Beiträge von Chief

    Also ist Deine Meinung die einzig richtige, wie Reden zu beurteilen sind, und die Mehrheit, die anderer Meinung ist, hat Unrecht. Got it, da erübrigt sich jeder weitere Kommentar. Und natürlich war das ein Strohmann, da niemand genau das behauptet hat, gegen das Du zu argumentieren meinst.

    Was den Volldepp angeht, natürlich ist auch das von Rechten geschützt. Er hat das Recht, das zu sagen, er muss halt nur Willens sein, mit den möglichen Konsequenzen zu leben. :madness

    Alles, was Du hier schreibst, ist unzutreffend.

    Zurück zum Sport - das gesamte Schedule ist jetzt veröffentlicht. Am letzten Spieltag hängt es natürlich von den Playoff-Implikationen ab, wann genau gespielt wird:

    #1 Do, 05.09.24: Ravens (ERÖFFNUNGSSPIEL)

    #2 So, 15.09.24: Bengals

    #3 So, 22.09.24: @ Falcons

    #4 So, 29.09.24: @ Chargers

    #5 Mo, 07.10.24: Saints (MNG)

    #6 Bye Week

    #7 So, 20.10.24: @ 49ers

    #8 So, 27.10.24: @ Raiders

    #9 Mo, 04.11.24: Buccaneers (MNG)

    #10 So, 10.11.24: Broncos

    #11 So, 17.11.24: @ Bills

    #12 So, 24.11.24: @ Panthers

    #13 Fr, 29.11.24: Raiders (Black Friday Game)

    #14 So, 08.12.24: Chargers

    #15 So, 15.12.24: @ Browns

    #16 Sa, 21.12.24: Texans

    #17 Mi, 25.12.24: @ Steelers

    #18 @ Broncos

    Damit haben die Chiefs 8 Heim- und 9 Auswärtsspiele. Wie CougarsFan schon richtig geschrieben hat, startet man mit zwei Knallern (Ravens, Bengals) in die neue Saison. Hoffentlich wird niemand nervös, wenn man nach zwei Spieltagen bei 0-2 steht. Ansonsten dürften die Spiele bei den 49ers (Woche 7) und Bills (Woche 11) auf dem Papier die spektakulärsten sein, wobei auch die Wochen 15-17 (Browns/Texans/Steelers) vielversprechend klingen. Die Divisionsduelle haben immer ihren besonderen Reiz. Etwas "langweilig" erscheinen die Duelle mit den Teams der NFC South, aber wer weiß, wie sich die Saison entwickelt.

    Auffällig ist die frühe Bye-Week nach Woche 5. Die wäre mir später lieber gewesen, aber man kann es sich nicht aussuchen.

    Das hat doch auch niemand bestritten. Du baust da gerade einen Strohmann auf.

    Ich baue keinen Strohmann auf, sondern ich bemühe mich - offenbar erfolglos -, eine gemeinsame Argumentationsgrundlage zu finden, auf deren Basis ich darlege, warum mein Standpunkt der richtige ist. So argumentiert man sinnvoller Weise.

    Warum sprichst Du aber Gilbert das Recht ab, jemanden mit diesen Ansichten als "Volldepp" zu bezeichnen? Das mag nicht so eloquent vorgetragen sein wie die Rede von Butker, bringt es aber auf den Punkt. Und wenn ich mich nicht irre, ist so eine Aussage auch von gewissen Rechten geschützt :madness

    "Volldepp" ist eine Formalbeleidigung und damit nicht "von gewissen Rechten" geschützt.

    GilbertBrown  CougarsFan

    Auf Basis Eurer Einstellung kann man jeden Menschen beleidigen oder als intellektuell minderwertig abqualifizieren, der eine andere Meinung vertritt als die eigene. Dann beschränkt sich der Aussagegehalt aber letztlich auch darauf, auf mehr oder weniger unfreundliche Art zu sagen "Ich halte die Meinung von xy inhaltlich für fernliegend." Das kommt vermutlich so oft vor, dass es sich kaum auszusprechen lohnt.

    Das mag ja sein, aber was meinst du haben die Zuhörer seiner Rede wohl eher beklatscht? Die großartige Vorstellung eines Laien-Redners oder doch mehr den Inhalt seiner Ansprache?

    Immerhin an einem katholisch geprägten College in den USA im tiefsten mittleren Westen!!!

    Die Zuhörer haben vermutlich geklatscht, weil sie Butkers Einstellung im Wesentlichen teilen und er auf dieser Basis eine für sie mitreißende Rede gehalten hat.

    Es geht doch nicht im Geringsten darum, ob er ein begnadeter Rhetoriker ist, sondern um die rückständigen Ansichten, die er von sich gegeben hat. Und über die kann man einfach nur den Kopf schütteln.

    Wenn die Form der Rede (sehr) gut ist, ist das doch schon mal sehr positiv und lässt Zweifel daran aufkommen, dass wir es mit einem "Volldepp" zu tun haben.

    Ich habe auch nicht behauptet, dass die Qualität der Rede sich ausschließlich in ihrer Form zeigt. Die Form hat lediglich den Vorteil, dass man bei der Beurteilung am wenigsten von seinem eigenen inhaltlichen Standpunkt beeinflusst wird.

    Wieso ist jemand ein "Volldepp", nur weil Du oder sonst jemand seine Ansichten inhaltlich nicht teil(s)t? Von seinem streng katholischen Standpunkt aus betrachtet sind seine Ansichten völlig logisch und konsequent. Sie sind wahrscheinlich wesentlich konsistenter als die Ansichten der meisten anderen Menschen (und insbesondere der meisten anderen Katholiken).

    Wenn ich die Rede unter drei wesentlichen Komponenten

    1. Form

    2. inhaltlicher Ausgangspunkt

    3. inhaltliche Stringenz

    beurteilen sollte, dann würde ich die Punkte 1 und 3 loben. Punkt 2 teile ich nicht, weswegen inhaltliche Übereinstimmungen mit meiner Meinung unter Punkt 3 lediglich dem Zufall geschuldet sind. Aber sein Punkt 2 ist immerhin ein sozial akzeptierter und von der Religionsfreiheit geschützter Standpunkt.

    Insgesamt handelt es sich daher um eine sehr gelungene Rede. Wem der Inhalt gefällt, der mag ihm folgen. Wem der Inhalt nicht gefällt, der lässt es bleiben. Aber deswegen muss man niemanden diskreditieren. Jeder soll nach seiner Fasson (Facon) selig werden.

    Was fuer ein Volldepp. :bengal:bengal:bengal:bengal:bengal Da fehlen einem echt die Worte.

    Ich könnte Dir nicht weniger zustimmen. Hast Du Dir die Rede angeschaut? Die Rede ist (für einen Laien-Redner) großartig und endet zu Recht mit standing ovations:

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    Würde ich ihm inhaltlich zustimmen? Nein. Es ist ein durch und durch katholischer Standpunkt - und das ist nicht meiner. Aber es geht um ihn und seine Zuhörer am Benedictine College in Kansas.

    Ich bezweifle stark das es von Seiten der Ftanchise irgendwelche Sanktionen geben wird....

    Hoffentlich nicht. Da machen mir die Liga oder das US-Strafrecht größere Sorgen. Aber intern hängt es von den konkreten Umständen ab. Man hat sich damals ja beispielsweise auch von Kareem Hunt getrennt, weil er gelogen hatte. Es dürfte sehr darauf ankommen, wie sich Rice intern verhält.

    In Bezug auf Travis Kelce hat man die Vertragsdetails wild umstrukturiert. Im Ergebnis läuft es aber darauf hinaus, dass er für 2024 ungefähr 4 Mio. mehr bekommt, wobei das Gehalt garantiert ist. Für 2025 ändert sich im Ergebnis kaum etwas.

    Es wird vermutet, dass die Chiefs noch etwa 15 Mio. an Cap space zur Verfügung haben.

    New deal for Chiefs’ Travis Kelce creates no new dead money
    Kansas City gave its superstar tight end a significant raise — but left everyone room to maneuver after 2024.
    www.arrowheadpride.com

    Travis Kelce Contract Details, Salary Cap Charges, Bonus Money, and Contract History | Over The Cap

    Große Überraschung: Nachdem man sich schon fleißige Gedanken über einen Rücktritt von TE Travis Kelce gemacht hat, hat er nun seinen ohnehin noch zwei Jahre laufenden Vertrag mit den Chiefs um zwei weitere Jahre (=bis einschließlich 2027) verlängert. Die Verlängerung soll ihm 34,25 Mio. $ einbringen, was formal nach viel klingt, aber da es von heute aus gesehen die dritte und vierte Saison betrifft, vermutlich gar nicht sooo viel ausmacht. Auf die Vertragsdetails bin ich sehr gespannt, denn der aktuelle Vertrag ist sehr teamfreundlich.

    EDIT: Andere Quellen melden jetzt, dass es sich nicht um eine Verlängerung, sondern um eine Gehaltsanpassung (= Erhöhung) für 2024/25 handeln soll.

    Ich bin mit der Draft zunächst einmal sehr zufrieden. Die Chiefs bekommen trotz der naturgemäß niedrigen Picks als SB-Champion praktisch überall gute bis sehr gute Grades für ihre Draft-Klasse. Bislang habe ich nichts schlechteres als „B+“ gesehen. Zum Teil landen sie sogar unter den Top 3. Trotz aller Hoffnungen muss man sich aber immer wieder klar machen, dass es nur Talente sind, keine fertigen Spieler. Längst nicht jeder wird die Erwartungen – geschweige denn die Hoffnungen – erfüllen.

    Die Chiefs hatten zwei Draft-Day-Trades, jeweils um in der ersten bzw. zweiten Runde geringfügig nach oben zu kommen:

    Trade 1: Chiefs tauschen #32 (Erstrundenpick), #95 (Drittrundenpick) und #221 (Siebtrundenpick) für #28 (Erstrundenpick), #133 (Viertrundenpick) und #249 (Siebtrundenpick) der Bills

    Trade 2: Chiefs tauschen #64 (Zweitrundenpick) und #173 (Fünftrundenpick) gegen #63 (Zweitrundenpick) und #211 (Sechstrundenpick) der 49ers


    Da die Trades jeweils die gleiche Anzahl an Picks zum Gegenstand hatten, blieben die Chiefs insgesamt bei 7 Draftpicks. Ich habe mal ein paar Informationen zusammengestellt, wobei ich mich bei differierenden Angaben zu den körperlichen Maßen im Zweifel an die Daten von nfl.com gehalten habe:

    1-28 Xavier Worthy, WR, Texas

    5‘11‘‘, 165 lbs, 31 1/8‘‘ Arme und 8 ¾‘‘ Hände

    Worthy erzielte schon als Freshman 981 yards und 12 TDs. Diese Zahlen konnte er zwar nicht wiederholen, erzielte aber immerhin auch insgesamt die drittmeisten TDs (nach divergierenden Angaben 24 bzw. 26) in der Longhorns-Geschichte. Die etwas nachlassende Produktivität könnte dabei durchaus auf die QB-Leistungen zurückzuführen sein. Er war 3rd Team All American und zweimal im All-Big 10 Team.

    Herausragend ist seine geradezu legendäre Geschwindigkeit: Bei der Scouting Combine stellte er mit 4,21 s über 40 yards einen neuen Rekord auf, wobei er sowohl explosiv (1,49 s über 10 yards) ist als auch über eine sehr hohe Endgeschwindigkeit verfügt. Auch seine Sprung-Werte waren nicht zu verachten. Insgesamt kam er auf einen RAS-Score von 9,41. Daneben wird auch sein Ball Tracking besonders gelobt. Laufrouten und Fangsicherheit sind okay/gut, aber nicht überragend. Er soll allerdings „smart“ und „coachable“ sein. Es wird erwartet, dass er sowohl tief gehen als auch die Sorge vor seiner Geschwindigkeit für crossing routes und yards after catch („run-after-catch talent“) nutzen kann. Ein Fragezeichen steht hinter seiner „Durability“, denn er ist sehr schmal gebaut, so dass man sich unsicher ist, ob er mit einem „High catch volume“ zu Recht käme. Auf der anderen Seite hat er am College kein Spiel verpasst.

    Körperlich und von seiner Spielweise her wird er mit Marquise „Hollywood“ Brown vergleichen. "Separation" dürfte hoffentlich kein großes Problem sein, aber viele contested catches dürfen wir von ihm nicht erwarten.

    Worthy wurde von vielen erst in der ersten Hälfte der zweiten Runde erwartet. So gesehen war seine Auswahl am Donnerstag wie ein vorweggenommenes Geburtstagsgeschenk – am Samstag wurde er 21. Gleichwohl wird der Pick praktisch nirgends kritisiert (gewisse Skepsis bei Adrian Franke), weil sich alle einig sind, dass er perfekt zu den Chiefs und QB Mahomes passt. Die Chiefs halten so große Stücks auf ihn, dass sie wohl auch noch höher getradet hätten, aber lange keinen Trade-Partner gefunden haben.

    Worthy ist kein besonders sicherer Pick, aber wenn er einschlägt, könnte er gerade an der Seite von Mahomes zu einem Top-WR der NFL werden.


    2-63 Kingsley Suamataia, OT, BYU

    6‘5‘‘, 326 lbs, lange Arme (34 ¼‘‘), große Hände (10 5/8‘‘)

    Suamataia ist ebenfalls erst 21 Jahre alt, was für einen O-Liner extrem jung ist. Er ist der Cousin von Lions-RT Penei Sewell.

    Suamataia war zunächst Redshirt Freshman bei Oregon, bevor er zu BYU transferierte. Er spielte zunächst RT und dann 2023 auf LT.

    Suamataia gilt als physisches „Monster“ („a mountain“). Er ist sehr groß, extrem stark („raw strength, core power“) und ungeheuer athletisch, was auch durch seinen RAS-Score von 9,38 (#83 unter 1.330 OTs seit 1987) unterstrichen wird. Bei der Combine kam er trotz seiner langen Arme auf 31 Wiederholungen beim Bankdrücken. Er ist explosiv und mobil („easy mover“) und verfügt über nahezu grenzenloses Potential („incredibly-high ceiling“, „potentially-dominant run blocker“, potentieller „lockdown left tackle“). Angesichts seines Alters verwundert es nicht, dass er noch kein „fertiger“ Spieler ist („everything is a work in progress“), sondern vor allem technisch (z. B. Hand Placement, Punch, Fußarbeit) noch einiges lernen und mehr Konstanz entwickeln muss. Aber die Umstände, dass er bereits auf beiden Tackle-Positionen gespielt hat, und lediglich 24 QB-Pressures bzw. 2 Sacks bei 701 pass-blocking snaps über 2 Jahre zugelassen hat, lassen erahnen, was in ihm steckt. Viele hatten ihn schon am Ende der ersten Runde erwartet, so dass die Chiefs hier trotz des uptrades günstig zum Zuge kamen. Unklar ist aber, wie schnell er sein Potential entfalten kann. Manche sehen in ihm schon den potentiellen Starter auf LT, andere erwarten, dass er erst einmal ein Jahr lang lernen müsse. Jedenfalls ist er ein direkter Konkurrent für den letztjährigen Drittrundenpick Wanya Morris.


    4-131 Jared Wiley, TE, TCU

    6‘6‘‘, 249 lbs, lange Arme (33 ¼‘‘), große Hände (9 ½‘‘ )

    Wiley spielte an der Highschool zunächst QB, später TE, dann wieder QB. Für die Colleges war er dann wieder ein TERecruit. Nach drei ereignisarmen Jahren bei Texas (2019-2021) transferierte er zu TCU, wo er in zwei Jahren (2022-2023) auf 71 receptions/765 yards und 12 TDs kam, wobei er 2023 durchgängig Starter und Teamp Captain war (47 Catches für 250 yards und 8 TDs, 1st Team All-Big 12).

    Wiley ist relativ alt und wird zu Beginn der Rookie-Saison bereits 24 sein. Er ist sehr groß und athletisch („high-level athlete“), was erneut durch einen RAS-Score von 9,3 (#85 von 1199 TEs seit 1987) untermauert wird. Er gilt als „move“ Tight End und hat unfassbar sichere Hände (1 drop in 120 Targets über seine gesamte College-Karriere). In 2023 waren seine 8 TDs zugleich die meisten eines TEs. Ihm wird einhellig erhebliches Potential als Passempfänger bescheinigt (gute Geschwindigkeit, „functional quickness“), wobei die Meinungen über seine Fähigkeiten nach dem Passfang auseinander gehen. Allzu harte Cuts sind angesichts seiner Größe nicht zu erwarten. Dennoch hat er Big Play Potential und könnte auch schnell zum Target in der Red Zone werden.

    Wieder einmal hofft man bei den Chiefs, einen Nachfolger für Travis Kelce gefunden zu haben. Viele hatten ihn höher erwartet – zum Teil wurde er als zweitbester TE der Draft-Klasse einsortiert. Vor diesem Hintergrund haben die Chiefs einen sehr talentierten Spieler zu einem relativ späten Zeitpunkt eingesammelt.

    Demgegenüber sind trotz seiner enormen Physis die Angaben zu seinen Fähigkeiten als Blocker sehr uneinheitlich, tendenziell aber positiv – jedenfalls hat er die körperlichen Voraussetzungen für einen guten Blocker.


    4-133, Jaden Hicks, S, Washington State

    6‘2‘‘, 211 lbs, 31 ½‘‘ Arme, 9 3/8‘‘ Hände

    Hicks war seit 2022 Starter. Er wurde sukzessive in immer mehr Funktionen eingesetzt und hat sich in zunehmender Vielseitigkeit bewährt. 2023 kam er auf 6 TFL, 2 INT und 6 Pass Breakups, was ihm immerhin das All-Pac-12 Honorable Mention Team einbrachte.

    Hicks verfügt leider nicht über besonderen Top Speed (4,50 s über 40 yards), aber immer noch im oberen Bereich. Angesichts ausgeprägter „football instincts“ bescheinigt man ihm ausreichende Geschwindigkeit für tiefe Aufgaben. Zudem weist er die nötige „toughness“ für das Spiel nahe der LOS auf. Auch Hicks ist erst 21 Jahre alt. Er ist ein verhältnismäßig großer DB mit eher solider Athletik. Hicks ist ein harter Hitter, hat für einen DB überdurchschnittliche „ball skills“ und gilt als sehr intelligent. Trotz seiner nicht überragenden Geschwindigkeit wurde er teilweise als „best cover safety in the draft“ und eines der größten Safety-Talente der Klasse bezeichnet. Viele hatten ihn Ende der 2./Anfang der 3. Runde erwartet, weswegen die Chiefs auch hier spät noch viel Value mitnehmen konnten. Hicks könnte auch früh in den Special Teams eingesetzt werden und ggf. Mike Edwards oder perspektivisch Justin Reid ersetzen.


    5-159, Hunter Nourzad, OL, Penn State

    6‘3‘‘, 317 lbs, lange Arme (33 1/8‘‘), extrem große Hände (10 ¾‘‘)

    Nourzad spielte an der Highschool als Center, blieb aber ein Zero-Star-Recruit. Er konzentrierte sich zunächst auf die akademische Ausbildung (Cornell, Ivy League) und arbeitete sich ins Football-Team. Er spielte vier Jahre bei Cornell (20 Starts in Folge als RT von 2018 bis 2021) und erlangte dort seinen Abschluss als Ingenieur. Dann transferierte er zu Penn State, wo er zunächst 2022 als Guard ins All-Big Ten Team gewählt wurde. 2023 wurde er dann als Center eingesetzt und erreichte das 2nd All-Big Ten Team. Aufgrund dieser langen Entwicklung ist er schon relativ alt und wird als Rookie 25 sein. Nicht nur aus Altersgründen ist er der verhältnismäßig reifste Draftpick. Ihm wird bereits eine relativ gute Technik bei hoher Spielintelligenz und Vielseitigkeit attestiert. Er hat bislang seine Stärken eher im Run Blocking Seine Schwächen sind mangelnde Power und Athletik, so dass er vermutlich viel Zeit im Kraftraum verbringen muss. Dennoch hat er aufgrund seiner guten Technik vermutlich den höchsten „floor“ und könnte wohl notfalls sofort spielen, weswegen auch er als value-pick gilt. Nach dem Abgang von Allegretti könnte Nourzad in seiner Rookie-Saison dessen Rolle als Backup Interior Lineman einnehmen. Bei günstiger Entwicklung kann er auch von mehr träumen, zumal die Verträge von C Humphrey und RG Smith nach der 2024er Saison auslaufen.


    6-211 Kamal Hadden, CB, Tennessee

    6‘1‘‘. 106 lbs, 30 7/8‘‘ Arme, 8 ½‘‘ Hände

    Hadden spielte zunächst am Junior College und transferierte dann dann (nach zwischenzeitlichem Commitment zu Auburn) zu den Volunteers, wo er seit 2019 spielte. Er ist ein großer, physischer CB mit überdurchschnittlicher Athletik. Er ist explosiv, aber ihm fehlt eine hohe Endgeschwindigkeit. Er spielt sehr nah am Gegner, ist aber auch ein wenig „grabby“. Leider war er am College verletzungsanfällig (16 Spielen in 3 Jahren verpasst, darunter die letzten 6 in 2023 aufgrund einer Schulter-Operation im Oktober), aber dennoch sehr produktiv (6 INTs und 5,5 Sacks sowie 18 Pass Breakups in 3 Jahren). Nach dem Coverage Grade von PFF wäre er der fünftbeste CB der Klasse. Er wurde meist als Outside Corner eingesetzt, ist aber durchaus vielseitig. Seine herausragende Fähigkeit besteht in hervorragendem "ball tracking": Wenn der Ball in der Luft ist und Hadden irgendeine Chance hat, eine Hand an den Ball zu bekommen, wird ihm das auch gelingen. 2023 spielte er 184 coverage snaps, wobei er ledigilch 12 catches zuließ, aber auch 11 Mal den Ball wegschlagen konnte.

    Neben seiner Verletzungsanfälligkeit stehen aber auch hinter seiner Geschwindigkeit, seinem bislang äußerst schwachen Run Support und potentiell mangelnder charakterlicher Reife („maturity“) gewisse Zweifel. Aber in der Entwicklung von DBs haben die Chiefs in den letzten Jahren viel Erfolg gehabt – und Leadership ist im Locker Room vorhanden. Rein vom Talent her ist auch Haden ein Value Pick.


    7-248, C. J. Hanson, G, Holy Cross

    6‘5‘‘, 300 lbs, 32 3/8‘‘ Arme, 9 3/8‘‘ Hände

    Hanson ist football-technisch ein Spätstarter. Er war nur ein Jahr Starter an der High School und spielte dann an einer kleinen Uni, wo er drei Jahre Starter auf RG war (38 Starts). Er war zweimal im 1st All-Patriot League Team (2022 und 2023) und hat in 1.027 Pass Blocks gerade einmal einen Sack zugelassen. Das muss man aber natürlich dahingehend relativieren, dass er praktisch keine Erfahrung gegen Top-Level-Competition gesammelt hat. Er hat schnelle Füße und bewegt sich gut im Open Field. Seine unglaublich athletischen Testergebnisse bei der Combine (u. a. RAS-Score von 9,84, womit er #26 unter 1.583 Guards seit 1987 ist) dürfte ihm den Draftpick eingebracht haben. Er dürfte ein „Project“ sein, muss an Muskelmasse zulegen und sich erst einmal seinen Platz im Kader erkämpfen.

    Vorstellen kann ich mir inzwischen fast alles. Aber der Sinn erschließt sich mir nicht. Die Chiefs haben viel Geld in wenige Spieler investiert. Also benötigen sie sehr viele richtig billige Spieler. Richtig billig sind vor allem Spieler mit Rookie-Vertrag. Die Chiefs benötigen also in diesem Jahr und in den kommenden Jahren tendenziell viele Draftpicks, zumal auch nach der nächsten Saison die Verträge wichtiger Spieler (z. B. Humphrey, Smith, Bolton) auslaufen. So einen Trade würde ich erwarten, wenn man einen Franchise-QB benötigt.

    Ich find's in gewisser Weise schade, dass OT Joe Alt vermutlich sehr früh weg sein wird. Ich hätten den Sohn des ehemaligen Chiefs-OT John Alt gerne in Missouri gesehen. Ansonsten bin ich einfach mal gespannt, was die Draft uns so bringt.

    In der Offseason gibt es eben viele Nebelkerzen. So wurde beispielsweise über einen möglichen Rücktritt von Andy Reid nach dem Titelgewinn diskutiert. Stattdessen haben die Chiefs nun mit HC Andy Reid, GM Brett Veach und President Mark Donovan bis 2029 verlängert. Angeblich ist Reid nun der bestbezahlte HC der NFL ... bis der nächste Top-Coach seinen Vertrag unterschreibt.

    Im Moment gibt es - abgesehen von unzähligen Spekulationen darüber, wen die Chiefs draften könnten - wenige Neuigkeiten. Immerhin hat sich Andy Reid sehr positiv über WR Kadarius Toney geäußert. Das klingt so, als würde man es trotz leichter Dissonanzen gegen Saisonende mit ihm noch einmal versuchen wollen.

    Reichelt schrieb drei Sätze. Der zweite und der dritte sind eine Meinungsäußerung ("Wir leben in... Was ist das nur...?"), die als solche selbstverständlich erlaubt sein muss. Der erste aber ist dem gesamten Satzbau und Inhalt nach eine Tatsachenaussage und zwar eine nachweislich falsche. Dass er den von ihm bewusst falsch zitierten bzw. interpretierten Artikel verlinkt, macht die Aussage nicht richtiger. Seine Aussage lässt auch nicht einen Funken Interpretationsspielraum in dem Sinne, dass er gemeint haben könnte, Deutschland zahlt Geld an Dritte, das mittelbar vielleicht auch den Taliban zugute kommen könnte. "Deutschland zahlt... an die Taliban" schreibt er und das ist eine reine, unmissverständliche Lüge.

    Ich weiß nicht, ob die Entscheidung des BVerfG schon schriftlich vorliegt. Aber spontan würde ich (stark verdichtet) folgende Argumentation erwarten: Man darf diese drei Sätze nicht in ihre Einzelteile zerlegen, sondern es handelt sich um eine zusammenhängende Gesamtaussage. Deren Schwerpunkt liegt in einer Meinungsäußerung. Zudem muss man bei der Interpretation (juristisch: "Auslegung") der Gesamtaussage auch den verlinkten Artikel mit berücksichtigen. Außerdem entspricht es ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (z. B. "Soldaten-sind-Mörder"-Entscheidung), dass bei mehreren ernsthaft in Betracht kommenden Interpretationen, von denen mindestens eine zulässig ist, im Zweifel für die Meinungsfreiheit zu entscheiden ist. Zudem entspricht es auch ständiger Rechtsprechung des BVerfG, dass man sich gerade in der politischen Auseinandersetzung im Zweifel besonders viel gefallen lassen muss.

    Die Abgrenzung ist immer schwierig, da will ich dem Kammergericht keinen Vorwurf machen. Aber ich wäre im Einklang mit dem Verfassungsgericht nicht auf die Idee gekommen, Reichelt hier einen juristischen Vorwurf zu machen. Er ist halt polemisch, aber wem das nicht gefällt, der muss ja nicht zuhören/mitlesen.

    Ja, die Frage, ob sich der Baum beschweren sollte, wenn der Ochse sich an ihm reibt, ist eine Diskussion wert. Die Frage, wer in dem Fall den Schutz der rechtsstaatlichen Institutionen auf seiner Seite haben sollte, in meinen Augen nicht.

    Dieser Aussage stimme ich formal zu, aber mit umgekehrtem Inhalt hinsichtlich des zweiten Satzes. Soll wirklich die Regierung vor bloßen Wortbeiträgen der Bürger geschützt werden? Auch jenseits der konkreten juristischen Fragestellung erscheint mir das abenteuerlich.

    RB O. J. (Orenthal James bzw. "Orange Juice") Simpson ist gestorben. Mir fällt spontan kein Footballspieler ein, dessen Leben eine größere Bandbreite an Höhen und Tiefen aufwies. Von ganz unten ging es nach ganz oben und wieder zurück:

    • Schwere gesundheitliche Probleme als Kind
    • Mitglied einer kriminellen Jugendgang
    • Heisman-Trophy-Gewinner, später College Football HoF
    • NFL-Profi (Bills, 49ers); 1x MVP, 4x Rushing Leader, 5x 1st Team All Pro, 6x ProBowl, später NFL HoF und 75-year-anniversary team
    • Erste Ehe mit 3 Kindern, eine Tochter ertrank im Pool
    • Sympathieträger als erfolgreicher Sportler, Werbefigur, Schauspieler
    • Zweite Ehe mit 2 Kindern, Eifersucht, körperlichen Auseinandersetzung
    • Mord an der Ehefrau, Verfolgungsjagd im TV mit dauerhaft verbliebenem Mordverdacht gegen Simpson (strafrechtlich freigesprochen, zivilrechtlich verurteilt)
    • wirtschaftlicher Ruin infolge der Prozesse
    • Rest des Lebens geprägt durch Begehung von Straftaten und Ansehensverlust.

    Warum sollte das überraschend sein? 8 Felonies, da liegt es doch nahe, dass er erst einmal einbestlelt wird. Es ist zu vermuten, dass er, sobald er sich meldet, schnell erst einmal gegen Kaution wieder frei kommt. Ich finde es dagegen eher überraschend, dass es keine Vorwürfe wegen unerlaubtem Entfernen vom Unfallort zu geben scheint.

    Aus deutscher Sicht (!) setzt ein Haftbefehl voraus, dass es einen dringenden Tatverdacht gibt (unproblematisch) und ein Haftgrund vorliegt (Wiederholungsgefahr oder Fluchtgefahr oder Verdunkelungsgefahr) und die U-Haft nicht ausnahmsweise unverhältnismäßig ist. Nach unseren Maßstäben wäre ein Haftgrund vermutlich nicht mal am Horizont zu sehen. Aber das mag in den USA anders sein.

    Ich vermute auch, dass er rein praktisch erst einmal nicht wirklich hinter Gitter muss.

    Hinsichtlich des unerlaubten Entfernens vom Unfallort stimme ich Dir zu. Auch für den Besitz von Marihuana hätte ich etwas erwartet.

    Gegen Rice gibt es wohl - aus deutscher Perspektive etwas überraschend - einen Haftbefehl. Er hat 24 Stunden, sich bei den Behörden freiwillig zu melden. Tatvorwürfe sind wohl ein Zusammenstoß mit schwerer Körperverletzung, eine schwere Körperverletzung und sechs Körperverletzungen. So schlimm sieht das auf dem Video gar nicht aus, aber ich weiß natürlich auch nicht, was da nach US-Recht alles unter (schwere) Körperverletzung fällt.

    "Police said arrest warrants have been issued for Rice, 23, for one count of aggravated assault, one count of collision involving serious bodily injury and six counts of collision involving injury. [...] Aggravated assault, a second-degree felony, is punishable by up to 20 years in prison. Collision involving bodily injury, a third-degree felony, is punishable by up to 10 years in prison, and collision involving injury is punishable by up to five years in prison." :paelzer::madness

    Chiefs' Rashee Rice facing 8 charges in relation to high-speed wreck - ESPN

    Die spinnen, die Römer.

    Der Vertrag von Backup-QB Carson Wenz hat ein Volumen von 3,3 Mio. Er erhält 2,2 Mio. fix (1,21 Mio. Grundgehalt; 0,99 Mio. Signing Bonus) und einen Roster-Bonus von 64.706 $ pro Spiel, mithin insgesamt weitere 1,1 Mio. Den letztgenannten Bonus erhält er bereits, wenn er im aktiven Roster steht, so dass es rein praktisch sehr wahrscheinlich ist, dass er den gesamten Bonus erhält. Da er im letzten Jahr allerdings nur in 8 Spielen aktiv war, zählen die übrigen 9 Spiele regeltechnisch als "not likely to be earned". Gegen die Salary Cap zählt er also erstmal nur mit ca. 2,7 Mio - der Rest fällt dann voraussichtlich im Folgejahr an.

    Um auch mal wieder was Sportliches von den Chiefs zu vermelden: DE Mike Danna erhielt einen neuen 3-Jahres-Vertrag über 24 Mio.$, 13 Mio.$ davon garantiert.

    Es wird spekuliert, dass Veach mit Danna ein "Gentleman's Agreement" hatten. Es mutet jedenfalls schon etwas merkwürdig an, dass Danna nach seiner guten letzten Saison nirgendwo einen "visit" hatte und dann aus heiterem Himmel für drei Jahre bei den Chiefs unterschreibt.

    Das finanzielle Konzept der Chiefs durchschaue ich weiterhin nicht, aber für Danna freut es mich sehr.

    Britt Reid - manche erinnern sich: Sohn von Andy Reid und ex-Assistenzcoach der Chiefs, der kurz vor dem Superbowl 2021 unter Alkohol-/Medikamenteneinfluss einen Autounfall verursacht hatte, insbesondere mit langfristigen Folgen für ein Kind - wurde vor etwa einem Monat aus der Haft entlassen. Seine ursprüngliche Haftstrafe von 3 Jahren wurde nach Teilverbüßung (16 Monate Haft) und Absolvierung eines "alcohol abuse treatment program" hinsichtlich des verbleibenden Rests in eine Bewährungsstrafe mit Hausarrest umgewandelt.

    Was ja ziemlich sinnfrei wäre, da die Tat sich nicht verändert dadurch das jemand stirbt oder nicht. Aber schon möglich das man hier Milde walten lässt. Wobei eben die Fahrerflucht erschwerend noch hinzukommt.

    Kommt es (allein) auf den Handlungsunwert oder (auch) auf den Erfolgsunwert an? Das ist eine ewige rechtsphilosophische Frage. In allen mir bekannten Rechtssystemen kommt es auf beides an. Um einmal im bundesdeutschen Strafrecht zu bleiben:

    Wenn mein Handeln vorsätzlich darauf gerichtet ist, eine Straftat zu begehen, und ich habe "Erfolg", dann werde ich wegen der Verwirklichung des vollendeten Vorsatz-Deliktes bestraft. Habe ich dagegen (bei im Übrigen unveränderten Umständen) keinen Erfolg, dann werde ich höchstens wegen des Versuchs (§ 22) bestraft, wenn der Versuch überhaupt unter Strafe steht (§ 23). Wenn eine Versuchsstrafbarkeit besteht, kann ich milder bestraft werden (§§ 23, 49), was auch der praktische Normalfall ist. Zudem habe ich die (rechtspolitisch sehr umstrittene) Möglichkeit, unter bestimmten Umständen sogar völlig strafbefreiend vom Versuch zurückzutreten (§ 24).

    Wenn ich fahrlässig handele und dadurch einen strafrechtlichen "Erfolg" verursache, dann werde ich höchstens wegen des vollendeten Fahrlässigkeits-Deliktes bestraft, wenn die fahrlässige Begehung überhaupt unter Strafe steht. Habe ich hingegen keinen "Erfolg", dann ist die Tat normalerweise straflos, denn einen "fahrlässigen Versuch" gibt es nicht.

    Ein paar Beispiele:

    Für die vorsätzliche Tötung eines anderen Menschen sieht das Gesetz im Regelfall einen Strafrahmen von 5-15 Jahren vor (§ 212 Totschlag), in Sonderfällen auch mehr (= lebenslänglich (§§ 211, 212 Abs. 2) oder weniger (§ 213). Für den Versuch wird der Strafrahmen in der Regel auf 2-7,5 Jahre reduziert (§ 49 Abs. 1 Nr. 2, Nr. 3). Für die fahrlässige Tötung gibt es eine Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder Geldstrafe (§ 222 StGB). Ist man fahrlässig, aber das Opfer hat Glück, ist gar kein Tötungsdelikt verwirklicht.

    Ich kann dieses Macho-Gehabe von wegen: "Ich-bin-besser-als-du-und-meine-Karre-ist-schneller-als-deine!" überhaupt nicht verstehen. Weder auf Privatgelände und schon gar nicht auf öffentlichen Straßen sollte man sowas abhalten. Das ganze zeugt für mich immer von einer gewissen fehlenden Reife bei den Akteuren. Wir reden da immerhin von Leuten, die wahrscheinlich alle über zwanzig waren. Eine Entwicklung, die über solche lächerlichen Allüren erhaben ist, sollte man in dem Alter voraussetzen können. Wenn man schon einen Hang zu Geschwindigkeiten hat, hätte man halt besser eine NASCAR- oder Formel 1-Karriere beginnen sollen.

    Eine Verantwortung eines Spielers gegenüber seinem Arbeitgeber besteht natürlich in vielerlei Hinsicht. Ich glaube im Fußball haben einige Klubs eine Klausel im Vertrag, die "den Spielern das Ausüben risikoreicher oder verletzungsriskanter Sportarten in der Freizeit ohne explizite Einwilligung des Vereins, verbietet." Illegale "Beschäftigungen" sind ja ohnehin grundsätzlich außen vor.

    Ich denke, da sollte man verschiedene Ebenen unterscheiden:

    Kann ich es emotional nachvollziehen, dass man mit jemand anderem ein Rennen fahren will? Unbedingt! Was Du als "Macho-Gehabe" und "Allüren" empfindest, kann ich wunderbar verstehen. Gerade bei einem erfolgreichen Sportler erwarte ich sogar, dass sein Hang zu kompetetivem Verhalten besonders ausgeprägt ist. Warum gucken wohl so viele Menschen bei Rennen jedweder Art zu? Weil sie ein wenig davon träumen, so zu sein wie derjenige, den sie anfeuern oder bewundern.

    Würde ich Autorennen wirklich fahren? Wohl kaum, jedenfalls nicht am Limit. Da wären mir mein Leben und meine Gesundheit viel zu wichtig. Aber wenn ich so gut fahren könnte wie einst Walter Röhrl ...

    Darf ich als Profisportler außerhalb meiner Disziplin meine Gesundheit gefährden? Das hängt vom (wirksamen) Inhalt des Vertrages ab. Früher gab es bei Bundesliga-Fußballern die Klausel, dass sie nicht Skifahren dürften. Wenn ich mich richtig erinnere, ist eine solche Klausel aber unwirksam. Jedenfalls nach deutschem Rechtsverständnis darfst Du als Arbeitgeber nicht derart weit in das Privatleben Deines Angestellten eingreifen.

    Sollte ich als Profisportler meine Gesundheit und damit meine Karriere riskieren? Wohl kaum. Gerade in der NFL kann es ganz schnell vorbei sein. Da steht der Spaß am Rennen wohl in keinem vernünftigen Verhältnis zum Risiko.

    Aber der hier entscheidende Punkt ist natürlich: Ich darf unter keinen Umständen Autorennen im öffentlichen Straßenverkehr veranstalten, weil ich dabei unbeteiligte Dritte gefährde. Das gilt für Otto Normalverbraucher genauso wie für Siggi Superstar. So viel Hirn sollte auch ein Rashee Rice haben.

    Zum "Dallas-Unfall": Man kann wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Rice beteiligt war, zumal er ein unfallbeteiligtes Fahrzeug gemietet hat und als einziger Fahrer zugelassen war. Ich kann ja emotional noch nachvollziehen, wenn junge Männer Rennen fahren wollen. Aber wenn man schon solche Risiken eingeht, warum dann nicht auf einem Privatgelände bzw. einer Rennstrecke?

    Wenn Rice beteiligt war, wovon ich derzeit ausgehe, war es natürlich ein "Doppelfehler" (illegales Autorennen auf öffentlicher Straße mit Unfall + Fahrerflucht). Im Idealfall kommt vielleicht eine Bewährungsstrafe und eine NFL-Sperre dabei heraus, die mindestens bei 6 Spielen liegen dürfte, nach den zuletzt angewandten NFL-Maßstäben auch durchaus höher sein könnte, wobei mir kein vergleichbarer Fall bekannt ist.

    Glücklicherweise war der Unfall an sich noch vergleichsweise harmlos. Nach den ersten Meldungen hatte ich mir viel Schlimmeres vorgestellt.

    Video Appears to Show Rashee Rice Walking Away From Scene of Six-Car Crash | FOX Sports Radio (iheart.com)

    Als Fan der Walisischen Rugby-Nationalmannschaft war und bin ich sehr enttäuscht, dass sich Rees-Zammit - im Rugby meist als "Wing" und gelegentlich als "Fullback" eingesetzt - dem Football zugewandt hat. Er war/ist einer der schnellsten Rugbyspieler der Welt, möglicherweise sogar der schnellste. Er war einer der großen Hoffnungsträger für die nächste Generation der Waliser. Wenn es nach mir ginge, würde er morgen wieder für Wales spielen. Aber es ist natürlich seine Entscheidung - und in der NFL verdient man mehr, wenn man es in den Kader schafft.

    Seine unglaubliche Geschwindigkeit macht ihn natürlich auch für die NFL interessant. Im Grunde kommt für ihn ein Einsatz als KR, PR, RB oder WR in Betracht. Athletik und Kondition sollten für einen Rugbyspieler kein Problem sein. Aber der Wechsel der Sportart gelingt nur wenigen. Die Fragen/Probleme, die sich stellen, sind vermutlich:

    • Kann er seine Geschwindigkeit auch in Football-Ausrüstung zeigen?
    • Kann er Pässe trotz Coverage fangen?
    • Kann er in absehbarer Zeit Passrouten erlernen?
    • Kommt er körperlich mit häufigen Tackles zu recht?

    Das ist in der Tat sehr wenig. Über den Daumen gepeilt zählt ein Pick in der xten Runde des Folgejahres so wie ein Pick in der x+1ten Runde des aktuellen Jahres. Mit anderen Worten: Die Chiefs haben wirtschaftlich etwa einen Viertrundenpick erhalten. Da hätte ich ihn lieber noch ein Jahr bei den Chiefs gesehen. Aber vermutlich wollen die Chiefs das Geld anderweitig investieren.

    Brown ist eine vielversprechende Verpflichtung. [...]

    Was Brown angeht, gefällt mir diese Neuverpflichtung mit jedem Tag besser. Wenn man im Schnitt 1-2 zusätzliche Drives pro Spiel mit Punkten abschließt, weil nicht wieder irgendein Honk sinnlos den Ball gedroppt hat (oder nicht in der Lage war, ein Minimum an Seperation zu kreieren, obwohl Mahomes sich Houdini-like alle Zeit der Welt gekauft hat), sieht die Welt gleich viel entspannter aus. Ich vermute, dass er sportlich sehr gut passen wird - dann darf er sich nur nicht verletzen.

    Die Situation mit Sneed ist immer noch unklar. [...]

    Wenn es den Chiefs gelingen sollte (vielleicht mit Kontraktumstrukturierungen bei anderen Spielern) finanziellen Raum für ihn zu schaffen - er selbst müsste natürlich auch ein wenig zurückrudern - könnte er vielleicht sogar in Kansas City bleiben. Immerhin wäre er damit bei einem Team, das der amtierende NFL-Champion ist und auf einen three-peat abzielt. M.E. kein unwichtiger Aspekt.

    Ich glaube, wir koennen uns die Sache mit Sneed in Ruhe anschauen.

    Wir haben ja auch noch Mc Duffie.

    Zunächst einmal haben die Chiefs aktuell 19 Mio. Cap Space in Sneed investiert. Das ist die zwingende Folge der Franchise Tag. Wenn es zu einem Trade kommt, werden diese 19 Mio. wieder frei. Dann käme in Betracht, entweder noch einen namhaften Spieler zu verpflichten oder schon einmal das Thema "Vertragsverlängerung" - z. B. mit Humphrey oder Bolton - in Angriff zu nehmen.

    Rein sportlich betrachtet wäre es natürlich super, wenn Sneed bliebe. Klar ist McDuffie auch sehr gut, aber die Besonderheit in der abgelaufenen Saison lag gerade darin, dass die Chiefs zwei hervorragende CBs hatten. Das gibt dem DC ungeheure Flexibilität.

    Andererseits wollen die Chiefs ja gerade auf CB sehr wenig Geld ausgeben. Ich rechne mit einem Trade, aber selbst wenn er bleibt, kann ich mir schwer vorstellen, dass das über 2024 hinaus ginge. Irgendwo muss man sparen, wenn man so viel Geld für ein paar Spieler ausgibt. Nach der letzten Umstrukturierung bei Mahomes zählen er, DT Jones, OT Taylor, TE Kelce und LG Thuney insgesamt mit ca. 172,6 Mio. gegen die 2025er Salary Cap.

    Angeblich trainieren WR Marquise Brown und QB Patrick Mahomes bereits miteinander. Jetzt sind die Vertragsdetails von "Hollywood" Brown bekannt geworden:

    Die Basis bilden der Signing Bonus von 3 Mio. und das Grundgehalt von 3,5 Mio. Hinzu kommen ein Workout Bonus und ein (auf 17 Spiele verteilter) Active Roster Bonus von 0,25 Mio. Schließlich gibt es noch drei gestaffelte Performance Boni, nämlich bis zu 1 Mio. für TDs (7) und jeweils bis zu 1,5 Mio. für Playing Time (75 %) und Receiving Yards (1.000). Gegen die Salary Cap 2024 zählen ca. 8,2 Mio: Grundgehalt, Signing Bonus, Workout Bonus und anteilig die sonstigen Boni, die mit den Zahlen des Vorjahres (14 Spiele, 4 TDs, 69 % Playing Time, 574 yards) erreicht worden wären.

    Kleiner Fun Fact am Rande: HC Andy Reid wird für die Royals zu Saisonbeginn den Ceremonial First Pitch werfen.

    Das waere schon gut.

    Wenn es jetzt aber wirklich der 15th overall sein sollte und es gibt noch einen guten OT oder sogar WR zu diesem Zeitpunkt, kann man das auch gerne machen.

    Da stimme ich zu, aber ich halte es für völlig unrealistisch, dass die Chiefs für Sneed einen Erstrundenpick bekommen, geschweige denn die #15.

    Wird zumindest spekuliert. Hat Ballard ja schonmal mit Buckner gemacht. Den würd ich aber schon in einem anderen Ballpark einordnen. Damals brauchten wir einen DT und man häte Kinlaw draften müssen. Insofern war es damals eine gute Entscheidung von Ballard.

    Ich hoffe es nicht, da es etliche gute Corner gibt im Draft und entweder die oder ein guter WR bis 15 fallen würden. Zudem muss man Sneed ja bezahlen. Alles in allem glaube und hoffe ich, dass es nur Gerüchte sind um Sneeds Marktwert zu steigern.

    Wollte von euch nur wissen, wie ihr Sneed einschätzt.

    Rein sportlich betrachtet ist Sneed einen First-Rounder ganz locker wert. Er kann auf CB alles spielen (Outside, Slot, Blitzes) und hat auch schon alles gespielt. Ich weiß nicht mehr genau, ob er in seiner Rookie-Saison als Outside Corner angefangen hat und nach seiner Verletzung Slot gelernt hat oder umgekehrt, aber er konnte am Ende der Rookie-Saison schon beides spielen. Nach seiner Rookie-Saison habe ich einen "Re-Draft" gesehen, in dem man ihn in den Top-10-Overall gepickt hätte. In den nächsten Jahren hat er sich noch weiter verbessert. Ich weiß nicht spontan, ob sich das am Ende der Playoffs noch geändert hat, aber im Januar 2024 gab es mal eine Statistik, dass der letzte Pass-TD, den die Chiefs abgegeben habe, als Sneed der nächste Gegenspieler war, im November war - und zwar im November 2022 (!). Er ist - jedenfalls in der Defense der Chiefs - ein toller Spieler.

    Allerdings müsste man bei einem Trade berücksichtigen, dass er letztlich nur noch ein Jahr bei den Chiefs spielen würde und zudem infolge der Franchise Tag sehr teuer wäre (19 Mio.). Die Chiefs verfolgen seit Jahren ein Konzept, für Cornerbacks fast kein Geld auszugeben und immer wieder junge Leute zu entwickeln. Aus der Ferne hatte ich den Eindruck, dass die Chiefs ihn "getagged" haben, um überhaupt irgendetwas für ihn zu bekommen. Ich habe zuletzt einen Artikel gelesen, in dem in Bezug auf die Colts von einem Drittrundenpick und möglicherweise noch einem late-round-pick 2025 die Rede war. Das wäre rein sportlich betrachtet ein riesiges Schnäppchen, aber der Spieler wäre finanziell teuer und die Chiefs haben vermutlich keinen riesigen Hebel.

    Dessen ungeachtet würde ich mich freuen, wenn die Chiefs noch ein Jahr mit zwei so großartigen CBs wie Sneed und McDuffie spielen würden. Aber meine Einschätzung ist ganz klar, dass es auf einen Trade hinausläuft und die Chiefs wieder DBs draften.