Green Bay Packers Preview 2005

  • Sorry das dies erst so spät kommt:

    Packers Preview 05/06

    Zum ersten Mal seit Jahren müssen Packersfans und Freunde des Teams sich an den Gedanken gewöhnen, in ihrer Division nicht die Favoriten auf den Titelgewinn zu sein. Nicht nur das! Einige „Experten“ sehen die Packers sogar hinter den Lions auf dem dritten Platz in der NFC Nord, eine 8-8 Season scheint das Höchste der Gefühle und eine Teilnahme an den Playoffs ist für viele auch fraglich.

    Der Grund dafür scheinen in erster Linie die nach wie vor grossen Unsicherheiten in der Defense zu sein, aber auch die schweren Verluste die das Team in der O-Line mit dem Weggang von Guards Mike Wahle und Marco Rivera hinnehmen musste sind nicht ohne Bedeutung. Damit scheint die Stärke der letzten Jahre, nämlich ein zuverlässiges Zusammenspiel zwischen starkem Pass- und Laufspiel enorm in Frage gestellt.

    Das andere grosse Thema der Offseason war wohl die Reduzierung der Aufgaben von Headcoach / GM Mike Sherman. Präsident Bob Harlan holte für die Position des General Managers Ted Thompson aus Seattle, der dort den Posten des Vize Präsidenten innehatte. Thompson musste dann neben den Verlusten von Wahle und Rivera auch noch den für die Defense so wichtigen Darren Sharper ziehen lassen, der ausgerechnet zum Erzrivalen Minnesota Vikings wechselte und es auch nicht lassen konnte beim Verlassen der Packers noch ordentlich auf seine Ex-Kollegen einzutreten...das wird das Feuer unter den rivalisierenden Fans, welches in einer Vollmondnacht letztes Jahr seinen Höhepunkt fand zusätzlich noch schüren.

    Wiedereinmal wurde nach dem frühen Aus in den Playoffs der Defensive Coordinator entlassen. Mit Jim Bates hat man aus Miami jetzt einen grossen Hoffnungsträger eingestellt, von dem zwar keine Wunder erwartet werden, der aber doch mit einer sehr grossen Last seinen neuen Job angehen muss.

    Im Draft sollten nun also zum wiederholten mal die Löcher in der Defense gestopft werden, aber frei nach dem Prinzip „always take the best player available“ wurde der Erstrundenpick für den zur Überraschung aller weit gefallenen QB Aaron Rodgers hergegeben. Erst danach wurden mit u.a. Nick Collins, Marviel Underwood und Michael Hawkins junge Talente für die Defense aufgesammelt.

    Der Draft im Überblick:

    Rd. 1. Aaron Rodgers, QB / Pick 24
    Rd. 2. Nick Collins, FS-CB / 51
    Rd. 2. Terrence Murphy, WR / 58
    Rd. 4. Marviel Underwood, FS / 115
    Rd. 4. Brady Poppinga, OLB-DE / 125
    Rd. 5. Junius Coston, C / 143
    Rd. 5. Michael Hawkins, CB / 167
    Rd. 6. Michael Montgomery, DT-DE
    Rd. 6. Craig Bragg, WR / 195
    Rd. 7. Kurt Campbell, SS / 245
    Rd. 7. Will Whitticker, OG / 246

    Hier nun meine Einschätzung der einzelnen Positionen für die Saison 05/06:

    Quarterbacks:

    Noch immer gelten hier nur zwei Wörter: Brett Farve . Zum vierten mal in seiner Karriere beendete er eine Saison mit über 4000 erworfenen Yards, konnte zum achten mal 30 TD’s verbuchen und scheint wie in seinen besten Jahren zu spielen. Mit 35 Jahren und vielen Schicksalsschlägen im Gepäck ist er noch immer bereit für sein Team alles zu geben und nach einer meist ausgezeichneten Performance in den Trainigscamps und den Vorbereitungspielen, setzt man auch dieses Jahr wieder viele Hoffnungen auf den unangefochtenen „toughest guy in the NFL“.

    Mit Aaron Rodgers]Aaron Rodgers[/URL] hofft man seinen Nachfolger für die Zukunft gefunden zu haben. Ob diese nun in 2 oder 3 Jahren beginnt weiss natürlich niemand. Trotz seiner Leistungssteigerung während der Vorbereitung, scheint Rodgers doch im Kampf um den Posten als Backup für die kommende Saison, diese Position an den erfahrenen Craig Nall abgeben zu müssen.

    Running Backs:

    Es gibt keinen Zweifel an der Wichtigkeit des Laufspiels in der Offense der Packers auch wenn Starter Ahman Green doch nicht die Erwartungen erfüllen konnte, die in den letzten 2 Jahren an ihn gestellt wurden. 2004 hatte er eines seiner schlechteren Jahre und kam trotzdem noch auf über 4,5 Yards per carry und erlief zum fünften Mal in Folge über 1000 Yards. Der Grund warum er nach so vielen produktiven Jahren nicht in den Himmel der besten Runnigbacks aufsteigt ist sein Problem mit den Fumbles. Auch dieses Jahr wird er davon einige produzieren und man hat sich Mittlerweilen damit abgefunden, dass gerade zu Beginn der Saison auch das ein- oder andere Spiel deswegen verloren gehen kann.
    Ein Plus sind die Backups Najeh Davenport und Tony Fisher , die jeder für sich ihre Glanzmomente haben werden. Fisher ist für viele der Geheimtipp bei 3rd Downs, wo er gerade mit seinen Fähigkeiten als Receiver einen entscheidenden Vorteil hat.

    Mit der Rückkehr vom beliebten FB William Henderson hat man einen soliden Blocker im Team dessen Wert man nicht unterschätzen sollte. Hinter ihm steht der zwischezeitlich entlassene und wieder aufgepickte junge und sehr vielversprechenden Vonta Leach.

    Wide Receivers:

    Hohes Risiko ist der damalige GM Sherman vor 3 Jahren eingegangen, als er entschloss den kompletten Receiverstamm auf Fordermann zu bringen um Brett für seine letzten Jahre solide Optionen für seine Kanonenkugeln zu geben. Mit Javon Walker ist ein Spieler im Kader, der es geschafft hat sich in den letzten 2 Jahren unter die Top 5 der NFL zu spielen. Auch wenn er noch vor ein paar Wochen mit einem Rosenhaus-Holdout gedroht hat, ist kein Leistungseinbruch von ihm zu erwarten. Donald Driver ist eine sehr solide Nummer 2. Auch wenn er so langsam in die Jahre kommt, müsste er in der Lage sein die jüngeren Spieler wie Robert Ferguson, der für viele vor seinem Durchbruch steht, in der Depth Chart hinter sich zu lassen. An vierter Stelle folgt Antonio Chatman, der gerade verletzt ist aber zum Start der Saison OK sein dürfte. Mit Terrence Murphy hat man in der zweiten Draftrunde dieses Jahr auch noch ein sehr viel versprechendes Talent zu diesem hochtalentierten Kader dazu geholt.

    Mit der lang herbeigesehnten Rückkehr von TE Bubba Franks, der endlich seinen Multi-Mio-Deal bekommen hat, konnte man auf der Position des TE gerade noch mal ein grosses Übel abwenden das von vielen ohne ihn prophezeit wurde. Mit David Martin steht zwar ein Mann mit viel Speed, jedoch fehlt diesem der kaltschnäuzige Riecher für die Endzone.

    Offensive Line:

    Da Kontinuität oft als eins der grossen Mittel zum Erfolg in der NFL gezählt wird, muss man wohl hier die grössten Fragezeichen der Packers-Offense setzen. Obwohl C Mike Flanagan, der letztes Jahr aufgrund von Verletzungen häufig vermisst wurde, sich dieses Jahr wieder fit und hungrig zurückgemeldet hat, muss man mit dem Weggang von G Mike Wahle und Marco Rivera die schmerzlichsten Verluste der Offseason hinnehmen. Die O-Line zählte mit den Tackles Chad Clifton und Mark Tauscher zu den stärksten der Liga und muss nun auf Neuzugänge setzen. Mit Adrian Klemm hat man einen Veteranen verpflichtet und hofft damit zusammen mit Scott Wells, Grey Ruegamer und Kevin Barry genug auf die Waagschale werfen zu können um den ganz grossen Einbruch zu verhindern. Als Überraschung aus den Trainingsspielen hat sich 7.-Rundenpick C Will Whitticker]Will Whitticker[/URL] hervorgetan, der damit zumindest ein wenig Tiefe im O-Line Kader verspricht.
    Es wird schwer für diese Gruppe sein so gut wie in den letzten Jahren zu spielen, aber Larry Beightol ist ein Top-Linecoach und somit sollte man hier trotz Allem guter Dinge sein.

    Defensive Line:

    Viele Packersfans atmen erleichtert auf und fühlen sich von einer langen Qual befreit: Ober-Underachiever Cledius Hunt wurde endlich entlassen.
    Jedoch ist mit seinem Weggang nur eins der Probleme der D-Line gelöst und mit den vielen Unklarheiten die hier herrschen, wird eine Verbesserung der wohl grösste Test des neuen Coordinators Jim Bates wird. Als solide kann man wohl nur Aaron Kampman und Grady Jackson bezeichnen, wobei letzterer auch noch hochgradig verletzungsanfällig ist. Kabeer Gbaja-Biamila hat noch nicht zu seiner Form zurückgefunden und man fragt sich ob er das jemals als „every down guy“ tun wird. Vieles wird davon abhängen ob Bates es schafft aus KGB wieder die Produktivität herauszuholen, die man sich beim Abschluss seines 11 Mio. $ Deals in 2003 erhofft hat. Nicht viel hat man bisher von den 03/04 Draftees Kenny Peterson, Donnell Washington oder Corey Williams gesehen, obwohl hier schon noch Potential und Hoffnung besteht. Auch Rookie Michael Montgomery hat im Training Vielversprechendes gezeigt.

    Linebackers:

    Hier fehlt es sowohl an Tiefe als auch an Qualität und man hat mit den Entlassungen von Hannibal Navies und Ray Thomas viele Fragen bezüglich des Starting Lineups zu lösen. MLB Nick Barnett ist zwar sehr beliebt unter den Fans, hat aber nach seinem hochgelobten Rookiejahr in 2003 nicht alle Erwartungen die in ihn gesteckt wurden erfüllen können. Er ist schnell, aber noch fehlt es ihm an Instinkt und gegen den Pass sieht er zu häufig miserabel aus. Trotzdem dürfte ihm in der Mitte die Starterspoistion keiner nehmen können. Aussen steht Na'il Diggs zwar ein solider Spieler auf dieser Position, der aber leider gerade sehr verletzungsanfällig ist. Für ihn wird solange er noch nicht 100% ist Paris Lenon starten, der im Training mitunter sehr gut aussah. In einem Trade mit St. Louis ist Robert Thomas neu dazugekommen. Er muss sich jetzt schnell an das System von Bates gewöhnen um einen so guten Eindruck zu hinterlassen um dann vor Roy Manning starten zu können.

    Secondary:

    Die Rolle des Playmakers fällt mit dem Weggang von Darren Sharper jetzt eindeutig auf Al Harris. Er ist ein beliebter Spieler der im letzten Jahr sein Können unter beweis stellen konnte. Nichts desto trotz steht über allem, dass die Packers 2004 an 25ter Stelle in der NFL-Passverteidugung standen und man nicht viel getan hat (oder tun konnte), hier mehr Sicherheit zu schaffen. Flaggensammler Ahmad Carroll macht in der Vorbereitung da weiter wo er letztes Jahr aufhörte: trainiert gut, aber „come Sunday“ macht er mehr Show als Tackles. Auch wenn das Loch welches der letztes Jahr so schwach spielende Sharper hinterlässt eigentlich zu verschmerzen sein sollte, weiss man nicht wie Mark Roman und die Rookies Nick Collins und Marviel Underwood sich als Safety-Team machen werden.

    Special Teams

    Ob Punter B.J. Sander jemals einen Drittrundenpick rechtfertigen wird mag man gerne bezweifeln, aber zumindest hat er in der NFL Europe und in den Vorbereitungen gezeigt, dass er sehr solide und mit guten Stats performen kann.
    K Ryan Longwell gehört nach wie vor zu den zuverlässigsten der Liga und da wird sich dieses Jahr auch wenig dran ändern.
    In allen Preseasonspielen hat allerdings das Blocking nach dem Kick alle blass werden lassen und hier muss noch viel gearbeitet werden müssen.
    Beim Return stehen mit Robert Ferguson, Antonio Chatman und Rookie Terrence Murphy zwar keine Studs auf dem Feld, sie sollten allerdings für eine solide Ausgangsposition sorgen können.
    Wieder möchte ich hier kurz ein „shout out“ an Longsnapper Rob Davis, der immer noch eine echte Bank ist!

    Mein Fazit:

    Wieder einmal fragt sich der Packerfreund was wohl aus der Defense wird. Mit Bates ist ein energetischer und damit beliebter Coordinator geholt worden und wenn auch keine Revolution erwartet wird, traut man ihm doch einiges zu;und das ist schon mal mehr als man hier die letzten Jahre getan hat.
    Ob man die Division dieses Jahr wieder gewinnen kann ist zumindest mehr als fraglich. Nicht nur das allen den Vikings eine richtig gute Offseason zusprechen, mit den Lions hat sich über die letzten Jahre auch noch ein zweiter Konkurrent entwickelt den man auf der Rechnung haben muss.
    Ob Brett nun noch ein, zwei oder doch noch mehrere Jahre spielt, scheint aufgrund der vielen anderen Sorgen die man hat in den Hintergrund gerutscht zu sein; und das kann ja nur gut sein.
    Die Offense gehört trotz ausgedünnter O-Line nach wie vor zu den besten der Liga und man kann hier zumindest guter Dinge sein und viele hoffen dann doch auf eine überraschende Entwicklung der Defense und dann wäre ja schon wieder alles möglich.

    Also...alle Jahre wieder ein schallendes:

    GO PACK GO!

    (Und für dein Ein, oder Anderen heisst es: Jetzt erst recht!)

    Your mind is like a parachute. It does not work if it's not open!

  • Zitat von packerman

    Sorry das dies erst so spät kommt:

    Mit Javon Walker ist ein Spieler im Kader, der es geschafft hat sich in den letzten 2 Jahren unter die Top 5 der NFL zu spielen.

    eine gute saison und schon top 5 ?

    finde ich ein wenig durch die teambrille betrachtet

    Ich als Verein musste reagieren!

  • Zitat von Deuce McAllister

    eine gute saison und schon top 5 ?

    finde ich ein wenig durch die teambrille betrachtet

    Ich rede nicht von "All Time" WR sondern gehe hier von vielen Toplisten der aktiven WR aus und wenn Du bei den meisten Fantasy-Seiten nachschaust, wirst Du ihn häufig unter den Top 5 Picks antreffen...

    "All Time" wäre natürlich nach einer guten Saison mehr als vermessen!

    Your mind is like a parachute. It does not work if it's not open!

  • Zitat von packerman

    Ich rede nicht von "All Time" WR sondern gehe hier von vielen Toplisten der aktiven WR aus und wenn Du bei den meisten Fantasy-Seiten nachschaust, wirst Du ihn häufig unter den Top 5 Picks antreffen...

    "All Time" wäre natürlich nach einer guten Saison mehr als vermessen!

    hmm wo habe ich alltime erwähnt ? wieso ist er denn top 5 der liga ? mir fallen spontan 10 bessere ein

    Ich als Verein musste reagieren!

  • Zitat von Deuce McAllister

    hmm wo habe ich alltime erwähnt ? wieso ist er denn top 5 der liga ? mir fallen spontan 10 bessere ein

    oha, dann viel spaß beim aufzählen :D imo sind nur harrison, moss, holt und owens vor ihm. time will tell

    ansonsten ganz großer preview-sport, packerman. hat viel spaß gemacht es zu lesen. nachträglich auch noch die herzlichsten glückwünsche zur hochzeit. :)

    Vamos, vamos Chilenos
    esta noche tenemos que ganar

  • Zitat von GilbertBrown

    oha, dann viel spaß beim aufzählen :D imo sind nur harrison, moss, holt und owens vor ihm. time will tell

    Ich habe noch Chad Johnson von den Bengals vor ihm. Aber auf meiner Liste (Fantasy Football) war er damit auf Platz 6. :yawinkle:

    Ein schönes Preview. Danke dafür.
    Es würde mich überraschen, wenn die Packers um die Playoffs spielen würden. Aber bei Favre weiss man es ja nie. Vor allem wenn das seine letzte Saison sein könnte. Insgesamt sollte die Offense immer noch sehr stark sein. Aber die Defense gehört zu den schlechtesten in der NFL. In jedem Spiel wird man viele Punkte machen müssen um zu gewinnen.

  • ist das ein preview zu den nfl packers oder ein FF preview ? ist doch irrelevant wie hoch er bei den ff gurus gepicked wird ;)

    wie dem auch sei, geiles preview bleibt es in jedem fall :)

    Ich als Verein musste reagieren!

  • Zitat von Deuce McAllister

    ist das ein preview zu den nfl packers oder ein FF preview ? ist doch irrelevant wie hoch er bei den ff gurus gepicked wird ;)

    wie dem auch sei, geiles preview bleibt es in jedem fall :)

    OK..dann sagen wir eben Top 10 damit alle zufrieden sind
    :tongue2:

    Wenn das aber das einzige ist was ihr auszusetzten habt bin ich ja ganz happy :wink2:

    (und danke für die Glückwünsche :heart: )

    Your mind is like a parachute. It does not work if it's not open!

  • Zitat von Deuce McAllister

    hmm wo habe ich alltime erwähnt ? wieso ist er denn top 5 der liga ? mir fallen spontan 10 bessere ein

    spielen die alle bei den saints? :hinterha: ;)

  • Klasse-Preview, packerman! Danke dafür.

    Die Packers hat man immer wieder mal unterschätzt. In dieser Saison könnte es aber zum ersten mal so richtig zutreffen. Die O-Line hat doch ziemliche Verluste hinnehmen müssen und wenn Favre immer häufiger im Grass liegen sollte, wird er sich vielleicht wünschen doch schon die Footballschuhe an den Nagel gehängt zu haben. Die Defense hat für mich ebenfalls einige Fragezeichen aufzuweisen.

    Vor dem Sonntag hätte ich die Packers trotzdem als mögliches Play Off Team gehandelt. Der Ausfall von Walker wiegt allerdings jetzt sehr schwer. Bin gespannt, ob jemand aus der zweiten Reihe einspringen kann. Auf Ahman Green lastet jetzt mehr Verantwortung, meine ich.

    College Champion 1984: Brigham Young Cougars – Unbeaten & Untied.