Miami Dolphins Offseason 2021

  • Here we go! Leider am Ende zu früh. Aber es gibt eine Menge Hoffnung, dass man nächstes Jahr den Off Season Thread etwas später aufmachen kann.

    Hier die wichtigen Off Season-Termine zum Einschreiben in den Kalender:

    -- Feb. 7, 2021 – Super Bowl LV (date already determined)

    -- Feb. 23, 2021 – Franchise tag window opens, expected to close after two weeks

    -- March 7, 2021 - March 11, 2021 - NFL Scouting Combine

    -- March 17, 2021 – Free agency begins at 4 p.m. ET

    -- April 23, 2021 – Last day of restricted free agency signing period

    -- April 28, 2021 – Last day for teams to match offer sheets for restricted free agents

    -- April 29, 2021 – Round 1 of the 2021 NFL Draft

    -- April 30 – May 1, 2021 – Rounds 2-7 of the 2021 NFL Draft

    Einmal editiert, zuletzt von Miami Dolphins (4. Januar 2021 um 11:07)

  • 2020 Miami Dolphins Season Review (Teil 1/3):

    10-6 (2nd place in AFC East)

    Da wir eigentlich noch mitten im Rebuild waren (letzte Saison 5-11 nach 0-7 Saisonstart), waren die meisten Dolphins Fans vor der Saison eigentlich der Meinung, dass man noch mindestens eine Saison davon entfernt sei, ernsthaft um Playoff-Plätze mitzuspielen. Ich selber hatte vor der Saison mit 6-8 Siegen gerechnet. Nun stehen wir bei 10-6 und haben die Playoffs nur sehr knapp und unglücklich verpasst (in den allermeisten Saisons reichen 10 Siege für die Playoffs, dieses Jahr trotz der Aufstockung auf 7 Teams pro Conference leider nicht). Das Saisonfinale in Buffalo ist gerade erst gelaufen, die Enttäuschung sitzt bei mir noch tief. Trotz der großen Enttäuschung über das Verpassen der Playoffs (bzw. eher über die Art und Weise der Niederlage im entscheidenden letzten Spiel) muss man objektiv sagen, dass die abgelaufene Saison aus Dolphins-Sicht ein großer Erfolg war. Wir haben eine der besten Defenses der Liga und in Brian Flores seit langem endlich mal wieder einen Head Coach, der häufig das Maximum aus seinen Spielern herausholen kann und bisher oft sehr kluge (Personal-) Entscheidungen trifft. Einzig die Offense bleibt ein großes Sorgenkind, wenngleich wir dort auch extrem jung aufgestellt sind (in Week 15 waren 6 der 11 Offense-Starter Rookies - sowas dürfte es wohl lange nicht gegeben haben). Hier muss in der Offseason ganz eindeutig der Schwerpunkt liegen – aber dazu kommen wir dann im Detail später (Februar/März/April)…


    Coaching Staff:
    HC Brian Flores ist in meinen Augen Kandidat für den Coach of the Year Award. Er hat aus einem Team mit ursprünglich fast null Talent innerhalb von 2 Saisons ein 10-6 Team geformt. Nach 2 Jahren sieht es so aus, als wäre uns mit Flores ein absoluter Glücksgriff gelungen. DC Josh Boyer hat die im Vorjahr nach Punkten schlechteste Defense zur fünftbesten Scoring Defense der NFL gemacht (wir waren lange auf Rang 1, aber die schlechte Leistung am letzten Spieltag in Buffalo hat uns die Statistik kaputt gemacht). Boyer setzt die schematischen Vorgaben von Flores sehr gut um (Pats Style Scheme: 3-3-5/4-2-5 Hybrid mit viel Cover 1 und Cover 0). OC Chan Gailey hatte wohl die Aufgabe, Tua zu beschützen und behutsam aufzubauen – für meinen Geschmack hat er es aber teilweise übertrieben und die Gameplans waren bei vielen Spielen speziell in der 1. HZ zu extrem konservativ. Aktuell (Stand 4.1.21) ist noch nicht bekannt, ob/wie es für Gailey weitergeht. Es gab letzte Woche bereits Gerüchte über ein (erneutes) Karriereende, aber richtig klar scheint seine Zukunft aktuell noch nicht. Ich persönlich bin hier hin- und hergerissen: Auf der einen Seite war mir Gailey zu konservativ und ich würde mir hier einen neuen Impuls wünschen. Auf der anderen Seite ist es für die Entwicklung eines jungen QB sicher sinnvoll, wenn er eine gewisse Kontinuität hat und nicht jedes Jahr eine neue Offense (oder zumindest neue Terminologie) lernen muss. Schwierige Entscheidung auf jeden Fall! Außerdem sei noch kurz unser DB Coach Gerald Alexander erwähnt, der in Coaching-Kreisen wohl schon als kommender Star und future DC oder sogar HC angesehen wird (habe ich inzwischen schon mehrfach gelesen).


    Schauen wir uns mal die Leistungen und die Perspektive des aktuellen Kaders nach Positionsgruppen sortiert an - erst Offense, dann Defense:
    (Note: Wir haben im Laufe der Saison schätzungsweise ganz grob um die 70 Spieler eingesetzt, ich gehe hier jetzt nicht auf jeden 3rd Stringer oder Practice Squadder ein – sollte euch die Einschätzung zu einem bestimmten Spieler fehlen, kann ich auf Nachfrage gerne noch ein paar Sätze zu diesem Spieler nachreichen. Ansonsten konzentriere ich mich auf die Spieler, die regelmäßig gespielt haben.)

    Quelle: Alle Statistiken stammen von espn.com, abgerufen am 4.1.21

    2 Mal editiert, zuletzt von burnum (4. Januar 2021 um 12:34)

  • 2020 Miami Dolphins Season Review (Teil 2/3):

    Offense:

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    QB:
    Tua Tagavailoa war zunächst Backup, übernahm dann zur (coronabedingt vorgezogenen) bye-week als Starter. Wurde von OC Gailey extrem in Watte gepackt, hatte einige starke Spiele (ARZ, CIN, KC), aber auch einige schlechte Spiele (DEN, LV, BUF) dabei. Im Gegensatz zu den Bengals und Chargers wissen wir bei unserem Rookie QB noch nicht so richtig, woran wir sind. Wenn Tua mittelfristig der Franchise QB sein soll, den wir seit 20 Jahren suchen, dann wird mehr Hilfe durch den Rest der Offense (OL, WR, RB) bekommen müssen, wird sich aber auch in einigen Bereichen verbessern müssen.
    Ryan Fitzpatrick war im Prinzip das Gegenstück zu Tua: Tua als konservsativer Game Manager, der den Ball beschützt (Ausnahme gegen Buffalo), Fitz als Gunslinger, der das Risiko sucht und dadurch der Offense neues Leben einhauchen kann. Aber bei ihm wechseln sich halt Fitzmagic und Fitztragic regelmäßig ab. Sein Vertrag läuft aus, ich denke es liegt an ihm, wie es weitergeht: Karriereende? Bleibt er als Backup und Mentor? Will er anderswo nochmal als Starter angreifen? Ich persönlich würde ihn gerne noch ein weiteres Jahr in Miami behalten, da ich glaube, dass er für Tuas Entwicklung extrem wichtig sein könnte, aber ich könnte mir vorstellen, dass er vielleicht weiterzieht – wie er es in seiner Karriere schon so oft getan hat. Absoluter Sympathieträger, der sich in den 2 Jahren in Miami in die Herzen vieler Fans gespielt hat.

    Fazit: Ich habe 2 Jahre auf Tua gewartet, da bin ich nicht bereit, ihn nach einer Saison aufzugeben - auch wenn ich eingestehen muss, dass ich von ihm bessere Performance erwartet hatte. Er wird sich steigern müssen! Sollte Fitz bleiben, haben wir auf QB keinen kurzfristigen Bedarf, ansonsten brauchen wir einen zweiten QB.


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    RB:
    Vor der Saison war geplant, auf das Duo Howard/Breida zu setzen – das ging mal mächtig daneben. Howard hatte sämtliche Explosivität verloren und war ein Schatten vergangener Tage, wurde dann recht fix gecuttet. Breida hatte immer wieder mit Verletzungen (und zusätzlich noch mit Covid) zu kämpfen und kam über die Rolle des gelegentlichen change-of-pace backs eigentlich nie hinaus. Sein Vertrag läuft aus. Zu weiten Teilen der Saison bestand unser RB Duo aus den beiden ehemaligen Washington Huskies Myles Gaskin und Salvon Ahmed. Beide verfügen über ein ähnliches Skillset: Effektiv als Outside Zone Runner, mit guten cutbacks, burst und agilität, aber eben auch mit wenig Power bei Inside Runs und mit deutlichen Problemen im Passblocking. Gaskin bringt im Vergleich zu Ahmed allerdings noch zumindest passable Fähigkeiten als Receiver aus dem Backfield mit, Ahmed ist im Passspiel leider komplett unbrauchbar.

    Fazit: Gaskin könnte ich mir als #2 RB vorstellen, Ahmed als #3 change-of-pace RB. Aber ein echter Starter, der in seinem Skillset vielseitig ist, fehlt uns total. Hier würde ich mein Augenmerk auf den Draft legen und dort speziell in Runde 2-4.


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    WR:
    Das große Sorgenkind dieser Offense! In der modernen NFL braucht es im Prinzip 4 WR (3 stehen meist auf dem Platz, einen sollte man immer in Reserve haben, um Verletzungen auffangen zu können oder falls mal ein anderes Skillset benötigt wird). Ursprünglich waren für unseren WR Corps DeVante Parker, Preston Williams, Albert Wilson und Allen Hurns eingeplant, mit Jakeem Grant als Speed-Gimmick player. Wilson und Hurns haben den Opt-Out genommen, Williams hat sich zur Hälfte der Saison den Fuß gebrochen, Grant hat in der zweiten Saisonhälfte wiederholt Probleme mit Drops gehabt und auch Parker hatte zwischenzeitlich mal wieder Probleme mit Verletzungen. Am Ende haben wir dann für Lynn Bowden getradet und ihn zum Slot WR gemacht, ansonsten standen aber mit Hollins, Ford und Perry Spieler auf dem Platz, die da eigentlich nicht hingehören. Hollins ist ein super Special Teamer und grundsätzlich ein „old-school Football Player“, aber als Starting WR in der NFL hat er nichts verloren. Bowden hat zwar immernoch Probleme beim Route Running (es würde helfen, wenn er regelmäßig die richtigen Routes laufen würde und auch mit der richtigen Tiefe), aber er kann regelmäßig den ersten Tackler aussteigen lassen und so YAC generieren – ein wichtiges Skillset in der modernen NFL. Williams bleibt weiter den Beweis schuldig, dass er mehr als nur eine halbe Saison am Stück verletzungsfrei bleiben kann – und er ist in seinem Route-Tree noch recht limitiert als Outside-Jumpball Spezialist. Grant kann durch seine Quickness zwar immer wieder separation generieren, aber es bleibt bei ihm immer eine Wundertüte, ob er den Ball auch tatsächlich fängt. Parker ist ein solider Starting WR, aber er allein reicht halt nicht. Auf die Opt-Out Rückkehrer möchte ich mich ungern verlassen und auch Williams würde ich zunächst nicht mehr als full-time Starter einplanen.

    Fazit: WR ist in meinen Augen DIE größte Baustelle im Team. Wenn wir Tua eine Chance geben wollen, erfolgreich zu sein, dann braucht er mehr als nur Parker und einen Haufen Backups. Wir brauchen mindestens 2 neue WR, wovon einer zwingend ein guter Route Runner sein sollte, um früh im Play frei zu sein und Tua so ein Sicherheitsnetz zum Checkdown gibt. Inside/Outside Flexibilität ist wichtig, um passende Matchups zu forcieren. Ich suche einen Spielertypen wie Stefon Diggs oder Juju Smith-Schuster (übrigens FA nach der Saison).


    TE:
    Gesicki hat sich in seinen 3 Jahren bisher jedes Jahr weiterentwickelt und zählt inzwischen zu den besseren Receiving Tight Ends der Liga. Als Blocker hat er weiter Luft nach oben, aber das geht vielen jungen TE so. Smythe ist das genaue Gegenteil, er ist ein guter Blocker, aber athletisch limitiert – solider #2 TE, aber wohl niemals mehr. Eine der positiven Überraschungen der Saison ist allerdings Adam Shaheen, der für einen late-rounder per Trade aus Chicago kam und bei uns inzwischen einen neuen 3-Jahres-Vertrag erhalten hat. Solide in Pass- und Laufspiel als Receiver und Blocker. Gute Ergänzung zu Gesicki/Smythe. Genau so ein Spieler hat uns noch gefehlt. Vor allem in der Redzone suchen wir verstärkt die Tight Ends – unsere TE haben diese Saison insgesamt 11 TD gefangen (von 24 passing TD insgesamt).

    Fazit: Nach dem Trade für Shaheen und dessen Vertragsverlängerung sehe ich auf TE keinen kurzfristigen Bedarf.


    OL:
    Letzte Offseason lag hier der große Schwerpunkt der Offense – es kamen gleich 5 neue O-Liner, lediglich Jesse Davis wurde aus der katastrophalen OL der letzten Saison übernommen. Rookie LT Austin Jackson hat die Saison stark begonnen. Dann hat er verletzungsbedingt ein paar Spiele verpasst und nach der Verletzung war seine Leistung deutlich schwächer als vorher. Rookie RT Robert Hunt begann die Saison auf der Bank, bekam dann aber nach Jacksons Verletzung die Chance zu starten und spielte sich auf RT fest. Typischer Power Player, gut im Run Blocking und gegen kräftige Rusher, aber mit großen Problemen gegen jegliche Art von Speed (ob nun ein beweglicher OLB wie in Denver oder gegen Stunts der DL wie gegen Buffalo). Ich persönlich sehe Hunt mittelfristig als Guard stärker als auf Tackle. Jesse Davis begann als RT, rutschte nach Jacksons Verletzung erst auf LT, dann auf RG. Leistungsmäßig konnte er mich nicht überzeugen, dass er ein unangefochtener Starter sein muss, er ist inkonstant in Pass Pro und im Run Block als Puller nicht effektiv. Stärken hat er im Run Block, wenn die Plays auf seine rechte Seite gehen und er nicht übermäßig viel in space blocken muss (siehe zweites Pats Spiel). Auf LG hat größtenteils FA-Verpflichtung Ereck Flowers gespielt, der seinen dicken Vertrag bisher noch nicht vollends gerechtfertigt hat. Total ineffektiv als Puller, Probleme im Pass Blocking – die OL wirkte auf mich stärker in den Spielen, die Flowers verletzt verpasst hat. Der dritte Rookie ist Guard Solomon Kindley, der medial zu Beginn der Saison etwas gehypt wurde, im Saisonverlauf allerdings leistungsmäßig immer mehr nachgelassen hat und seinen Job als Starter auch nach und nach verloren hat. Auf LG (während der Verletzung von Flowers) fand ich ihn besser als auf RG. Klassischer „phone booth player“: All power, no movement. Kann einen Gegenspieler im in der passenden Situation komplett zerstören, hat aber selber auch immer wieder Probleme, da er in seiner Beweglichkeit stark limitiert ist. Ted Karras (Free Agent) hat als Center einen soliden Job als Blocker gemacht, hatte aber hier und da Probleme mit den Shotgun Snaps. Außerdem hat man noch Michael Deiter als weiteren Backup Guard im Kader, der zum Ende der Saison ein paar Snaps bekommen hat.

    Fazit: Wir haben viel in die OL investiert und sind nun darauf angewiesen, dass die 3 Rookies sich positiv entwickeln. Trotzdem sehe ich den Neuaufbau der OL noch nicht als abgeschlossen an. Sollte uns ein klares Upgrade auf OT in den Schoß fallen, wäre dies eine Überlegung wert (dann könnte Robert Hunt künftig Guard spielen), aber auch in der iOL haben wir noch viel Luft nach oben. Sollte Karras nicht verlängern, wird man einen neuen Center brauchen.

    4 Mal editiert, zuletzt von burnum (4. Januar 2021 um 15:07)

  • 2020 Miami Dolphins Season Review (Teil 3/3):

    Defense:

    (In unserer hybriden Defense verschwimmen in der Front-Six die Grenzen zwischen D-Linern und Linebackern. Ich werde grob in Interior DL, Edge-Defendern und klassischem LB unterscheiden, aber viele Spieler füllen in unserem Scheme mehrere dieser Rollen aus – je nachdem, in welcher Front wir gerade auf dem Sportplatz stehen.)

    Wer sich zu unserem Defensive Scheme etwas genauer informieren möchte, dem empfehle ich diesen Artikel, den ich vor einem Jahr hier im Forum dazu verfasst hatte:
    RE: Miami Dolphins Offseason 2020


    defense.jpg


    IDL:
    In der Mitte unserer DL hat sich Davon Godchaux sehr früh in der Saison verletzt und musste am Bizeps operiert werden. Er ist nun FA, es ist unsicher, ob er zurückkehrt. Rookie Raekwon Davis hat sich nach anfänglichen Problemen zu einem richtig guten NT/DT entwickelt und die durch Godchaux’s Verletzung entstandene Lücke mehr als nur gefüllt – Davis war als Rookie m.E. schon stärker als Godchaux vor seiner Verletzung. Wenn ich mir die Rookie Class so anschaue, sehe ich außer Chase Young keinen D-Lineman, der eine bessere Rookiesaison hatte als Davis. Seine Nebenmänner auf den DE/DT Positionen waren Christian Wilkins und Zach Sieler. Beide werden wohl eher nicht mit JJ Watt oder Aaron Donald verwechselt werden, aber beide sind solide NFL Starter, die durch ihre Flexibilität perfekt in unser Scheme passen (auf dieser Position müssen sie vom 2-tech bis zum 4-tech alles spielen). Gerade Zach Sieler, der gegen Ende der letzten Saison vom Practice Squad der Ravens kam, ist eine der Entdeckungen der Saison. Als Backup steht höchstens Rookie Jason Strowbridge zur Verfügung, der die erste Saisonhälfte komplett inactive war und auch danach nur sehr wenige Snaps gesehen hat.

    Fazit: Mit den 3 aktuellen Startern sind wir gut besetzt, aber es fehlen passable Backups dahinter. Abhängig davon, ob Godchaux bleibt oder geht, muss evtl. ein zweiter Run-Stopper für’s Zentrum her.


    EDGE:
    Hier kommen wir zu der Position, auf der wir uns im Vergleich zur Vorsaison m.E. am meisten verbessert haben. Mit Shaq Lawson und Emmanuel Ogbah haben wir zwei FA verpflichtet, die m.E. beide recht gut eingeschlagen haben. Lawson ist ein hervorragender Run-Stopper („edge-setting“), Ogbah konnte 9 Sacks für sich verbuchen, dabei 3 Fumbles forcieren und war gegen den Lauf zumindest auch keine Schwachstelle. Mit Andrew Van Ginkel haben wir dazu noch einen meiner absoluten Lieblingsspieler, der ein völlig anderer Spielertyp ist als Lawson/Ogbah. AVG ist undersized und von seinem physischen Talent sicherlich limitiert, aber er ist der typische high-motor overachiever, der nie aufgibt, durch gutes Spielverständnis sehr oft am richtigen Ort ist und zudem noch als Speed-Rusher eine echte Gefahr gegen unbeweglichere Offensive Tackles darstellt. Da haben wir in der 5. Runde einen „diamond in the rough“ gefunden. Der letztjährige Starter Vince Biegel fiel die gesamte Saison verletzungsbedingt aus, wurde durch Van Ginkel aber mehr als nur ersetzt. Zudem könnte man FA-Verpflichtung Kyle Van Noy noch zur Edge-Position dazuzählen, ich habe ihn hier aber bei den LB eingeordnet (nächster Abschnitt).


    LB:
    Der bereits angesprochene Kyle Van Noy ist ein klassischer Tweener, also ein Spieler, der mehrere Positionen spielen kann (inzwischen dürftet ihr in unserer Defense einen Trend erkennen!). In 3-man Fronts spielt Van Noy meist als OLB der Edge, in 4-man Fronts spielt er als ILB einen klassischeren LB. Seine Stärke ist seine Vielseitigkeit. In keinem Bereich ist er wirklich herausragend, aber er hat auch keine wirklich offensichtlichen Schwachstellen. Typischer Brian-Flores-Player. Jerome Baker ist unser leading tackler und war in dieser Saison deutlich verbessert gegen den Lauf. Gegen den Pass ist er durch seine enorme Athletik sowohl in Coverage als auch als Blitzer sehr effektiv. Baker verkörpert m.E. den modernen undersized LB, auch wenn er schematisch eigentlich nicht so ganz perfekt in unser Scheme passt. Als dritter LB hat Elandon Roberts den Großteil der Saison gespielt, bis er sich im Raiders-Spiel schwer verletzte. Roberts ist ein klassischer „thumper“: Harte Hits gegen den Lauf, aber schwach gegen den Pass. Er ist Free Agent, unabhängig vom Ausmaß seiner Verletzung hat er mir zu wenig gezeigt, um seinen Vertragzu verlängern – gerade im Passspiel war er eine ständige Schwachstelle in der Mitte des Feldes. Kamu Grugier-Hill und Calvin Munson sind gute Special Teamer, aber wenn du in der Defense auf sie zählen musst, hast du ein Problem (wobei ich Grugier-Hill vom Niveau doch noch etwas stärker sehe als Munson).

    Fazit: Van Noy und Baker bilden das Herzstück unserer Defense, aber ein weiterer LB fehlt uns noch, um die Positionsgruppe zu komplettieren. Ein flexibler LB, der inside/outside spielen kann und gegen Lauf und Pass keine großen Schwächen hat, würde uns deutlich weiterhelfen. Außerdem hat Van Noy immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und wird nicht jünger und Baker ist nach der kommenden Saison Free Agent.


    CB:
    Mit Xavien Howard haben wir einen der besten CB der NFL im Kader (10 INT, möglicher Kandidat für Defensive Player of the Year). Auf der anderen Seite des Feldes spielt mit Byron Jones eine teure FA-Verpflichtung. Jones spielt sicher nicht auf dem Niveau, wie es sein Vertrag vermuten ließe, aber er ist trotzdem ein guter Starting CB, auch wenn er bei uns natürlich deutlich im Schatten von Howard steht. Hinter den beiden steht mit 1st round Rookie Noah Igbenoghene bereits ein potenzieller Nachfolger parat – so dürfte zumindest der Plan gewesen sein. Nach schwachem Start in die Saison wurde Igbo relativ schnell zu den Special Teams degradiert und hat seinen Job als dritter CB verloren. Er war diese Saison der jüngste Spieler der gesamten NFL und spielt erst im dritten Jahr überhaupt CB – diese Unerfahrenheit hat man ihm leider teilweise angemerkt. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass unsere Coaches aus ihm mittelfristig einen guten CB formen können, das physische Talent bringt er zweifellos mit. Im Slot hat größtenteils Nik Needham die Rolle des NCB gespielt, mit wechselndem Erfolg. Zu Beginn und Ende der Saison war er eine absolute Katastrophe, in der Mitte der Saison hatte er allerdings auch sehr starke Spiele dabei. Ich glaube bei ihm liegt vieles daran, wie er eingesetzt wird und gegen welchen Typ WR er spielen muss: Seine Stärken liegen in underneath coverage gegen physische WR. Dort kann er richtig gut mithalten (z.B. gegen die Chargers). Muss er jedoch gegen schnelle WR in man coverage crossing routes quer über’s Feld verteidigen, dann fehlt es ihm hier schlichtweg an Speed (siehe beide Bills Spiele). Als zweiter Nickel stand gelegentlich Jamal Perry (der ehemalige Jomal Wiltz) auf dem Feld – ich warte weiterhin auf einen Nachweis seiner NFL-Tauglichkeit. Leider hat sich bei ihm nur der Name geändert, die Leistung war unverändert schlecht.

    Fazit: Mit Howard/Jones sind wir außen top besetzt, mit Igbo steht ein weiteres Talent im Kader. Aber es fehlt ein konstanterer Nickel CB, das sehe ich neben der LB Position als größtes Need unserer Defense an.


    S:
    Bobby McCain als klassischer Centerfielder FS ist einer der wichtigsten Spieler unserer Defense – durch seine Kommunikationsfähigkeiten hält er die Defense zusammen und gilt nicht zu Unrecht als QB der Defense. Wie wichtig er ist, haben wir gegen die Chiefs gesehen: McCain war für ca. 10 plays verletzt draußen, in dieser Zeit hat Tyreek Hill 2 lange TD erzielt, an beiden TD trug McCains Backup Clayton Fejedelem den Hauptteil der Verantwortung. Neben McCain spielt Eric Rowe die Rolle des nominellen SS (der in unserer Defense aber weniger als klassischer Safety, sondern eher in einer Nickel-Safety-Tweener Rolle anzusiedeln ist). Seine Rolle ist in erster Linie das Ausschalten des gegnerischen TE und das hat er m.E. bis auf 1-2 Ausnahmen gut gemacht. Als dritter Safety steht Rookie Brandon Jones parat, der sowohl der primäre Backup für Rowe ist, als auch gegen heavy personnel der Offense gelegentlich als dritter Safety (statt dem NCB) auf’s Feld kommt. Jones hatte 1-2 schwache Spiele dabei (spontan fällt mir der verschuldete catch-and-run TD gegen die Bengals ein), aber er hatte auch schon seine starken Momente. Sicher ein Spieler, dem man künftig eine größere Rolle zutrauen könnte.

    Fazit: Mit McCain/Rowe haben wir zwar keine Stars, aber solide Safeties, die ihre sehr genau definierten Rollen in unserer Defense sehr verlässlich spielen. Es fehlt allerdings ein Backup für die Centerfielder-Rolle – sollte sich McCain mal verletzen, haben wir ein echtes Problem.


    Special Teams:

    Kicker Jason Sanders ist einer der besten Kicker der Liga und hätte es m.E. verdient gehabt, im Pro Bowl zu stehen. Punter Matt Haack hingegen ist maximal im unteren NFL Durchschnitt anzusiedeln (sowohl bei Punt AVG als auch bei den Netto-Yards liegt er auf Platz 26 von 32). Long Snapper Blake Ferguson ist mir während der gesamten Saison nicht negativ aufgefallen – mehr erwarte ich von einem LS nicht. Returner Jakeem Grant ist weiterhin sehr unkonstant – bei ihm wechseln sich Genie und Wahnsinn regelmäßig ab. Bei den Punt Returns liegt er mit einem Schnitt von 11,1 yds (bei einem TD) ligaweit auf Platz 8, bei den Kickoff Returns liegt er allerdings mit 17,9 yds abgeschlagen auf dem letzten Platz – die Bills holen pro Kickoff Return beispielsweise fast 10 yds mehr raus als wir. Hier muss man allerdings erwähnen, dass wir in der ganzen Saison auch nur 12 Kickoffs returniert haben, das sind mit weitem Abstand die wenigsten in der Liga (der Durchschnitt müsste um die 30 liegen) – es scheint also die klare Anweisung zu geben, lieber auf den Return zu verzichten und den TB zu nehmen, wenn der Kickoff in die Endzone geht.

    Fazit: Kicker Sanders dürfte wohl bald zu einem der bestverdienenden Kicker der NFL aufsteigen, Punter Haack hat sportlich nicht überzeugt. Sein Vertrag läuft aus, ich sehe keinen Grund, ihn nicht durch einen günstigeren Rookie zu ersetzen.


    Damit endet meine dreiteilige Season Review. Solltet ihr zu bestimmten Spielern (oder anderen Dingen) noch Fragen haben, meldet euch einfach...

    4 Mal editiert, zuletzt von burnum (4. Januar 2021 um 15:05)

  • OC Chan Gailey hatte wohl die Aufgabe, Tua zu beschützen und behutsam aufzubauen – für meinen Geschmack hat er es aber teilweise übertrieben und die Gameplans waren bei vielen Spielen speziell in der 1. HZ zu extrem konservativ. Aktuell (Stand 4.1.21) ist noch nicht bekannt, ob/wie es für Gailey weitergeht. Es gab letzte Woche bereits Gerüchte über ein (erneutes) Karriereende, aber richtig klar scheint seine Zukunft aktuell noch nicht. Ich persönlich bin hier hin- und hergerissen: Auf der einen Seite war mir Gailey zu konservativ und ich würde mir hier einen neuen Impuls wünschen. Auf der anderen Seite ist es für die Entwicklung eines jungen QB sicher sinnvoll, wenn er eine gewisse Kontinuität hat und nicht jedes Jahr eine neue Offense (oder zumindest neue Terminologie) lernen muss. Schwierige Entscheidung auf jeden Fall!


    Gerne dazu nochmal meine Sicht der Dinge. Gailey muss weg. Es erscheint mir im Laufe der Saison so, dass Gailey wesentlich mehr Vertrauen in seinen alten Kampfgefährten Ryan Fitzpatrick hat als in den Aufbau eines Rookies. Für jeden kleinen Fehler von Tua wurde das Playbook weiter konservativ eingedampft, hatte ich das Gefühl. Und so entwickelt man keinen QB - im Gegenteil, du entziehst ihm damit weiter mehr (Selbst-)vertrauen, so dass am Ende dump offs und screens stehen und das dann deine Offense darstellt, mit der du dann in lange 3rd downs rennst, die halt eher weniger schön sind, weil halt in der Regel passing plays. Stattdessen gabs sehr selten echte shot plays - von denen ja auch Ryan Fitzpatrick nicht jedes verwandelt, aber immerhin gibt man den wenigen Playmakern damit mal ne Chance auf ein Play.
    Das einzige, was ich an dem Play Calling gut fand und wo ich ausnahmsweise mal nix anzumeckern hab: er war immer gut für 1-2 trick plays, die er mal eingestreut hat um nicht ganz langweilig zu werden. Wie gestern halt auch das Play mit dem Lateral auf Bowden, der die D auf eine zieht, um dann den Pass auf die andere Seite zu Gaskin für ein 30+ yards play zu werfen. Da zeigt er doch, dass er auch kreativ sein kann.

    Gailey hat in meinen durch sein Play Calling generell gezeigt, dass er Fitzpatrick jederzeit favorisiert und das finde ich bedenklich und irgendwie auch toxisch.

    Und man kann wohl davon ausgehen, dass es in der kommenden Off Season wieder ein echtes Training Camp geben wird. Tua wird Zeit haben eine andere (ich sage nicht neue!) Offense zu lernen und diese auch auf dem Platz einzustudieren. Das sollte in meinen Augen kein Argument gegen einen neuen OC sein.

    Tua Tagavailoa war zunächst Backup, übernahm dann zur (coronabedingt vorgezogenen) bye-week als Starter. Wurde von OC Gailey extrem in Watte gepackt, hatte einige starke Spiele (ARZ, CIN, KC), aber auch einige schlechte Spiele (DEN, LV, BUF) dabei. Im Gegensatz zu den Bengals und Chargers wissen wir bei unserem Rookie QB noch nicht so richtig, woran wir sind. Wenn Tua mittelfristig der Franchise QB sein soll, den wir seit 20 Jahren suchen, dann wird mehr Hilfe durch den Rest der Offense (OL, WR, RB) bekommen müssen, wird sich aber auch in einigen Bereichen verbessern müssen.

    Fazit: Ich habe 2 Jahre auf Tua gewartet, da bin ich nicht bereit, ihn nach einer Saison aufzugeben - auch wenn ich eingestehen muss, dass ich von ihm bessere Performance erwartet hatte. Er wird sich steigern müssen! Sollte Fitz bleiben, haben wir auf QB keinen kurzfristigen Bedarf, ansonsten brauchen wir einen zweiten QB.


    Das ist übrigens etwas, was ich mir recht schnell abgewöhnt habe. Dieser enorme Hype auf einen Spieler, der mutmaßlich Jahre vorher schon everybodies darling ist. Du bist ja nicht der einzige, der so lange auf Tua gewartet hat in der langen Reihe der mittlerweile fast enttäuschten Dolphins-Fans. Ich habe nicht auf Tua gewartet, sondern mir hat der Prozess gefallen, wie man zu ihm gelangt ist und was man unterwegs alles versucht hat, um vielleicht auch auf anderem Wege einen QB zu haben, der es vielleicht auch hätte sein können. (Hindsight ist natürlich jetzt bei denen, die die schon immer gesagt haben, dass Rosen ne Wurst und Bridgewater durch ist). Aber die Phins haben ein bisschen was probiert, um auf QB nicht nur eine, sondern am Ende DIE Lösung zu haben. Und ich denke, man hat mit offenem Playbook genug von Tua gesehen, um darum etwas zu bauen. Andernfalls weiß ich auch nicht weiter - die Forderungen, die Phins sollten an 3 unbedingt nen QB ziehen, sind aus manchen Ecken nicht zu überhören (und gehen mir ehrlich auf den Keks).
    Erstaunlich für mich jedenfalls, dass die, die teilweise so lange und ungeduldig auf Tua gewartet haben, ihn jetzt schon dumpen wollen.

  • Wie immer eine sehr schöne und treffende Analyse burnum.

    Was Tua, und damit auch Gailey, betrifft. Ich würde beide noch zumindest eine weitere Saison geben.

    Zum einen damit sich das Playbook für Tua weiter öffnet, wovon ich ausgehe. Man hat Tu sehr in Watte gepackt, meiner Vermutung nach aber nicht weil man ihm nicht mehr zutraut, sondern weil man ihn schon langfristig als QB hier sieht. Tua hatte eine schwere Verletzung die ihm fast die NFL gekostet hätte. Ihn gleich im ersten Jahr, noch dazu ohne richtige Camps und Pre-Season, zu verheitzen wäre der gröbste Fehler gewesen.

    Zum zweiten damit Gailey einen "Nachfolger" intern aufbauen kann der seine Idee der Offense weiter trägt, dazu damit Tua nicht gleich wieder ein anderes System lernen muss.

    Damit halte ich mich aus der Diskussion bis zum Draft raus.

    Here I go again on my own, Going down the only road I've ever known. Like a drifter I was born to walk alone.

  • Es kommen gerade Berichte auf, wonach der espn Report eine Ente sei und Gailey doch im Amt bleibe. Tippe aber mal, dass er am Ende des Tages demnächst gehen muss, da sein Vertrag ohnehin ausläuft.

    Falls die Nachfolge intern geregelt werden sollte, tippe ich auf George Godsey.

    Einmal editiert, zuletzt von burnum (4. Januar 2021 um 20:49)

  • Zitat von Barry Jackson

    ESPN says that Chan Gailey has not been fired and the error has been corrected and the story has been removed. ESPN said it was in no way's Schefter's fault. Schefter, in fact, hasn't reported anything on Gailey.


    ...This appears to be result of someone at ESPN desk falling for a fake Schefter tweet and crafting a story out of it, without Schefter having any knowledge of it... Dolphins not commenting because, well, nobody on Earth is now reporting that Gailey has been fired.


    Wow, selbst ESPN fällt auf Fake Schefters rein...

  • Wie immer eine sehr schöne und treffende Analyse burnum.

    Dem kann ich mich nur anschliessen! Danke dafür!

    Ich persönlich muss mich nach dem Debakel gestern noch etwas bemühen, das ganze wieder etwas in die richtige Perspektive zu rücken, denn ich muss schon sagen, dass ich derbe enttäuscht bin, dass die Saison so unwürdig zu Ende gegangen ist. Aber gut, am Ende wurden meine Erwartungen übertroffen (ich hatte auf eine 9-7 Saison getippt) und es gab wichtige Spiele zu sehen. Im Dezember! Und im Januar! Mit Beteiligung der Dolphins!

    Dazu kommt, das man mit den Chiefs, den Bills (2x) und den Seahawks jetzt nicht gerade gegen die Leichtgewichte der NFL verloren hat. Auch die Niederlage gegen die Pats ist, auch wenn es schwerfällt, aufgrund der Konstellation (Neue Offense, Erstes Saisonspiel, Auswärts) hinnehmbar. Eine Saison in der die Phins nur zwei Eier (Broncos, Gestern!!!) legen, ist eine gute Saison.

    Den Ausführungen von @burnum wage ich an zwei Stellen leicht(!) zu widersprechen.
    Für mich kriegt Nik Needham ein wenig zu viel Kritik ab. Soo schlecht war der imho auch Anfang der Saison nicht. Sicher, er sah teilweise nicht gut aus, wurde aber auch teilweise extrem gefordert. Als Beispiel würde ich da das Rams Spiel (ja, weiss weiss wk 8 oder so) nehmen. Sein (meistens) direkter Gegenspieler Cooper Kupp hatte am Ende 110 Receiving Yards. Man könnte also sagen, das dass ein schlechtes Spiel von Needham war, andererseits hatte Kupp auch 21(!) targets. The other guys are getting paid too... Das ist halt das Dilema des Nickel Corners wenn man zwei premiere im Team CBs hat.

    Was nicht heissen soll, dass ich mich nicht über Verstärkung in der Nickel freuen würde.

    Der zweite Punkt, den ich etwas anders sehe ist, wie im Season thread schon geschrieben, die Fitzpatrick Frage. Omar schrieb heute nochmal, das Fitz der Leader des Teams ist. Wenn das so ist, dann muss Fitz gehen, denn er kann (leider) nicht die Zukunft der Franchise sein. Es ist ein Stück weit tragisch. Fitz hat (mein Eindruck) bei uns vermutlich den besten Football seiner Karriere gespielt. Wenn er doch nur 28 und nicht 38 wäre (mit dem entsprechend "jüngeren" Arm).

    Aber wir müssen uns jetzt von den Stützrädern (Fitz) trennen. Spätestens während der kommenden Saison muss deutlich werden, ob Tua jetzt der "man" ist, oder nicht.
    Ich bin mir einigermaßen sicher, dass sich diese Frage ohne den 3rd OVR gar nicht stellen würde.
    So aber kommt man aber schon ins Grübeln. Wer weiss schon, wann man noch einmal in der glücklichen Situation sein wird an Nr. 3 zu picken, ohne seinen Kader vorher gepurged zu haben.

    Ich hätte grds. auch kein Problem damit, an Nr. 3 einen QB auszuwählen. Wenn das FO und die Coaches diesen QB haben wollen: go for it!
    Es darf dann nur kein Gejammer geben, das wir für den Verlierer des folgenden Wettbewerbs zwischen Tua und Mr. X nicht einmal einen annährend so wertvollen Pick zurück bekommen würden. Das wäre dann eher das Josh Rosen/Arizona Szenario. Aber ich finde man darf nie davor zurückschrecken einen (potentiellen) Elite Player zu draften, nur weil man schon einen guten Spieler für die Position hat (gilt im übrigen auch für LT ;)).

    Aber über den Draft werden wir uns vermutlich eh noch ausgiebiger Unterhalten...

    "Der ideale Untertan totalitärer Herrschaft ist nicht der überzeugte Nazi oder engagierte Kommunist, sondern Menschen,für die der Unterschied zwischen Fakten und Fiktion,wahr und falsch, nicht länger existiert."

    -Hannah Arendt-

  • Den Ausführungen von @burnum wage ich an zwei Stellen leicht(!) zu widersprechen.

    Gar kein Problem - im Gegenteil - eine gesunde Diskussion regt doch oft zum Nachdenken an und manchmal muss auch ich meine Meinung bei sowas im Nachhinein nochmal revidieren. Es wäre fürchterlich, wenn sich hier jemand nicht trauen würde, die eigene Meinung zu vertreten, weil er mir (oder jemand Anderem) damit widersprichen würde. Sollte hier der Eindruck entsanden sein, dass man mir nicht widersprechen darf, dann habe ich etwas falsch gemacht!


    Für mich kriegt Nik Needham ein wenig zu viel Kritik ab. Soo schlecht war der imho auch Anfang der Saison nicht. Sicher, er sah teilweise nicht gut aus, wurde aber auch teilweise extrem gefordert. Als Beispiel würde ich da das Rams Spiel (ja, weiss weiss wk 8 oder so) nehmen. Sein (meistens) direkter Gegenspieler Cooper Kupp hatte am Ende 110 Receiving Yards. Man könnte also sagen, das dass ein schlechtes Spiel von Needham war, andererseits hatte Kupp auch 21(!) targets. The other guys are getting paid too... Das ist halt das Dilema des Nickel Corners wenn man zwei premiere im Team CBs hat.

    Was nicht heissen soll, dass ich mich nicht über Verstärkung in der Nickel freuen würde.

    Ich habe ja durchaus geschrieben, dass Needham schlechte und eben auch gute Spiele hatte. Als Beispiel für ein gutes Spiel hatte ich aus dem Kopf heraus das Chargers-Spiel angeführt, aber es hätten sicher auch andere Spiele sein können (z.B. 49ers, Rams). Mein Problem mit Needham ist nicht, dass er grundsätzlich zu schlecht wäre - er hat mich in den 2 Saisons durchaus eines besseren belehrt (im Gegensatz zu Wiltz). Aber er hat halt ein recht einseitiges Skillset, das ein Gegner recht easy attackieren kann - stell einen schnellen WR in den Slot und schick ihn auf crossing routes quer über's Feld, da kommt Needham mangels Speed nicht hinterher, wenn er in man coverage ist. Da hätte ich gerne zumindest eine Alternative im Slot - das muss kein hoher Pick oder Superstar FA sein. Ein Spieler wie damals Bobby McCain (5th rounder) würde mir als zusätzliche Option für die Nickel Rolle völlig reichen (Igbo sehe ich eher als Outside CB).

    Der zweite Punkt, den ich etwas anders sehe ist, wie im Season thread schon geschrieben, die Fitzpatrick Frage. Omar schrieb heute nochmal, das Fitz der Leader des Teams ist. Wenn das so ist, dann muss Fitz gehen, denn er kann (leider) nicht die Zukunft der Franchise sein. Es ist ein Stück weit tragisch. Fitz hat (mein Eindruck) bei uns vermutlich den besten Football seiner Karriere gespielt. Wenn er doch nur 28 und nicht 38 wäre (mit dem entsprechend "jüngeren" Arm).

    Aber wir müssen uns jetzt von den Stützrädern (Fitz) trennen. Spätestens während der kommenden Saison muss deutlich werden, ob Tua jetzt der "man" ist, oder nicht.
    Ich bin mir einigermaßen sicher, dass sich diese Frage ohne den 3rd OVR gar nicht stellen würde.
    So aber kommt man aber schon ins Grübeln. Wer weiss schon, wann man noch einmal in der glücklichen Situation sein wird an Nr. 3 zu picken, ohne seinen Kader vorher gepurged zu haben.

    Hervorragende Argumente. Wenn es am Ende so kommen sollte, könnte ich damit komplett leben und es nachvollziehen. Es ist ein Abwägen zwischen Fitz behalten als Mentor und Fitz gehen lassen um die Stützräder wegzunehmen. Vielleicht muss ich hier von meinem ursprünglichen Standpunkt etwas abrücken, die Entscheidung ist tatsächlich diffiziler als gedacht...


    Ich hätte grds. auch kein Problem damit, an Nr. 3 einen QB auszuwählen. Wenn das FO und die Coaches diesen QB haben wollen: go for it!
    Es darf dann nur kein Gejammer geben, das wir für den Verlierer des folgenden Wettbewerbs zwischen Tua und Mr. X nicht einmal einen annährend so wertvollen Pick zurück bekommen würden. Das wäre dann eher das Josh Rosen/Arizona Szenario. Aber ich finde man darf nie davor zurückschrecken einen (potentiellen) Elite Player zu draften, nur weil man schon einen guten Spieler für die Position hat (gilt im übrigen auch für LT ;)).

    Aber über den Draft werden wir uns vermutlich eh noch ausgiebiger Unterhalten...

    Ja, über den Draft unterhalten wir uns noch ;)

    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass wir an #3 genau 2 Optionen haben: Falls jemand uns Haus und Hof anbieten möchte, um auf #3 hoch zu kommen, würde ich zumindest über einen Downtrade nachdenken. Sollte kein Haus-und-Hof-Angebot kommen, sollten wir uns m.E. mit diesem einen Pick den Luxus gönnen und mal überhaupt gar nicht auf's Need schauen, sondern einfach den highest-rated player auf unserem Board nehmen, egal welche Position er denn spielt. An #3 will ich keinen Spieler haben, über den ich in 3 Jahren sage "solider Spieler, guter Scheme Fit". An #3 will ich diesmal den Spieler haben, dem ich am ehesten zutraue, ein langjähriger Pro Bowler und Superstar zu werden - egal auf welcher Position.

  • Sollte kein Haus-und-Hof-Angebot kommen, sollten wir uns m.E. mit diesem einen Pick den Luxus gönnen und mal überhaupt gar nicht auf's Need schauen, sondern einfach den highest-rated player auf unserem Board nehmen, egal welche Position er denn spielt. An #3 will ich keinen Spieler haben, über den ich in 3 Jahren sage "solider Spieler, guter Scheme Fit". An #3 will ich diesmal den Spieler haben, dem ich am ehesten zutraue, ein langjähriger Pro Bowler und Superstar zu werden - egal auf welcher Position.

    Das wäre dann nach aktuellem Stand der mock drafts Penei Sewell, der Tackle aus Oregon? ;)

  • Das wäre dann nach aktuellem Stand der mock drafts Penei Sewell, der Tackle aus Oregon? ;)

    Jeder hat sein eigenes Board und bis Ende April wird sich da auch noch eine Menge ändern - gerade dieses Jahr, wo einige der Top-Prospects auf die College Saison verzichtet haben - da musst du ja teilweise komplett Äpfel mit Birnen vergleichen, wenn du z.B. das Freshman & Sophomore Tape von einem Spieler mit dem Junior & Senior Tape eines anderen Spielers vergleichen willst (z.B. auf WR zwischen Chase und Smith). Da macht es aktuell noch wenig Sinn, darüber zu spekulieren, wer am Ende wo landen könnte. Alles was man im Moment auf Draftseiten lesen kann, kann nur reine Spekulation sein, da der Evaluationsprozess gerade erst beginnt. Frag mich in 2 Monaten nochmal ;)

  • Tua wurde als Starter für 2021 bestätigt, Flores geht davon aus, dass sein Coaching Staff unverändert bleiben wird. Die gesamte Practice Squad hat sogenannte "future contracts" erhalten (im Prinzip eine Einladung zum Training Camp der neuen Saison).

    Folgende Spieler laufen meiner Meinung nach Gefahr, möglicherweise einem Cut aus Salary-Cap Gründen zum Opfer zu fallen:
    WR Jakeem Grant ($2.9m) - ich bin hin- und hergerissen, ob ich ihn behalten würde oder nicht
    WR Albert Wilson ($2.8m) - hängt viel davon ab, in welcher körperlichen Verfassung er sich befindet
    S Clayton Fejedelem ($2.5m) - für einen reinen Special Teamer ist mir das zu viel, ihn würde ich cutten
    RB Pat Laird ($850K) - dürfte es nächste Saison schwer haben, auf's 53er Roster zu kommen

    Folgende Spieler sind nach Ablauf des Vertrages im März Free Agents:
    QB Ryan Fitzpatrick
    RB Matt Breida
    RB DeAndre Washington
    WR Mack Hollins
    WR Isaiah Ford
    T Julien Davenport
    C Ted Karras
    DT Davon Godchaux
    LB Elandon Roberts
    LB Kamu Grugier-Hill
    LB Vince Biegel
    S Kavon Frazier
    P Matt Haack
    OL Adam Pankey (Restricted FA)

    Bei Karras und Godchaux würde ich mich zumindest mal erkundigen, ob sie sich eine Verlängerung vorstellen könnten (und zu welchen Konditionen). Beides sind solide NFL Starter, aber eben auch keine Stars. Für einen fairen Preis würde ich diesen beiden Spielern eine Verlängerung anbieten. Müsste ich mich entscheiden, hätte Karras wohl leichte Priorität. Über Ryan Fitzpatrick haben wir schon gesprochen - da wird viel davon abhängen, wie er selbst seine sportliche Zukunft sieht und auch, ob man ihn weiter als unbestrittenen Leader im Team haben möchte, auch wenn er nur noch der klare Backup QB sein würde - das kann die Dynamik eines Teams entscheidend beeinflussen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Zeichen hier eher auf Abschied stehen. Hollins und Frazier sind gute Special Teamer, die für kleines Geld gerne bleiben dürfen. Alle anderen Spieler würden in meinen Planungen (subjektive Einzelmeinung mit Fanbrille auf) keine Rolle mehr spielen.

    Die sogenannten "Exclusive Rights FA" habe ich bewusst aus der Aufzählung rausgelassen (u.a. gehört Nik Needham dazu) - der Name ist komplett irreführend, sie sind alles, aber nicht "free". Im Prinzip hat das Team eine einseitige Option, den Vertrag um ein Jahr für das Mindestgehalt zu verlängern. In den meisten Fällen wird von dieser Option Gebrauch gemacht und die Spieler bekommen im Camp die Chance, sich auf's 53er Roster oder die PS zu spielen - oder werden eben dann gecuttet.

    Kandidaten für irgendwelche Franchise- oder Transition Tags sehe ich dieses Jahr bei uns nicht.

    Aktuell hätten wir ca. $33m an Capspace, den siebtmeisten der NFL. Die Zahlen können sich aber durch Cap-Carryover und den neu errechneten Salary Cap zum neuen Ligajahr im März noch ändern. Es wird erwartet, dass der Cap durch die Auswirkungen von Corona dieses Jahr zum ersten Mal sinken könnte, nachdem er sonst eigentlich immer leicht stiegt.

  • Nun also doch, offiziell vom Team bestätigt: OC Chan Gailey ist zurückgetreten und es ist anzunehmen, dass er seine Karriere damit beendet. Einen Nachfolger gibt's noch nicht. Falls es eine interne Lösung geben sollte, würde ich auf George Godsey tippen.

    Einmal editiert, zuletzt von burnum (6. Januar 2021 um 15:15)

  • Dan Campbell dürfte doch von Sean mittlerweile genug gelernt haben, um als OC nach Miami zu kommen.

    Jemanden von den Saints zu holen, könnte durchaus Sinn machen, da Tua vom Spielertypen her viele Parallelen zu Drew Brees aufweist (nein, ich habe nicht gesagt, dass Tua jemals so gut wird wie Brees - es geht lediglich um Spielertypen). Statt Campbell hätte ich dann aber lieber QB Coach Joe Lombardi (ex OC der Lions) als Campbell. Andere externe Kandidaten wären für mich Chiefs QB Coach Mike Kafka oder USC OC Graham Harrell, wobei beide aus völlig anderen Offense-Lagern kommen (allerdings bei beiden ein großes Fragezeichen, ob sie überhaupt interessiert wären, da beide begründete Hoffnung haben könnten, auch in ihren aktuellen Teams künftig in der Hierarchie aufzusteigen). Grundsätzlich sollte man aber aufpassen, dass man unbedingt einen OC installiert, der mit Tua und dessen Skillset kompatibel ist und möglichst auch in der Terminologie keine zu großen Differenzen aufweist ("Erhardt-Perkins Offense") - was möglicherweise für eine interne Lösung (Godsey oder Studesville) sprechen könnte.

    Den Abgang von Gailey könnte man übrigens auch schon als erstes Anzeichen deuten, dass es vielleicht auch für Ryan Fitzpatrick bei uns nicht weitergeht. Gailey und Fitzpatrick waren direkt miteinander verknüpft, Fitz soll wohl großen Anteil daran gehabt haben, dass Gailey letztes Jahr OC wurde.

    2 Mal editiert, zuletzt von burnum (6. Januar 2021 um 16:34)

  • Nun also doch, offiziell vom Team bestätigt: OC Chan Gailey ist zurückgetreten und es ist anzunehmen, dass er seine Karriere damit beendet.

    Auf Deutsch: Man hat ihn entlassen, aber ihm Aufgrund seiner Verdienste und seines Renommees zugestanden "im gegenseitigen Einverständnis" zu gehen. Nun gut.

    Ich habe ja nie so richtig kapiert, warum man Gailey verpflichtet hat. Denn jetzt kommt es genauso, wie ich es seinerzeit befürchtet habe: Tua muss nach einer Saison eine, mehr oder weniger neue Offense lernen.


    Nicht, dass ich Gailey um jeden Preis halten wollte. Ich hatte den Eindruck das Gailey gerne noch mal mit Fitz zusammen arbeiten wollte. Sein Playbook für Tua war mir dagegen deutlich zu uninspiriert. Mit Tight End to the flat und Jet Sweeps gewinnst Du heutzutage in der NFL keinen Blumentopf mehr (ausser Du hast ein absolut dominates Run game. Dann Vielleicht).


    Was man Gailey bei aller berechtigten Kritik zugute halten muss ist, dass wir ordentlich Punkte aufs Board gebracht haben. Jedenfalls deutlich(!) mehr als unter den Regimen der Herren Gase, Philbin, Sparano und Cameron. Und auch bei Saban und Wanni wäre ich mir da nicht so sicher, bin jetzt aber zu faul das zu recherchieren.


    Was mir ein bißchen Sorgen macht, ist das Flores jetzt in zwei Jahren drei Koordinatoren verschliessen hat. Er muß da meiner Meinung nach ein bißchen aufpassen in der Szene nicht den Ruf zu kriegen, dass er nebenher einen Karrierefriedhof betreibt.


    Insgesamt einfach ärgerlich, weil absehbar und unnötig.

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    -Hannah Arendt-

  • Dolphins and DL Coach Marion Hobby mutually parted ways.

    Offiziell eine "einvernehmliche Trennung" - Hobby trauere ich deutlich mehr hinterher als Chan Gailey. Hobby hat in den 2 Jahren m.E. einen guten Job gemacht. Er hatte vor seiner Zeit in Miami bereits bei den Jaguars und am College bei Clemson gearbeitet (dort u.a. mit Christian Wilkins und Shaq Lawson zusammen). Naja, mal schauen wie es weitergeht...

    Grundsätzlich finde ich retrospektiv die Aussagen von Brian Flores von der PK sehr fragwürdig: Er hat vorgestern gesagt, er gehe davon aus, dass der gesamte Coaching Staff zusammen bleibe. Heute sind dann der OC und der DL Coach weg (und Mando hat beide Moves bereits seit ein paar Tagen angekündigt, es kann mir also niemand erzählen, dass es völlig aus heiterem Himmel passiert ist). Letztes Jahr lief es ähnlich: Erst wurde behauptet, man wolle Kontinuität bewahren, dann wurden Großteile des Coaching Staffs ausgetauscht (u.a. OC, DC, QB Coach, DB Coach) - da macht sich Flores (von dem ich ansonsten total viel halte) unnötig unglaubwürdig.

    Für die Nachfolge als OC wird übrigens Bill O'Brien als möglicher Kandidat gehandelt - auf den würde ich gerne verzichten!!!

    Einmal editiert, zuletzt von burnum (8. Januar 2021 um 00:37)

  • Grundsätzlich finde ich retrospektiv die Aussagen von Brian Flores von der PK sehr fragwürdig: Er hat vorgestern gesagt, er gehe davon aus, dass der gesamte Coaching Staff zusammen bleibe.

    This! Ja, man hat es vermutlich gemacht um den Coaches einen Gesichtswahrenden Abgang zu ermöglichen, aber trotzdem. Zumal ich die Demission von Hobby auch nicht nachvollziehen kann.

    Insgesamt fand ich die PK suboptimal. Warum hat man sich auf Tua als Starter festgelegt? Da hätte man sicherlich eine Sprachregelung finden können, die Tua einerseits nicht beschädigt und andererseits den Preis für den 3rd OVR in die Höhe treibt.

    Für die Nachfolge als OC wird übrigens Bill O'Brien als möglicher Kandidat gehandelt - auf den würde ich gerne verzichten!!!

    Och, solange der keine Personell Power hat...
    Ich glaube schon, dass O´Briens Offense grds. geeignet ist Tuas Stärken zu betonen.

    "Der ideale Untertan totalitärer Herrschaft ist nicht der überzeugte Nazi oder engagierte Kommunist, sondern Menschen,für die der Unterschied zwischen Fakten und Fiktion,wahr und falsch, nicht länger existiert."

    -Hannah Arendt-

  • Och, solange der keine Personell Power hat...

    Ich glaube schon, dass O´Briens Offense grds. geeignet ist Tuas Stärken zu betonen.

    Was wäre denn das best-case Szenario mit BOB? Er ist nach dem Fiasko in Houston aktuell (medial) stark "beschädigt", muss also erstmal nen Schritt zurück auf der Karriereleiter, was dann wohl OC wäre. Aber wo ist die Perspektive? BOB hat seit seiner Zeit bei den Pats immer die eigene Karriere vor den Teamerfolg gestellt. Pats OC -> bei der ersten Gelegenheit als HC zu Penn State -> 2 Jahre später weiter zu den Texans (trotz noch 3 Jahre gültigem Vertrag) -> bei den Texans dann einen Machtkampf mit dem GM angezettelt und dessen Rolle schließlich mit übernommen. Wenn O'Brien käme müssten wir wohl damit leben, dass er den Job als reines Sprungbrett sieht, um bei der nächsten Gelegenheit irgendwo wieder als HC zu unterschreiben. Natürlich ist mir klar, dass er da kein Einzelfall ist und für fast alle OC irgendwann der nächste logische Schritt eine HC Position ist, aber bei O'Brien finde ich es halt extrem offensichtlich.

    Gerade wenn du einen jungen QB aufbauen willst, macht es m.E. Sinn, eine gewisse Kontinuität in der Offense zu halten (weshalb ich einer internen Lösung gar nicht so abgeneigt wäre).

    Was allerdings für BOB sprechen würde: Auch er kommt aus dem Sprachgebrauch der Erhardt-Perkins Offense, wie sie z.B. die Pats verwenden (und auch die Dolphins unter O'Shea und Gailey) - zumindest an der Terminologie würde sich also vielleicht nicht allzu viel ändern. Ich würde aber gerne mal einen OC bei uns sehen, der dann vielleicht auch mal 2-3 Jahre am Stück bleibt. Jedes Jahr einen neuen OC zu holen ist in meinen Augen kein guter Weg, um Stabilität in die Offense zu bringen.

  • Jedes Jahr einen neuen OC zu holen ist in meinen Augen kein guter Weg, um Stabilität in die Offense zu bringen.

    Naja, wenn ich mir unsere offense aus 2020 so ansehe, dann brauch ich da aber jetzt auch nicht unbedingt Stabilität. ;)
    Da dürfte sich gerne so gut wie alles ändern.

  • Naja, wenn ich mir unsere offense aus 2020 so ansehe, dann brauch ich da aber jetzt auch nicht unbedingt Stabilität. ;) Da dürfte sich gerne so gut wie alles ändern.

    Das ist sicher richtig, vielleicht war mein Begriff der "Stabilität" etwas missverständlich ausgedrückt - mir ging es eher darum, dass Tua nicht jedes Jahr einen neuen OC vor die Nase gesetzt bekommt und ständig eine neue Offense lernen muss. Ich wollte damit nicht sagen, dass wir so weiter machen sollen wie diese Saison.

  • Das ist sicher richtig, vielleicht war mein Begriff der "Stabilität" etwas missverständlich ausgedrückt - mir ging es eher darum, dass Tua nicht jedes Jahr einen neuen OC vor die Nase gesetzt bekommt und ständig eine neue Offense lernen muss.

    Das hatte ich auch so verstanden, wollte mir aber die Chance auf den kleinen Schwerz nicht entgehen lassen. ;)
    BOB brauch ich jetzt auch nicht unbedingt, aber solange es "nur" OC ist, könnte ich damit auch leben.

  • Mal frage an die Dolphins Fans, da sich ja gerade die Trade Gerüchte um Deshaun Watson mehren...

    Watson gegen Tua + beide First- Round- Picks?

    Würde meiner Meinung nach die Dolphins sofort zu einem Contender machen und die Texans könnten mit einem jungen QB und 2 hohen Picks einen Rebuild einleiten.

    Eure Meinungen dazu?

  • Watson gegen Tua + beide First- Round- Picks?

    8o=O - da würde ich selbst als Watson-Fan sagen 'Briefmarke aufn Poppes' und ab nach Miami.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)