Ich würde sagen, dass es doch viel mehr an dem bescheidenen und recht erfolglosen Fußball gelegen haben dürfte der für Tuchels Standing beim FCB verantwortlich war.
TT ist im April angetreten und hat ziemlich genau den Finger in die Wunde gelegt.
Dem Kader fehlt ein defensiver Sechser, dem Kader fehlt es an Hierarchie und an Konkurrenz, was dazu führt, dass gewisse Spieler immer spielen, mangels Alternativen oder weil sie so eine starke Hausmacht haben (Müller,Gore,Kimmich).
Es wird mit Brazzo/Kahn Konsens gewesen sein, dass man hier im Sommer ansetzt.
Was hat unsere geniale Transfer-Taskforce daraus gemacht? Ja, den Neuner, der offensichtlich fehlte, hat man geholt. Aber auch da kann man wahrscheinlich froh sein, dass man nicht in das alte Muster verfallen ist und sich in der Bundesliga beim völlig überbewerteten Randal Kolo Muani bedient hat.Der war Ulis Liebling, Hat ja auch ein paar Buden gegen uns gemacht.
Jedenfalls stand die Bundesliga-Mannschaft mit der höchsten Belastung am 01.09. mit dem kleinsten Kader der Bundesliga da.
Waren die sportlichen Leistungen in der Hinrunde gut? Sicher nicht. Aber die Ergebnisse und auch die Punkteausbeute passten absolut(einzige Ausnahme bzgl. Ergebnis das Spiel in Frankfurt). Sowohl in der Champions League als auch in der Bundesliga. Dass man nicht auf Platz 1 war, lag hier vor allem an der bockstarken Konkurrenz.
DFB-Pokal brauchen wir nicht drüber reden. Aber gegen Saarbrücken sollte man, egal mit welchem Trainer, als Bayern München eigentlich weiterkommen.
Trotzdem gab es permanent Unruhe ohne Ende und die Hammans dieser Welt konnten ihren Müll ungehindert durch die Landschaft kippen. Erst als Hamann mehr als offensichtliche Lügen im Januar über TT erzählte, sah sich der Verein mal zu einem halbgaren Statement genötigt. Vertrauen und Rückendeckung sieht halt anders aus.
In der Winterpause hätte - außer Dier, der ein Volltreffer war - eigentlich gar nichts gemacht werden sollen, trotz des für unsere Verantwortlichen wohl überraschenden Asiencups, wären dann nicht noch Verletzungen bei Mazraoui und Coman dazugekommen.
Dier war ein Volltreffer, Bouey immer verletzt und Zaragoza nichts anderes als ein Perspektivtransfer, der den Kader aufgefüllt hat.
Die Ergebnisse passten dann auch nicht mehr und man hat im Februar völlig ohne Not (und vor allem ohne Idee, was danach kommt, wie die nachfolgenden Monate eindrucksvoll illustrierten) den Trainer zum Saisonende entlassen.
Wie gut TT als Trainer ist, hat man dann gegen Arsenal und Real gesehen. Man war, was das Personal angeht (insbesondere mit dem Rumpfkader, der dann insbesondere in Madrid auf dem Feld stand), gegen beide klar unterlegen. Trotzdem hat man Arsenal (die auch nur wegen der Übermannschaft City in der Liga ohne Silber nach Hause gehen) relativ souverän ausgeschaltet und gegen Real fehlten letztlich auch nur ein paar Minuten für das Wunder.
Soll das oben Geschriebene bedeuten, dass TT der Wundertrainer ist, mit dem man unbedingt auf ewige Zeiten zusammenarbeiten muss? Nein, natürlich nicht. Der ist als Typ sicher nicht einfach und seine Außendarstellung (gerade nach Spielen) ist mehr als ausbaufähig.
Aber wenn ich sehe, wie wir bei Kompany gelandet sind (der für das alles nichts kann), dann muss man doch klar sagen: TT ohne Not im Februar zu kündigen, war völlig bescheuert. Und das beruht halt darauf, dass Uli und auch Kalle mit dem Typus TT (isst wenig Fleisch; bei Kalle muss es mit einem Trainer bei einer Flasche Rotwein menscheln) nicht klarkommen. Zumal der, ähnlich wie van Gaal, intern relativ klar seine Meinung sagen wird, was ja auch nichts für unsere beiden Großkopferten ist. Ihr best Buddy aus Lüdenscheid hat ja TT auch noch als Intimfeind. Passt.
Brazzo habe ich immer kritisch gesehen, da er alleine schon rhetorisch nicht für eine Rolle als Sportvorstand taugte.(Ein gutes Auge für Nachwchspieler hatten er und Neppe allerdings. ) Zu Kahn konnte ich mir nie richtig eine Meinung bilden.
Allerdings erscheinen einem ein Jahr später so manche Aussagen in einem anderen Licht. Dass Hoeneß nicht loslassen kann...
Das hat schon Lahm festgestellt. Und dass Dreesen der Intimfeind von Kahn war, lässt nach demletzten Jahr (Trainer muss kreativ werden, ein Interview schlimmer als das andere) Kahn nicht zwingend in einem schlechteren Licht dastehen.
Was jetzt bei der Nationalmannschaft wird, muss man sehen.Aber komisch gabs da auch die erste Leistungssteierung als Kimmich und Gore nicht mehr im ZM ihr unwesen treiben durften.