Ich sehe das etwas anders. Für die vielen Offseason incidents kann er sicher nichts (obwohl ich bis heute nicht genau weiß, was bei diesem Offensive Coordinator-Spielchen wirklich passiert ist), aber er hat es in den letzten vier Jahren in keinster Weise verstanden, aus einem jungen, hungrigen Team einen Superbowl-Anwärter zu kreieren. Und das - genau das - war sein Anspruch.
Er hat in diesen vier Jahren genau ein Playoff-Spiel gewonnen - und das nur, weil Mike Vanderjagt in OT aus einer Entfernung vorbeigeschossen hat, aus der er normalerweise trifft.
Er hatte bis auf diese Saison immer die volle Verantwortung über den Spielerkader, über Drafts, Einkäufe und Entlassungen. Und er hat es nicht geschafft, einem überdurchschnittlich guten Team die notwendigen Spieler zukommen zu lassen, die es gebraucht hätte, um dem Anspruch (siehe oben) zu genügen. Dass Rick Spielman in diesem Jahr noch schlechter agiert hatte als Wannstedt macht das ganze nicht weniger bedeutsam.
Er hatte in diesem Jahr eine O-Line bilden wollen, die Ricky zu einem neuen Rekordjahr verhilft und gleichzeitig aus den Dolphins wieder ein gefährliches Pass-Team macht. Ich bezweifle, dass Ricky hinter dieser O-Line tatsächlich so gut gelaufen wäre, wie in den beiden Jahren zuvor.
Dass Fiedler kein Überflieger-QB ist, weiß jeder. Dass die QB-Situation einen hohen Stellenwert in Miami hatte ist auch bekannt. Es wurde aber niemals die Chance ergriffen, dieses Problem langfristig anzugehen. Damon Huard, Ray Lucas, Brian Griese, A.J. Feeley, das waren oder sind allesamt gleichwertige QBs zu Fiedler, abhängig von der Tagesform mal besser und mal schlechter. Aber statt einen QB oder überhaupt einen Offensive-Player zu draften, wurden die ersten Picks immer für LB oder CB rausgehauen.
Diese "Gurkentruppe", um Eraser zu zitieren, liegt in der Verantwortung von Dave Wannstedt. Und er hat jetzt endlich die Konsequenz gezogen.