Ich hätte gedacht, dass genau das ein Hauptteil des Jobs von so einem Energieberater ist. Habe ich da eine falsche Vorstellung oder war der, der dich offenbar schlecht informiert hat, einfach eine Niete?
Da ging es in meiner Aussage lediglich um die neuen Fenster. War etwas unglücklich ausgedrückt.
Der Energieberater hat mir gesagt, dass eine Wärmepumpe bei mir problemlos möglich sei. Das Haus wurde - unter Beachtung ob die vorhandenen Heizhörper geeignet sind - durchgerechnet. Es kam eine Heizlast von ca. 8 kW raus.
"Alle" WP Internetforen behaupten man soll eine WP eher 20% unter der Heizlast nehmen. Ich habe eine 7 kW Pumpe genommen und das passt super.
Die Grundaussage des Energieberaters war nicht falsch: "Ihre Fenster sind schon recht alt, wenn Sie neue verbauen benötige sie deutlich weniger Energie".
Meiner eigenen Rechnung nach hätte ich vielleicht Euro 200-400 im Jahr an Heizkosten gespart mit neuen Fenstern. Aber bei mindesten 10.000 Euro Kosten für die neuen Fenster war dann eine einfache Entscheidung.
Also ja, diesen Part hat der Energieberater m.Mn. nach nicht gut gemacht. Die Amortisation bzgl. der Fenster hätte er mir proaktiv erklären sollen. Die Heizlastberechung (und damit die Entscheidung ob eine WP überhaupt Sinn macht und wie groß diese sein muss) hat wiederum perfekt gepasst.
Es ist also wie in jedem Job/Gewerk: es gibt gute und weniger gute Firmen.
Wie es dazu kam würde mich tatsächlich auch interessieren.
Denn ich habe mich Anfang des Jahres nach langem Hin und Her für eine neue und natürlich nicht geförderte Gasheizung entschieden (statt der WP). Warum? Mein Heizungsbauer hat mir dringendst abgeraten unter den Gegebenheiten (Baujahr 1959, ungedämmt, nur teilweise erneuerte Fenster, keine Fußbodenheizung) auf die Wärmepumpe zu setzen - ohne vorherige oder begleitende Maßnahmen.
Hatte auch zwei Energieberater in den letzten Jahren hier, der eine meinte WP der andere Finger weg…
Ja, das Thema mit einer sagt A der andere B habe ich schon öfter gelesen. Ich bin viel in Wärmepumpe Foren unterwegs und würde behaupten, dass man den Heizungsbauern bei dem Thema am wenigsten trauen kann. Eine WP benötigt mehr Liebe in Planung und Einstellung als eine Gasheizung. Da ist es als HB vermutlich einfacher, das zu verbauen was man kennt.
Wenn ein Energieberater sagt "klappt" und der andere "geht nicht" ist das natürlich doof. Auch hier wäre mein Bauchgefühl eher, dass der erste sich mehr mit der Materie auseinander gesetzt umd deshalb die Eier hat "ja" zu sagen während "nein" sagen für einen Energieberate viel einfacher und vor allem sicherer ist.
In deinem Fall hätte ich vermutlich auch eine Gasheizung genommen. Das sind einfach zu viele Unsicherheiten. Die Gasterminals in den Häfen haben zudem meines Wissens eine 50 Jährige Laufzeitgarantie. Insofern ist das auch zukunftssicher.
Ich will das alles auch nicht verteufeln und bin da kein Stück ideologisch. Ich hätte selber fast wieder Gas genommen aus Unsicherheit. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass die Aussage "Wärmepumpe nur bei gut gedämmt und Fußbodeheizung" schlichtweg falsch ist. Jedes Haus muss individuell betrachtet werden (für die Berechnung der Größe einer neuen Gasheizung übrigens auch).