So, dann will ich auch mal berichten. Das war gestern mein zweites NFL-Spiel überhaupt, nach Bears vs. Raiders in Tottenham 2019.
Das Stadion kenne ich als Dauerkarteninhaber der Eintracht sehr gut. War kurios, dass dort vieles anders organisiert war als sonst. Zäune, die es sonst nicht gibt, regelten den Zu- und Abgang. Hat aber alles gut funktioniert, bzw. bei der An- und Abreise nichts schlechter als bei Bundesligaspielen, mit Ausnahme der nicht zur Verfügung stehenden Parkplätze.
Die Schlange vor dem Fanshop war echt albern lang - aber gut, was will man machen, wenn das Interesse so groß ist.
Im Fanshop selbst war es viel zu laut. Der DJ dort hatte wohl die Maßgabe, so viel Krach zu machen, dass die Leute sich nicht konzentrieren können und blindlings nur schnell alles kaufen und wieder verduften sollen.
Ich habe mir nix geholt; die Auswahl an Niners-Klamotten war sehr überschaubar. Aber egal, ich war ja drei Stunden vor Kick-Off dort, und irgendwie muss man die Zeit ja rumbekommen.
Auch die NFL Experience vor dem Stadion war unfassbar laut. War aber eine angenehm große Fläche, abwechslungsreiches Angebot - kann man so machen.
Die Stimmung im Stadion war viel besser als damals in Tottenham. Während ich 2019 in London fast nur Deutsche um mich herum hatte, waren es gestern in der Ostkurve überwiegend Amis. Und die haben erstaunlich viel Alarm gemacht. Gestern war sehr deutlich erkennbar, wer ein Heimspiel hatte. Fand ich schon ziemlich geil, auch als neutraler Besucher.
Und auch wenn die Bude in Tottenham architektonisch natürlich spannender aussieht, ziehe ich jedoch die dichte Atmosphäre des Waldstadions jederzeit vor. Von allen Plätzen aus fühlt man sich dem Rasen relativ nah, das war zeitweise schon ein ziemlicher Hexenkessel. Hat mich in dieser Form überrascht und sehr positiv beeindruckt, denn als Eintracht-Fan bin ich stimmungsmäßig ja eher verwöhnt.
Eine völlige Quatschidee ist es freilich, im Waldstadion in der Halbzeit Live-Musik anzubieten und den Sound dann über die regulären Stadionlautsprecher laufen zu lassen. Gepaart mit dem geschlossenen Dach ergab sich so ein undefinierbarer Musikbrei. Es hat schon Gründe, warum bei Livekonzerten dort die Bands riesige eigene Lautsprecheranlagen mitbringen. Sonst wird das klangtechnisch einfach nix. Hat mich aber gestern auch nicht wirklich gestört, denn die Musik hätte mir so oder so nicht gefallen.
Nö, war schon ein geiler Tag gestern. Und Frankfurt ist IMO eindeutig eine mitreißendere Location als Tottenham. Oder auch München - da ist man spätestens auf dem dritten Rang auch einfach zu weit weg vom Geschehen.