Was macht man aus der gestrigen Niederlage? Die Leistung der Offence war über das ganze Spiel gesehen positiv. Nach dem schnellen Ausfall von Ekeler und den bisherigen Leistungen der Bucs-D war das nicht so zu erwarten.
Sowohl Herbert als auch die Receiver waren durchgängig gut. Ja, Herbert hat es leider nicht geschafft das Spiel zu gewinnen und hat unter Druck eine Interception geworfen, die klar auf sein Konto ging. Aber das haben wir in den letzten Jahren von Rivers auch sehr oft gesehen. Ansonsten war Herberts Armstreght sehr auffällig und es waren wenige schlechte Pässe dabei. Schlimme Drops gab es auch nicht.
Leider war mir das Playcalling in Halbzeit 2 zu konservativ. Der Lauf war nach Ekelers Ausfall nicht wirklich effektiv und Brady war in Hochform und trotzdem war der Lauf zu oft die erste Option. Ich hätte außerdem den 4. und 1 in der eigenen Hälfte mitte des letzten Viertels ausgespielt. Es war zu sehen, dass man Brady nur noch schwer stoppen konnte und man das Spiel nur über die Offence gewinnen würde.
Ja, man hatte die Chance zu einem späten Drive aber meiner Meinung nach hätte man bereits früher riskanter Spielen müssen.
Nun zu den eindeutig negativen Dingen:
- Der Passrush war gestern leider zu schwach. Es ist sicher schwer Druck auf einen erfahrenen Mann wie Brady aufzubauen, da dieser die D zu gut lesen kann. Aber im Gegensatz zum Chiefs-Spiel ist es den Chargers nicht gelungen Brady aus dem Konzept zu bringen und in Halbzeit 2 hat er die Defence dann auseinander genommen - was mit seinen Waffen leider zu erwarten war. Auch die Secondary sah nicht gut aus, in Anbetracht der Tatsache Chris Goodwin fehlte und Evans sichtlich angeschlagen war.
Die Bucs-Offence sah gestern jedenfalls absolut dominant aus und es bleibt abzuwarten ob Brady nun endgültig seinen Groove gefunden hat oder unsere Defence deutlich schlechter ist, als zu Beginn der Saison angenommen und der Ausfall von James doch zu viel ist um eine wirklich gute D zu stellen.
- Der Fumble zum Ende der Halbzeit hat uns natürlich am stärksten weh getan. In so einer Situation darf man alles tun aber nicht fumblen. Wenn man nicht ins Risiko geht wäre es vielleicht sogar am besten gewesen zu versuchen abzuknien. So wie das Spiel bis dahin lief, glaube ich nicht, dass die Pats versucht hätte auszeiten zu verbraten und noch einen Punt zu erzwingen.
Wenn man schon läuft, hätte man das über Jackson tun müssen und nicht über einen Rookie, der schon zuvor gefumbelt hat.
Leider war dieser Aussetzer für die Bucs psychologisch sehr wichtig.
- Das Ausfall von Ekeler tut natürlich sehr weh und wird jegliches Schielen auf Playoffs als Tagträumerei entlarven. Die Chargers sind sehr abhängig von Ekeler und Kelly wird es ohne Ekeler auch schwerer haben Raum zu finden. Die Verletzungsmisere ist leider schon wieder extrem ausgeprägt. Für unser Team ist das sehr schwer zu kompensieren.
Fazit:
1. Bitte keinen Tyrod Taylor mehr. Ohne Ekeler wird eine Offence mit Taylor noch schlechter funktionieren als im ersten Spiel, weil das Running-Game weniger dominant ist. Herbert sieht für einen Rookie wirklich super aus und sollte die Chance erhalten weitzuspielen. Die Oline spielt gut genug damit Herberts Gesundheit nicht zu stark gefährdet ist und er wirkt absolut NFL-ready. Wenn Herbert die Saison zu Ende spielt, könnten wir nächstes Jahr bereits wieder und Team haben was in Richtung Playoffs angreifen kann, da Herbert seine Rookie-Fehler dieses Jahr machen kann.
2. Wir spielen gegen gute Gegner gut (Chiefs, Bucs) aber in spielen gegen schlechte Gegner schaffen wir es nicht die Leistung so abzurufen, dass man auch mal klar gewinnt. Die Spiele gegen Bengals und Panthers machen wir eher mehr Sorgen als die Auftritte gegen Tampa und KC. Schade nur, dass wir nicht wenigstens einen Sieg aus den beiden starken Spielen holen konnten.