noch kurz ein paar zeilen zur restlichen raiders draft class:
ich bin schon länger ein großer fan davon, regelmäßig in den mid/late rounds für rb nachschub zu sorgen. es ist eigentlich gar nicht mal so schwer, da wen brauchbaren zu finden und so hat man immer kostengünstig frische beine für diese unit. von daher war ich natürlich auch für den pick von white sofort zu haben. rein von den running skills gibts bei dem eigentlich kaum was auszusetzen. ein relativ schnörkelloser und kräftiger typ, holt immer noch ein bissl was extra raus. balance, vision und speed sieht ebenfalls ganz gut aus. er hat sich im bulldogs backfield die ladung geteilt, hat also noch nicht allzu viel am kilometerzähler. dafür wurde er kaum als receiver in szene gesetzt (gerade mal 17 career catches). ich hoffe daran kann und wird man arbeiten, weil es in der heutigen nfl einfach dazu gehört. nicht unerwähnt lassen, möchte ich auch die injury history (acl an beiden knien). jacobs und drake werden nächstes jahr free agent. white kann sich jetzt mal langsam rantasten und ist aus meiner sicht durchaus einer, der dann nächstes jahr als "lead back" nahtlos übernehmen könnte. wie bereits eingangs erwähnt, ein konzept welches mir gefällt.
beef für die interior line stand ebenfalls auf der to do liste. den nt/space eater und designierten run stuffer gibt nun schon seit ein paar jahren hankins und der hat das auch durchaus ordentlich gemacht. letztes jahr ist ihm aber dann schon merklich etwas die luft ausgegangen und die wehwechen haben sich gehäuft. da die snaps etwas zu reduzieren macht durchaus sinn. einen ähnlichen spielertyp hatte die raiders allerdings letztes jahr nicht zu bieten und daran hat sich bis gestern nichts geändert. genau da wollte ziegler mit dem pick von farrell auch offensichtlich ansetzten. in puncto statur und skill set ist er hankins relativ ähnlich und sollte durchaus in der lage sein, dem in der rotation den ein oder anderen breather zu verschaffen. ich fand es zum zeitpunkt des picks im ersten augenblick ein wenig schade, dass man für den trade einen der 5th rounder geopfert hat, aber alles in allem ist das mit blick auf die dt unit und der spielanlage schon sehr schlüssig.
mit dem nächsten pick wurde dann für die d-line nachgelegt. neben der o-line (rechts von miller) gibt es zum jetztigen zeitpunkt am ehesten in der interior d-line snaps zu ernten. da ist niemand, der klar raussticht und da wird sowieso viel rotiert. nt wurde vorher adressiert, mit butler kommt ein klassischer 3-tech. speziell im letzten jahr ordentliche career production, aber in puncto pass rush eher störenfried, als konstanter terror bzw. vollstrecker. für mich allgemein so ein bissl jack of all trades, master of none, könnte aber ein ganz guter typ für die rotation sein und das wäre an dieser stelle durchaus ein netter gewinn.
ich hätte eigentlich gedacht, dass man aufgrund der doch recht eklatanten qualitätsdefizite auf rt das ganze mit noch mehr nachdruck adressiert, auf der anderen seite hab ich auch nicht damit gerechnet, dass munford zu diesem zeitpunkt noch verfügbar ist. es natürlich gut möglich, dass er im endeffekt im september nicht im finalen roster aufscheint, aber das ist für mich ein 7th round pick, der so einen draftnerd wie mich auch spät noch erfreuen kann. in puncto statur kann munford in der nfl locker als tackle durchgehen. bei den buckeyes ist er überwiegend eben dort zum einsatz gekommen, zuerst auf rt, dann auf lt und letztes jahr als lg. sehr ansprechende maße, kombiniert mit einer menge erfahrung auf diversen positionen, da muss gar nicht mal so viel zusammen kommen, dass der nicht zumindest als versatile backup im roster landet. primär sehe ich ihn auf jeden fall eher in der competition auf der rt position. viel mehr kann man bei einem pick an dieser stelle nicht erwarten.
joa, mit dem letzten pick wurde es dann ein weiterer rb. puh, jacobs, drake, white, bolden, ragas, die unit ist eigentlich schon randvoll und ich wüsste ehrlich gesagt nicht, an wen der da vorbeikommen sollte. ich hab mich mit brown nicht wirklich beschäftigt. er ist zwar kein small school spieler, lief aber im draft process auch die late round picks betreffend unter dem radar. mit 4,66 auf 40 ist er nicht gerade von der schnelleren sorte und gibt auch so in puncto athletik und maße nicht wirklich viel her. wenn überhaupt, dann hat er wohl nur über die special teams eine chance auf einen roster spot. für mich in sämtlichen aspekten ganz klar der merkwürdigste pick der diesjährigen raiders class, aber das ist spät in der 7th im grunde kein ding.
alles in allem hat ziegler für mich den "smarten" ersteindruck durchaus bestätigt. im vergleich zu mayock/gruden gab es keinen "nicht ein geisterfahrer, hunderte!" wtf pick. ohne nach den gängigen boards zu reachen (bis auf den letzten pick war jeder einzelne in etwa da, wo er erwartet wurde), wurden die needs an den lines adressiert und zumindest für depth und competition gesorgt oder eben schon (white) an nächstes jahr gedacht.
wenn man sich ansieht, was da in der ersten runde bezüglich receiver abgegangen ist, muss man ziegler weiteren kudos aussprechen. da wurden für vets premium picks abgegeben, die erst mal da hinschnüffeln müssen, wo adams schon längst unterwegs ist. die anderen haben sich wieder um den nachwuchs gegenseitig förmlich zerfleischt und dazu ist eben folgendes nicht von der hand zu weisen:
Zitat
For example, in the past couple years, we’ve seen rookie wide receivers Ja’Marr Chase and Justin Jefferson deliver incredible debut seasons. So now, teams might think that they can get rid of veteran wide receivers and easily replace them with less expensive rookies. But how rare is it to see a rookie wide receiver contribute like Chase and Jefferson?
In the past 10 years, among the 36 wide receivers taken in the first round, the average rookie season has produced 49.1 catches for 658.8 yards. The median season is 605 yards. Seven of the 36 wide receivers (19.4%) have produced 1,000 yards or more as rookies.