Preview Pittsburgh Steelers

  • Es ist „Preview“-Zeit!!!!!!
    Und obwohl das Meiste, wenn nicht schon alles, bereits im offseason-thread besprochen wurde, will ich, auch weil ich es zugesagt habe, meine Einschätzung zur Situation bei den Steelers darlegen.

    Quarterbacks: Tommy Maddox ist die klare Nr.1, da beisst die Maus keinen Faden ab. Mit ihm als QB sind zahlreiche Clubrekorde (zusammen mit Kordell Stewart) in der letzten Saison gebrochen worden. Natürlich ist er nicht so beweglich wie Kordell und garantiert kein „running thread“, aber er weiss seine WRs wesentlich effektiver einzusetzen als der alte QB. Das hat sich auch in der letzten Saison gezeigt als er Plaxico Burress wesentlich besser mit Pässen fütterte als es Stewart konnte. Ausserdem ist sein „release“ und seine Auffassung der Spielsituation wesentlich schneller aufgrund seiner Erfahrungen in der Arena League.
    Viele seiner Kritiker wollen zwar die hervorragende letzte Saison erst Mal bestätigt wissen, aber ich sage, warum soll er diese nicht wiederholen können. Dass er das Zeug dazu hat, hat er bewiesen, er muss erst Mal beweisen, dass er nicht so gut ist wie letztes Jahr. Die Verletzungsanfälligkeit bei ihm sehe ich auch nicht so dramatisch, der Hit letztes Jahr im Tennessee-Game war einfach ein unglücklicher Umstand, genau so könnte man einen Drew Bledsoe oder einen Peyton Manning als verletzungsanfällig bezeichnen, weil sie nicht so mobil wie andere sind. Verbessern sollte er sich noch bei seinem TD-INT –Verhältnis, aber solange er Spiele gewinnt, ist das nicht so vordringlich.

    Charlie Batch ist der Backup und hat Maddox natürlich erklärt, dass er der Starter werden will, alles andere wäre auch verkehrt. Aber eine realistisch Chance hat er bei der Nibelungentreue von Cowher nur, wenn dieser sich verletzt oder wirklich grottenschlecht spielt. Aber die Steelers können sich glücklich schätzen, einen ehemaligen Starter in der NFL als Backup zu haben, der ausserdem das Spielsystem letztes Jahr schon kennen gelernt hat. Mit Batch käme auch wieder ein bisschen „Kordell“-Feeling auf (brauche ich persönlich nicht), da er mobiler als Maddox ist.

    3. QB wird Brian St. Pierre werden, denn der 4. QB im Camp Tim Levcik (nicht gedrafted wie St. Pierre) hat sich verletzt und verpasst wertvolle Trainingszeit.

    Running Backs: Auf dieser Position wird der größte Konkurrenzkampf erwartet. Nach zwei verkorksten Saisons (besonders in den Playoffs) hat Coach Cowher Jerome Bettis ein Ultimatum gestellt bzw, erklärt, dass dieser sich seinen Roster-Platz erkämpfen muss. Bettis hat sich nicht lumpen lassen und meldete sich nach seiner „offseason-Operation“, in der loses Material aus dem Knie entfernt wurde, in hervorragender Form und mit bestem Gewicht zum Training Camp. Überhaupt macht er einen hervorragenden Eindruck bisher im Camp und wenn man ihn ein bisschen in seiner Karriere verfolgt hat, war er immer am besten, wenn man ihn „gechallenged“ hat wie es Cowher nach der letzten Saison tat. Das scheint auch dieses Jahr zu gelten. Zwar gilt noch Amos Zereoue als Starter, aber ich glaube nicht, dass dieser eine Chance auf den Starter-Posten hat, wenn Bettis zu seiner alten Form aufläuft, und danach sieht es im Training camp aus, Begeisterung bei Fans und Mitspielern ausser der defense, die gerade auf dem Feld ist.

    Mit Amos Zereoue verfügen die Steelers aber über einen sehr guten zweiten RB (als Backup möchte ich ihn nicht bezeichnen), mit dem man hervorragend das Tempo variieren kann. Hier drängen sich Vergleiche zur ´95er-Saison auf als man ein ähnliches Duo mit Pegram und Morris hatte. Bettis als der Rammbock und das „Arbeitstier“ und Zereoue als der flinke RB, der auch als Passempfänger fungieren kann, das hat schon was.

    Chris Fuamatu-Ma'afala ist in seinem Stil eher mit Bettis zu vergleichen und ist eher als Backup zu Bettis zu sehen. Sein Problem ist seine Verletzungsanfälligkeit. Deswegen konnte er seine Fähigkeiten auch noch nicht so demonstrieren.

    Verron Haynes hatte letztes Jahr einige vielversprechende Auftritte bevor er sich sein Bein brach. Auch er wird nur limitierte Spielzeit bekommen (wenn überhaupt) und wird wohl eher in den ST spielen und als zukünftiger RB gehandelt.

    Starter auf der Fullback-Position wird Dan Kreider werden, der in den letzten Jahren sich als hervorragender Vorblocker für Bettis und Zereoue bewiesen hat. Ich denke da immer noch an den hervorragenden Pancake-Block gegen Ray Lewis im Playoff divisional 2001, das war ein wahrer Leckerbissen für Steelerfans.

    J.T. Walls ist dieses Jahr in der 7. Runde verpflichtet worden, da Kreider als RFA dieses Jahr war, und ist mehr als Prospect anzusehen.

    Wide Receivers: Auf dieser Position haben die Steelers mit Sicherheit eines der besten Duos der Liga mit Hines Ward und Plaxico Burress, beides 1000 yard-receivers in der letzten Saison. Hines Ward als der „go to guy“, der nebenbei auch seine Aufgaben als Blocker nicht vergisst und Burress als der Mann für die großen Raumgewinne, wenn er die Bälle richtig zugeworfen bekommt, was bei Maddox der Fall war und bei Stewart eben nicht in der letzten Saison. Ausserdem ist er durch seine Körpergröße eine gute Anspielstation in der Endzone. Komplettiert wird das Trio durch die Allzweck-“waffe“ ARE, Antwaan Randle El, der als Slot-Receiver durch seine läuferischen Fähigkeiten einige Verteidiger letzte Saison elegant ins Leere laufen liess. Wenn er jetzt noch besser den Ball absichert, dann werden die Steelers nur Freude an ihm haben.

    4. WR wird wohl Lee Mays werden, der enorm schnell und auch groß (6’2’’) ist, damit ein wenig an Burress erinnert, und auch im Trainig Camp bereits Eindruck bei Offensiv Coordinator Mularkey hinterlassen hat. 5. WR wird entweder Leonard Scott oder Veteran Chris Doering, der den Vorteil hat, Erfahrung mitzubringen.

    Tight Ends: Auch hier wird es einen heftigen Kampf um die Plätze geben. Mit Jay Riemersma haben die Steelers einen TE verpflichtet, der den Ruf geniesst die Pässe, die auf ihn geworfen werden auch zu fangen. Im Trainig Camp hat er erst mal seine Bälle fallen gelassen. Mit ihm hätte Maddox in der Grundaufstellung einen weiteren Passempfänger, das bedeutet, dass die gegnerische Verteidigung sich nicht nur auf Ward und Burress konzentrieren und in Doppeldeckung nehmen können.

    Mark Bruener ist entgegen allen Erwartungen immer noch nach seinem akzeptierten pay-cut (was hatte er auch sonst für Alternativen) dabei. Er muss jetzt nach seinen Verletzungen zeigen, ob er wirklich das Geld für die Steelers wert ist. Er hat den Ruf der beste run-blocking TE der Liga zu sein und mit ihm könnte man dann doch wieder ein power-running game aufziehen und natürlich die rechte, wacklige Seite der O-Line stabilisieren.

    Dritter im Bunde ist Jerame Tuman, der nach Brueners Verletzung im letzten Jahr respektabel gespielt hat und einen Platz im Roster sicher haben dürfte. Matt Cushing wird nur dann das 53-Mann-Team schaffen, wenn die Steelers wie letztes Jahr 4 TEs im Roster haben.

    Offensive Line: Das Sorgenkind! Nach der letzten Saison und auch bis kurz vor Beginn des Training Camps so nicht erwartet. Einzig und allein Alan Faneca, Pro Bowl Guard auf der linken Seite, liefert keine Schlagzeilen, und das ist positiv. Marvel Smith wird Wayne Gandy auf der LT-Position ersetzen, ich denke nicht, dass die Umstellung ein Problem werden sollte, das haben schon andere vor ihm geschafft, zumal Smith bereits im College sehr gut auf dieser Position gespielt hat. Einzige Sorge könnte sein Drogenproblem sein, wobei man auch hier lange nichts mehr darüber gehört hat, so dass diese Geschichte hoffentlich ad acta gelegt ist. Im Trainig Camp machte Smith bis jetzt einen sehr guten Eindruck

    Dann geht´s aber schon los. Hatte man gedacht, dass die innere Offensive Line eine Macht ist gibt es jetzt Nachrichten, dass der Center Jeff Hartings mit kaputten Knien (Arthrose?) kämpft. Gut, hier hätten die Steelers eine gute Alternative in Chukky Okobi, der bereits in der letzten Saison für 5 Spiele den verletzten Hartings erfolgreich ersetzte. Aber dann ist auch noch der letztjährige Erstrundenpick, Kendall Simmons, der eine sehr erfolgreiche rookie-Saison hinter sich hat, positiv auf Diabetes getestet worden, lag zeitweise im Krankenhaus und beginnt erst in den letzten Tagen wieder auf sein ursprüngliches Gewicht von 315-320 lbs. zurückzukommen. Natürlich hat er dadurch erheblichen Trainingsrückstand, aber ich persönlich würde es überhaupt als großen Erfolg ansehen, wenn er in dieser Saison an die alte Form wieder anknüpfen kann, wenn er überhaupt spielt. Hier zweifle ich an den Alternativen. Matthias Nkwenti konnte Simmons letztes Jahr trotz größerer Erfahrung nicht verdrängen, vielleicht kann man Josh Burr auf Guard umschulen oder Oliver Ross wieder als RG, eine Position, die er schon in der 2001-Saison gespielt hat, einsetzen.

    Interessant wird es auch auf der RT-Position. In der Pressekonferenz vor dem Training Camp wurde nur Oliver Ross erwähnt, allerdings hat der in der Offseason verpflichtete Todd Fordham mehreren Augenzeugen zu Folge beeindruckt und überzeugt und wurde kein einziges Mal weder von Gildon, Haggans oder Issa geschlagen während Ross Probleme mit Keisel hatte.

    Es sind also hier die meisten Fragen offen, dennoch würde ich die Offensiv Line der Steelers alles andere als schwach ansehen, einzig und allein die Tiefe an „quality players“ fehlt, das kann man aber in den heutigen Salary Cap-Zeiten auch nicht erwarten und man muss das Beste aus der jeweiligen Situation machen.

    Playcalling Offense: Mularkey hat alle Möglichkeiten, er kann ein Power-Running game mit Bettis oder Fuamatu-Ma’afala aufziehen oder sich für die beweglichere Variante mit Zereoue entscheiden. Im passing game hat man für jede Situation geeignete Spieler. Und das Beste ist Mularkey kann Formationen aufbieten, die dem Gegner nicht verraten was er vorhat. Diese Variationsmöglichkeiten sind durch die Verpflichtung von Riemersma entstanden, der bei kurzen und mittleren Entfernungen zum Einsatz kommen kann. Bei „langen Situationen“ kann man mit 3 WRs und Zereoue als RB oder 4 WRs mit Mays spielen und jeder hat die Fähigkeit einen 1st down zu erzielen. Steelersherz , was willst Du mehr.

    Fazit Offense: Ich denke, dass die Varianten der Offense mit einem gesunden Jerome Bettis und einem TE Riemersma noch zahlreicher geworden sind und sie noch schwerer auszurechnen ist. Auf den Skill-Positionen ist man auch ausreichend mit „quality payers“ besetzt, so dass man eine Verletzung ausgleichen könnte, man würde dann zwar einige Varianten einbüssen, aber die Schlagkraft der Offensive würde nicht dramatisch verlieren. Anders sieht es hier in der Offensive Line aus. Hier gibt es noch einige ungeklärte Fragen und Verletzungen sind schwer auszugleichen.

    Dennoch sollte die Offense, wenn die Offensive Line nicht völlig zusammenbricht, an die Leistungen der letzten Saison anknüpfen können, wenn nicht noch besser werden.

    Defensive Line: Casey Hampton ist der Turm in der Schlacht, ohne Kondition bei den 40-yards-sprints (wozu auch :jeck: ) hält er die Linie zusammen und hat sich in der Qualität seines Spiels in der letzten Saison noch verbessert. Backup als NT ist Kendrick Clancy. Aaron Smith und Kimo van Oelhoffen werden zu Beginn der Saison als DEs spielen. Aber hier hat sich Brett Keisel, letztjähriger Siebtrundenpick, wohl enorm verbessert und auch Gewicht zugelegt (290 lbs.). Schon in der letzten Saison fiel er bei den ST auf und macht jetzt im Training Camp eine hervorragende Figur und hat wie schon oben geschrieben Oliver Ross schlecht aussehen lassen. Hier wird es wohl über kurz oder lang ein Wechsel mit van Oelhoffen geben, der so langsam in die Jahre kommt. Weiterer Backup ist Rodney Bailey, der wie Clancy irgendwie nicht den Sprung in die starting formation schafft.

    Linebacker: Im Wesentlichen ist das Linebacker-Korps unverändert zum letzten Jahr, die Starter werden gleich bleiben. Joey Porter, der ROLB, hat letztes Jahr bewiesen, dass er die vorzeitige Vertragsverlängerung voll und ganz verdient hat. James Farrior hat sich sehr gut in das System eingefügt und Earl Holmes vergessen lassen, ein Jahr Erfahrung in dem neuen Spielsystem können ihm nur gut getan haben. Jason Gildon spielt LOLB. Und dann natürlich mein Lieblingsspieler. Voll genesen von seiner Knöchelverletzung aus der Preseason 2002 spielt Kendrell Bell im Training Camp wieder so explosiv und hart wie in seiner rookie Saison und entlockt den Zuschauern Ahhhs und Ohhhs.

    Backups werden auf ILB Larry Foote, der nicht gerade überzeugt hat als er für Bell einspringen musste, und Clint Kriewaldt sein, der besonders als ST-Spieler vor dieser Saison von Detroit verpflichtet wurde und Fiala ersetzt. OLB-Backups werden wohl Clark Haggans und Zo Jackson werden, Jackson soll wohl auch bald Gildon aus salary cap- Gründen ersetzen, doch noch nicht diese Saison.

    Secondary: Starting CBs werden wieder Chad Scott und Dewayne Washington sein, die meiner Meinung nach nicht so schlecht sind wie sie immer gemacht werden. Leider sind sie aber auch nicht herausragend und konstant in ihrer Leistung, haben mal hervorragende Tage und dann aber wieder ein Spiel oder auch nur eine Serie zum Vergessen. Schade wenn es dann gerade die Serie in der Verlängerung in den Playoffs ist wie bei Washington letzte Saison. Im übrigen kann Chad Scott auch nicht so schlecht sein, weil erst nach seinem Handbruch die Gegner so hohe passing yards-Zahlen gegen die Steelers erzielen konnten. 3. DB wird wie auch in den letzten Jahren Deshea Townsend sein, der nie besonders positiv oder negativ auffällt. Als weitere CBs drängen sich Chidi Iwuoma, der im Training zwei Mal die Pässe auf Burress unterbrechen konnte, so dass Burress den Ball voller Wut hoch und weit wegkickte, und Ivan "Ike" Taylor mit seinem enormen speed in den Vordergrund. Iwuoma verletzte sich allerdings später am Knöchel. Dennoch sollten die Tage von Hank Poteat gezählt sein.

    Offener sieht die Situation bei den Safeties aus. Als Starter werden zwar noch Mike Logan (SS) und Brent Alexander (FS) gehandelt. Das kann sich bis zum Beginn der Saison, spätestens aber kurz nach Beginn der Saison ändern. Die Steelers haben keine 3 Picks für Troy Polamalu investiert nur um einen Backup zu bekommen und auch wenn er noch keine herausragende Situation im Trainig Camp hatte, wird er jetzt schon von seinen Mitspielern in höchsten Tönen gelobt. Auch wenn Mike Logan kein schlechter ist, sehe ich in Kürze Polamalu als den starting SS der Steelers und keinen anderen. Ein Problem bei Logan ist auch noch die schwere Knieverletzung, die er sich im Playoffspiel gegen die Browns zuzog, von der er aber vollständig genesen zu sein scheint.

    Wer wird aber sein Partner auf der FS-Position? Brent Alexander wird als intelligenter Spieler mit großem Spielverständnis von Mitspielern und Coaches geschätzt. Sein Manko und das ist kein kleines, er ist furchtbar langsam und kann das auch durch seine Erfahrung nicht mehr ausgleichen. Nachdem die Steelers in der draft so viel Wert auf Speed gelegt haben (Polamalu und Taylor) kann ich mir nicht vorstellen, dass man diese Schwäche bei Alexander durchgehen lässt. Als zweiter Mann wird Chris Hope geführt, der leider in der letzten Saison zu wenig Spielzeit bekam, so dass er immer noch sehr wenig Erfahrung besitzt. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass man die beiden schnellsten, Logan und Polamalu, als starting safeties beginnen lässt, das wäre meine favorisierte Variante, denn alles lässt sich lernen, nur nicht speed. Wer es denn sein wird, wird erst der erste Spieltag dann zeigen.

    Playcalling defense: Die Steelers wollen dieses Jahr die besten Verteidiger häufiger auf dem Spielfeld haben. Dieses Vorhaben hatten sie schon letztes Jahr und wurde mit der Verletzung von Bell aufgegeben. Jetzt sollen aber auch andere Formationen eingesetzt werden als bisher. Man will häufiger mit der Nickel-defense spielen und nicht immer nur die dime-defense bei 3rd and long. In der Nickel defense wird Porter rechter DE und pass rusher, Bell und Farrior spielen ILB, Polamalu wird SS und Logan Nickelback. In der Dime defense spielt Bell den rechten pass-rushing DE und Porter wird ILB. DBs werden Scott, Washington, Townsend, Logan, ein vierter CB (Iwuoma oder Taylor) oder Hope und Alexander (hoffentlich nicht). In der DL spielen in der nickel- wie auch der dime defense neben Bell oder Porter Aaron Smith, van Oelhoffen oder Keisel und Hampton bzw. Clancy.

    Fazit defense: Auch hier wie in der O-Line fehlt die Tiefe auf der Bank. Erfolg und Misserfolg hängen sehr stark an einigen wenigen Leuten. So glaube ich wird die Steelers defense sehr schwach aussehen wenn Hampton, Bell, Porter oder Chad Scott sich verletzen und nicht mehr mit voller Kraft spielen können oder ersetzt werden müssen (eventuell kommt noch der eine oder andere zu dieser Liste wie z.B. Farrior oder A. Smith). Groß geändert hat sich im Personal ja nicht, abgesehen von den Wechseln bei den Safeties gegenüber der letzten Saison, aber auch nicht im Gegensatz zu der sehr erfolgreichen Saison 2001.

    Klar muss man sich wegen der Schwäche in der Passverteidigung sorgen, aber erstens denke ich, dass die generischen Coaches die Steelers defense nicht mehr so Ernst nehmen, was nur von Vorteil sein kann, zweitens glaube ich, dass mit einem gesunden Kendrell Bell der Druck auf den gegnerischen QB wesentlich verstärkt werden kann und pass defense fängt beim pass rush an, drittens glaube ich, dass die Steelers sich über die Offseason auf die spread-out offenses einstellen konnten und mit neuen defense schemes diese besser in den Griff bekommen können. Zusätzlicher Speed in der secondary mit Polamalu, Logan und Taylor hilft dabei natürlich auch. Und so schlecht war die Steelers defense in der letzten Saison auch nicht, nur in den letzten Spielen war es ziemlich schlimm, als einige wichtige Spieler angeschlagen waren (Bell, Scott, Logan). Entscheidend ist, dass bei 3rd down und laaaang die defense es schafft vom Spielfeld runter zu kommen.

    Kicker: Hier wird Jeff Reed der Kicker bleiben, auch wenn einige Fans, die beim Trainig Camp dabei sind berichten, dass der neue Kicker, Jonathan Ruffian, genau so weit und akkurater als Reed kickt. Aber Reed hat letzte Saison bewiesen, dass er seine Leistung unter Druck und in Heinz Field (nicht gerade einfaches Gelände) bringen kann. Deswegen stünde hier ein Wechsel nicht zur Debatte, zumal man kein Geld spart.

    Punter: Auch hier das Gleiche wie bei Reed. Josh Miller ist nach seiner Verletzung wieder zurück und der neue Punter, [/b]Hayes, sieht zwar gut aus, aber Miller ist der erfahrenere Mann und hat wohl auch im Training Camp einige Dinger mit richtig guter Hang Time rausgelassen. Allerdings wird bei Cowher der Geduldsfaden reissen, wenn er sich wieder verletzen sollte.

    Special Teams: Auch hier sind die Steelers mit ihren returnern im grünen Bereich. Randle El oder Taylor bei den Punts (übrigens wird er der neue Holder bei den FG-Kicks sein, vielleicht einige Trickplays?) und Mays bzw. Randle El bei den Kickoffs. Kriewaldt kam von den Lions als erfahrener und guter Mann bei den ST, der Fiala ersetzen wird.

    Schedule: Irgendwo habe ich gelesen, dass die Steelers schedule die fünft- oder sechst leichteste schedule gemessen an der letzten Saison ist (klar mit Cincinnati in der division, das ist ja fast so wie mit den Lions und den Bears zusammen :jeck: ). Allerdings sind schon einige Kracher dabei, Tennessee und Oakland zu Hause (die beiden AFC Championship Game-Teams), Denver auswärts (immer schwierig), in Seattle (lag den Steelers noch nie), in San Francisco (es gibt einfachere Spiele), zu Hause gegen St. Louis (1000. Steelers Game, das wird lustig). Dennoch sollten einige von diesen zu gewinnen sein und die wichtigen Spiele sind natürlich gegen die division-Gegner. Wenn man hier 5 oder alle 6 Spiele gewinnt (wie in der letzten Saison) und wenn man es schafft bis zur bye week 4-2 oder 5-1 zu stehen, dann sieht es sehr gut aus, dann sollte man problemlos Division Champion werden und sich eine gute Ausgangsposition sprich bye-week für die Playoffs sichern können. Und dann ist ja immer alles möglich.

    So jetzt habe ich so viel geschrieben, dass bestimmt keiner das lesen will. Aber egal, ich hab´s versprochen und versprochen ist versprochen, da wird auch nix gebrochen. Ausserdem hat´s mir Spass gemacht, wenn man wirklich mal Zeit und Muße hat.

    "I'm not singing anything"; Jack Lambert, training camp 1974

    Tradition ist etwas Wichtiges, aber es ist nicht der Hauptzweck des Lebens, Helmut Schmidt

    I'm old, but not obsolete, Paps

  • Damit der Stealers Thread nicht vollständig hinter der Ravens Preview zurückbleibt (das tun die steelers schon auf dem Platz ;) ) eröffne ich nun die Diskussion.

    Schön geschrieben und gut gemacht Konti, aber Maddox muß beweisen, das er mehr ist als nur ein one year wonder, bei einem Ausfall von Simmons, werden erhebliche Löcher in die O-line gerissen werden (da fehlt die Tiefe) und kommen wir nun zu meinem Lieblingsthema, die Steelers Pass D# :D

    Die Pass D# war teilweise grottenschlecht, besonders in den Playoffs und ich glaube kaum das Polamalu hier eine große Verbesserung bringen wird.
    Dein Optismus in allen Ehren, aber gerade die DB Positionen gehören zu denjenigen bei denen der Sprung vom College in die NFL am größten ist.
    Scott und Washington gehören mit Sicherheit zu den bessern CB Tandems der NFL, aber dahinter klafft ein großes Loch und nach den Erfahrungen der letzten Saison werden die Gegner immer öfter mit 4 oder gar 5 Receivern die Steelers attackieren.

    Aber trotzdem schön gemacht und sehr infpormativ. :daumenho:

  • @Konti :daumenho:
    Zipfelmützenstarke Preview!

    Ich sehe die Steelers noch lange nicht als sicheren Playoff-Teilnehmer. Es gibt etliche wunde Punkte, als da wären QB, O-Line und Secondary, die den Ambitionen einen Strich durch die Rechnung machen könnten. Die Betonung liegt natürlich auf "könnten", denn Favorit sind sie in ihrer Division auf jeden Fall.
    Maddox ist ein guter Pocketpasser, aber stark abhängig vom call, d.h. er sieht nur den einen Mitspieler, auf den das Play zugeschnitten ist und wirft mitunter "blind" in die Doppeldeckung. Einige seiner Interceptions hat er dieser Spielweise zu verdanken und es fällt schwer daran zu glauben, dass er sich umstellen kann. Man muss allerdings bei aller Kritik sagen, dass nur wenige QB´s derart genau Passen können. Burress ist nicht des Wetters wegen aufgeblüht, er wird vielmehr wesentlich effektiver "gefüttert".
    Zu Hines Ward muss man natürlich noch ein Wort verlieren. Er gehört mittlerweile zu den Besten seines Fachs, blockt wie ein TE und fängt die Bälle stets mit einem Lächeln. Ein solcher Spieler ist einfach unbezahlbar, vor allem dann, wenn auch das Laufspiel eine zu beachtende Rolle spielt.

    Über Bettis lese ich jedes Jahr die wunderlichsten Camp-Geschichten, nur um dann wieder zu erleben, wir er vom Bus zum Smart mutiert. Der Respekt vor ihm ist gewichen, er muss in der Regular Season umsetzen, was ihn im Camp so unverzichtbar erscheinen ließ. Eine wandelnde Legende nützt niemandem und ein Zereoue allein kann nicht der Weisheit letzte Schluss sein.

    Die O-Line hatte ich bereits thematisiert. Wie ich sehe sind wir hier auf einer Linie. Abgesehen von Faneca gibt es viele Fragezeichen und Unsicherheiten. Die überzeugten Augenzeugen in Sachen Todd Fordham waren mir nicht bekannt, er wurde ähnlich wie Oliver Ross mit Problemen bei der Pass Protection beschrieben.

    Die Defensive der Steelers bleibt natürlich das Aushängeschild. Man sollte es nicht glauben, aber in der AFC waren sie mit 36 "Takeaways" führend. Klar, die Secondary gehört nicht zur Elite. Dennoch glaube ich, dass beide Draftpicks, Polamalu und Ike "The Terrible" Taylor, eine klare Aufwertung für diese Unit darstellen.
    Schwach übrigens die Bewertung im "Lindys". Porter und Hampton zählen nicht einmal zu den Top Ten auf ihrer Position. Dafür finde ich Jason Gildon auf 4 bei den OLB - lächerlich.

  • Seeeeehr schön gemacht, Freund Konti :) Hätts nicht besser schreiben können, und, welch Zufall...wir sind die gewohnt einer Meinung :) :daumenho:

    Formely known as "MaG". That´s all.

  • Sehr informativ, Meister Schlumpf. Allerdings bin da ein wenig mehr auf der Seite des großen Don. Auch ich sehe die Steelers auf dem Weg in die Play Offs - aber eben noch lange nicht da. Die O-Line könnte in der Tat zum Problem werden, zumal eben auch Maddox nicht der Mobilste ist und ein wenig Schutz in seiner Pocket durchaus gebrauchen kann. Über die Receiver ist alles gesagt - über die RB nicht. Bettis wie auch Zereoue müssen erst noch mal zeigen, dass sie gute Eindrücke bestätigen können. Ich sehe durchaus Amos the Famous mit größeren Anteilen als den Bus. Die NFL ist kein Camp...

    Wenn ein im Schlaf gedraftretes Team besser ist als alle anderen, wird es Zeit der Realität ins Auge zu blicken...

    Helft dem NFL-Talk

  • Kleines update:

    Ich gebe Euch vollkomen Recht, die O-Line WIRD diese Saison das Problem der Steelers werden. Dabei ist es nicht so sehr die linke Seite mit dem neuen LT M. Smith, schon eher die rechte Seite macht Kopfzerbrechen mit dem Diabetiker Simmons, obwohl dieser Fortschritte im Kampf gegen seine Krankheit gemacht hat, und dem RT, wo O. Ross wohl grottenschlecht spielt. Hier kann man nur hoffen, dass Fordham seine Trainigsleistungen nach seiner "Operation" in einem Spiel zeigen und Cowher, Mularkey und Grimm überzeugen kann, dass er der Mann ist. Cowher sagt zumindest jetzt schon, dass Fordham "in the picture" ist. Wenn man jetzt dann noch die Probleme auf der Center-Position mit Hartings' Knie sieht, dann ist einem nicht sehr wohl beim Ausblick auf die Saison.
    Positiv allein scheint die Leistung von Nkwenti gewesen zu sein, und das gibt Anlass zur Hoffnung.

    Im Übrigen wollte ich nicht zum Ausdruck bringen, dass auf der RB-Position alles geklärt ist. Ich wollte nur sagen, dass ich guter Hoffnung bin, wenn Bettis zum Running-Game etwas Positives beitragen kann. Ob er oder Zereoue der starting RB ist ist in meinen Augen Wurscht, weil er meiner Meinung nicht mehr die ganze Last des RB allein übernehmen kann und Zereoue aber auch nicht. Ich halte eine Aufteilung mit einem Haynes als Alternative für das Beste.

    Zur defense, Freund paelzer. Die war gar nicht so schlecht am Samstag (gut gegen Detroit :twisted:, aber immerhin). Nur die Neuen haben nicht viel dazu beigetragen. Taylor wird wohl dieses Jahr nix beisteuern können und ist als Prospect zu sehen. Polamalu hat einige Fehler gemacht, hat aber sein Potenzial erkennen lassen. Logan war wohl sehr gut. Insgesamt muss man sagen, dass die starter trotz besch..eidener Fieldposition keine Punkte abgegeben haben. Was schlecht war, war der pass-rush. Aber es war halt nur das erste Preseason Game.

    Playoffs sind auf jeden Fall als division Champion möglich, wenn eines der anderen Teams der AFC North nicht über sich hinaus wächst, und dann ist eh Alles drin.

    "I'm not singing anything"; Jack Lambert, training camp 1974

    Tradition ist etwas Wichtiges, aber es ist nicht der Hauptzweck des Lebens, Helmut Schmidt

    I'm old, but not obsolete, Paps

  • Jetzt ist schon mal raus, wer als Starting RB auflaufen wird: Zereoue.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Danke für die Info.

    Riemersma wird starting TE, Randle El der Holder.

    Zwischen Fordham und Ross ist noch immer keine Entscheidung gefallen, Ross wird gegen Dallas starten, aber Fordham wird ebenfalls mit der first unit zusammen spielen.

    "I'm not singing anything"; Jack Lambert, training camp 1974

    Tradition ist etwas Wichtiges, aber es ist nicht der Hauptzweck des Lebens, Helmut Schmidt

    I'm old, but not obsolete, Paps

  • Zereoue als Starter wird die Yardage bringen - und der Bus die TD. Oder?

    Wenn ein im Schlaf gedraftretes Team besser ist als alle anderen, wird es Zeit der Realität ins Auge zu blicken...

    Helft dem NFL-Talk

  • Nicht unbedingt, beide werden spielen, nur zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Allerdings geb ich Dir Recht, dass bei 1st down & 5 yards goal to go davon auszugehen ist, dass Bettis dabei ist. Ich gehe davon aus, dass Bettis mehr dann spielen wird, um einen Vorsprung zu verteidigen.
    Aber im Wesentlichen sollen wohl beide die Kräfte einteilen.

    "I'm not singing anything"; Jack Lambert, training camp 1974

    Tradition ist etwas Wichtiges, aber es ist nicht der Hauptzweck des Lebens, Helmut Schmidt

    I'm old, but not obsolete, Paps