Ich kann mir bei den meisten aber auch tatsächlich eine Art Trotzverhalten vorstellen. Und da entsteht gewiss schon eine Art Gruppendynamik.
Bei uns in der kreisfreien Stadt besteht die AfD bespw. aus vielen Leuten, die bis vor einigen Jahren in der CDU waren. Das sind tw Zahnärzte, Handwerker, Gastronomen. Kommunal läuft das mit denen auch ganz gut; eigentlich kaum ideologische Aspekte im Kommunalparlament.
Die haben eben auch einfach einen sachlich guten Job gemacht. Äußern sich nicht radikal und haben auch durch ihre kommunale Arbeit nicht den Anschein erweckt.
Diese Leute haben gestern bei uns 30% geholt und sind mit Abstand die stärkste Fraktion. Hier hat sich keiner abschrecken lassen, dass DIE ALLE NAZIS sind. Kann ich auch verstehen, weil 90% dieser Fraktion sind es auch nicht. Aber dieses stetige Moralisieren und den Wählern eben einreden, wenn man "nicht richtig" wählt (aus deren Empfinden), dann ist man Rechts, Nazi, Russlandfreund... ich glaube, dass geht den meisten einfach auf den Senkel.
Klar wollen die wenigsten Veränderung und wenn dann keine negative. Aber die meisten empfinden die letzte Zeit in vielen individuellen Punkten als negative Veränderung. Ich glaube einer hiesigen Grundschullehrerin brauch ich nicht mit den Vorteilen der Vielfalt kommen, wenn in ihrer Klasse 60% ausländischer Kids aus 8 Nationen sitzen mit vielen vielen Problemen.... und fragt mal die Eltern, deren "deutsche" Kinder auf diese Schule gehen und natürlich auch noch mit ihren verschiedenen Problemlagen dazu kommen. Da muss man kein Nazi oder Rechts sein um diese Richtung als dramatisch und verfehlt zu bezeichnen. Und die aller aller Wenigsten werden dass aufs Ausländisch-Sein beziehen. Sondern einfach auf "das System".... und da dies sich einfach in den letzten Jahren immer (zumindest am Beispiel Schule/Bildung/Migration) immer weiter verschlechtert hat, suchen die Leute nach Alternativen.
Ich persönlich kann das keinem verwehren.