Was ich nicht verstehen kann, als vor ein paar Tagen China im Rahmen der Münchner Konferenz gesagt hat, dass es versuchen wird, eine Friedensinitiative zu starten. Und mehr oder weniger als Reaktion darauf, kommen die USA und warnen vor waffenlieferungen von China nach Russland…. Unabhängig davon wie Gut unterfüttert von den Geheimdiensten der USA diese Information ist, finde ich das in so einem Moment unpassend. Als ob der Konflikt nochmal so künstlich befeuert werden muss….
Oder aber China versucht sich als eine Art weltpolitischer doppelagent ala Severus Snape , und hat die USA gebeten, dass jetzt öffentlich zu sagen, damit sie bei putin (noch) mehr Credebility haben, nach dem Motto „ja, seht, die drohen uns auch, wir sitzen im gleichen Boot“ , um irgendwie mehr Chance zu haben bei putin besser durchzudringen.
weil der zeitliche Ablauf, was so gesagt wurde seit einer Woche, von Ankündigung der Friedensinitiative und dann der doch rauhe Ton der USA mit fast schon einem Vorwurf bis Drohung keine Waffen an Russland zu liefern, fand ich sehr auffällig. Dass da kein taktisches Kalkül dahinter steckt, kann ich fast nicht glauben…
Und jetzt hat China einen sofortigen waffenstillstand gefordert und Aufnahme von Verhandlungen gefordert. Ich meine, das ist für chinesische Außenpolitik gegenüber Russland fast schon ein Affront. Ich glaube deswegen war man auch extra nochmal in Russland um das mit denen vorher abzusprechen und abzustimmen um Russland/Putin das Gefühl zu vermitteln, dass er noch am Hebel sitzt und die Sachen entscheidet….
Ich glaube in der chinesischen Regierung sieht man, dass dieser Krieg zu gar nichts führen wird und versucht das Ganze nun strategisch irgendwie so einzufädeln, dass Putin von selber drauf kommt, es sein zu lassen, weil sie der Meinung sind, dass Druck von außen eher nur eine Trotzreaktion bei Putin erzeugt. Von daher versuchen sie mal einen anderen Ansatz zu fahren als die westliche Diplomatie, was ich zumindest für versuchenswert halte…
Ich verstehe auch nicht, dass man selbst bei so einer Forderung wie Waffenstillstand direkt häufig sagt, dass das der Ukraine nix bringen würde und Russland ja in der Zeit nur weiter aufrüsten würde… naja, ersten würde das für beide Seiten gelten und zweitens: was ist denn an der Frontlinie groß passiert über den Winter? Fast nix, ich finde da hätte man auch nochmal mit mehr Nachdruck einen Waffenstillstand versuchen können. Aber irgendwie hat sich die Position durchgesetzt „Nee, also, wir verhandeln erst mit Russland wenn sie sich komplett aus der Ukraine zurückgezogen haben“… ich finde diese Forderung ehrlich gesagt schon als eine Art abwehrangebot… Denn natürlich würde Russland das nicht machen vor Verhandlungen. Das muss dann Teil der Verhandlungslösung sein, aber nicht Teil eines waffenstillstands. Und selbst wenn aus dem waffenstillstand keine Verhandlungslösung rauskommt: was hat man denn verloren, wenn man mal zwei Wochen verhandelt statt sich an der Frontlinie einen Abnutzungskrieg zu liefern? Vielleicht findet man ja doch den einen oder anderen gemeinsamen Punkt, an dem man dann ansetzen kann.
Und ja, natürlich, weiß ich auch, dass Russland da ein wenig mitmachen muss, aber nur noch auf vollen Konfrontationskurs zu gehen diplomatisch zu Russland, wie es bspw. baerbock macht, halte ich nicht für zielführend. Ich finde es zumindest gut, dass es mit China mal jemand, anscheinend, etwas anders probiert.
Und natürlich weiß ich auch, wie schlimm die Kriegsverbrechen der Russen waren, und dennoch irgendwann muss auch den Russen dafür verziehen werden, wie einst auch Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg verziehen werden musste… auch wenn es im Moment schier unvorstellbar ist…