In Runde 4 gab es für die Bucs nichts zu tun, daher weiter in Runde 5. Davis Allen ist eines der interessanten TE-Prospects dieser Draftklasse, zwar nicht geplant aber im Moment des Picks zu verlockend. Allen ist groß, athletisch, schnell und für meine Begriffe nahezu eingeschweißt und unbenutzt. Den kann man sich als Fantasyspieler durchaus vormerken, je nachdem wo er wirklich auftaucht, könnte das ein echter Schnapper werden.
Bei den Bucs sind mit Otten und Kieft zwei völlig unterschiedliche Typen aus der letzten Draft im Roster, beide haben noch keine Bäume ausgerissen. Für einen neuen QB ist es wichtig, dass die Chemie mit den TEs stimmt - Otten wächst so langsam rein, Kieft ist eher der Blocker und Allen würde ganz gut als Ergänzung hineinpassen. Er hat sichere Hände, fängt alles was in seine Nähe kommt und kann sich gegen LB, S, CB behaupten. Woran man arbeiten kann sind die yac, er ist oft mit dem Catch allein zufrieden und purzelt zu Boden ohne weiter kämpfen zu wollen.
Mit dem zweiten Pick am Ende der 5ten Runde, habe ich mir dann ein kleines Lieblingsprojekt namens Isaiah Land geleistet. Die Bucs Defense muss aggressiver an der LOS werden und Land ist einer, der als situational Pass-Rusher Unruhe stiften kann. Für einen 3-4 DE ist er mir deutlich zu leicht, als OLB kann man ihn aber aufbauen, physisch bringt er alles mit, dazu eine gesunde Aggressivität auf dem Feld, das Gespür für die Lücke oder den richtigen Move beim Snap. Auch die Maße stimmen hier, aber ich kann verstehen, dass viele GMs diese Art Hybrid nicht so recht einzuordnen wissen. Für solche Spieler muss man eine Position schaffen oder die Defense variabel gestalten können.
Barrett musste letztes Jahr mit Achillessehnenriss gegen Baltimore auf IR und er fehlte spürbar. Nach solch einer Verletzung weiß man auch nicht, wie er zurückkommt, mit 30 Jahren wird man nicht schneller. Ich könnte mir vorstellen, dass GM Licht hier früher und mit weniger Risiko zuschlagen will, für mich hatte es sich nicht so recht ergeben.
Was mir aber überhaupt nicht gefallen hat, war der Clayton Tune Pick von den gierigen Rams etwas zuvor. Den hatte ich mir für Runde 6 zurechtgelegt, bei den PFF Mocks war alles davor ein Grade D.
Tune ist einer der nicht so gehypten QBs die mir von der Spielanlage her zusagen, angeblich sind die Bucs auch genau an ihm interessiert. Bedenklich ist nur, wenn mir ein QB gefällt, ist das meistens ein Beleg dafür, dass es ne NFL-Niete wird. 
Ich habe mir also Max Duggan von der TCU gekrallt, einer wird es in dieser Draft auch werden. Trask traut man wohl nicht so richtig zu, eine Offense zu führen, da kann nur der Zufall mittels Mayfield-Totalversagen oder -Verletzung Abhilfe schaffen. Duggan ist nicht wirklich ein Riese und technisch eher limitiert, aber er hat Herz, keine Angst vor Berührungen, einen annehmbaren Armzug und ist beweglich genug, um auch selbst für 1st downs zu sorgen. Mir kam es oft so vor, als wenn er sich beim Snap schon auf sein Ziel festlegt, obwohl weit und breit kein Druck kam. Da muss er besser checken, als bei jeder zweiten Gelegenheit loszusprinten.
In den College Playoffs sah er nicht so gut aus. Im spektakulären Halbfinale gegen Michigan mit Licht und Schatten, aber gegen Georgia dann schwer überfordert, wie die gesamte Mannschaft. Allerdings schiebe ich diese Niederlage und die Entstehung nicht Duggan in die Schuhe, sondern einem zu ängstlichen Coach Dykes.
Zwei Picks zuvor hatte ich mir noch Gaines für die IOL gesichert, ein typisches Bucs-Guard Prospect, um die 300 Pfund, etwas undersized, aber sehr beweglich. Gaines fehlt gerade für den Runblock noch etwas Kraft, aber da er von LG bis RT schon alles spielte, hat er ein gutes Körpergefühl und ist universell nutzbar. Er muss etwas giftiger und aggressiver werden, mit Glühbirne Jensen neben sich hat er einen exzellenten Lehrmeister.
Die Guard Position benötigt in Tampa dringend mehr Tiefe und neben Goedeke einen weiteren Spieler mit Zukunftsperspektive. Stinnie und Leverett haben nur Jahresverträge, beide sind für mich auch eher Backups und deutlich limitiert.
Mit Pick 196 habe ich noch einmal ins Hybrid-Regal gegriffen, obwohl ich schon einen anderen Pick vorbereitet hatte. Marte Mapu war mir dann doch zu verlockend, eine Art Rover/ Nickel (4-2-5), der auch schon nahezu jede Position im Football gespielt hat, vom QB über Receiver bis hin zu sämtlichen defensiven Positionen, mit Schwerpunkt Backfield. Man muss natürlich diese small school Projects mit der nötigen Skepsis betrachten, der Sprung in die NFL ist hier schon gewaltig, aber wenn die physischen Voraussetzungen gegeben sind, Instinkte und IQ positiv auffallen, dann ist ein late round flyer durchaus gerechtfertigt.
Viele Teams spielen gern mit 2-TE-Sets und selten hat man auf defensiver Seite die geeigneten Gegenmaßnahmen. Mapu kann größere Receiver und TEs sehr gut covern, er ist mit den Routen und Bewegungsabläufen bestens vertraut. Neben einer tragenden Rolle in den Special Teams, könnte ich ihn mir langfristig auf SS mit etwas mehr Masse vorstellen.