Rückblick Saison 2021 – the crowd is back
Nach der CCG Niederlage in der Frozen Tundra gg. Brady und seine Freibeuter hatte man in der Offseason 2021 nicht nur die eigenen mentalen Wunden zu heilen, sondern auch noch einen Berg an Arbeit zu bewältigen. Als erstes folgten 2 logische Moves, leider mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Pettine war Geschichte, der Vertrag wurde nicht verlängert und sein Posten durch Berry (kam von den Rams) besetzt. Auch wenn ich persönlich eher skeptisch war: dieser Austausch auf der DC Position hat sich als absolut richtiger Schritt herausgestellt. Mit Berry kam auch ein neues Konzept für die Defense, für welches wir eigentlich auf ILB eine große Lücke hatten. Diese schloss man mit der Verpflichtung von Campbell, einem der wenigen FAs, die man sich aufgrund der angespannten Cap Situation leiste konnte. Auch hier war ich skeptisch und auch hier lag ich falsch. Außerdem wurde der ST Coach (Name egal) gefeuert und in guter alter GB Manier durch seinen direkten Stellvertreter ersetzt. Das hatte in der Vergangenheit auch immer schon hervorragend funktioniert. Erinnert sich noch jemand an die ehemaligen Assistant ST Coordinatoren Slocum und Zook? Ja genau…Anmerkungen folgen.
Nach einem sehr kreativen und nicht immer nachvollziehbarem Cap-Balanceakt in der Offseason 2021 schaffte man es doch, die Leistungsträger im Team bis auf wenige Ausnahmen (Linsley) zu halten und mit einem über den Draft gut verstärktem Roster in die Saison zu starten. Doch halt, da war ja noch eine Pressekonferenz mit einer Aussage des amtierenden MVP, welche für viel Furore in den kommenden Wochen sorgen sollte. Long story short: Rodgers hat sich und dem Team keinen Gefallen getan, seinen Impfstatus derart zu verschleiern. Anstatt da klar Stellung zu beziehen und zu seiner Entscheidung zu stehen, katapultierte er sich mit der späteren Corona Infektion in die Schlagzeilen und fühlte sich dann auch noch durch die berechtigte Kritik auf den Schlips getreten. Zum Glück färbte es nicht auf die Leistungen ab, weder auf seine noch auf die des Teams, weshalb ich das Thema hier auch wieder beende.
Die Saisoneröffnung fand dann in The Big Easy statt. Für alle, die es vergessen haben: ich beschreibe das Spiel mal mit den Stats der Game Leader: Rodgers 15-28 für 133Y und 2 INT, Dillon 4 Carries für 19Y und Adams 5 REC für 56Y. Man hatte den Eindruck, es hätte dem Team niemand verraten, dass es in der Saison nur noch 3 statt der bisherigen 4 Preseason Spiele gibt. Zumindest platzte danach der Knoten (oder LaFleur der Hals), die nächsten 7 Spiele beendete man jedenfalls mit einem „W“, das letzte aus dieser Serie bei den bis dahin noch ungeschlagenen Cardinals. In Woche 9 konnten die Packers Fans dann das erste Mal den möglichen Rodgers Nachfolger in NFL Action sehen. Es lief leider semioptimal für ihn, so dass man am Ende ein gewinnbares Spiel doch verlor. Ähnlich, wenn nicht sogar noch schlechter, war dann die JLove Performance in Woche 17 gegen die Lions.
Es gab die ganze Saison über unglaublich viele enge Spiele, die man aber fast alle für sich entscheiden konnte. Einzig im Spiel in der Turnhalle vor den Toren Green Bays holte man sich noch eine Niederlage ab, wohl auch deshalb, weil die Defense und vor allem die Defensive Backs der Packers irgendwie nicht mit angereist waren.
Am Ende der Saison belegte man mit einem beachtlichen 13:4 Record (der wahrscheinlich eher 14:3 gelautet hätte, wäre der Ausgang des letzten Spiels gegen die Kätzchen aus Motown wichtig gewesen) den Top Seed in der NFC. Rodgers holte sich seinen 4. MVP Titel ab und reihte sich mit dem back-to-back Titelgewinn in eine sehr kleine Gesellschaft ein. Vor ihm schafften dieses nur 4 Spieler (Brown, Montana, Favre, P.Manning (2x)). Doch damit hatte es siche leider auch schon mit dem Erfreulichen. Nach dem 1st Round Bye empfing man die 49ers zum Divisional Playoff Game. In einem denkwürdigen Spiel, in dem beide Defense Units dominierten und man trotzdem als Zuschauer das Gefühl hatte, dass die Packers das schon irgendwie hinbiegen würden, kollabierten unsere Special Teams Units an diesem Tag vollständig. Und hier greife ich den Faden aus dem ersten Kapitel der Preview nochmal auf: die Offseason Promotion des bis dato Assistant ST Coordinators Maurice Drayton zum Chef der Special Teams flog den Entscheidern komplett um die Ohren. Und das nicht mal überraschend, denn die ganze Saison über konnte man einen Lehrfilm über extrem schlechte Leistungen dieser Units drehen und trotzdem ignorierte das FO diesen Umstand komplett. Ein blocked Punt mit anschließendem Return verhalf den Goldhelmchen, die ansonsten bis zum heutigen Tag wahrscheinlich keinen Touchdown erzielt hätten, zum Ausgleich, das Fieldgoal von Gould dann wenig später zum Sieg.
@Saints | L | 3-38 |
Lions | W | 35-17 |
@ -49ers | W | 30-28 |
Steelers | W | 27-17 |
@ -Bengals | W | 25-22 (OT) |
WFT | W | 24-10 |
@Cardinals | W | 24-21 |
@Chiefs | L | 7-13 |
Seahawks | W | 17-0 |
@Vikings | L | 31-34 |
Rams | W | 36-28 |
bye | ||
Bears | W | 45-20 |
@ -Ravens | W | 31-30 |
Browns | W | 24-22 |
Vikings | W | 37-10 |
Lions | L | 30-37 |
Statistiken
Wie immer nur die wichtigsten:
- Offense
- 10. In Points per Game (26.5) / 10. In Yards per Game (365.6)
- Defense
- 14. In Points per Game (21.8) / 9. In Yards per Game (328.2)
- Give/Take Difference
- 3. Mit +13
- 3. Mit +13
Fazit:
Eine wiedermal extrem erfolgreiche Saison mit dem 4. MVP Titel für Rodgers führte erneut nicht zum erhofften Einzug in den Super Bowl. Das Ärgerliche daran ist, dass unsere Schwächen, auf denen letztlich immer das Ausscheiden in den Playoffs basierte, in der Regel so offensichtlich sind, dass die selbst einem betrunkenen Highschool Football Coach massiv ins Auge fallen würden. Es ist dann für die Fans immer umso unverständlicher, dass man daran erst etwas ändert, nachdem es schief gegangen ist.
Die positiven Seiten: die Defense machte unter Joe Berry einen deutlich besseren Eindruck als noch unter Pettine. Auch wenn man sich in den overall Platzierungen nicht unbedingt verbesserte, so ließ man doch ca. 1.5 Punkte und ca. 8 Yards pro Spiel weniger zu. Gepaart mit der deutlich gestiegenen Anzahl an Turnovern (+8) macht das Mut auf mehr.
Die Packers Offense funktionierte auch in 2021 auf einem hohen Niveau, die Zusammenarbeit zwischen LaFleur und Rodgers trägt wirklich Früchte. Dazu kam die Weiterentwicklung von Dillon sowohl als Runner als auch als Passempfänger, so dass Green Bay sicherlich einen der besten 1-2-Punches der Liga hat.
Und eigentlich kann man mit etwas Abstand auch dem Scheitern der Special Teams etwas Positives abgewinnen. Diese Bruchlandung war so markant, dass man das nicht in guter alter Packers Tradition unter den Teppich kehren und zum business as usual zurückkehren konnte.