dran.

  • Grundsätzlich stimme ich dir zu dass man Qualität merkt. Aber deine Schubladen passen leider nicht mehr ganz aus meiner Sicht.
    Im Aldi gibt es hier immer wieder Dry Aged Beef (als Steak, als Burgerpatty, etc) und das ist wirklich gut (kostet aber auch entsprechend). Bei den abgepackten Stücken (zB Schweinenacken) variiert die Qualität leider, die lass ich mittlerweile liegen.

    Gebauso aber auch beim Metzger. Vor ein paar Jahren gab es einen Test eines Verbrauchermagazins bezüglich Hackfleisch und der Wasseranteil war beim Metzger höher als beim Discounter. Aber da muss man halt den passenden Metzger finden - und entsprechend bezahlen.

    Die Schubladen sind Erfahrungswerte; daher passen sie für mich :wink2: Ich will nicht abstreiten, dass es auch im Discounter ordentliches Fleisch geben kann. Das ist aber dann offenbar auch die entsprechende Kategorie (in Deinem Beispiel Dry Aged Beef) zu Preisen, wo man das auch erwarten kann bzw sogar muss. Was den Test betrifft: würde ich diese Erfahrung beim MmV machen, wäre er das die längste Zeit gewesen.

  • Der Einzelhandel ist der einzige der die nötige Macht hat etwas zu ändern, abseits des Gesetzgebers.

    Wird immer so leicht gesagt das der Verbraucher die Macht dazu hat. In einer idealen Welt ja , aber nicht in der viele Menschen auf jeden Euro achten müssen. Die User die sich hier an dieser Diskussion beteiligen , werden sicherlich nicht daran pleite gehen wenn man 2 € mehr beim Metzger ausgibt. Aber das ist meiner Ansicht nach eine Diskussion aus dem Elfenbeinturm.

  • Der Einzelhandel ist der einzige der die nötige Macht hat etwas zu ändern, abseits des Gesetzgebers.

    Wird immer so leicht gesagt das der Verbraucher die Macht dazu hat. In einer idealen Welt ja , aber nicht in der viele Menschen auf jeden Euro achten müssen. Die User die sich hier an dieser Diskussion beteiligen , werden sicherlich nicht daran pleite gehen wenn man 2 € mehr beim Metzger ausgibt. Aber das ist meiner Ansicht nach eine Diskussion aus dem Elfenbeinturm.

    Nein, werde ich sicher nicht. Aber ich esse auch nicht täglich Fleisch. Nicht nur, weil ich es für ungesund hielte, sondern auch weil es mir dann zu teuer würde. Das ist ja genau die Entscheidung, die man als Verbraucher trifft. Muss ich nahezu täglich Fleisch haben? Und kann mir dann vielleicht nur das aus der Kühlung im Discounter leisten? Oder reicht evtl auch 2 oder 3 x die Woche, und dafür in besserer Qualität und - damit der Sinn des Threads auch mal wieder zur Geltung kommt :wink2: - aus tierfreundlicherer Haltung?

  • Der Einzelhandel ist der einzige der die nötige Macht hat etwas zu ändern, abseits des Gesetzgebers.

    Wird immer so leicht gesagt das der Verbraucher die Macht dazu hat. In einer idealen Welt ja , aber nicht in der viele Menschen auf jeden Euro achten müssen. Die User die sich hier an dieser Diskussion beteiligen , werden sicherlich nicht daran pleite gehen wenn man 2 € mehr beim Metzger ausgibt. Aber das ist meiner Ansicht nach eine Diskussion aus dem Elfenbeinturm.

    Du magst nicht Unrecht haben was die finanzielle Situation der hier diskutierenden angeht, aber auch, und gerade, wenn das Geld nicht so locker sitzt, kann man sich fragen, ob es wirklich so viel Fleisch sein muss, wie zur Zeit pro Kopf in Deutschland konsumiert wird. Seltener Fleisch, und wenn dann etwas aus vernünftigen Quellen, für vielleicht ein wenig mehr Geld, das wird langfristig dann auch den Biobauern und anderen Anbietern ermöglichen, die Preise zu senken.

    Ist übrigens auch das Problem, das ich mit Veganismus aus Protest gegen Massentierhaltung habe. Dadurch verändert sich an den Haltungsbedingungen nichts, und es gibt keinen Anreiz für alternative Haltung. Wenn ich aber aus Protest nur noch Fleisch aus nachhaltiger Haltung kaufe, stärke ich damit diesen Markt, unterstütze nicht die Massentierhaltung, und werde mittel- bis langfristig mehr Anbieter davon überzeugen, auf die nachhaltigere Haltung zu setzen, und damit dann am Ende auch die Preise drücken. Natürlich nicht auf das durch Massentierhaltung gewohnte Niveau, aber sicherlich in Bereiche, die dann wieder für die meisten erschwinglich sind, wenn man halt nicht den Anspruch hat, jeden Tag Braten auf dem Tisch zu haben.

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  • Nein, werde ich sicher nicht. Aber ich esse auch nicht täglich Fleisch. Nicht nur, weil ich es für ungesund hielte, sondern auch weil es mir dann zu teuer würde. Das ist ja genau die Entscheidung, die man als Verbraucher trifft. Muss ich nahezu täglich Fleisch haben? Und kann mir dann vielleicht nur das aus der Kühlung im Discounter leisten? Oder reicht evtl auch 2 oder 3 x die Woche, und dafür in besserer Qualität und - damit der Sinn des Threads auch mal wieder zur Geltung kommt :wink2: - aus tierfreundlicherer Haltung?

    Klar da sind wir auch der gleichen Meinung aber ich sehe halt , ebenso wie Erzwolf, nicht das die Verbraucher sich genug bewegen um eine Änderung am Konsumverhalten zu bewirken.

  • Klar da sind wir auch der gleichen Meinung aber ich sehe halt , ebenso wie Erzwolf, nicht das die Verbraucher sich genug bewegen um eine Änderung am Konsumverhalten zu bewirken.

    Wie oben schon geschrieben anders herum wird ein Schuh daraus. Der Gesetzgeber muss erstmal Vorgaben machen, was Tierhaltung und Arbeitsbedingungen betrifft. Dann wird das Ganze wohl entsprechend teurer und dann kommt der Markt/Verbraucher ins Spiel. Das sehe ich als richtige Reihenfolge

  • Klar da sind wir auch der gleichen Meinung aber ich sehe halt , ebenso wie Erzwolf, nicht das die Verbraucher sich genug bewegen um eine Änderung am Konsumverhalten zu bewirken.

    Da bin ich ja völlig bei Dir :ja:

  • Der Einzelhandel ist der einzige der die nötige Macht hat etwas zu ändern, abseits des Gesetzgebers.

    Wird immer so leicht gesagt das der Verbraucher die Macht dazu hat. In einer idealen Welt ja , aber nicht in der viele Menschen auf jeden Euro achten müssen. Die User die sich hier an dieser Diskussion beteiligen , werden sicherlich nicht daran pleite gehen wenn man 2 € mehr beim Metzger ausgibt. Aber das ist meiner Ansicht nach eine Diskussion aus dem Elfenbeinturm.

    Du musst die Diskussion aber blöderweise aus dem Elfenbeinturm führen. Ansonsten wirst Du keine Änderungen erzielen. Ist ja das gleiche mit 1 Euro Flügen.
    Die gesamte Gesellschaft hat sich inzwischen irgendwie daran gewöhnt, dass alles für alle zu einem teilweise lächerlichen Preis verfügbar ist. Aber die Frage ist ja, ob dass der richtige Weg ist, ist eine andere Frage.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Die gesamte Gesellschaft hat sich inzwischen irgendwie daran gewöhnt, dass alles für alle zu einem teilweise lächerlichen Preis verfügbar ist. Aber die Frage ist ja, ob dass der richtige Weg ist, ist eine andere Frage.

    Wenn man es nicht reguliert, wird es immer Anbueter geben, die mit solchen Angeboten Geld verdienen und Kunden, die solche Schnäppchen nutzen wollen. Da wird der gernzitierte Markt nichts dran ändern.

    Keep Pounding

  • Ich stelle mir eher die Frage, ob allen der Zugang zu höherwertigen Lebensmitteln so einfach möglich ist. Durch die Konzentrierung der Einzelhändler hab ich in meiner Ecke zum Beispiel lediglich Supermärkte, Discounter und darin hier oder dort Fillialen von größeren Fleischereiketten. Und daran, ob deren Angebot nun wirklich das Vertauen der Kundschaft und damit ein entsprechender Aufpreis wert ist, habe ich meine Zweifel. Das verhält sich in Sachen Qualität meiner Meinung nach ähnlich wie im Verhältnis zwischen echtem Bäckereihandwerk und den zental belieferten Brötchen-Aufbackern. Und ganz aus ist es dann, wenn es um landwirtschaftliche Erzeugnisse vom Bauern geht. Da haben wir hier als Nachwirkung der Kollektivierung in den LPGs kaum Produzenten, die im Sortiment breit aufgestellt sind und sich direkt an den Endkunden wenden.

    Allerdings habe ich den Eindruck, dass das gerade hier im Raum Leipzig auch besonders öde ist. Vor allem, wenn man aufgrund von Arbeitszeiten und -ort nicht die Gelegenheit hat, den zentralen Wochenmarkt im Zentrum zu nutzen. In anderen Regionen, z.B. im ländlichen Raum rund um Dresden oder im Erzgebirge sind kleinere Geschäfte (Bäcker, Fleischer, Obst & Gemüse) jenseits von Kettenbetrieben gefühlt in jedem dritten Dorf zu finden. Da bin ich auf Ausflugstouren schon immer ein wenig neidisch.

    (ex Torsten S)

  • Ich stelle mir eher die Frage, ob allen der Zugang zu höherwertigen Lebensmitteln so einfach möglich ist. Durch die Konzentrierung der Einzelhändler hab ich in meiner Ecke zum Beispiel lediglich Supermärkte, Discounter und darin hier oder dort Fillialen von größeren Fleischereiketten. Und daran, ob deren Angebot nun wirklich das Vertauen der Kundschaft und damit ein entsprechender Aufpreis wert ist, habe ich meine Zweifel. Das verhält sich in Sachen Qualität meiner Meinung nach ähnlich wie im Verhältnis zwischen echtem Bäckereihandwerk und den zental belieferten Brötchen-Aufbackern. Und ganz aus ist es dann, wenn es um landwirtschaftliche Erzeugnisse vom Bauern geht. Da haben wir hier als Nachwirkung der Kollektivierung in den LPGs kaum Produzenten, die im Sortiment breit aufgestellt sind und sich direkt an den Endkunden wenden.

    Allerdings habe ich den Eindruck, dass das gerade hier im Raum Leipzig auch besonders öde ist. Vor allem, wenn man aufgrund von Arbeitszeiten und -ort nicht die Gelegenheit hat, den zentralen Wochenmarkt im Zentrum zu nutzen. In anderen Regionen, z.B. im ländlichen Raum rund um Dresden oder im Erzgebirge sind kleinere Geschäfte (Bäcker, Fleischer, Obst & Gemüse) jenseits von Kettenbetrieben gefühlt in jedem dritten Dorf zu finden. Da bin ich auf Ausflugstouren schon immer ein wenig neidisch.


    Da kann ich dir nur zustimmen. Auch in meiner Region gibt es wenn dann eher kleinere Fleischereiketten, die sicher auch eine zentrale Schlachtung haben und dann die einzelnen Filialen beliefern. Und da gebe ich auch zu, da frage ich mich dann schon, ob es Sinn macht, dort zu kaufen oder eben bei Real, Kaufland und Co. Unterschiede kann ich da nur beim Preis und nicht bei Qualität erkennen. Wie gut es die Tiere vorher hatten, dass weiß ich leider bei keinem.

    Am liebsten würde ich Fleisch direkt beim Einzelunternehmer aus hauseigener Schlachtung (und ggf eigener Aufzucht) kaufen, dann weiß man wo es herkommt. Das scheint es wohl leider nur aufgrund des vorherrschenden Marktes kaum noch zu geben.

    Die Globalisierung ist eben nicht bei allem gut und wer nunmal leider auf die günstigsten verfügbaren Produkte angewiesen ist, der kauft im Supermarkt auch die Äpfel aus Italien statt aus Deutschland, weil die 0,50€ billiger sind.


    Und auch beim Thema Markt kann ich dir nur zustimmen, unter Woche ist da nichts mit einkaufen aufgrund Arbeitszeiten. Bleibt also nur der Samstag um mal frische, regionale Produkte von dort zu erwerben. Bis ich Feierabend habe, steht leider niemand mehr auf dem Markt und möchte was verkaufen. Dann bleibt nur den Gang in den nächst besten Laden.

  • Die gesamte Gesellschaft hat sich inzwischen irgendwie daran gewöhnt, dass alles für alle zu einem teilweise lächerlichen Preis verfügbar ist.

    Und genau darin steckt ein großes Problem denke ich. Wenn man nun - aus Vernunft - einzelne Artikel wie Fleisch (Herstellungsbedingungen) oder Urlaubsflüge (CO2-Reduktion) wieder verteuert ist der Aufschrei groß dass es sich nur noch die Reichen leisten können und nichtmehr der "Normalbürger". Dann ist der "Klassenkampf" auf einmal wieder wichtiger wie FFF oder Tierwohl, denn wenn man selber mehr leidet als andere ist es mit der Solidarität oder der Vernunft eben nicht mehr so wichtig.

  • Und genau darin steckt ein großes Problem denke ich. Wenn man nun - aus Vernunft - einzelne Artikel wie Fleisch (Herstellungsbedingungen) oder Urlaubsflüge (CO2-Reduktion) wieder verteuert ist der Aufschrei groß dass es sich nur noch die Reichen leisten können und nichtmehr der "Normalbürger". Dann ist der "Klassenkampf" auf einmal wieder wichtiger wie FFF oder Tierwohl, denn wenn man selber mehr leidet als andere ist es mit der Solidarität oder der Vernunft eben nicht mehr so wichtig.

    Genau das wäre die Konsequenz. Einmal Gewohntes gibt man eben ungern wieder auf. Dabei wären Mindestpreise und knallharte Kontrollen der Betriebe wahrscheinlich der einzige Weg. Und wenn mich der Flug in die USA auf ein Mal 1200 anstatt 400 Euro kostet, würde ich wahrscheinlich auch 2x nachdenken

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Vorhin im WDR. Herr Laumann weiß seit heute, dass in den Wohnanlagen für Werkvertragsarbeitnehmer nicht nur Mitarbeiter von Tönnies, sondern auch von anderen Firmen dicht an dicht aufeinander hocken. Herzlichen Glückwunsch :eek:

  • Vorhin im WDR. Herr Laumann weiß seit heute, dass in den Wohnanlagen für Werkvertragsarbeitnehmer nicht nur Mitarbeiter von Tönnies, sondern auch von anderen Firmen dicht an dicht aufeinander hocken. Herzlichen Glückwunsch :eek:

    Also ich stelle mir das jetzt mal so vor als ob ich ein Werksvertragsarbeiter wäre. Da wäre ich denke ich froh wenn ich aus Bulgarien hierher komme und mir eine Butze "gestellt" wird. Auf dem normalen Wohnungsmarkt würde man sicherlich nix bekommen.

    Aber das ist ja bei den Erntehelfern auch nicht anders.

    Es zeigt sich jetzt halt auf wessen Rücken unsere Nahrungsmittel hergestellt werden. Diese Werksverträge gehören abgeschafft, zumindest in dieser Branche.

  • Also ich stelle mir das jetzt mal so vor als ob ich ein Werksvertragsarbeiter wäre. Da wäre ich denke ich froh wenn ich aus Bulgarien hierher komme und mir eine Butze "gestellt" wird. Auf dem normalen Wohnungsmarkt würde man sicherlich nix bekommen.
    Aber das ist ja bei den Erntehelfern auch nicht anders.

    Es zeigt sich jetzt halt auf wessen Rücken unsere Nahrungsmittel hergestellt werden. Diese Werksverträge gehören abgeschafft, zumindest in dieser Branche.

    Wenn ein Handwerker bei dir das Bad neu macht, ist das ja auch ein Werkvertrag. Soll man sowas auch verbieten?

    Man sollte hier klar differenzieren, denn Werkverträge, welche zwischen dem Anbieter einer Dienstleistung und einem Auftraggeber geschlossen werden, haben ja nichts mit der Unterbringung von Osteuropäern in engen Wohnblocks zu tun. Ebenso wenig mit den Arbeitsbedingungen. Genauso könnte der Anbieter auch Deutsche beschäftigen, die alle nicht in solchen Verhältnissen leben. Das wird leider auch in den Medien oft alles zusammen in einen Topf geworfen.

  • Wenn ein Handwerker bei dir das Bad neu macht, ist das ja auch ein Werkvertrag. Soll man sowas auch verbieten?
    Man sollte hier klar differenzieren, denn Werkverträge, welche zwischen dem Anbieter einer Dienstleistung und einem Auftraggeber geschlossen werden, haben ja nichts mit der Unterbringung von Osteuropäern in engen Wohnblocks zu tun. Ebenso wenig mit den Arbeitsbedingungen. Genauso könnte der Anbieter auch Deutsche beschäftigen, die alle nicht in solchen Verhältnissen leben. Das wird leider auch in den Medien oft alles zusammen in einen Topf geworfen.

    Wenn ein Handwerker Bilbos Bad neu macht, ist der Handwerker nicht Bilbos Angestellter.

    Die Schlachter bei Tönnies befinden sich de facto in einem Arbeitgeber-Angestellten-Verhältnis, da hier eine dauerhafte Arbeit ausgeführt wird. Daher sollten diese auch bei Tönnies angestellt werden.

  • Wenn ein Handwerker Bilbos Bad neu macht, ist der Handwerker nicht Bilbos Angestellter.
    Die Schlachter bei Tönnies befinden sich de facto in einem Arbeitgeber-Angestellten-Verhältnis, da hier eine dauerhafte Arbeit ausgeführt wird. Daher sollten diese auch bei Tönnies angestellt werden.

    in Österreich wurde mal gesagt, dass ein Werkvertragsnehmer nicht nur für eine Firma arbeiten kann, da es sich um eine Scheinselbständigkeit handelt

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    Live gesehen:
    Atlanta Falcons, Baltimore Ravens, Cleveland Browns, Detroit Lions, Houston Texans, Jacksonville Jaguars, Kansas City Chiefs,LA Chargers, LA Rams, Las Vegas Raiders, Miami Dolphins, Minnesota Vikings, New England Patriots, NY Giants, NY Jets, New Orleans Saints, Pittsburgh Steelers, San Francisco 49ers

  • Wenn ein Handwerker Bilbos Bad neu macht, ist der Handwerker nicht Bilbos Angestellter.
    Die Schlachter bei Tönnies befinden sich de facto in einem Arbeitgeber-Angestellten-Verhältnis, da hier eine dauerhafte Arbeit ausgeführt wird. Daher sollten diese auch bei Tönnies angestellt werden.

    Nein eben nicht. Die Leute sind nicht angestellt bei Tönnies, sondern beim Dienstleister, der eine vertragliche Vereinbarung über die Erbringung eines "Werkes" (aus Dauer oder einmalig ist da erstmal egal) mit dem Unternehmen hat. Da spielt es auch erstmal keine Rolle, ob dies in der Fleisch-, Papier- oder Entsorgungsindustrie geschieht. Auch der Handwerker von Bilbos Bad, kann in einem Unternehmen angestellt sein, mit dem Bilbo einen Vertrag über die Erbringung des Werkes geschlossen hat.

    Was bei Tönnies abläuft, die Arbeitsbedingungen etc. sind davon ganz klar zu differenzieren. Ähnlich ist das auch mit der Unterbringung der Mitarbeiter.