
Nach einer relativ uninteressanten Finals-Serie (klammert man die Corona-Finals 2020 und 2021 aus, gab es die niedrigste Einschaltquote seit 2007), in der die Boston Celtics gegen die Dallas Mavericks ihren 18. NBA-Titel sichern und sich wieder eine Meisterschaft vor die Lakers schieben konnten, gehen die Vorbereitungen für die neue Saison schon wieder an allen Ecken der NBA los, schließlich dürfen Teams schon mit eigenen Spielern sprechen und Verträge verlängern. In fünf Tagen findet schon die NBA-Draft (zum ersten Mal über zwei Abende) statt mit den Atlanta Hawks an erster Stelle. Die Euphorie ist jedoch nicht so groß, es gibt spannende internationale Prospects, aber Talente der Marke Viktor Wembanyama, Paolo Banchero oder sogar Cade Cunningham scheinen nicht dabei zu sein.
Erste Transfers gibt es bereits zu vermelden. Die Pistons setzten mit einem 79-Millionen-Deal für Monty Williams erst eine neue Benchmark für Trainer-Verträge, um ihn nach einer Saison zum Vergessen vor wenigen Tagen vor die Tür zu setzen. Er wird nicht sonderlich traurig sein, er kann sich auf die offenen 65 Millionen Dollar freuen. Die Lakers holten sich eine blutige Nase bei UConn-Coach Dan Hurley und sicherten sich anschließend die Dienste des früheren Rotationsspielers und Analysten JJ Redick als Nachfolger von Darvin Ham auf dem Posten des Cheftrainers. Redicks Basketball-IQ ist über viele Zweifel erhaben, doch ob sich die Lakers mit dem nächsten Trainer ohne Erfahrung einen Gefallen getan haben? Und was bedeutet das für den Verbleib von Lebron James, der wieder Free Agent werden kann? Auch im anderen Team der Stadt bleibt es spannend. Nach enttäuschenden Playoffs, die wieder ohne den verletzten Kawhi Leonard in einem frühen Aus endeten, steht den Clippers ein Umbruch ins Haus, da sowohl James Harden als auch Paul George Free Agents sind bzw. werden können. Die Clippers werden ihre eigene Halle, den Intuit-Dome, nicht ohne Star Power eröffnen, Harden soll wohl bleiben, aber um George ranken sich schon seit Monaten Gerüchte, da er anders als Leonard nicht bereits während der Saison verlängerte. Die Augen werden auch nach Minnesota blicken, das Team erreichte erst in der Regular Season fast den Spitzenplatz im Westen und die Conference Semifinals gegen Dallas, doch die Verträge sind teuer und die Franchise nicht sonderlich spendierfreudig, ist Karl-Anthony Towns also wieder auf dem Markt? Und was machen die enttäuschenden Bucks, Suns oder Heat mit ihren alten Kadern?
Auf der Seite der aggressiven Teams der Offseason werden vor allem die Sixers genannt. Diese haben die Möglichkeit, über 55 Millionen an Cap Space frei zu machen, um Joel Embiid und Tyrese Maxey einen dritten Star an die Seite zu lotsen, könnte es Paul George werden? Um ihn scheinen auch die Magic zu buhlen, das Überraschungsteam der Saison. Zwar haben sie nicht so viel Platz unter dem Cap, dafür aber immer die Möglichkeit eines Sign-and-Trades für einen gestandenen Veteranen, der die manchmal stotternde Halbfeld-Offensive etwas antreibt.
Einen ersten Trade gab es vergangene Nacht auch schon. Oklahoma City setzte Josh Giddey in den letzten Monaten immer weniger ein, jetzt geht er mit einem Jahr Restlaufzeit im Tausch für Backcourt-Stopper Alex Caruso nach Chicago. Die Bulls benötigen dringend einen Spielmacher, da nicht absehbar ist, ob oder wann Lonzo Ball auf den Court zurückkehrt, die Thunder holen Erfahrung und mal einen Spieler, der nicht den Ball benötigt, um effektiv zu sein.
Auf geht's in die Offseason!