Ich will auch mal meinen (amateurhaften) Senf zur Lage der Nation abgeben:
Jeder unserer kleinen Jaguars-Gemeinde wünscht sich sicherlich den sportlichen Aufstieg unseres Teams. Für mich war daher diese Saison eine herbe Entäuschung, da man es ja wohl Stagnation am Tiefpunkt nennen kann.
Dabei sah es vor vier Jahren doch einmal kurze Zeit ganz gut aus: Den Super Bowl nur ganz knapp verpasst (fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen, zu konservative Play Calls) und auch die darauffolgende Saison fing vielversprechend an:
Start mit 3:1, dabei ein recht souveräner Sieg gegen die Patriots, den ich live in Jacksonville erleben durfte. Dann ging die Saison wohl aufgrund massiver Verletzungsprobleme den Bach runter und seitdem sind wir in der Dauerkrise bzw. man sollte sich nun fragen, was waren die Gründe für die gute Phase? Das kann aus meiner Sicht jeweils nur an drei Faktoren liegen: Coaching, Draft-Auswahl, Free Agent-Auswahl
Ob man sich auch von Baalke trennen sollte, hängt für mich sehr stark davon ab, wie groß war sein Anteil/Verantwortung der Spielerauswahl bei Free Agency und Draft in den letzten beiden Saisons. Denn wenn man sich das anschaut ist die Bilanz ja wohl katastrophal. Ein First Rounder 2020 schon weg, der andere First Rounder bringt nichts und in der Breite war wohl auch nichts dabei. Einzig Robinson als undrafted war ein Erfolg. An einen (positiv) nennenswerten Free Agent Zugang 2020 kann ich mich nicht erinnern. Wenn dem doch so war, dann korrigiert mich bitte. Dieses Jahr kam dann Lawrence im Draft, sonst hat sich wieder kaum jemand durchgesetzt (theoretisch wäre noch Etienne da gewesen). Free Agency war auch nur maximal solide. Ich denke bei einer kleinen Franchise wie den Jaguars braucht man jemanden, der die Rolle ausfüllen kann, auch Leute aus dem obersten Regal von den Jaguars als entwicklungsfähiges Team zu überzeugen (und nicht nur mit Geld). Ich tippe mal, dass das Coughlin trotz seiner Defizite konnte. In seiner Zeit wurde ja z.B. Calais Campbell geholt. Für mich war z.B. unverständlich, warum in der Free Agency kein TE geholt wurde. Ich nehme mal an, dass das durchaus versucht wurde. Aber z.B. die Patriots hatten da wohl die besseren Argumente.
Ich bin jedenfalls hoffnungsvoll in die letzte Off-Season gegangen. Als ich mir dann aber vor Saisonbeginn die Offense angesehen habe, hat mein Optimismus schon einen Dämpfer erhalten. Was hat man denn Trevor da zur Verfügung gestellt:
- Keine Verbesserung in einer maximal durchschnittliche Offense-Line
- kein nennenswerter Tight End (Nachbesserung erst während der Saison)
- nur ein richtig guter Receiver
- ein guter RB, aber kein vernünftiger Backup
Die nächste Saison wird entscheidend für die Entwicklung von Trevor und damit auch vom Team. Wenn er sich da nicht ein ganzes Stück weiterentwickeln kann und Selbstbewusstsein gewinnt, dann wird es eng, einen Franchise QB auf Dauer zu bekommen bzw. zu haben. Daher muss man ihm, egal wer das letztlich zu entscheiden hat, eine deutlich bessere Offense zur Verfügung stellen. Ich befürchte, wenn es nächstes Jahr keinen deutlichen Fortschritt gibt, dann könenn wir uns auf eine weitere "lange Dürre" einstellen
Über die Rolle von Khan und den GMs unter ihm gibt es einen guten Artikel: