Beiträge von burnum

    Auch schön, dass man Ferguson nicht stand-alone verkündet. Ist ja auch schon teamseitig ein Statement. Ich folge ja einigen Spielern auch in social media und Ferguson ist richtig tief in der MAGA-Bubble drin. Scheint generell nicht auf den Kopf gefallen zu sein, aber er dreht jede Diskussion so, dass unter Trump immer alles besser war als bei jedem anderen Präsidenten.

    Insofern sag ich bei ihm gerne Ciao Kakao.

    Ja, Ferguson scheint ein ziemlicher Depp zu sein. Gab letzte Saison auch Gerüchte um mannschaftsinterne Vorfälle mit ihm, weshalb er dann auch gegen Saisonende nicht mehr eingesetzt wurde. Dort soll wohl auch Rassismus eine Rolle gespielt haben. Ich will keine Gerüchte streuen, aber wenn das ansatzweise stimmt, was da im Umlauf war, bin ich froh dass der Typ weg ist.

    Rein sportlich kann ich mich übrigens spontan an keinen einzigen schlechten Snap von ihm erinnern. Aber es gibt wichtigere Dinge als rein sportliche Belange.

    Irgendwo habe ich letzte Woche gelesen, dass immer alle Tranfers zählen bis zum zweiten Dienstag nach der Draft, in diesem Jahr also bis zum 6. Mai.

    Die Deadline ist der Dienstag nach dem Draft, in diesem Fall also letzten Dienstag. Alles, was bis Montag, 28.4. passiert ist, zählt noch rein. Der Ogbah-Deal zählt also noch mit rein, alles was jetzt noch kommen mag aber nicht mehr. Aktuell sollte es so sein, dass wir für Holland einen 4th bekommen, das hängt aber noch vom Lauf der Saison ab, z.B. Hollands Spielzeit für sein neues Team.

    Bei comp-pick Sachen ist der Korte-Typ von OTC in der Regel eine recht zuverlässige Quelle, dem würde ich da eher Glauben schenken als irgendwelchen Reports auf der NFL Seite (was nicht unbedingt für die NFL spricht, wenn die externen Seiten besser über ihr Reglement Bescheid wissen als sie selber...).

    #253 OVR Pick

    Zeek Biggers, DT, Georgia Tech

    6'6", 321 lbs

    biggers.jpg

    Fakten:
    + prototypische Nose Tackle size mit sehr langen Armen (35") und riesigen Händen (10,25").
    + 85" wingspan ist für die Körpergröße unglaublich viel. Vergleich: Ich selbst bin genau so groß wie Biggers (1,98m) und habe eine Wingspan von 2,01m. Biggers hat umgerechnet nochmal 15 cm mehr. Mehr Wingspan = mehr Reichweite für Tackles.
    + für seine Statur hat er einigermaßen athletisch getestet (5.14 auf 40 beim Combine, 34,5" vertical jump).
    + hat in den letzten 3 Jahren kein einziges Spiel verletzungsbedingt verpasst.
    +/- true Senior, 4 Jahre College (weder besonders alt, noch besonders jung).
    +/- zunächst 2 Jahre Backup, dann 2 Jahre Starter in der ACC.
    +/- war in der Vergangenheit deutlich schwerer, war zu Beginn seiner College Karriere mal mit 362 Pfund gelistet, nahm dann für seine Senior Season deutlich ab (spielte die Saison mit ca. 330 lbs) und wurde beim Combine mit 321 lbs gewogen.
    - wird sein Gewicht dauerhaft im Blick haben müssen, um in der NFL effektiv sein zu können (v.a. in den klimatischen Umständen von Südflorida).

    Game Tape:
    + hat am College insgesamt 4 Kicks geblockt.
    + nutzt seine Länge, um Blocker auf Distanz zu halten und gap-control zu bewahren (meistens, aber nicht immer).
    + nutzt seine langen Arme, um Pässe an der LOS zu blocken (6 PBU in 2 Jahren als Starter).
    - überhaupt kein Faktor als Passrusher, hat weder die athletischen Tools noch die technischen Moves um zum QB zu kommen (nur 2 Sacks in seiner gesamten College Karriere).
    - schlechte Reaktionszeit beim Snap, kommt regelmäßig als Letzter aus seinem Stance.
    - spielt teilweise zu aufrecht, was dazu führt, dass er aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann, wenn der gegnerische O-Liner die Hände an seinen Oberkörper bringen kann.

    Rolle und NFL Comp:
    Ich sehe für Biggers im Prinzip zwei mögliche Rollen in der NFL: Entweder als klassischer 2-down NT, der das A-Gap dicht macht, oder als reiner Run-Stopper in einer Rolle als 3-4 DE. Für beide Rollen bringt er zwar die nötige Länge mit, hat aber auch sehr deutliche Limitationen und ist rein auf short-yardage Situationen beschränkt. Im Vergleich zu den beiden zuvor gepickten DT (Grant und Phillips) sehe ich Biggers als deutlich limitiertesten der drei Spieler. Er ist ein reiner Run-Stopper, den du gegen den Pass nicht auf dem Feld haben willst und ich habe Zweifel, dass sich das jemals ändern wird. Aber auch reine Run-Stopper haben durchaus ihre Daseinsberechtigung in der NFL, wenngleich ihre Wichtigkeit in den letzten 20 Jahren sicher deutlich abgenommen hat. Im besten Fall sehe ich einen Spieler, der sich zu einem 2-down Run-Stopper entwickeln kann, bei Biggers würde es mich aber auch nicht komplett überraschen, wenn er in 2-3 Jahren nicht mehr in der NFL ist.
    floor: Brandon Pili
    ceiling: Paul Soliai

    Scheme Fit:
    Scheme Fit für einen Nose Tackle oder einen "heavy end" ist in einer 3-4 Defense gegeben.

    Impact:
    Als Rookie dürfte es für Biggers zunächst darum gehen, sich einen Platz auf dem 53er Roster zu sichern. Ich könnte mir vorstellen, dass er vielleicht ein Kandidat für die Practice Squad sein könnte, da er im Vergleich zu den anderen Nose Tackles im Kader vermutlich am wenigsten "game ready" ist. Mittelfristig dürfte seine interne Konkurrenz aus Benito Jones und Jordan Phillips bestehen, wenn wir mal davon ausgehen, dass Zach Sieler und Kenneth Grant gesetzt sein sollten. Man wird kaum mit 3 reinen NT in die Saison gehen, daher gehe ich davon aus, dass man entweder für Jordan Phillips oder Zeke Biggers noch irgendwelche anderen Pläne hat (für Kenneth Grant sowieso, bei dem gehe ich inzwischen davon aus, dass man ihn überall in der DL hin- und herschieben wird). Die Special Teams könnten für Biggers der Fahrschein auf's 53er Roster sein...

    Need:
    Vor dem Draft war DT das deutlich größte Need, aber wir hatten in Runde 1 und Runde 5 bereits zwei DT gepickt. An der Stelle war das Need zwar durchaus noch gegeben, aber sicher nicht mehr ganz so akut wie vor Beginn des Drafts.

    Value:
    Auf den meisten Boards galt Biggers als 7th rounder oder UDFA. Ich hatte ihn ebenfalls mit R7 Grade auf dem Board. Wir haben ihn spät in Runde 7 gepickt (fünftletzter Pick im gesamten Draft). Ich denke da braucht man nicht mehr groß über Value zu diskutieren und nimmt einfach einen Spieler, den man sonst nicht als UDFA bekommen würde.

    Was wäre mein Pick an der Stelle gewesen?
    Ich hätte einen TE gepickt, entweder Jalin Conyers (den wir später als UDFA bekommen haben) oder Joshua Simon (UDFA Falcons), den ich hier im Mock mit genau diesem Pick gewählt hatte.

    Wie finde ich den Pick?
    Finde ich ok, ist halt nen late 7th... Habe mich während der live coverage etwas gewundert, was wir mit einem weiteren NT wollen, aber vielleicht sieht man einen der beiden auch auf DE? Typischer "meat & potatos pick" in einer Draftclass, die eigentlich fast ausschließlich aus "meat & potatos picks" bestand - und das meine ich nicht als Kritik, sondern bin der Meinung, dass das dringend notwendig war, weil uns gerade das "meat" deutlich im Kader gefehlt hat.


    So, damit endet meine Reihe an draft-bezogenen Posts und ich werde in den nächsten Monaten hier deutlich kürzer treten...

    #231 OVR Pick

    Quinn Ewers, QB, Texas

    6'2", 214 lbs

    ewers.jpg

    Fakten:
    + ehemaliger top Highschool Recruit (#1 National auf allen gängigen Recruiting Boards).
    + 3 Jahre Erfahrung als Starter auf hohem Niveau.
    +/- kommt gebürtig aus Texas, hatte zuerst zu Ohio State commited, transferierte dann aber zu den Longhorns.
    +/- Redshirt Junior, 22 Jahre alt (also weder besonders alt noch besonders jung).
    - immer mal wieder mit kleineren Verletzungen: In den letzten 3 Jahren hat er immer mindestens 2 Spiele verletzungsbedingt verpasst.
    - letzte Saison mit 12 INTs in 14 Spielen. Das ist gar nicht mal so wenig.

    Game Tape:
    + guter und zügiger Release
    + schnelle Entscheidungen bei RPO, nicht immer konstant richtige Entscheidungen, aber meist richtig.
    + kann verschiedene Arten von Würfen/Releases nutzen, ohne dass die Genauigkeit darunter leidet (z.B. sidearm release um einen Verteidiger herum).
    + kann das Tempo der Würfe gut variieren (negatives Beispiel: Chad Henne hat dem RB kurze Screen Pässe mit 800 km/h an den Helm geballert und sich dann gewundert, warum er ihn nicht fängt).
    + gute Armstärke, kann die große Mehrheit aller NFL Würfe machen. Vielleicht kein "Rocket Arm", aber gut (bei der reinen Armstärke sollte er Tua überlegen sein).
    + gutes Ballhandling bei Fakes und PA.
    +/- als Runner geht keine große Gefahr von ihm aus, trotzdem beweglich genug um effektiv bei Bootlegs/Rollouts zu sein.
    +/- hat er ein Dolphins-ähniches RPO-heavy Scheme effektiv umgesetzt, oder ist er vielleicht ein Produkt dieses Systems???
    - an schlechten Tagen kann er fürchterlich ungenau sein. Ich erinnere mich daran, dass ich letztes Jahr die beiden Texas WR (Mitchell & Worthy) gescoutet habe und ständig dachte "oh, wenn die doch bloß einen genaueren QB hätten...".
    - teilweise fürchterliche Pocket Presence ("Tannehill-esque"). Droppt teilweise viel zu tief zurück, was die Winkel der OTs komplett zerstört. Rennt immer wieder in den pressure rein, anstatt ihm auszuweichen.
    - Panik-Fehler unter Druck (gemeint ist nicht "mentaler Druck", sondern Druck durch Passrush).
    - die Longhorns Offense hat selten von ihm gefordert, full-field reads zu machen. Die Mehrheit der Würfe waren RPOs oder half-field (entweder/oder) reads.
    - zu oft legt er sich bereits pre-snap auf seinen WR fest und ignoriert dann mögliche post-snap Rotation, was zu incompletions und INTs führt. Im reinen drop-back Passing sieht er selten wirklich gut aus (Dolphins nutzen allerdings auch am wenigsten reines drop-back Passing von allen 32 NFL Teams).

    Rolle und NFL Comp:
    Bei Ewers habe ich die Befürchtung, dass er in die Kategorie "guter College QB, der aber nie ein guter NFL QB wird" fällt. Er hat einfach trotz 3 Jahren Starter-Erfahrung immer noch sehr viele Bereiche, in denen er sich deutlich verbessern muss. Ich möchte nicht komplett ausschließen, dass ihm das gelingt, aber ich bin eher skeptisch. Mit ein wenig Dolphins-Brille auf sehe ich eine etwas talentiertere Version von Skylar Thompson (mit besserem Arm und deutlich mehr medialem Hype). Im besten Fall kann er vielleicht in 1-2 Jahren ein kostengünstiger Backup für Tua werden, aber wenn es blöd läuft, sehen wir ihn in 3 Jahren in der UFL...

    Scheme Fit:
    Wenn Ewers in der NFL irgendwo erfolgreich sein kann, dann in einem Scheme wie unserem. Es gibt tatsächlich sehr viele Parallelen zwischen der Dolphins Offense und dem, was die Longhorns unter Steve Sarkisian spielen. Die Longhorns spielen sozusagen die College-Version unseres Schemes. Perfekter Scheme Fit.

    Impact:
    Als Rookie sollten wir alle froh sein, wenn wir Ewers möglichst gar nicht auf dem Feld sehen. Für ihn dürfte es zunächst darum gehen, sich auf das 53er Roster zu spielen und die Rolle als #3 zu sichern. Mittelfristig könnte er es schaffen, in 1 oder 2 Jahren in die Rolle des Backups aufzusteigen. Mehr sehe ich ehrlich gesagt nicht (und ich hoffe natürlich, dass ich mich irre!).

    Need:
    Wir haben mit Tua einen sehr verletzungsanfälligen Starter und mit Zach Wilson einen Backup, der seine NFL-Tauglichkeit erst noch nachweisen muss. Ich sehe durchaus ein klares Need für eine langfristige Lösung als Backup QB.

    Value:
    Ich hatte Ewers für Runde 7 auf dem Zettel, auf den meisten Boards war er im Bereich R4/R5 zu finden. Auf einem "consensus board" steht er auf #123. Auch wenn ich dem Spieler deutlich kritischer als die meisten Anderen gegenüberstehe - in Runde 7 halte ich ihn für vertretbares bis gutes Value.

    Was wäre mein Pick an der Stelle gewesen?
    Da ich ja vorher bereits Kyle McCord gepickt hätte, wäre mein QB Need bereits abgedeckt gewesen. Daher hätte ich an dieser Stelle entweder RB Kyle Monangai (2 Picks später zu den Bears) oder Hurricanes Slot-WR Xavier Restrepo (UDFA Titans) gepickt.

    Wie finde ich den Pick?
    Von allen Dolphins Picks in diesem Jahr hat mir dieser am wenigsten gefallen, was vermutlich daran liegt, dass ich Ewers aus sportlicher Sicht einfach deutlich kritischer sehe als der Konsens. Die Kombination aus schlechter Pocket Presence mit inkonstanter Accuracy ist für mich einfach ein major turnoff. Trotz der zweifellos guten Kombination aus Scheme Fit und Value finde ich diesen Pick ehrlich gesagt ziemlich kacke - und ich hoffe dass ich mit dieser Einschätzung komplett daneben liege und ihr euch auf Jahre hinaus über diese Einschätzung lustig machen könnt... :bier:

    Pick #179 OVR:

    Ollie Gordon, RB, Oklahoma State

    6'1", 226 lbs

    gordon.jpg

    Fakten:
    + jung: 21 Jahre, 3 Jahre College, true Junior (1 Jahr Backup, dann 2 Jahre Starter).
    + ball security: keine Fumbles in über 600 touches am College.
    + 2023 der vermutlich beste RB am College: Meiste rush yds, meiste scrimmage yds, Doak Walker Award (best RB), 1st team All-American, Big 12 Offensive Player of the Year, Platz 7 im Heisman voting (bester RB).
    - 2024 deutlich schwächere Stats.
    - kein guter deep speed (4.61 auf 40).
    - im Juli 2024 vorübergehend festgenommen wegen des Verdachts auf Fahren unter Alkoholeinfluss.

    Game Tape:
    + kraftvoller Laufstil, bricht regelmäßig Armtackles. Rennt immer wieder über kleinere DBs hinweg.
    + prototypische Size für einen old-school RB.
    + hat am College nachgewiesen, dass er eine hohe Workload schultern kann (285-1732, 21 TD in 2023).
    + gut (aber nicht überragend) in Pass Protection. Top 5 in dieser RB Draftclass.
    +/- welche Version bekommen wir von ihm? 2023 (bester RB am College) oder 2024 (durchschnittlicher College RB)??? Lag der Leistungsabfall 2024 an ihm oder an den schlechten Umständen bei den Cowboys (schlechte OL, katastrophales QB play)?
    +/- solide Vision, wenn das Play vernünftig geblockt ist. Ist aber kein RB, der dir yards aus dem Nichts kreiert.
    +/- am College wenig als Receiver aus dem Backfield genutzt (in 3 Jahren nur 80 catches sind wenig aussagekräftig). Dies dürfte aber vermutlich weniger an seinen Skills sondern eher an seiner Rolle innerhalb der Oklahoma State Offense gelegen haben.
    - mangelnder deep-speed.
    - bestenfalls durchschnittliche COD und Agilität.
    - aufrechter Laufstil gibt Tacklern ein großes Target, kann zu Verletzungen führen.

    Rolle und NFL Comp:
    In der NFL und speziell in Miami sehe ich Gordon nicht als every-down "bellcow" RB, sondern als Power Rusher in einem RB Duo/Trio. Wir haben mit Achane einen deutlich undersized RB, der rein vom Speed lebt und auch gut als Receiving Back eingesetzt werden kann. Mit Jaylen Wright haben wir noch einen relativ kompletten RB in der Hinterhand, der aber im Zweifel auch eher Speedster als Power Runner ist. Gordon bringt nun die Power für inside runs mit, die unseren anderen RBs fehlt. In einer limitierten Rolle als Power Runner und short yardage Back sollte er in Miami früh Snaps bekommen. Sollte sich einer der anderen RB (Achane/Wright) mal verletzen, wäre dies für Gordon die Chance, zu zeigen dass er mehr als dieser rollenspezifische RB sein kann. Durch seinen aufrechten Laufstil und seine Statur erinnert er mich an den ehemaligen Dallas Cowboys RB DeMarco Murray.

    Scheme Fit:
    Grundsätzlich sehe ich Gordon eher als Fit für eine Gap/Power Offense und in unser Wide Zone Scheme passt er eigentlich gar nicht so gut rein. Wir haben aber mit Achane und Wright bereits 2 klassische outside zone runner, von daher gehe ich davon aus, dass man ganz bewusst noch jemanden gesucht habe, der eine zusätzliche Power Dimension in unsere Offense bringen kann. Die gesamte Herangehensweise dieser Offseason spricht dafür, dass wir nicht mehr ganz so extrem outside zone heavy sein wollen, sondern zumindest auch mal Power/Counter/Duo als change-of-pace einstreuen wollen. Und da kommt dann Gordon ins Spiel.

    Impact:
    Als Rookie dürfte Gordon in erster Linie gegen FA-Neuzugang Alexander Mattison um die Rolle des Power Backs für short yardage Situationen kämpfen. Sollte er sich dort durchsetzen, sehe ich ihn (je nach schematischer Ausrichtung der Offense) mittelfristig als #2 oder #3 RB. Viel wird davon abhängen, welche Version von Gordon wir in Miami bekommen: Ist er der dominante Runner von 2023, haben wir einen totalen Steal gelandet und er könnte auch in Richtung Starter aufsteigen (dann vermutlich mit Achane als klarem Receiving Back). Haben wir die Version von 2024 erwischt, könnte er Probleme bekommen, sich langfristig auf dem 53er Roster zu halten.

    Need:
    Auf RB waren wir eigentlich 2-deep gut besetzt, aber der Typ Power Runner hat unserer Offense seit Jahren deutlich gefehlt und Alexander Mattison ist vermutlich keine langfristige Lösung. Need sehe ich, aber es war sicher nicht das gravierenste Need.

    Value:
    Auf einem "consensus board" habe ich Gordon an #158 gefunden. In den meisten Mocks ging er aufgrund seiner schwächeren 2024er Saison im Bereich der 5./6. Runde, hier im Mock habe ich ihn sogar noch in Runde 7 bekommen. Wäre er letztes Jahr im Draft gewesen (also ohne die schwache letzte Saison), wäre er vermutlich ein 2nd round pick gewesen. Wir haben ihn in Runde 6 bekommen, finde ich solides Value.

    Was wäre mein Pick an der Stelle gewesen?
    2 Picks später ging QB Kyle McCord vom Board, der bei mir QB 5 war mit einem 4th round grade. Er wäre mein Pick gewesen (dafür hätte ich dann in Runde 7 nicht Quinn Ewers gepickt, dazu die Tage mehr). Wenn es ein RB hätte sein müssen, hätte ich Damien Martinez (ging in R7) noch vor Gordon gerankt.

    Wie finde ich den Pick?
    Ich mag den Pick sehr und habe ihn während der Draft-Livecoverage mit einem lecker Cocktail gefeiert (Mojito, sollte ja Miami-typisch sein). Auf meinem Board waren noch ein paar wenige Spieler (u.a. die oben genannten McCord und Martinez) vor ihm, aber ich verstehe den Appeal den Gordon als neues Power Element in unsere Offense bringen kann. Guter Pick mit dem Potenzial, vielleicht ein echter Steal zu werden, falls wir die 2023er Version von Gordon bekommen.

    #155 OVR Pick

    Dante Trader, Safety, Maryland

    5'11", 196 lbs

    trader.jpg

    Fakten:
    + Erfahrung: Backup als Freshman, danach 3 Saisons Starter in der ACC (36 starts).
    + wird als "hard working, high character team leader" beschrieben.
    +/- wurde ursprünglich als Lacrosse-Spieler recruited, der nebenbei etwas Football spielt. Galt an der HS als einer besten Lacrosse Spieler des Landes (#5 HS recruit der USA).
    - letzte Saison 2 Spiele verletzungsbedingt verpasst.
    - schlechte Athletik-Testing-Werte beim Combine: 4.65 auf 40, keine gute Beweglichkeit im shuttle, extrem kleine Hände (unter 9").

    Game Tape:
    + Erfahrung in allen Safety Rollen (Centerfielder, Box, Nickel, deep half, match quarters).
    + extrem sicherer Tackler.
    + sehr diszipliniert, erledigt seinen Job - nicht mehr und nicht weniger.
    + erkennt früh das Play, fällt fast nie auf "eye candy" der Offense herein (z.B. Playaction, motions), liest in zone coverage gut die Augen des QB.
    + kommt gegen den Lauf schnell in die Box und macht das Tackle.
    +/- den mangelnden deep-speed sieht man auf Tape, aber die Agilität und Beweglichkeit sehen besser aus als die Combine-Zahlen vermuten lassen.
    - gelegentlich kann seine Aggressivität gegen ihn verwendet werden (in der NFL vermutlich mehr als am College).
    - muss aufgrund seiner limitierten Athletik schematisch beschützt werden. Sollte nicht gegnerische Speed-Receiver man-to-man covern.
    - wird in der NFL Probleme mit man coverage aus dem Slot bekommen.

    Rolle und NFL Comp:
    Trader ist ein grundsolider Safety, der sehr viel Flexibilität und Erfahrung mitbringt und in der Regel die richtigen Entscheidungen trifft. Es bleibt aber das eine Damoklesschwert über ihm: Reicht die Athletik für die NFL aus (RAS Score von 2.12 ist alarmierend). Ich denke nicht dass Trader eine besonders lange Anlaufzeit benötigen wird, er ist eigentlich ein "plug-and-play" Spieler (so weit man das bei einem Rookie sagen kann). Wenn es gut läuft haben wir einen late rounder für einen low-end Starting Safety investiert, der vermutlich niemals ein großer Star werden wird, aber möglicherweise zwischen Starter und solidem Backup pendeln könnte. Im worst case (Athletik reicht nicht um in der NFL Defense zu spielen) haben wir einen hervorragenden Special Teamer mit (laut Reports) super Charakter und team-first Mentalität. Als NFL Comp könnt ihr euch irgendeinen beliebigen low-end NFL Starter denken, mir würde hier beispielsweise Xavier Woods einfallen (ex Cowboys, aktuell Panthers).

    Scheme Fit:
    Um seine athletischen Limitationen zu kaschieren und seine Stärken zu maximieren, wäre es für Trader gut, möglichst viel in Zone Coverage zu spielen. Das trifft sich gut, denn die Dolphins waren in 2024 eines der zone-lastigsten Teams der NFL (top 5). Innerhalb unseres Schemes passt er sowohl als Split Safety (C2, C4, C6) als auch als Box Safety (C1, C3). Für die Rollen als reiner Centerfielder könnte ihm die Athletik fehlen. Im Slot wäre er ein stark matchup-bezogener Spieler (nur gegen athletisch ebenfalls limitierte Slot-WR), außerdem sollte er durch sein Skillset als Blitzer eine gewisse Effektivität mitbringen (wobei er das am College kaum gemacht hat).

    Impact:
    Wie weiter oben schon beschrieben sehe ich Trader als relativ fertigen Spieler. Falls die Athletik für die NFL reicht, sollte er schon als Rookie den Weg auf's aktive Roster finden und mindestens mal ein guter Special Teamer sein. Seine Konkurrenten für einen Platz auf dem 53er Roster und Spielzeit in der Defense dürften aktuell Ashtyn Davis, Elijah Campbell und vor allem Patrick McMorris sein (vielleicht noch UDFA John Saunders).

    Need:
    Wir haben m.E. ein klares Need auf Safety, aber weniger im Bezug auf die Quantität der Spieler, sondern eher bezogen auf die Qualität. Auch ohne Trader hatten wir bereits 4 Safeties mit NFL Erfahrung im Kader, es fehlt aber ein klarer Starter (bzw. vielleicht sogar zwei, abhängig davon wie man Ifeatu Melifonwu einschätzt). Ich bin mir nicht sicher, ob ein 5th round Rookie dieses Need abdecken kann.

    Value:
    Trader galt pre-Draft als später late-rounder, borderline draftable. Auf einem "consensus board" habe ich ihn an #243 gefunden, was Mitte R7 wäre. 2 Experten die ich sehr schätze haben ihn etwas höher gerankt, auf meinem Board war er einer der "6-8 anderen Spieler" mit Grade in Runde 6-7. Wir haben ihn Mitte der 5. Runde gepickt, da sehe ich durchaus einen kleinen reach for need.

    Was wäre mein Pick an der Stelle gewesen?
    Einer meiner Lieblingsspieler dieser Class war Jackson Hawes (TE von Georgia Tech), den ich hier im Mock Draft an #150 gepickt habe. Absolutes Monster als Blocker. Er ging an #173 - und dann noch ausgerechnet zu den Bills...

    Wie finde ich den Pick?
    Geht so. Fühlt sich ein wenig an wie Pat McMorris im letzten Jahr. Man wollte halt irgendwie noch einen Safety und Special Teamer haben. Kann ich mit leben, aber ich hätte an der Stelle noch viele andere Spieler vor Trader gepickt.

    Jaguars haben Emanuel Ogbah verpflichtet, 1 Jahr für 5 Mio. Das sollte für uns die Tür öffnen, um 2026 einen 4th round comp pick für Javon Holland zu bekommen, falls die Jags die Verpflichtung vor Montag um 22 Uhr unserer Zeit abschließen (das ist die Deadline für alle Deals, um noch in die comp pick Formel zu zählen).

    Disclaimer vorweg: Ich muss anmerken, dass ich den hier beschriebenen Spieler in dieser Draftclass nicht auf dem Schirm hatte. Kannte zwar seinen Namen weil er damals ein HS Recruit mit viel Hype war, habe ihn aber pre-Draft überhaupt nicht gescoutet. Alles was ich hier schreibe bezieht sich daher auf 2 angelesene Scouting Reports von Quellen denen ich vertraue und dem heutigen Studium von 3 seiner Spiele (2023 gegen Georgia und FSU, 2024 gegen Miami). Dieser Rookie Report steht also ausdrücklich auf etwas wackligeren Füßen als wenn ich den Spieler pre-Draft intensiver beobachtet hätte.

    #150 OVR Pick

    Jason Marshall Jr, CB, Florida

    6'0", 194 lbs

    marshall.jpg

    Fakten:
    + ehemaliger 5-star HS Recruit aus Miami.
    + massig Erfahrung auf hohem Niveau: dreieinhalb Saisons als Starter in der SEC.
    + bekommt häufig seine Hände an den Ball: 23 PBU am College.
    + gute Size für einen NFL Corner.
    + gute athletische Testwerte: 4.49 auf 40, 1.55 auf 10, dazu gute Werte bei den Sprüngen.
    +/- 4 Jahre College, 22 Jahre alt
    - kurze Arme (30,25"), kleine Hände.
    - nur 2 INTs in 4 Saisons lassen nicht auf gute Hände schließen, seine letzte INT war 2022.
    - eine Schulterverletzung hat seine Senior season nach 7 Spielen beendet.

    Game Tape:
    + guter Handeinsatz an der LOS in press coverage (spielen wir allerdings außerhalb der Redzone kaum).
    + bleibt in coverage eng bei seinem Gegenspieler, gibt nicht viel separation ab.
    + physisch am catch-point, macht es dem WR möglichst schwer den Ball zu fangen.
    + sah 2023 gegen die LSU Star-Receiver Malik Nabors und Brian Thomas verhältnismäßig gut aus.
    - ich habe selten einen CB gesehen, der konstant so heftig auf "eye candy" (Playaction, motions, misdirections) hereinfällt wie Marshall. Überhaupt kein Gespür fürs play. Gibt dadurch immer wieder lange completions ab weil er out of position ist.
    - große Schwachstelle im Run Support. Gerade wenn er als CB outside contain hat (z.B. bei Cover 2) lässt er sich zu oft vom WR nach innen blocken und gibt somit die Edge ab, was dann zu langen Runs über außen führen kann.
    - alles Andere als ein physischer Tackler
    - ich habe in den 3 Spielen 2 dropped INT von ihm gesehen (was die o.g. 2 INT in 4 Jahren erklärt).

    Rolle und NFL Comp:
    Marshall ist ein reiner Cover Corner mit klaren Stärken in Coverage, aber auch klaren Schwächen im Run Support und allgemein in seiner "awareness". Ich sehe ihn als developmental outside CB. Das grundsätzliche körperliche Talent ist vorhanden, aber er bekommt die PS nicht auf die Straße. Daher (und weil er auch ein ehemaliger Gator ist) würde ich ihn mit dem ex Jaguars 1st rounder CJ Henderson vergleichen.

    Scheme Fit:
    Ein outside CB mit coverage skills passt grundsätzlich erstmal in jede Defense. Eine von Marshalls größten Stärken (press) kommt in unserer aktuellen Defense allerdings kaum zum Tragen. Reiner outside CB, zu große Schwächen im Run Support um in den Slot zu gehen.

    Impact:
    Ich sehe ihn als developmental CB, bei dem ich große Bedenken hätte wenn er als Rookie auf's Feld muss. Seine Schwächen im Spielverständnis ("bites on every playaction fake you've ever seen") sprechen m.E. dafür, dass er zunächst eine "redshirt season" braucht, um diese Defizite abzustellen. In reinen Pass-Situationen (3rd & long oder wenn der Gegner aufgrund des Spielstandes pass-heavy sein muss) kannst du ihn als zusätzlichen CB bringen weil er sich in den Situationen auf die reine Coverage konzentrieren kann (bei 3rd & 10 sollte selbst Marshall nicht auf eine PA-Fake reinfallen).

    Need:
    Wir haben einen unserer outside CB gecuttet (Fuller) und der Andere wird vermutlich noch getradet (Ramsey). Einen Nickel CB haben wir zwar (Kohou), aber es müssen 2 neue starting CB für außen her. Viel dringender kann ein Need nicht sein.

    Value:
    Ich hatte den Spieler überhaupt nicht auf dem Schirm und hatte ihn daher auch nicht auf meinem Board. Auf einem "consensus board" habe ich ihn an 112 gefunden (R4) und war einigermaßen schockiert. Meine erste Reaktion gestern war, dass der Pick ein klarer reach for need Pick ist, aber es scheint vielmehr so zu sein, dass mir dieser Spieler in der pre-Draft Zeit einfach durchgerutscht ist.

    Was wäre mein Pick an der Stelle gewesen?
    Ich hätte G Miles Frazier von LSU gepickt, der ging später zu den Lions. Wenn wir nicht vorher schon 2 Picks in die DL gesteckt hätten, wäre auch DE Elijah Roberts von SMU eine Option gewesen, der ging wenig später zu den Bucs. Mein Board auf CB und S war an dieser Stelle im Draft ziemlich leer, bzw. ich hätte alle Picks auf diesen Positionen als Reach angesehen.

    Wie finde ich den Pick?
    Geht so... Durch das Wegtraden der Picks 98 und 116 war der Zug für einen CB der sofort helfen kann vermutlich abgefahren. Daher hätte ich dann auf den Alibi-Need-Pick für CB komplett verzichtet und lieber Spieler geholt, die direkt weiterhelfen können. Das sehe ich bei Marshall noch nicht, hoffe aber dass er mich eines Besseren belehrt.

    #143 OVR Pick

    Jordan Phillips (not that one), DT, Maryland

    6'1", 318 lbs

    phillips.jpg

    Fakten:
    + nur 3 Jahre College (RS Sophomore, hätte also noch 2 Jahre College spielen können), einer der jüngsten Spieler dieser Class (aktuell noch 20 Jahre alt).
    + gute Athletik, war Teil von Bruce Feldmanns "Athletic Freak List".
    + von allen Seiten (Coaches, Mitspieler, Experten) wird sein Charakter ausdrücklich gelobt, er soll wohl sehr intelligent und zusätzlich eine echte Leader-Persönlichkeit sein.
    + ehemaliger Ringer und Gewichtheber (Ringer-Hintergrund ist in den Trenches oft ein Vorteil, weil man da sehr viel über Leverage und Gleichgewicht lernt)
    +/- 2022 zunächst nach Tennessee committed, nach einer Saison dann Transfer zu Maryland, wo er auf Anhieb für 2 Jahre Starter war.
    +/- fun fact: Bereits 2014 haben die Dolphins einen DT mit gleichem Namen gedraftet (war damals ein ziemlicher Flop in Miami, hatte aber trotzdem eine 10-jährige NFL Karriere). Die beiden sind nicht verwandt.
    - kurze Arme (31,5") können es schwierig machen, beim 2-gapping den Blocker auf Distanz zu halten.

    Game Tape:
    + Power und Explosivität! Der Spitzname "Kraftwürfel" würde zu ihm deutlich besser passen als zu einem schweizer Fußballer.
    + effort: Gibt bei jedem Snap alles, spielt immer whistle-to-whistle.
    + gegen den Lauf durch seinen niedrigen Körperschwerpunkt und seine Kraft sehr schwer aus seinem Gap zu bewegen.
    + Macht das A-Gap gegen den Lauf dicht. Auch von double-teams nicht von der Stelle zu bewegen.
    + bringt einen schnellen ersten Schritt und genug Athletik mit, um sich mal zu einem Faktor im Passspiel entwickeln zu können.
    - bisher noch überhaupt kein Faktor als Passrusher (kein einziger Sack in seiner College Karriere), muss Passrush-Techniken von Grund auf lernen.
    - wenn er geblockt ist, hat er Probleme, sich vom Block zu befreien (hängt vermutlich auch mit seinen kurzen Armen zusammen).
    - Probleme bei outside runs schnell genug nach außen zu kommen.

    Rolle und NFL Comp:
    Phillips sehe ich aktuell als reinen 2-down A-Gap Run Stopper, in unserem Scheme vermutlich als Nose Tackle oder 1-tech. Es wird sich zeigen, ob er sich mittelfristig zu einem kompletteren Spieler entwickeln kann, die Tools dazu bringt er mit und er ist jung genug um sich noch weiter zu entwickeln. Im Vergleich zum zuvor gepickten Kenneth Grant ist Phillips ein ganz anderer Typ DT: Grant hält Gegenspieler mit seiner Länge auf Abstand und sichert dadurch das Gap, Phillips steht mit Power und tiefem Schwerpunkt im Gap und macht es dem Gegner schwer, ihn dort weg zu schieben. Grant ist sicherlich der flexiblere der beiden Spieler, Phillips ist (zumindest aktuell noch) relativ klar auf diese eine Rolle festgelegt.
    floor: Benito Jones mit mehr Athletik
    ceiling: Jason Ferguson (ex Cowboys und Dolphins DT/NT)

    Scheme Fit:
    Jede 3-4 Defense braucht einen kräftigen Nose Tackle, der die Drecksarbeit im A-Gap macht, damit die Teamkollegen glänzen können. Genau diese Rolle sehe ich für Phillips. Scheme Fit ist m.E. total gegeben.

    Impact:
    Als Rookie dürfte seine Konkurrenz um Snaps aus Benito Jones und Zeke Biggers (R7 Pick) bestehen. Ich könnte mir vorstellen, dass Jones mit seiner Erfahrung zunächst die Nase vorn hat und dann im Laufe der Saison immer mehr Snaps an Phillips abgeben könnte. Spätestens ab 2026 sollte Phillips dann als NT gesetzt sein und in run-stopping Situationen regelmäßig auf dem Platz stehen (1st down, 3rd/4th & short, Goal Line).

    Need:
    Wie ich schon bei Grant geschrieben hatte: Vor Draftbeginn hatten wir 2 Spieler für 3 D-Line Positionen im Kader. Es war klar, dass wir mindestens 2 Draftpicks in die DL investieren mussten, Phillips war der Zweite (am Ende wurden es sogar drei).

    Value:
    Phillips galt gemeinhin als early Day 3 Pick, ich hatte ihn für die späte 3. oder frühe 4. Runde auf dem Board. Wir haben ihn in Runde 5 gepickt, finde ich gutes Value.

    Was wäre mein Pick an der Stelle gewesen?
    Ich hatte Phillips an der Stelle tatsächlich auch als einen der höchstgerankten Spieler auf dem Board (nach DE Jared Ivey, der komplett undrafted ging weil es bei ihm wohl medizinische Bedenken gibt - sowas kann man als "Sofa GM" vorher nicht wissen). Hätte also vermutlich ebenfalls Phillips gepickt.

    Wie finde ich den Pick?
    Value meets need, überragender Pick (abgesehen von seinem Namen, der mich immer an "den anderen Jordan Phillips" erinnert).

    Vielleicht, weil er im Sommer schon 24 wird?

    Mag sein dass es damit zusammenhängt, aber in dieser Class gab es jede Menge anderer Spieler, die auch so alt sind und trotzdem gedraftet wurden. Das hängt noch mit der Corona-Saison zusammen, da haben alle damaligen College Spieler eine zusätzliche Saison an College eligibility geschenkt bekommen. Das führt dazu, dass die meisten Redshirt Seniors jetzt mit 23 im Draft sind und nicht wie sonst mit 22. Müsste sich aber in 1 oder 2 Jahren wieder normalisieren.

    Dolphins UDFA Tracker (nach Positionen geordnet):

    RB Nate Noel, Missouri: undersized RB (5'8", 194), kein top-end speed, aber sehr agil und beweglich, quicker than fast, sehr gute vision, viel Erfahrung mit outside zone, R7 grade bei mir

    WR Andrew Armstrong, Arkansas: leading receiver der SEC in 2024, großer WR (6'4"), hatte bei mir ein round 6-7 grade, sein Teamkollege TeSlaa bekommt mehr Hype weil er schneller rennen kann, aber Armstrong war der produktivere WR am College

    WR Theo Wease, Missouri: outside WR mit size (6'3"), war bei Mizzou die Nummer 2 hinter Luther Burden

    WR Monaray Baldwin, Baylor: kleiner wendiger Slot WR (5'9"), war auch am College nicht immer Starter, Typ Punt Returner, speeeeed!

    WR AJ Henning, Northwestern: kenne ich nicht, 5'10" WR, hatte letzte Saison 59-603-4 bei NW, vorher Backup bei Michigan

    TE Jalin Conyers, Texas Tech: 6'3", 260; guter Blocker, gute RAC-skills, hatte ich als Day 3 Sleeper auf dem Zettel, sage voraus, dass er nicht nur das 53er roster packt, sondern schon als Rookie auf dem Feld stehen wird, poor man's Tyler Warren

    OL Ted Kushi, Western Michigan: College LT, der für die NFL vermutlich nach innen wechseln muss

    C Addison West, Western Michigan: kenne ich nicht, keine Infos

    G Josh Priebe, Michigan: letzte Saison Starter bei Michigan, davon 4 Jahre bei Northwestern, sehr erfahren

    DT Alex Huntley, South Carolina: stand bei South Carolina klar im Schatten von TJ Saunders und Tonka Hemingway (beide früh gedraftet), 6'4", 305, viel Erfahrung auf hohem Niveau (50 Spiele in der SEC)

    ILB Eugene Asante, Auburn: undersized (6'0, 220), tackle machine am College

    CB BJ Adams, UCF: langer CB (6'2") mit Erfahrung und mittelmäßigem deep speed (4.53)

    CB Ethan Robinson, Minnesota: eine Saison FBS Erfahrung in 2024 (vorher lower level bei Bucknell), 2024 mit 24 tackles und 3 INT, 6'0"

    S Seyi Oladipo, Boise State: 5'11", 205 lbs, gilt als Speedster

    SS John Saunders, Ole Miss: gute size (6'2", 211), 6 INT in 2 Jahren in der SEC (vorher bei Miami/OH), guter Punch auf den Ball forciert öfter mal Fumbles, solide aber nicht überragend in coverage, hatte ich mit R7 grade auf dem Zettel

    LS Kneeland Hibbert, Alabama: ein Long Snapper der mit Blake Ferguson konkurrieren kann (bei Ferguson gibt es off-field concerns)

    TE/FB Kamari Morales (Boston College) hat Angebote aus Miami und Baltimore als training camp invitee vorliegen und muss sich noch entscheiden.


    Zusammenfassend lässt sich m.E. klar erkennen, dass die Dolphins bei den UDFA viele ältere/erfahrene Spieler geholt haben, während sie ihre Draftpicks verstärkt in jüngere Spieler mit mehr Entwicklungspotenzial investiert haben. Es sind durchaus ein paar Jungs dabei, denen ich eine NFL Karriere zutraue (RB Noel, WR Armstrong, S Saunders) und mit TE Conyers einen absoluten late-round Liebling von mir, dem ich zutraue dass er Julian Hill in der Rolle als Y-TE verdrängt und für uns ein wichtiger Spieler werden kann. Keine Ahnung warum Conyers undrafted ging (waren aber noch ein paar weitere TE bei denen mir das ähnlich ging).

    EDGE Gilotte

    Der ist lange weg, ging früh in R3.

    Ganz grob für Runde 7 und ggf. UDFA ein paar Namen, geordnet nach Positionen, ohne besondere Reihenfolge (fettgedruckt wäre Priorität über die Anderen):
    QB Rourke
    RB Martinez
    RB Monangai
    RB Smith
    WR Restrepo
    WR Johnson
    WR Neyor
    TE Conyers
    TE Matavao
    TE Dippre
    TE Simon
    TE Yurosek
    T Pierce
    T Brown
    G Colby
    G Gray
    G Kandra
    DT Stackhouse
    DT Tafuna
    DT Horsley
    DE Harrison-Hunte
    DE Ivey
    EDGE Ponder
    EDGE Joyner
    EDGE Batty
    LB Lindenberg
    CB Bryant
    CB Muhammad
    S Castro
    S Hook
    S Crawford

    Danke! Ich weiss, es ist … Strange, aber ich halt hier nur durch weil ich wissen will, obs noch ein burnum-dude wird:paelzer:

    Die Liste aus Post 236 war für Runde 4 ausgelegt - natürlich gehen da irgendwann die Namen aus in Runde 6...

    RB Ollie Gordon II
    2022: Played in all 13 games with 1 start (62-308-5.0, 2 TDs rushing; 12-76-6.3, 2 TDs receiving).

    2023: Won the Doak Walker Award as the nation's top RB. First-team Associated Press All-American. Big 12 Offensive Player of the Year. First-team All-Big 12. Led the FBS with 1,732 rushing yards (285 carries, 6.1 per) and 2,062 yards from scrimmage (39-330-8.5, TD receiving), ranked second with 21 rushing TDs. Started all 14 games.

    2024: Honorable Mention All-Big 12. Led team with 880 rushing yards (190 carries, 4.6 per), 13 rushing TDs. Started all 12 games. Arrested in July 2024 on suspicion of DUI.

    Nailed it. Habe ich hier im Mock für Miami an 224 gepickt und war schockiert dass er da noch zu haben war. Hätte zwar Damien Martinez bevorzugt, aber Gordon mag ich auch als Power Runner.

    Ich könnte mir eher vorstellen, dass grier intern ne lame duck ist. In free agency quasi gar keinen cap vorgriff auf nächste saison... auch wenig restructures... und der uptrade in runde 2 passt zu grier, er hat bis jetzt aber immer zukünftige picks mit eingesetzt, diesmal nicht. Das riecht für mich eher danach, dass es hier ne ganz klare anweisung gibt was zukünftige ressourcen angeht.

    Vielleicht kein klassischer Rebuild wie wir ihn 2019 hatten, aber zumindest mal eine Übergangssaison in der es nicht an erster Stelle um die Maximierung des kurzfristigen sportlichen Erfolgs geht. Wir bekommen dieses Jahr die Quittung für die exzessiven Ausgaben der letzten Jahre. Die Kredite müssen sozusagen dieses Jahr zurückgezahlt werden, damit ab nächster Saison wieder frisch investiert werden kann.

    Wir haben 116 getradet für einen 3rd nächstes Jahr.

    Details: 4-116 und 7-224 gegen 6-179 und 2026 3rd rounder

    Hilft uns kurzfristig zwar nicht weiter, langfristig mag sich solche Trades aber eigentlich immer, weil du unterm Strich eine komplette Runde an Value gewinnst. Abgesehen davon ist unser Kader ja sowieso fertig und kann kaum noch verbessert werden ;)

    #37 OVR Pick

    Jonah Savaiinaea, Guard, Arizona

    6'4", 324 lbs

    savaiinaea.jpg

    Fakten:
    + nur 3 Jahre College, sehr junger Spieler (gerade erst 21 geworden)
    + lange Arme (knapp 34") sollten helfen, falls er doch mal als Tackle aushelfen muss, dazu auch riesige Hände (über 10")
    + überragende Athletik für einen Mann seiner Statur: 4.95 auf 40 beim Combine, dabei ein 1.72 split auf 10 yds. Der Mann kann sich bewegen!
    + Erfahrung auf allen OL-Positionen außer Center. Auf RT hat er über 1000 Snaps gespielt am College, auf RG knapp unter 1000.
    + Leadership & Charakter werden in verschiedenen Berichten positiv hervorgehoben
    +/- fun fact 1: war in Honolulu an der gleichen Highschool wie Tua und Mariota
    +/- fun fact 2: hat nach eigener Aussage noch nie für einen nicht-Samoanischen QB geblockt (HS auf Hawai'i, am College Noah Fifita, jetzt Tua)
    - weight watchers: soll wohl bei Arizona in der Gegend um 340 Pfund gespielt haben, hat sich dann fürs Combine auf 324 runtergehungert (nein, das ist kein copy/paste Fehler von Kenneth Grant gestern)

    Game Tape:
    + Power im Run Game! Wenn er einen Block richtig angesetzt hat ist das Play für den Gegenspieler gelaufen
    + kommt gut aufs Second Level und zerstört dort regelmäßig gegnerische LB
    + im Passblock profitiert er von seinem massigen Körper, der Gegner muss erstmal um ihn herum kommen
    + guter punch, nimmt gegnerischen Rushern sofort das Momentum
    + genug Athletik um auch im Zone Running erfolgreich zu sein, aber seine Stärke liegt eher im Gap Blocking (Power/Counter)
    +/- seine größte Schwäche ist die laterale Beweglichkeit (COD), das sollte durch den Wechsel von Tackle auf Guard aber weniger ins Gewicht fallen
    - im Passblocking lebt er von seinem massiven Körper und lässt sich manchmal zu einfach aus dem Gleichgewicht bringen
    - als OT ist er sehr anfällig gegen bewegliche Edge-Rusher, sowohl bei outside speed als auch bei inside counter Moves
    - mehrfach Abstimmungsschwierigkeiten mit dem Nebenmann bei line stunts, braucht dort Coaching und möglichst zwei erfahrene "Nachbarn"

    Rolle und NFL Comp:
    Ein College RT der für die NFL auf Guard projected, sehr kraftvoll spielt, gute Athletik und über 320 Pfund mitbringt und von den Dolphins in der frühen zweiten Runde gedraftet wurde: Ich sehe viele Parallelen zu Robert Hunt, nicht nur aufgrund des Werdegangs sondern auch auf die Spielstile der beiden bezogen.

    Scheme Fit:
    Ehrlich gesagt sehe ich ihn stärker in einem Gap Scheme, wo seine Power besser zur Geltung kommt. Für outside zone runs bin ich mir nicht komplett sicher, ob er sich seitlich schnell genug bewegen kann (parallel zur LOS). Grundsätzlich sprechen wir bei Savaiinaea in der NFL ganz klar von einem Guard, nicht von einem Tackle. Kann er notfalls bei Verletzungen mal für ein halbes Spiel als Tackle aushelfen? Vielleicht. Aber für einen every-down OT in der NFL ist er in spaße zu anfällig im Passblocking. Chris Grier hat aber gestern auch schon angekündigt, dass seine Zukunft in Miami als Guard liegen wird.

    Impact:
    Ich sehe ihn als Day 1 Starter auf Guard für uns und würde ihn vermutlich auf RG stellen. Dort hat er im Vergleich zu LG deutlich mehr Erfahrung und er hätte mit Austin Jackson auf RT einen erfahrenen Nebenmann. Dann könnte man James Daniels auf LG stellen und hätte dadurch auch einen erfahrenen Spieler als "Babysitter" für den unerfahrenen LT Patrick Paul.

    Need:
    Letzte Saison hatten wir das mit Abstand schlechteste Guard-Duo der NFL, da musste dringend etwas passieren. Mit Savaiinaea hat man die Starting OL jetzt vermutlich komplett: Paul-Daniels-Brewer-Savaiinaea-Jackson, dahinter Borom (G/T), Eichenberg (G/C), Smith (T) und Meyer (C) als Backups. Guard war m.E. das mit Abstand größte Need in der Offense.

    Value:
    Savaiinaea galt fast überall als round 2 prospect, wir haben ihn an 37 gepickt, also in der frühen 2. Runde, eher am frühen Ende seiner Range. Aufgrund des klaren Needs finde ich das Value isoliert betrachtet völlig ok. Zu dem Uptrade von 48 auf 37 sprechen wir gleich noch...

    Was wäre mein Pick an der Stelle gewesen?
    Hier gibt es verschiedene Szenarien, abhängig von den jeweiligen medizinischen Gutachten der Protagonisten. Grundsätzlich hätte ich den Uptrade auf 37 nicht gemacht, weil er mir zu teuer war. Ich hätte versucht, einen Trade in die frühen 40er zu bekommen (bei dem ich dann vermutlich 48 und 116 abgegeben hätte, dafür aber 98 behalten hätte) und dort dann CB Will Johnson gepickt. Falls ich keinen Uptrade bekommen hätte, wäre ich an 48 geblieben und hätte CB Shavon Revel gepickt. Das Need auf Guard hätte ich dann an 98 mit Marcus Mbow gefüllt.

    Wie finde ich den Pick?
    Den Spieler Jonah Savaiinaea mag ich und habe mit ihm in Runde 2 überhaupt kein Problem, value meets need. Nur der Weg dahin mit dem Uptrade stört mich. Mit Grant in der Defense und Savaiinaea in der Offense hat man den Kader nicht nur sportlich sinnvoll verstärkt, sondern auch ein Ausrufezeichen im Bereich Power und Einstellung gesetzt - wir waren zu soft und wollen jetzt physischer werden! Mike McDaniel hat nach beiden Picks in seinem Statement den Begriff "tone setter" verwendet, das trifft es m.E. ganz gut.

    Interessanterweise hat unser Burnum in der NFL-Talk-Draft fast den identischen Uptrade-Move wie Grier gemacht. Auch er hat den 3rd-Rounder für diesen Uptrade abgegeben und ich habe 2-3 Tage darüber gegrübelt, ob dies ein guter Move war, weil der 3rd-Rounder ein recht sicherer Starter gewesen wäre. Am Ende hab ich gedacht: Okay, für den besten Safety Malaki Starks kann man diesen 3rd-Rounder vielleicht opfern. Aber: Ganz sicher nicht für den 6. besten OffenseTackle!

    Unweigerlich musste ich heute Nacht natürlich auch an meinen Mock-Trade denken und fand es zunächst ein wenig heuchlerisch von mir selber, dass ich den Uptrade für Savaiinaea kritisiere, einen ähnlichen Uptrade im Mock aber selber gemacht habe. Aber genau wie du schon sagst: Für einen glasklaren 1st round pick wie Starks (auf meinem persönlichen Board sogar top 10 in dieser Class) opfere ich gerne einen späten 3rd rounder weil ich im Gegenzug einen potenziellen Pro Bowler bekomme. Aber macht es wirklich einen soooo großen Unterschied, ob man nun Savaiinaea oder einen Tate Ratledge als Guard holt? Da hätte ich den Pick an 98 gerne behalten. Kann es mir aktuell nur so erklären, dass die Dolphins Savaiinaea als vielleicht letzten Guard in ihrem Value-Tier auf dem Board hatten - vielleicht mögen sie Ratledge/Mbow nicht so, keine Ahnung...

    Eine Sache die wir bei eventuellen Tradeverhandlungen heute vermeiden sollten: Bitte keine Ressourcen aus dem nächstjährigen Draft wegtraden. Dann eher andersrum (z.B. einen der drei 5th rounder wegtraden für einen 4th im nächsten Jahr).

    Der Scouting Report von Jonah Savaiinaea kommt im Laufe des Tages, dafür muss ich erst noch etwas Tape schauen.

    Hier schon mal meine Herangehensweise für Day 3 (heute ab 18 Uhr unserer Zeit):

    Wir haben den 14. Pick in Runde 4, dann gleich 3 Picks in der frühen/mittleren 5. Runde. Mein Board an Spielern die früh in ihrer Karriere helfen können ist ganz schön dünn geworden. Daher würde ich zwei der Picks in Runde 5 bündeln um nochmal hoch in die Mitte der 4. Runde zu kommen und dort 2 Picks zu haben (116 plus den neu ertradeten Pick). Ab sofort geht es mir weniger nach Need, sondern mehr darum, noch Spieler einzusammeln, denen ich eine gute Rolle im Team zutraue (ähnlich wie letztes Jahr bei Malik Washington). Sollten mehrere Spieler in etwa gleich hoch gerankt sein, haben die Need-Positionen natürlich Vorrang, aber ich will nicht für einen CB reachen der am Ende auf der Practice Squad landet, wenn auf einer anderen Position noch ein potenzieller Contributor zu haben ist.

    Mein Board für Runde 4:

    Tier 1 (Day 2 Value an Day 3 mitnehmen):
    WR Ayomanor
    G/C Mbow
    DE Ivey
    EDGE Walker
    EDGE Swinson
    WR Royals
    WR Horton
    G Frazier
    LB Stutsman

    Tier 2 (Needs abdecken):
    CB Strong
    CB Riley
    CB Bryant
    DE Roberts
    DE Robinson
    DT Phillips
    DT Farmer
    DT West
    SS Ransom
    FS Bowman
    T Travis
    T Williams

    Tier 3 (Spieler die ich sonst noch gerne in Runde 4-5 hätte, geordnet nach Positionen):
    QB McCord
    RB Martinez
    RB Skattebo
    RB Neal
    TE Hawes
    TE Gadsden
    EDGE Gilotte
    LB Dolac (ab R5)

    In Runde 4 hätte ich gerne 2 Spieler aus den oberen beiden Grupper (Tier 1&2). Ab Runde 5 dann nur noch nach Value und schauen dass man vielleicht noch irgendwo nen Steal einsammelt.

    Der Elefant im Raum:
    Bevor jemand fragt: Nein, ich würde Shadeur Sanders nicht picken, nichtmal in Runde 7 oder als UDFA. Wenn du ihn an Day 3 pickst, sollte klar sein, dass du ihn als Backup pickst. Und von einem Backup QB erwarte ich, dass er loyal ist und die Füße still hält, auch wenn es für den Starter mal Gegenwind gibt. Das sehe ich bei Sanders (bzw. bei seinem Umfeld) einfach nicht. Wenn du Sanders holst, holst du dir zwangsläufig den Papa mit ins Boot und auf den Zirkus würde ich um jeden Preis verzichten. Wenn ich an Day 3 einen QB hole, dann wäre das Kyle McCord oder sehr spät im Draft vielleicht Kurtis Rourke.

    Ich hoffe, es hat jetzt nicht allen die Sprache verschlagen??? Irre ich mich oder sind wir hier alle so: okeeeee, den grossen Mann für unsere O-Line nehmen wir gerne, aber war der Weg, ihn zu bekommen, wirklich der Richtige?

    Dem würde ich mich in etwa anschließen. Nen fetten Samoaner für die OL braucht eigentlich jedes Team, aber durch den Uptrade hat man vermutlich die Chance auf einen weiteren möglichen Starter an 98 verschenkt. Hätte ich anders gelöst, dazu aber später mehr...

    So, gleich ins Bett und noch nen paar Stunden versuchen etwas vorzuschlafen, Wecker ist auf 0:45 Uhr gestellt.

    Das hier wäre in etwa mein Board für Runde 2:

    Tier 1 (der einzige Spieler, für den ich auch einen Uptrade von 48 ok fände):
    CB Johnson (wenn es gut läuft hat man einen Spieler wie Xavien Howard, top 5-8 Spieler dieser Class wenn fit, das Verletzungsrisiko nehme ich in Runde 2 in Kauf)

    Tier 2 (value meets need):
    CB Revel
    CB Amos
    S Emmanwori
    S Watts
    CB Morrison
    CB Porter

    Tier 3 (nicht sexy, deckt aber ein klares Need ab):
    G Ratledge
    G Savaiinaea
    G/C Mbow
    CB Parrish
    S Mukuba
    S Winston
    DT Collins
    DL Alexander
    T/G Ersery

    Das sind 16 Spieler, wir haben den 16. Pick in Runde 2. Da sollten einige der Jungs noch zu haben sein. Wenn möglich würde ich gerne einen dieser Spieler an 48 picken und für einen weiteren in Runde 3 hoch traden. Wir haben genug Munition in Runde 4 und 5, da wäre ich durchaus bereit einen Pick zu opfern um in Runde 3 noch einen Wunschspieler zu bekommen und nicht zittern zu müssen, ob vielleicht einer bis 98 durchrutscht.

    Tier 4 (zwar kein Need, könnte ich aber unter BPA/Sympathie-Gesichtspunkten notfalls auch mit leben):
    TE Taylor
    LB Schwesinger

    Tier WTF (will ich auf keinen Fall in Runde 2 in Miami sehen!)
    EDGE Green (hat keine sportlichen Gründe)
    alle QB
    alle RB (lasst bitte Mike McDaniel erst ab Runde 4 in den War Room!)
    alle WR

    Dann wollen wir mal...

    #13 OVR Pick

    Kenneth Grant, DT, Michigan

    6'4", 331 lbs

    grant.jpg

    Game Tape:
    + sehr junger Spieler (nur 3 Jahre College), wird im Oktober erst 22, was auf weiteres ungenutztes Potenzial hindeuten könnte
    + sehr gute Athletik für seine Statur, war auf Bruce Feldmans berüchtigter "Athletic Freak List", ist mit 18 bei 360 Pfund unter 5 Sekunden auf 40 yards gelaufen, hat 2023 gegen Penn State den gegnerischen RB 15 yds downfield von hinten eingeholt
    + innen flexibel einsetzbar, von Nose Tackle bis 3-tech DT hat er am College alles auf sehr hohem Niveau gespielt
    + Wolverines Defense ist unserer Defense schematisch ähnlich, es sollte also keine allzu großen Anpassungsprobleme aufgrund der Schemes geben
    + Power und Anchor um das A-Gap dicht zu machen
    + genug Länge (33,5er Arme, sehr große Hände) um 2-gap zu spielen
    + dominanter Run Defender, hat am College gleich reihenweise auch double-team-blocks zerlegt
    + kein reiner Run Stopper, zeigt auch immer wieder "flashes" als Passrusher, muss da allerdings konstanter werden
    + "heavy hands": Wenn er die Hände an den O-Liner bekommt, bewegt er ihn auch
    + guter Tackler: über die letzten 2 Jahre eine missed-tackle rate von unter 4 Prozent ist elite
    + nur 2 Penalties in den letzten 2 Jahren
    + 10 batted balls (abgeblockte Pässe an der LOS) in den letzten 2 Jahren
    + letzte Saison mit durchschnittlich ca. 50 Snaps pro Spiel, sollte also die Ausdauer haben, um ein (nahezu) every-down Spieler zu sein
    + es wurde immer wieder von Coaches und sogar Gegnern hervorgehoben, was für einen tollen Charakter er haben muss
    +/- seine reinen Statistiken erzählen nicht die ganze Geschichte. Bei vielen Plays hatte Grant Impact (z.B. durch collapsen der Pocket) und am Ende hat ein Teamkollege "abgestaubt" und den Sack oder das TFL eingesackt
    +/- weight watchers: Kam als 18-Jähriger mit 360 Pfund nach Michigan, hat die Saison 2024 wohl in der Gegend zwischen 340 und 350 gespielt und sich zum Combine auf 331 runtergehungert
    - wird dauerhaft auf sein Gewicht achten müssen! Gerade in den klimatischen Bedingungen von Südflorida wird er Probleme bekommen, wenn er zu viel unnötige Masse mit sich rumschleppt
    - auf Tape teilweise inkonstant in seiner Technik, sowohl im Passrush als auch beim Blockshedding gegen den Lauf
    - Passrush basiert aktuell rein auf athletischer Überlegenheit, er muss mit seinen Händen effektiver werden um ein echter every-down Spieler auf NFL Level zu sein
    - gegen Läufe nach außen oder misdirection fehlen ihm die change-of-direction skills, wenn die Masse einmal in Bewegung ist, gibt es kein Zurück mehr, ist daher stark abhängig davon, dass der erste Schritt aus dem Stance sitzt

    Rolle und NFL Comp:
    In unserer 3-4/3-3-5 Defense spielen wir viele verschiedene Fronts (in Passrush-Situationen auch mal mit 4er Line), Grant sollte keine Probleme haben von Nose Tackle (Nase an Nase mit dem gegnerischen Center) über 1-tech (im A-Gap zwischen C und G), 2-tech (gegenüber dem Guard) bis zum 3-tech (im B-Gap zwischen G und T) alle DT-Rollen zu spielen. Sein absoluter floor (worst case) wäre die Rolle als space-eating DT, der das A-Gap gegen den Lauf dicht macht. Durch seine Athletik traue ich ihm aber zu, dass er sich zu einem ziemlich kompletten DT entwickelt, der einer Defense als every-down Spieler in verschiedenen Rollen weiterhelfen kann. Im Vergleich zu seinem College-Teamkollegen Mason Graham ist Grant aber das etwas "unsicherere" Prospect (was allerdings auch daran liegt, dass Graham einen enorm hohen floor hat). Grant MUSS sein Gewicht unter Kontrolle halten um in der NFL langfristig erfolgreich zu sein und muss in seinem Armeinsatz konstanter werden.
    floor: Paul Soliai
    ceiling: Vita Vea

    Scheme Fit:
    Perfekter Fit, wie oben bereits beschrieben. Sollte allein durch seine Physis der Anker unserer Defense sein.

    Impact:
    Wird früh und vermutlich auch viel auf dem Feld stehen (müssen), weil in der D-Line schlicht die Alternativen fehlen (Stand Ende April). In einer pefekten Welt könnte man ihn zu Beginn seiner Karriere in klaren Pass-Situationen durch einen Designated Pass Rusher ersetzen, zumindest bis er in seinen Passrush-Techniken konstanter wird. Ein Spieler mit seiner Statur sollte vermutlich eher 40-50 als 70 Snaps pro Spiel auf dem Feld stehen, um in diesen Snaps möglichst effektiv zu sein. Grant dürfte sofort ein klares Upgrade zu unserem bisherigen NT Benito Jones sein.

    Need:
    D-Line war m.E. das Nummer 1 Need der Dolphins, für 3 DL Positionen hatten wir mit Zach Sieler und Benito Jones nur 2 Spieler unter Vertrag (und Jones ist nun wirklich kein Starter-Level NFL Spieler sondern eher ein situational Rotationsspieler). Auch nachdem man nun Grant gedraftet hat erwarte ich mindestens noch einen weiteren Spieler für die DL, vielleicht sogar noch zwei.

    Value:
    Grant galt als klarer 1st round pick und ging in den meisten Mocks irgendwo Mitte bis Ende der ersten Runde. Wir haben ihn an 13 gepickt, das ist vermutlich eher am oberen Ende seines Spektrums, was ich aufgrund des extremen Needs auf der Position und der Art und Weise wie das Board von 1-12 gefallen ist (Run auf OL) aber völlig ok finde. Glaubt man den Berichten, hätte man Grant nach einem Downtrade nicht mehr bekommen, weil er wohl spätestens an 16 in Arizona oder an 17 bei den Bengals gelandet wäre.

    Was wäre mein Pick an der Stelle gewesen?
    Ganz ehrlich: Scheiß Situation! Mein Wunschspieler war eigentlich Will Johnson, aber es sieht so aus als habe der größere medizinische Fragezeichen, daher ist er komplett aus der 1. Runde raus gefallen. Ich hätte in der Situation gerne runter getradet. Es gab immer wieder Gerüchte, dass die Broncos für einen TE hoch wollen und Tyler Warren war noch auf dem Board, wir wären an 13 direkt vor den Colts an 14 der perfekte Tradepartner für einen TE-Uptrade gewesen. Mein Pick wäre dann vermutlich Malaki Starks gewesen - gerne mit Downtrade auf 20 (oder irgendwo in der Gegend), notfalls aber auch an 13 falls ich keinen Tradepartner finde.

    Wie finde ich den Pick?
    Mag ich! Davon ausgehend dass Will Johnson aus medizinischen Gründen keine Option war, war Kenneth Grant meine dritte Option an der Stelle hinter Malaki Starks und Shemar Stewart. Erste Reaktion heute Nacht bei der live-coverage war positiv und auch mit etwas Schlaf und nochmal drüber nachdenken gefällt mir der Pick weiterhin sehr gut.

    Bewegte Bilder?
    In den letzten Jahren habe ich meinen Rookie Scouting Report immer noch ein paar Videoclips angehängt. Aus zeitlichen Gründen lasse ich das dieses Jahr weg und vertraue darauf, dass ihr sie bei Interesse auch selber findet. Bei Kenneth Grant kann ich euch die Spiele gegen Ohio State aus den letzten 2 Jahren ans Herz legen (einfach bei Youtube mal "Kenneth Grant vs Ohio State" eingeben). Grundsätzlich findet man zu fast jedem Spieler mehr oder weniger ausführliche Scouting Reports online, entweder in schriftlicher Form oder auch als Video.

    burnum

    Auch mal :respektund Danke für die sehr lesenswerten Rook-Pos. Analysen. Sind nicht nur für Dolphins Fans interessant :xywave: Werde ich mir während der Draft bestimmt auch immer wieder mal ansehen :ja:

    Bitte im Hinterkopf behalten, dass meine Rankings speziell auf die Needs und Spielsysteme der Fins zugeschnitten sind. Deine Chargers spielen gerade in der Offense ja nahezu das genaue Gegenteil von Miami - da wären viele Rankings direkt ganz anders (z.B. hätte ich G Booker in einem Harbaugh-Gap-Scheme als Top 20 Grade und für unser Wide Zone Blocking bestenfalls mit R2 Grade).

    Es geht um 2 Uhr unserer Zeit los, in der Regel dauert die 1. Runde zwischen 3 und 4 Stunden. Day 2 geht um 1 Uhr nachts los und geht in der Regel ca. 5-6 Stunden. Day 3 geht am Samstag um 18 Uhr los und geht in der Regel etwa bis nachts um 1.

    Oder halt Ramsey + late/mid round picks. Wäre zumindest für mich ne vorstellbare Option, da gerüchteweise doch einige Spielertrades während des Drafts erwartet werden.

    Klar, die Ramsey Trade Option hatte ich komplett vergessen. Das sehe ich tatsächlich als wahrscheinlichstes Szenario. Irgendwas in der Gegend Ramsey plus ein 5th gegen einen 3rd oder sowas.

    Ist das nicht unrealistisch?

    Natürlich. Der wird in den top 3 weg gehen, vermutlich an 2. Ging mir aber darum, ein Board für #13 zu erstellen und da wäre es ja blöd wenn ich Hunter nicht zumindest auf dem Board hätte. Ist eher so zu verstehen "wen würde ich picken wenn an 13 noch alle Spieler da wären" - völlig klar dass die Mehrheit der 7 von mir genannten Spieler an 13 nicht mehr da sein dürfte.

    Letzter Post vor dem Draft (vermutlich). Prediction time...

    Wen hätte ich gerne in Runde 1 an #13?
    1) CB/WR Hunter
    2) EDGE Carter
    3) OL Membou
    4) [CB Johnson - abhängig von medizinischen Einschätzungen, kann ich nicht beurteilen, bin kein Arzt]
    5) DL Graham
    6) S Starks
    7) DL Stewart
    sonst Downtrade

    Grundsätzlich fänd ich die Strategie gut, wenn man in Runde 1 und 2 in irgendeiner Form DB und OL pickt und dann in den Midrounds 2-3 Picks in die DL steckt. Einen DT kann man in dieser Class auch in Runde 4 noch bekommen, einen Starting CB oder OL vermutlich eher nicht.

    Was glaube ich das passiert:
    CB Barron oder ein Reach für einen OL (z.B. Zabel)

    Und sonst so?
    - Ich bin mir halbwegs sicher, dass wir versuchen werden, die große Lücke zwischen Pick 48 und Pick 98 zu füllen. Entweder durch zusätzliche Picks bei einem Downtrade oder durch einen Uptrade (wir haben 5 Picks zwischen 98 und 155).
    - Aus Dolphins Sicht wird es ein deutlich Need-bezogener Draft als sonst unter Chris Grier üblich (DL/DB/OL).
    - In Runde 1 wird es einen Run auf OL geben.
    - In Runde 2 wird es einen Run auf CB geben.
    - In Runde 3/4 wird es einen Run auf DL geben.
    - OL und DL wird deutlich größerer Wert zugeschrieben als vor ein paar Jahren, was nicht zuletzt mit dem Erfolgsmodell der Eagles zusammenhängt, die durch überragende Lines den Superbowl gewonnen haben.

    Cornerback:

    Letzte Runde meiner Draft Positionsrankings sind die Corners. Kader Kohou ist der einzige CB im Kader mit nachgewiesenem NFL Niveau, wenn wir davon ausgehen dass Ramsey noch getradet wird. Kohou sehe ich als Nickel deutlich stärker als außen, wir suchen also gleich zwei Starter für outside CB. Dringlichkeit extrem hoch.

    Top 5:
    Travis Hunter, Colorado (CB/WR Tweener, absolutes Unikat, wird für uns nicht zu erreichen sein)

    Top 10:
    Will Johnson, Michigan (sportlich klares top 10 Grade, aber major injury concerns, perfekter Scheme Fit als outside off coverage CB, Fragezeichen beim top-end deep speed, kann er aber gut durch Technik kompensieren)

    late 1st/early 2nd:
    Jahdae Barron, Texas (ich sehe ihn deutlich stärker als Nickel und habe Fragezeichen ob er außen mehr sein kann als ein durchschnittlicher Starter, Nickel brauchen wir eigentlich nicht so dringend)
    Shavon Revel, ECU (super langer und physischer outside CB, allerdings mit injury concerns, alt, 6 Jahre College)
    Benjamin Morrison, ND (1st round tape aber mit major injury concerns durch 2 Hüft-OPs)
    Trey Amos, Ole Miss (langer outside CB, inkonstantes footwork, nicht athletisch genug um sich falsche Schritte erlauben zu können)

    Runde 2:
    Darien Porter, Iowa State (alt, 6 Jahre College, davon 3 Jahre als WR, absurd gute Kombination aus size & speed, mega Athletik, wenig Erfahrung, boom or bust)
    Maxwell Hairston, Kentucky (reiner off zone outside CB, sehr beweglich, Technik noch ausbaufähig, major character concerns, ich würde ihn daher nicht draften)

    late 2nd/early 3rd:
    Jacob Parrish, K-State (undersized, guter Speed, spielt für seine Statur sehr physisch, besser in off coverage, reicht die Länge für außen oder muss er in den Slot? Ein wenig die 1B Variante von Jahdae Barron)
    Azareye'h Thomas, Florida State (bester press man CB der Class, aber eben auch nur ein reiner press man CB, daher kein Scheme Fit, kein idealer deep speed, kann er als Rookie mehr sein als ein Redzone & GL Corner? sehr jung, Potenzial)

    Runde 3-4:
    Dorian Strong, VT (outside CB, am besten in zone coverage, Scheme Fit, kein idealer deep speed, dafür aber sehr beweglich, quicker than fast, limitiertes Potenzial aber sehr pro-ready)
    Quincy Riley, Louisville (outside CB, am besten in zone coverage, Scheme Fit, viel Erfahrung, gute Ball Skills, limitiertes Potenzial aber sehr pro-ready)
    Nohl Williams, Cal (press man outside CB mit nicht ganz idealem Speed, braucht noch etwas Entwicklungszeit, kein Day 1 Starter, kein Scheme Fit)
    Kobee Bryant, Kansas (extrem undersized, reiner off zone CB, Scheme Fit, limitierter deep speed, super Instinkte in zone, kann man mit 171 Pfund outside CB in der NFL spielen?)

    Runde 4-5:
    Zah Frazier, UTSA
    Upton Stout, Western Kentucky
    Tommy Hill, Nebraska
    Zy Alexander, LSU
    Bilhal Toure, Western Michigan

    Runde 5-6:
    Denzel Burke, Ohio State
    Robert Longerbeam, Rutgers
    Jabbar Muhammad, Oregon

    Runde 6-7:
    ca. 6-8 weitere Spieler

    Der mag die nötige Range dafür haben, aber ihm fehlt dafür eindeutig die Übersicht. Die Jets haben ja unter Saleh eine split Safety Defens gespielt, und sind dann abhängig von Route Combination und Playcall entweder in 2-High geblieben, oder in Single High rotiert. Ashtyn Davis war meist derjenige, der als Robber o.ä. runter gekommen ist. Und wenn er als Single High Safety gespielt hat, war er meist viel zu tief, so dass viele Bälle vor ihm gefangen wurden, und er im besten Fall noch den Tackle machen konnte. Außerdem hat er furchtbar schlechte Winkel im Run Support.

    Danke für die insight, da bist du als Jets Fan sicher besser informiert als ich. Meine Einschätzungen zu Davis beziehen sich auf 2 Spiele pro Jahr gegen Miami plus das was ich mir vor 4-5 Jahren im pre-Draft Prozess zu ihm aufgeschrieben hatte.

    Als etatmäßiger FS wäre der aus meiner Sicht eine gravierende Schwachstelle. Da wäre einer wie Mukuba ein sofortiges Upgrade.

    Genau deshalb will ich ja noch einen Safety draften. Sehe Davis auch nicht als full-time Starter. Befürchte allerdings, dass Chris Grier das anders sieht und auf der Safety Position wieder unnötig gespart werden soll.

    Safety:

    Wir haben mit Melifonwu und Davis 2 Neuzugänge aus deren Skillsets man sich einen guten Safety zusammenbauen könnte (Davis eher FS, Melifonwu eher SS/Box), mit Campbell und McMorris haben wir noch 2 Special Teamer und Backups. Es fehlt m.E. noch ein klarer Starter, der möglichst flexibel sein sollte und in verschiedenen Rollen eingesetzt werden kann.

    Top 10:
    Malaki Starks, Georgia (einer der besten Spieler dieser Class, kaum Schwächen, spielt schneller als die 4.50 Combine-Zeit vermuten lässt, super COD, kann alle Safety-Rollen auf hohem Niveau spielen, Minkah Fitzpatrick?)

    late 1st/early 2nd:
    Nick Emmanwori, South Carolina (physical freak, aber klar limitiert auf eine Box Rolle, kann zwar sehr schnell geradeaus rennen aber es fehlt ein wenig an COD, ist er Cam Chancellor oder LaRon Landry/Taylor Mays?)
    Xavier Watts, ND (ex WR mit hervorragenden Ballskills, schnell route recognition, physisch etwas limitiert, eher FS als SS)

    late 2nd/early 3rd:
    Andrew Mukuba, Texas (undersized, daher vermutlich reiner Centerfielder FS, schnell, beweglich, instinktiv, kann auch man gegen Slot WR spielen)
    Kevin Winston, Penn State (injury concerns, reiner SS/Box-Safety, super Tackler, limitierte Ballskills)

    Runde 4:
    Lathan Ransom, Ohio State (Box Safety)
    Billy Bowman, Oklahoma (guter Allrounder, kann aber leider überhaupt nicht tacklen, hatte am College über 4 Jahre immer zwischen 20 und 25 Prozent missed tackle rate - alles im zweistelligen Bereich gilt als viel)
    Caleb Ransaw, Tulane (Nickel CB/S Tweener, undersized aber extrem schnell und beweglich)

    Runde 4-5:
    Malachi Moore, Alabama (klassischer Saban DB: solide in allen Bereichen, hohe Spielintelligenz, physische Limitationen)
    Jonas Sanker, Virginia (Nickel CB/S Tweener, extrem physisch, gut in zone aber zu unbeweglich in man coverage)
    Marques Sigle, K-State (Nickel CB/S Tweener, schnell, inkonstant in coverage)
    Jaylen Reed, Penn State (technisch solide, physisch limitiert)
    Craig Woodson, Cal (eher SS als FS, sicherer Tackler aber kein heavy hitter)
    RJ Mickens, Clemson (SS/Box Safety, gut in underneath zone coverage, Probleme in man und deep coverage)

    Runde 6-7:
    ca. 6-8 weitere Spieler