Toller Tag mit einem kleinen Wehrmutstropfen für die deutsche Delegation:
Matthias Blübaum erzielt nach seinem gestrigen Schwarz-Sieg nun mit Weiß ein schnelles Remis durch Zugwiederholung gegen Ivan Zemlyanskii und zieht damit in die vierte Runde ein.
Alexander Donchenko setzt mit Weiß den Weltklassespieler Anish Giri (u. a. Sieger des Grand Suisse und damit bereits für das Kandidatenturnier qualifiziert) unter Druck. In schwieriger Stellung unterläuft Giri ein Fehler und Doncheko gewinnt, was doppelt beeindruckend ist, da Giris "Schwäche" eigentlich ist, dass er zu oft remis spielt, wohingegen er fast nie eine Partie verliert. Damit erreicht auch Donchenko die vierte Runde.
Vincent Keymer gleicht mit der Berliner Verteidigung in der Eröffnung mühelos aus und überspielt schrittweise seinen Gegner. Ein Fehler im 40. Zug kostet Keymer zwar einen Großteil seines Vorteils, aber Pranesh revanchiert sich sofort, so dass Keymer ein souveräner Sieg gelingt und auch er in Runde 4 steht.
Frederik Svane gleicht mit Schwarz in einer italienischen Partie gegen Weltmeister Gukesh ebenfalls aus und erreicht sogar einen minimalen Vorteil. Nach einem Fehler von Gukesh im 39. Zug zeigt der junge Svane seine Grinder-Qualitäten im Endspiel, kegelt den Weltmeister aus dem Turnier und steht als vierter Deutscher in Runde 4.
Den Wehrmutstropfen bildet sein großer Bruder Rasmus Svane: Lange Zeit hat Awonder Liang mit Weiß objektiv keinen Vorteil, sondern lediglich die minimal angenehmere Stellung. Aber ein Fehler von Svane im 46. Zug bringt Liang auf die Siegerstraße. Im 56. Zug revanchiert sich Liang und gibt Rasmus noch einmal die Chance zu entwischen, aber dieser erkennt die Chance nicht und verliert. Bei knapper Zeit sind solche Entspiele offenbar selbst auf diesem Niveau sehr schwer zu spielen. Damit verpasst Rasmus leider den Tie-Break.
Im Tie-Break steht Georg Meier (Uruguay) gegen Daniil Dubov, da Meier leider ein Endspiel mit zwei Mehrbauern aufgrund ungleichfarbiger Läufer nicht gewinnen konnte. Ausgeschieden ist dagegen Kirill Alekseenko (Österreich), der nach seiner gestrigen Niederlage gegen Peter Leko (Ungarn) hätte gewinnen müssen, aber im Endspiel einen Fehler beging und infolgedessen auch die zweite Partie verlor.