Wer möchte gehen, wer war schon mal woanders und warum ists am Rhein so schön.
Eure Erfahrungen und Planungen mit Leben außerhalb von Deutschland
Wer möchte gehen, wer war schon mal woanders und warum ists am Rhein so schön.
Eure Erfahrungen und Planungen mit Leben außerhalb von Deutschland
Mit 50 in Rente gehen, via Investorenvisum nach Lateinamerika ziehen und bis maximal 70 in Ruhe leben
ZitatAlso ganz ohne finanziellen Background und gesicherter beruflicher Perspektive stelle ich mir das schwer vor. Es sei denn wir reden übers Rentenalter…
Auswandern im Rentenalter ist auch nicht so ganz ohne. In dieser Lebensphase wird das Kriterium bezahlbare und qualitativ ordentliche medizinische Versorgung sehr wichtig und das wird längst nicht überall erfüllt.
Auswandern im Rentenalter ist auch nicht so ganz ohne. In dieser Lebensphase wird das Kriterium bezahlbare und qualitativ ordentliche medizinische Versorgung sehr wichtig und das wird längst nicht überall erfüllt.
Ja, da gehe ich mit.
Aber für mitten im Leben (ggf. noch mit Familie) müssen die Voraussetzungen doch noch viel mehr stimmen.
Ein solcher Arsch müsste mir aktuell noch in die Hose wachsen um hier alles aufzugeben (selbst wenn ich den dringenden Zwang verspüren würde).
Ist aber sicher subjektiv sowas…
Buccaneer Du hattest angedeutet einen Erfahrungsbericht liefern zu können.
Was für mich eine Auswanderung grundsätzlich unmöglich macht: Ich habe eine sehr hohe Bindung zu meiner Familie und zu meinen Freunden. Die würde ich ja fast alle zurücklassen hier.
Davon abgesehen, sehe ich in den zugegebenermaßen kurzen Urlaubsaufenthalten zwar immer wieder Orte, die wunderschön und perfekt für 2-3 Wochen sind, in denen ich aber auf keinen Fall dauerhaft leben möchte.
Ich klammere jetzt sprachliche Hürden mal bewusst aus. Wenn ich da ein Land sehen würde, dann würde ich die Sprache auch lernen wollen. Aber wenn ich mir mal die Länder ansehe, in denen ich zuletzt gewesen bin, reizt mich nichts so richtig. Dazu zählen aktuell Frankreich, Italien, Polen, Österreich Holland, Belgien. Viele der Länder eint eine politische Landschaft die kein Stück besser ist als in D, was aber nicht in jedem Land ein Hauptaspekt ist.
Aktuell bin ich übrigens in Spanien und das wäre für mich das Land, bei dem ich es mir aktuell am besten vorstellen könnte. Aber ich muss halt auch sagen, dass ich vieles am Leben in Deutschland einfach sehr mag.
Gute Idee Ich füg das dann mal hier ein
Wenn der Brexit nicht gewesen wäre, sässe ich jetzt schön in meinem Cottage an der Südostküste Schottlands.
Schottland ist mmn einfach ein wunderschönes Land, tolle Kultur und die Menschen soviel angenehmer und optimistischer, toleranter, kreativer, geselliger, direkter usw.
Wirtschaftliche Gründe für so einen Schritt gibt es da überhaupt keine.
Bin da auch erblich vorbelastet da mein Großvater quasi Schotte war. Gebürtiger Tscheche der sich freiwillig zur RAF im 2. WK gemeldet nach dem Krieg in Schottland STationiert wurde und da geblieben ist.
Das heisst ich habe Eigentum dort, welches ich auch immer mal vermietet habe oder selbst so oft es ging meinen Jahresurlaub da verbracht habe.
Und es war klar das ich nach meiner Pensionierung meinen neuen Lebensmittelpunkt dort einrichten wollte.
Der Brexit hat das leider alles etwas verkompliziert und weniger flexibel gestaltet.
Da es für mich ja der Hauptgrund ist mal direkt die Frage an die Auswanderer: War das Thema Familie/Freunde einfach nicht so groß oder wie habt ihr das angepackt?
Ja, da gehe ich mit.
Aber für mitten im Leben (ggf. noch mit Familie) müssen die Voraussetzungen doch noch viel mehr stimmen.
Ein solcher Arsch müsste mir aktuell noch in die Hose wachsen um hier alles aufzugeben (selbst wenn ich den dringenden Zwang verspüren würde).
Ist aber sicher subjektiv sowas…Buccaneer Du hattest angedeutet einen Erfahrungsbericht liefern zu können.
Nun ja... Leben im Ausland sieht halt immer genau so lange gut aus, solange man da ein paar Wochen in den Urlaub fährt. Wenn man dann aber mal tiefer in die Materie einsteigt, wird es meistens zappenduster. Ich selbst hab ja mal ne Zeit in den USA gelebt. Dinge, die für uns als Deutsche einfach irgendwie selbstverständlich sind (egal wie schlecht sie laufen) sind dort fast schon utopische Zustände. Das fängt schon bei solchen "einfachen" Dingen wie Behördengängen an. Der Unterstützungsgrad, den Deutschland seinen Bürgern zukommen lässt, ist schon massiv! Mit so einem Grad an Selbstverantwortung werden sehr viele Leute, die in Deutschland aufgewachsen sind mitunter gnadenlos scheitern. Sieht man ja oft genug bei Vox.
Zudem bringt es auch herzlich wenig, eindimensional auf Dinge wie "Steuerbelastung" zu schauen, wenn man sich nicht das Gesamtbild und die "Cost of Living" anschaut. Es ist schön, ein paar Hunderter mehr auf dem Konto zu haben, aber man sollte auch berücksichtigen, was man damit dann ggf privat finanzieren muss.
Zudem muss man dann auch erst mal damit klarkommen, der "Fremde" zu sein, der dann vielleicht auch nicht überall immer so gerne gesehen wird. Das zieht sich in die höchsten akademischen Kreise durch. Meine Frau hat viele Jahre in der Schweiz gelebt, da ihren Dr. Titel gemacht und da dann aber auch die volle Breitseite Schweizer Rassismus gegenüber Deutschen abbekommen, was für sie auch ein Grund war, das Land wieder zu verlassen.
Es gibt sicherlich Sehnsuchtsorte, die irgendwie auch Spaß machen (beim mir zum Beispiel sollte es hoffentlich eines Tages noch mal London zum Leben werden), aber alles kommt zu einem Preis und zu glauben, dass die ganze Welt nur auf einen wartet ist meiner Meinung nach ziemlich naiv.
Ich hab zugegebenermaßen eine ziemlich ambivalente Beziehung Deutschland gegenüber. Aber ich habe auf meinen Reisen und beruflichen Stationen auch gelernt, Deutschland für viele Dinge zu schätzen. Trotzdem hat es mir immer geholfen, so viel "Deutsch" wie nötig, aber so wenig wie möglich zu sein.
Interessant und deckt sich mit den Erfahrungen und Erzählungen meiner Schwägerin, die zwar mittlerweile schon seit mehr als zehn Jahren im Großraum Atlanta lebt (inkl. dort gegründeter Familie und gebautem Haus), bei der ich aber spätestens in den nächsten fünf Jahren mit einer Rückkehr rechne.
Es ist übrigens nicht zu unterschätzen was in deinem Zielland auf dich wartet.
Wenn du z.B. dort schon Familie hast die dich dann auch vor Ort unterstützen kann ist es deutlich einfacher als ins Blaue hin auszuwandern.
Interessant und deckt sich mit den Erfahrungen und Erzählungen meiner Schwägerin, die zwar mittlerweile schon seit mehr als zehn Jahren im Großraum Atlanta lebt (inkl. dort gegründeter Familie und gebautem Haus), bei der ich aber spätestens in den nächsten fünf Jahren mit einer Rückkehr rechne.
Da finds ich Deutschland in vielen Dingen übrigens zu "überfreundlich". Jeder darf und soll sich ja im Leben versuchen, wie er will, aber dann irgendwann wieder unter den deutschen Versorgungsschirm zu schlüpfen, halte ich für schwierig. Wenn man auswandert, sollte man sich auch schleunigst um eine andere Staatsbürgerschaft bemühen und dann Deutschland auch "aufgeben" (gerade, wenn man schon viele Jahre weg war). Das Prinzip der doppelten Staatsbürgerschaft finde ich eh dubios und wenig zielführend.
Es ist übrigens nicht zu unterschätzen was in deinem Zielland auf dich wartet.
Wenn du z.B. dort schon Familie hast die dich dann auch vor Ort unterstützen kann ist es deutlich einfacher als ins Blaue hin auszuwandern.
Das ist ein wirklich nicht zu unterschätzender Punkt.
Ferner, kennst Du gewisse alltägliche Dinge schon aus zurückliegenden längeren Aufenthalten, bist Du mit der Sprache und einigen Gepflogenheiten schon vertraut. etc
Da es für mich ja der Hauptgrund ist mal direkt die Frage an die Auswanderer: War das Thema Familie/Freunde einfach nicht so groß oder wie habt ihr das angepackt?
Was erwartest du denn von deiner Familie/deinen aktuellen Freunden? Willst du die jeden Tag sehen oder zumindest die Möglichkeit dazu haben? Dann wird auswandern schwierig/unmöglich.
Mein Bruder ist vor Jahren nach Österreich gegangen mit seiner Familie, meine Schwester nach Norwegen. Die sehe ich heute real genauso oft wie vorher. Aber da haben wir auch schon in Deutschland verteilt gewohnt durch Arbeit, etc. Würde unser Verhältnis als absolut eng bezeichnen und wenn wir uns jetzt sehen, dann meist Tage am Stück und dann eben sehr intensiv.
Logisch sehen die ihre Freunde aus Deutschland nicht mehr so oft wie früher, aber die guten trotzdem regelmäßig. Und logisch gewinnst du auch neue Freunde dazu in deiner neuen Heimat (wenn du nicht gerade ein Einzelgänger bist). Logisch ist es immer eine individuelle "Angst" seine Freunde zu verlieren oder nicht mehr so viel Kontakt zu haben. Aber das Risiko hast du doch bei jedem Umzug, auch innerhalb Deutschlands in eine neue Stadt, oder nicht? Von daher verstehe ich noch nicht ganz, was genau beim Aspekt Familie/Freunde jetzt gegen auswandern spricht bzw wo da die so viel größere Hemmschwelle liegt im Vergleich zu einem innerdeutschen Umzug?
Da finds ich Deutschland in vielen Dingen übrigens zu "überfreundlich". Jeder darf und soll sich ja im Leben versuchen, wie er will, aber dann irgendwann wieder unter den deutschen Versorgungsschirm zu schlüpfen, halte ich für schwierig. Wenn man auswandert, sollte man sich auch schleunigst um eine andere Staatsbürgerschaft bemühen und dann Deutschland auch "aufgeben" (gerade, wenn man schon viele Jahre weg war). Das Prinzip der doppelten Staatsbürgerschaft finde ich eh dubios und wenig zielführend.
Der Clou der doppelten Staatsbürgerschaft ist, dass dir der Staat, der dir die zweite Staatsbürgerschaft erteilt, diese wieder entziehen kann.
Übrigens auch ein Grund wieso Deutschland jetzt uneingeschränkt die doppelte Staatsbürgerschaft erlaubt.
Nachtrag: mit der Gesetzesänderung darfst du die deutsche Staatsangehörigkeit übrigens ohnehin nicht mehr ablegen.
Was erwartest du denn von deiner Familie/deinen aktuellen Freunden? Willst du die jeden Tag sehen oder zumindest die Möglichkeit dazu haben? Dann wird auswandern schwierig/unmöglich.
Mein Bruder ist vor Jahren nach Österreich gegangen mit seiner Familie, meine Schwester nach Norwegen. Die sehe ich heute real genauso oft wie vorher. Aber da haben wir auch schon in Deutschland verteilt gewohnt durch Arbeit, etc. Würde unser Verhältnis als absolut eng bezeichnen und wenn wir uns jetzt sehen, dann meist Tage am Stück und dann eben sehr intensiv.
Logisch sehen die ihre Freunde aus Deutschland nicht mehr so oft wie früher, aber die guten trotzdem regelmäßig. Und logisch gewinnst du auch neue Freunde dazu in deiner neuen Heimat (wenn du nicht gerade ein Einzelgänger bist). Logisch ist es immer eine individuelle "Angst" seine Freunde zu verlieren oder nicht mehr so viel Kontakt zu haben. Aber das Risiko hast du doch bei jedem Umzug, auch innerhalb Deutschlands in eine neue Stadt, oder nicht? Von daher verstehe ich noch nicht ganz, was genau beim Aspekt Familie/Freunde jetzt gegen auswandern spricht bzw wo da die so viel größere Hemmschwelle liegt im Vergleich zu einem innerdeutschen Umzug?
Da ist aber was dran. Es stellt sich ja die Frage, wer auch innerhalb Deutschlands willens ist, eher weit umzuziehen. Ich hatte immer mal diverse (durchaus gut dotierte) Jobangebote im Süden. Aber kam für mich in Deutschland nicht in Frage. Einerseits halt wegen kleines Kindes und anderseits auch wegen meiner Eltern, die mich in den nächsten Jahren ihrer Leben (beide Mitte 70) mich und meine Schwester sicherlich auch mehr brauchen werden. Solche Umstände spielen da eine signifikante Rolle und der eine mag da schmerzbefreiter als der andere sein.
Da ist aber was dran. Es stellt sich ja die Frage, wer auch innerhalb Deutschlands willens ist, eher weit umzuziehen. Ich hatte immer mal diverse (durchaus gut dotierte) Jobangebote im Süden. Aber kam für mich in Deutschland nicht in Frage. Einerseits halt wegen kleines Kindes und anderseits auch wegen meiner Eltern, die mich in den nächsten Jahren ihrer Leben (beide Mitte 70) mich und meine Schwester sicherlich auch mehr brauchen werden. Solche Umstände spielen da eine signifikante Rolle und der eine mag da schmerzbefreiter als der andere sein.
Ja, absolut.
Ich stelle ja auch nicht in Abrede, dass diese Aspekte wichtig sind. Das sind sie absolut!
Aber wenn ich überspitzt gesagt nicht mal in der Lage bin von Köln nach Münster zu ziehen, wegen Eltern, Familie, Freunden und Co - dann muss ich mir ja über's Thema Auswandern gar keine Gedanken machen. Dann bin ich schlicht nicht der Typ dafür.
Da ist aber was dran. Es stellt sich ja die Frage, wer auch innerhalb Deutschlands willens ist, eher weit umzuziehen. Ich hatte immer mal diverse (durchaus gut dotierte) Jobangebote im Süden. Aber kam für mich in Deutschland nicht in Frage. Einerseits halt wegen kleines Kindes und anderseits auch wegen meiner Eltern, die mich in den nächsten Jahren ihrer Leben (beide Mitte 70) mich und meine Schwester sicherlich auch mehr brauchen werden. Solche Umstände spielen da eine signifikante Rolle und der eine mag da schnerzbefreiter als der andere sein.
Auch letzteres ist ein wichtiger Punkt.
Meine Mutter ist letztes Jahr mit 93 gestorben, mein Vater ebenfalls 93 lebt noch in seiner eigenen WOhnung unweit von uns und kommt noch sehr gut klar für sein Alter. Fährt leider immer noch selber einkaufen usw
Da ich 5 Geschwister habe die alle in NRW leben können wir und die "Betreuung" und Besuche untereinander gut aufteilen. Pflegedienst etc würde er eh nicht akzeptieren.
Unterbewusst schwingt das immer mit das für Ihn diese Reisen sehr anstrengend wären und man natürlich schnellstmöglichst für ihn da sein möchte wenn er was braucht, krank wird etc.
Der Clou der doppelten Staatsbürgerschaft ist, dass dir der Staat, der dir die zweite Staatsbürgerschaft erteilt, diese wieder entziehen kann.
Übrigens auch ein Grund wieso Deutschland jetzt uneingeschränkt die doppelte Staatsbürgerschaft erlaubt.
Nachtrag: mit der Gesetzesänderung darfst du die deutsche Staatsangehörigkeit übrigens ohnehin nicht mehr ablegen.
Das klingt hier schon etwas anders, aber vielleicht liegt es auch daran dass ich das aus Perspektive einer Person betrachte die die deutsche Staatsbürgerschaft als zweite bekommen hat. Und wenn ich nur eine haben dürfte würde ich auch diese behalten. Aber aus bürokratischen und Kosten Gründen habe ich die kroatische Staatsanwaltschaft noch nicht abgegeben.
https://australien.diplo.de/au-de/service/…verlust/2467266
Das klingt hier schon etwas anders, aber vielleicht liegt es auch daran dass ich das aus Perspektive einer Person betrachte die die deutsche Staatsbürgerschaft als zweite bekommen hat. Und wenn ich nur eine haben dürfte würde ich auch diese behalten. Aber aus bürokratischen und Kosten Gründen habe ich die kroatische Staatsanwaltschaft noch nicht abgegeben.
Sorry, ich muss ein wenig zurück rudern.
Man darf nicht mehr aus der deutschen Staatsbürgerschaft entlassen werden. Einen Verzicht kann man aber immer noch beantragen.
Darfst du deine kroatische überhaupt aufgeben?
Meine Frau durfte ihre zweite Staatsbürgerschaft nicht ablegen.
Zudem muss man dann auch erst mal damit klarkommen, der "Fremde" zu sein, der dann vielleicht auch nicht überall immer so gerne gesehen wird. Das zieht sich in die höchsten akademischen Kreise durch. Meine Frau hat viele Jahre in der Schweiz gelebt, da ihren Dr. Titel gemacht und da dann aber auch die volle Breitseite Schweizer Rassismus gegenüber Deutschen abbekommen, was für sie auch ein Grund war, das Land wieder zu verlassen.
Überall wäre hart, aber du kannst auch solche Erfahrungen machen wenn du in einem Land geboren bist mit fremden Wurzeln . Deswegen können bestimmte Leute auch nicht nachfühlen wie es ist, nirgends Zuhause zu sein. Ich bin in Kroatien der Deutsche und manchmal war ich in Deutschland der Kroate. Da fühlt man sich schon staatenlos. Wobei ich sagen muss dass zumindest in Deutschland diese Wahrnehmung immer besser wurde als ich den deutschen Pass hatte und immer mehr in der linksgrün versifften akademikerbubble unterwegs war und mit der Problematik jetzt zum Glück eigentlich nichts mehr zu tun habe. Aber ich sehe jetzt noch den Leuten die Schweißperlen auf der Stirn wenn sie meinen Namen lesen müssen . Und nicht selten werde ich im Unternehmen auf Englisch angeschrieben.
Aber zurück zum Thema
Das mit der Schweiz habe ich auch gehört und war einer der Gründe warum ich sogar nicht mal als Grenzgänger in Basel Lust darauf hätte, jetzt bin ich auch noch Jugo Deutscher . Der andere wichtige Grund wäre auch der potentielle Nachteil bei der Elternzeit, das wäre im Falle eines Kindes ein absolutes No-Go wie das in der Schweiz gehandhabt wird von dem was ich gehört hatte. War ja auch bei Lonza im Gespräch und kenne Leute bei Roche Basel, aber am Ende wurde es nichts, trotz der lukrativen Gehälter (auch in Anbetracht der Lebenskosten).
Grundsätzlich bin ich auch eher sehr lokal gebunden weil ich a) für meine Eltern da sein möchte und b) weil mir Süddeutschland insbesondere München einfach super gefallen. Wenn es ein Traumauswanderungsort durch die romantische Brille gäbe, dann wäre das Wien (ich weiß sehr exotisch ) und ansonsten London und Tokio. Aber wie schon mehrfach erwähnt wurde, wurden mir extrem viele Dinge in anderen Ländern fehlen. Ich habe ja schon in den Ferien in Kroatien festgestellt wie mich die Leute und die Rahmenbedingungen in den Wahnsinn treiben. Ich konnte die Rückfahrt nach München meistens kaum abwarten
Darfst du deine kroatische überhaupt aufgeben?
Meine Frau durfte ihre zweite Staatsbürgerschaft nicht ablegen.
Ich bin ehrlich, habe mich nicht informiert weil als klar war das beide gleichzeitig möglich sind habe ich da aus Zeitersparnis und "Faulheit" keine weiteren Gedanken verschwendet. Aber weiß dass es vorm EU-Beitritt ging, weil es auch Leute gab die dann nur die deutsche Staatsbürgerschaft hatten, aber kenne da auch nicht die Hintergründe, vielleicht gab es da besondere Regelungen
Schöner Thread!
Das Thema Auswanderung liegt bei uns schon seit Jahren auf dem Tisch, wird aber von Jahr zu Jahr konkreter und scheint Ende 25/Anfang 26 dann auch endlich stattzufinden.
Man muss hier aber auch sagen, dass meine Beziehung zu Deutschland nicht sonderlich stark ist. Habe selbst in jungen Jahren drei Jahre auf Gran Canaria gelebt (grauenvoll!) und meine Eltern sind vor geraumer Zeit in die Schweiz ausgewandert. Der Großteil meiner Freunde lebt hier auch nicht mehr, die haben sich fast alle verabschiedet. Ich versuche jedes Jahr mindestens zwei, eher sogar drei Urlaube zu organisieren, um hier rauszukommen und andere Einflüsse geniessen zu können.
Grundsätzlich bin ich großer Fan von einem Tapetenwechsel ins Ausland, weil er dir viel geben kann - sofern man gut informiert ist und das Thema gut geplant hat. Andere Kulturen kennenzulernen, andere Sprachen zu lernen, dem alltäglichen Trott zu entkommen und den eigenen Horizont zu erweitern finde ich persönlich ganz stark. Klar ist aber auch, dass die persönlichen Umstände da eine nicht unwesentliche Rolle spielen (Alter, Finanzen, Kinder usw.).
Mal eine ziemlich tragisch gescheiterte Auswandergeschichte aus meinem Umfeld:
Ein ehemaliger Nachbar war lange vor dem Krieg regelmäßig auf Montage in Russland und hat dort seine spätere Frau kennengelernt. So lange er noch gearbeitet hat, war alles ok. Er war dann im Wechsel drei Monate mit Visum dort und dann wieder drei Monate hier. Zum Renteneintritt wollte er endgültig rüberziehen.
Dort ist er ewig Papieren hinterhergerannt, dann kam Corona etc., was alles noch mehr erschwert hat. Am Ende hat alles mehrere Jahre gedauert. Mitte '21 war es dann doch so weit. Seine deutsche Rente hat er sich auf ein russisches Konto überweisen lassen. Das ging selbst nach Kriegsbeginn noch eine Weile gut, weil seine Bank vom Swiftausschluss zunächst einmal nicht betroffen war. Als seine Bank dann auch von den Sanktionen betroffen war, meinte seine Frau, er solle doch jetzt arbeiten gehen. Das wollte er nicht. Beziehung gescheitert und er ist inzwischen wieder zurück in Deutschland.
Überall wäre hart, aber du kannst auch solche Erfahrungen machen wenn du in einem Land geboren bist mit fremden Wurzeln . Deswegen können bestimmte Leute auch nicht nachfühlen wie es ist, nirgends Zuhause zu sein. Ich bin in Kroatien der Deutsche und manchmal war ich in Deutschland der Kroate. Da fühlt man sich schon staatenlos.
Sei froh, dass du so jung bist!
Früher hatte man bereits fremde Wurzeln, wenn man aus dem nächsten Nachbardorf kam.
Tokio
Einen exzellenten Städtegeschmack hast du da
Einen exzellenten Städtegeschmack hast du da
Ist das dein Ziel?
In gut 2 Wochen sind es jetzt 5.5 Jahre hier in den Staaten und ich bereue absolut NICHTS!! Klar hatte ich gegenueber den meisten Auswanderern ein paar deutliche Vorteile:
- Kinderloser Single.
- Eltern zuhause bestens versorgt durch Schwester und Familie, die auch auf dem Familiengrundstueck wohnen.
- L1-A Visum und somit einen direkten Weg (ohne PERM) zur Green Card, die ich nun seit ueber 2 Jahren habe.
- Fester Job in derselben Firma, fuer die ich schon 13 in Deutschland gearbeitet habe. Also nicht mit "eigenes Business aufbauen", was der Hauptgrund fuer das scheitern in den USA ist.
Klar laesst man Familie und Freunde zurueck, aber 2 mal im Jahr nimmt man dann eben einen Flieger und kommt zu Besuch. Wie gesagt, als Einzelperson bin ich da natuerlich deutlich flexibler als als Familie mit 3 schulpflichtigen Kindern und es ist natuerlich auch preiswerter. Und fuer die Rest der Zeit gibt es Videocalls, etwas, was man vor 30 Jahren auch nicht hatte.
Gab es Startschwierigkeiten bei der Auswanderung? Ich wuerde es nicht Schwierigkeiten nennen, eher ein paar kleine "Hiccups". Wohnung habe ich ungesehen schon aus Deutschland gemietet und die Einrichtung dann vor Ort besorgt. Alles was aus Deutschland mit kam, waren 4 Kisten, die per DHL verschifft wurden, und ein Koffer mit den Sachen, die man sofort braucht. Danach hat man ein paar Dinge, die man umgehend erledigen muss.
- Social Security Nummer (SSN) beantragen
- Bankkonto eroeffnen
- Mobiltelefon kaufen (ohne Telefonnummer bist Du hier absolut am A-Punkt)
- Kreditkarte beantragen
- Fuehrerschein machen (ohne US Fuehrerschein kannst Du kein Auto kaufen)
Alles ziemlich easy, wobei Punkt 4 der groesste "pain in the ass" ist. Man kommt in die USA und hat keinen Credit Score (weil man nie dort gelebt hat). Um einen Credit Score aufzubauen, braucht man Kreditkarten, mit denen man bezahlt. Nur bekommst Du ohne Credit Score keine Kreditkarte. Ein Teufelskreis, aus dem es nur einen Ausweg gibt: Eine Prepaid Kreditkarte, die Du vor der Nutzung vom Konto aus aufladen musst. So ist sichergestellt, dass Du nie in die Miesen kommst. Nach 6 bis 8 Monaten qualifiziert man sich bei guter Nutzung fuer regulaere Kreditkarten.
Auto ist auch so eine Sache. Da man ohne Credit Score ist, ist der Zinssatz beim Autokauf enorm. Bei mir waren es 18% auf 4 Jahre fuer das erste Auto. Um nicht Hunderte Dollar pro Monat im Nirgendwo zu versenken, habe ich das dann schnellstmoeglich mit Erspartem aus Deutschland abbezahlt. Naechster Punkt: Autoversicherung. Selbst als erfahrener Fahrer mit 23 unfallfreien Jahren, behandeln sie dich wie einen 16 jaehrigen Rotzloeffel, der noch nie ein Auto von innen gesehen hat. Meine erste Insurance Quote: $850 ........ PRO MONAT!!! Ich bin fast aus den Wolken gefallen. Hab dann weiter gesucht und eine fuer $525 gefunden. Nach 2 bis 3 Jahren ohne Unfall und Speeding Ticket ist man dann in einigermassen ertraeglichen Bereichen. Nach 4.5 Jahren habe i9ch es dann unter $100 geschafft.
Und was das Einleben betrifft, nichts ist einfacher als hier. Nach 2 Monaten hatte ich bestimmt schon 60-80 Leute, mit denen man abhaengen konnte oder Aktivitaeten starten konnte.
Ist das dein Ziel?
Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann ja. Machen jedes Jahr dahin, ich lerne die Sprache und liebe die manchmal doch eigenartige Kultur. Aber meine Partnerin würde niemals so weit von zu Hause wegziehen. Leider.
Bei uns wirds vermutlich ein kurzer Sprung über die Grenze zu unseren orangenen Freunden
Ich komme mit der Ausgrenzung überhaupt nicht klar.
Kann mich noch an Zeiten erinnern, als Spanier oder Italiener, etc. noch als Ausländer bezeichnet wurden.
Ich bin froh, dass man heute Nachbarn sagt. Ich durfte die Wiedervereinigung erleben und das Zusammenwachsen von Europa.
Die Menschen hier in Europa mit z.B. türkischen, thailändischen oder russischen Wurzeln sind ebenso mein Nachbarn.
Ich habe im Leben so viele Personen mit für mich schwer aussprechbaren Namen getroffen, die klarer akzentfrei Deutsch gesprochen hatten, als ich.
Jemand, der die gleiche Heimat hat wie ich, kann nur mein Nachbar sein, egal welchen Pass er besitzt.
Das ist mit ein Grund warum niemals die AfD in Regierungsverantwortung sehen möchte.
Alles anzeigenIn gut 2 Wochen sind es jetzt 5.5 Jahre hier in den Staaten und ich bereue absolut NICHTS!! Klar hatte ich gegenueber den meisten Auswanderern ein paar deutliche Vorteile:
- Kinderloser Single.
- Eltern zuhause bestens versorgt durch Schwester und Familie, die auch auf dem Familiengrundstueck wohnen.
- L1-A Visum und somit einen direkten Weg (ohne PERM) zur Green Card, die ich nun seit ueber 2 Jahren habe.
- Fester Job in derselben Firma, fuer die ich schon 13 in Deutschland gearbeitet habe. Also nicht mit "eigenes Business aufbauen", was der Hauptgrund fuer das scheitern in den USA ist.Klar laesst man Familie und Freunde zurueck, aber 2 mal im Jahr nimmt man dann eben einen Flieger und kommt zu Besuch. Wie gesagt, als Einzelperson bin ich da natuerlich deutlich flexibler als als Familie mit 3 schulpflichtigen Kindern und es ist natuerlich auch preiswerter. Und fuer die Rest der Zeit gibt es Videocalls, etwas, was man vor 30 Jahren auch nicht hatte.
Gab es Startschwierigkeiten bei der Auswanderung? Ich wuerde es nicht Schwierigkeiten nennen, eher ein paar kleine "Hiccups". Wohnung habe ich ungesehen schon aus Deutschland gemietet und die Einrichtung dann vor Ort besorgt. Alles was aus Deutschland mit kam, waren 4 Kisten, die per DHL verschifft wurden, und ein Koffer mit den Sachen, die man sofort braucht. Danach hat man ein paar Dinge, die man umgehend erledigen muss.
- Social Security Nummer (SSN) beantragen
- Bankkonto eroeffnen
- Mobiltelefon kaufen (ohne Telefonnummer bist Du hier absolut am A-Punkt)
- Kreditkarte beantragen
- Fuehrerschein machen (ohne US Fuehrerschein kannst Du kein Auto kaufen)Alles ziemlich easy, wobei Punkt 3 der groesste "pain in the ass" ist. Man kommt in die USA und hat keinen Credit Score (weil man nie dort gelebt hat). Um einen Credit Score aufzubauen, braucht man Kreditkarten, mit denen man bezahlt. Nur becommst Du ohne Credit Score keine Kreditkarte. Ein Teufelskreis, aus dem es nur einen Ausweg gibt: Eine Prepaid Kreditkarte, die Du vor der Nutzung vom Konto aus aufladen musst. So ist sichergestellt, dass Du nie in die Miesen kommst. Nach 6 bis 8 Monaten qualifiziert man sich bei guter Nutzung fuer regulaere Kreditkarten.
Auto ist auch so eine Sache. Da man ohne Credit Score ist, ist der Zinssatz beim Autokauf enorm. Bei mir waren es 18% auf 4 Jahre fuer das erste Auto. Um nicht Hunderte Dollar pro Monat im Nirgendwo zu versenken, habe ich das dann schnellstmoeglich mit Erspartem aus Deutschland abbezahlt. Naechster Punkt: Autoversicherung. Selbst als erfahrener Fahrer mit 23 unfallfreien Jahren, behandeln sie dich wie einen 16 jaehrigen Rotzloeffel, der noch nie ein Auto von innen gesehen hat. Meine erste Insurance Quote: $850 ........ PRO MONAT!!! Ich bin fast aus den Wolken gefallen. Hab dann weiter gesucht und eine fuer $525 gefunden. Nach 2 bis 3 Jahren ohne Unfall und Speeding Ticket ist man dann in einigermassen ertraeglichen Bereichen. Nach 4.5 Jahren habe i9ch es dann unter $100 geschafft.
Und was das Einleben betrifft, nichts ist einfacher als hier. Nach 2 Monaten hatte ich bestimmt schon 60-80 Leute, mit denen man abhaengen konnte oder Aktivitaeten starten konnte.
Besten Dank für deinen ausführlichen Bericht! Hab ich sehr gern gelesen.