Meine Meldung des Tages

  • https://archive.is/uEhA4

    Der NRW-Abi-Jahrgang möchte bitte besser bewertet werden. Es gibt natürlich triftige Gründe....

    Zitat

    Sie kritisierten demnach zum einen das Textgenre, das nicht wie angekündigt fiktional gewesen sei. Zum zweiten eine Aufgabestellung, die sich um den zuvor nicht eingeführten Begriff »Gentrifizierung« gedreht habe. Und zum dritten, dass in einem Prüfungstext »das rassistische n-Wort verwendet« worden sei, »ohne Vorwarnung und ohne Rücksicht auf die emotionale Belastung, die damit für Betroffene verbunden ist«.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Old man yells at cloud-Vibes...

    Ach weisst du. Ich könnte Wolken anbrüllen und es würde trotzdem nichts ändern, dass wir immer weiter Richtung Idiocracy abdriften. Also lass ich es. Wollen wir hoffen, dass die zarten Seelen auf dem Weg zur Reifeprüfung keinen weiteren seelischen Schaden erleiden müssen und in ihren Leben keine Überraschungen und Herausforderungen mehr erleiden müssen.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Ich hab da sicherlich auch andere Ansprüche als die heutige Generation.
    Mir geht es auch maßlos auf die Nüsse, dass die anderen, teilweise 15 Jahre jüngeren im meinem berufsbegleitenden Studiengang, direkt in der 1. Lehrveranstaltung im Semester die Lehrperson mit Fragen löchern, wie denn die Prüfung aussieht, was man dafür tun muss und ob sie mal ne Klausur, Hausarbeit etc. aus den Vorsemestern sehen können.

    Die Anforderungen sind sicherlich über die vergangenen Jahre und Jahrzehnte anders geworden. Vielleicht auch gesunken. Aber das werden wir nicht mehr zurückdrehen. In dem Artikel oben wird ja auch Kritik von Lehrern und Direktoren angesprochen. Schade, dass man da nicht weiter inhaltlich darauf eingeht, sondern lieber auf die Schülerinnen und Schüler einhackt und das ganze dann noch unter "der NRW-Abijahrgang" subsumiert wird. Vermutlich wird nicht jeder in Englisch geprüft worden sein. Und vermutlich haben dann auch viele Eltern diese Petition gezeichnet.

    Das Anliegen finde ich ja nicht mal unlauter.

    Über meine Grundkurs-Prüfung in Englisch haben wir uns im Abitur auch stark beschwert. Allerdings war das Internet noch nicht so weit, dass man Petitionen starten konnte und social media gabs noch nicht um sowas zu verbreiten.

  • Soziale Medien sind und bleiben DER Beschleuniger des Untergangs der Menschheit!
    Deshalb meide ich die wie Tim Lemperle künftig die Kölner Innenstadt… :mrgreen:

  • Soziale Medien sind und bleiben DER Beschleuniger des Untergangs der Menschheit!
    Deshalb meide ich die wie Tim Lemperle künftig die Kölner Innenstadt… :mrgreen:

    Das Meiden ist richtig, aber deine genannte Ursache ist falsch. Die Bevölkerung in und um Köln ist einfach feindselig. Jede Wette, wenn der kleine Tim letzten Sonntag statt in Köln in zum Beispiel schönen Paderborn oder im beschaulichen Elversberg odermeinetwegen in Düsseldorf, Leverkusen oder Gladbach saufen gegangen wäre, dass ihm dort bei jedem Schluck auf die Schulter geklopft und mit dem Absetzen das Glas randvoll nachgefüllt worden wäre. :mrgreen:

  • Ich hab da sicherlich auch andere Ansprüche als die heutige Generation.
    Mir geht es auch maßlos auf die Nüsse, dass die anderen, teilweise 15 Jahre jüngeren im meinem berufsbegleitenden Studiengang, direkt in der 1. Lehrveranstaltung im Semester die Lehrperson mit Fragen löchern, wie denn die Prüfung aussieht, was man dafür tun muss und ob sie mal ne Klausur, Hausarbeit etc. aus den Vorsemestern sehen können.

    Die Anforderungen sind sicherlich über die vergangenen Jahre und Jahrzehnte anders geworden. Vielleicht auch gesunken. Aber das werden wir nicht mehr zurückdrehen. In dem Artikel oben wird ja auch Kritik von Lehrern und Direktoren angesprochen. Schade, dass man da nicht weiter inhaltlich darauf eingeht, sondern lieber auf die Schülerinnen und Schüler einhackt und das ganze dann noch unter "der NRW-Abijahrgang" subsumiert wird. Vermutlich wird nicht jeder in Englisch geprüft worden sein. Und vermutlich haben dann auch viele Eltern diese Petition gezeichnet.

    Das Anliegen finde ich ja nicht mal unlauter.

    Über meine Grundkurs-Prüfung in Englisch haben wir uns im Abitur auch stark beschwert. Allerdings war das Internet noch nicht so weit, dass man Petitionen starten konnte und social media gabs noch nicht um sowas zu verbreiten.

    Der Unterschied ist: Du hast gemeckert, dich kurz aufgeregt und dann Dein Schicksal akzeptiert. Wärst Du auch nur 1 Sekunde auf den Trichter gekommen, eine Verbesserung Deiner Note zu fordern, weil Du das "unfair" fandest oder Du emotional so mitgenommen warst, weil Im Text ein Wort stand, was dich unvorbereitet getroffen hat?

    Was die Kritik der Lehrer betrifft: die werden inzwischen ja auch lang gemacht, wenn die Klassen ihre Ziele nicht erreichen oder unterdurchschnittlich abschneiden. Was ich da als Elternvertreter in den Lehrerkonferenzen gehört habe, da ist mir fast die Spucke weg geblieben.

    Ich hab ja inzwischen wenig Forderungen an die Politik. Aber wenn ich mir eine aussuchen dürfte, dann die, die Anforderungen in der Schule wieder anzuziehen. Und zwar heftig! Nein, es muss nicht jeder Abi machen oder studieren. Und ein 1er Abi sollte vielleicht den besten 5-10 Prozent vergönnt sein. Dann löst man den Fachkräftemangel in den weniger beliebten Berufen vllt auch mal wieder

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Vor einiger Zeit sagte mir mal jemand, dass früher nur die oberen 5-10% aufs Gymnasium gingen und der Großteil über mittlere Reife oder drunter seinen Bildungsweg nahm. Das ist mittlerweile bundesweit ganz anders. Ob damit der Fachkräftemangel per se behoben wäre, wage ich aber zu bezweifeln. Der Mangel würde sich nur verschieben.

  • Vor einiger Zeit sagte mir mal jemand, dass früher nur die oberen 5-10% aufs Gymnasium gingen und der Großteil über mittlere Reife oder drunter seinen Bildungsweg nahm. Das ist mittlerweile bundesweit ganz anders. Ob damit der Fachkräftemangel per se behoben wäre, wage ich aber zu bezweifeln. Der Mangel würde sich nur verschieben.

    Wir würden dann aber in der Spitze wieder mehr Qualität schaffen (die ein rohstoffarmes Land braucht) und zumindest andere Berufsgruppen dann wieder mit mehr Humankapital ausstatten. Es muss auch wieder lohnenswerte Karrieren jenseits des Bachelors geben.

    Ich hatte den Podcast neulich schon mal verlinkt. Sehr hörenswert

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  • Ich hab ja inzwischen wenig Forderungen an die Politik. Aber wenn ich mir eine aussuchen dürfte, dann die, die Anforderungen in der Schule wieder anzuziehen. Und zwar heftig! Nein, es muss nicht jeder Abi machen oder studieren. Und ein 1er Abi sollte vielleicht den besten 5-10 Prozent vergönnt sein. Dann löst man den Fachkräftemangel in den weniger beliebten Berufen vllt auch mal wieder

    Ich freue mich immer wenn Leute sich mit meinem Berufsfeld auseinandersetzen und ich bin immer froh zwischen diversen Konflikten vermitteln zu können, von daher nehme ich diesen Ball gerne auf.

    Was die Anforderungen angeht, bin ich grundsätzlich schon bei dir. Ich würde nicht immer von Anziehen sprechen sondern vielmehr von Anpassen aber das geht schnell in die Wortklauberei über weshalb ich das mal so stehen lasse.

    Das Problem in deinem Post ist aus meiner Sicht, dass du eine falsche Messgröße nutzt. Ich bin grundsätzlich bei dir wenn du sagst, dass nicht jeder Abitur machen muss und ich schlackere grundsätzlich auch mit den Ohren wenn ich sehe mit welchen Defiziten man teilweise ein Abitur machen kann.
    Den Punkt mit dem 1er Abitur muss ich allerdings korrigieren denn mehr 1er Schüler bedeuten nicht automatisch gesunkene Anforderungen. Vielmehr zeigt sich, dass die SuS viel bessere Möglichkeiten haben sich zu bilden und vorzubereiten.
    Ich bin absolut kein grundsätzlicher Kritiker von Noten, aber dein Satz mit den 5-10% zeigen warum Noten so problematisch sind: Nicht die Noten sind das Problem, sondern das was die Gesellschaft daraus macht. Natürlich können auch 20-30% eines Jahrhangs ein 1er Abi haben.

    Es muss auch wieder lohnenswerte Karrieren jenseits des Bachelors geben.

    Auch bei diesem Punkt sehe ich ein Problem damit, was in der Gesellschaft entsteht, was sich aber langfristig aus meiner Sicht erledigen wird.
    Nicht das differenzierte Schulsystem ist das Problem, sondern das was die Gesellschaft daraus macht.

    Du implizierst hier für mich die Gleichung Abi = Bachelor. Das mag aktuell noch stimmen aber tendenziell wird das weniger. Im letzten Abijahrgang an unserer Schule waren mehrere SuS dabei, die nun ins Handwerk gehen wollten. Warum? Zum einen weil sie Bock darauf haben und zum anderen weil man dort mittlerweile auch gut verdienen kann.
    Übrigens ist es anders herum ganz genau so: Es geht lange nicht mehr jedes 1.0 Abi in Richtung Medizin, Psychologie oder Jura. Oft höre ich dann: „Schade, die müssen doch was aus sich machen“

    Und wenn wir dann schon bei der jungen Generation sind: Die jungen Leute sind nicht blöd. Die wissen schon ziemlich genau, welche Jobs in Zukunft vielleicht mal attraktiv (für sie) sein können.
    Die junge Generation weiß aber eben auch, dass sich der Arbeitsmarkt zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt hat. Interessanterweise scheint das vor allem die alte Generation immer noch nicht verstanden zu haben.

    So ich merke nun aber auch, dass ich von deinem eigentlichen Punkt ganz schön weg gekommen bin. Also nochmal kurz: Anforderungen anpassen? Unbedingt! Das heißt aber nicht automatisch, dass es danach schlechtere Noten geben muss.

  • Danke für den Input. Ich hatte schon damit gerechnet, dass Du dich meldest :thumbsup:

    Wo Ich völlig bei dir bin: nicht jeder 1er Abiturient muss was "Klassisches" machen. Aber zumindest hätte er/sie dann die Möglichkeit dazu. Das ist ja OK.

    Und wenn man einen überragenden Jahrgang hat, dann ist das auch kein Problem, wenn da 20-30 Prozent ein 1er Abi haben. Das Zentralabi bietet da ja gute Vergleichswerte. Aber ich persönlich erwarte, dass ein Zentralabi so angelegt ist, dass nur die absolute Spitze da in die Nähe solcher Noten kommt. Letzten Endes sollte das ja auch eine statistische Abbildung der Gesellschaft sein.

    Aber ich (und nicht nur ich) widerspreche dir dabei, dass die Menge in der Breite besser und bildungsnäher geworden ist. Vielleicht hast Du mal Zeit den von mir verlinkten Podcast durchzuhören. Die Unis berichten ja schon seit langem davon, dass das Niveau, welches von den Schulen kommt, seit Jahren immer schwächer wird. Da wird eher nach unten nivelliert.

    Und was den Arbeitnehmermarkt betrifft. Jeder Arbeitnehmer muss ja auch durch den Arbeitgeber erst mal re-finanziert werden. Ansonsten gehen die Firmen nämlich pleite. Und das Kosten-/ Leistungsverhältnis wird immer übler. Ich habe jetzt jüngst die jährlichen Leistungsbesprechungen geführt und da mein aktueller AG glücklicherweise recht liquide ist, war man nicht wirklich geizig und hat da sehr "satte" permanente Gehaltsanpassung gezahlt. Und trotzdem meinten sich da nicht wenige beschweren zu müssen, weil sie meinten sie würden noch mehr verdienen, weil sie ja "gut gearbeitet hätten". Als ich dann erwiderte, dass "gut arbeiten" eigentlich meine Mindesterwartung wäre, guckten die mich an wie ein Auto.

    Langfristig befürchte ich, dass die Eltern, die es sich leisten können, ihre Kinder immer weiter dem staatlichen Schulsystem entziehen werden und wir weiter in die Privatisierung übergehen werden, wie man es aus UK oder den USA kennt. Und dann hat man die Netzwerkbildung und Spaltung der Gesellschaft, die unser Schulsystem bislang eigentlich immer zumindest größtenteils vermeiden konnte. Dann wird Bildung ganz klar eine Frage des Geldbeutels.

    Übrigens muss ich sehr vielen Lehrern attestieren, dass sie unter den gegebenen Bedingungen da wirklich einen Top-Job machen. :bier:

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Zum meisten muss ich garnichts schreiben da wir -wie schon angenommen- nah beieinander sind.

    Ich glaube auch nicht, dass es für die meisten gilt. Dass was ich aber zumindest beobachte ist, dass SuS die zu Verfügung stehenden Mittel ganz gut einsetzen können. Das führt in dem Bereich der klassischen 2er und 3er SuS dazu, dass sie besser durch die Schule kommen. Das liegt aus meiner Sicht eben auch daran, dass die Anforderungen oftmals nicht per se weniger/leichter geworden sind sondern eine fehlende Anpassung auf die heutige Schulzeit geschieht. Einfaches Beispiel, welches in NRW insbesondere für die Nebenfächer gilt: Es gibt hier für viele SuS keine Tests bzw. Klausuren (was ich z. T. auch sinnvoll finde). Das halten von Referaten z B wird heutzutage aber viel früher eingeübt und ist mit den technischen Mitteln und der technischen Verfügbarkeit auch leichter bzw V. a. Weniger aufwändig geworden.
    Ein Anheben der Anforderungen ist aber insofern schwierig, da ich dann -gerade in Physik- teils mathematische Kenntnisse erwarten müsste, die sie aber noch garnicht haben können und sich auch nicht mal eben selbst erarbeiten können. Dieser Aspekt ist für mich allerdings auch weniger problematisch.

    Ich glaube das große Problem sind diejenigen, denen es jetzt eben auch leichter gemacht wird sich -teilweise bis zum Abitur- durchmogeln können.
    Wir haben gerade bei diesen Leuten das Problem, dass sie ja teilweise mindestens ein Jahr „verschenkt“ haben weil sie ohne Abi da stehen aber trotzdem lange Zeit an der Schule verbracht haben.
    Das Problem hier ist aus meiner Sicht, dass durch die Gesellschaft „vorgegeben“ wird, dass man Abi haben muss, aber ich glaube da sind wir schon wieder recht nah beieinander.

    Was die Unis angeht, würde ich gern nochmal schauen was es ausmacht, dass die Studienanfänger nun wieder älter starten denn ich glaube tatsächlich, dass gerade im Studium Reife und Ehrgeiz benötigt wird, den viele erst später entwickeln. Natürlich nicht alle und man kann behaupten, dass dieses eine Jahr da nun auch nicht viel ausmacht. Sehe ich anders und zwar auch aufgrund persönlicher Erfahrung. In meinem Studium waren in Physik Leute dabei, die Physik in der Schule abgewählt hatten und keine Ahnung davon haben, was es bedeutet Physik zu studieren. Aus meiner Fachschaftsarbeit während des Studiums könnte ich ähnliche Erfahrungen auch für Geisteswissenschaften berichten.

    Mir ist bewusst, dass ich mir hier gewissermaßen mit meinem vorherigen Post widerspreche, wobei es mir da eher darum ging, dass die junge Generation für sich thematisch klar hat, was sie möchten. Viele haben aber keine Ahnung davon, dass ein Studium ein hohes Maß an Selbstorganisation benötigt. Viele Leute sind da auch nicht in der Lage sich anzupassen und von Schule auf Uni umzuswitchen.
    Ich glaube schon, dass hier das zusätzliche Jahr einiges bringen könnte, denn ich merke jetzt schon (und in NRW sind wir erst dabei auf G9 zurückzukehren) dass die SuS, die jetzt in die Oberstufe kommen ein anderes Maß an Reife haben als vorher.

    Was den Wechsel auf Privatschulen angeht, habe ich keine belastbaren Zahlen aber nach dem, was ich so mitbekomme haben die privaten Schulen hier in der Region die schlechtesten Anmeldezahlen haben und teilweise sogar Not die Klassen voll zu bekommen. Jetzt muss man dazu sagen, dass die meisten Privatschulen hier in kirchlicher Trägerschaft sind und deshalb gerade in und um Köln sicherlich auch andere Gründe eine Rolle spielen. Einen wirklichen Trend zur vermehrten Privatisierung sehe ich aktuell aber dennoch nicht.

    Was den letzten Absatz angeht, kann ich nur auf eine meiner Lieblingsforderungen eingehen: Die beste Maßnahme gegen den Lehrermangel ist nicht mehr Geld oder mehr Verbeamtung. Stattet endlich die Schulen besser aus und schafft einen pragmatischen Organisationsrahmen, der entweder organisatorische Unterstützung durch Dritte oder weniger Organisationsaufwand bietet.
    Und abschließend möchte ich nochmal auf den aus meiner Sicht sehr guten Soziologen Aladin El-Mafaalani verweisen, der aktuell wirklich großartig aufzeigt wie Kinder in unserer Gesellschaft strukturell benachteiligt werden.

    (Mit dem Podcast habe ich schon begonnen und werde ihn mir noch weiter anhören)

    Einmal editiert, zuletzt von SKOLogne (14. Mai 2025 um 12:35)

  • Danke.

    Wir sind hier bei vielen Dingen tatsächlich nah beieinander, aber trotzdem sind mir da ein paar Einblicke von Dir dabei, die mich dann doch zum Stutzen bringen.

    Sind wir doch mal ehrlich: man konnte sich schon immer irgendwie bis zum Abi "durchwurschteln". Zumindest wenn man es irgendwie in die Oberstufe geschafft hat. Die Möglichkeit der Wahlpflichtfächer hat dann dazu eingeladen, sich diverse "Laberfächer" zusammenzuschrauben und dann den maximalst einfachen Weg zu wählen. Bei den meisten war dann die verpflichtende Naturwissenschaft vllt noch der Knackpunkt, die man dann aber oft durch einen GK Biologie retten konnte. Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, ob das heute noch geht.

    Aber wie Du schon sagtest. Das ist mitnichten eine passende Voraussetzung für ein Hochschulstudium.

    Du sprichst hier an, dass die Leute in Physik nicht mehr klar kommen, weil ihnen die mathematischen Grundlagen fehlen. Sind wir doch mal ehrlich: Mathematik ist nun mal die große Sense an den Schulen. Da hab ich mir mit Nachhilfestunden damals eine goldene Nase verdient.

    Natürlich braucht man nicht für jedes Hochschulstudium Mathematik, aber diese Gesellschaft braucht nun in erster Linie mal Leute, die logisch denken, die abstrakte Probleme lösen können und die es gelernt haben, organisiert, selbstverantwortlich, gewissenhaft und strukturiert zu arbeiten. Und davon sehe ich in der Berufswelt immer weniger und weniger. Wie Du sagtest: die können zwar alle gut präsentieren und sind auch in der Lage, die nötigen Tools sicher zu verwenden, um alles grafisch und optisch gut darzustellen, aber sobald Du mal in die Tiefe gehst, schwimmen die schneller als Flipper. Viel Show, wenig Inhalt, aber exorbitante Forderungen. Dabei braucht man auf allen Ebenen Pragmaten, die sich nicht blind auf Chat GPT verlassen, sondern das als Ergänzung ihrer eigenen Geistesleistung nutzen.

    Was das Niveau betrifft, wirst Du die Entwicklung besser beurteilen können, aber ich habe da jüngst eine anekdotische Erfahrung gehabt, als ich in einer Buchhandlung ein Vorbereitungsheft Mathematik zum Abitur in der Hand hielt und aus Interesse mal darin geblättert habe. Lange Rede, kurzer Sinn: ich war fast schon erheitert / erschreckt, wie wenig da abgerufen wurde. Das mag jetzt nun mein persönliches Steckenpferd sein und für andere wäre das die Hölle, aber trotzdem war das Anforderungsniveau vor 30 Jahren aber ein ganz anderes Brett.

    Und letztendlich kaskadiert sich das dann immer weiter nach oben. Die Hochschulen können dann ja auch nicht anfangen, 80% der Studierenden durchfallen zu lassen, weil die ihr eigenes Niveau beibehalten haben.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Interessante Diskussion!
    Und ich mache auf Arbeit - im kaufm. Bereich - leider (!) ähnliche Beobachtungen wie der Vorredner.

    Natürlich braucht man nicht für jedes Hochschulstudium Mathematik, aber diese Gesellschaft braucht nun in erster Linie mal Leute, die logisch denken, die abstrakte Probleme lösen können und die es gelernt haben, organisiert, selbstverantwortlich, gewissenhaft und strukturiert zu arbeiten. Und davon sehe ich in der Berufswelt immer weniger und weniger. Wie Du sagtest: die können zwar alle gut präsentieren und sind auch in der Lage, die nötigen Tools sicher zu verwenden, um alles grafisch und optisch gut darzustellen, aber sobald Du mal in die Tiefe gehst, schwimmen die schneller als Flipper. Viel Show, wenig Inhalt, aber exorbitante Forderungen. Dabei braucht man auf allen Ebenen Pragmaten, die sich nicht blind auf Chat GPT verlassen, sondern das als Ergänzung ihrer eigenen Geistesleistung nutzen.

    Dazu kommen bei unseren Azubis und Young Professionals tatsächlich auch vermehrt Themen wie mangelnde Kritikfähig- und Verlässlichkeit.
    Ich tu mich als Mittvierziger da mittlerweile wirklich schwer mit den jungen Kollegen und sehe mich eher als einen verständnisvollen Menschen…

    Ach ja, solche Zwischentöne höre ich auch immer häufiger aus dem Bekannten- und Freundeskreis. Echt merkwürdig, woran liegt das?
    Oder macht ihr da andere Beobachtungen?


    Edit:

    Passend dazu läuft grade auf 3Sat ein Bericht über den startenden Generationenkonflikt!

    Einmal editiert, zuletzt von DocSo (14. Mai 2025 um 21:19)

  • Interessante Diskussion!
    Und ich mache auf Arbeit - im kaufm. Bereich - leider (!) ähnliche Beobachtungen wie der Vorredner.

    Dazu kommen bei unseren Azubis und Young Professionals tatsächlich auch vermehrt Themen wie mangelnde Kritikfähig- und Verlässlichkeit.
    Ich tu mich als Mittvierziger da mittlerweile wirklich schwer mit den jungen Kollegen und sehe mich eher als einen verständnisvollen Menschen…

    Ach ja, solche Zwischentöne höre ich auch immer häufiger aus dem Bekannten- und Freundeskreis. Echt merkwürdig, woran liegt das?
    Oder macht ihr da andere Beobachtungen?


    Edit:

    Passend dazu läuft grade auf 3Sat ein Bericht über den startenden Generationenkonflikt!

    Denke mal Deine Freunde werden ja auch Gen X/Y sein. Also werden da alle ähnliche Erfahrungen machen. Und ja, es sind natürlich immer alles einzelne Individuen und es gibt auch da wie in jeder Generation auch Gute. Aber es gibt halt auch sehr, sehr viele schlechte Beispiele. Gerade die Themen "Verlässlichkeit" und "Verantwortung für die eigene Leistung gegenüber dem AG" ist etwas, was man in breiter Masse nur noch ganz selten sieht.

    Man muss sich da echt zusammennehmen, nicht selbst auszubeuten, da es oft so ist, dass man es inzwischen lieber selber macht, weil der Korrektur und Erziehungsaufwand ansonsten 3 x so nervig ist. Und dazu eine ziemlich krasse Ich-Bezogenheit, weil das ja ein "Arbeitnehmermarkt" ist. Hat für mich die Konsequenz, dass ich inzwischen lieber Ü40 einstelle, weil ich da zumindest weiß, was ich da eher erwarten kann.

    Die junge Dame hier bringt das ganz amüsant bzgl der Klischees auf den Punkt


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  • Interessante Diskussion. Ob die Qualität und die Anforderungen in der Schule nachgelassen haben kann ich überhaupt nicht einschätzen. Der Große ist jetzt in der 5. und im Vergleich zur Grundschule ist da jetzt schon echt was los.

    Was ich auf der Arbeit sehe spiegelt die Diskussion hier aber gar nicht wieder. Ich habe zum Teil die faulsten Säcke Jahrgänge zwischen 70 und 80, frisch ausgelernte Azubis die sowohl fachlich als auch menschlich super funktionieren und auch dazwischen gibt es alles mögliche. Also definitiv kein durchgängiges Bild. Die älteren Low Performer tun halt so als hätten sie die Arbeit erfunden und verkaufen sich am Ende besser, aber jeder der genauer hin schaut sieht genau was läuft.

    Dass die jungen nicht arbeiten wollen sehe ich gar nicht, kann aber natürlich auch sein dass meine Branche da anders tickt oder gerade meine Bubble da was anderes hergibt.

    Sind die Herzen blau, war die Bildung mau

  • Interessante Diskussion. Ob die Qualität und die Anforderungen in der Schule nachgelassen haben kann ich überhaupt nicht einschätzen. Der Große ist jetzt in der 5. und im Vergleich zur Grundschule ist da jetzt schon echt was los.

    Was ich auf der Arbeit sehe spiegelt die Diskussion hier aber gar nicht wieder. Ich habe zum Teil die faulsten Säcke Jahrgänge zwischen 70 und 80, frisch ausgelernte Azubis die sowohl fachlich als auch menschlich super funktionieren und auch dazwischen gibt es alles mögliche. Also definitiv kein durchgängiges Bild. Die älteren Low Performer tun halt so als hätten sie die Arbeit erfunden und verkaufen sich am Ende besser, aber jeder der genauer hin schaut sieht genau was läuft.

    Dass die jungen nicht arbeiten wollen sehe ich gar nicht, kann aber natürlich auch sein dass meine Branche da anders tickt oder gerade meine Bubble da was anderes hergibt.

    Ich möchte mich dem anschließen. Bitte schmeisst nicht eine ganze Generation in die Tonne, nur weil ausnahmsweise mal alte Leute nen TikTok-Video lustig finden und früher alles besser war.

    Formely known as "MaG". That´s all.

  • Genau aus dem Grund habe ich gefragt. Freut mich wirklich dass es andere Beobachtungen gibt und wir (natürlich) doch nicht verloren sind…

    Vielleicht ist meine Firma auch ein schlechtes Beispiel denn evtl. bekommt der Mittelstand im Heilbronner/Stuttgarter Raum nichts mehr von der Schulabgänger-Elite ab weil die von den Konzernen abgegriffen werden.

  • Ich frage mich eher ob die 1.0 Absolventen aufgrund ihres Zeugnisses nicht ueberbewertet sind. Ich hatte mal einen in der Firma mit 1.0, der theoretisch sicher absolut top war, aber halt praktisch ueberhaupt nichts auf die Kette bekommen hat. Der hat dann stundenlang an etwas herumprogrammiert wo ich mir dachte easy step, 30 Sekunden und das Ding ist fertig. 8 Jahre in der Firma ohne Befoerderung sprechen dann auch Baende. Und bei ihm war es dann auch nicht nur im Arbeitsleben so, eigene Wohnung, die er aber nur zum Schlafen genutzt hat, den Rest des Lebens hat Mama organisiert.

    Vamos, vamos Chilenos
    esta noche tenemos que ganar

  • Ich frage mich eher ob die 1.0 Absolventen aufgrund ihres Zeugnisses nicht ueberbewertet sind. Ich hatte mal einen in der Firma mit 1.0, der theoretisch sicher absolut top war, aber halt praktisch ueberhaupt nichts auf die Kette bekommen hat. Der hat dann stundenlang an etwas herumprogrammiert wo ich mir dachte easy step, 30 Sekunden und das Ding ist fertig. 8 Jahre in der Firma ohne Befoerderung sprechen dann auch Baende. Und bei ihm war es dann auch nicht nur im Arbeitsleben so, eigene Wohnung, die er aber nur zum Schlafen genutzt hat, den Rest des Lebens hat Mama organisiert.

    Es werden in der Schule, oh Wunder, ja dann auch "nur" die schulischen Leistungen benotet. Ich hatte mal eine Bekannte, die war in Mathe ein wirkliches Ass, war aber beim Autofahren hoffnungslos überfordert. Ja und solche gibt es eben - genauso wie anders herum. Und das ist weder toll noch schlimm in meinen Augen. :madness:ja:

  • Und das ist weder toll noch schlimm in meinen Augen. :madness:ja:

    Ich empfinde es auch nicht toll oder schlimm, wollte nur sagen, dass Noten nicht alles sind. Abi mit 3.1 (Studiengang ohne Numerus Clausus gewaehlt) ---> Diplom mit 2.9 (erstes Job Interview, sofort genommen) ---> 17 Jahre spaeter in einem Traumjob mit guter Bezahlung und im Land wo ich immer leben wollte. Und wenn ich jetzt wechseln wollte, dann wuerden sich die Personaler einen Scheiss drum kuemmern, was ich fuer Noten im Abi oder auf der Uni hatte, die wollen den CV und eine Einschaetzung vom vorherigen Arbeitgeber, sonst nichts.

    Vamos, vamos Chilenos
    esta noche tenemos que ganar

  • Wow was eine Erkenntnis es gibt da draußen jede Menge Fachidioten. Die können einen Bereich sehr gut aber ansonsten würden sie ersticken wenn der Atemreflex nicht automatisch ausgelöst würde.

    Gerade bei Lehrern ist das sehr verbreitet, da gibt es eine nicht geringe Zahl die sogar mit 40+ noch ihre Eltern alles regeln lassen(z.b. die Beihilfe oder andere Anträge an den Dienstherren)


    Ich bin wenigstens Konsequent schitte in allem was ich mache! :tongue2: (jaja deswegen Dallas Fan...)

  • Gerade bei Lehrern ist das sehr verbreitet, da gibt es eine nicht geringe Zahl die sogar mit 40+ noch ihre Eltern alles regeln lassen(z.b. die Beihilfe oder andere Anträge an den Dienstherren)

    Da würde mich jetzt doch eine seriöse Quelle zum Beleg dieser Behauptung sehr interessieren.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Da würde mich jetzt doch eine seriöse Quelle zum Beleg dieser Behauptung sehr interessieren.

    Also ich muss für meine Frau auch immer den Beihilfe Quatsch machen. :xywave:

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams

  • Da würde mich jetzt doch eine seriöse Quelle zum Beleg dieser Behauptung sehr interessieren.

    Hab ich nicht, ist halt die Erfahrung die ich und meine Kollegen gemacht haben, also nur anekdotische Evidenz. Grundlage sind halt etwa 50.000 Lehrkräfte die hier betreut werden. Prozentual ist dies im einstelligen Bereich, kommt aber öffter vor als man vermuten würde.

    Gerade bei der Beihilfe kommt dies bei anderen(eigenes Personal, Polizisten) hier betreuten deutlich seltener vor.