Rivalries & Trophy Games - Das Salz in der CFB-Suppe

  • Die Zeit zwischen Januar und September ist für den allgemeinen Football-Fan so ziemlich die schlimmste: Off-Season. Um diese doch langen Monate etwas zu überbrücken, dachte ich, euch mal den College Football ein wenig näherzubringen, vor allem diejenigen, die jetzt neu dazugekommen sind in den letzten Jahren. Es geht dabei um das, was in meinen Augen das 'Salz in der Suppe' des CFBs ist: Rivalries und Trophy Games.


    In den nächsten Wochen werde ich versuchen die wichtigsten Rivalitäten vor allem der FBS (Football Bowl Subdivision) näherzubringen: Warum gibt es diese Rivalität, was macht sie besonders und welches sind die besonderen Spiele der Vergangenheit, garniert mit Zahlen und Fakten.


    Ich werde sicher nicht auf alle Rivalitäten eingehen können, aber doch die wichtigsten, längsten und größten sollten alle in den nächsten Monaten drankommen.


    Los geht's mit einer über 100jahre alten Rivalität zweier Colleges, die sich so überhaupt nicht leiden können. In den letzten Jahren hat sie zudem weiter an Wichtigkeit gewonnen, weil beide Colleges regelmäßig den Titel in ihrer Conference ausgemacht haben und dieses Spiel daher so etwas wie ein vorweggenOMmenes Endspiel war.


    ==============================================================

    Inhaltsverzeichnis:


    - Ohio State Buckeyes vs. Michigan Wolverines // The Game

    - Alabama Crimson Tide vs. Auburn Tigers // Iron-Bowl

    - Texas Longhorns vs. Oklahoma Sooners // Red River Showdown

    - West Virginia Mountaineers vs. Pittsburgh Panthers // Backyard-Brawl

    - Notre Dame Fighting Irish vs. USC Trojans // Battle For The Jeweled Shillelagh

    - Georgia Bulldogs vs. Florida Gators // World's Largest Outdoor Cocktail Party

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)


    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."


    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly ()

  • OHIO STATE BUCKEYES vs. MICHIGAN WOLVERINES / "THE GAME"

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    Seit: 1897 (erstes Spiel)

    Spiele: 118 (1897, 1900-1912, 1918-2019, 2021, 22)

    Bilanz: 60 Siege Michigan - 51 Siege Ohio State* - 6 Unentschieden (*Sieg 2010 musste annuliert werden wegen NCAA-Verstössen)

    Längste Siegesserie: Michigan, 9 Spiele (1901-1909)

    Längte Serie ohne Niederlage: Michigan 15 Spiele (1897, 1900-1912, 1918)


    Geschichte:

    Die Rivalität begann ziemlich einseitig: Michigan dominierte das allererste Aufeinandertreffen klar und gewann mit 34-0. Damals war der 'Toledo War' noch nicht so weit weg, ein waffenbegleiteter Konflikt an der Grenze der beiden US-Staaten Michigan und Ohio, der von 1935 bis 1936 stattfand, gut möglich, dass daher die frühe Feinschaft dieser beiden Colleges begründet ist. Sicher ist nur, dass Michigan zunächst auf dem Football Feld das klar bestimmende Team war und von 1897 bis 1912 in 14 Spielen unbesiegt blieb (12 Siege, 2 Unentschieden). Darunter auch der höchste Sieg in der Rivalität: 1902 schlugen die Wolverines die Buckeyes mit 86-0! Nach dem Spiel wurde auf dem Rückweg die Ohio State Hymne "Carmen Ohio" während der Zugfahrt komponiert. Noch heute wird die erste Strophe des Songs nach jedem Ohio State-Heimspiel von den Fans und dem Team gesungen, begleitet von der Band, egal ob Sieg oder Niederlage.

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    Zu diesem Zeitpunkt waren die Buckeyes noch kein Big Ten Mitglied. Man trat erst 1912 der Conference bei und nachdem Michigan 1907 diese verlassen hatte und erst 10 Jahre später zurückkehrte, dauerte es bis 1918 ehe die Partie ein Conference-internes Duell wurde. Seit dem findet "The Game" jährlich statt, mit einer Ausnahme: 2020 fiel es aufgrund mehrerer Covid-Fälle im Team der Wolverines aus.


    Die Siegesserie der Wolverines fand 1919 ein Ende: Ohio State konnte zum ersten Mal den Rivalen besiegen: 13-3 hieß damals der Endstand in Ann Arbour. Auch die folgenden beiden Partien konnte Ohio State für sich entscheiden, darunter der einzige Heimerfolg im damaligen Heimstadion der Buckeyes, dem Ohio Field, 1920. Danach beschloss man ein Stadion in der Nähe des Campus zu bauen, um dem steigenden Interesse an den Partien besser entgegenkommen zu können. Im Jahre 1922 wurde das 'Ohio Stadium', heute auch liebevoll 'Shoe' oder 'Horseshoe' genannt, eröffnet.

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    (Bild Wikipedia)


    Allerdings ging das erste Heimspiel mit 19-0 gegen Michigan verloren und angeblich gab es vor dem Spiel eine Wette, bei dem es hieß, der Verlierer müsste beim Design seines Stadions die Farben des jeweiligen Rivalen mit einbauen. Tatsächlich findet sich im Stadion in den Rundbauten gelbe Blumen auf blauem Hintergrund. Ob diese allerdings tatsächlich von einer Wette stammen, oder nicht lässt sich heute nicht mit Bestimmtheit sagen. Die Legende jedenfalls erzählt es so.


    Auch die nächsten Jahre dominierte wieder Ohio State das Geschehen und erst 1928 gelang der erste Heimerfolg der Buckeyes im 'Shoe' (19-7). 1934 übernahm Francis Schmidt als Head Coach die Buckeyes und als er von einem Reporter gefragt wurde, ob man dieses Jahr Michigan schlagen könne (die Wolverines hatten 9 der letzten 12 Spiele gewonnen), antwortete Schmidt: "Natürlich können wir gewinnen! Michigan zieht die Hosen genau wie wir an, ein Bein nach dem anderen." Die nächsten 4 Spiele gewann Ohio State nicht nur jeweils "The Game" sondern auch alle per Shutout, also zu Null. Und seit 1934 erhält jeder Ohio State Spieler nach einem Sieg gegen Michigan einen 'Goldene-Hose-Anhänger' mit Jahr und Endergebnis:

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    1941 trafen Michigan und Oho State dann zum ersten Mal in einem Ranked vs. Ranked Match-up aufeinander: Die AP Poll (1936 gestartet) hatte Michigan auf #5 und Ohio State auf #14. Das Spiel endete 20-20 Unentschieden.


    Ebenfalls ein wichtiges Spiel in der langjährigen Geschichte der Rivalität ist der "Snowbowl" von 1950. Ohio war in diesem November von einem fürchterlichen Blizzard heimgesucht worden und die an #8 gerankten Buckeyes hätten das Spiel aufgrund dieser Wetterkonditionen durchaus absagen können und hätten damit den Big Ten Titel automatisch gewonnen. Doch der damalige Head Coach Wes Fesler und seine Mannen lehnten dies ab und so wurde gespielt. Es war eine denkwürdige Partie, bei der beide Teams insgesamt 45x punteten, oftmals schon bei First Down, in der Hoffnung, dass der Gegner beim Return einen Fumble verursachte und man so in die Nähe der gegnerischen Endzone kommen würde. Obwohl Michigan nicht ein einziges First Down erzielte, gewann man aufgrund zweier Punt-Blocks die Partie mit 9-3. Fesler musste nach dem Spiel aufgrund heftiger Kritik an seiner Taktik zurücktreten und Woody Hayes übernahm für die Buckeyes.


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    Ohio State Head Coach Woody Hayes (1951-1978): Hayes vermied es das Wort 'Michigan' auszusprechen und sprach deshalb immer von 'The Team Up North' oder 'That State Up North'. Noch heute verwenden Ohio State Fans "TTUN" in ihren Posts in Message Boards vor dem Spiel, wenn es gegen Michigan geht. Hayes soll nach einer Legende auch vermieden haben trotz leerem Tank eine Tankstelle in Michigan aufzusuchen und lieber sein Auto bis zur Grenze Ohios geschoben haben.


    Unter Hayes gewannen die Buckeyes von den nächsten 18 Partien 12 Spiele: 1968 führte man 50-14 nach einem weiteren Touchdown kurz vor Schluss, als man noch eine 2-Pt Conversion versuchte (die allerdings mißlang). Nach dem Spiel wurde Hayes gefragt, warum er denn für 2 gegangen wäre und dieser antwortete: "Weil sie mich nicht für 3 gehen ließen". Nach der Partie musste Michigan Head Coach Bump Elliott seinen Stuhl räumen und es kam ein neuer Mann ans Ruder für die Wolverines: Glenn Edward "Bo" Schembechler, der zuvor unter Hayes Assistent Coach bei den Buckeyes war.


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    Michigan Head Coach Bo Schembechler (1969-1989)


    Schembechlers Wolverines gewannen dann auch gleich das erste Aufeinandertreffen nach dem Trainerwechsel 1969, als man die an #1 gerankten Buckeyes zu Hause mit 24-12 bezwingen konnte. Ab da begann eine Serie von Spielen, die mit "Ten Year War" bezeichnet wird: Viele Spiele bei denen es um die Rose Bowl Teilnahme oder gar die National Championship ging. Zwischen 1970 und 1975 waren beide Teams viermal in den Top 5 der Polls gerankt, darunter 1973 als man jeweils ungeschlagen aufeinandertraf. Die Partie endete 10-10 unentschieden und so mussten die anderen Athletic Directors der Big Ten Schulen in einer geheimen Abstimmung den Rose Bowl Teilnehmer bestimmen. Die Wahl fiel auf Ohio State, was natürlich bei den Wolverines alles andere als gut ankam und so mussten die Zeitungen Ohio States noch Wochen später wütende Leserbriefe und Klagedrohungen der Michigan-Fans entgegennehmen.


    Hayes wurde 1978 entlassen und so endete die Serie zwischen ihm und seinem Ex-Assistenten 5-4-1 für Schembechler und die Wolverines. In den nächsten Jahren übernahm Earle Bruce die Buckeyes und führte diese zu einer 5-4 Bilanz gegen die Wolverines. 1987 wurde Bruce entlassen, aber durfte noch das Spiel gegen Michigan coachen. Seine Spieler trugen ihm zu Ehren ein Schweißband mit Namen "Earle" und gewannen die Partie. Nach der Partie sagte Schembechler zu Bruce, dass es ihm zwar immer etwas ausmachen würde gegen Ohio State zu verlieren, aber heute nicht so sehr.


    Nachfolger John Cooper erging es dann deutlich schlechter: Unter ihm verloren die Buckeyes 10 der nächsten 13 Spiele bei einem Unentschieden. 1989 gab Schembechler seinen Job an einen seiner Assistenten Gary Moeller weiter, ehe fünf Jahre später mit Lloyd Carr 1995 ein weiterer Assistent übernahm. In dieser Zeit waren die Buckeyes dreimal ungeschlagen (1993, 1995 und 1996) ehe es zum 'Game' kam, und jedesmal unterlagen sie Michigan. 1997 dann waren die Wolverines unbezwungen und Ohio State hoffte es ihnen heimzahlen zu können, doch Michigan gewann 20-14 und holte nach dem Rose Bowl Sieg dann auch den einzigen National Titel seit 1948.



    Nach der 2000er Saison wurde Cooper gefeuert und obwohl er viele starke Teams hatte, endete er mit einer Bilanz von 2-10-1 gegen den Erzrivalen. 2001 hielten die Studenten in Ann Arbour am 10. Februar spöttisch eine "John Cooper Day-Gedenkfeier, da das Datum mit der Endbilanz von Cooper gegen Michigan übereinstimmte.


    Für Oho State übernahm nun Jim Tressel das Ruder. Tressel legte gleich von Beginn an einen besonderen Wert auf die Rivalität. In seiner ersten Rede während der Halbzeit eines Basketball Spiels sagte er, dass man schon bald stolz auf seine Mannen sein könnte "und vor allem in 310 Tagen auf dem Football-Feld in Ann Arbour". Unter Tressel gewannen die Buckeyes 9 der folgenden 10 Spiele (einzige Niederlage 2003), darunter auch das "Game of the Century" (siehe weiter unten). 2007 dann trat Carr zurück und bei Michigan begann eine wilde (und erfolglose Zeit), bis Ende 2014 Jim Harbaugh übernahm. Derweil war bei den Buckeyes Tressel zurückgetreten, nachdem die NCAA Verstöße einiger Spieler gegen die College-Amateur-Regeln bemängelte (so mussten alle Siege des Jahres 2010, darunter auch gegen Michigan annuliert werden) und mittlerweile war Urban Meyer dort der Head Coach.


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    links: Jim Harbaugh, rechts: Urban Meyer

    Unter Meyer blieben die Buckeyes im Duell gegen das 'Team Up North' makellos, gewannen alle 7 Duelle, darunter auch alle 5 Spiele gegen Jim Harbaugh. Am knappsten ging es dabei 2016 in Columbus zu, als es nach der regulären Spielzeit 17-17 stand und es zum ersten (und bis jetzt einzigem Male) Overtime gab. Dort gab es eine extrem kontroverse spielentscheidende Szene, als Ohio State QB JT Barrett bei 4th & 1 den Ball selber behielt und fast haargenau an der First Down Markierung getacklet wurde. Die Schiedsrichter gaben ihm das First Down, ansonsten wäre die Partie zu Gunsten der Wolverines entschieden gewesen. Letztendlich gewannen die Buckeyes mit 30-27.


    Nach Meyers Rücktritt 2018 übernahm Ryan Day die Geschicke als Head Coach bei den Buckeyes. Auch er führte die Dominanz dieser in der Rivalität zunächst unvermindert fort und gewann die Partie 2019 in Ann Arbour 56-27. Danach stand Harbaugh bei 0-5 im direkten Vergleich gegen Ohio State (schon das 0-4 war ein Novum für einen Michigan Coach) und musste sich harte Kritik gefallen lassen. 2020 dann fiel die Partie aufgrund mehrerer Covid-Fälle bei den Wolverines aus und erst 2021 gelangen Harbaughs Mannen der erste Sieg gegen die Buckeyes seit 2011. 2022 dann holte Michigan den ersten Auswärtserfolg in Columbus seit 2000. Es war das dreizehnte Aufeinandertreffen wenn beide in den Top 5 gerankt waren und das erste Mal seit 2006, dass beide ungeschlagen in die Partie gingen.



    THE GAME OF THE CENTURY - 18. November 2006 in Columbus, Ohio

    An diesem Tage trafen sich die beiden Rivalen zum ersten und bisher einzigen Male als #1 (Ohio State) und #2 (Michigan) der Nation in den Polls. Der Sieger würde, so war sicher, im BCS-National Championship Game stehen, da es bis 2011 kein Big Ten Championship Game gab. Zusätzliche Brisanz bekam die Partie als am Vorabend der langjährige Michigan Head Coach Bo Schembechler verstarb. Die Partie wurde erst zum dritten Mal nicht am Mittag angepfiffen, sondern erst um 15:30h Ortszeit. Über 105.000 Zuschauer wollten die Partie live im Stadion sehen, dazu kamen fast 22 Millionen an den Fernsehschirmen, die meisten bei einem regulären Saison-College Spiel seit 1993.


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    Ohio State führte die Partie ab dem zweiten Viertel durchgängig und konnte trotz eines Late Comebacks der Wolverines das Spiel letztendlich mit 42-39 für sich entscheiden und damit seinen ersten Big Ten Titel outright seit 1984 verbuchen. Als #1 zog man ins BCS-Endspiel ein, wo man allerdings letzendlich gegen die Florida Gators chancenlos war und deutlich unterlag. Bei Michgan allerdings begann mit der Niederlage eine heftige Abwärtsspirale; zum Saisonauftakt 2007 gab es die hier beleuchtete Niederlage gegen den krassen Außenseiter Appalachian State, nach dem Saisonende 2007 trat dann Lloyd Carr zurück und die nächsten Jahre möchten Michigan-Fans und Alumnis möglichst für immer aus dem Gedächtnis tilgen. Ohio State dagegen verlor nur einmal in den nächsten 13 Duellen (2011) und krönte sich 2014 zum National Champion.



    Trophy: Obwohl eine der ältesten Rivalitäten und jährlich ausgetragenen Match-ups, gibt es bei "The Game" keine Trophäe.



    Rivalitätsbewertung: :sword2::sword2::sword2::sword2::sword2: (5 von 5)

    Mit 19 Titeln unter den beiden Colleges und der Wichtigkeit des Duells am Ende fast jeder Saison, ist "The Game" eines der Highlights der College Football Saison. Dazu ist der Hass, aber auch der Respekt beider Colleges untereinander auf einem absoluten Toplevel. Dank zweier Siege Michigans in den letzten beiden Jahren ist auch das Gleichgewicht zwischen den beiden renommierten Big Ten Vertretern mittlerweile fast wieder ausgegelichen, auch wenn Michigan auf nationaler Ebene der große Titel in diesem Jahrhundert noch fehlt.


    Man darf sich schon jetzt auf die Partie in Ann Arbour freuen, zumal Ohio State Head Coach Ryan Day nach 2 Niederlagen durchaus so etwas wie Druck verspüren dürfte.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)


    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."


    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly ()

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    ALABAMA CRIMSON TIDE vs. AUBURN TIGERS / "IRON BOWL"

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    Seit: 1893 (erstes Spiel)

    Spiele: 87 (1893(2x) - 1895, 1900-1907, 1948-2022)

    Bilanz: 49 Siege Alabama - 37 Siege Auburn - 1 Unentschieden

    Längste Siegesserie: Alabama, 9 Spiele (1973-1981)


    Geschichte:

    Die Rivalität wird begründet auf eine heftige politische Debatte im Jahre 1862, als es darum ein neues staatlich gefördetes College im US Staat Alabama zu errichten. Letztendlich gewann Auburn das Rennen und wurde damals als "Agricultural and Mechanical College of Alabama" 1872 eröffnet, entgegen der Wünsche der Alabama-Alumni, die das Ganze dem bereits vorhandenen College in Tuscaloosa zuschlagen wollten. Zwischen den beiden Unis ging es auch die folgenden Jahre um Gelder und Unterstützungen während es sportlich erst 1893 zum ersten Mal gegeneinander auf dem Footballfeld ernst wurde. Auburn gewann das Spiel vor rund 5.000 Zuschauen mit 32-22. Die Partie fand im Lakeview Baseball Park von Birmingham statt, einer Stadt, die Jahre später prägend für diese Rivalität sein sollte.


    In den Folgejahren dominierte Auburn die Serie, gewann von den ersten 9 Duellen 7, darunter auch das erste Spiel in Tuscaloosa, der Heimstätte der Crimson Tide, 1895. Im Vorjahr hatte Alabama zum ersten Mal das Spiel gewonnen. Gespielt wurde zudem in Montgomery und eben Birmingham. Im Jahre 1907 gab es zum vorerst letzten Mal dieses Duell - in Birmingham trennten sich 'Bama und Auburn 6-6. Danach begann ein jahrezehntlange Streit, der die Rivalität auf Eis legte.


    Die Streitereien drehten sich um Spesen, um die Offiziellen, welche die Partie leiteten sollten (Auburn wollte welche aus dem Norden, weil sie glaubten, Südler wären alle der Tide zugeneigt) und danach gab es Stimmen, die meinten, die Rivalität sei so hasserfüllt, man könne weder Spieler noch Fans das zumuten. Jedenfalls wurde 41 Jahre nicht gespielt, selbst als 1932 die SEC gegründet wurde und beide von Anfang dabei waren. Es wurde 1948 bis man sich endlich enigen konnte und man vor der Partie eine 'Bury the Hatchet' (das Kriegsbeil begraben)-Zeremonie durchführte und eine tatsächliche Axt im Woodrow Wilson Park von Birmingham verbuddelte.

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    Die beiden Präsidenten der Studentenunion von Auburn (Gillis Cammack, links) und Alabama (Willie Johns, rechts) begraben das Kriegsbeil, wortwörtlich.


    Am 4. Dezember 1948 fand also die Rivalität auf dem Footballfeld endlich ihre Fortsetzung, gespielt wurde im Legion Field von Birmingham, Alabama. Dort wurde auch bis 1988 jeweils die Partie jährlich ausgetragen. Der Name Iron Bowl geht auf diesen Austragungsort zurück, denn Birmingham war die Stadt, die im Süden als Stahl-Industriestandort Nummer 1 galt und im Land lediglich von Pittsburgh echte Konkurrenz hatte. Auburn Head Coach Ralph "Shug" Jordan (von 1951-1975) war es, der 1964 der Rivalität den Titel gab, als er auf die Frage wie er die Enttäuschung handhabe dieses Jahr einen Bowl verpasst zu haben, antwortete: "Wir haben doch unseren Bowl - es ist der Iron Bowl in Birmingham".


    Ralph Jordan wurde 1951 von seinem Alma Mater verpflichtet, nachdem man 1950 kein einziges Spiel gewinnen konnte. Unter ihm gewann Auburn von 1954 bis 1958 fünfmal in Folge, darunter 3 'zu Null' Siege. 1955 war es an Alabama nach einer sieglosen Saison einen Coach heimzuholen: Paul "Bear" Bryant wurde der neue Head Coach und seine Legende begann.


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    Paul "Bear" Bryant - Alabama Crimson Tide Head Coach von 1958 bis 1982


    Unter Bryant wurden die Crimson Tide eine nationale Macht. Man gewann 6x den National Titel (damals gab es kein eigentliches College Endspiel, oder gar Playoffs, sondern der AP und der Coaches Poll kürten nach der Saison jeweils den Champion). Zudem gab es 13 SEC-Titel zu feiern. Und auch der Iron Bowl wurde zumeist eine Sache für die Karminroten aus Tuscaloosa. Von 1959 bis 1981 gewann man 19 der 23 ausgetragenen Spiele.


    Das Fernsehen begann 1964 zum ersten Mal auch landesweit Notiz von dieser außergewöhnlichen Rivalität zu nehmen und übertrug die Partie zwischen Auburn (6-3) und Alabama (9-0) damals live in die US-Haushalte. Die Tide hatten 1963 den Iron Bowl verloren und waren seitdem ungeschlagen. Joe Namath führte als QB seine Mannen in die Partie, die man letztendlich auch mit 21-14 gewann.


    Erwähnung finden sollte auch noch der 1972 Iron Bowl, der als "Punt, Bama, Punt"-Game in die Geschichte der Rivalität Eingang fand. Als #2 der Nation und unbesiegt betraten die Crimson Tide damals das Feld, der Rivale aus Auburn stand mit 9-1 allerdings auch nicht viel schlechter da, galt aber trotzdem als deutlicher Außenseiter. Bama dominerte die ersten 3 Viertel auch und führte mit 16-0, ehe die Tigers zum ersten Mal per FG Punkte aufs Scoreboard brachten: 16-3 stand es 10 Minuten vor Schluss und alles sah nach einem weiteren Erfolg für die Mannen von Bryant aus. Doch im folgenden Drive konnte man den Ball nicht bewegen. Der Puntversuch wurde von Bill Newton geblockt und 25 Yards von David Langner für die Tigers zurückgetragen - 16-10. Und auch im folgenden Drive schafften die Tide es nicht ein First Down zu erzielen und so musste man erneut punten, zumindest versuchte man es. Denn wie schon zuvor blockte Newton den Punt und Langner war erneut zur Stelle, lief die 20 Yards zurück in die Endzone und nach dem Extrapunkt hatte Auburn urplötzlich die Partie 17-16 für sich entschieden. Langner fing dann auch noch zum Abschluss eine Interception und setzt das 'I-Tüpfelchen' auf einen herausragenden Tag.

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    Leider hatte Paul Bryants Gesundheit in der Folgezeit heftig gelitten (Bryant war starker Raucher) und nach mehreren Vorfällen entschied er sich 1982 von seinem Traineramt zurückzutreten. Den letzten Iron Bowl unter Bryant verlor die Tide mit 22-23 und 4 Wochen später verstarb Paul Bryant nach einem heftigen Herzinfarkt. Und auch Jordan war bereits 1975 nicht mehr Head Coach bei den Tigers und wurde zunächst durch den glücklosen Doug Barfield ersetzt.


    1981 übernahm Pat Dye die Auburn Tigers und in der Folgezeit konnte man die Rivalität allmählich wieder zu den eigenen Gunsten drehen. Für Alabama kam Ray Perkins (zuletzt in der NFL bei den New York Giants) ans Ruder, Bryant hatte ihn als Nachfolger auserchoren, aber die goldenen Zeiten waren erstmal vorbei. Unter Perkins gab es die erste Losing Season seit 1957 (also dem Jahr bevor Bryant übernahm) und 1986 'flüchtete' Perkins zurück in die NFL zu den Tampa Bay Buccaneers.


    1989 endete der Vertrag mit Birmingham und nachdem vor allem Pat Dye lange dafür die Werbetrommel gerührt hatte und man das eigene Jordan Hare Stadium deutlich ausgebaut hatte, wurde die Partie erstmals in Auburn ausgetragen. Die Tigers hatten einen 3-Game Winning Streak gegen die Tide und Perkins Nachfolger Bill Curry blieb nach dieser Partie letztendlich nichts anderes übrig, als dem siegreichen Dye am Ende die Hand zu geben: 30-20 war der Endstand. Für Curry war es die dritte Niederlage im Iron Bowl in Serie und damit das Aus. Und auch Dye blieb nicht mehr viel länger in Auburn, nachdem NCAA Nachforschungen Verstöße eines Team-Mitgliedes aufdeckten und Dye erst als sportlicher Direktor und dann auch als Headcoach seinen Stuhl räumen musste.


    Für Dye übernahm Terry Bowden in Auburn, der Sohn des legendären Florida State Head Coach Bobby Bowden. Und bei Alabama hatte nun Greg Stallings das Sagen. Unter Stallings drehte sich die Serie erneut, die Tide dominerten die nun abwechselnd in Auburn und Birmingham ausgetragene Serie mit 5 Siegen bei 2 Niederlagen (beide in Auburn). Auch Stallings wurde Opfer der NCAA nach aufgedeckten Verfehlungen und nahm nach der 1996er Saison seinen Hut.


    Die Folgejahre sahen einiges an Turbulenzen und Coaching-Wechsel bis bei Auburn 1999 Tommy Tuberville übernahm. Dieser führte die Tigers von 2000 bis 2007 insgesamt zu 7 Iron Bowl Siegen in 8 Partien. Nur 2001 gelang Alabama, gecoacht von Dennis Franchione, ein überraschender Sieg in Auburn. Sein Nachfolger Mike Shula blied dagegen in 4 Versuchen erfolglos und wurde nach der 2006er Saison entlassen. Für seinen Nachfolger holte man einen Mann nach Tuscaloosa, der zuvor beim SEC-Rivalen LSU einen Titel gewann, aber dann in die NFL gewechselt war, wo er nicht so richtig glücklich wurde: Nick Saban.


    Das erste Duell zwischen Tuberville und Saban ging aber noch an den Auburn Head Coach: 2007 holte Auburn den sechsten Erfolg in Serie über den Erzrivalen und verkürzte den All-Time Rückstand auf 5.


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    Tommy Tuberville (Auburn, links) und Nick Saban (Alabama, rechts) standen sich 2007 und 2008 gegenüber.


    Ab 2000 wechselte die Serie übrigens von Birmingham auch für Crimson Tide Heimspiele die Stätte und so wurde nun der Iron Bowl abwechselnd im Bryant-Denny Stadium von Tuscaloosa und dem Jordan-Hare Stadium in Auburn ausgetragen. Es dauerte bis zum 28. November 2008 ehe Alabama zum ersten Mal einen Sieg dort gegen die Tigers bejubeln konnte: Nick Sabans Mannen verprügelte die Truppe von Tuberville regelrecht und endete die Siegesserie Auburns mit einem 36-0 Blowout. Das war es für Tuberville, der danach für viele überraschend seinen Rücktritt bekannt gab.


    Unter Saban wurden die Crimson Tide wieder zu einer absoluten Macht im College Football: 6x holte man den National Titel und gewann von 2008 bis 2023 11x den Iron Bowl. Doch gerade die Niederlagen waren es, die vielen Fans noch lange in Erinnerung bleiben, zumidest 2 davon sind besonders:



    THE CAMBACK - 26. November 2010 in Tuscaloosa, Alabama

    Die Tigers kamen unbesiegt nach Tuscaloosa, angeführt von ihrem QB, Heisman-Topfavorit Cam Newton. Derweil hatte Alabama eine eher für Saban Verhältnisse durchwachsene Saison und schon dreimal verloren. Doch es waren die Crimson Tide, die von Anfang an die Partie dominierten und schon 24-0 in Führung lagen, als die Tigers erstmal gut 5 Minuten vor der Pause Punkte aufs Scoreboard brachten. Komplett anders verlief dann die zweite Halbzeit. Von einem wie besessen aufspielenden Newton gehörte das dritte Viertel nur noch den Tigers und nur ein FG verhinderte die komplette Dominanz des Gastes. Aber 11 Minuten vor Spiel war die Partie endgültig gedreht, als Newton einen Ball aus 7 Yard zu seinem Tight End Lutzenkirchen in die Endzone warf. Mit dem anschließenden Extrapunkt ging Auburn erstmals in Führung: 28-27. Und so hieß auch der Endstand, der Auburn ins SEC-Endspiel brachte und von dort aus zum ersten National Titel seit 1957. Der aufgeholte 24 Punkt-Rückstand war übrigens das großte Comeback in der Geschichte der Tigers, als auch des Iron Bowls und gegen ein Alabama-Team.

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    Heisman-Trophy. National Championship & Iron Bowl Gewinner: Cam Netwon



    KICK SIX - 30. November 2013 in Auburn, Alabama

    Es gibt Spiele, bei denen man die ganze Partie in guter Erinnerung behält und dann andere, bei der ein Spielzug allein im Gedächtnis haften bleibt, so wie der 30. November 2013. An diesem Tag trafen sich die ungeschlagenen Crimson Tide und die Tigers mit nur einer Niederlage zu einem hochreizvollen Duell im Jordan-Hare Stadium von Auburn. Die Partie wogte lange Zeit hin und her und blieb bis zum Schluss hochspannend: Ein 99 Yard Touchdown durch Amari Cooper hatte die Tide 28-21 in Führung gebracht, da waren noch 10 Minuten zu spielen. Doch die Tigers konnterten erneut und glichen kurz vor Schluss, genauer 32 Sekunden vor Ende, per TD-Fang von Sammie Coates aus.


    Bama bekam noch einmal den Ball und es schien alles nach Overtime aus, als Tide RB T.J. Yeldon in der Hälfte der Tigers aus dem Feld getackelt wurde, als die Uhr auf 0:00 sprang. Doch nach einem Review wurde Nick Saban rechtgegeben, dass noch 1 Sekunde übrig war, als Yeldon die Auslinie überquerte. Nun hatte man also auf Seiten der Tide Gelegenheit für einen letzten Spielzug - entweder eine Hail Mary aus 38 Yards Entfernung oder ein FG -Versuch aus 57 Yards. Zu erwähnen sei zudem noch, dass der etatmäßige Kicker der Tide einen rabenschwarzen Tag hatte und bereits aus 44 und 33 Yard verschossen hatte und ein weiterer FG Versuch aus 44 Yards geblockt wurde. So war es an Redshirt Freshman Adam Griffith das lange FG zu versuchen. Auburn Defensive Coordinator überredete Head Coach Gus Malzahn eine Auszeit zu nehmen um Returner Chris Davis in die Endzone zu stellen, im Falle eines zu kurzen Kicks und einer Chance auf einen Return. Und dann ... ja dann passierte es:

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    Davis 109 Yard Return (offiziell nur 100 Yards, weil die NCAA nicht die Yards in der Endzone mitzählt) ist wohl das spektakulärste Play in der Serie. Zusammen mit dem Prayer at Jordan Hare zwei Wochen zuvor gegen Georgia die unglaublichsten beiden Siege back-to-back in der Geschichte der Auburn Tigers. Die Krönung blieb dem 'Team of Destiny' allerdings verwehrt, als man im Endspiel um die National Championship den Florida State Seminoles 31:34 unterlag. Denkwürdig bleibt die Saison und vor allem der Iron Bowl 2013 allerdings auch 10 Jahre später noch und wird es viele, viele weitere Jahre bleiben. Zunächst war übrigens "Kick, Bama, Kick" als möglicher Name in der Verlosung, in Anlehnung an das "Punt, Bama, Punt"-Spiel 1972, doch letztendlich setzte sich "Kick Six" durch.



    Trophy: James E. Foy, V-ODK Sportsmanship Trophy

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    Die Trophäe wurde 1948 etabliert und wird seitdem jemals dem Sieger beim Iron Bowl of Basketball bei dem Heimspiel des Siegers überreicht und zwar in der Halbzeit. Dabei überreicht der ODK Präsident (ODK = Omigron Delta Kappa, eine Ehrengesellschaft der jeweiligen Colleges) des Verlierer-Teams dem des Siegers die Trophäe und muss dann auch noch den Fight Song des siegreichen Teams singen.


    Benannt ist das gute Stück übrigens nach Dean James Foy, der bei beiden Colleges Vorsitzender war und dort bleibenden Eindruck, eben auch in der jeweiligen ODK, hinterließ.



    Rivalitätsbewertung: :sword2::sword2::sword2::sword2::sword2: (5 von 5)

    Kaum eine Partie ist so emotional aufgeladen wie der Iron Bowl und hat zudem auch noch zumeist Auswirkungen auf das Titelgeschehen in der Nation. Dazu der jahrelange Hass, der sogar zur Aussetzung der Rivalität führte und die vielen Jahre mit Head Coach Legenden wie Bear Bryant oder jetzt Nick Saban und das Spiel ist ein absolutes 'Must Watch' in wirklich jedem Jahr. Zu hoffen ist, dass Auburn auch schon bald wieder national eine größere Rolle spielen kann. Der neue Mann an der Auburn Sideline Hugh Freeze hat zumindest sportlich durchaus die Fähigkeit dazu, dies zu bewirken.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)


    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."


    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

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    TEXAS LONGHORNS vs. OKLAHOMA SOONERS / "RED RIVER SHOWDOWN" (einst Red River Shootout)
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    Seit: 1900 (erstes Spiel)

    Spiele: 118 (1900 - 1917 (1901 & 1903 wurde zweimal gespielt), 1919, 1922, 1923 1929-2022)

    Bilanz: 63 Siege Texas - 50 Siege Oklahoma - 5 Unentschieden

    Längste Siegesserie: Texas, 8 Spiele (1940-1947 & 1958-1965)


    Geschichte:

    Als das erste Mal die beiden Teams 1900 aufeinander trafen, da hatten sie noch nicht einmal ihre jetzt bekannten Namen. Texas war damals einfach 'Varsity' und die Sooners waren die 'Oklahoma Men'. Auch war Oklahoma damals noch kein US Staat, sondern nur ein 'Territorry'. Erst 7 Jahre wurde daraus der damals 46. Staat der United States of America. Das Spiel fand im Varsity Athletic Field von Austin, Texas statt und ging recht deutlich mit 26-2 an die Texaner. Überhaupt dominierten die späteren Longhorns die ersten 7 Partien mit einer Ausnahme: 1903 gab es in Austin ein 6-6 Unentschieden. Die Partien fanden damals in Austin, Norman oder auch Oklahoma City statt. Dort war es auch, dass die Sooners das erste Mal den Sieg davontragen konnten: 1905 besiegte man den Rivalen mit 2-0.


    Im Jahre 1912 fand dann zum ersten Mal die Partie in Dallas statt, der Großstadt, die so ziemlich auf halbem Weg zwischen Norman und Austin liegt. Ab 1929 wurde dann bestimmt, dass dieses Duell währen der Texas State Fair stattfinden sollte und zwar in dem 1930 fertiggestellten Stadion, was zunächst Fair Park Stadum hieß, 1937 aber dann in "The Cotton Bowl" umgetauft wurde.

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    Nun bekamen beide Colleges je die Hälfte aller Tickets, so dass im Stadium immer entlang der "Battle Line" an der 50 Yard Linie die eine Seite in orange und die andere in rot erstrahlt. Zu diesem Zeitpunkt (1937) spielten die Longhorns in der Southwest Conference, während die Sooners Mitglied der Big Six Conference (später Big Seven und Big Eight) waren. Nur ganz kurz war man bis zu diesem Zeitpunkt in der selben Conference gewesen, das war zwischen 1915 und 1919, ehe Oklahoma schon wieder abwanderte. Der Name der Rivalry kommt übrigens vom Fluss Red River, der an der Grenze der US-Staaten Texas und Oklahoma entlangfließt.


    Ab 1940 wurde die Rivalität dann erst mal eine einseitige Sache: Die Longhorns gewannen 8 Duelle bis einschließlich 1947 in Folge. Gecoacht wurden sie damals von Dana X. Bible, der das College aus Austin zu einer nationalen Größe machte und in drei Jahren (1942, 1943 und 1945) zum Conference Titel führte. Nach seinem Abtritt übernahm Blair Cherry die Longhorns und führte erstmal die Serie fort.


    Bei den Sooners hatte derweil Bud Wilkinson das Ruder übernommen: 1947 war der einstige Assistent als gerade mal 31-jähriger zum neuen Chefcoach gekürt worden und unter ihm begann das College aus Oklahoma seine Größe zu entfalten. 1950 konnte man zum ersten Mal den National Titel 'claimen', nachdem man die Saison als 1. sowohl in der AP, als auch der Coaches Poll abschloss. Und unter Wilkinson wurde auch der Red River Shootout zu einer roten Sache: Oklahoma gewann von 10 Spielen zwischen 1948 und 1957 9x und musste sich nur 1951 geschlagen geben.


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    Bud Wilkinson, Sooners Head Coach von 1947 - 1963


    Wilkinson holte noch zwei weitere National Titel für seine Sooners: 1955 und 1956. 1963 dann traten die Longhorns und Sooners zum ersten Mal als #1 (Oklahoma) und #2 (Texas) gegeneinander an. Auf der Seite der Longhorns war nun ausgerechnet ein ehemaliger Oklahoma Spieler für den Aufschwung verantwortlich: Darrell Royal war von 1946 bis 1949 Quarterback und Defensive Back für die Sooners und hatte die Longhorns 1957 übernommen. Und mit ihm begang der zweite Streak der Texaner: Von 1958 bis 1965 verlor man den Shootout nicht mehr, ja, man konnte alle Partien als Sieger verlassen. So auch 1963 als man die Sooners mit 28-7 bezwang und am Ende der Spielzeit den ersten National Titel feiern konnte.


    Nach der Saison 1963 trat Wilkinson dann im Alter von 49 vom Coaching zurück, doch die Dominanz der Longhorns hielt unvermindert an. Von 1958 bis 1970 gewann man 12 von 13 Match-ups, lediglich 1966 konnte Oklahoma siegen. Zwei weitere Titel konnte Royal und seine Longhorns 'claimen': 1969 und 1970. 1971 kippte die Serie dann wieder zugunsten der Sooners, dank Charles Fairbanks, der dort 1967 nach dem plötzlichen Tod von Jim Mackenzie vom Assitenten zum Head Coach aufstieg. Doch Fairbanks-Zeit hinterließ Folgen in Norman, denn die NCAA stellte Verstöße beim Rekrutieren fest und während Fairbanks in die NFL zu den New England Patriots geflüchtet war, wurden die Sooners mit einer Sperre belegt.


    Das Schiff wieder flott kriegen sollte nun der Offensive Coordinator Barry Switzer, der mit seiner Wishbone Offense das Laufspiel der Oklahoma Sooners zu einer neuen Dominanz verholfen hatte. Switzer übernahm 1973 den Head Coach Posten. Und selbst trotz der auferlegten Sanktionen wurde das Team aus Norman zu einer nationalen Macht, gewann 1974 und 1975 den Titel und auch jeweils den Red River Shootout.


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    Von 1973 bis 1988 der Chef in Norman: Head Coach Barry Switzer


    1976 dann gab es den ersten richtig großen Streit zwischen Royal und Switzer: Vor dem Aufeinandertreffen in Dallas beschuldigte der Coach der Longhorns seinen Kontrahenten, dass dieser ihn während einer Trainingssession ausspioniert hätte. ESPN hat das Ganze hier schön aufgerollt. Letztendlich kam heraus, dass Royal tatsächlich im Recht war. Die Sooners hatten die Longhorns ausspioniert, allerdings 4 Jahre zuvor. Die Partie 1976 endete übrigens Unentschieden: 6-6. Es war das erste Unentschieden in der Rivalry seit 1937. Und das letzte Aufeinandertreffen von Switzer und Royal. Nach der Saison ging Royal in Rente und als Nachfolger bestimmte man in Austin einen Mann, der unter Royal Assistenz-Trainer war und dann in Wyoming den Chef-Posten übernahm: Fred Akers.


    Akers Bilanz in Austin ist ... kompliziert. Zum einen waren seine Longhorns regelmäßig bei den Top Teams, aber genauso regelmäßig vermasselten sie die Big Games. Auf der anderen Seite gewann Akers von den nächsten 8 Spielen gegen Oklahoma immerhin 5 und verlor nur 2 mit einem Unentschieden. Das Unentschieden ereignte sich 1984 als es mal wieder zu einem absoluten Top-Duell kam: Texas kam als #1, Oklahoma als #3 in den Cotton Bowl. Oklahoma führte spät 15-12 und schien die spielentscheidende Interception in der Endzone gefangen zu haben, doch der Ball wurde incomplete gegeben und Texas kickte das FG zum Ausgleich.


    Das Spiel hatte zudem zwei interessante Nebenaspekte. Zum einen trug Barry Switzer eine "Beat Texas" Kappe, zum anderen war sein Offense Coordinator ein Mann, der später noch auf der anderen Seite der Rivalität seinen Auftritt haben sollte: Mack Brown.

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    Switzer behauptet heute, nicht gewusst zu haben, dass 'Beat Texas' auf der Kappe stand, die ihm jemand zum Schutz vor dem Regen überreicht hatte.


    Einige Jahre später ging es in Norman mal wieder drunter und drüber, als verschiedene Vergehen von der NCAA aufgedeckt wurden, dazu gerieten einige Sooners-Spieler mit dem Gesetz in Konflikt und Switzer trat 1989 ab. In dem Jahr endete auch eine 4-jährige Siegesserie der Sooners über den Rivalen und es begann wieder eine Zeit, in der Texas die Oberhand gewinnen konnte. Switzer Nachfolger Gary Gibbs konnte nur einen einzigen Shootout für sich entscheiden (1993). Und in 1996 kam dann endlich zusammen, was zusammengehört.


    Mit der Auflösung der Southwest Conference wechselte Texas zu Oklahoma zu der neuen Big 12, die aus der Big 8 entsprang. Zum ersten Mal seit 1919 waren die beiden Rivalen damit wieder in der selben Conference und die Rivalität konnte in eine weitere hitzige Phase treten. Und während man sich 1995 noch Unentschieden trennte, konnte dies in der Folgesaison nicht mehr passieren, denn zum ersten Mal wurden Overtime-Regeln ausgelegt.


    Und wie es der Zufall so will: Bereits das erste Aufeinandertreffen in der Big 12 wurde zu einem Overtime-Krimi: Oklahoma konnte einen 13-24 Rückstand zu Beginn des vierten Viertels noch egalisieren und hatte dann in der Overtime als zweites den Ball, nachdem die Longhorns mit einem FG 27-24 in Führung gegangen waren. Und als RB James Allen aus 2 Yards in die Endzone durchbrach, war das erste Overtime-Spiel der Rivalität und das erste Aufeinandertreffen in der Big 12 zugunsten der Sooners entschieden.


    Gegen Ende der 90er dann wurden die Weichen auf beiden Seiten neu gestellt: Texas holte aus North Carolina den einstigen Oklahoma Sooners Offensive Coordinator Mack Brown, der einige Jahre zuvor den Head Coach Posten in Oklahoma abgelehnt hatte. Und bei den Sooners übernahm 1999 Bob Stoops, der zuvor in Florida als Defensive Coordinator zustänidg war.

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    Bob Stoops (Oklahoma) links, Mack Brown (Texas) rechts


    Während das erste Aufeinandertreffen 1999 noch an die Longhorns ging (darüber später mehr), wendete sich das Blatt 2000 schon wieder. Und wie. Dank Sooners RB Quentin Griffin und seinen 6 TDs (damals Einstellung des NCAA Rekordes) überrollte Oklahoma den Rivalen förmlich und schickte Mack Brown mit einem 63-14 nach Hause. Der höchste Sieg, den je ein Team in der Rivalität erzielen konnte. Und das Jahr 2000 endete mit der Krönung der Sooners und dem Sieg gegen die favorisierten Florda State Seminoles im Orange Bowl um den National Titel.


    Derweil wurde es um Mack Brown schon eng, denn trotz starker Rekrutierung blieben seine Longhorns den Erwartungen immer am Ende einiges schuldig. So gingen die Duelle auch in den folgenden Jahren an Stoops und die Sooners, das ging bis einschließlich 2004 so. 2005 dann kam es zum 100. Aufeinandertreffen der ewigen Rivalen. Um sich von der zunehmenden Gewalt durch Schießereien zu distanzieren, wurde aus dem Shootout nun der Showdown. Texas kam als der große Favorit zum Jubiläumsduell und dominierte dank QB Vince Young die Partie auch deutlich: 45-12 hieß es am Ende und wie schon 2000 für die Sooners sollte es auch diesesmal zu einem Titel führen: Die Longhorns konnten zum ersten Mal seit 1970 wieder einen National Titel feiern, nachdem sie USC in einem denkwürdigen Endspiel bezwingen konnten.

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    National Champion Vince Young nach dem Sieg gegen USC


    Die Rivalität wurde nun wieder zunehmend orange eingefärbt; von den nächsten 4 Showdowns konnte man 3 gewinnen. Darunter auch 2008 in einem Duell zweier Top 5 Teams. Texas kam als #5 nach Dallas, während Bob Stoops und seine Sooners die Polls anführten. Das Spiel wurde dann ein richtiger Shootout (sorry Showdown), bei dem am Ende die Longhorns mit 45-35 die Partie für sich entscheiden konnten. Es war zudem die punktreichste der beiden Kontrahenten überhaupt zu diesem Zeitpunkt (wurde später getoppt).


    Während 2009 die Longhorns noch einen Low Scorer gewinnen konnten, nachdem bei Sooners QB Sam Bradford eine kaum verheilte Schulterverletzung erneut aubrach, war ab 2010 wieder die Zeit der Sooners gekommen. Man gewann die nächsten 3 Red River Showdowns in Folge, darunter ein 55-17 2011 und ein 63-21 2012. 2013 wurde dann das letzte Jahr für Mack Brown als Head Coach seiner Longhorns, aber nicht bevor man die favorisierten Sooners im letzten Mack/Stoops-Duell überraschend mit 36-20 bezwingen konnte.


    Die nächsten Jahre ging Texas dann durch ein Tal der Tränen und traf jeweils ungerankt auf die Sooners, konnte aber 2015 auch mal gewinnen (die restlichen Partien von 2014, 2016 und 2017 gingen jeweils an die Sooners). 2017 war dann auch bei den Sooners die Zeit von Stoops zu Ende und sein Offensive Coordinator Lincoln Riley übernahm. In Austin hatte man Tom Hermann aus Houston geholt und so trafen 2018 endlich mal wieder beide Teams gerankt aufeinander. Texas gewann (siehe mehr dazu unten), aber das sollte unter Riley auch die einzige Niederlage der Sooners im Showdown bleiben. Bereits im selben Jahr gelang ihm schon die Revanche: Im bisherig einzigen Big-12 Endspiel traf man Anfang Dezember in Arlington erneut aufeinander. Dieses Mal war Oklahoma das bessere Team und gewann den Big 12 Titel mit 39-27.



    EIN PIRAT UND DER FALSCHE GAMEPLAN - 9. Oktober 1999 in Dallas, Texas

    Die Geschichte ist zu gut, als dass man sie nicht nochmal erzählen könnte. Die Longhorns kamen zum jährlichen Duell gegen die Sooners als Favorit in die Partie. Auf der anderen Seite stand zum ersten Mal Bob Stoops, der als Offensive Coordinator einen aufstrebenden Mann nach Norman gelockt hatte, der dank seiner Air Raid Offense zuletzt in Kentucky für Aufsehen gesorgt hatte. Sein Name: Mike Leach. Leach hatte sich für das Spiel etwas ganz besonderes ausgedacht: Einen falschen Gameplan, den Tight End ganz zufällig genau vor den Texas Coaches beim Warmlaufen fallen lassen sollte. Dabei hatte er auch seinen Chef Stoops nicht eingeweiht und nur sein Assistent Cale Gundy, Smith und Fullback Seth Littrell wussten davon Bescheid.


    Der Plan ging zunächst blendend auf. Während die Texas Coaches meinten hier quasi einen Spickzettel in der Hand zu haben, callte Leach immer genau das Gegenteil von dem, was auf dem Zettel stand. Und die von Carl Reese gecoachte Defense wurde von einer Verlegenheit in die Nächste geschickt. Ergebnis: Nach 10 Minuten stand es 17-0 für die als Außenseiter gestarteten Sooners. Doch dann muss Reese ein Licht aufgegangen sein und das falsche Script landete im Papierkorb. Texas gelang das Comeback und den Sooners nur noch ein TD, als es schon 31-20 für die Longhorns stand. Am Ende hatte Texas 38-28 gewonnen und wir eine weitere Anekdote aus dem ach-so-reichen Schatzkästchen des leider viel zu früh verstorbenen 'Piraten'.

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    Ein Pirat, ein Schelm und einfach ein großartiger Trainer: Mike Leach (RIP)


    DICKER THE KICKER - 6. Oktober 2018 in Dallas, Texas

    Es war ein denkwürdiges Spiel, dass sich da an jenem Oktobersamstag im Cotton Field entwickelte. Zunächst übernahm Texas die Initiave und ging zur Pause mit 24-17 in Führung. QB Sam Ehlinger hatte einen TD selber erlaufen und einen erworfen. Nach der Pause legte er dann noch einen weiteren TD Pass und zwei Runs in die Endzone drauf und so führte man zu Beginn des vierten Viertels bereits 45-24. Alles sah nach einem deutlichen Sieg für die Texaner aus.


    Doch dann begann die Stunde des Kyler Murray. Erst warf der QB der Sooners einen TD Pass zu seinem WR Lee Morris und dann im folgenden Drive nach einem Texas Punt nahm er das Ei in die eigenen Hände und erlief über 67 Yards den Anschluss TD. Da waren noch 5 Minuten zu spielen. Es folgte ein 3 & Out für die Longhorns und dann ein 3 Play Drive der Sooners zum Ausgleich durch RB Trey Sermon. 2:38 vor Schluss hatten die Sooners ausgeglichen 45-45. Overtime? Nein, denn nun war es wieder an Sam Ehlinger zu kontern und geschickt führte er seine Longhorns in FG Reichweite. Nun lag der Druck auf den Schultern von Freshman Kicker Cameron Dicker. Der verwandelte 9 Sekunden vor Schluss aus 40 Yard sicher und damit hatte Texas die Partie gewonnen.

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    CALEB'S COMEBACK - 9. Oktober 2021 in Dallas, Texas

    Wieder waren beide Teams vor der Partie gerankt: Dallas auf 21 und Oklahoma auf 7 aber mit alles anderen als beeindruckenden Siegen bis dahin. Schon mehrfach hatten die Fans die Ablösung von QB Spencer Rattler gefordert, aber der bekam erneut von Lincoln Riley das Vertrauen ausgesprochen. Aber die erste Halbzeit ging komplett an die von Steve Sarkasian gecoachten Longhorns und QB Casey Thompson, der allein im ersten Viertel 3 TDs erwarf. Dazu ein Bijan Robinson TD nach geblocktem Punt und die Longhorns führten nach 15 Minuten 28-7. Wer weiß wie die Partie weiter verlaufen wäre, hätten die Sooners nach einem erneuten 3 & Out tatsächlich gepuntet. Doch stattdessen war es der Back-up QB Caleb Williams, der bei 4th & 1 nicht nur das First Down, sondern gleich 67 Yards später den TD erlief.


    Aber wer meinte, dass nun Riley sich gezwungen sah denn längst geforderten QB-Wechsel endlich durchzuführen, der sah sich getäuscht. Die nächsten Drives stand wieder Rattler in der Shotgun und führte seine Sooners immerhin zu einem FG. Als aber der nächste Drive mit einem Fumble von Rattler endete und die Longhorns per Casey Thompsons viertem TD-Pass die Führung auf 35-17 ausbaute, da zog Riley die Reißleine und ließ nun Caleb Williams ran. Der führte die Sooners noch zu einem FG bevor es zur Pause 35-20 für Texas stand.


    Die zweite Hälfte begann dann mit dem Austausch von Punts und Field Goals, ehe Caleb Williams 2 Minuten vor Ende des dritten Viertels die Sooners auf 30-41 (Pass auf Marvin Mims) heranbrachte. Plötzlich flatterten bei den Longhorns die Nerven und ihnen gelang nichts mehr. Zwei Punts später hatten die Sooners per FG und erneutem Williams auf Mims TD ausgeglichen 41-41. Und beim folgenden Kickoff verlor Returner Xavier Worthy prompt das Ei und die Sooners schlugen gnadenlos erneut zu mit einem 18 Yard Run von Kennedy Brooks. Zum ersten Mal führte nun Oklahoma: 48-41. Texas gelang dann tatsächlich nochmal der Ausgleich durch den fünften TD Pass von Casey Thompson (zu Worthy), aber am Ende war es Oklahoma die 10 Sekunden vor Schluss mit einem TD Run durch Brooks die Partie für sich entschieden.

    Damit war das größte Comeback der Rivalität perfekt.

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    Trophy: Golden Hat & Governors' Trophy


    Beim Red River Showdown gibt es gleich zwei Trophäen. Direkt nach dem Spiel wird der 'Golden Hat' dem siegreichen Team übergeben. Der war zunächst aus Bronze und 1941 entworfen worden, weswegen er auch 'Bronze Hat' oder 'Brass Hat' hieß. Erst 1970 wurde er dann überarbeitet und nun ist er aus goldfarben.

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    Zudem gibt es die Governors Trophy, die zwischen den beiden Governors der Staaten Texas und Oklahoma, meist noch verbunden mit einer Wette zu Gunsten einer Wohltätigkeitsorganisation, vom Verlierer zum Sieger geht.



    Rivalitätsbewertung: :sword2::sword2::sword2::sword2: (4 von 5)

    Oklahoma vs. Texas gehört ohne Frage zu den tradtionsreichsten Duellen des College Footballs, aber da die Partie schon so früh in der Saison ist (Oktoberbeginn) und an neutraler Stätte fehlt mir doch oftmals diese besondere Intensität, die eine Partie Ende November nunmal eher mit sich trägt. Dazu hat Texas in den letzten Jahren den Anschluss an die College-Elite verloren und auch Oklahoma rennt seit Playoff-Einführung einem Erfolg auf nationaler Ebene eher hinterher. Nichtsdestotrotz ist das Flair in Dallas etwas Besonderes und durchaus ein erstes Highlight im College Jahr.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)


    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."


    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • WEST VIRGINIA MOUNTAINEERS vs. PITTSBURGH PANTHERS / "BACKYARD BRAWL"

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    Seit: 1895 (erstes Spiel)

    Spiele: 105 (1895, 1898, 1900-1904, 1906-1910, 1913, 1917, 1920-1939, 1943-2011, 2022)

    Bilanz: 62 Siege Pitt - 40 Siege West Virginia - 3 Unentschieden

    Längste Siegesserie: Pitt, 15 Siege (1929-1946)



    Geschichte:

    Die Rivalität der beiden Unis geht bis ins Jahre 1895 zurück. Aufgrund der Nähe der beiden Campuses die gerade mal 72 Meilen auseinanderliegen und weil beide Colleges oftmals um die selben Studenten buhlen, ist es eine der intensivsten überhaupt. Schon beim ersten Spiel in Morgentown beginnen die Streitereien: Das amtliche Endergebnis von 8-0 für die Mountaineers gegen die damals als Western University of Pennsylvania geführten Panther wird von beiden Seiten bestritten. Die Mountaineers bestehen auf einen 10-0 Erfolg, die Panthers führen es als 4-0 Niederlage. Etliche umstrittene Schiedsrichter Entscheidungen führen zu dem Disput, der bis heute anhält.

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    Die I-79 verbindet die Campus der beiden bitteren Rivalen. Eine Fahrt dauert rund 80 Minuten vom einen zum anderen Ort.


    Die ersten 4 Duelle fanden allesamt in West Virigina statt, meist in Morgantown. Dort gab es auch den ersten Erfolg für die Western University of Pennsylvania: 1901 bezwang man den Gastgeber mit 12-0. Ein Jahr später gab es dann das erste Duell in Pittsburgh, im Exposition Park. Dort gelang West Viriginia die erfolgreiche Revanche (23-6). Bis 1903 waren die Mountaineers führend, dann begann Pitt die Oberhand zu gewinnen und holte von den nächsten 11 Spielen 10 Siege. Lediglich 1909 gab es ein 0-0 Unentschieden. In dem Jahr wurde aus der Western University of Pennsylvania dann auch die University of Pittsburgh.


    Das letzte Spiel der Erfolgsserie der Panther war dann auch das allererste College Football Spiel, welches live im Radio übertragen wurde: 1921 war es der lokale Sender KDKA der die Partie über den Äther brachte. Erst 1922 durchbrach West Virginia die Serie und konnte sich den ersten Sieg seit 1903 sichern. Allerdings blieben West Virginia Erfolge in der Rivalry weiter die Ausnahme, das lag auch hauptsächlich daran, dass der Großteil der Spiele in Pittsburgh ausgetragen wurde. Von 1929 bis 1949 wurde nur 6x in Morgentown gespielt. In dieser Zeit heimsten die Pitt Panthers viele nationale Titel ein - insgesamt 8 stehen dort für die Jahre zwischen 1915 und 1937 zu Buche, wobei das mit den Titelgewinnen in dieser Zeit immer etwas schwierig ist, da es ja noch keine Polls gab und auch keine Championship Games in dem Sinne.


    Richtig Fahrt nahm die Rivalität dann ab der 50er Jahren auf. Das begann 1952 mit einem großen Sieg der Mountaineers, als man als unranked Team die an 18. gelisteten Panthers in derem Heimstadion mit 16-0 bezwingen konnte. 1959 dann wurde man in Morgantown erstmals Ohrenzeugen des Lieblingsschlachtrufes der Mountaineer Fans, wenn es gegen Pitt geht. Der Legende nach soll es von einem Mountaineer Fan zum ersten Mal gerufen worden sein, als ein aus dem Mund übel riechender Fan der Panthers sich Tage vor dem Spiel in die Frat Row der Mountaineers verirrt haben soll. Die genaue (angebliche Entstehungsgeschichte findet ihr hier), jedenfalls riefen die Fans im Stadion zum ersten Mal lauthals "Eat Shit Pitt" während der Partie, die West Virginia dann tatsächlich 23-15 gewann. Seit dem hört man den Ruf nicht nur beim Aufeinandertreffen des "Backyard Brawls" in Morgantown.

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    Ob Buttons oder T-Shirts, Utensilien mit "Eat Shit Pitt" sind in Morgantown ein Renner


    Ähnlich "geruchsvoll" ging es dann auch 1961 zu, in der Partie, die als "The Garbage Game" bekannt wurde. Ein Spieler der Pitt Panther hatte vor der Partie verkündet, dass West Virginia "aus dem Müll Western Pennsylvanias" wiederaufgebaut wurde. Das machte natürlich als Bulletin-Board Material seinen Weg bis nach Morgantown und der Spieler, End John Kuprok, musste diese Aussage teuer bezahlen, wurde er doch aus dem Spiel geknockt. Während er so dalag soll West Virginia Spieler Eli Kosanovich gesagt haben: "So, wir sind also Müll? Nun, es gibt tatsächlich nur einen Ort, der schlimmer als Müll stinkt und dieser Ort stinkt wirklich". Die Mountaineers gewannen die Partie übrigens mit 20-6.


    Ein völlig anderes Spiel gab es dann 1965 als der Brawl im Mountaineer Field stattfind. Die Partie wurde eine der punktereichsten zu der damaligen Zeit und ständig wurde man in der Pressebox angeschrieben, ob das Ergebnis denn so tatsächlich stimmen könne. Es stimmte. Die Mountaineers waren an diesem Tage offensiv besonders gut gelaunt und erzielten 63 Punkte, vor allem dank QB Allen McCune, der 320 Yards und 5 TDs per Pass erzielte, dazu steuerte RB Garrett Ford Sr. weitere fast 200 Yards und 2 TDs bei. Und auch Pittsburgh punktete reichlich, aber am Ende stand eine 63-48 Niederlage, welches eine Serie an Pleiten für die Panthers einleitete.


    1970 hatte die spätere Florida State Legende Bobby Bowden dann den Head Coach Posten in Morgantown übernommen, aber wie so oft, ist aller Anfang bekanntlich schwer. Und das gilt auch für Bowden. Der erste 'Brawl' gegen Pittsburgh begann dabei recht verheißungsvoll. Die Panthers lagen zur Pause 8-35 zurück, als Head Coach Carl dePasqua seine Offense auf eine Power-I-Formation änderte und so den noch unerfahrenen Bowden auf dem falschen Fuß erwischte. Pittsburgh holte Punkt um Punkt auf und am Ende hatte man das Spiel tatsächlich 36-35 gewonnen. Bowden hatte noch viele, viele Jahre später an der Niederlage zu knabbern und nannte sie bis zuletzt "my darkest day in Coaching".

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    Bobby Bowden - von 1966 bis 1969 erst Offensive Coordinator, dann von 1970 bis 1975 Head Coach der Mountaineers


    Aber gute Coaches lernen aus ihren Fehlern und Bowden gewann drei der nächsten 5 'Brawls' gegen die Panthers, darunter auch sein letzter 1975, als Pitt mit RB Tony Dorsett einen absoluten Top-Mann in den eigenen Reihen hatte. Doch trotz seiner 112 Rushing Yards gelang den Mountaineers als ungeranktes Team gegen die an #20 geführten Panther der Upset mit 17-14. Ein Jahr später war Bowden dann bereits in Tallahassee, wo seine Trainerkarriere bekanntlich neue Höhen erklomm, während in Morgantown Frank Cignetti übernahm. Und dort gelang Dorsett und den Panthers dann die Revanche: 199 Yards und 3 TDs steuerte er zum 24-16 seiner Panthers bei. Allerdings nahm man dann den 'Brawl' etwas zu wörtlich, und so wurde Dorsett eine Minute vor Schluss nach einer Schlägerei vor der Pittsburgh Sideline aus dem Spiel geworfen. Änderte wenig daran, dass er am Ende der Saison die Heisman Trophäe entgegennehmen durfte, als bisher einziger Spieler der Panthers. Und obendrauf gab es noch den National Titel für Pittsburgh, den ersten seit 1937.


    Von 1976 bis 1982 gewannen die Panthers dann sämtliche 'Brawls', die sie jedes Mal als geranktes Team betraten und wieder verließen. Mit QB Dan Marino und Head Coach Jackie Sherrill, sowie einer formidablen Defense war Pitt jedesmal einer der Topfavoriten auf den Titel, aber konnte die ganz hohen Erwartungen nie erfüllen und blieb ohne Titel (ein Schicksal, welches Marino auch in seiner Profi-Karriere verfolgen sollte). Nachdem sich die Panthers 1982 den Sieg im Brawl erzittern konnten, als der lange FG Versuch von Mountaineer Kicker Paul Woodside beim Stande von 13-16 nur die Querstange traf, war dann 1983 die Serie zu Ende: QB Jeff Hostetler führte einen 90-Yard-Drive in den letzten Minuten zum Siegreichen 24-21 und dem ersten Erfolg im 'Brawl' seit 1975.

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    Dan Marino QB der Pitt Panthers von 1979 bis 1982. Blieb im Brawl unbesiegt und führte die Pitt Panther zu 42 Siegen bei nur 6 Niederlagen.


    Von da an kippte der Brawl mehr zu mehr Gunsten der Mountaineers, die von Head Coach Don Nehlen zu mit der erfolgreichsten Zeit geführt wurden. Ganz anders sah es in Pittsburgh aus und als man sich 1991 zum ersten Brawl in einer gemeinsamen Conference, der Big East, traf, da war man durchaus auf Augenhöhe. Pitt gewann, was letzendlich zu einer Winning Season führte. Es sollte die letzte bis zur Jahrtausendwende bleiben. West Virginia dagegen gewann die nächsten 5 Duelle gegen den Erzrivalen, ehe man sich 1997 im Mountaineer Field zu einer denkwürdigen Schlacht traf. Angeführt von Head Coach Walt Harris und QB Pete Gonzalez gelang den Panthers ein 41-38 Sieg nach 3 Overtimes. Der Sieg machte die Panthers Bowl eligible zum ersten Mal seit 8 Jahren und leitete den Turnaround ein.


    1998 wanderte das Spiel dann ins Three Rivers Stadium nach Pittsburgh, aber dort waren die Mountaineers dann wieder siegreich, ebenso wie 1999. Nach der Saison 2000 war dann Schluss für Nehlen und für 2001 übernahm ein Mann die Geschicke, der in Morgantown unglaublich gern und in Ann Arbour unglaublich ungern gesehen wird. Aber der Reihe nach: Nach Nehlens Rücktritt, entschied sich das College von West Virginia einen Mann zurückzuholen, der unter Nehlen als Student Assistent begann, dann zunächst auf der defensiven Seite beheimatet war, ehe er Ende der 90er mit einer spektakulären Formation in Tulane und dann Clemson für Furore sorgte. Mit seiner Spread Formation Offense war Rich Rodriguez zu einem der begehrtesten jungen Coaches aufgestiegen und nach einer eher 'meh'-Saison 2001 begann dies auch in Morgantown Früchte zu tragen.

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    Richard Alan Rodriguez: 1985 Student Assist unter Don Nehlen, dann 1989 OLB-Coach und von 2001-2007 Head Coach in Morgantown. Hier mit QB Pat White (2005-2008).


    Von 2002 bis 2006 ging der Brawl 4x an die Mountaineers, lediglich 2004 konnte Walt Harris in seiner Abschluss-Saison die Panther noch einmal zu einem Erfolg führen. Nachdem er Richtung Stanford abwanderte, wurde ein Pitt-Alumni als Nachfolger vorgestellt, der zuletzt in der NFL bei den Miami Dolphins zurückgetreten war: Dave Wannstedt. Die Duelle zwischen dem Defensiv-orientierten Wannstedt und dem Offensiv-Guru Rodriguez gingen dann auch erstmal relativ deutlich an die Mountaineers. Und dann kam 2007 (auf das Spiel gehe ich später noch ausführlicher ein) und alles änderte sich. Die Panthers schockten die Mountaineers in deren Stadion und noch vor dem Bowl-Game verschwand Rodriguez auf nimmerwiedersehen in Richtung Michigan, wo er allerdings nie glücklich wurde.


    2009 gelang den Mountaineers die Revanche als unranked Team gegen die an #18 geführten Panthers. Mit 19-16 konnte Nachfolger Bill Stewart seinen ersten Erfolg über Pitt feiern, doch mittlerweile waren äußerst dunkle Wolken über die Rivalität aufgezogen, denn die Conference in der die beiden Colleges seit 1991 waren, wackelte unter ständigen Realignments und Gerüchten. Und nach dem Brawl 2011 war es dann auch auch vorbei: West Virginia nahm die Einladung der Big12 an, während Pitt in die ACC wechslte. Der 2011er Brawl, ein packendes 21-20 für die Mountaineers, war das letzte Duell der beiden als Conference-Rivalen. Und der Backyard Brawl wurde Opfer der Realignments und von 2012 bis 2021 ausgesetzt.


    Zum Glück einigte man sich auf die Fortführung der Serie und so wird seit 2022 wieder gebrawlt. Erstmal 4 Jahre bis 2025 und dann nochmal von 2029 bis 2032. Man kann sich nur wünschen, dass man schon bald eine Verlängerung verkündet.



    THE 100TH BACKYARD BRAWL oder 13-9 - 1. Dezember 2007

    Wenn man Fans und Alumni der Mountaineers so richtig auf die Barrikaden bringen will, dann muss man nur zwei Zahlen nennen: "Thirteen, Nine". Und dann auch noch im 100. Aufeinandertreffen der beiden bitteren Rivalen. Dabei waren die Vorzeichen so exzellent für die Mountaineers. Unter Rodriguez und seiner Spread Offense hatte man sich Jahr für Jahr gesteigert und nach einer absolut wilden (und heute legendären) College Football Saison, in der es reihenweise Sensationen und Upsets gab, stand man vor dem letzten Saison-Spiel gegen Pitt auf #2 der BCS-Rangliste und es musste 'nur' noch ein Sieg über die von Wannstedt geführten Panthers her, die mit einer Bilanz von 4-7 nach Morgentown kamen und bereits von jeglicher Bowl-Teilnahme ausgeschlossen waren. Die Mountaineers wurden von den Bookies dementsprechend mit 28 Punkten Vorsprung bedacht.


    QB Pat White führte West Virginia in das Spiel, welches von 60.000 Zuschauern im Mountaineer Field in freudiger Erwartung besucht wurden. Aber die sonst so punktereiche Offense kam an diesem Tag nicht mit der Verteidigung der Panthers zurecht und nach dem ersten Viertel stand es noch 0-0, nachdem Kicker Pat McAfee (später Punter bei den Colts und bekannt durch seinen eigenen Podcast etc.) zwei sehr kurze FGA neben die Stangen setzte. Schlimmer: Nachdem West Virginia endlich in Führung ging, verletzte sich QB White und musste aus dem Spiel. Zur Pause führte man zwar noch mit 7-3, aber die Stimmung war bereits gedrückt. Und als die Panthers dann auch noch die Führung übernahmen und mit 7-10 die Seiten gewechselt wurden, da konnte man es schon spüren... The Curse of #2 hatte wieder zugeschlagen und trotz der Rückkehr von White im vierten Viertel gelang es den Mountaineers die Partie nicht mehr zu Drehen. Im Gegenteil: PIttsburgh legte noch ein FG nach und ließ nur einen frewillig verschuldeten Saftey am Ende zu, als Punter Dave Brytus den Ball in den letzten Sekunden in die Hand nahm und bis in die eigene Endzone lief.


    Nach dem Schlußpfiff saß der Schock tief in Morgantown. Man hatte die große Chance verpasst ins BCS-Endspiel einzuziehen und vielleicht den allerersten Titel überhaupt auf nationaler Ebene zu gewinnen. Und die Niederlage hatte noch eine andere schwerwiegende Folgesituation: Hätte Rodriguez das Endspiel erreicht, hätte er wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Angebot abgeschlagen in Michigan der Nachfolger des eben zurückgetretenen Lloyd Carr zu werden. So aber nahm er an und wurde kurz darauf als neuer Head Coach der Wolverines vorgestellt. Dort allerdings ging seine Offense-Philosophie nie auf und bereits 3 Jahre später war er seinen Job los. West Virginia allerdings konnte bis zum heutigen Tage nicht mehr an die glorreichen Tage im Herbst 2007 anknüpfen und es bleibt für immer ein was wäre wenn...


    Und so heißt die Antwort auf die "Eat Shit Pitt"-Sprüche seit jenem Tag "Thirteen - Nine".

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    West Virginia Kicker Pat McAfee verschoss zwei FGs und hatte nach dem Spiel Selbstmord Gedanken, wie er später zugab.



    THE BRAWL IS BACK! - 2. September 2022

    Wenn eine Rivalität 11 Jahre köchelt, ohne dass die Protagonisten eine Gelegenheit haben, dies aneinander auszuleben, dann darf man davon ausgehen, dass es geradezu explodiert, wenn man endlich wieder aufeinandertrifft. Und so war es auch an diesem ersten College Football Donnerstag des Jahres 2022. In einem mit über 70.000 pickepackevollen Acrisure (vormals Heinz Field) Stadium ging es hoch her zwischen den beiden Erzrivalen. Kurios: Beide Teams wurden von einem QB angeführt, der von USC vor der Saison zum jeweiligen Team gewechselt war: Kedon Slovis aus Seiten der Panthers und JT Daniels für die Mountaineers.


    Und das Spiel hielt alles, was man sich davon versprach. Nach einem leichten Abtasten im ersten Viertel wurde es ein munterer Schlagabtausch, bei dem zunächst die eine Mannschaft vornerlag und dann die andere. Zur Pause stand es 10-10 und alles war weiterhin offen. Nach der Pause begang die CJ Donaldson-Show. Der hoch aufgeschossene RB der Mountaineers wurde für die Panthers zu einem Riesenproblem. Obwohl er nur 7x den Ball bekam (ein schwerwiegender Fehler des Mountaineers Coching Staff) erlief er 125 Yards und einen TD. Auf der anderen Seite war es Rodney Hammond Jr, der 74 Yards und 2 TDs beisteuerte.


    Schlüsselmoment des Spiels war dann beim Spielstand von 31-31, als Pitt CB M.J. Devonshire einen Pass von Daniels knappe 3 Minuten vor Ende in der eigenen Hälfte abfing, den der sonst so gute WR Bryce Ford-Wheaton durch die Finger gleiten ließ, und dann 57 Yards zurücktrug zum 38-31. West Virginia hatte zwar noch eine Chance die Partie wieder auszugleichen, doch nach dem die Mountaineers bis zur 22 Yard-Line der Panthers vorgedrungen waren, schlug die Defense zu und beendete mit zwei Sacks und schließlich einem Incomplete Pass von Daniels die letzten Comeback-Chancen.


    Sieger waren aber neben den Panthers vor allem die Fans, die den 'Brawl' wiederhatten. Und wie. Man darf sich schon jetzt auf das erste Duell in Morgantown seit 2011 freuen, welches am 16. September 2023 stattfinden wird. Can't wait!

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    Trophy: Der Brawl braucht keine Trophäe, obwohl ein paar ausgeleierte Boxhandschuhe irgendwie passend wären.



    Rivalitätsbewertung: :sword2::sword2::sword2::sword2::sword2: (5 von 5)

    Andere Rivalries haben vielleicht mehr Glammer, mehr Pageantry, aber das macht der 'Brawl' wie es der Name schon sagt, mit Härte und Intensität locker wieder wett. Dazu die 11jährige-Pause, die den Hass nur weiter festigte und eine Partie, die meistens hält was sie verspricht. Fertig ist ein absolutes Highlight (oft unterschätzt) auf dem College Football Kalender.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)


    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."


    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    4 Mal editiert, zuletzt von Chrizly ()

  • NOTRE DAME FIGHTING IRISH vs. USC TROJANS / BATTLE FOR THE JEWELED SHILLELAGH
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    Seit: 1926 (erstes Spiel)

    Spiele: 93 (1926-1942, 1946-2019, 2021 & 2022)

    Bilanz: 48 Siege Notre Dame - 37 Siege USC - 5 Unentschieden

    Längste Siegesserie: Notre Dame, 11 Siege (1983-1993)

    Längste Serie ohne Niederlage: Notre Dame, 13 Siege (1983-1995)



    Geschichte:

    Die nächste Rivalität fällt ein wenig aus dem Rahmen. Normalerweise bilden sich diese aus zumindest nachbarschaftlicher Nähe der US-Staaten, wenn sie gar nicht im selben Bundesstaat sind, oder zumindest aus langjähriger Duellerfahrung in den Conferences. Das ist bei Notre Dame und USC völlig anders - die beiden Campusse liegen fast 3000km auseinander, dazu gibt es auch keine Conference-Duelle, denn bekanntlich schwören die Irish auf ihren 'Independent'-Status und USC ist seit 1922 in einer wie-auch-immer-benannten Pacific Conference. Wie also kommen diese beiden Colleges zu einer solchen Rivalität, die nun schon über 21 Jahrzehnte anhält? Dazu findet man zwei Erklärungen. Fangen wir mit der unterhaltsameren an. auch bekannt als "Conversation between Wives", also Unterhaltung zwischen Ehefrauen. Sie besagt, dass USC auf der Suche nach einem nationalen Rivalen ein Spiel zwischen Nebraska und Notre Dame am Thanksgiving Day 1925 von ihrem Athletic Director Gwynn Wilson und seiner Frau besuchten. Doch der damalige Notre Dame Head Coach Knut Rockne hielt nichts von einer solchen Idee und lehnte die Aussicht aufgrund der langen Reise für sein Team auf eine Home & Home Serie ab (also abwechselnde Heimspiele). Aber dann soll die Ehegattin von Wilson sich mit der Frau von Rockne unterhalten und sie davon überzeugt haben, dass ein Trip ins sonnige Kalifornien doch viel angenehmer sein, als ins verschneite, unfreundliche Nebraska. Mrs. Rockne überredete daraufhin ihren Mann und im Dezember '26 wurde USC ein Fixpunkt auf dem jährlichen Spielplan der Irish.


    Die wahrscheinlichere Geschichte sieht allerdings wie folgt aus (Kurzfassung): Notre Dame suchte nach Spielpartnern an der Westküste, doch die damalige Pacific Coast Conference hatte einen Bann ausgesprochen, weil man der Meinung war, dass die akademischen Werte von Notre Dame nicht ausreichend seien, vor allem Stanford (welches kurz darauf später seine Meinung änderte) und California waren dagegen. Das Rose Bowl Committee dagegen war für ein Spiel von Notre Dame als Abschluss der Saison in diesem ehrwürdigen Stadion (damals gab es noch nicht die Big Ten Verbindung, die später entstehen sollte). USC auf der anderen Seite hatte kein Problem damit und schlug ein jährliches Spiel gegen die Fighting Irish vor und weil Notre Dame die westlichen Alumnis zufriedenstellen wollte, nahm man letztendlich an. Zudem gab es auch noch eine Connection der beiden damaligen Head Coches Rockne (Notre Dame) und Howard Jones (USC), die befreundet waren (Rockne schlug Jones als USC-Coach vor, nachdem er selber abgelehnt hatte).

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    Knute Rockne gilt als derjenige, der den Forward Pass als erstes in einem Spiel als regelmäßiges Mittel einsetzte. Er war von 1918 bis 1930 Head Coach bei Notre Dame.


    Jedenfalls kam es dann 1926 in Los Angeles zum allerersten Aufeinandertreffen dieser beiden Colleges. Es wurde ein packendes Duell, bei dem die Fighting Irish mit 13-12 die Oberhand behielten, wobei Rockne nach dem Spiel mit den Worten zitiert wurde: "Es war das großartigste Spiel, das ich jemals sah!". Im Rückspiel 1927 sahen dann über 100.000 Zuschauer eine Partie, die erneut die Irish äußerst knapp mit 7-6 für sich entscheiden konnten. Erst 1928 gelang den Trojans der allererste Erfolg: Man gewann 27-14 und sicherte sich zugleich auch den National Title. Der wurde zwischen 1928 und 1932 5x von den beiden Colleges untereinander ausgemacht. Nach 1928 holte USC auch 1931 und 1932 den Titel, während Notre Dame 1929 und 1930 jeweils erfolgreich war. 1929 sahen wiederum in Chicago vor über 112.000 Zuschauern (noch heute von der NCAA als Spiel mit den zweitmeisten Zuschauern aller Zeiten geführt) ein erneutes 13-12 für Notre Dame.


    1930 gewann Notre Dame dann zum ersten Mal dieses Duell per Shutout (27-0). Was damals noch keiner ahnen sollte: Es war das letzte Spiel unter Rockne, der im März 1931 bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückte. Nach einer nationalen Trauer wurde Heartley "Hunk" Anderson sein Nachfolger; der Rockne Assistent wurde allerdings bereits nach 3 Jahren wieder ersetzt. Howard Jones auf der Seite der Trojans coachte derweil noch bis 1940, ehe auch er frühzeitig an einem Herzinfarkt im Juli 1941 verstarb.

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    Howard Jones, USC Head Coach von 1925 bis 1940


    Die 40er Jahre waren für die Irish wieder sehr erfolgreich: Man holte 1943, 1946, 1947 und 1949 jeweils den National Titel. Dabei war das Aufeinandertreffen in der Rivalry vor allem 1947 besonders hervorzuheben: Vor 107.000+ Zuschauern im Coliseum, was heute noch die größte Anzahl an Football-Fans an dieser Stätte ist, trafen die unbesiegten Trojans (7 Siege, 1 Unentschieden) auf die Fighting Irish, die bis dahin alle Spiele der Saison für sich entscheiden konnten (8-0-0). Notre Dame gewann das Duell mit 38-7 und wurde von der AP als National Champion gekührt. Gecoacht wurden die Irish von Frank Leahy, der schon von 1941 bis 1943 dort Head Coach war, ehe er die folgenden Jahre während des zweiten Weltkriegs bei der Navy verbrachte. 1946 kehrte er zurück nach South Bend und blieb dort bis 1953. Leahy blieb in der Rivalry gegen USC bis 1949 unbesiegt (1948 gab es ein Unentschieden). Erst 1950 konnte USC den ersten Sieg seit 1939 verbuchen, es blieb dann allerdings bis 1954 auch der letzte und die einzige Niederlage von Leahy gegen die Trojans.


    Kommen wir zu einer Zeit, die von Fans der beiden Colleges als 'Golden Age' bezeichnet wird: Von 1960 bis 1982 gewannen die Rivalen insgesamt 8x den Nationalen Titel. USC wurde ab 1960 von einem Mann gecoacht, der später bei Tampa Bay in der NFL mit seinen herrlichen Sprüchen zur Legende wurde: Nachdem sein Vorgänger Don Clark, bei dem er Assistent war, es nicht schaffte gegen die Hauptrivalen UCLA und Notre Dame zu gewinnen, befördete man John McKay 1960 zum neuen Head Coach. Nach zwei schwierigen Jahren hatte er 1962 noch einmal das Vertrauen vom Uni Präsidenten Norman Topping ausgesprochen bekommen und McKay enttäuschte nicht: Seine Trojans gewannen alle 11 Spiele, darunter auch das Duell gegen Notre Dame mit 25-0, der erste Sieg gegen die Irish seit 1956 und damit auch den Nationalen Titel.

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    John Harvey McKay (USC Head Coach von 1960 bis 1975) ist genauso legendär wie seine Sprüche


    1966 war es dann an Notre Dame den Titel zu holen - unter Coach Ara Parseghian (1964 verpflichtet) holte man das erste Mal seit 1949 wieder die Championship nach South Bend. Mit 51-0 schickte man die Trojans in deren Heimstadion vom Platz. Es blieb allerding der letzte Sieg der Irish bis 1973, wobei es immerhin 1968 und 1969 zwei Unentschieden in Folge gab. Zuvor aber waren 1967 wieder die Trojans dran sich den National Title zu sichern - dank ihres Junior RB Transfers O.J. Simpson, der 160 Yards und alle 3 TDs zum Sieg gegen die Irish besiteuerte. 1968 gab es dann ein anderes Bild: Jetzt gelang es Notre Dame Simpson bei 51 Yards zu halten und dank Back-up QB Joe Theisman ein 21-21 bei den an #1 gerankten Trojans zu erzielen.


    1972 dann der nächste Titel für die Trojans: Mit einem der besten Roster welches sie jemals hatten, schlug man an #1 gesetzt die Irish 45-23, dank RB Anthony Davis, der gleich 6x in die Endzone kam. 1973 war es wieder an den Irish sowohl das Duell, als auch den Titel zu holen. Spielentscheidend eine Interception von Luther Bradley, der schon beim ersten Play mit einem monströsen Hit an WR Lynn Swann den Ton angab. Der Tackle war so hart, dass Swann den Helm verlor. 23-14 hieß es am Ende für die Irish. Es war die letzte Niederlage für McKay gegen den Rivalen: 1974 gab es ein 55-24 und einen weiteren Titel für die Trojans und 1975 ein 24-17. Danach kündigte McKay an, dass er ab dem Folgejahr in die NFL zum Expansion-Team Tampa Bay Buccaneers wechseln würde.


    Nachfolger wurde John Robinson, der unter McKay von 1972-1974 Offensive Coordinator war, bevor er als RB Coach zu den Oakland Raiders wechselte. Ab 1976 übernahm er für die Trojans, während bei Notre Dame schon 1975 Dan Devine zum Head Coach wurde. 1976 gewann USC zum dritten Mal in Folge das Duell, doch für das Spiel 1977 hatte sich der heftig unter Druck geratene Devine etwas besonderes ausgedacht: Während man sich noch im traditionellen Navy-Blau aufgewärmt hatte, kamen die Irish zum Spiel in smaragdgrünen Trikots auf den Platz, welche das Heimstadion in einen absoluten Hexenkessel verwandelte. So angestachelt gewannen die Irish, angeführt von einem gewissen QB namens Joe Montana, 49-19 (die Partie ging als "The Green Jersey Game" in die Geschichtsbücher ein) und behielten die grünen Jerseys bis zum Cotton Bowl Classic Match gegen Texas, welches man ebenfalls gewann und den nächsten Titel einhamsterte.

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    QB Joe Montana (Notre Dame 1974-1978) in den smaragdgrünen Trikots, die zum ersten Mal 1977 gegen USC zum Einsatz kamen.


    Devine trat 1980 zurück und Robinson war noch bis 1982 Head Coach der Trojans. Danach begann was heute als 'Decade Of Dominance' für die Irish bekannt ist. Von 1983 bis 1993 gewann Notre Dame das Rivalenduell 11x in Folge, darunter auch das Duell zweier unbesiegter Teams 1988, als Notre Dame an #1 und die Trojans an #2 gerankt zur Partie nach Los Angeles kamen. Notre Dame gewann und holte zum bis dato letztes Mal den nationalen Titel nach South Bend. Gecoacht wurden die Irish bereits von Lou Holtz, der 1986 den Job von Gerry Faust übernommen hatte. Holtz war 1976 sensationell spektakulär bei den New York Jets in der NFL gescheitert, hatte aber im College unter anderem in Arkansas Erfolg gehabt, eher bei den Irish anheuerte. Holtz setzte die unter Faust begonnene Siegesserie bis 1993 fort, ehe es 1994 ein Unentschieden gab.


    1996 dann beendeten die Trojans die Serie endlich und konnten zu Hause zum ersten Mal den Rivalen unter Holtz besiegen: 27-20 hieß es am Ende für die Mannen von John Robinson, der 1993 wieder zu USC zurückkehrte, nachdem er zuvor bei den LA Rams in der NFL war. Es blieb auch die einzige Niederlage der Irish mit Lou Holtz, der für viele überraschend nach der Saison zurücktrat. Und auch Robinson war nach der 1997er Saison wieder Geschichte bei den Trojans.

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    Lou Holtz, Notre Dame Head Coach von 1986 bis 1996


    Machen wir einen Sprung ins Jahr 2001, als USC einen neuen Mann vorstellte: Pete Carroll war 1999 bei den New England Patriots in der NFL gefeuert worden, ehe ihn Athletic Director Mike Garrett zu den Trojans lotste. Unter ihm begann die Renaissance der Südkalifornier, die von 2002 bis 2009 alle Duelle gegen die Irish gewinnen konnten. 2004 gewann man unter Carroll sogar den National Titel durch einen Sieg im Endspiel gegen Oklahoma (den man allerdings nach dem die NCAA Verstöße beim Anwerben von Spielern feststellte wieder abgenommen bekam). Auf das Spiel 2005 gehe ich an späterer Stelle nochmal genauer ein.


    2010 wechselte Pete Carroll dann wieder zurück in die NFL zu den Seattle Seahawks, während bei den Irish der glücklose Charlie Weis durch Brian Kelly ersetzt wurde. Bei den Trojans hatte ein junger, aufstrebender Coach namens Lane Kiffin nun das Sagen und 2010 traf man sich in Los Angeles zum ersten Kiffin/Kelly-Duell. Notre Dame gewann 20-16 und konnte die längste Niederlagen-Serie der Rivalität endlich beenden. 2011 dann wurde das erste Mal seit 21 Jahren wieder ein Night Game in South Bend abgehalten, welches USC dank eines 99 Yard Fumble Return TD von Jawanza Starling für sich entschied. 2012 kamen die Irish dann als #1 ins Duell und holten den Sieg in LA, was letztendlich zu einem Platz im BCS-Endspiel führte, dem ersten überhaupt für die Irish. Dort allerdings war man gegen Alabama chancenlos.

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    Zwei jetzige SEC Rivalen trafen sich bereits frühzeitig beim Duell USC vs. Notre Dame: Lane Kiffin (USC 2010 bis 2013) und Brian Kelly (Notre Dame 2010 bis 2021)


    Kiffin wurde bereits vor dem Duell 2013 gefeuert und Ed Orgeron übernahm auf Interims-Basis, verlor aber das Spiel gegen Brian Kelly und die Irish. Die nächsten Jahre wechselten sich die Trojans (erst unter Steve Sarkasian, dann ab 2016 unter Clay Helton) mit den Irish ab: 2014 und 2016 gewann USC, 2015 und 2017 Notre Dame. 2018 dann kamen die Irish ungeschlagen ins letzte Spiel der Saison nach L.A. Mit einem Sieg war die Playoff-Teilnahme sicher, aber die Trojans führten früh 10-0. Doch ab dem zweiten Viertel war es dann an Notre Dame und QB Ian Book die Partie in die Hand zu nehmen. Am Ende stand ein 24-17 Sieg und der Einzug in die Playoffs für die Irish zu Buche.


    2019 gewann ebenfalls Notre Dame und nachdem 2020 das Duell wegen Covid ausfiel, traf man sich 2021 erneut in South Bend. Und wieder gewann Notre Dame, welches am Ende der Saison dann auch erneut in die Playoffs einzog. Es war die letzte Saison für Brian Kelly, der danach völlig überraschend in Richtung Louisiana abzog. Und auch bei den Trojans gab es einen schockierenden Wechsel, als Lincoln Riley von Oklahoma in Richtung Kalifornien zog. 2022 gewann Riley das erste Duell gegen Kelly Nachfolger Marcus Freeman in L.A. und man darf sich schon auf die Revanche im Oktober in South Bend freuen.



    THE BUSH PUSH - 15. Oktober 2005 in South Bend, Indiana

    Die Voraussetzungen an diesem Nachmittag in South Bend hätten nicht viel einseitiger sein können: Die USC Trojans kamen mit einem 27-Game Winning Streak in die Partie, während Notre Dame die letzten drei Heimspiele verloren hatte. Head Coach Charlie Weis hatte vor der Saison die Irish übernommen, während auf der anderen Seite Pete Carroll 2004 für die Trojans den Titel holen konnte. Aber - es war das Duell zweier Top Ten Teams, denn während die Trojans an #1 gerankt waren, hatte Weis die Irish immerhin zu 4 Siegen bei einer Niederlage und Rang 9 geführt. Weis versuchte alles, hatte Notre Dame Alumnis wie Joe Montana oder Tim Brown vor dem Team sprechen lassen und lief in den 'Irish Luck'-Jerseys in grün auf.


    Die Partie wogte zunächst hin und her, erst 7-0 für die Trojans, dann Ausgleich, dann wieder Führung USC, dann erneut Ausgleich, bis zum ersten Mal die Irish in Front gingen. Und nach einer Interception in der Endzone von QB Matt Leinart ging Notre Dame dann auch 21-14 führend in die Kabine. RB Reggie Bush konnte im dritten Viertel mit seinem zweiten TD-Lauf, dieses Mal über 45 Yard ausgleichen und so ging es auch ins vierte Viertel. Dort erzielte Notre Dame zunächst ein FG zum 24-21, aber wieder war es Bush, der die Trojans in Front brachte: 28-24. Doch auch diese Führung hielt nicht und mit einem Lauf von QB Brady Quinn über 5 Yards ging erneut Notre Dame in Führung: 31-28 und es waren nur noch zwei Minuten zu spielen.

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    Steuerte 3 TDs, 195 Scrimmage Yards und einen Schubser zum Sieg der Trojans bei: RB Reggie Bush


    Im folgenden Drive kam es dann früh zu einer 4th & 9 Situation. Ein Stopp und die Irish hätten das Spiel gewonnen. Aber Leinart komplettierte den Pass zu WR Dwayne Jarrett, der seinem Gegenspieler entkam und bis zur 13 der Irish gelang. Zwei Rushes von Bush brachten die Trojans an die 2 des Gegners, doch beim nächsten Play als Leinart in Richtung Seitenlinie lief, traf ihn Linebacker Corey Mays und der Ball wurde aus dem Spielfeld gefumbelt. Obwohl das Spiel mit 7 Sekunden auf der Uhr unterbrochen wurde, ließ der Clock Operator der Heimmannschaft die Uhr auf 0 herunterlaufen, was dazu führte, dass das Feld vorzeitig von den Studenten geflutet wurde. Erst nach einer längeren Unterbrechung konnte die Fortsetzung folgen. Der Ball wurde auf die 1-Yard Line gelegt und die 7 Sekunden zurück auf die Uhr gebracht.


    Carroll zeigte nun an, dass Leinart den Ball spiken sollte um die Uhr anzuhalten, doch dies erwies sich als taktischer Trick, denn in Wirklichkeit hatte er Leinart gesagt auf Sieg zu gehen. Und so nahm Leinart den Snap und versuchte das Ei über die Goalline zu bringen. Aber es schien so, als ob die Irish ihn bereits gestoppt hätten, als Reggie Bush von hinten Leinart anschob und so der Ball mitsamt QB die Goalline überquerte. Touchdown USC!


    Aber hätte das Play überhaupt gelten dürfen? Nein, denn nach den Regeln wäre der Einsatz Bush eigentlich als illegal Play zu ahnden gewesen, was zu einer 5 Yard Strafe hätte führen müssen. Die Refs aber ließen das Play stehen und weil man vor dem Spiel sich geeinigt hatte auf Instant Replay zu verzichten, gewann USC die Partie letztendlich mit 34-31 (der Extrapunkt wurde verschossen, nachdem es eine excessive celebration-Strafe gab). Dies führte dann auch dazu, dass die Trojans erneut das Endspiel erreichten, wo sie dann in einem absolut legendären Rose Bowl gegen Texas unterlagen.

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    Trophy: Seit 1952 wird nun jährlich die 'Jeweled Shillelagh' vergeben. Dabei handelt es sich um einen kurzen Stock, aus entweder irischer Eiche oder Schlehenholz, der am Ende eine Gravur hat, auf der steht: "From The Emerald Isle" (Von der grünen Insel). Bei jedem Sieg wird ein mit Juwelen verziertes Ornament dem Stock hinzugefügt: Für einen USC-Sieg eines in Form des trojanischen Helms mit einem Rubin und für Notre Dame ein Kleeblatt mit einem Smaragd, jeweils mit dem Endergebnis und Datum (bei Unentschieden wurde ein kombinierter Stein dazugefügt). Obwohl die Shillelagh erst 1952 eingeführt wurde, reichen die Steine bis zum Jahr 1926, also dem ersten Aufeinandertreffen, zurück.


    Nach dem Jahr 1995 wurde die original Shillelagh in einer Zeremonie retired und wird nun in Notre Dame permanent zur Schau gestellt. An ihrer Stelle wurde eine zweite, längere, Shillelagh erstellt.

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    Rivalitätsbewertung: :sword2::sword2::sword2::sword2:  (4 von 5)

    Obwohl sowohl USC als auch Notre Dame den jeweiligen Gegner als den Hauptrivalen ausgeben und die Partie ohne Frage extrem prestigeträchtig ist, fehlt mir in der jüngeren Vergangenheit das nötige Etwas. Das liegt natürlich auch daran, dass entweder USC oder wie letztes Jahr Notre Dame bereits vorzeitig keinen Einfluss mehr auf die Titelvergabe haben. Das war in der früheren Zeit offensichtlich anders und man kann sich aus neutraler Sicht nur wünschen, dass mit Freeman vs. Riley dies in die Rivalität zurückkommt.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)


    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."


    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly ()

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    GEORGIA BULLDOGS vs. FLORIDA GATORS / einst "THE WORLD'S LARGEST OUTDOOR COCKTAIL PARTY"

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    Seit: 1904 (erstes Spiel laut Georgia) oder 1915 (erstes Spiel laut Florida)

    Spiele: 100 oder 101 (1904?, 1915, 1916, 1919, 1920, 1926-1942, 1944-2022)

    Bilanz: 55 Siege Georgia (54 laut Florida) - 44 Siege Florida - 2 Unentschieden

    Längste Siegesserie: Georgia (1941-1948), Florida (1990-1996) je 7 Spiele



    Geschichte:

    Weiter geht's mit einer Rivalität aus dem Süden, die seit über 100 Spielen besteht. Aber aus wie vielen genau? Da fangen schon die Streitereien an, denn die Georgia Bulldogs bestehen darauf, dass es bereits 1904 zum ersten Treffen kam (Georgia gewann 52-0), als die University Of Florida noch auf 4 Stützpunkte verteilt war. Die Florida Gators dagegen behaupten, dass es erst 1915 los ging (Georgia gewann 37-0), nachdem die University in Florida in Gainesville 2005 gegründet wurde. Wie dem auch sei, die erste Phase der Rivalität geht komplett an die Jungs aus Athens, Georgia: Erst 1926 gelang es Florida überhaupt Punkte zu erzielen und erst 1928 konnte man den allerersten Sieg erzielen.


    Während dieser Zeit wurden die Spiele in Macon, Athens oder Savannah auf Georgia-Seite und Tampa, als auch Jacksonville auf Florida-Seite ausgeführt. Ab 1933 wechselte die Rivalry dann komplett nach Jacksonville, wo sie bis auf 2 Ausnahmen auch bis zum heutigen Zeitpunkt jedes Jahr ausgetragen wird. Die Ausnahme? Als die Jacksonville Jaguars als Expansion Team bestätigt waren, wurde das Stadion von 1994 bis 1995 umgebaut; die Rivalry wechselte zu den beiden Campus-Standorten Athens (1995) und Gainesville (1994).


    Der Grund für den Austragungsort Jacksonville? Obwohl die Stadt fast 400km näher an Gainesville, als an Athens, ist es die einzige nennenswerte Großstadt, die zwischen den beiden Campus liegt. Und es bringt für beide einen größeren Gewinn, als wenn man die Rivalry jährlich in den beiden Heimstadien austragen würde, zudem ist es für Georgia auch aus Anwerbungsgründen für Studenten ideal, einmal in Jahr in Florida zu sein.


    Georgia und Florida sind beide Gründungsmitglieder der SEC, die im Dezember 1932 aus der Taufe gehoben wurde. An der Vormachtstellung der Bulldogs änderte sich aber erstmal nichts. Von 1933 bis 1951 konnten die Florida Gators gerade 3x das Spiel gewinnen. Die anderen 15 Partien gingen allesamt an Georgia. 15? Ja, denn die Rivalry wurde 1943 aufgrund des zweiten Weltkrieges für ein Jahr ausgesetzt. 1942 hatten die Gators noch mit einem stark ersatzgeschwächten Team die Partie gespielt, doch waren so haushoch unterlegen (75-0), dass man sich 1943 das Spiel schenkte. Während Florida unter den Abgängen der Soldaten, die für den zweiten Weltkrieg abgestellt wurden, extrem litt, blühte Georgia regelrecht auf. 1942 holte man den ersten National Title, angeführt von Head Coach James Wallace "Wally" Butts Jr., der 1939 die Bulldogs übernommen hatte.

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    Wally Butts, der "kleine runde Mann" war Headcoch der Bulldogs von 1939 bis 1960.


    Unter Butts wurde Georgia zu einer nationalen Macht - während zu der damaligen Zeit viel Wert auf das Laufspiel (Motto: "3 Yards and a cloud of dust") gelegt wurde, baute Wally Butts seine Teams vor allem auf das Passing Game auf und installierte komplexe Systeme für seine Passfänger und QBs. Der "little round man" wie er oft genannt wurde, gewann die Rivalry Games von 1941 bis 1948 (mit dem Aussetzen der Rivalry 1943 s.o.) und claimte noch einen weiteren Titel 1946. Erst 1949 gelang es Florida die Serie zu durchbrechen: Mit Coach Raymond Wolf und Running Back Chuck Hunsinger bezwang man den Rivalen 28-7.


    Die 50er Jahre erlebten dann den ersten großen Umschwung in der Serie. George Robert Woodruff hatte die Gators Anfang des Jahrzehntes übernommen und wie sein Mentor Robert Neyland (Tennessee Volunteers Head Coach) seinen Fokus auf das Kicking und die Defense gelegt. Während die ersten beiden Auseinandersetzungen mit Butts noch ganz knapp an Georgia gingen, wurde 1952 der Wendepunkt: Vor dem Spiel wurden die Positionen von Running Back Doug Dickey und Quarterback Rick Casares kurzerhand getauscht, was zu einem ungefährdeten 30-0 gegen den Erzrivalen führte. Dies war eine Art Initialzündung und Florida holte unter Woodruff von 1951 bis 1959 6 Siege gegen Georgia.


    Zu diesem Zeitpunkt wurde auch der Name für die Rivalry gefunden: Angeblich hatte der Editor für die Zeitung Florida Times-Union beobachtet, wie ein betrunkener Fan der Gators einem Polizisten im Dienst ein alkoholisches Getränk anbot. Der Name "World's Largest Outdoor Cocktail Party" blieb hängen und wurde auch vom Veranstalter noch viele Jahre später benutzt, ehe man in den 80er Jahren langsam davon versuchte Abstand zu gewinnen, als nach Siegen ihrer Teams erst Florida-Fans und ein Jahr später Georgia-Anhänger das Feld stürmten und die Goalposts entrissen, was zu vielen Festnahmen führte. Damit man nicht unter Verdacht stand alkoholbedingtes Rowdytum gutzuheißen, wurde der Name nicht mehr offiziell verwendet. Er blieb bei den Fans natürlich trotzdem hängen und wird auch heute noch regelmäßig von Georgia und Florida Anhänger benutzt.


    Die 60er Jahre gingen dann so weiter, wie die 50er aufgehört haben: Florida blieb das in der Rivalry dominierende Team und unter Woodruff Nachfolger Ray Graves gewann man von 1960 bis 1963 4x die Partie gegen den Rivalen in Folge. Bei Georgia hatte Butts 1960 für seinen glücklosen Nachfolger Johnny Griffith Platz gemacht, doch dieser blieb in 3 Versuchen ohne Erfolg. So entschied man sich in Athens 1963 einen erst 31-jährigen einstigen QB und Assistenten bei Auburn zum neuen Head Coach zu küren: Vincent Joseph Dooley kam, sah und siegte: 1964 führte er die Bulldogs als klarer Außenseiter gegen das an #10 gerankte Florida in die Partie und obwohl sein QB keinen einzigen Pass anbrachte, dafür aber gleich 2mal interceptet wurde, gewann man die Partie dennoch 14-7.

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    Vince Dooley auf den Schultern seiner Spieler. Von 1964 bis 1988 Head Coach der Bulldogs feierte man 1980 den Titel.


    Die zweite Hälfte der 60er sah wohl die ausgeglichenste Phase der Rivalität: Georgia und Florida wechselten sich mit Siegen ab und 1969 gab es dann sogar das zweite Unentschieden (1930 war die Partie zum ersten Mal ohne Sieger zu Ende gegangen).


    Wir sind in den 70ern angekommen und so langsam übernahn nun Georgia das Heft des Dominierenden wieder in die Hand. Von 1971 bis 1976 verlor man nur 1973 (mit einem Punkt Unterschied 11-10), gewann sonst sämtliche Partien. Darunter auch 1975 als ein Trickspielzug den Dooley sonst kaum callte, den Weg zum Sieg ebnete: Tight End Richard Appleby hatte den Ball beim Stande von 7-3 für die Gators nach einem Reverse übernommen und anstatt zu laufen, feuerte er einen Pass auf WR Gene Washington, der 80 Yard später zum siegbringenden TD kam. 1977 dann konnte Florida mal wieder die "Party" für sich entscheiden, aber das entpuppte sich nur als kurzes Aufflackern, denn von 1978 bis 1983 dominierten wieder die Bulldogs.


    Darunter war auch das Spiel 1980 - als die Bulldogs als #2 und ungeschlagen nach Jacksonville kamen. Die Partie allerdings verlief überhaupt nicht nach den Vorstellungen von Dooley und seinem hochfavorisiertem Team. Es stand 20-21 und es war noch weniger als eine Minute auf der Uhr, als die Bulldogs eine letzte Chance bekamen. Doch nach zwei missglückten Plays stand man an der eigenen 7 mit 3rd & long. Und beim folgenden Spielzug musste Georgia QB Buck Belue dem heftigen Passrush der Gators bis in die Endzone ausweichen, ehe er nach einem wilden Scramble WR Lindsey Scott etwa an der 25 fand und ihm den Ball zuwarf. Scott schnappte sich das Ei und lief los, begleitet von frenetischen Anfeuerungen nicht nur seiner Mannschaftkollegen und der Georgia-Fans, sondern auch von der Stimme der Bulldogs Larry Munson, der sich am Radio förmlich überschlug, während Lindsey tatsächlich bis in die Endzone kam und den Bulldogs so den Sieg in letzter Minute bescherte. In den nächsten Polls war Georgia dann die #1 und behielt diese Position auch bis zum Ende der Saison, als man zum National Champion gekürt wurde.

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    Wenn Stühle der Kommentatoren bersten, dann ist 'World's Largest Outdoor Cocktail Party'-Zeit.


    Dooley blieb noch bis einschließlich 1988 Head Coach in Athens, ehe er dann in den Ruhestand ging. Unter ihm verloren die Bulldogs nur noch zweimal in Jacksonville: 1984 und 1986, somit blieben auch die 80er Jahre fest in den Händen der Mannen aus Georgia. Nach Dooley übernahm Ray Goff den Posten als Head Coach, während in Florida sich so langsam alles auf den neuen Retter fokussierte: Im Dezember 1989 nahm Steve Spurrier das Angebot an, der neue Chef in Gainesville zu werden. Obwohl seine Schmach gegen die Bulldogs nun schon über 20 Jahre her war, bileb sie frisch in den Gedanken des neuen 'Ballcoaches', der die Rivalität damit zur Chefsache erklärte.


    Es begann die beste Zeit der Gators: Von 1990 bis 2003 verlor man nur ein einziges Mal gegen Georgia (1997). Ansonsten hieß der Sieger ausnahmslos Florida. Darunter auch 1995, als die Rivalry zum ersten Mal seit 1932 wieder in Athens, Georgia ausgefochten wurde (das Stadion in Jacksonville wurde gerade für die Jaguars renoviert). Das Spiel wurde eine so einseitige Seite, dass sogar Back-up QB Eric Kresser zum Einsatz kam, als die Partie längst entschieden war. Und Spurrier hatte noch nicht genug, ließ Kresser weitere zwei TDs werfen. Nach dem Spiel meinte Spurrier, dass er 'half a hundred' in dem Heimstadion der Bulldogs erzielen wollte, weil das vorher noch keinem Team gelang. Die 52 Punkte gegen Georgia sind auch bis heute die meisten, die ein Gästeteam in Athens erzielen konnte.

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    Stephen Orr Spurrier war von 1963 bis 1966 QB bei den Gators (Heisman-Trophy Gewinner 1966), sowie von 1990-2001 Head Coach (1996 National Champion). Eine echte Gator-Legende!


    1995 wurde dann die Hall of Fame von der Jacksonville Economic Development Commission für die Rivalität ins Leben gerufen. Seit dem werden jedes Jahr 4 Mitglieder (zwei von jedem Team) neu in die Ruhmeshalle aufgenommen, erst im Juni bekanntgegeben und dann einen Tag vor dem Spiel bei einem großen Festessen geehrt. 1996 war es dann an Florida den allerersten Titel zu gewinnen: Auf dem Weg dazu ließ man bei der Rückkehr nach Jacksonville auch gegen den Erzrivalen nichts anbrennen und gewann deutlich 47-7. Es blieb der einzige Titel für Spurrier, der noch bis 2001 bei den Gators coachte, ehe er in die NFL zu den Washington Redskins wechselte.


    Zum selben Zeitpunkt wurde Mark Richt als neuer Head Coach bei den Georgia Bulldogs vorgestellt. Nachdem das einst stolze Georgia nun fast ein volles Jahrzehnt von den Gators vorgeführt wurde, war man hier extrem hungrig nach Revanche. Und so hoffte man 2002 endlich auf die Trendwende: Als #4 und unbesiegt kam man nach Jacksonville zur ersten Partie gegen Spurrier Nachfolger Ron Zook, der schon 3 Niederlagen in dieser Spielzeit hatte einstecken müssen. Doch Florida machte den hochtrabenden Hoffnungen ein jähes Ende und nach einem Interception Return TD von Safety Guss Scott und einem TD-Pass von Rex Grossman im vierten Viertel musste man erneut als Verlierer den Platz verlassen. Es blieb die einzige Niederlage der Bulldogs in diesem Jahr.


    2004 riss dann auch diese Serie und Mark Richt konnte seine Bulldogs zum ersten Erfolg in Jacksonville führen, während für Ron Zook schon nach der Saison Schluss war. Nachfolger wurde ein Mann, der zuvor bei den Utah Utes für Furore gesorgt hatte und der mit Jacksonville noch so einige (positive wie negative) Erfahurngen in seiner Coaching Laufbahn machen sollte: Urban Meyer. Unter Meyer holten die Gators gleich zweimal den National Title: 2006 und 2008. Und obwohl er nur 6 Jahre in Gainesville weilte, darf er dennoch als einer der erfolgreichsten Coaches dort gelten. Nur einmal konnte Mark Richt seinen Kontrahenten in Jacksonville während dieser Zeit bezwingen: 2007, auf die Partie gehe ich gesondert ein.

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    Trafen sich zum 'Cocktail' von 2005 bis 2010: Mark Richt (Georgia) und Urban Meyer (Florida). Meyer gewann 5 der 6 Match-ups.


    Nach dem Rücktritt von Meyer, der aus gesundheitlichen Gründen seinen vorzeitigen Abschied erklärte, kippte die Serie wieder zu Gunsten der Bulldogs, erst recht seit Kirby Smart bei den Bulldogs das Zepter schwingt.



    GATOR STOMP - 27. Oktober 2007 in Jacksonville, Florida

    Die Voraussetzungen zu einem besonderen Spiel waren von Anfang an gegeben: Georgia und Florida waren beide gerankt und kamen mit starken Kadern nach Jacksonville. Schon nach dem ersten Touchdown gab es dann erstaunliche Szenen: Nachdem RB Knowshon Moreno aus 1 Yard Entfernung in die Enzone lief, stürmte das gesamte Team Georgias die Endzone und feierte ausgelassen, als ob man gerade das Spiel gewonnen hätte. Dies wurde gleich mit zwei Personal Foul Strafen 'belohnt', welches die Gators nutzten um sofort im Anschluss den Ausgleich zum 7-7 herzustellen: QB Tim Tebow fand WR Louis Murphy in der Endzone - sein 40 Yard Pass bedeutete das 7-7. Dies hielt allerdings nicht lange vor und schon führte wieder Georgia: QB Matt Stafford zu Mohammed Massaquoi über 84 Yards war das Play und der neue Spielstand 14-7. Und nach einem Punt Floridas hatte man gar die Chance die Führung auszubauen, allerdings bekam man den Ball an der eigenen 1. Und dieses Mal fand der Pass von Stafford nur Florida CB Pierre-Louis, der den Ball zum 14-14 in die Georgia Endzone zurücktrug. Bis zur Pause gab es dann noch ein FG für die Gators und einen weiteren TD Run von Moreno für die Bulldogs, so dass beim Stande von 21-17 beide Teams in die Kabine gingen.


    Nach der Pause ging es dann munter weiter mit den Punkten: Erst baute Georgia durch einen Stafford TD Pass zu FB Brannan Southerland die Führung auf 28-17 aus, dann kam Florida wieder heran (Tim Tebow TD-Run). Dabei blieb es aber auch bis zum Beginn des vierten Viertels und da bekam Florida den Ball mit der Chance zum ersten Mal in Führung zu gehen. Der folgende Drive führte dann bis zur 25 der Bulldogs, aber da drohte er zu enden. Tebow hatte bei 3rd & 12 einen Pass zu seinem WR Caldwell angebracht, aber der wurde 2 Yards vor der First Down Markierung gestoppt. Florida Coach Urban Meyer entschied sich den vierten Versuch auszuspielen und ließ die Offense auf dem Feld. Doch der ausgewählte Spielzug war der Falsche: WR Caldwell wurde 3 Yards hinter der Line of Scrimmage bereits gestoppt und Georgia übernahm. Der folgende Drive dauerte genau 2 Plays, dann hatte Stafford Mikey Henderson bedient und der war 53 Yards später zum 35-24 in die Endzone gelaufen. Konnte Florida das noch einmal drehen? Zumindest der Anschluss gelang, denn mit noch rund 9 Minuten auf der Uhr war es ein weiterer Tebow Run, der zum 35-30 führte. Meyer ging für 2, aber die Conversion nicht auf und so blieb es dabei.


    Mit dem folgenden Drive machten Stafford, Moreno und Co dann alles klar. Über 11 Plays kletterte man das Feld in Jacksonville empor und am Ende war es der dritte TD von Moreno, welches den Schlusspunkt markierte. Florida unterlief dann noch ein Fumble und Georgia konnte den ersten Erfolg über Meyer verbuchen.


    Die Revanche folgte ein Jahr später: In einem dominanten Sieg nahm Meyer eine Minute vor Schluss beim Stande von 49-10 zwei Auszeiten in Folge, um seinem Team und den Fans länger Zeit zum feiern zu geben. Es sind halt die kleinen Gemeinheiten, die solche Rivalries ausmachen.

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    Platzsturm der anderen Sorte. Später behauptete Richt, dass er nur die 11 Spieler auf dem Feld dazu angewiesen habe, ausgiebig zu feiern.



    TWO MINUTES FROM HELL - 30. Oktober 2021 in Jacksonville, Florida

    Als absoluter Topfavorit kamen die Georgia Bulldogs an diesem Samstag nach Jacksonville: Ungeschlagen und an #1 gerankt trafen sie auf die Gators, die eine eher durchwachsene Saison spielten und bereits 3 Niederlagen auf dem Konto hatten. Aber: Rivalries haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze und Florida Head Coach Dan Mullen wollte das Glück mit einem QB Wechsel erzwingen. Von den Fans schon lange gefordert durfte Anthony Richardson zum ersten Mal von Anfang an ran, während der etatmäßige Starter Emory Jones auf der Bank platznahm. Das Spiel allerdings wurde zunächst von beiden Defensives dominiert und so gelang Georgia nur ein FG, da waren aber auch schon fast 23 Minuten gespielt.


    Nach einer Stetson Bennett Interception hatte Florida sogar die Chance kurz vor der Pause die Partie sogar zum ersten Mal anzuführen oder zumindest auszugleichen. Allerdings startete man an der eigenen 2 Yard Line und vielleicht wäre Vorsicht da die bessere Devise gewesen. So kam es wie es kommen musste: Beim zweiten Spielzug verlor QB Richardson das Ei und Georgia übernahm an der 11. Das nächste Play führte zum ersten TD für die Bulldogs dank RB James Cook. Den nächsten Drive begannen die Gators nach einem Touchback an der eigenen 25. Es folgten: Fehlstart, 5 Yard-Strafe, Run Richardson ohne Raumgewinn und dann bei 2nd & 15 ein Pass von Richardson. Leider auf LB Nolan Smith, der schon den Fumble im Drive zuvor forciert und revoert hatte. Wieder übernahm Georgia, wieder dauerte es genau ein Play: Bennett auf Jackson - 36 Yards, Touchdown!


    So langsam sollte man auf Florida Seiten doch verstanden haben, dass es vielleicht besser wäre, erst mal geordnet den Rückzug in die Kabine anzutreten und sich neu zu sammeln. Schließlich waren nur noch 1:35 bis zur Pause, aber Mullen hatte andere Pläne. Der nächste Drive ließ sich dann auch vielversprechend an und führte die Gators immerhin bis fast zur Mittellinie. Da waren noch 17 Sekunden zu spielen. Nach einer Auszeit versuchte man dann in Scoring Range zu kommen, doch Richardsons Pass landete erneut beim Gegner. Diesesmal war es Nakobe Dean, der 10 Sekunden und 50 Yard später den dritten Georgia TD innerhalb von gut zwei Minuten feiern konnte.


    Mit 24-0 war dann endlich Halbzeit und die zweite Halbzeit können wir vorspulen: Georgia ließ noch einen TD der Gators zu (Emory Jones, der nun wieder auf dem Feld stand, aus 2 Yards), erzielte selber noch 10 Punkte und beendete die Partie siegreich 34-7. Wie bekannt krönten die Bulldogs ihre famose Saison dann in Indianapolis mit dem ersten National Titel seit 41 Jahren. Florida entgegen trennte sich noch vor Saisonende von Dan Mullen und Anthony Richardson wurde 2022 zum Starter von Neu Coach Billy Napier benannt.

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    Worst Day Ever: Florida Freshman QB Anthony Richardson bei seinem ersten Start gegen extrem bissige Bulldogs mit 3 Turnover in rund zwei Minuten.



    Trophy: Erst 2009 wurde eine Trophäe für die Rivalry eingeführt, aber während wie anderswo diese auf dem Spiel überreicht werden, gibt es hier nur den Austausch zwischen den jeweiligen Student Body Präsidenten: Dabei handelt es sich um das 'Okefenokee Oar', ein übermäßiges Ruderpaddel, etwa 3m groß und hat auf jeder Seite Symbole und Logos der beiden Rivalen eingraviert. Das Ruder wurde aus dem Holz einer 1000jährigen Zypresse gefertigt, welche einst im Okefenokee Swamp an der Grenze der US-Staaten Florida und Georgia wuchs.

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    Das Ruder der Begierde. Oder so.



    Rivalitätsbewertung: :sword2::sword2::sword2::sword2: (4 von 5)

    Eine über 100 Spiele andauernde Rivalität zweier Kontrahenten im Süden der USA, was will man mehr? Vielleicht ein bisschen mehr Ausgeglichenheit zwischen den beiden, denn es scheint immer so, dass wenn ein Team ganz oben ist, das andere so irgendwo im Mittelfeld hängt. So fallen doch die fielen Serien auf, die sowohl Georgia als auch Florida in den Jahren lange aufrecht halten konnten. Im Moment ist es ja mal wieder Georgia, das nicht nur im Rivalry Game, sondern auch im gesamten College Football die Nase ganz weit vorne hat.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)


    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."


    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)