Beiträge von Chief

    Wie befürchtet wurde S Bryan Cook auf IR gesetzt und fällt damit mindestens für vier Spiele aus. Er könnte frühestens im letzten Saisonspiel wieder eingesetzt werden.


    Seinen Roster Spot erhält LB Nick Bolton, der erwartungsgemäß heute von der IR aktiviert wurde. im Kader für das Spiel gegen die Bills übernimmt er die "Planstelle" von LB Drew Tranquill.


    Der fehlende Safety wird dadurch ergänzt, dass S Deon Bush von der Practice Squad hochgeholt wird.


    RB Deneric Prince wird in der zweiten Woche in Folge von der Practice Squad in den Kader geholt. Nachdem er in der letzten Wochen Jerick McKinnon ersetzt hat, ist nun der Ausfall von Isiah Pacheco der Grund.

    RB Isiah Pacheco, S Bryan Cook, LT Donovan Smith und LB Drew Tranquill sind "out" für Sonntag. Bei Pacheco und Cook droht sogar IR.


    LB Nick Bolton hat die gesamte Woche voll trainiert. Es wird erwartet, dass er am Samstag von IR aktiviert wird und gegen die Bills zur Verfügung steht.


    RB Clyde Edwards-Helaire wird als Starter erwartet, ebenso LT Wanya Morris und S Mike Edwards.


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    WR Justyn Ross wird von der NFL wohl für 6 Spiele gesperrt. Das ist zumindest konsistent, da in vergleichbaren Fällen zuletzt vergleichbare Sanktionen verhängt wurden. Da allerdings die Spiele auf der "Exemption List" angerechnet werden, stünde er theoretisch nach dem Bills-Spiel wieder zur Verfügung.

    Ein Blick ins Lazarett:


    LB Nick Bolton trainiert weiter und nunmehr sogar voll mit. Ich gehe davon aus, dass er bald wieder mit an Bord ist, aber nichts zwingend schon am Sonntag. Selbst wenn er schon wieder einsatzbereit wäre, würde er sicher nicht mit seinem üblichen Snap Count spielen.


    RB Jerick McKinnon kehrt als "limited participant" ins Training zurück.


    Die frisch Verletzten aus dem letzten Spiel sind zu Wochenbeginn nicht im Training:


    S Bryan Cook hat einen "sprained ankle". Da laufen die Untersuchungen noch, aber mit dieser Diagnose dürfte er erstmal ausfallen. Sein Backup ist Mike Edwards.


    LT Donovan Smith hat Nackenbeschwerden ("neck stinger"). Manche Beobachter gehen davon aus, dass er nicht spielen und durch Wanya Morris ersetzt wird, aber Andy Reid hat sich vorsichtig optimistisch geäußert.


    RB Isiah Pacheco hat zwar bis zu seiner ejection kurz vor Schluss durchgespielt, wurde aber mehrfach ordentlich durchgeschüttelt. Bei ihm wurde eine Schulterprellung diagnostiziert.


    LB Drew Tranquill ist noch im Concussion Protocol und damit zunächst nicht im Training - da muss man abwarten.


    Pacheco würde vermutlich am meisten fehlen. Zudem ist zu hoffen, dass nicht (weiter) Bolton und Tranquill gleichzeitig ausfallen, weil dann mit Cochrane der dritte Mann auf dieser Position spielen muss. Edwards für Cook und Morris für Smith wäre m. E. zu verkraften.

    Gratulation zum Sieg. Die Packers - insbesondere auch QB Love - haben seit Saisonbeginn gewaltige Fortschritte gemacht, die ich ihnen damals nicht im Ansatz zugetraut hätte. In dieser Form wird in den Playoffs wohl keiner sich darum reißen, gegen Green Bay spielen zu dürfen.

    Das war ein schlechtes Spiel der Chiefs. Allerdings erscheint mir - trotz ärgerlicher Fehler - dieses Mal die Kritik, soweit sie die Offense betrifft, überzogen.


    Jedes Team hatte lediglich 7 Drives, da man den Kneeldown der Chiefs unmittelbar vor der Halbzeit nicht wirklich zählen kann. Das ist ganz extrem wenig. Ein normaler Mittelwert in der NFL wären je 10 Drives. Wenn man das hochrechnet, läuft es auf ein Ergebnis von 39:27 hinaus. Da sieht man gleich, wo das Problem lag. Die Defense hatte einfach zu viele schlechte Plays. Chris Jones hat es mit der Äußerung, die "Fundamentals" (z. B. Tackling) hätten in der Defense einfach nicht gestimmt, auf den Punkt gebracht. Die Chiefs hatten weniger Yards (337:382), man hat den Turnover Battle verloren (0-1) und auch weniger Sacks (2-3). Auch wenn man sich mit etwas Glück in die Overtime hätte retten können, war die Niederlage verdient.


    Aber ich mache mir dennoch nur bedingt Sorgen. Meine Prognose: Vorbehaltlich gravierender Verletzungen spielt die Defense in diesem Jahr nicht noch einmal so schlecht. Die Chiefs waren vor der Niederlage Favorit auf den #1-Seed in der AFC. Jetzt sind sie von den Chancen her ungefähr gleichauf mit Baltimore, weil sie das vermeintlich leichteste Restprogramm und die günstigen Tie-Breaker haben. Spöttisch könnte man sagen: Die Chiefs verlieren nur bei den Broncos, wenn Mahomes Grippe hat, oder gegen Teams aus der NFC, auf die man in den Playoffs erst im Superbowl wieder treffen kann.


    Neben der schwachen Defense haben offensiv einmal mehr MVS und Skyy Moore enttäuscht. Auch von Toney war wenig zu sehen. Die Zahlen von Kelce und Rice fand ich völlig in Ordnung, auch wenn man sich natürlich immer noch mehr wünschen würde. Aber ich erinnere: Es waren eben auch nur 7 Drives.


    Zum Schluss aber noch ein paar positive Punkte: LB Jack Cochrane, der unter normalen Umständen nur für die Special Teams vorgesehen ist, hat seinen Job nach dem frühen unglücklichen Ausfall von Drew Tranquill (Gehirnerschütterung) ordentlich gemacht. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von LT Donovan Smith (Nacken) hat auch Rookie-OT Wanya Morris erstaunlich ordentlich gespielt. Klasse war einmal Mehr RB Isiah Pacheco, wenn man mal davon absieht, dass er im letzten Drive die Sportart verwechselt und eine Ejection kassiert hat. Obwohl viele Chiefs in diesem Spiel Verletzungsprobleme hatten oder zu haben schienen, besteht Hoffnung, dass nichts Langfristiges dabei ist. Tranquill dürfte spätestens im übernächsten Spiel wieder dabei sein. Bei S Bryan Cook sind noch weitere Untersuchungen erforderlich, aber jedenfalls ist der Knöchel nicht gebrochen.

    Bei LB Nick Bolton lassen es die Chiefs erwartungsgemäß langsam angehen. Er hat in dieser Woche eingeschränkt mittrainiert, bleibt aber auf IR und ist jedenfalls am Sonntag noch nicht dabei.


    RB Jerick McKinnon ist erst am Donnerstag ins Training eingestiegen, wobei er ebenfalls nur eingeschränkt trainiert hat. Er ist "questionable" [EDIT: inzwischen: out - an seiner Stelle wurde der ungedraftete Rookie Deneric Prince von der Practice Squad in den Kader aufgenommen] für Sonntag.


    Alle anderen haben voll trainiert. Insbesondere sieht es so aus, als ob WR Kadarius Toney wieder mit von der Partie wäre.

    Oltre


    Der Artikel scheint zwar einen realen Hintergrund zu haben, aber vor allem viel heiße Luft zu sein.


    Das Stadtgebiet von Kansas City erstreckt sich auf vier Bezirke (Counties) in Missouri (Cass, Clay, Jackson, Platte). Eigentümerin des Arrowhead Stadiums ist die "Jackson County Sports Complex Authority", also eine Behörde von Jackson County. Gleiches gilt übrigens für das benachbarte Kauffman Stadium der Royals.


    Wyandotte County ist ein benachbarter Bezirk, der auf dem Staatsgebiet von Kansas liegt. Aber der Sitz des Bezirkes liegt in Kansas City und man hat eine gemeinsame Verwaltung.


    Wenn man mal auf den Stadtplan von Kansas City schaut, ist das im Grunde "alles eins".


    Es geht - wie üblich - um den Neubau von Stadien, den konkreten Standort und die Finanzierung. Da gibt es - wenig verwunderlich - viele Diskussionen und unterschiedliche Ansichten.


    Ein Stadtrat hat nun wohl im Radio sinngemäß geäußert, dass die Gespräche zwischen dem Bezirk Jackson und den Royals nicht gut liefen und er gehört habe, dass die Royals (!) sich Angebote aus anderen Stadtteilen von Kansas City (!!) anhören könnten, darunter von dem in Clay gelegenen North Kansas City und möglicherweise einem Standort im Bezirk Wyandotte.


    Weiter hat der Stadtrat geäußert, auch die Chiefs seien angeblich unzufrieden, und spekuliert, sie könnten möglicherweise auch den Bezirk Jackson verlassen.


    Das "Worst Case Scenario" im Rahmen dieser wilden Spekulation scheint also zu sein, dass Royals und/oder Chiefs irgendwann in einem anderen Stadtteil spielen könnten.

    Ich glaube, du überschätzt die Differenz bei den Verwandlungsquoten von Strafecken und Elfmetern. Eine Strafecke hat doch eine deutliche Konsequenz. Die Quellen, die ich dazu auf die Schnelle finden konnte, sind nicht ganz eindeutig. Aber die Trefferquote scheint so zwischen 40% und 60% zu liegen. Bei Elfmetern reden wir von ca. 75% in Europa zwischen 2009 und 2019. Das ist natürlich immer noch merklich mehr als bei einer Strafecke. Aber eine Strafecke dürfte damit von der Konsequenz her immer noch näher an einem Elfmeter, als an einem Freistoß liegen.

    "Gefühlt" hätte ich bei Elfmetern >80% erwartet und bei Strafecken vielleicht 25-30 %. Aber auch wenn Deine Zahlen stimmen muss man berücksichtigen, dass im Hockey generell mehr Tore fallen als im Fußball. Ein Freistoß im Strafraum - vielleicht könnte man auch an einen direkten Freistoß denken, den es bislang nicht gibt - ist zudem gefährlicher als ein Freistoß "irgendwo auf dem Feld".

    Man sollte vielleicht erwähnen, dass es auch beim Rugby keine reine Nettospielzeit gibt. Die Uhr wird je nach Situation und Klärungsbedarf angehalten.

    Da hast Du natürlich Recht, aber im Rugby wird dadurch jedenfalls nicht so offensichtlich Zeit geschunden wie teilweise im Fußball. Vielleicht sollte man gleich noch etwas aus dem Rugby übernehmen: Bei einer Verletzung wird normalerweise weitergespielt. Der Spieler kann auf dem Platz behandelt werden. Das Spiel wird höchstens unterbrochen, wenn er "im Weg" liegt und es dadurch gefährlich wird.


    Was die Kommunikation mit den Schiedsrichtern angeht, bin ich zwiegespalten. Es ist am Ende sicherlich eine Henne/Ei Situation, aber irgendwie ist nicht der nur der Umgang von den Spielern im Rugby anders, sondern auch der Umgang und Ausstrahlung von den Referees. Im Rugby zwar ebenfalls bestimmt, aber irgendwie nicht so "oberlehrerhaft". Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll.

    Seltsam, da war mein subjektiver Eindruck bislang eher umgekehrt - nur stört es mich nicht.

    Mir gefällt das Rugby-Regelwerk besser. Netto-Spielzeit, jede gelbe Karte ist gleichzeitig eine Zeitstrafe, ansonsten gelb-rot und rot wie beim Fußball. Mit dem Schiedsrichter darf man (eigentlich auch nur der Kapitän) nur höflich ("Sir") reden und sich ohne Diskussion die Entscheidung erklären lassen. Diskutiert wird nach dem Spiel. Beim Videobeweis sprechen Videoschiedsrichter und Feldschiedsrichter darüber, worauf sie achten und was sie sehen, so dass auch der Außenstehende die Entscheidung nachvollziehen kann.


    Beim "Handspiel" sollte man sich überlegen, ob man die Regel nicht grundlegend ändert. Dem Wortlaut nach ist eigentlich "absichtliches Handspiel" erforderlich. Weder ist von "Armspiel" die Rede noch von bedingt vorsätzlichem oder gar fahrlässigem Verhalten. Dennoch wird das alles im Rahmen der Regel-"Auslegung" erfasst. Dennoch erscheint die Abgrenzung maximal unklar. Man könnte die Regel dahingehend "objektivieren", dass es einfach nur noch darauf ankommt, ob der Ball einen vordefinierten Bereich von Hand/Arm berührt.


    So ist es beispielsweise im Hockey, wo man den Ball nicht mit dem Fuß berühren darf. Man muss sich natürlich darüber im klaren sein, dass es dann ein Ziel der Angreifer sein kann, den Ball gegen den Arm des Gegenspielers zu schießen - so wie man im Hockey innerhalb des Schusskreises versuchen kann, dem Verteidiger den Ball gegen den Fuß zu spielen, um eine Strafecke herauszuholen.

    Ich kann natürlich nicht hellsehen, aber mir erscheinen die Überlegungen von WS99 plausibler. Deine Nr. 1 liefe auf einen schweren Verstoß gegen die Salary Cap hinaus. Es gibt nichts, was es nicht gibt, aber dass würde ich erstmal nicht unterstellen. Nr. 2 könnte sein, aber das schließt ja nicht aus, dass er es wirklich sportlich noch einmal wissen will. Nr. 3 will ich nicht ausschließen, aber ob der Owner wirklich für mutmaßlich noch ein Rogers-Jahr sich gegen den Rest der Organisation stellen würde, wage ich auch etwas zu bezweifeln.


    Mein Tip: Rodgers will es allen - insbesondere auch in Green Bay - noch mal so richtig zeigen.

    Die Aussage 'es muss noch um was gehen' wurde dann revidiert, als klar war, dass der Blick für die Jetsfans im Dezember nur noch auf Tankathon und nicht mehr auf Playoffpicture geht.

    In einem Artike auf NFL.com steht heute:

    "The star QB himself noted Tuesday on The Pat McAfee Show that any return would depend on his health and if the Jets are in playoff contention."


    Ich beobachte die Jets nur am Rande, aber ich hätte erwartet, dass das eine aktuelle Information ist.

    Ich denke er geht ALL IN vor Karriereende


    Aber die Jets haben eh keine Chance mehr, deshalb soll er mit diesem Scheiß aufhören. next Season please

    Er hat jedenfalls gesagt, dass er diese Saison nur dann wieder spielt, wenn es gesundheitlich passt und die Jets noch eine Playoffchance haben. Ich schätze mal, dass die Jets von den letzten 6 Spielen mindestens 5 (9-8), eher 6 (10-7) gewinnen müssen, um noch die Playoffs zu erreichen.

    [...]

    Man kann durchaus sagen das LB-Korps ist im Moment das Paradestück der Chiefs-D.

    Mir fällt es schwer zu sagen, was gerade das Paradestück ist. Vermutlich ist keine Unit die beste der Liga, aber alle sind weit oben. Die LB sind von allen Units vermutlich am ausgeglichensten besetzt.


    Ich habe die aktuelle Folge noch nicht gehört, aber Travis Kelce muss sich in "New Heights" extrem positiv über Drew Tranquill geäußert haben. Er wird zitiert mit den Worten:


    "We had our middle linebacker, Nick Bolton, go down, who we’ll hopefully get back here. But my guy Drue Tranquill, who is an offseason addition, has just been playin’ ball, man.
    "When you think of a football guy, this is who I’m talking about, man. He has every brace. he doesn’t give a fuck how he feels. He’s gonna go out there and play some f--king football and he’s gonna do it for the guy next to him. That’s my kind of football player right there, man.
    "Tranq has brought the mentality. He’s brought the smarts. He’s brought the athleticism and just fits into this defensive mold, especially with a stud like Nick Bolton going down. it’s going to be awesome to have both of those guys on the field at the same time."


    Dazu passt auch, dass Tranquill am Sonntag bei allen (!) defensiven Snaps auf dem Feld stand. Gleiches galt nur noch für CB Trent McDuffie. LB-Kollege Willie Gay stand "nur" bei 66 % aller Snaps auf dem Platz.


    Zu den Verletzungen:

    WR Mecole Hardman wurde bekanntlich auf IR gesetzt. Sein Daumen wurde erfolgreich operiert. Er hat angekündigt, dass er noch innerhalb der regulären Saison zurückkommen will.


    RB Jerick McKinnon hat am Dienstag weiterhin nicht trainiert.


    WR Kadarius Toney, der als Vorsichtsmaßnahme am Sonntag nicht dabei war, weil die Chiefs nicht riskieren wollten, dass eine Verletzung aufbricht, war wieder voll im Training.


    Alle anderen Spieler auf dem Roster haben - auch soweit angeschlagen - voll trainiert.


    Immerhin beschränkt mittrainiert hat LB Nick Bolton. Damit haben die Chiefs nun 3 Wochen Zeit, um ihn zu aktivieren. Allerdings hat Andy Reid schon angekündigt, dass man es mit ihm langsam angehen lassen will.

    Das kann ich mir kaum vorstellen. Ich gehe mal davon aus, dass die Erkenntnis von keiner oder kaum messbarer Wirkung sich auf die Frage bezieht, ob z. B. 15 Jahre Straferwartung eine stärkere Abschreckung entfalten als 5 Jahre. Das tun sie möglicherweise nicht. Aber die Tatsache, ob man für ein Verhalten überhaupt mit einer Strafe rechnen muss, dürfte schon eine sehr starke Auswirkung auf die Entscheidung für oder gegen das Verhalten haben. Oder glaubt jemand, dass alle, die ihre Steuern zahlen, dies aus reiner Überzeugung tun?

    Stimmt, das habe ich zu knapp formuliert. Nach meinem letzten Kenntnisstand ist es so, dass die Abschreckungswirkung einer Straferhöhung nicht oder kaum messbar ist.


    Die "beste" Abschreckungswirkung ergibt sich aus der Wahrscheinlichkeit, überhaupt bestraft zu werden. Das hängt natürlich von der Strafbarkeit an sich ab, aber die steht in den meisten Fällen ohnehin nicht zur Diskussion. In der Praxis geht es also um das Risiko erwischt zu werden. Mit anderen Worten: Wer abschrecken will, sollte nicht die Strafen erhöhen, sondern Polizei/Justiz besser ausstatten oder ihnen sonst die Arbeit erleichtern. Soweit die Theorie ;)


    Daneben ist vermutlich die Abschreckungswirkung auch delikts- und täterabhängig. Beispielsweise denkt man bei Tötungsdelikten ("Mord") oft an "Profikiller", aber die meisten Tötungsdelikte dürften darauf beruhen, dass eine Situation emotional eskaliert. In einer solchen Situation hast Du keinen nüchtern abwägenden Täter.

    Da ja im Ofarim-Fall jemand eine höhere Strafe zur Abschreckung gefordert hat, wäre es ja interessant zu wissen, ob die illegalen Autorennen, nach den ersten Mordurteilen in solchen Fällen, weniger geworden sind. Oder anders gefragt: Wirkt Abschreckung überhaupt?

    Ich habe mich schon lange nicht mehr damit beschäftigt, aber soweit ich weiß, ist die Abschreckungswirkung von Strafe nicht/kaum messbar.

    trosty Ich versuche, mich kurz zu fassen:


    Bei der Tötung eines anderen Menschen kommen im Wesentlichen folgende Straftatbestände in Betracht:


    § 212 StGB (Totschlag) ist die vorsätzliche Tötung eines anderen Menschen.


    § 211 StGB (Mord) ist die vorsätzliche Tötung eines anderen Menschen unter Verwirklichung eines Mordmerkmals. Mordmerkmale sind:

    • aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
    • heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
    • um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,


    § 213 StGB (Minder schwerer Fall des Totschlages)

    ist auch ein Totschlag, nur dass ganz besondere Umstände vorliegen, welche die Tat als minder schweren Fall erscheinen lassen. Eine Möglichkeit sieht das Gesetz ausdrücklich vor, nämlich dass"der Totschläger ohne eigene Schuld durch eine ihm oder einem Angehörigen zugefügte Mißhandlung oder schwere Beleidigung von dem getöteten Menschen zum Zorn gereizt und hierdurch auf der Stelle zur Tat hingerissen" wurde.


    § 216 StGB (Tötung auf Verlangen) ist ebenfalls ein Totschlag, der aber auf ausdrückliches und ernsthaftes Verlangen des Getöteten vorgenommen wurde.


    § 222 StGB (fahrlässige Tötung) ist die unvorsätzliche, aber gleichwohl pflichtwidrige Verursachung des Todes eines anderen Menschen.


    Daneben gibt es noch mehr oder weniger skurrile Sonderfälle, z. B. die Aussetzung mit Todesfolge (§ 221 Abs. 1, Abs. 3 StGB), die Körperverletzung mit Todesfolge (§ 227 StGB) oder die Beteiligung an einer Schlägerei (§ 231 StGB), bei denen der Tod eines Menschen strafschärfend oder (Schlägerei) strafbegründend wirkt.


    Die wichtigsten Abgrenzungen in der Praxis betreffen die Abgrenzung Vorsatz/Fahrlässigkeit einerseits und das (Nicht-)Vorliegen von Mordmerkmalen bei vorsätzlicher Tötung andererseits. Denn für "Mord" gibt es zwingend lebenslänglich, wohingegen es bei den anderen genannten Delikten eine breite Abstufung gibt, z. B. Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder Geldstrafe bei fahrlässiger Tötung, aber Freiheitsstrafe von 5-15 Jahren bei einem "normalen" Totschlag. Auch wenn die Entscheidung "haarscharf" ist, klafft das "Ergebnis" für den Täter ggf. weit auseinander.


    Allein mit der Abgrenzung zwischen Vorsatz und Fahrlässigkeit kann man eine halbe Vorlesung füllen. Daher hier nur eine stark verkürzte Darstellung:


    Zum Vorsatz zählen

    • Absicht ("dolus directus 1. Grades"): Dem Täter kommt es darauf an, das Opfer zu töten, er wirkt gezielt darauf hin. (Das ist das, was sich der Laie meist unter Vorsatz vorstellt.)
    • Wissentlichkeit ("dolus directus 2. Grades"): Keine Absicht, aber der Täter weiß sicher, dass das Opfer infolge der Handlung des Täters sterben wird.
    • bedingter Vorsatz ("dolus eventualis"): Der Täter hält den Tod des Opfers für möglich und nimmt diesen "billigend in Kauf"

    Zur Fahrlässigkeit zählen (auch andere Kategorisierungen möglich):

    • Bewusste Fahrlässigkeit: Der Täter hält den Tod des Opfers für möglich, vertraut aber darauf, dass das Opfer überleben wird.
    • Unbewusste Fahrlässigkeit: Der Täter denkt gar nicht an den Tod des Opfers, hätte diesen aber in Betracht ziehen müssen.


    Schwierig ist die Abgrenzung zwischen bedingtem Vorsatz und bewusster Fahrlässigkeit.

    • In beiden Fällen erkennt der Täter den möglichen Tod des Opfers.
    • Die Abgrenzung erfolgt über die innere Willensrichtung des Täters. Denkt er sich "na wenn schon", dann ist es Vorsatz, denkt er sich "es wird schon gut gehen", dann ist es Fahrlässigkeit. Dabei zählt die völlige Gleichgültigkeit ("ist mir egal") noch zum Vorsatz.

    Theoretisch ist das eine saubere Grenzziehung, aber in der Praxis besteht das große Problem darin, dass man dem Angeklagten nicht in den Kopf schauen kann, so dass man anhand äußerer Umstände versuchen muss, Rückschlüsse auf seine innere Willensrichtung zu ziehen. Gerade in den "Autoraserfällen" ist es schwierig, alle denkbaren Faktoren zu berücksichtigen. Der Bundesgerichtshof hat schon Entscheidungen in beide Richtungen (Mord/kein Mord) aufgehoben und zurückverwiesen, weil ihm die Details nicht ausreichend waren.


    Wenn man davon ausgeht, dass der "Raser" im Einzelfall Tötungsvorsatz hatte, dann kommen als Mordmerkmale die Heimtücke (= bewusstes Ausnutzen der Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers), die niedrigen Beweggründe oder die Tötung mit gemeingefährlichen Mitteln in Betracht. Auch das ist eine Frage des Einzelfalles, zumal der Täter auch insoweit vorsätzlich gehandelt haben muss.


    Ein relativ berühmter Fall, in dem es zur Verurteilung wegen Mordes kam, ist der "Berliner Raser-Fall", auch "Ku'damm-Fall" oder "Ku'damm-Raser-Fall" genannt.


    Ich kann allerdings Silversurger gut verstehen, wenn er sich unter einem Mord typischerweise etwas anderes vorstellt. Es gibt auch in der Rechtswissenschaft Stimmen, die es für übertrieben halten, solche Fälle als Totschlag oder Mord einzustufen, zumal das zur Konsequenz hat, dass man auch dann, wenn bei einem solchen "Autorennen" niemand zu Tode kommt, eigentlich über versuchten Mord/versuchten Totschlag nachdenken muss ... mit zahlreichen komplizierten Folgefragen, auf die ich aber jetzt nicht auch noch eingehe ...



    ..ich bin auch gerade etwas verwundert, dass im Wortlaut des Paragraphen kein Wort zum Vorsatz an sich steht.

    Es ist gesetzestechnisch vorzugswürdig, allgemeine Aspekte nicht jedes Mal neu zu regeln, sondern in einen "allgemeinen Teil" zu packen. Das hat den Nachteil, dass es für den Laien schwierig ist, den Überblick zu behalten, weil man im Grunde das gesamte Gesetz (und ggf. sogar zusätzlich andere Gesetze) im systematischen Zusammenhang lesen/kennen muss. Im konkreten Fall findet man die Antwort in § 15 StGB (Vorsätzliches und fahrlässiges Handeln):


    "Strafbar ist nur vorsätzliches Handeln, wenn nicht das Gesetz fahrlässiges Handeln ausdrücklich mit Strafe bedroht."


    Mit anderen Worten: Jeder Tatbestand des besonderen Teils des StGB (z. B. Diebstahl, Betrug, Vergewaltigung, Mord, Körperverletzung, Sachbeschädigung) ist ein Vorsatzdelikt, sofern nicht ausdrücklich auch die fahrlässige Begehungsweise unter Strafe gestellt ist. So ist zwar fahrlässige Tötung oder fahrlässige Körperverletzung strafbar, nicht hingegen fahrlässige Sachbeschädigung oder fahrlässiger Diebstahl.

    Ein gesunder Bolton verstärkt natürlich das LB-Korps. Ich fand allerdings, dass sein Ersatzmann Tranquill einen wirklich sehr, sehr guten Job gemacht hat. Konnte man nicht unbedingt erwarten.

    Wieso nicht? Er war letztes Jahr Full-Time-Starter bei den Chargers mit richtig guten Zahlen. Er kam auch schon vor der Verletzung in erheblichem Umfang zum Einsatz und hat gut gespielt. Bei ihm hatte ich keine Bedenken. Positiv überrascht mich eher, dass Leo Chenal sich gegenüber seiner Rookie-Saison so deutlich verbessert hat, so dass die Chiefs mit Bolton, Gay, Tranquill und Chenal sogar vier gute LB haben.

    Wobei die beiden Ihre Saisons beim neuen Team beenden durften. Reich ist der erste der in 2 aufeinanderfolgenden Jahren Mid-Saison entlassen wurde.

    Stimmt, wobei es früher auch ganz extrem unüblich war, einen Headcoach während der Saison zu entlassen. Die "Zündschnur" ist deutlich kürzer geworden.

    Charles Thomas ("Charly") Munger ist im Alter von 99 Jahren - gut einen Monat vor seinem hundertsten Geburtstag - gestorben.


    Auch wenn ich ihn leider nie persönlich kennen lernen durfte, fühlt es sich fast so an, als hätte ich ein Familienmitglied verloren. Ich habe diesen humorvollen und selten ein Blatt vor den Mund nehmenden Universalgelehrten ("Der Goethe unserer Zeit") und großen Förderer interdisziplinärer Forschung sehr bewundert. Natürlich hatte er ein gesegnetes Alter erreicht und in den letzten Jahren körperlich stark abgebaut, aber immer noch scharfsinnig aktuelle Entwicklungen kommentiert. Sein Platz an der Seite von Warren Buffett wird leer bleiben. Ich werde ihn vermissen.


    Ruhe in Frieden, Charly!

    Hmmm n Handout ist doch kein Zettel oder? Das reicht man doch bei einer Präsentation dazu.

    Nicht jeder Zettel ist ein Handout, aber jedes Handout ist ein Zettel. Es gibt natürlich auch andere Ausdrücke dafür. Ich erinnere mich jedenfalls noch gut daran, dass ich vor rund 20 Jahren ob der Terminologie fast vom Stuhl gefallen wäre, als mir zu einem Referat - damals noch ohne Powerpoint - erstmals ein "Handout" gereicht wurde.

    Ich hasse Schnee. Alles an ihm ist große Sch....


    Wollte ich bloß nochmal gesagt haben. Schnee = Weiße Sch...

    Ich liebe Schnee.


    Die mit Schnee bedeckte Welt sieht so friedlich aus. Ich denke an Weihnachten und an Zimtsterne. Ich denke an meine Kindheit. Ich denke an zahlreiche Iglus und Schneemänner, die ich schon gebaut habe, mit Schwester, Schwager, Freunden. Ich denke an lustige Schneeballschlachten, ob als Kind, als Jugendlicher oder später mit den Nichten und Neffen. Schnee ist eine Freude für groß und klein.


    Und ich oute mich: Ich liebe es sogar, wenn der Schnee nur im Fernsehen fällt, wenn Lorelai Gilmore den ersten Schnee "riecht" und voller Freude mitten in der Nacht nach draußen rennt, um ihn zu begrüßen. Ich glaube, ich könnte dem Schnee einfach stundenlang beim Fallen zuschauen.


    Ich liebe Schnee.

    Dadurch das die NFL ja die Trainingszeiten immer mehr beschränkt muss man Prioritäten setzen. Natürlich trainieren es alle Teams, aber es kommt ja drauf an , wie du selbst sagst , die Schwerpunkte gesetzt werden.

    Du schreibst doch selber die restlichen Niederlagen waren mit drei Punkten. Jetzt kann man es sich schön reden und sagen das war einfach nur Pech oder aber man sieht ein das dort in den Trainingcamps was verpasst wurde.

    Wie gesagt die Broncos hatten in der Vergangenheit eine ziemlich schlechte Bilanz in den vielen One Score Games. Es wurde nicht besser wegen „Reversion to the mean“ , sondern weil die Offense jetzt den Ball bewegt. Vorher haben die das nicht geschafft.

    Das mag sein oder auch nicht, ist aber zirkelschlüssig. Du unterstellst dabei,

    1. dass der 2-Minute-Drill besonders wichtig sei, man also hierauf (zu Lasten anderer Faktoren) einen besonderen Wert legen müsse,

    2. dass die Chargers das nicht tun,

    3. dass die diesbezügliche Verbesserung bei den Broncos im Saisonverlauf nicht auf einer Regression zum Mittelwert beruht.


    Zu Nr. 2 kann ich naturgemäß nichts sagen, hinsichtlich der Thesen Nr. 1 und Nr. 3 hege ich erhebliche Zweifel. Gerade die Regression zum Mittelwert ist typischerweise ein starker Faktor. Eine breite statistische Untersuchung dazu wäre mal interessant. Ich habe bislang nur kleinere Untersuchungen gefunden, die aber zumindest darauf hindeuten, dass die Gruppe der Teams, die im Jahr X bei knappen Spielen besonders gute (schlechte) Bilanzen hatten, im Folgejahr (X+1) bei knappen Spielen im Mittel bei ca. 50 % liegen. Wenn ich mich mal sehr langweile, werte ich vielleicht mal die NFL über ein paar Jahre aus ...