Miami Dolphins Offseason 2025
-
-
Inzwischen ist bekannt gegeben worden, dass die Dolphins mit GM Grier und HC McDaniel auch in 2025 weitermachen. Gerade bei GM Grier gibt es sicher einige Fragezeichen, ob er weiterhin der geeignete Mann für den Job ist. Daher habe ich Griers Rebuild ab 2019 - und dort speziell die Draftpicks - mal genauer unter die Lupe genommen.
Anmerkung: Ich habe den Artikel in der Woche vor dem letzten Saisonspiel gegen die Jets geschrieben, also zu einem Zeitpunkt, als weder der sportliche Ausgang der Saison noch die Weiterbeschäftigung von Grier klar waren.
Chris Griers Dolphins Rebuild:
Der Rebuild begann nach der Saison 2018, als wir Adam Gase entlassen und Brian Flores als neuen HC installiert haben. Es war klar, dass die sportliche Situation zunächst schlechter werden würde, um dadurch mit höheren Draftpicks und mehr Caproom ein Team aufbauen zu können das regelmäßig tiefe Playoff-Runs hinlegen kann – sogar vom Superbowl war die Rede. In der Folge wollen wir mal schauen, wie dieser Plan nach 6 Jahren funktioniert hat – oder eben nicht…
Das Fundament eines jeden NFL-Kaders wird in der Regel im Draft gelegt. Dort können junge Spieler verpflichtet werden, die mindestens 3-4 Jahre kostengünstig (zu team-freundlichen Konditionen) unter Vertrag stehen. Zu Beginn des Rebuilds wurde erstmal alles getradet, was irgendwie einen Gegenwert hatte, um mehr und höhere Picks zu generieren, um sich für die Zukunft gut aufzustellen. Speziell in den Drafts 2020 und 2021 hatte man sehr viele hohe Picks. Ab 2022 war man dann der Meinung, dass man die Grundlage eines guten Kaders beisammenhätte und hat die Herangehensweise drastisch geändert: Mike McDaniel wurde neuer HC und es wurden hohe Draftpicks geopfert, um stattdessen gestandene Star-Spieler als Soforthilfen zu verpflichten. Dies setzte sich 2023 fort. An dieser grundsätzlichen Herangehensweise habe ich überhaupt nichts auszusetzen, ich halte sie sogar für sinnvoll. Die Probleme fangen dann bei der Umsetzung des Plans an – wenn man Kaderplätze und Picks mit Namen füllen muss…
Aber der Reihe nach: Wir schauen uns einfach mal alle Drafts seit 2019 an (fettgedruckte Spieler stehen aktuell noch im Kader):
2019:
1 – Christian Wilkins, DT: Pro Bowl level Starter, hatte 5 gute Jahre in Miami, dann konnte man ihn nicht mehr bezahlen und er hat für viel Geld bei den Raiders unterschrieben.
3 – Michael Deiter, G/C: Bust. In Miami gescheitert, dümpelt inzwischen als Backup durch die Liga.
5 – Andrew Van Ginkel, OLB: Steal. Solider Starter, hatte 5 gute Jahre in Miami, dann wollte er zurück in den Norden.
6 – Isaiah Prince, OT: Bust. In Miami gescheitert, danach Backup bei den Bengals.
7 – Chandler Cox, FB: Hatte zu Beginn seiner Karriere einen guten Start, danach kam nicht mehr viel. Out of the league.
7 – Myles Gaskin, RB: Hangelt sich nach seinem Release von einer Practice Squad zur nächsten, war in Miami teilweise Starter mangels besserer Alternativen. Guter Pick für R7.
Relevante UDFA: DB Nik Needham, WR Preston Williams
Fazit: Keiner der gedrafteten Spieler steht mehr in Miami unter Vertrag. Insgesamt hat der Jahrgang 2 gute NFL Spieler hervorgebracht, die inzwischen aber anderswo ihr Geld verdienen.
2020:
1 – Tua Tagovailoa, QB: Durchschnittlicher Starter mit einem sehr spezifischen Skillset. Hat seine gesamte Karriere über schon Probleme, dauerhaft gesund zu bleiben.
1 – Austin Jackson, OT: Bestenfalls durchschnittlicher Starter auf RT, immer wieder mit Verletzungsproblemen.
1 – Noah Igbenoghene, CB: Bust. In Miami gescheitert, inzwischen bei den Commanders.
2 – Robert Hunt, G: Pro Bowl level Starter. Guter Pick. Nach 4 Jahren konnten wir ihn nicht mehr bezahlen, hat dann für viel Geld bei den Panthers unterschrieben.
2 – Raekwon Davis, DT: Rotationsspieler, aber nie full-time Starter. Inzwischen Backup bei den Colts.
3 – Brandon Jones, S: In Miami 4 Jahre lang an der Grenze zwischen Rotationsspieler und Starter. Inzwischen in Denver, wo er sich zu einem guten Starter entwickelt hat.
4 – Solomon Kindley, G: Bust. Out of the league.
5 – Jason Strowbridge, DE: Bust. Out of the league.
5 – Curtis Weaver, DE: Bust. Out of the league, mit großen Verletzungsproblemen.
6 – Blake Ferguson, LS: Verlässlicher Long Snapper, aber halt ein Long Snapper, nicht mehr und nicht weniger.
7 – Malcolm Perry, WR: Als Rookie mit etwas Spielzeit, inzwischen out of the league.
Relevante UDFA: DT Benito Jones
Fazit: 2020 sollte als DIE Grundlage für das Roster der Zukunft dienen. Leider hat man viele durchschnittliche Spieler gedraftet, von denen einige sehr verletzungsanfällig sind. 2 gute Picks konnte/wollte man nicht halten und hat sie als FA verloren.
2021:
1 – Jaylen Waddle, WR: Pro Bowl level Starter, kam mit Verletzungsproblemen aus dem College, die sich aber bisher in der NFL nicht ausgewirkt haben.
1 – Jaelan Phiilips, OLB: Wenn fit ein guter Starter. Kam mit großen Verletzungsproblemen aus dem College und hat auch in der NFL immer wieder mit größeren Verletzungen zu kämpfen (2 von 4 Saisons frühzeitig beendet).
2 – Jevon Holland, S: Drei hervorragende Jahre zu Beginn seiner Karriere, diese Saison deutlich schwächer. Wird vermutlich nach der Saison als FA gehen.
2 – Liam Eichenberg, OL: Bust. Wurde bereits auf allen 5 OL-Positionen eingesetzt, konnte auf keiner davon überzeugen. Aktuell nur aufgrund mangelnder Alternativen Starter. Konnte die Erwartungen nie erfüllen und stellt seit 4 Jahren eine große Schwachstelle in der OL dar.
3 – Hunter Long, TE: Bust. Career Backup, zunächst bei uns, nach seinem Trade bei den Rams.
7 – Larnell Coleman, OT: Wurde als developmental OT geholt, hat sich aber nie genug entwickelt. Out of the league.
7 – Gerrit Doaks, RB: Out of the league
Relevante UDFA: G Robert Jones
Fazit: Sah zunächst wie eine überragende Class aus, nach 4 Jahren muss man wohl etwas revidieren, da nach dieser anstehenden Offseason vermutlich nur noch 2 Spieler übrig sein dürften (von denen einer auch extrem verletzungsanfällig ist).
2022:
3 – Channing Tindall, LB: Bust. In 3 Jahren noch fast ohne Spielzeit in der Defense.
4 – Erik Ezukanma, WR: Bust. Gute Ansätze in der Preseason, konnte sich aber (auch verletzungsbedingt) nie durchsetzen.
7 – Cameron Goode, OLB: Solider Special Teamer, der allerdings durch eine schwere Verletzung zurückgeworfen wurde.
7 – Skylar Thompson, QB: Hat in 3 Saisons immer wieder bewiesen, dass es nicht für die NFL reicht.
Relevante UDFA: CB Kader Kohou, WR/TE Tanner Conner
Fazit: Mit Kohou hat man einen UDFA-Volltreffer gelandet, ansonsten ein komplett verschenkter Jahrgang.
2023:
2 – Cam Smith, CB: Hat immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, konnte aber unter 2 verschiedenen DC noch nicht überzeugen. Tendenz geht klar zum Bust.
3 – De’Von Achane, RB: Guter Starter, guter Pick
6 – Elijah Higgins, TE: Hat den Sprung aufs 53er Roster nicht geschafft und wurde von den Cardinals aufgegabelt, wo er jetzt ein solider Rollenspieler ist.
7 – Ryan Hayes, OT: Konnte bisher noch nicht den Eindruck erwecken, dass er jemals mehr als ein Practice Sqaud Spieler sein kann.
Relevante UDFA: TE Julian Hill, CB Ethan Bonner
Fazit: Es ist noch früh, aber aktuell sieht es so aus, als hätte man lediglich einen RB und einen Backup TE bekommen.
2024:
1 – Chop Robinson, OLB: Sieht bisher wie ein Volltreffer aus. In der 2. Saisonhälfte einer der besten Edge-Rusher der NFL.
2 – Patrick Paul, OT: Noch zu früh, um es beurteilen zu können. Bisher gute Ansätze in limitierter Spielzeit.
4 – Jaylen Wright, RB: Noch zu früh, um es beurteilen zu können. Bisher gute Ansätze in limitierter Spielzeit.
5 – Mo Kamara, OLB: Bisher noch fast ohne Spielzeit, meist inactive.
6 – Malik Washington, WR: Steal mit Ankündigung! Schon als Rookie der #3 WR, hat Odell Beckham als WR3 und Braxton Berrios als Returner verdrängt. Guter Pick.
6 – Patrick McMorris, S: Wurde zunächst von einer Verletzung ausgebremst. Wenn fit ist er ein reiner Special Teamer.
7 – Tahj Washington, WR: Hat sich im Training Camp schwer verletzt und fällt seine gesamte Rookiesaison aus.
Relevante UDFA: CB Storm Duck, C Andrew Meyer
Fazit: Es ist noch viel zu früh, um das beurteilen zu können. Aber aktuell sieht es nach einem der besseren Jahrgänge aus. Robinson und Washington dürften langfristige contributors sein. Paul und Wright zeigen zumindest brauchbare Tools in limitierter Spielzeit.
Nachtrag: Natürlich ist den Vertragsstrukturen der NFL geschuldet, dass die meisten Spieler der letzten 4 Jahrgänge aktuell noch unter Vertrag stehen. Rookies bekommen nun mal 4-Jahres-Verträge. Wie gut/schlecht die Picks tatsächlich waren, lässt sich oft am besten am Anschlussvertrag an den Rookie-Vertrag erkennen.
Insgesamt fällt auf, dass Chris Grier in seinen Draft Classes viel Wert auf zukünftiges Potenzial gelegt hat und dass die Verletzungsanfälligkeit der Spieler bei seiner Evaluation keine große Rolle gespielt hat. Das sind für mich die beiden großen Kritikpunkte an Griers Drafts: Viele der Spieler kamen sehr „raw“, allein mit physischen Tools in die NFL und konnten sich dann nicht wie gewünscht entwickeln (z.B. Igbo, Tindall, Ezukanma, Smith). Andere Spieler kamen schon mit langer Krankenakte aus dem College und haben nun auch in der NFL Probleme, dauerhaft fit zu bleiben (z.B. Tua, Phillips). Ein Musterbeispiel wäre Austin Jackson, der gleich in beide Kategorien fällt: Er konnte sein physisches Potenzial nicht durchgängig ausnutzen (zumindest nicht im Pass Blocking) und ist zusätzlich ständig verletzt.
„Availability is the most important ability. If you can’t get on the field it won’t matter how good you are.” – Bill Parcells.
-
Nachdem wir zuvor halbwegs ausführlich den Rebuild von Chris Grier im Bezug auf seine Draftclasses analysiert haben, soll es hier um die verpflichteten Free Agents in der letzten Offseason gehen. Welche Verpflichtungen haben sich nach einem Jahr als gut, welche als schlecht herausgestellt?
S Jordan Poyer: kostengünstig, Mentor abseits des Feldes und wichtig für pre-snap calls. Sobald der Ball aber gesnapt ist, fehlt Poyer die Athletik vergangener Jahre. Er war DER große Schwachpunkt einer ansonsten weitgehend soliden Defense. Grade: D-
OLB Shaq Barrett: Karriereende vor Saisonbeginn, dann wollte er zurückkommen, inzwischen spielt er wieder bei den Buccaneers. Ein einziges Missverständnis und verschenkter Caproom. Grade: F
TE Jonnu Smith: Zu Beginn der Saison mit ein paar Anlaufschwierigkeiten, dann aber schnell zu einer unserer wichtigsten Anspielstationen für Tua geworden. In unserer Offense ersetzt Smith im Prinzip den klassischen Slot WR. Smith spielte eine super Saison und hat verschiedene Franchise Rekorde für Tight Ends gebrochen (z.B. receptions und yds von einem TE in einer Saison). Auch für die nächste Saison steht Smith noch kostengünstig unter Vertrag (Caphit 4,6 Mio). Grade: A+
LB Jordyn Brooks: Brooks kam als Nachfolger von Jerome Baker, der im Gegenzug bei den Seahawks unterschrieb (also Brooks‘ altem Team). Brooks ist einer der Hauptgründe dafür, warum unsere Defense diese Saison über weite Strecken so gut funktioniert hat, obwohl wir fast die gesamte Saison auf unsere beiden nominellen Edge-Rusher verzichten mussten. Brooks ist ein flexibles Puzzleteil, kann gegen den Lauf tacklen, kann für einen LB vergleichsweise gut covern und ist effektiv als Blitzer. Pro Bowl level Saison von Brooks, einer der absoluten Lichtblicke, ohne dass man für ihn das Festgeldkonto hätte plündern müssen. Grade: A
OG Isaiah Wynn: Wenn er denn mal fit ist, ist Wynn unser bester Guard im Kader (zugegeben, die Messlatte liegt nicht besonders hoch). Leider hat Wynn 14 von 17 Spielen verletzungsbedingt verpasst, nachdem er schon die letzte Saison auf IR beendet hatte. Grade: F
C Aaron Brewer: Brewer ist ein sehr scheme-spezifischer Spieler, der mit seiner Athletik bei outside runs sehr effektiv in space blocken kann. Allerdings hat er auch Probleme, wenn es darum geht, mit Power ein A-Gap frei zu blocken. Für durchschnittlich 7 Mio im Jahr hat man hier einen überdurchschnittlichen Starting Center gefunden, der zuverlässig ist und perfekt ins Scheme passt, aber auch seine Limitationen mitbringt. Grade: B
CB Kendall Fuller: Fuller finde ich schwer zu bewerten, weil er immer wieder mit verschiedenen Verletzungen ausgefallen ist (2x Gehirnerschütterung). Er war auch aus seiner Zeit in Washington nicht als verletzungsanfälliger Spieler bekannt. Wenn er fit war, war er größtenteils solide bis gut. Grade: C
LB Anthony Walker: Solider LB für kleines Geld. Wurde als Backup verpflichtet, konnte aber im Laufe der Saison David Long den Platz als Starter neben Jordyn Brooks entreißen. Am Ende der Saison dann 3 Spiele verletzt verpasst. Grade: B-
WR Braxton Berrios: Zu Beginn der Saison schwer verletzt, inzwischen sportlich von Malik Washington mehr als gleichwertig ersetzt. 3 Mio Capspace aus dem Fenster geworfen. Grade: F
DT Benito Jones: Solide aber nicht überragend als Run-Stopper. Rotational Spieler für kleines Geld. Grade: C
OG Robert Jones: War die gesamte Saison Starter auf LG. Im Vergleich zu RG Eichenberg war Jones der etwas weniger schlechte Guard. Und er hat 17 Spiele zuverlässig durchgespielt. Grade: D-
DB Siran Neal: Wurde für 2 Mio als Verstärkung für die Special Teams geholt, musste verletzungsbedingt zwischenzeitlich auch in der Defense aushelfen. In der Defense war er ein klarer Schwachpunkt. Als Special Teamer begann er stark, allerdings gegen Ende der Saison mit mehreren Fehlern und Penalties. Grade: D
DT Da’Shawn Hand: Spielt fürs Mindestgehalt und bringt als Rotationsspieler Tiefe in die D-Line, um Sieler und Campbell Pausen zu gönnen. Solider Spieler für kleines Geld. Grade: B-
DT Teair Tartt: Wurde als potenzieller Starter verpflichtet, dann aber relativ schnell wieder entlassen. Es gab Kritik an seiner Einstellung und Teamfähigkeit. Grade: F
OT Kendall Lamm: Wichtiger Swing Tackle (also primärer Backup für LT und RT), der aufgrund der Verletzungsanfälligkeit unserer beiden Starting Tackles im Prinzip Spielzeit wie ein dritter Starter bekommen hat. Leider hat er sich gegen Ende der Saison selber schwer verletzt und musste am Rücken operiert werden – es sieht nach einem Karriereende aus. Grade: B
DT Calais Campbell: Wurde spat in der Offseason noch verpflichtet und ist voll eingeschlagen. Guter Starter auf dem Feld, viel Leadership außerhalb des Feldes. Grade: A
Spieler, die es gar nicht erst in den 53er Kader geschafft haben, habe ich hier nicht aufgeführt. In den meisten Fällen waren das Spieler, die versucht haben, fürs Mindestgehalt einen Platz auf dem 53er Kader oder der Practice Squad zu erkämpfen.
LB Tyrell Dodson fehlt in der Liste, weil er nicht als FA sondern über das Waiver Wire nach Miami kam - da hatten wir einfach Glück, dass die Seahawks ihn entlassen haben Andere ihn nicht haben wollten.
Fazit: Insgesamt viele gute und sinnvolle Verpflichtungen. In vielen Fällen konnte man gute Spieler für überschaubares Geld verpflichten. Aber es bleibt halt das desolate Management der Offensive Line, was mit Ansage dazu beigetragen hat, dass unsere Saison den Bach runter gegangen ist.
-
BEARS haben um ein Interview mit DC Weaver angefragt ....
-
Nachdem ich zuvor Draft und Free Agents von Chris Grier unter die Lupe genommen habe, folgt nun sozusagen eine abschließende Bewertung seiner Arbeit.
Nochmal der Disclaimer: Ich habe diesen Artikel vor dem letzten Spieltag geschrieben, als noch nicht klar war, dass Grier unser GM bleiben würde.
Chris Grier – Vorteile und Nachteile
Vorteile:
+ Anpassungsfähigkeit: Er hat bewiesen, dass er nicht „seinen Weg“ durchzieht, sondern sich immer an die Bedürfnisse der jeweiligen Head Coaches und Coordinators anpassen kann.
+ Kontinuität: Eine Sache, die viele erfolgreichen NFL Teams gemeinsam haben, ist Kontinuität in der Führungsetage. Musterbeispiele dafür wären die Steelers, Ravens, Chiefs und bis vor 2 Jahren auch die Patriots. Diese Teams haben seit einem Jahrzehnt gleichbleibende Schemes in Offense und Defense, was ihnen ermöglicht, Jahr für Jahr ganz gezielt auf ihr Scheme den Kader anzupassen. Wozu mangelnde Kontinuität führen kann, sieht man bei Teams wie den Browns oder den Dolphins: Neuer GM führt oft zu neuem HC und damit zu neuen Schemes, wodurch dann große Teile des Kaders ausgetauscht werden müssen, was jedes Mal Ressourcen (Cap/Draft) verschlingt. Beispiel Dolphins Defense: Brian Flores hat viel Zero Blitz gespielt, er brauchte variable Spieler in der Front-Seven und man-coverage Spezialisten in der Secondary. Dann kam Vic Fangio und hat auf sein Quarters-System umgestellt, was dazu geführt hat, dass viele Spieler nicht mehr ins Scheme gepasst haben und ersetzt werden mussten. Kontinuität ist m.E. ein nicht zu unterschätzender Vorteil in der NFL, gerade im Bereich des Roster-Buildings.
+ kein show stealer: Grier ist niemand, der sich als GM selbst in den Vordergrund drängt (wie z.B. ein Jerry Jones in Dallas). Grier bleibt im Hintergrund und lässt seine Coaches in Ruhe arbeiten und arbeitet ihnen zu.
+ Rebuild-Theorie: In der Theorie bin ich weiterhin der Meinung, dass die Art und Weise, wie Grier unseren Rebuild seit 2019 geplant hat, genau richtig war. Ein Jahr tanken, den höchstmöglichen Draftpick mitnehmen und damit den QB der Zukunft draften und um dessen Stärken herum eine schlagkräftige Truppe aufbauen. Der Plan an sich war gut…
Nachteile:
- Rebuild-Praxis: So gut der Rebuild-Plan in der Theorie war, umso schlechter wurde er dann umgesetzt. Es wurde zu stark auf physisches Potenzial und zu wenig auf tatsächlich vorhandene Skills bei jungen Spielern gesetzt. Fragezeichen im Bezug auf Verletzungen und Zuverlässigkeit wurden immer wieder ignoriert – was zur Folge hat, dass wir seit Jahren einen Kader haben, der regelmäßig im Herbst auseinanderfällt, weil zu viele wichtige Spieler verletzt sind (Tua, Armstead, Wynn, Jackson, Phillips, Chubb wären einige Beispiele aus den letzten 2 Jahren).
- Vernachlässigung der O-Line: An diesem Punkt ist sicher nicht Grier alleinschuldig, sondern auch HC McDaniel trägt einen großen Teil der Verantwortung. Man hat immer wieder bewusst in der OL (speziell auf den Guard Positionen) gespart und gedacht, man könnte auch mit mittelmäßigen Guards konkurrenzfähig sein. In der Theorie geht das vielleicht sogar auf, aber leider waren unsere Guards dann nicht mal mittelmäßig, sondern der absolute Bodensatz der NFL. Den Abgang von Rob Hunt hat man versucht, mit einem ehemaligen UDFA intern zu kompensieren (Rob Jones) und man hat wiederholt auf Spieler gesetzt, die bereits ihre gesamte Karriere große Probleme mit Verletzungen haben (Armstead, Wynn, Jackson).
- mangelnde Kadertiefe: Es wurde 2022 die Entscheidung gefällt, nicht mehr auf junge und entwicklungsfähige (aber auch kostengünstige) Spieler zu setzen, sondern verstärkt Draftpicks für etablierte Stars zu traden (Hill, Chubb, Ramsey). Die Rams waren zuvor mit dieser Strategie sehr erfolgreich, es kann also durchaus funktionieren. Das Problem ist aber, dass man bei einer derartigen Fokussierung auf Superstars sehr schnell einen sehr unausgewogenen Kader bekommt, dem die Basis durch junge und kostengünstige Spieler auf ihren Rookieverträgen fehlt. Wenn man so eine Strategie fährt, muss man sich sicher sein, dass die wenigen noch vorhandenen Draftpicks dann auch sitzen, um dem Kader kostengünstig zumindest ein wenig Tiefe geben zu können, denn im Laufe einer Saison braucht man immer auch zuverlässige Backups. Leider war dies bei uns nicht der Fall. In den Draftclasses 2022 und 2023 hatten wir insgesamt 8 Picks und haben unterm Strich genau einen Spieler mitgenommen, der sportlich helfen kann (Achane). Die Kombination aus Konzentration auf Stars und schlechten Drafts hat dazu geführt, dass wir zwar auf dem Papier gute Starter auf fast allen Positionen hatten, aber hinter den Startern zu wenig Tiefe vorhanden war, um Verletzungen im Laufe einer Saison kompensieren zu können. Stichwort Verletzungen…
- Abhängigkeit von verletzungsanfälligen Spielern: Grier hat versucht, statt auf Kadertiefe lieber auf etablierte Stars zu setzen. Leider hat er auch immer wieder auf Spieler gebaut, die bereits eine ausführliche Krankenakte mitgebracht haben. Gerade wenn ich einen so extrem top-heavy Kader habe, brauche ich doch zuverlässige Spieler. Hat denn wirklich jemand geglaubt, dass eine OL mit Armstead, Wynn und Jackson über 17 Spiele fit bleiben würde? Armstead und Wynn haben während ihrer gesamten NFL Karrieren (zusammen 18 Saisons) noch nicht ein einziges Mal alle Spiele einer Saison bestritten, in allen 18 Saisons (12 bei Armstead, 6 bei Wynn) wurden Spiele verletzungsbedingt verpasst. Jackson hat bisher 3 seiner 4 NFL Saisons auf der IR beendet. Und diesen Fehler hat Grier sogar 2 Jahre in Folge begangen und sich auch für 2024 wieder auf Wynn verlassen (der prompt die ersten 14 Spiele ausgefallen ist). Und es beschränkt sich nicht rein auf die O-Line: Letzte Saison standen wir am Ende in den Playoffs mit einem Haufen von der Straße weg verpflichteter Passrusher da. Unsere Starter Phillips und Chubb waren beide verletzt. Nicht wirklich überraschend: Phillips kam bereits mit großen Verletzungssorgen aus dem College (wo er zwischenzeitlich sogar seine Karriere schon mal verletzungsbedingt beendet hatte) und Chubb hatte in seiner Zeit bei den Broncos bereits 2 schwere Verletzungen, die ihn jeweils die Saison gekostet haben. Natürlich ist mir klar, dass Football eine sehr intensive Sportart ist und Verletzungen einfach dazugehören. Aber es gibt nun mal Spieler, die sind häufiger verletzt und es gibt Spieler, die sind seltener verletzt. Und wenn ich mich immer wieder auf solche verletzungsanfälligen Spieler verlasse, darf ich mich doch nicht wundern, wenn mir immer wieder im November/Dezember die Spieler ausgehen (aus aktuellem Anlass könnte hier auch Tua noch erwähnt werden). Es wurden uns nun 3 Saisons in Folge maßgeblich durch Verletzungen zerstört: 2022 hatte Tua seine Gehirnerschütterungen. 2023 ist gegen Ende der Saison nach und nach die gesamte Defense ausgefallen. 2024 hat dann wieder Tua 6 Spiele verpasst (plus weitere Verletzungen, so hatten wir 2024 beispielsweise 4 verschiedene Starter auf RT und 3 verschiedene Starter auf LT). So kann und darf es nicht weitergehen!
Fazit:
Wenn ich bei den Dolphins etwas zu sagen hätte, würde ich Chris Grier nach dieser Saison als GM entlassen, auch wenn ich eigentlich ein großer Verfechter von Kontinuität bin. Aber Kontinuität bringt halt auch nur etwas, wenn man für die relevanten Positionen Leute gefunden hat, die gut in ihrem Job sind. Griers all-in Strategie ist krachend gescheitert. Zwei der letzten drei Draftclasses waren im Prinzip Totalausfälle (von einem RB abgesehen). Die OL ist seit Jahren ein Dauerproblem. Es wird immer wieder auf verletzungsanfällige Spieler gesetzt und sich dann gewundert, dass es bei den Dolphins so viele Verletzungen gibt. Es wurde mit dem Franchise QB langfristig verlängert, obwohl es immer wieder Fragezeichen zu dessen dauerhafter Verfügbarkeit gab. Nachdem wir vor 6 Jahren das gesamte Kartenhaus abgerissen und von vorne angefangen haben, stehen wir nun mit dem ältesten Kader der NFL, fast ohne Caproom und fast ohne gute junge Spieler dar und kommen aus der sportlichen Mittelmäßigkeit weiterhin nicht raus. Und der Hauptverantwortliche, der alle Roster-Entscheidungen abgesegnet hat, war nun mal Chris Grier.
Als Nachfolger würde ich mir Louis Riddick oder Brian Gaine wünschen und man sollte dringend versuchen, Brandon Shore weiterhin zu behalten. Der ist in Miami für das Kleingedruckte in den Verträgen zuständig und ist richtig gut in seinem Job. Aber es braucht einen neuen Hauptverantwortlichen für die sportliche Zusammenstellung des Kaders und da wären Riddick oder Gaine meine Wahl.
-
burnum
Danke für die Mühe und die interessanten Daten & Schlussfolgerungen.
Super-Job!!!Bei vielen Dingen sind wir einer Meinung, bzw. gehen in ähnliche Richtungen.
Was mir besonders gut gefällt, ist, dass Deine Beurteilung recht ausgewogen ist. Das ist in Foren selten der Fall, vor allem wenn's beim Team gerade nicht optimal läuft.
Einige Sachen, die ich anders einschätze, bzw. ergänzen möchte:DRAFT
Ich finde es immer schwer, Manager zu sehr anhand der Draftpicks zu bewerten. Bei den meisten Picks gibt es im Draft-Room wahrscheinlich unterschiedliche Auffassungen zwischen Manager, Headcoach, OC & DC. Welcher Pick war jetzt wirklich vom Manager, bei welchen hat er sich untergeordnet?
Außerdem ist die Draft doch immer auch ein Glücksspiel - vor allem in den Runden 4-7. Und die Dolphins-Picks in den Runden 1-3 waren nicht so schlecht.
Wie schwer eine Draft ist, zeigt sich doch bei den Quarterbacks. Trevor Lawrence wurde als Mega-QB-Talent gefeiert, das es nur alle zehn Jahre gibt. Davon ist bisher wenig zu sehen.
Schaut man in die NFL-History wurde von den Top6-Quarterbacks mit den meisten TD-Pässen nur Peyton Manning an #1 gedraftet. Die anderen wurden damals von fast allen Managern übersehen: Rodgers (#24), Dan Marino (#27), Brees (2. Runde), Favre (2. Runde), Brady (6. Runde).
Und auch von den aktuellen Top4-QBs wurde kaum einer als erster QB gedraftet: Mahommes (#10, zweiter QB), Allen (#9, dritter QB), Lamar Jackson (#32, fünfter QB). Lediglich Joe Burrow wurde an #1 gefdraftet. Und es war oft zu lesen, dass die Dolphins, bzw. Chris Grier genau diesen QB haben wollten und alles versucht haben, hochzutraden, bzw. sogar zu tanken. Aber die Bengals wollten nicht. Es ist also immer auch Glückssache, ob den Spieler bekommt, den man unbedingt will.
Free Agents
Was mir definitiv zu kurz kommt, ist die Verpflichtung von Tyreek Hill. Das war in meinen Augen ein extrem wichtiger Baustein und ein genialer Schachzug von Grier - wenn auch wegen Hills Diva-Attitude gefährlich.
Die Patriots haben Jahrzehnte lang davon profitiert, dass viele (alternde) Top-Spieler für kleines Geld zu ihnen kamen, wegen der Hoffnung dort den SuperBowl gewinnen zu können. Und nur durch Hill waren die Dolphins plötzlich auch für andere Spieler interessant, wie z.B. Ramsey oder in dieser Saison Campbell.
Deine Bewertung der verpflichteten FAs in dieser Saison fällt in vielen Fällen positiv aus. Sehe ich auch so und bei den Bewertungen mit D- & F gibt es fast immer Erklärungen/Entschuldigungen:
S Jordan Poyer: kostengünstig, Mentor abseits des Feldes und wichtig für pre-snap calls. Und dass seine restliche Performance sooo schlecht ausfällt, war nicht vorhersehbar.
OLB Shaq Barrett: Dass er plötzlich nicht mehr spielen will, konnte keiner ahnen.
OG Isaiah Wynn: Das war vermutlich ein bewusster Zock aufgrund von CapSpace- & O-Liner Knappheit.
WR Braxton Berrios: Zu Beginn der Saison schwer verletzt, aber in der letzten Saison war er unser Kick-Returner und wegen der neuen KickOff-Rule wollte man einen beständigen Baustein haben.
OG Robert Jones: Immerhin war er die gesamte Saison Starter auf LG.
DT Teair Tartt: Man kann bei Neuverpflichtungen vielleicht nicht immer schon im Vorfeld erkennen, dass er ein Stinkstiefel ist.
Ansonsten gab es von Dir 7x ein A oder B. Diese Bilanz finde ich nicht zu schlecht.
Unerwartete Vorkommnisse
Du schreibst zu Recht, dass Kontinuität sehr wichtig ist. In Chris Grier-Masterplan war sicherlich nicht vorgesehen, dass Flores & Fangio so schnell wieder verschwinden und das hat alles erschwert. Dabei sei aber auch positiv anzumerken, dass die letzten drei DCs, die Grier verpflichtet hat, alle zu den Top-Leuten in der NFL zählen.
Draft-Pick-Strafe: Dass den Dolphins in 2023 der First-Round genommen wurde, war ebenfalls schmerzlich und nicht geplant.
Tuas Concussions: Es gab zwar Verletzungsbedenken vor der Draft von Tua, diese betrafen aber nur seine Hüfte. Die extremen Concussion-Probleme konnte niemand erahnen.
Fazit
Ich habe in den letzten Jahren nicht jeden Move von Chris Grier nachvollziehen können. Was aber auch daran liegen kann, dass er sicherlich mehr Ahnung von der NFL hat als ich...
Aber ich konnte immer einen groben Plan erkennen und den fand ich gut. Zunächst Draft-Picks gesammelt und dann begann der Rebuild. Und im letzten Jahr 2023 war alles bereit für den großen Wurf. Hätten die Dolphins im Heimspiel gegen die Titans nicht innerhalb von 140 Sekunden einen 14 Punkte-Vorsprung verdaddelt, hätten wir als #2-Seeded Homefield-Advantage bis auf das AFC-Finale gehabt. Aber es gab eine 27:28-Niederlage, für die Chris Grier wenig konnte.
Und hätte Tua sich in dieser Saison nicht verletzt und 6 Spiele gefehlt, wären die Dolphins wohl wieder PlayOff-Teilnehmer.
Was hätte er besser machen müssen? Einen wesentlich besseren Reserve-QB verpflichten. Und bei der OL kann man wahrscheinlich auch unterschiedlicher Meinung sein, aber dazu gibt's irgendwann nochmal eine Theorie.
Auch wenn dies keine populäre Meinung ist, kann ich durchaus verstehen, warum Chris Grier bleibt. Ich kann aber auch verstehen, wenn man anderer Meinung ist. -
SuperDuper Danke für die netten Worte. Auch in deinem Post sind viele gute Dinge dabei. Bei ein paar deiner Argumente würde ich kurz einhaken:
Natürlich wäre es besser/ausführlicher gewesen, wenn ich alle Free Agents seit 2019 analysiert hätte, ähnlich wie ich es beim Draft gemacht habe. Dann wären Verpflichtungen wie Hill/Ramsey/Chubb sicher dabei gewesen, auch wenn sie streng genommen keine FA sondern Trades waren. Ich habe aber beim Schreiben schon gemerkt "oh shit, das wird alles ziemlich lang, vermutlich zu lang" und mich dann entschieden (auch aus Zeitgründen und weil ich zu faul war, alle Free Agents und Trades seit 2019 nochmal zu googeln) mich bei den FA auf die letzte Offseason zu beschränken.
Zu deinen FA-Anmerkungen:
- Poyer: Doch, ich finde man hätte erahnen können, dass die Qualität nachlässt. Schon in seiner letzten Saison bei den Bills war er ein Schatten seiner selbst und in dem Alter wird die Leistung von Jahr zu Jahr eher schwächer als besser. Genau sowas unterscheidet doch einen guten GM von einem schlechten GM: Der gute GM merkt, wann es Zeit ist, sich von einem Spieler zu trennen. Der schlechte GM merkt das erst, wenn es schon zu spät ist und es alle Anderen auch mitbekommen haben.
- Wynn/Jones: Ja, Jones war die gesamte Saison Starter auf LG. Und er war nichtmal unser schlechtester OL Starter (Eichenberg, mit Abstand). Meine Kritik geht eher dahin, dass man einen der besten Guards der NFL (Hunt) verloren hat und versucht, ihn intern durch einen Spieler zu ersetzen, der bis dahin völlig "unproven" ist. Du kannst doch nicht ernsthaft in die Saison gehen mit dem Guard Duo Jones/Eichenberg und einem dauerverletzten Wynn und dann glauben "ach, das passt schon". Das ist ja, als würde Bayern München Lewandowski verkaufen und dann auf Choupo-Moting als Mittelstürmer setzen (oh wait...).
- Tartt wurde vor seiner Zeit in Miami bereits von seinem alten Team (Titans) entlassen, weil es Probleme mit seiner Einstellung gab und er zu faul war. Doch, hätte man m.E. vorher wissen können.Zu Tuas Verletzungshistorie: Klar, die Concussions sind erst in der NFL dazu gekommen. Aber am College war es nicht bloß die eine Hüftverletzung, er hatte auch in seiner Zeit bei Bama immer wieder Verletzungen, die ihn immer wieder mehrere Spiele gekostet haben (1x Concussion, Knöchelverletzung, gebrochene Nase und dann schließlich die schwere Hüftverletzung am Ende seiner Collegekarriere). Ich war und bin immer großer Fan von Tua und habe mich damals riesig gefreut als wir ihn gedraftet haben. Aber dass er verletzungsanfällig ist, war immer bekannt.
Und hätte Tua sich in dieser Saison nicht verletzt und 6 Spiele gefehlt, wären die Dolphins wohl wieder PlayOff-Teilnehmer.
Und genau das ist der Punkt, der Grier vermutlich den Job gerettet hat - und den ich persönlich komplett anders sehe. Natürlich wären wir in den Playoffs gewesen, wenn Tua alle Spiele gespielt hätte. Hat er aber nicht. Hat er mit Ausnahme der Saison 2023 in seiner ganzen Karriere noch nie. Er fällt schon die gesamte Karriere immer wieder mit kleineren Verletzungen hier und da mal nen paar Spiele aus, so wie ja auch aktuell gerade wieder. Wenn das immer wieder passiert ist es irgendwann nicht mehr nur Pech, sondern eine Tendenz, die man bei der Kaderplanung berücksichtigen muss. Ich halte es für einen großen Fehler, dass Grier Tua als Belohnung für die eine verletzungsfreie Saison den dicken Vertrag gegeben hat. Und selbst wenn Tua fit geblieben wäre und wir in die Playoffs gekommen wären: Die letzten 2-3 Jahre zeigen doch deutlich, dass wir dort dann am ersten vernünftigen Gegner krachend gescheitert wären. Gegen Teams mit positiver Bilanz haben wir in den letzten 2 Jahren eine 2-11 Bilanz (2-10 mit Tua, 0-1 ohne Tua). Egal wie wir es drehen: Griers all-in approach ist gescheitert. Ich fürchte allerdings dass dieser Kurs jetzt noch eine weitere Saison erfolglos fortgesetzt wird...
-
Der Lewandowski Vergleich - Made my Day
Ich finde es auch grausam, dass der Kurs wohl noch ein Jahr so weitergeht. Wie ja bereits dargestellt, ältester Kader, kein Cap, wenig Spielraum, keine Entwicklung...
Wenn ich etwas positives aus dem Ross Statement rauslesen will, dann dass es mMn ein ganz klares Ultimatum an Grier und McDaniel ist. Für mich hat er sie damit beide auf den hot seat gesetzt. Vielleicht bewirkt das ein Umdenken... Die Hoffnung stirbt zuletzt...
-
Hab nicht viel Zeit für produktive Gedanken (1. Tag wieder auf Arbeit, quasi Beförderung mit neuen Aufgaben usw., dazu Familie und halt auch noch Studium nebenher…), aber ich gehe bei vielem mit, was Burnum geschrieben hat.
Das Statement von Ross wirkt halt wie die auf die Brust gesetzte Pistole nach dem Motto „Die Suppe löffelt ihr beiden jetzt schön aus, die ihr eingebrockt habt.“ Und mir grauts schon vor der nächsten Saison. Das Schicksal der beiden scheint jedenfalls mal ein gemeinsames zu sein. Gut möglich, dass wir in einem Jahr beide Posten neu besetzen werden.
Meine Hoffnung ist, dass dadurch DC Weaver bleiben kann (Bears und Saints werden ihn wohl interviewen).
Hill muss weg, zuviele Extra-Würstchen und die Leistung passt auch nicht zum Vertrag - da muss ein Zeichen gesetzt werden mMn. Auch wenn er wohl die ganze Saison mit nem verletzten Handgelenk gespielt haben soll.
Der mittelfristige Ausblick ist bei mir nicht positiv. Wirkt alles wie 2015 all over again. Eine absolute low energy franchise momentan ohne Zielrichtung. Zumindest sind das meine Vibes momentan. Ich hoffe, ich liege falsch und man bekommt bei den drängenden Problemen O-Line, Playcalling/Offense Scheme bis Herbst 2025 einen Turnaround hin. Noch hab ich bei McDaniel die Hoffnung nicht aufgegeben, dass er Dinge auch anders machen kann. Aber das erfordert, noch mehr bei Chris Grier, ein ehrliches self-scouting.
-
Ich finde es immer schwer, Manager zu sehr anhand der Draftpicks zu bewerten. Bei den meisten Picks gibt es im Draft-Room wahrscheinlich unterschiedliche Auffassungen zwischen Manager, Headcoach, OC & DC. Welcher Pick war jetzt wirklich vom Manager, bei welchen hat er sich untergeordnet?
Außerdem ist die Draft doch immer auch ein Glücksspiel - vor allem in den Runden 4-7. Und die Dolphins-Picks in den Runden 1-3 waren nicht so schlecht.Natürlich ist das nicht einfach. Aber deswegen haben die Teams ja einen großen Apperat, wo es Leute gibt, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als Spieler zu scouten und zu evaluieren.
Und natürlich muss der GM, zumindest wenn die Organisation so aufgebaut ist wie bei uns, einem Trainer auch mal einen Spieler aufzwingen, oder es ablehnen einen Spieler zu verpflichten, den der Trainer haben will. Er muss der Erwachsene im Raum sein. Wenn Mike McDaniel ihm erzählt, das man mit Skylar Thompson in die Saison gehen kann, obwohl alle externen Beobachter sich ob dieserr Aussage verwundert die Augen reiben, dann muss Chris Grier ihm sagen, das er falsch liegt und auf der Position etwas tun. Wenn McDaniel einen luxury pick wie Jaylen Wright draften will, dann muss Chris Grier ihm sagen, dass das nicht geht, weil man schon reichlich RB hat, aber sieben andere Positionen im Kader dringlicher sind.
Und Grier hat ja einen Scouting Background. Der sollte das also können.
Es geht ja auch nicht darum mit jedem Pick richtig zu liegen. Es geht darum im Schnitt besser zu arbeiten als die restlichen Kollegen.
Schau mal, ich habe grds. nichts gegen ein vernünftiges Mittelmaß. Wir haben um die Ecke von der Arbeit eine Frittenschmiede, die ist solides Mittelmaß. Der Drehspiess ist okay, die Pizza ausbaufähig, aber die belegten Baguette ziemlich lecker. Das ganze kostet auch nicht die Welt. Völlig okay um in der Mittagspause was zu futtern. Damit bin ich völlig fein.
Wo ich aber kein Mittelmaß akzeptieren will ist bei "meinem" Footballteam. Da erwarte ich Höchstleistungen.
Es gibt keinen guten Grund warum die Dolphins Mittelmaß sind. Man hat top-of-the-line Trainingsmöglichkeiten, man hat einen Owner der nach allem was man so wissen kann nicht knausrig ist und dem Team (fast) alles ermöglicht, was er ermöglichen kann. Man hat einen der größten Heimvorteile der Liga, zumindest für 2 Monate. Man hat den Vorteil das es in Florida keine Einkommenssteuer gibt und man hat den Vorteil das man in Miami nicht nur einen relativ großen Markt hat, sondern auch in der Stadt residiert, in der die halbe NFL während der Offseason wohnt.
Trotzdem: Mittelmaß, seit Jahrzehnten. Und man gibt sich offensichtlich damit zufrieden. Das ist für mich der falsche Ansatz! KC hatte einen guten QB, der das Team in die Playoffs geführt hat. Aber man hat gesagt, das Mittelmaß nicht reicht und trotzdem man einen guten QB hatte, einen potentiell besseren hoch gedraftet.
Oder das Beispiel vor der eigenen Haustür: Die Florida Panthers waren zeitweise eine einzige Katastrophe. Dann hat man einen neuen GM geholt, der den Laden auf links gezogen hat, bis man dann 22/23 die Presidents Trophy gewonnen hat (bestes record in der regular season). Das war ein Team das sehr auf Schnelligkeit und Finesse gesetzt hat.
Man hat dann das Stanley Cup Finale 1-4 gegen Las Vegas verloren.
Und was hat man gemacht? Was die Dolphins tun würden ist klar. Man würde sich feiern und beglückwünschen, läge sich vor Freude in den Armen den Super Bowl erreicht zu haben.
Was haben die Panthers gemacht? Die haben sich angesehen, warum sie im Finale so haushoch unterlegen waren und haben das Team auf wichtigen Positionen umgebaut, hin zu einem physischeren Team.
Mit dem Ergebnis, das die Panthers 23/24 den Stanley Cup gewonnen haben.
Das geht also. Wenn man gute Arbeit macht, oder aber zumindest eine bessere als der Wettbewerb.
Machen Chris Grier und Mike McDaniel aber nicht.
-
Ich geh bei einigen Dingen durchaus konform mit den Kritikern. Was ich aber nicht mag, wenn bei Misserfolg alles/vieles pauschal schlecht gemacht wird (damit meine ich jetzt nicht Dich, MindTheGap - sondern generell). Dann gehört es zu meinem Naturell, die Angegriffenen in bestimmten Punkten zu verteidigen. Das bringt in einem Forum nicht viele Sympathiepunkte, aber sei's drum.
Nehmen wir den Satz
Wenn McDaniel einen luxury pick wie Jaylen Wright draften will, dann muss Chris Grier ihm sagen, dass das nicht geht, weil man schon reichlich RB hat, aber sieben andere Positionen im Kader dringlicher sind.
Man könnte aber auch argumentieren, dass dieser Pick, der von vielen als Steal gehandelt wurde, gerade dem Manager gefallen sollte, weil er auch langfristig Lösungen bietet, da zwei der drei jetzigen Top-RBs in der nächsten Saison 30, bzw. 33 Jahre alt sind.Oder der Satz:
Man hat einen der größten Heimvorteile der Liga, zumindest für 2 Monate.
Dann sollte man auch nicht vergessen, dass wir in dieser Saison überhaupt keinen Vorteil von diesen zwei heißen Monaten hatten, denn zwei dieser Heimspiele fanden abends statt und die beiden Mittagsspiele waren gegen Jacksonville & Arizona, die daheim hohe Temperaturen ebenfalls gewohnt sind. Und noch viel mehr sollte man nicht vergessen, dass wir in den drei wichtigsten Monaten extreme Auswärts-Nachteile haben.
Wenn jedes Training bei 20-30 Grad stattfindet, wie sollst Du dann 4-6 Mal im Jahr bei null Grad Deine beste Leistungen abliefern??? Das kann aus meiner Sicht nur ganz schwer klappen. Und #1 oder #2-Seeded ist fast schon ein Muss.
Die einzige Lösung wäre vielleicht, wenn Mister Ross eine zusätzliche Trainingshalle baut, in der man die Temperatur auf minus 15 Grad runterfahren und es dort schneien lassen kann. Das ist zwar Kacke für die CO2-Bilanz, aber gut für unsere Win-Loss-Ratio bei den Auswärtsspielen im Winter...Bei welcher Aussage absolut zustimme, ist dieser Fakt:
Man hat den Vorteil das es in Florida keine Einkommenssteuer gibt.
Ich ärgere mich bei Top-Vertragsabschlüssen immer, warum man z.B. einem Tua, Hill oder Waddle nicht klar machen konnte, dass man sie zwar in der 50/30/20 Millionen-Region vergleichbarer Spieler sieht, es in Miami aber 7% weniger gibt, weil hier keine Einkommenssteuer anfällt. Von dem Ersparten hätte man schon zusätzlich einen van Ginkel oder einen besseren O-Liner verpflichten können,
Womit ich dann gar nicht einverstanden bin, ist es, wenn es heißt, dass Mike McDaniel keinen guten Job macht!
Ja, bei seinen Calls in Short-Yardage-Situationen verfluche ich ihn auch oft. Und das Übermitteln der Spielzüge mit den ganzen Shifts war oft zu kompliziert und hat zu lange gedauert. Aber insgesamt hat er in den beiden ersten Jahren einen Top-Job gemacht - vor allem wenn man bedenkt, was er aus den Vorgaben gemacht hat.
Die wichtigste Vorgabe für ihn war Tua als Franchise-QB. Damals voller Selbstzweifel, höchstens durchschnittlich mobil und ohne Kanonen-Arm. Sein größtes Talent: Quick Release.
Ansonsten war Waddle der einzig Überdurchschnittliche in der Offense, vielleicht auch noch Gesicki als TE. Die RBs waren Durchschnitt, die OL gehörte zu den Schlechtesten der Liga.
Wahrscheinlich hat McDaniel bei seinem spärlichen Offense-Baukasten schnell erkannt: Schlimme OL, QB mit Quick Release und ein schneller WR... dann setzen wir auf Speed. Hinzukamen dann ein weiterer superschneller WR (Hill), zwei schnelle RBs (Mostert & Wilson) und ein erfahrener O-Liner (Armstead).
Die vereinfachte Idee: Die gegnerische Defense kann aus Sorge vor den schnellen WRs nicht zu viele Spieler in die Box packen und ehe die tiefstehenden Verteidiger bei Laufspielen eingreifen können, haben unsere schnellen RBs längst ein paar Yards erzielt.
Das hat in der ersten Saison offensiv auch schon recht gut geklappt und für die PlayOffs gereicht. Größter Schönheitsfehler waren recht starke Concussion-Probleme bei Tua und die Defense ließ zu viele Punkte zu. Das PlayOff-Spiel verlor man ohne Tua knapp in Buffalo.Vor der zweiten Saison lag dann das Hauptaugenmerk auf der Defense und mit Vic Fangio kam auch ein neuer Def-Coordinator. Außerdem wurde die Offense verfeinert, mit Achane ein noch schnellerer RB gedraftet und ein Weg gesucht, wie man Tua vor Concussion schützen kann.
Die ersten Saison-Wochen waren der Hammer!!! Die Dolphins-Offense war DAS Gesprächsthema der gesamten Liga! Gegen Denver erzielte man fette 70 Punkte und jeder fragte sich: Wie will man diese Offense stoppen?Nach Week13 waren die Dolphins mit einem 9:3-record das Top-Rank-Team in der AFC.
In Week14 ging es daheim gegen die bereits ausgeschiedenen Titans und man führte drei Minuten vor dem Ende souverän mit 27:13. Unfassbar, aber man verlor tatsächlich noch mit 27-28. Hätte man dieses Spiel gewonnen, wäre man als AFC East-Sieger an #2 in den AFC-Plaoffs gesetzt gewesen. So ging in der ersten PlayOff-Runde nach Kansas City, wo man bei minus 170 Grad ausschied.Größtes Manko der Saison (abgesehen von der dummen Titans-Niederlage): Die Spiele gegen die Top-Kaliber gingen fast alle verloren: 1:5-record, wobei vier dieser Spiele auch auswärts waren. Daheim war der Record: 1-1.
So, bis hierhin war - in meinen Augen - verdammt viel supertoll!!!
Vor allem für einen Trainer, der erst in seinem zweiten Headcoach-Jahr war.
Die tolle Team-Atmosphäre & die herzliche Art von McDaniel sprachen sich rund plötzlich heuerten sogar Spieler in Miami an, obwohl sie anderswo hätten mehr verdienen können!
Und was man auch nicht unerwähnt lassen sollte: Obwohl alle Experten & Fans vor 2023 einer Meinung war, dass es ohne eine deutliche Verstärkung der O-Line nichts wird, hat das System von Mike McDaniel dennoch funktioniert - und das trotz vieler Verletzten in der O-Line.
In Week2 dieser Saison brach dann mit Tuas erneuter Concussion dieses schön anzuschauende Spiel-System komplett zusammen. Nicht nur für diese Saison sondern in meinen Augen für immer! Der Grund hierfür sind nicht nur mögliche fehlende Spieltage von Tua durch Verletzung, sondern die komplette Grundidee klappt nicht mehr, weil ein Mike McDaniel vermutlich keine ganz weiten Würfe von Tua über 30yards oder mehr callen wird. Denn ein solcher Spielzug benötigt seine Zeit, erhöht das Sack-Risiko erheblich und könnte Tua zum Matschkopf machen.
Das kann zwar jedem NFL-Spieler bei jedem Spielzug passieren, aber bei Tua wäre es ein menschliches Fiasko, dass man trotz vieler deutlicher Vorwarnungen eingegangen ist. Plus: Die Tackles, die zu den Verletzungen führten, waren ja relativ harmlos. Was passiert erst bei brutalen Hits?!? Und für Mike McDaniel ist Tua nicht 'nur' ein QB, sondern ein Freund/Fast-Sohn.
Dass das System nicht mehr funktioniert wurde ja schon diese Saison deutlich - auch wenn Tua am Start war. Die gegnerische Defense weiß von diesem Tua-Dilemma und einige Verteidiger trauen sich jetzt wieder näher an die Scrimmage-Line. Der Durchschnitts-Raumgewinn bei Pässen sank von 8,3 auf 6,9 yards. Bei Laufspielzügen reichte es nur noch für 3,9 statt 5,1 yards.
Dass am letzten Spieltag überhaupt noch eine PlayOff-Chance bestand, war nur einer guten Defense und dem einfachsten Spielplan der Liga zu verdanken, der gespickt war mit Gurken-Teams.Ich glaube, dass Mike McDaniel sich für die neue Saison ein recht deutlich verändertes System ausdenken wird. In diesem System ist entweder Tua oder Hill überflüssig. Wer das sein wird, hat sich seit gestern vielleicht schon von selbst beantwortet. Und wenn Tua der QB bleibt, wird sicherlich auch die OL verstärkt.
In seinem ersten Jahr hat das neue System von McDaniel recht schnell funktioniert. Warum nicht auch diesmal.
Ich finde, dass er sich die Chance in 2022 & 2023 redlich verdient hat. Ich hatte so viel Spaß wie seit Marino & den Marks-Brothers nicht mehr. Und dass es in diesem Jahr nicht rund lief, ist halt sehr dem Umstand geschuldet, dass alle nochmal daran erinnert wurden, wie extrem gefährlich schon harmlose Tackles für Tua sein können!
Ich glaube, dass wird eine sehr interessante Off-Season werden.
Dankeschön für die netten Stunden hier im Dolphins-Talk!!!
Und nehmt es bitte nicht persönlich, wenn ich mal einigen Aussagen widerspreche. Das ist nie doof oder persönlich gemeint!!!
Cheers!!!
Ach so, eins wollte ich schon die ganze Saison loswerden... immer wenn ich Tua am Spielfeld-Rand ohne Helm gesehen habe: Bei aller Sympathie, aber eigentlich finde ich Männer, die jede Woche ihren Look verändern, eher skurril....
----------------------------
Nachtrag:Ich habe noch eine krasse Statistik gefunden, die zeigt, wie stark die Würfe von Tua im Laufe der letzten drei Jahre immer kürzer wurden (um ihn vor Hits zu schützen). Es geht um die Air-Yards per Attempt, wie weit die Pässe flogen, ehe sie gefangen wurden.
2022, Rank#1, 5,9 yards2023, Rank#2, 5,1 yards
2024, Rank#26, 3,8 yards
-
Ihr schreibt hier zu viel, wann soll ich das alles lesen
Trotzdem Danke an Euch alle. Wenigsten Ihr seit Top, wenn schon nicht unser Team
-
Dankeschön für die netten Stunden hier im Dolphins-Talk!!!
Und nehmt es bitte nicht persönlich, wenn ich mal einigen Aussagen widerspreche. Das ist nie doof oder persönlich gemeint!!!Genau um sowas geht es doch in einem Forum wie diesem. Wenn wir alle immer der gleichen Meinung wären, könnte man sich sämtliche Diskussion sparen. Ich finde die Diskussion zwischen euch beiden total spannend und m.E. habt ihr beide viele gute Argumente gebracht.
Ich teile übrigens deine Einschätzung zu Mike McDaniel. Ich persönlich hätte zwar Grier gefeuert, aber McDaniel hätte ich behalten - weil ich genau das hoffe wie du auch: Dass er die Schwächen seines Systems erkennt und in der Lage ist, die Offense schematisch so umzubauen, dass sie weniger berechenbar ist - meiner Meinung nach ist dazu gar nicht sooooo viel anderes Personal nötig (3-4 Spieler), aber dazu vielleicht an anderer Stelle mehr...
-
Ihr schreibt hier zu viel, wann soll ich das alles lesen
Ja, ich weiß. Sorry.
Im medizinischen Sinne bezeichnet man dies als Bewältigungsverhalten von Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen. Seit 1983 leide ich jetzt schon an dieser chronischen Krankheit & Behinderung. Aber das ist bei Euch ja nicht anders...
Und beim alljährlichen erneuten Saison-Aus ohne Titel, treten diese Bewältigungs-Mechanismen immer besonders stark auf...
-
Ich lese vermehrt über einen "kryptischen" post von Jalen Ramsey .... der angeblich auch weg aus Miami will .... aber den post selbst finde ich nicht - wisst Ihr mehr?
-
Scheint er gelöscht zu haben. War das Bild einer alten Uhr, die an einer Hand gehalten wurde und ziemlich rostig/verdreckt aussah.
-
Ich lese vermehrt über einen "kryptischen" post von Jalen Ramsey .... der angeblich auch weg aus Miami will .... aber den post selbst finde ich nicht - wisst Ihr mehr?
Das hier war wohl gemeint - Ian Rapoport hat aber schon geschrieben, dass Ramseys post falsch interpretiert wurde und nichts mit Football zu tun hat. Also Entwarnung...
Externer Inhalt x.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt. -
Das hier war wohl gemeint - Ian Rapoport hat aber schon geschrieben, dass Ramseys post falsch interpretiert wurde und nichts mit Football zu tun hat. Also Entwarnung...
Externer Inhalt x.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Externer Inhalt x.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Er hatte auch das hier noch gepostet. Aber halt ohne den Text.
-
Also ich habe die Saison eigentlich nach Spieltag 2 nicht mehr wirklich verfolgt. Ich habe mir natürlich die Zusammenfassungen auf youtube angesehen, aber das wars zu großen Teilen auch. Das Heimspiel gegen die Jets habe ich in voller Länge gesehen und recht schnell bitter bereut. Trotzdem kann man natürlich eine Meinung haben und die ist, dass Grier zu 100% hätte gehen müssen und Mike McDaniel zu 110%.
Mein Hauptgrund dafür ist, dass man aus meiner Sicht nichts aus den Fehlern in den Vorjahren gelernt hat. Wie MindTheGap schon dargelegt hat, hätte man Tua unter der 5 year option spielen lassen sollen. Wir haben nach wie vor keinen power runner für short yardage und Redzone Situationen. Wie viele runs für negative yards hatten wir gestern? Das wurde natürlich in den stats kaschiert durch zwei sehr lange runs von Achane, ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Laufspiel nicht funktioniert, wenn wir es brauchen. Es fehlt aus meiner Sicht sowohl an der Kaderzusammenstellung als auch am recht vorhersehbaren playcalling. Und daher wäre es am logischten gesewen, GM und HC zu wechseln
-
Hat jemand eben die PK gesehen? Insgesamt fand ich, es waren viele Ausreden und viele hätte-wäre-wenns dabei, natürlich werden die vielen Verletzungen als Grund genannt, warum man nicht erfolgreicher war (dann verpflichte halt nicht ständig Spieler mit bereits bestehenden injury concerns!!!). Eine Sache die mir aber positiv aufgefallen ist: Grier hat recht deutlich gesagt, dass man sowohl in der OL als auch beim Backup QB dringenden Handlungsbedarf sieht. Zumindest scheint man erkannt zu haben, wo die Baustellen sind...
-
Hat jemand eben die PK gesehen? Insgesamt fand ich, es waren viele Ausreden und viele hätte-wäre-wenns dabei, natürlich werden die vielen Verletzungen als Grund genannt, warum man nicht erfolgreicher war (dann verpflichte halt nicht ständig Spieler mit bereits bestehenden injury concerns!!!). Eine Sache die mir aber positiv aufgefallen ist: Grier hat recht deutlich gesagt, dass man sowohl in der OL als auch beim Backup QB dringenden Handlungsbedarf sieht. Zumindest scheint man erkannt zu haben, wo die Baustellen sind...
Die Frage ist halt womit. Man hat jetzt einen 1st, einen 2nd und einen 3rd round pick (Der Comp pick für Wilkins wird nur ein 4th rounder, weil Wilkins vor seiner Verletzung zu wenige snaps gespielt hat). Und dann noch ein paar day 3 picks, aber wie "erfolgreich" man in diesen Runden ist hat burnum ja dankenswerter Weise weiter oben dargestellt (Spoiler: Nicht sehr).
Ein guter Veteran QB 1b (und das ist das Kaliber, das man braucht wenn Tua wieder ein Drittel der Saison ausfällt) wird so ab 10 Mio. USD p.a. kosten. Kann man sich das leisten, wenn man schon QB 1a bezahlen muss und an allen Ecken und Enden Löcher zu stopfen hat, die man, s.o. bereits rein numerisch nicht über den Draft stopfen können wird?
SuperDuper das ist halt das Problem, das ich mit dem Pick von Jaylen Wright habe. Nichts gegen Jaylen Wright, der Mann hat vielversprechende Ansätze, keine Frage. Aber man hat in diesem Jahr einen 3rd rounder weniger, um eine potentielle Lücke mit einem ambitionierten Rookie zu füllen. RB dürfte die in der Offense am leichtesten zu besetzende Position sein und man hat(te) auch andere gute RB. Besonders ärgerlich finde ich den uptrade, weil man Wright kaum auf´s Feld gebracht hat. Wright hat 171 snaps gespielt. Das ist weniger als Chris Brooks, den man für ihn vom Hof gejagt hat. Der hat in Green Bay immerhin 184 snaps gespielt und galt zuletzt als RB2.
Ein QB den man in Runde 3 evtl. hätte draften können würde im übrigen weniger als 7 Mio. USD kosten. In den vier Jahren in denen sein Rookie Contract läuft.
Ich hatte in diesem Jahr weder Zeit noch Muße mir College Football anzusehen, insofern ist der Draft in diesem Jahr eine absoulute Black Box für mich. Keine Ahnung ob es in diesem Jahr interessante QBs in Runde drei geben wird, ich wollte es nur mal erwähnt haben.
Ich teile übrigens deine Einschätzung zu Mike McDaniel. Ich persönlich hätte zwar Grier gefeuert, aber McDaniel hätte ich behalten - weil ich genau das hoffe wie du auch: Dass er die Schwächen seines Systems erkennt und in der Lage ist, die Offense schematisch so umzubauen, dass sie weniger berechenbar ist - meiner Meinung nach ist dazu gar nicht sooooo viel anderes Personal nötig (3-4 Spieler), aber dazu vielleicht an anderer Stelle mehr...
Darauf freue ich mich sehr! Ich persönlich sehe, wie von DolFan#13bereits skizziert zu wenig Entwicklung und
EinsichtUmsetzung bei McDaniel. Wir diskutieren wieder über die OL, wir disktutieren wieder über das run-game, wir diskutieren wieder über short yardage, wir diskutieren wieder über softness, wir disktutieren wieder über das playcalling, wir diskutieren wieder über nicht enden wollende procedural calls, wir diskutieren wieder über miserables Special Teams play, wir diskutieren wieder über den Typen, der McDaniel bei den Challenges "hilft", etc. pp.Aber es ist nu wie es ist.
Dankeschön für die netten Stunden hier im Dolphins-Talk!!!
Und nehmt es bitte nicht persönlich, wenn ich mal einigen Aussagen widerspreche. Das ist nie doof oder persönlich gemeint!!!Das gebe ich gerne zurück!
Edit:
Dolphins GM: Hill didn't ask for trade in meetingMiami Dolphins general manager Chris Grier said that Tyreek Hill did not ask for a trade when he met recently with the wide receiver.www.espn.comZitat"We met for, I want to say, an hour yesterday," McDaniel said. "I think I was very direct with him, he was very honest, and it was great terms that we were discussing. Discussed multiple things, including, without wavering, that it's not acceptable to leave the game and it won't be tolerated in the future. He embraced accountability, and I wouldn't say there was anything necessarily to fix as much as we had to clear the air in a rough and tumultuous situation."
Wahrscheinlich hat Drew Tyreek darauf hingewiesen, das es woanders mit Sicherheit nicht mehr Geld geben wird
Aber man merkt, das in Miami bereits ein ganz anderer Wind weht...
Edit 2:
Dolphins Sign Dozen for 2025The Miami Dolphins began constructing of their 2025 offseason roster Tuesday with the annual practice of signing players to future contracts. The team announcedwww.si.comZitatOf note, quarterback Skylar Thompson was NOT among the 12 players signed to a future contract.
Das gleiche gilt wohl für Nik Needham.
Edit 3:
Did not see that coming...
Externer Inhalt x.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Yikes!
-
Hat noch niemand das Schliessfach oder die Festplatte von Crossmann geknackt, wo er die Fotos von McD, Ross oder Grier aufbewahrt? Kann doch nicht sein, dass der immer noch da ist .....
-
Externer Inhalt x.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
Daumen drücken dass Weaver bleibt und seine (bisher 2) HC Interviews nur zur Abdeckung der Rooney Rule dienen. Wäre schade für Weaver, aber gut für die Dolphins. Schon wieder nen neuen DC brauchen wir wirklich nicht.
-
Was ist denn das für eine schwachsinnige Regel???
Wenn ein Coach nur einen Ein-Jahres-Vertrag hat, okay.
Aber wenn ein Team mit jemanden einen Vertrag über mehrere Jahre abschließt, zeigt das doch, dass man mit ihm plant. Und dann ist es doch schnuppe, ob er bei einem vorzeitigen Ausstieg bereits 1, 2, 3 Jahre im Team war. Eher im Gegenteil: Es ist umso bitterer, wenn er schon nach einem Jahr wieder verschwindet.Welche Laufzeit hat der Weaver-Vertrag überhaupt? Ich habe nix gefunden.
-
Welche Laufzeit hat der Weaver-Vertrag überhaupt? Ich habe nix gefunden.
Coordinator Verträge laufen meist über 2 Jahre.
-
Danke für die Info. Aber dann ist die Regel ja noch mehr gaga.
Der Trainer, der ohnehin keinen Vertrag mehr hat, verlässt das Team nach zwei Jahren... dann gibt es einen Compensatory Pick, aber wenn er dem Team nach nur einer Saison überraschend weggenommen wird, gibt's nix?!? -
Denke die Regel ist da, um zu verhindern, dass Teams das System ausnutzen und Coordinators nur einstellen, um nach einem Jahr Comp Picks abzusahnen.
-
Externer Inhalt x.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
Wenn Reggie McKenzie, der bei uns im Scouting eine wichtige Rolle spielt, aber eben nur die Nummer 2 hinter GM Chris Grier ist, den GM Job bei den Titans bekommen sollte, erhalten wir in den nächsten 2 Drafts jeweils einen späten 3rd rounder als compensatory pick. In Anbetracht dessen, dass Grier (und damit wohl auch McKenzie) bei uns sowieso auf dem hot seat sitzen, drücke ich McKenzie die Daumen, dass er den Job bekommt.
-
Externer Inhalt x.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
Okay, Crossman war überfällig, aber Wes Welker überrascht mich. Ein Opfer der Tyreek Situation?
-
Hat noch niemand das Schliessfach oder die Festplatte von Crossmann geknackt, wo er die Fotos von McD, Ross oder Grier aufbewahrt? Kann doch nicht sein, dass der immer noch da ist .....
There you go:
Externer Inhalt x.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt. -