Beiträge von daveGiants

    Zitat von Silversurger

    Die gibt es, aber das muss man etwas anders rechnen. Wer einen sogenannten Ein-Euro-Job ausübt, bekommt pro Stunde 1-2 Euro Zulage zum regulären ALG2-Satz. Eigentlich besteht das Einkommen, das er mit der Tätigkeit erzielt, also aus ALG2 plus der Zulage, so dass er bei einer Vollzeittätigkeit vielleicht auf 3,50 Euro Stundenlohn kommt. In meinen Augen zwar immer noch menschenverachtend wenig, aber in jedem Fall deutlich mehr als 1 Euro.

    Auch das stimmt nicht, da wir normalerweise über Bruttostundenlöhne sprechen.
    640 € ALG II + 170 € aus 1 € Job= 810 € netto
    Dies widerum entspricht bei Steuerklasse 1 einem Bruttolohn von ca. 6,10 €. Dieser Lohn ist sehr niedrig aber mE nicht menschenverachtend. Am Nutzen der 1 € Job-Konstruktion zweifele ich aber trotzdem.

    Zitat von darkchild

    D
    Hat vl. jemand einen Tip, wo man "etwas exklusiver" Esse gehen kann (denke da werd ich vorbestellen müssen oder so) - um meine bessere Hälfte auszuführen :tongue2:

    Meines Wissens geht die Prominenz gerne in den Grill Royal in der Friedrichstraße. Ich war aber selber noch nicht da, kann also nichts genaues sagen..

    Zitat von Silversurger

    Ob ein allgemeiner Mindestlohn bei 7,50 Euro oder niedriger oder höher liegen sollte, darüber könnte man unendlich lange ohne Ergebnis diskutieren. Aber was spricht denn prinzipiell dagegen, irgendeine allgemein verbindliche Untergrenze festzulegen, einen Betrag, unter dem das gilt, was du selbst beschrieben hast:

    Theoretisch stimmt das. Aber wie regelt man das konkret? Was macht man z. B. mit Praktikanten, Azubis, Nebenjobs oder Jobs, bei denen das Trinkgeld die wesentliche Bezahlung ist? Abgesehen davon sehe ich bei einem niedrigen allgemeinen Mindestlohn ein gewissen Lohndruck nach unten für "einfache Jobs" bei denen bislang etwas mehr als dieser Betrag bezahlt wird.

    Zitat von datajunk

    Glaub ich Dir. Aber da Du ja Kaufmann bist, und Dir daher sicherlich vorstellen kannst, dass sich solche Sachen über den "Markt" entwickeln, macht die Forderung nach einem Mindestlohn - zumindest für bestimmte Brachen und unter gewissen Voraussetzungen - plötzlich vielleicht doch wieder mehr Sinn. Es gibt in manchen Bereichen schlicht Entwicklungen, bei denen der Glaube, der Markt können und müsse das selbst befriedigend und vernünftig regeln, schlicht zu kurz greift. Es sei denn, macht macht es sich so einfach wie Bucci zuweilen...

    Tatsächlich möchte ich gar nicht beschreiten, dass ein Mindestlohn bzw. die Allgemeinverbindlichkeit des Tarifabschlusses in einigen Branchen bei richtiger Umsetzung mehr nutzt als schadet. Aber wie setzt man das geeignet um? Ein allgemeiner Mindestlohn 7,50 € scheint mir genauso wenig geeignet wie das, was man gerade bei der Post gemacht hat.
    Bzgl. einer geeigneten Umsetzung bin also bislang schlicht überfragt.. :paelzer:

    Zitat von datajunk

    Kann ich mir vorstellen. Sei froh, dass Du kein Architekt geworden bist. Aber frei nach Bucci bist Du ja selbst Schuld und hättest Dir halt einfach nur mal mehr Mühe geben müssen...

    Für mich spielt die Bezahlung erst mal keine große Rolle. Ich bin ungebunden und habe keinen besonders anspruchsvollen Lebensstil. Für mich steht deshalb ein interessantes und herausforderndes Tätigkeitsprofil im Vordergrund. Die angebotene Bezahlung würde ich aber für jede Art der Vollzeittätigkeit als ungenügend bezeichnen (und es geht hier wohlgemerkt nicht um ein Praktikum).

    Zitat von SakurabaPk

    Ah hier in dem Satz ist das Wort Zeit versteckt. Und ich dachte schon das ganze wäre Off-topic gegangen. :jeck:


    Ah, ein sehr aufmerksamer Leser.. :jeck:

    Zitat von datajunk

    Aber natürlich. Schließlich ist der Mann Dipl.-Kaufmann. Mit Dumping-Löhnen ausgebeutet werden bei uns in der Regel nur die, die sich noch weniger wehren können.

    Da hatte ich aber in letzter Zeit schon andere Angebote auf dem Tisch..

    Zitat von Silversurger

    Es erscheint mir nicht gerechtfertigt, sämtliche Discounter über einen Kamm zu scheren. Das ist zwar sicher keine Wohlfahrtsbranche, aber es gibt doch deutliche Unterschiede und Lidl ragt nach allem, was in den letzten Jahren ans Licht gekommen ist, besonders negativ heraus. Deshalb kaufe ich dort auch in aller Regel nicht ein.

    Ich sehe das ähnlich. Es gibt wohl deutliche Unterschiede beim Arbeitsklima der einzelnen Discounter (z. B. auch zwischen Aldi Süd und Aldi Nord). Lidl scheint dort wirklich den letzten Platz zu machen wobei dies aber auch nach Regionen und Filialen variieren dürfte.

    Zum Thema Kameras allgemein: Imho nützlich und teilweise unverzichtbar, solange sie nicht zur systematischen Mitarbeiterüberwachung genutzt werden..

    Ich habe gerade den schon vorab heftig diskutierten "Film über den Islam" vom niederländischen "Politiker" Geert Wilders gesehen (Fitna the Movie), der gestern im Internet veröffentlicht wurde.

    Der Film ist noch schlechter als ich gedacht habe. Es wird in einer ekelhaften Art und Weise und wider aller journalistischer Grundsätze gegen Muslime gehetzt.. :eek::aerger:

    Artikel + Link: derStandard.at

    ... ein Buch (Tom Sawyer, Huckleberry Finn), bei dem Seiten fehlen. :eek:
    Genau 33 (!) Seiten fehlen, das Ende von TS sowie der Anfang von HF.

    Hatte ihr schon mal sowas? :paelzer:
    Zum Glück ist das Buch von Amazon, der Umtausch dürfte also problemlos erfolgen.

    Zitat von Just|Me

    Genau! Du sagst es doch selber. Viele der Werte lassen sich völlig ohne Zuhilfenahme von Religionen unterrichten. Und da läuft der Schüler nicht mal Gefahr zum Atheisten erzogen zu werden, weil es einfach losgelöst betrachtet und vermittelt werden kann.

    Alles darüber hinaus (was dann eben in Weltanschauung und/oder Religionen geht) kann doch die jeweilige Gemeinschaft außerhalb des staatlichen Unterrichts erziehen/lehren. Mal abgesehen davon, dass "Glaube an Gott" für mich nicht zu Werten zählt (denn dann wäre der "Nichtglaube" an Denselben in anderen Weltanschauungen ja auch ein Wert), fände ich diesen Weg einfach richtiger.

    Und sei beruhigt, an Toleranz fehlt es mir keinesfalls. Nochmal: ich habe nichts gegen Religionsunterrricht.

    Warum sollen denn die Gläubigen plötzlich zwei "Kurse" belegen, wenn doch der eine ausreicht?

    Zitat von GermanBuc

    Also weg mit Sport, Kunsterziehung, Musik und Geschichte, alles nicht "wissenschaftlich belegbar".

    :jeck:

    Zitat von Just|Me

    Für meinen Geschmack ziehst du dich viel zu sehr auf die Wertedebatte zurück, ohne aber wirklich konkret zu werden. Komm doch mal mit ein paar Beispielen um die Ecke.

    Ungetauft und ohne Kommunion oder Konfermation kann ich nur begrenzt für die Religionen sprechen. Spontan denke ich an (Nächsten-)Liebe, Vergebung, der Glaube an Gott, religionsspezifische Moralvorstellungen etc. Natürlich finde sich viele davon auch im einem allgemeinen Wertekanon, den ein Ethikunterricht vermittelt bzw.vorstellt. Für Gläubige kann dieser mE aber kein Ersatz sein, aber der Religionsunterricht (insbes. in den hier wiederholt dargestellten) kann für sie ein Ersatz für den Ethikunterricht sein.
    Fehlt da die Toleranz oder warum kann man das nicht so akzeptieren?

    Zitat von Akill

    Ich kann dem konfessionellen Relgionsunterricht gar nichts abgewinnen. Abgesehen davon, dass religiöser Glaube nichs wissenschaftlich belegbares ist und ich mich so nicht bescheren würde, wenn er gar nicht in der Schule erwähnt wird, halte ich es für absolut schlimm konfessionsgebunden zu unterichten.
    Das ist ähnlich als wenn man nicht Politik unterrichten würde sonder je nach politischen Gusto der Eltern ideologisch schulen würde. Also ein SPD Vertreter das Schulfach Sozialdemokratie halten würde und ein CDU Vertreter das Fach konservatives Denken.....absolut undenkbar für eine freiheitliche Gesellschaft.

    Aber leider sind wir bei Religion nicht so weit. Ich finde es auch peinlich, dass man durch die Religion seine Eltern einer Kirche beitritt und selber austreten muss anstatt einem Jugendlichen mit 14 die entscheidung zu lassen ob er in der Kirche sein will oder nicht. Aber das würde ja Karteileichen beseitigen, die besagen, dass der Großteil der deutschen kirchlich gebunden sind ;)


    Der Vergleich von Politik und Religion ist in diesem Zusammenhang völlig abwegig. :eek:

    Peinlich?!
    Du weißt schon, dass Kinder aus expliziten religiösen Gründen alsbald getauft werden? Der Glaube ist kein Verein. Im Übrigen ist es völlig natürlich, dass Eltern ihren Kindern ihre Werte weitergeben möchten..

    Zitat von Just|Me

    Noch einmal, auch wenn du es nicht gern hören magst. Im GG wird eindeutig eine Trennung von Kirche und Staat festgelegt. Wenn der Staat aber das Unterrichten einer bestimmten Religion finanziert, verstößt er m.E. gegen diesen Grundsatz.

    Das mag deine Meinung sein, das BVerfG hat offensichtlich bislang eine andere..

    Zitat von Just|Me


    Eine Werteerziehung ist außerdem nicht zwingend mit einer Religion verknüpft und kann recht neutral gelehrt werden. Dazu benötigt man keine Weltanschauung als Grundlage. Wichtig (und da stimme ich dir zu) ist sie allemal und sollte im Lehrplan auch nicht fehlen.

    Zitat von Disastermaster

    Vollkommen richtig. Das Argument das eine Wereerziehung durch den Religionsunterricht erfolgen soll und alle Werte allgemein sich aus dem jeweiligen Glauben ableiten ist schon ziemlich dreist.

    Ich habe gar nicht gesagt, dass die Werteerziehung durch die Religion erfolgen muss sondern kann. Deshalb ein Nebeneinander zwischen Ethik-und Religionsunterricht.
    Eine Werteerziehung wird allerdings nie ganz neutral sein, deshalb befürworte ich auch die Wahl. Was ist daran dreist? :paelzer:

    Zitat von Just|Me

    Können und sollen sie doch ruhig. Nur nicht unter dem dach der Schule, da diese nun mal staatlich finanziert ist (zumindest im Allgemeinen). Da in Doitschland aber Staat und Kirche getrennt sind (sein soll(t)en). ist ein solcher Unterricht an den Schulen eben ein Widerspruch. Ich glaube nicht, dass Silversurger (so selten ich mit ihm auch einer Meinung bin) generell etwas gegen einen solchen Unterricht hat. Dann aber bitte (jetzt wieder meine eigene Meinung) sonntags in der Kirche (oder äquivalent eben andere Orte/Tage)

    Der Staat hat imho ein Interesse an einer Werteerziehung (aber kein Wertemonopol), es erscheint mir also legitim, dass er einen Ethikunterricht oder ein konfessionelles Pendant finanziert.


    Zitat von Silversurger

    Aber nur, wenn Ethikunterricht eine Veranstaltung für Atheisten und sonstige vermeintliche Randgruppen ist, während die Angehörigen der großen christlichen Konfessionen in ihren eigenen Unterricht gehen. Solange man an der Trennung festhält, wird diese Gefahr immer und auf allen Seiten bestehen.

    Das sehe ich anders. In einem gemeinsamen Ethikunterricht besteht die Gefahr, dass je nach dem Lehrenden eine Richtung vorgegeben wird oder dass sich Schüler schon aufgrund ihrer Minderheitenrolle unwohl fühlen.

    Zitat von Silversurger


    Tja, warum klingt es wohl "irgendwie blöd"? Weil es irgendwie nicht ganz richtig ist. Die Christen stellen zwar nach wie vor die größte Religionsgemeinschaft in unserem Land dar, aber eine Mehrheit sind sie nicht. Ich behaupte, dass es in der Summe weitaus mehr Atheisten, Agnostiker, Muslime, Anhänger anderer Religionen oder Sekten sowie Leute mit eher diffusem Glauben an "irgendein höheres Wesen" gibt als praktizierende Christen. Ich will Letzteren ihren Glauben nicht ausreden - ich fordere lediglich, dass dieser nicht gegenüber dem der anderen bevorzugt wird durch z. B. staatlichen Religionsunterricht oder staatliche Steuereintreibung.

    Mit den Steuern gebe ich Dir Recht, zumal die Finazierung auch anders funktioniert wie andere Länder zeigen.

    Aber wieso können nicht die einen zum Ethikunterricht und die anderem zum Religionsunterricht gehen? Für Gläubige ist nun mal die Religion eine geeignetere Instanz für die Werteerziehung als der Staat. Im Übrigen besteht bei einem Ethikunterricht ebenso die Gefahr der Missionierung, nämlich der atheistischen Missionierung.

    Zitat von Shockey

    Also ich hatte im katholischen Religionsunterricht auch Grundlagenunterricht über Judentum und Muslime. Nur so am Rande.

    Hatte ich im evangelischen auch und soweit ich mich erinnere war das auch weitgehend wertungsfrei.. :xywave:

    Zitat von Silversurger

    In einem Land, in dem Staat und Kirche angeblich unabhängig voneinander sind, sollte genau das Gegenteil selbstverständlich sein.
    Sicher gäbe es die, aber du sagst es ja selbst - sie hätten genug Möglichkeiten, konfessionell einseitigen Unterricht außerhalb der Schule zu besuchen. Von mir aus auch in der Schule, aber zumindest nicht benotet und nicht innerhalb der normalen Stundenpläne.

    Warum? Religionsunterricht für die einen (egal ob Christ oder Muslim) und Ethikunterricht (oder wie man das sonst nennen mag) für die anderen..