• stelle den thread mal in die community. hoffe, ist ok so...

    letztes wochenende war ich auf einem kurztrip bei olympia. war ganz große klasse. hier mein bericht:

    tag 0 - donnerstag, 26.08.04 - die anreise oder "it's difficult"

    nachdem sich mittwoch nachmittag endlich entschieden hatte, daß ich einen flug nach athen (hin: donnerstag abend, rück: montag nachmittag) bekommen würde, war nur noch die unterkunft das problem. lt. internet gabs nix mehr, nur noch zimmer in den kategorien 2xx bis 5xx euro, was mir etwas zu teuer war. auch die wochenendpaketen (hotel mit tickets) in den preiskategorien 1.xxx bis 5.xxx fand ich ein wenig übertrieben :eek::hinterha:

    ansonsten hatte ich 2 angebote für yachten bzw. motoryachten, auf denen ich für 100 bzw. 112 euro übernachten hätte können. die 100 euro lösten schon ein kopfkratzen bei mir aus, aber so richtig überzeugt war ich eigentlich davon nicht.

    ein anruf vorort bei freunden, die schon länger dort waren :rolleyes: brachte dann die klarheit und einen tip für ein freies hotel, in dem sich bereits einige handball fans eingenistet hatten. 10 euro waren noch rauszuhandeln und so hatte ich ein zimmer für 90 euro pro nacht. im vergleich zu den anderen preisen ein spottpreis...

    also - dem trip stand nichts mehr im wege...

    donnerstag abend gings dann planmäßig mit "aegean air" (ja, die gibt es - kannte ich allerdings bis dorthin auch nicht) über thessaloniki nach athen. beim zwischenstop in thessa wurden wir gleich mal einem hitzetest abends gegen 21/22 uhr unterzogen. die weiterfliegenden nach athen mußten im flieger sitzen bleiben, klima demzufolge aus, draußen heiß ohne ende. nach kurzer zeit wars dann auch im flieger heiß ohne ende... :hinterha:

    weiter nach athen. alles wunderbar. gepäck hatte ich keins abgegeben, alles im rucksack am mann. mein hotel war weit außerhalb von athen, also gabs jetzt - ortzeit 23:00 - aus faulheit bei mir - nur noch taxi. über die taxifahrer hatte ich schon einiges gehört - sie sollten sich zumindest gebessert haben, war die aussage.... :rolleyes: also ich raus ins taxi und dem fahrer direkt meine hoteladresse vor die nase gehalten. als cleveren schachzug hatte ich die adresse des hotels einmal in unserer schreibweise und auch in gr. schreibweise dabei.
    *off topic* bin mir nicht sicher, ob die griechen eine eigene schriftart haben oder ob das kyrillisch ist. weiß es jemand? *off topic off*
    der fahrer schaute sich mein schriftstück an und meinte dann "can you read this?". mit dieser frage kam bei mir so in etwa "hä, spinnst du jetzt, ich hab kein plan, was diese zeichen bedeuten. wer ist denn hier der grieche?" hoch und ich antwortete schlicht mit einem "ääääh no". irgendwie habe ich ihm dann die adresse in meiner deutsch-englischen-mit einem leichten touch ins griechische gehenden art - vorgelesen und er fuhr los. autobahn - irgendwie immer weiter. irgendwann ist er abgebogen und dann durch irgendwelche wohnviertel mit mir gefahren. kreuz und quer. an irgendeiner kreuzung meinte er dann zu mir "it's difficult here" und ich "ah ja". weiter ging die wilde fahrt und der erste wurde gefragt, der uns irgendwie nach oben schickte. weiter, immer weiter. teilweise gabs auch mal eine schotterpiste, aber man ist ja schließlich nicht zu hause ;) irgendwann kam uns ein auto entgegen, daß mein fahrer an den straßenrand "zwang" und wiederum nach dem weg fragte. es folgte eine längere diskussion und es wurde der genau entgegengesetzte weg nach unten eingeschlagen. mein fragender blick wurde mit einem "it's difficult here in this area" beantwortet. die ersten sms'e kamen "bist du schon da?" als antwort hatte ich ein "still searching..." parat... irgendwann kamen wir an eine größere hauptstraße. nur wo gings jetzt lang? nach oben oder nach unten? mein fahrer meinte, hier irgendwo müßte es sein und er entschied sich für den weg nach oben. nach ca. 500 m gefiel ihm das allerdings nicht mehr und die nächste tankstelle wurde angefahren und der dritte wurde gefragt. es folgte die übliche gr. diskussion mit dem ergebnis, daß wir doch wieder zurück nach oben fuhren und ich ein "it's difficult here" zu hören bekam. dann endlich war das hotel an der straße zu finden und wir einigten uns auf 35 euro. im nachhinein gesehen, war das die teuerste taxifahrt, allerdings "it's difficult" kostet eben einfach mehr... :hinterha::D

    direkt eingecheckt, meine reservierung kannten sie auch und ab ins zimmer. zimmer ganz ok, zum übernachten reichte es. die dusche ist zu erwähnen. oder soll ich besser "bad-naß-macher" sagen! die dusche war in der ecke an der wand, allerdings gabs keine kabine oder vorhang rundherum, so daß jedes duschen immer wieder eine neue herausforderung in den nächsten tagen darstellte ("achtung, die welle kommt..."). gr. zeit war es inzwischen 01:00 uhr (übrigens eine stunde zeitverschiebung) und ich hatte noch bock auf ein schönes :bier: also direkt in die taverne neben dem hotel und ein gr.bier verlangt. mmh, die erste enttäuschung. außer heineken, amstel und kaiser gabs kein gr. bier. mit "kaiser" konnte ich nix anfangen (wer kann denn ahnen, daß die henninger kaiser pilsener meinen) und so habe ich aus den beiden holländischen "übeln" mir amstel ausgesucht. übrigens habe ich um diese uhrzeit draußen gesessen in t-shirt und in kurzen hosen. es war einfach warm - wenigstens darauf hatte das holländische bier keinen einfluß.... :hinterha:

    wars jetzt das klima, oder gar ein jet lag :eek: - aber ich vermute es lag eher am bier - jedenfalls hatte ich an tag 1 gleich einen "dicken kopp" von den beiden biers, aber das erzähle ich dann später...

    wird fortgesetzt

    RoughValley Rheingauners -NFL-Talk ex B-Ligist

    *** 1st pick overall: 12.02.2007 18:50 Uhr 3040 Gramm, 51 cm ***

  • :rotfl: :daumenho: :daumenho:

    Ganz großes Kino ! Freue mich schon auf die anderen Tage !


    Ach ja deine Abneigung gegen Holländisches Bier teile ich übrigens :daumenho:

    #FIREJOSEPH

  • Toller Bericht. Freu mich schon auf mehr ....

    Zitat von Matpu

    *off topic* bin mir nicht sicher, ob die griechen eine eigene schriftart haben oder ob das kyrillisch ist. weiß es jemand? *off topic off*

    Ich denke, die Griechen haben schon ihre eigene Schrift. Kyrillisch ist mehr was für Russen.

    ... and a happy Festivus for the rest of us !
    .
    .

  • Tag 1 - Freitag, 27.08.04 - Der Halbfinal-Tag oder "Geduld beim Transport"

    Der Tag begann wie schon beschrieben mit einem "dicken Kopp". Der anschließende Versuch mit dem "Bad-Naß-Macher" das Bad unter Wasser zu setzen, gelang mir ganz ordentlich... :twisted:

    Anschließend Frühstück und Kennnenlernen der "Crew", die teilweise schon seit Anfang der Spiele hier wohnte. Gegen Mittag gings nach endlich auf die lange Reise. Unser Hotel lag, wie schon beschrieben, in der Gegend der Olympischen Mountain Bike Strecke in Parnitha im Norden von Athen.

    Von der Lage her, hatten wir Blick über Athen, was in einem riesigen Kessel vor uns lag. Habe mir während der Tage vorort erklären lassen, daß teilweise bis zu 5 Grad Temperaturunterschied in den einzelnen Vororten von Athen bestehen würde. Da, wo wir untergebracht waren, sollte es am kühlsten sein, aber auch die Luft am besten. Die schlechte Luft "im Kessel" merkte man vor allem am Abend in Athen, wenn man nach einzelnen Lichtern in den Hügeln rundherum Ausschau hielt. Es war nie klar, sondern immer extrem diesig durch den Smog.

    Also jetzt gings los mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Richtung Elliniko Olympic Complex zum Handball Halbfinale. Zuerst mit dem Bus runter von unserem Berg, am olympischen Dorf vorbei, rein nach Athen. Dort ging es in die Gegend um das Olympiastadion, wo das Ende dieser Reise war. Ab hier gings erst mal zu Fuß ca. 1,5 km zur nächsten Bushaltestelle (warum muß ich jetzt gerade an disa denken... :jeck: ). Aus Wettersicht kein Problem - die Sonne brannte auf uns nieder mit Temperaturen locker über 30 Grad. Nach unserer kurzen Wanderung gings in den nächsten Bus, der uns weiter quer durch Athen transportierte. Aber auch hier nicht ans Ziel, sondern nur an einen großen Platz mitten in Athen, gegenüber dem Parlament. Leider kam das Thema "Sightseeing" in den Tagen etwas kurz, so daß ich keine genaueren Ortsangaben machen kann. Gegenüber ging es jetzt in die U-Bahn runter, in der wir 4 oder 5 Haltestellen zurücklegen mußten. Anschließend wieder raus und und und... wieder in den nächsten Bus, der schon um die Ecke stand. Übrigens wer meint, daß das nur unser Weg gewesen wäre, der irrt. Diesen Weg mußten alle, je nach dem von wo sie starteten, nehmen. Und so kämpfte sich eine Menschenmenge von Punkt zu Punkt. Längere Wartezeiten gab es nicht, da immer ausreichend Busse an den Haltestellen warteten. Dieser Bus war jetzt allerdings der letzte und brachte uns endlich ans Meer zum EllinikoComplex. Die ganze Fahrerei dauerte fast genau 2 Stunden.

    Hier gab es ein kurzes Zusammentreffen mit weiteren "Bekannten", die auch u.a. für mich die Tickets hatten. Den Nachmittag verbrachten wir dann bei den beiden Halbfinalspielen, zuerst Kroatien - Ungarn, dann Deutschland - Russland. Die Tickets galten für beide Halbfinalspiele. Berichte dazu gibts übrigens im Handball-Thread.

    Angenehm fielen mir die nicht überteuerten Preise für Speisen und Getränke allgemein bei den Sportveranstaltungen auf. Eine kleine Flasche Wasser 50 Cent, Sandwiches 3 Euro, Blätterteigtaschen gefüllt mit Würsten oder Spinat 2,xx Euro. Diese Preise - vor allem für Wasser - habe ich überall in Athen gesehen, egal ob beim fliegenden Händler oder im Hotel. Ein Grieche hat mir erzählt, daß man vermeiden wollte, daß die Touristen den Eindruck bekommen würden, daß Griechenland teuer wäre und in Zukunft nicht mehr kommen würden. Allerdings fand er diese Preise nach wie vor zu hoch.

    Nach dem gewonnenen Halbfinalspiel waren wir alle ziemlich geschafft und haben uns noch eine lange Zeit nach dem Spiel auf dem Gelände aufgehalten und den Sieg genossen und "begossen". :bier:

    Irgendwann sind wir dann mit Taxi und Bus wieder in Richtung unseres Hotels gefahren. Unterwegs hatten wir einigs an Überzeugungsarbeit zu leisten, da die Organisatoren des Busverkehrs der Meinung waren, daß der Bus zwischen Olympiastadion und unserer Gegend nicht mehr fahren würde, da es schon zu spät wäre. Anmerkung: Die Gegenrichtung war allerdings nach wie vor in Betrieb - es war nur niemand in den Bussen! Zu Anfang haben wir versucht diese Logik zu verstehen, haben es dann aber irgendwann einfach akzeptiert. Andere Länder, andere Logik.

    Im Hotel angekommen, wollten wir uns kurze Zeit später in einer naheliegenden Taverne treffen. An der Rezeption bekam ich zufälligerweise mit, wie gerade Tickets für das Mountain Bike Rennen für den morgigen Tag übergeben wurden. Ich gleich mal den Typ - ein Schweizer - angesprochen und er meinte, kein Problem, er wäre von einem Service Team und sie hätten noch Karten. Ich sollte ihn oder einen seines Teams am nächsten Morgen beim Frühstück einfach ansprechen.

    Gut gelaunt aufgrund des Halbfinals und der in Aussicht gestellten Tickets für MTB setzte ich erst mal frohgelaunt das Bad unter Wasser :twisted: und traf mich anschließend mit den anderen in der Taverne.

    Es ergab sich eine recht heftige Aktion, in deren Verlauf ich nicht mehr ganz nüchtern war und so meine Probleme hatte.... Mehr möchte ich nicht dazu sagen... :hinterha::hinterha::hinterha:

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  • Tag 2 - Samstag, 28.08.04 - Es wird richtig olympisch oder "Was für ein Tag!"

    Es war Morgen und die Sonne schien. Ich schien eher neben mir... :rolleyes: Fühlte mich irgendwie noch einigermaßen bes... ääh unnüchtern und trabte mal langsam so Richtung Frühstück. Interessanterweise war ich nicht wie befürchtet der Letzte, sondern es war noch niemand da (Aha, die anderen leiden auch... :twisted: ). Aber irgendwie trieb mich die Möglichkeit nach MTB Tickets voran. Nebenbei hatte ich für mich die Parole "No Alk" für den heutigen Tag ausgegeben. ;)

    Ein paar Minuten später trafen zwei Jungs ein, die ich dem Team des Schweizers zuordnen konnte und ich fragte gleich mal nach. Kein Problem und so hatte ich Minuten später 5 Tickets für das Rennen um 11 Uhr auf dem Tisch liegen. Die Tickets kosteten 12 Euro - er wollte 10 Euro pro Ticket wiederhaben. Das mit der Kohle könnten wir später machen, sprachs und sie verschwanden wieder. Cooles Volk diese Radler!

    Die anderen liefen im Laufe der Zeit beim Frühstück ein. Jedem war so einigermaßen "olympisch" zumute - mit den Ringen unter den Augen... :hinterha:

    Zu erwähnen sind noch die beiden absolut afrikanisch aussehenden Mädels, dunkelhäutig und sehr dürr, die in einem Trainingsanzug der Türkei beim Frühstück erschienen. Wir spekulierten was die beiden wohl für eine Sportart betreiben würden. Meiner Meinung nach konnten die beiden nur "Abnehmen" betreiben... :D

    Kurz vor 11 Uhr starteten wir erst Richtung MTB. Die Bustour war diese Mal weniger aufregend, da sie wirklich nach ca. 15 Minuten (inkl. Quälerei am Berg mit dem vollbesetzen Bus) schon am Ziel ankam. Schnell durch die Security und auf die Strecke.

    Vielleicht hier gerade mal ein Wort zur Security. Vor jedem Einlaß zu einer Sportveranstaltung wurde das Gepäck, zB Rucksack, wie auf dem Flughafen durchleuchtet. Vorher Hosentaschen von Gegenständen wie Handy oder Geld leeren. Dann erfolgte der Durchtritt durch den "Türbogen-Durchleuchter". Wenn dort was angezeigt wurde, gabs noch mal eine spezielle Kontrolle. Hatte damit kein Problem, da es unserer Sicherheit diente. Das muß man einfach hinnehmen. Schade ist nur, daß es in unserer Welt soweit gekommen ist.

    Zurück auf die Strecke zum MTB. Also ich hatte keinen blassen Schimmer was mich überhaupt erwarten würde. Außer ein paar Ausschnitten im Fernsehen, hatte ich das noch nie live gesehen und dann jetzt gleich bei Olympia. Fahre zwar selbst auch MTB, wobei ich mich allerdings nur an feste Waldwege halte.

    Der Streckenverlauf lag mitten in der "Wildnis" am Berg. Sträucher, Hecken, Sand und mittendrin eine mit Bändern abgesperrte Strecke. Ich wählte zuerst den Weg nach oben und konnte die Fahrer direkt hautnah sich an mir vorbeiquälen sehen. War für wenige Minuten interessant, dann aber langweilig, da ich selbst gerne berghoch fahre und weiß wie das ist. Also ab durch die Mitte ääh Büsche und sich zu einen anderen Platz durchgeschlagen. Aha, bergab war dann der Kracher. Sagenhaft wie die Jungs in einem Höllentempo bergab durch das Gelände heizen. Einfach grandios und die Zuschauer nur cm von den Fahrern entfernt. Schnell hat man übrigens auch raus, daß so die ersten 15 Fahrer die Sache voll im Griff haben. Bei allen, die später kamen, sollte man schon vorsichtig sein und nicht unbedingt direkt in der Kurve stehen. Der eine oder andere hatte so seine Schwierigkeiten in diesem Tempo jede Kurve immer sicher zu durchfahren und es kamen auch "Ausflüge" außerhalb der gekennzeichneten Strecke vor. Wenn ich es recht verstanden habe, dauert so ein Rennen 7 Runden oder 2 Stunden - je nach dem, was zuerst erreicht wird. Bin mir aber nicht sicher. Jedenfalls sind die Jungs 7 Runden bei der Hitze gefahren und mit der 7. Runde war auch die 2 Stunden Grenze überschritten.

    Im Zielraum war eine super Stimmung - kein Wunder bei den Tausenden von Zuschauern. Es gewann ein Franzose, vor einem Spanier und ich meine einem Holländer. War ein klasse Event und ein tolles Erlebnis. Würde ich mir auch in Zukunft nochmal anschauen, wenn sich die Gelegenheit bieten würde. Nebenbei hat mir die Luft und die Rumlauferei auch ein wenig geholfen meine Zustand wenigstens zu verbessern... :)

    Zurück zum Hotel, da ich Nachricht bekommen hatte, daß ein paar Bekannte frei bekommen hätten und zum Mittagessen in die Taverne kommen würden. Diese Pause kam mir nicht gerade ungelegen und die Cola und das Essen halfen mir.

    Danach machte ich einen kurzen Abstecher zu den Schweizern um meine Schulden für die Tickets zu begleichen.

    Der Nachmittag verlief ruhiger, wenn man vom "Bad unter Wasser setzen" absieht, aber auch hier war ich inzwischen nicht mehr Anfänger und die Überschwemmungen hielten sich langsam in Grenzen. Die Gefahr, daß Schiffe bei mir im Bad anlegen würden, war also erst mal abgewendet... :p

    Samstag nachmittag in Athen - was also tun? Man müßte irgendwie Tickets für irgendwas haben... Ok, die Tickethotline angerufen und die noch freien Events inkl. Preise vorbeten lassen. LA wäre was. "Very expensive" teilte mir die Stimme mit - nur noch 300 Euro Tickets zu haben. Aber in den nächsten Minuten würden Tickets der günstigeren Kategorie - 150 Euro - durch Rückgabe nochmal reinkommen. Ich also zu den anderen gesprintet und gefragt. Da die meisten allerdings schon seit mehreren Tagen hier waren, hatten sie schon mindestens einen oder teilweise sogar schon zwei Tage LA live im Stadion miterlebt und wollten nicht. Nur einer hatte auch Interesse. Ich also wieder bei der Tickethotline angerufen, aber die Tics für 150 waren schon wieder weg. Und die Tics für 300 Euro waren uns entschieden zuviel - das wollten wir beim besten Willen nicht ausgeben. Kurzerhand faßten wir den Entschluß so zum Stadion zu fahren und einfach unser Glück auf dem Schwarzmarkt zu versuchen.

    Also wieder in den Bus Richtung Olympiastadion. Von den anderen bekamen wir den Tip von dort aus noch eine Haltestelle S-Bahn zu fahren um am Haupteingang des Geländes anzukommen. Das taten wir auch. Irgendwie waren wir gut drauf, wir hofften einfach auf ein bißchen Glück bzw. auf vernünftige Preise.

    Wir durchquerten eine Unterführung nach dem Ausstieg S-Bahn und waren dann plötzlich mitten von Hunderten von Leuten. Aus allen Richtungen kamen die Besucher angeströmt und mittendrin - ich würde schätzen 20, 30 Leute, die Tickets verkauften. Vor lauter verhandeln und feilschen hätten wir fast Tics für das Basketballfinale am Abend gekauft, aber ich entdeckte noch kurz vorher das Basketballlogo auf der Karte. Hier gabs echt alles an Tics zu kaufen, was es noch an Events gab. Damit hatte ich nicht gerechnet, so direkt am Olympiastadion. Vor allem viele Amis, die ihre B'ball Finaltics verkaufen wollten, die ja eigentlich fest an den Einzug ihres Teams geglaubt hatten.

    Nach einigen Verhandlungen hatten wir echt Glück. 2 Tickets - jeweiliger Wert 300 Euro, gesamt 600 Euro - für 240 Euro, also 120 Euro pro Ticket für die LA am Samstag abend (der letzte LA Tag). Da wir uns vorher schon auf ein Limit von 150 Euro pro Ticket abgesprochen hatten, schlugen wir zu und hatten unsere Tics. Ich meine 120 Euro sind eine Menge Geld für eine LA Veranstaltung. Aber schließlich waren es Olympia Tics und Olympia ist nicht alle 4 Wochen und man wird auch nicht immer die Möglichkeit haben live vorort sein zu können. Wir waren jedenfalls richtig zufrieden und konnten unser Glück kaum fassen.

    Schnell durch den Securitybereich durch und Richtung Stadion. Ein wenig Bammel hatten wir noch, daß die Karten vielleicht gefälscht sein könnten, was sich allerdings als Quatsch herausstellte. Wir waren drin, einfach drin.

    Der Magen hing uns unterdessen schon in Richtung Kniekehle, aber erst wollten wir unbedingt unseren Platz sehen, bevor wir uns den Hungergefühlen hingeben würden. Der Platz lag zu Beginn der Geraden, direkt am Hochsprung der Damen und an der Übergabe an den 4. Läufer aus der 4 x 100 m Staffel, wie sich später herausstellte. Wir waren einfach nur glücklich und haben uns erst mal was zum mampfen geholt und unseren Abend bei der LA richtig genossen. U.a. Gabs Hochsprung (F), Speerwurf (M) und einige Laufentscheidungen und zig Siegerehrungen. War schon ein klasse Gefühl im Stadion live dabei zu sein. Die Stimmung hervorragend und alles und alle wurden beklatscht und gefeiert. Vor allem die "Hellas, Hellas"-Sprechchöre, die mir seit der Fußball-EM noch in Erinnerung waren, sind mir auch heute noch im Gedächtnis.

    Wir sind gnadenlos bis zum Ende geblieben. Das Ende war organisatorisch nicht so clever gelöst, denn es gab 3 Siegerehrungen nacheinander, während das Stadion schon so gut wie leer war. Nicht gerade höflich oder respektvoll den Athleten gegenüber.

    Auf dem Nachhauseweg bummelten wir noch eine Weile über das Gelände um einfach alles aufzusaugen, aber wir hatten ja noch einen Highlight vor uns - den Weg nach Hause. :rolleyes:

    Wieder an der gleichen Stelle angekommen erfuhren wir wie in der Nacht zuvor, daß unser Bus aufgrund der Uhrzeit nicht mehr fahren würde. Wir entschlossen uns einen Bus zu nehmen, der uns bis vor das olympische Dorf fahren würde. Von dort hatten wir Hoffnung, daß unser Bus uns noch auf "unseren Berg" bringen würde.

    Diese Hoffnung erfüllte sich leider nicht, denn nach Bestätigung des Busfahrers am Dorf, ging nix mehr in Sachen Bus zu uns. Ein Taxi zum Eingang Dorf zu rufen, ging auch nicht, da es für Taxen verboten war ohne Fahrgast zum Dorf zu fahren (Sicherheitsgründe). Also sollten wir mit dem Bus wieder zurückfahren und der nette Busfahrer wollte uns dann irgendwo rauslassen, wo es Taxen geben würde.

    Irgendwo - ich schätze mal 3 km zurück - wurden wir dann auf einer großen Kreuzung rausgeschmissen mit dem Hinweis, daß hier Taxen vorbeikommen würden. Und so standen wir auf einer riesigen Kreuzung, mit vielen Verkehrsinseln, einer Unterführung irgendwo in Richtung olympisches Dorf nachts gegen 1 Uhr. Keine Ahnung warum, aber ich mußte plötzlich anfangen zu lachen. Die Situation schien mir irgendwie absurd. Wir standen irgendwo auf einer Kreuzung in Athen, hatten zwar ein Telefon, wußten aber gar nicht genau wo wir eigentlich waren, hatten keine Nummer von einem Taxi Unternehmen und sollten hoffen, daß uns hier jemand aufsammeln würde.

    Da ab hier die Straße zum oly. Dorf begann und gesperrt war, befand sich dort ein Kontrollpunkt der Polizei. Ich also einfach mitten über die Straße zum Polizisten und bat um Hilfe bzw. ob er uns ein Taxi rufen könnte und hielt ihm meine Visitenkarte vom Hotel (nur in gr. Schriftart) vor die Nase. Ich erntete einige "Mmmh" und "Mmmmmmmh"s und einige nachdenkliche Blicke. Scheinbar müssen die Jungs immer zuerst selbst wissen, wo's ist, bevor sie helfen können.

    In der Zwischenzeit schrie mein Kumpel, daß ein Taxi in Sicht wäre. Ich ließ also meinen "Mmmh"-Polizisten einfach stehen bzw. sitzen (er saß auf einem Campingstuhl) und sprintete zur Kreuzung zurück, in der Hoffnung, daß das Taxi stehen bleiben würde.

    An dieser Stelle was zum Thema Taxi fahren in Griechenland. Es gibt die folgenden Varianten:

    Man winkt einem Taxi und

    - es kommt, ist voll und fährt vorbei
    - es kommt, ist halbvoll und der Fahrer fragt nach dem Ziel. Wenns auf dem Wege liegt und es ihm paßt, kann man mit
    - es kommt, ist leer und der Fahrer fährt vorbei und winkt nur
    - es kommt, ist leer und der Fahrer fragt nach dem Ziel. Wenn er keinen Bock hat, da hinzufahren, fährt er wieder weiter (und man guckt ziemlich dumm aus der Wäsche)
    - es kommt, ist leer und der Fahrer fragt nach dem Ziel und er hat auch Bock da hinzufahren, geht endlich die Fahrerei los

    Man kann darüber diskutieren, aber man lernt sehr schnell, daß jede Logik hier fehl am Platz ist. Andere Länder, andere Taxifahrer... :)

    Zurück auf der Kreuzung. Und wir hatten echt Glück. Unser junger Fahrerkollege war bereit und auch willig und fuhr uns zu einem Spottpreis von 6,74 Euro nach Hause. Yeah!

    Uns gings gut - in der Zwischenzeit war es 1:30 Uhr und wir konnten nach diesem Tag einfach nicht ins Bett gehen und Hunger hatten wir auch wieder. Also - in die Taverne (was auch sonst?) :grinseen:

    Das war auch kein Problem, denn schließlich war es Samstag auf Sonntag und es war auch um diese Uhrzeit noch die Hölle los in den umliegenden Tavernen und es wurden noch fleißig irgendwelche Fleischplatten serviert. Wir gaben uns einem kleinen Mahl hin und es gab noch ein Bier. Dieses Mal wenigstens ein griechisches Bier. Falls wem aufgefallen ist, daß ich ja beim Frühstück die Parole "No Alk" für mich für heute ausgegeben hatte - es war ja nicht mehr heute, sondern schon ein neuer Tag... :D

    wird fortgesetzt

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  • Sensationell. Der Schreibstil in den du deine tollen Erlebinse verpackst ist einfach spitzenmässig. Respekt und man merkt das Olympia doch ein besonderes Erlebnis ist. :daumenho:

    "Einmal Borusse, immer Borusse!" (Alois Scheffler)

  • Zitat von Matpu

    Zu erwähnen sind noch die beiden absolut afrikanisch aussehenden Mädels, dunkelhäutig und sehr dürr, die in einem Trainingsanzug der Türkei beim Frühstück erschienen. Wir spekulierten was die beiden wohl für eine Sportart betreiben würden. Meiner Meinung nach konnten die beiden nur "Abnehmen" betreiben... :D


    wenn man viel schreibt und viel erzählen will, vergißt man halt auch ein paar sachen...

    hatte jetzt extra oben die mädels vom frühstück erwähnt, damit ich unten wieder anschließen kann und habs dann doch vergessen zu erwähnen.

    abend bei der LA im stadion. es wurde gerade der 1500m lauf der frauen gestartet und die läufergruppe kam langsam an uns vorbeigelaufen. da stumpt mich mein kumpel und sagt: schau mal, die im roten trikot der türkei, das ist doch unsere dürre vom frühstück! ich, quatsch, oder? schau mal in der nächsten runde. und siehe da, sie war es wirklich. eine von den beiden. wenn sie jetzt gewinnt, lasse ich mir direkt morgen früh meine eintrittskarte unterschreiben. soweit ich weiß, ist sie am ende 7. geworden. aber wir waren mächtig beeindruckt von unserem "dürren" hotelgast. :) übrigens keine ahnung, warum die bei uns im hotel waren und nicht im dorf.

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  • Tag 3 - Sonntag, 29.08.04 - Das Finale oder "Die Ernüchterung"

    Es war Morgen und die Sonne schien. Ich schien eher neb... Nein, nein - dieses Mal endlich mal nicht. :D Es ging mir gut. :angel: Keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit. Klasse, um diesen Zustand zu erreichen, hatte es 3 Tage benötigt. :hinterha: Das es wieder wenig Schlaf war, das war eben so. Man ist ja nicht zum Spaß hier... :p

    Interessanterweise war ich beim Frühstück wieder der Erste. Die anderen trudelten kurze Zeit später ein und waren schon ganz neugierig unsere Erlebnisse von der LA und der Ticketbeschaffung zu hören. Unsere Frühstücke zogen sich im Laufe der Tage auch länger hin und der gr. Kaffee war auch ganz Ok bzw. an diesem Morgen hatte mich der Kellner falsch verstanden und brachte mir einen "Frappe". Das Zeug fand ich extrem klasse. Scheint eine Spezialität in Griechenland zu sein, weil ich viele mit dem Zeug in den letzten Tagen schon beobachtet hatte aber nicht wußte, was die da eigentlich tranken. Schien mir jetzt ein Milchkaffee mit Zucker und 2 Eiswürfeln zu sein, also kalt. Wie gesagt, voll mein Fall und mal was ganz anderes zum Frühstück.

    Wir zogen das Frühstück dieses Mal besonders in die Länge, wobei bei einigen schon eine gewisse Spannung vor dem großen Finale zu spüren war. War eben doch auch eine ganze Menge "Herz" dabei.

    Überpünktlich machten wir uns an diesem Tag auf unseren Trip. Dieses Mal wählten wir eine kleine Alternative, indem wir den mittleren der 3 Busse durch eine richtig lange S-Bahn Fahrt eintauschten. Aber der Bus am Ende blieb uns nach wie vor nicht erspart.
    Heute schien es extrem heiß oder war es nur unsere Aufgeregtheit? Keine Ahnung. Wir trafen unsere "Bekannten" wieder, die auch unsere Tics wieder hatten. Dieses Mal allerdings in einer Taverne direkt am Meer. Man muß sich das so vorstellen, daß der Elleniko Complex direkt auf dem alten Athener Flughafen errichtet wurde. Dieses ganze Gebiet liegt direkt am Meer, nur eine große Straße trennt das Gebiet vom Strand.

    Die Taverne war richtig klasse. Direkter Blick aufs Meer bzw. auf den Strand, eine Terrasse mit Sonnenschutz, coole Musik. Es paßte alles. Mittendrin - welch ein Zufall, in einem reservierten Teil - die gr. Handballnationalmannschaft. Mmh, so schlecht schien der Schuppen also nicht zu sein. Scheinbar warteten die Jungs auch auf den Beginn des Finals.

    Lange hielten wir es trotz der netten Umgebung aber nicht aus. Wir mußten jetzt einfach in die Halle. Da es sich wieder um eine Doppelveranstaltung handelte, hatte man das Spiel der Damen um Platz 5 vor das Herrenfinale gelegt. Nichts gegen Damenhandball, aber ein "Spiel um die goldene Ananas" vor dem Herrenfinale fand ich relativ dämlich, zumal es wirklich nur die wenigsten in der sich langsam füllenden Halle interessierte.

    Zum Thema Finale und dem Spielverlauf habe ich mich im Handball Thread schon geäußert und will hier nicht mehr darauf eingehen.

    Meine Enttäuschung nach dem Spiel hielt sich auch einigermaßen in Grenzen, da ich durch die beiden Halbfinale schon auf die Stärke der Kroaten vorbereitet war. Das unser Team allerdings phasenweise mit 3 Toren führte (jeweils in der 1. und der 2. HZ) und eigentlich sehr nahe an "Gold" war und am Ende doch verloren hat, fand ich im Endeffekt doch auch ziemlich bitter.

    Ich hatte vor dem Spiel und auch während des Spiels Bedenken wegen der kroatischen Zuschauer auf der Tribüne, aber im Endeffekt blieb alles ruhig. Die Bedenken waren durch einige Berichte aus Slowenien aus diesem Jahr von der Handball EM entstanden, waren aber im Endeffekt unbegründet. Außer einigen "Spottliedern" am Ende blieb die Stimmung sehr fair und ich bekam am Ende sogar so ein "Hundehalsbandschlüsselanhänger" der Kroaten geschenkt, als ich die sich hinter mir in den Armen liegenden Fans zusammen auf ein Foto "bannte".

    Wurde die Siegerehrung im Fernsehen komplett übertragen? Ist jemand was an den Russen aufgefallen? Die Jungs waren supersturzmäßig betrunken bei der Siegerehrung. Wir mir später berichtet wurde, gab es Spieler, die durch die Katakombe zur Siegerehrung gestützt wurden... Allerdings muß ich sagen, daß die Aktion, die die Russen dann brachten, aus meiner Sicht absolut klasse war. Die Russen als drittplatzierte standen ganz links, die Kroaten in der Mitte und unsere Jungs ganz rechts. Irgendwie zog sich das "Primborium" der Ehrung ewig in die Länge und plötzlich verließen die Russen ihr Podest und fingen an, einer nach dem anderen, den Kroaten zu gratulieren. Kapitän Lavrov hatte den letzten Kroaten gerade hinter sich und wollte zum ersten Deutschen übergehen und weitergratulieren. Ein Ordner meinte nun, daß er diesen Vorgang an dieser Stelle nun abbrechen müsse, bekam aber von Lavrov einiges zu hören und dazu eine Geste, die einiges aussagte. Und die Russen begannen nun, jeden einzelnen deutschen Spieler zu gratulieren und zu "herzen". :ladysman: Der Ordner gab auf... Nachdem die Russen durch waren und wieder "gesund" :rolleyes: auf ihrem Podest angekommen waren, begannen nun die deutschen Spieler ihrerseits bei den Kroaten anzufangen zu gratulieren und bei den Russen zu enden. Eine schöne Geste von Spielern, die sich teilweise schon lange Jahre kennen und schon so manche "Schlacht" gemeinsam oder gegeneinander geschlagen haben.

    Tja, das wars dann. Vor der Halle trafen wir uns alle wieder und diskutierten noch eine Weile das gerade erlebte.

    Den Abend verbrachten wir auf der Feier mit den deutschen Spielern bei einem Italiener, der vorher angemietet worden war. Die Stimmung war, wie soll man es nennen, gewissermaßen "erzwungen feierlich", denn die Enttäuschung über "nur Silber" saß doch tief. Anmerkung: "Special Guest" auf der Feier war Campino von den "Hosen"...

    Vielleicht zur Erklärung für die weniger Handball-Interessierten. Vor Olympia war klar, daß viele deutsche Spieler nach dem Turnier zurücktreten würden. Das Team war aber aufgrund seiner Zusammensetzung so stark wie selten zuvor, d.h. ein Top Team zur richtigen Zeit bei Olympia und dazu als Top Favorit. Und es zählte von Anfang an nur eins: Gold, nix anderes, einfach nur Gold.

    Die feuchte Runde "mit gebremstem Schaum" endete gegen 2 Uhr in der Nacht. Die Mannschaft fuhr dann noch in eine Disko, während wir durch den Wirt Taxen orderten. Dieses Mal mit weniger Problemen, da der Wirt schon vorher das Ziel unserer Fahrt den Fahrern bekannt gab.

    Wir endeten, und das ist die Überraschung, nicht in unserer Taverne. Die hatte dieses Mal schon die "Schotten dicht" aber es war ja noch mehr Auswahl. Und so haben wir noch bis ca. 4 Uhr diskutiert, getrunken, gelacht und getrauert. :bier:

    Für die Wetterinteressierten: Erst ab ca. 3:30 Uhr wurde es langsam kühler...

    wird fortgesetzt

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    *** 1st pick overall: 12.02.2007 18:50 Uhr 3040 Gramm, 51 cm ***

  • Tag 4 - Montag, 30.08.04 - Abschied nehmen oder "Jetzt ist's leider vorbei"

    Es war Morgen und die Sonne schien. (Ich hoffe, mein Anfang langweilt nicht :) ). War nach 4 Uhr im Bett gewesen, nicht ganz nüchtern, aber längst nicht so schlimm wie es 2 Tage vorher war. Es muß nach 8 Uhr gewesen sein, aber irgendwie ging es mit dem Schlafen nicht mehr. Ich war zwar hundemüde, bin dann aber doch relativ früh aufgestanden. Wahrscheinlich waren die letzten Tage einfach zu aufregend gewesen.

    Es folgte ein letztes Mal "Bad wässern" :p und anschließend habe ich meine "sieben Sachen" schon zusammengepackt, denn für das gemeinsame Frühstück mit den anderen wars einfach noch zu früh.

    Für den heutigen Tag gabs einige "Horrormeldungen" was den Abflug in Athen anging. Es sollten Hunderte von Sondermaschinen starten - ich glaube die Rede war von über 700. Keine Ahnung, ob das stimmte. Hatte gleich schon am Morgen eine SMS bekommen, die über "hier ist jeder cm belegt durch Menschen"-Zustände auf dem Flughafen berichtete. Auch von Taxiengpässen wurde berichtet.

    Im Endeffekt war alles halb so wild. Wir hatten Taxen vorbestellt, die auch überpünktlich vor unserem Hotel standen und uns ohne Probleme zum Flughafen brachten. Das erwartete Chaos auf dem Flughafen in Athen konnte ich auch nicht nachvollziehen. Gut, es war voll, aber ich habe schon so manchen volleren Tag in Frankfurt erlebt - alles kein Problem.

    Meine Rückreise ging übrigens nicht nach Frankfurt, weil dort beim besten Willen und auch mit den besten Beziehungen am Montag nix mehr ging. Ich hatte einen Rückflug nach München und hatte mir schon auf dem Hinweg in Frankfurt meine ICE Tickets ab München bis Frankfurt für den Montag besorgt.

    Tja und hier endet meine Story. Der Flieger ging mit nur ca. 30 Minuten Verspätung in Athen weg und kam sicher in München an.

    Wollt Ihr noch mehr? Ok...... ;)

    Liebe Kinder, ich erzähle Euch jetzt noch ein Märchen. Es handelt davon, daß es die Griechen irgendwie schafften mich im ganzen Olympia-Rückreise-Chaos einigermaßen pünktlich zurückbringen, aber mein Trip zurück nach Hause immer wieder an der Unfähigkeit der Bahn scheiterte... :3ddevil:

    Aber der Reihe nach. Wir standen gegen 16:34 Uhr mit dem Flieger am Gate. Meine S-Bahn fuhr um 16:45 Uhr ab Flughafen Richtung M-Pasing ab. Ich bahnte mir also einen Weg durch den Flieger und gewann sämtliche Rucksack-Sprintwertungen durch den Münchener Flughafen. :D Und der Weg zur S-Bahn ist richtig lang. Schweißgebadet und in neuer Rekordzeit (*Beckerfaust*) erreichte ich die S-Bahn eine Minute vor Abfahrt. Ich war wieder daheim. Ab jetzt lief alles nach Plan....

    Denkste! :hinterha:

    Mein Umstieg sollte in M-Pasing zum Fernverkehr sein. Keine Ahnung wie in M Zeiten und Strecken im Berufsverkehr gemessen werden, jedenfalls meinen ICE um 17:39 Uhr bekam ich um Längen nicht. Mit über 10 Minuten Verspätung war der Zug schon lange weg. Ich war sauer. :sauer Und so sauer, daß ich direkt den DB Schalter aufsuchte und mir meine 3 Euro für die Platzreservierung wieder holte vom verpaßten Zug. So ist es halt, andere Länder, andere.... Ooops :eek: , ich war ja daheim... :hinterha:

    Der nächste Zug fuhr dann um 18:39 Uhr. Allerdings mußte ich jetzt bei diesem in Mannheim umsteigen. Pünktlich kurz nach 18:30 Uhr stand ich am Bahnsteig und gegen 18:40 Uhr ( :eek: ) sagte die freundliche Stimme aus dem Lautsprecher, daß der ICE um 18:39 Uhr gleich einfahren würde. Im Endeffekt muß es nach 18:45 Uhr gewesen sein, daß der Zug endlich da bzw. auch endlich mal losfuhr. Immerhin kam er gerade von M HBF, was einer Distanz von sage und schreibe einer Haltestelle entspricht. :sauer

    Die nächsten Minuten verbrachte der Zug mit der Ausfahrt aus M. Sagte ich Ausfahrt oder sagte ich, daß er mehr stand. Keine Ahnung warum, aber zu Fuß wäre ich irgendwie schneller gewesen, denn die Kiste hielt mehr, als das sie mit 200 Sachen durch die Gegend fuhr.

    Dann die Stimme durch den Lautsprecher, noch vor dem ersten richtigen Stop in Augsburg. "Meine Damen und Herren. Dieser Zug hat derzeit eine Verspätung von 20 Minuten." Ein Blick auf die Fahrgastinfo verriet mir, daß ich mir damit auch meinen Umstieg in Mannheim in die Haare schmieren konnte, da nur 7 Minuten zwischen beiden Zügen lagen.

    Ein Gang zum Schaffner brachte Klarheit: "Wir kümmern uns erst mal um die Bahnhöfe, die vor Ihnen liegen!". Super, ich war begeistert. Der Zug hielt konstant über die ganze Strecke die 20 Minuten Verspätung ein und einige Passagiere wurden ziemlich arg in Bedrängnis gebracht, was Anschlußzüge angeht. Ein weiteres Gespräch brachte dann Klarheit. Mannheim würde auch platzen und ich bekam handschriftlich einen Vermerk, daß ich über F HBF fahren durfte, obwohl mein Ticket nur bis F Flughafen Gültigkeit hatte.

    In F HBF mußte ich wieder einen kurzen Sprint hinlegen um die schon wartende S-Bahn zum Flughafen noch zu bekommen. Den Sprint wegen Zügen war ich ja an diesem Tag schon gewohnt...

    Pünktlich und nur mit knapp 2 Stunden Verspätung ( :hinterha: ) wurde ich freudestrahlend am Frankfurter Flughafen in Empfang genommen. Und hier endet die Reise nun wirklich.

    Wenn ich das jetzt so schreibe, kommen wieder viele schöne Erinnerungen hoch. Ich war vor dieser Reise schon sehr skeptisch, ob ich diese überhaupt antreten sollte. Aber so im Nachhinein hätte ich am darauffolgenden Donnerstag Abend direkt wieder losfliegen können. Es war einfach ein super Erlebnis und eine sehr schöne Zeit für mich. Gut, die Jungs haben kein Gold geholt, aber wenn ich es jetzt aus meiner Sicht betrachte, habe ich in den vier Tagen zwei Handballhalbfinals gesehen, ein Handballfinale, ein MTB Rennen und einen Abend bei der LA verbracht und das alles bei Olympischen Spielen. Dazu habe ich einige neue Leute kennengelernt mit denen ich viel Spaß hatte. Für mich hat sich der Trip auf jeden Fall gelohnt und ich würde es genau so wieder machen.

    Wird nicht mehr fortgesetzt - THE END

    RoughValley Rheingauners -NFL-Talk ex B-Ligist

    *** 1st pick overall: 12.02.2007 18:50 Uhr 3040 Gramm, 51 cm ***

  • jaja, athen und taxi fahren ... die erfahrungen ham meine bekannten im november auch gemacht. standen irgendwie ne stunde an einer der hauptverkehrsstrassen athens ohne einen taxi fahrer zum mitnehmen überreden zu können. anscheinend fahren die athener taxen nur in eine bestimmte himmelsrichtung und weichen davon nicht ab. nach ner stunde hats ihnen dann gedämmert und sie haben einfach die straßenseite gewechselt.

    danke übrigens für den bericht. liest sich sehr gut.

  • Zitat

    Ist jemand was an den Russen aufgefallen? Die Jungs waren supersturzmäßig betrunken bei der Siegerehrung

    Was nur auf der Siegerehrung
    :D

    #FIREJOSEPH